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Der Flugplatz Welzow ICAO Code EDCY ist ein Verkehrslandeplatz bei Welzow in Brandenburg In den 1920er Jahren angelegt diente er ab den 1930er Jahren als Militarflugplatz der deutschen Luftwaffe Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er von den sowjetischen Streitkraften ubernommen und bis zu deren Abzug aus Deutschland in der ersten Halfte der 1990er Jahre betrieben Nach einer Teilsanierung wird er seit August 1996 zivil genutzt Flugplatz WelzowWelzow Brandenburg WelzowKenndatenICAO Code EDCYFlugplatztyp VerkehrslandeplatzKoordinaten 51 34 37 N 14 8 13 O 51 577 14 137 114 3 Koordinaten 51 34 37 N 14 8 13 OHohe uber MSL 114 3 m 375 ft VerkehrsanbindungEntfernung vom Stadtzentrum 2 4 km sudwestlich von Welzow 22 km sudwestlich von Cottbus 66 km nordnordostlich von DresdenBahn Cottbus HoyerswerdaBasisdatenEroffnung 1928Betreiber Flugplatzbetriebs gesellschaft Welzow mbHFlache 525 haStart und Landebahn03 21 2000 m 30 m Betoni7 i11 i13 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Erste Nutzung 1 2 Die Zeit des Nationalsozialismus 1 3 Unter sowjetischer Nutzung 2 Literatur 3 WeblinksGeschichte BearbeitenErste Nutzung Bearbeiten Erste fliegerische Aktivitaten des zwischen Welzow und Bahnsdorf gelegenen Gelandes fanden seit den 1920er Jahren statt Ab 1928 wurden vom Gelande am Bahnsdorfer Weg aus Passagierfluge durchgefuhrt Diese wurden 1930 eingestellt und es erfolgte eine anschliessende Nutzung als Segelfluggelande Die Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Ab 1936 begann der verstarkte Ausbau zum kunftigen Einsatzhafen der Luftwaffe wobei beachtenswert ist dass der grosste Teil der Infrastruktur als Holzbauten errichtet wurde Am Sudrand entstanden drei mit asphaltiertem Vorfeld versehene Flugzeughallen Zu dieser Zeit betrug der Umfang des Platzes 1100 800 m wobei die Grosse der als Rollfeld genutzten Grasnarbe mit 1000 300 m angegeben wurde Eine erste intensive Nutzung als Einsatzflugplatz erfolgte 1939 durch das Sturzkampfgeschwader 2 dessen I Gruppe Ende August von ihrem Friedensstandort Cottbus nach Welzow verlegte um von hier aus bei Beginn des Zweiten Weltkrieges im September 1939 Angriffe auf polnische Truppen zu fliegen Anschliessend wurde der Flugplatz von Flugzeugfuhrerschulen und Erganzungseinheiten als Arbeitsstatte genutzt In den letzten Kriegstagen sammelten sich in Welzow verschiedene vor der Roten Armee zuruckweichende Einsatzverbande der Luftwaffe wie etwa ein Grossteil des Jagdgeschwaders 6 das ab Februar 1945 in Welzow lag und im April weiterverlegte Am 16 April 1945 erfolgte ein Luftangriff durch Einheiten der sowjetischen 2 Luftarmee die der 1 Ukrainischen Front unterstellt war Schliesslich wurde der Flugplatz am 19 20 April 1945 von der Roten Armee erobert und vom Mai bis Juni von der mit IL 2 ausgerusteten 8 Gardeschlachtfliegerdivision belegt Die Flugzeughallen waren zuvor von abruckenden Wehrmachteinheiten gesprengt worden Unter sowjetischer Nutzung Bearbeiten nbsp IL 28R des 11 ORAP 1956 nbsp MiG 25RB bei der Landung in Neu Welzow 1991 nbsp Su 24MR auf der Vorstartlinie Neu Welzow 1993 Nach dem Kriegsende wurden die Uberreste der Flugzeughallen und des technischen Bereiches abgerissen lediglich die holzernen Gebaude blieben erhalten wurden noch bis 1953 durch die Rote Armee genutzt und anschliessend durch Steingebaude ersetzt Ab 1949 begannen die Planungen zu einem Ausbau des Gelandes als Frontbomberbasis der 16 Luftarmee Dieser begann mit einer erheblichen Ausweitungsphase auf das Dreifache der ursprunglichen Flache durch Rodung von Wald und Wiesenflachen in sudwestlicher Richtung Von 1951 bis 1953 fand dann der Ausbau zu einem Flugplatz 2 Klasse statt es wurde eine asphaltierte Start und Landebahn mit 2500 Metern Lange samt Vorstartlinie angelegt Splitterboxen und Flakstellungen errichtet und ein Gleisanschluss zum Bahnhof Neupetershain hergestellt 1958 kam noch eine parallel zur Startbahn verlaufende Reservebahn mit 2000 Metern Lange und zwolf Metern Breite sowie ein Dezentralisierungsraum im Nordwesten des Platzes hinzu Dieser Dezentralisierungsraum befand sich ca 3 km ausserhalb des Flugplatzes und verfugte uber 20 Abstellplatze der Rollweg dorthin kreuzte die Bahnstrecke Grossenhain Cottbus sowie die Fernverkehrsstrasse 169 Der nun als Neu Welzow bezeichnete Flugplatz erhielt den Decknamen DUBROWKA russisch Dubrovka deutsch in den Eichen Im weiteren Verlauf wurden verschiedene fliegenden Einheiten der Sowjetarmee stationiert Hauptnutzer aber wurde das 11 Selbststandige Aufklarungsfliegerregiment 11 ORAP das im Juni 1954 aus Krustpils Lettische SSR nach Welzow verlegt wurde Seine Ausrustung bestand aus Aufklarungsversionen der Typen IL 28 Jak 27 Jak 28 und ab 1986 aus Su 24 In den 1960er Jahren stellte sich die Frage nach einer Aufgabe des Platzes zugunsten des Abbaus der in der Region reichlich vorhandenen Braunkohlevorkommen durch die DDR die dadurch aber ihre Bestandsgarantien gegenuber der sowjetischen Seite hatte zuruckziehen mussen Die Sowjetunion machte ihre Zustimmung aber vom Neubau eines kompletten Flugplatzes anderorts als Ersatz fur den Flugplatz Neu Welzow durch die DDR abhangig die diese Uberlegungen deshalb Ende der 1960er Jahre verwarf 1969 70 wurden die ersten zehn geschlossenen Flugzeugdeckungen in Neu Welzow errichtet denen 1974 75 noch weitere hinzugefugt wurden Ausserdem wurde eine zweite 2500 m Start und Landebahn 50 m westlich der Ersten errichtet die danach zeitweise auch als Abstellflache fur grossere Flugzeuge diente In Erwartung auf die Zufuhrung von Su 24 Aufklarern erfolgte 1983 eine Vergrosserung der Vorstartlinie auf 500 70 m Im Mai 1991 erhielt das 11 ORAP noch kurzzeitig einige MiG 25RB aus dem Bestand des 931 ORAP aus Werneuchen die bis zum Abzug des 11 ORAP dessen 3 Staffel bildeten Dieser begann schon einen Monat spater mit der Ruckfuhrung einer ersten Staffel Su 24MP vom 5 bis zum 7 Juni und endete am 15 Juni 1993 mit dem Start der letzten Su 24MR in Richtung Marinowka Die letzten Materialverbringungsfluge fanden Anfang August 1993 statt Danach wurde der Flugplatz den deutschen Behorden ubergeben und zur Konversionsflache erklart Literatur BearbeitenStefan Buttner Rote Platze Russische Militarflugplatze Deutschland 1945 1994 Fliegerhorste Aerodorme Militarbrachen Hrsg Lutz Freundt AeroLit Berlin 2007 ISBN 978 3 935525 11 4 S 170 171 Jurgen Zapf Flugplatze der Luftwaffe 1934 1945 und was davon ubrig blieb Band 1 Berlin amp Brandenburg VDM Heinz Nickel Zweibrucken 2001 ISBN 3 925480 52 8 S 328 333 Lutz Freundt Sowjetische Fliegerkrafte Deutschland 1945 1990 Band 2 Flugplatze Teil 2 und Truppenteile Eigenverlag Diepholz 1998 ISBN 3 00 002665 7 S 22 23 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Flugplatz Welzow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Betreibergesellschaft www spree neisse flug de Website der Flugschule nbsp V DVerkehrs und Sonderlandeplatze in Brandenburg nbsp Bienenfarm Brandenburg Muhlenfeld Bronkow Crussow Eberswalde Finow Eggersdorf Eisenhuttenstadt Falkenberg 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