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Vorstartlinie VSL bezeichnete im Sprachgebrauch der NVA der DDR einen zentralen Bereich in dem die im laufenden Flugbetrieb eingesetzten militarischen Luftfahrzeuge auf ihren Einsatz vorbereitet wurden 1 Die Vorstartlinie gehorte neben der Start und Landebahn den Rollbahnen und den Dezentralisierungsraumen zu den Flugbetriebsflachen auf den Flugplatzen der Luftstreitkrafte Luftverteidigung Blick auf den ehemaligen NVA Flugplatz Laage Rechts befinden sich parallel zur Start und Landebahn zwei Vorstartlinien Links unten im Bild ein Dezentralisierungsraum Eine Su 22UM 3K des JBG 77 auf der VSL in Laage 1990 Im oberen Bereich die Stellmarkierungen fur die Fahrwerksrader Inhaltsverzeichnis 1 Funktion 2 Geschichte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseFunktion BearbeitenVorstartlinien waren in der Regel rechteckig angelegte und parallel zur Startbahn ausgerichtete Betonstellflachen auf denen die Flugzeuge betankt aufmunitioniert und kleineren Kontroll und Wartungsarbeiten unterzogen wurden sofern der Flugdienst nicht aus den Dezentralisierungsraumen erfolgte Dazu gehorte auch die Klarmeldung und anschliessende Ubergabe der Maschinen von den technischen Besatzungen an das fliegende Personal Von der Vorstartlinie erreichten die Luftfahrzeuge uber Rollwege direkt die Start und Landebahn SLB Nach der Landung kehrten die Flugzeuge zur Vorstartlinie zuruck Leichtere Flugzeuge wie die MiG 21 konnten anschliessend vom Bodenpersonal per Muskelkraft ruckwarts auf ihre Standplatze zuruckgeschoben werden Grossere Muster wie die MiG 23 und Su 22 wurden sofern sie nicht mit Kraftfahrzeugen geparkt werden konnten von vornherein mittig auf der Vorstartlinie abgestellt so dass sie uber den hinteren Bereich selbststandig auf ihre Standposition rollen konnten Um Beschadigungen im ruckwartigen Bereich durch laufende Triebwerke zu vermeiden befanden sich hinter den abgestellten Flugzeugen Strahlabweiser aus Betonfertigteilen die industriell angefertigt wurden und in anderer Funktion beispielsweise auch als Bestandteil der Berliner Mauer oder in der Landwirtschaft zur Einfassung von Futtersilos zum Einsatz kamen Gut ausgebaute Vorstartlinien verfugten ausserdem uber eine Unterflur Betankungsanlage deren Zapfanlagen in Entnahmeschachten untergebracht und fur die Versorgung von jeweils zwei Stellplatzen vorgesehen waren Geschichte Bearbeiten nbsp Sowjetische Su 24MR auf einer VSL der 16 Luftarmee Flugplatz Welzow 1993 Die Vorstartlinie war eine ursprunglich von den sowjetischen Luftstreitkraften ab Anfang der 1950er Jahre als zentrale Betankungsflache eingefuhrte Einrichtung Sie wurde zum einen notwendig da die neuentwickelten Strahlflugzeuge zunehmend nicht mehr auf unbefestigten Grasflachen abgestellt werden konnten da die Gefahr des Ansaugens von Fremdkorpern wie Steinen durch die Triebwerke zu gross wurde zum anderen stieg auch die Masse der neuen Typen so dass die Flugplatze spatestens bei der Einfuhrung des zweistrahligen Bombers IL 28 ausgebaut werden mussten Anfangs wurden die Kraftstoffleitungen noch oberirdisch verlegt und von gleichzeitig als Bremskeile dienenden Eisenbahnschienen gegen ein Uberrollen geschutzt Als ab den 1970er Jahren grossere Typen zum Einsatz kamen wurden die Treibstoffleitungen unterirdisch verlegt Grossere Flugplatze verfugten neben einer kleineren Notstellflache meist auch uber eine zweite Reserveflache In der DDR waren das die Flugplatze Brandis Grossenhain und Templin Literatur BearbeitenThomas Bussmann Stahlbeton Gras und Bahnbefeuerung Die militarisch genutzten Flugplatze der DDR MediaScript Cottbus Berlin 2011 ISBN 978 3 9814822 0 1 S 31 32 Stefan Buttner Rote Platze Russische Militarflugplatze Deutschland 1945 1994 Fliegerhorste Aerodrome Militarbrachen AeroLit Berlin 2007 ISBN 978 3 935525 11 4 S 44 45 Einzelnachweise Bearbeiten Buttner Rote Platze S 37 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vorstartlinie amp oldid 239333747