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Der Flugplatz Cottbus Nord ist ein ehemaliger Militarflugplatz im Nordwesten der Stadt Cottbus In den 1920er Jahren zur zivilen Nutzung errichtet wurde er ab den 1930er Jahren nachfolgend von der Wehrmacht der Roten Armee bzw Sowjetarmee der NVA und der Bundeswehr genutzt Flugplatz Cottbus NordSicht aus Sudost vom 23 September 2010 grafisch anonymisierte Luftaufnahme Cottbus Nord Brandenburg Cottbus NordKenndatenICAO Code ETHTFlugplatztyp MilitarflugplatzKoordinaten 51 46 7 N 14 17 43 O 51 768611111111 14 295277777778 67 Koordinaten 51 46 7 N 14 17 43 OHohe uber MSL 67 m 220 ft VerkehrsanbindungEntfernung vom Stadtzentrum 2 km nordwestlich von CottbusBasisdatenEroffnung 26 Mai 1927Schliessung 11 Juni 2003Betreiber Flugplatzmuseum CottbusStart und Landebahn08 26 2360 m 60 m Betoni7 i11 i13 Die Bauten aus der nationalsozialistischen Zeit auf dem Flugplatz Cottbus wurden nach dem Zweiten Weltkrieg weiterverwendet Neubauten in der DDR Zeit errichtet und nach der Wiedervereinigung ebenfalls genutzt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Erster Weltkrieg und 1920er Jahre 1 2 1930er Jahre und Zweiter Weltkrieg 1 3 Nutzung durch die Rote Armee Sowjetarmee 1 4 Nutzung durch die NVA 1 5 Flugzeugabsturz vom 14 Januar 1975 1 6 Nachwendezeit und Wiedervereinigung 2 Gebaude und Anlagenbestand 3 Denkmalwert des Flugplatzes 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErster Weltkrieg und 1920er Jahre Bearbeiten nbsp Blick uber den Flugplatz auf die Gebaude fur den Flugbetrieb 2011 Bereits im Ersten Weltkrieg war ein ostlich der Burger Chaussee befindliches Gelande von Februar 1917 bis Juli 1919 von der FEA 12 Fliegerersatzabteilung zur Schulung von Flugzeugfuhrern verwendet worden Unter anderem durchlief dort Cornelius Edzard von Mai bis Oktober 1917 seine fliegerische Grundausbildung 1 Auf Betreiben der Interalliierten Luftfahrt Uberwachungs Kommission ILUK musste der Flugbetrieb nach Kriegsende jedoch eingestellt und die Flugplatzgebaude abgerissen werden Am 22 Juli 1919 erfolgte der vorerst letzte Start eines Flugzeugs Im Dezember 1925 wurde die Errichtung eines Verkehrsflugplatzes im Norden von Cottbus beschlossen nachdem der Magistrat der Stadt im April Untersuchungen fur einen geeigneten Standort hatte durchfuhren lassen Gleichzeitig wurde der Verein zur Forderung des Flugwesens D L V gegrundet Eine erste fliegerische Nutzung des Areals erfolgte ab dem 23 Mai 1927 als Verkehrslandeplatz der Riesengebirgslinie der Luft Hansa mit der Landung eines F 13 Verkehrsflugzeuges Anschliessend wurde der Flugplatz am 26 Mai gleichen Jahres offiziell eroffnet In den folgenden Jahren vergrosserte sich die Zahl der Flugbewegungen stetig So fanden im Jahre 1931 7604 Starts und Landungen von Luftfahrzeugen statt Im Oktober gleichen Jahres erhielt Cottbus die Einstufung als Flughafen I Ordnung Bereits zu dieser Zeit war der Flugplatz uber einen 4 5 km langen Gleisanschluss der Spreewaldbahn mit dem Bahnhof Cottbus verbunden Deren Schmalspurgeleise wurde als Teilabschnitt noch bis 1983 betrieben nachdem der Betrieb der Bahn bereits 1970 eingestellt worden war und zeitgleich auf Normalspur umgestellt 2 Die Strecke wurde 1998 stillgelegt und abgebaut 3 Anfang Juni 1927 wurde auf dem Cottbuser Flugplatz das beschadigte Flugzeug des Ozeanfliegers Clarence Chamberlin der bei Klinge notgelandet war repariert so dass Chamberlin seinen Flug von Eisleben nach Berlin am 8 Juni fortsetzen konnte Chamberlin war nur wenige Tage nach Charles Lindbergh als Erstem mit einem Passagier an Bord Charles Levine die Atlantikuberquerung gelungen Ein Jahr spater landete als weiterer Hohepunkt in der Geschichte des Platzes die W 33 Europa am 26 Juni 1928 mit den Piloten Hermann Kohl Ehrenfried Gunther Freiherr von Hunefeld und James Fitzmaurice denen zwei Monate zuvor mit einem Flugzeug gleichen Typs die erste Atlantikuberquerung in Ost West Richtung gelungen war in Cottbus Anlass war die Grundsteinlegung fur ein Denkmal zu Ehren Chamberlins Dieser besuchte am 18 Oktober in Begleitung von Thea Rasche ein weiteres Mal Flugplatz und Stadt 4 1930er Jahre und Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Ab Mai 1933 entstanden erste Plane zur militarischen Nutzung des Flugplatzes und ab dem Herbst wurden im nordlichen Teil die ersten Unterkunfte und Wartungshallen durch den Deutschen Luftsportverband errichtet nachdem der zivile Luftverkehr am 30 September offiziell eingestellt worden war Aus Verschleierungsgrunden Deutschland war zu dieser Zeit der Besitz einer Luftwaffe verboten agierte die am 1 Februar 1934 aufgestellte Flugzeugfuhrerschule vorerst als Deutsche Verkehrsfliegerschule Cottbus oder Fliegerubungsstelle Cottbus des Deutschen Luftsportverbandes Einer der Flugschuler war der spatere General der Jagdflieger Werner Molders Am 15 Mai 1934 war der Ausbau abgeschlossen und es erfolgte die Aufstellung einiger Aufklarungseinheiten 1938 entstanden weitere Gebaude auf dem ehemaligen FEA 12 Areal Im Oktober 1938 wurde in Cottbus aus Teilen der Schlachtgruppe 40 die I Gruppe des KG 252 aufgestellt und mit Do 17M Bombern ausgerustet Auch erfolgte die Verlegung der mit Ju 87 ausgerusteten I Gruppe des Sturzkampfgeschwaders Immelmann Beide Einheiten verlegten im Mai bzw August 1939 auf andere Platze Stattdessen wurde in Vorbereitung des Uberfalls auf Polen die I Gruppe des Sturzkampfgeschwader 76 stationiert die wenige Tage spater am 15 August 1939 beim Stuka Ungluck von Neuhammer 13 ihrer Sturzkampfflugzeuge samt Besatzungen verlor Im Jahre 1939 wurden die drei sternformig angelegten Start und Landebahnen befestigt Vom 1 November 1939 bis zum 1 Oktober 1941 lag das Fluganwarterregiment 82 am Platz und bildete Piloten aus Im Rahmen der Vorbereitungen zum Uberfall auf die Sowjetunion diente Cottbus zur Zwischenstationierung und Auffullung wiederum von Stuka Einheiten Ab Anfang Juni 1941 waren das die III StG 1 sowie Stab und I StG 2 1941 siedelte sich die Focke Wulf GmbH am Platz an und betrieb bis Kriegsende mit etwa 4000 Beschaftigten die Montage des Fernaufklarers Fw 200C und des Jagdflugzeuges Fw 190 sowie dessen Nachfolgemodells Ta 152 Zahlreiche Cottbuser Betriebe wurden dafur als Zulieferer von Bauteilen in die Produktion mit einbezogen Fur den Einflugbetrieb wurde auch der Flugplatz Neuhausen genutzt Der Transport der Flugzeuge dorthin erfolgte uber den hauseigenen Gleisanschluss 1944 wurde der Platz am 11 April und am 25 Mai zweimal durch US amerikanische Flugzeuge angriffen jedoch nur gering beschadigt Allerdings wurden beim zweiten Angriff die Produktionsanlagen zu 50 zerstort Der Ausstoss konnte jedoch nach kurzer Zeit auf 60 seines Anfangsstandes hochgefahren werden Anfang Februar 1945 wurde die Fertigung aufgrund des nahen Frontverlaufs eingestellt und das Werk das zu der Zeit 4656 Angehorige beschaftigte nach Bremen evakuiert 5 Mit dem Naherrucken der sowjetischen Truppen wurde Cottbus Nord ab Januar 1945 Frontflugplatz und von verschiedenen Einheiten genutzt hauptsachlich durch Teile des Schlachtgeschwaders 77 die mit Schlachtflugzeugen Ju 87G Einsatze gegen die Rote Armee flogen Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung ausgesuchter fliegender aktiver Einheiten ohne Schul und Erganzungsverbande der Luftwaffe die hier zwischen 1934 und 1945 stationiert waren 6 Von Bis Einheit AusrustungApril 1934 Dezember 1935 1 H Aufkl Gr 114 1 Staffel der Nahaufklarungsgruppe 114 Heinkel He 45 Heinkel He 46April 1936 September 1937 Aufkl Gr 212 Aufklarungsgruppe 212 Oktober 1937 Oktober 1938 Aufkl Gr 52November 1938 April 1939 Stab I KG 252 Stab und I Gruppe des Kampfgeschwaders 252 Marz 1939 Marz 1939 II LG 1 II Gruppe des Lehrgeschwaders 1 Heinkel He 111Oktober 1939 Oktober 1939 I KG 2 Dornier Do 17Juni 1941 Juni 1941 Stab I StG 2 Stab und I Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 2 Junkers Ju 879 StG 1 9 Staffel des Sturzkampfgeschwaders 1 Juli 1944 Juli 1944 III TG 4 III Gruppe des Transportgeschwaders 4 Junkers Ju 52Januar 1945 Februar 1945 I SG 1 I Gruppe des Schlachtgeschwaders 1 I TG 3 Junkers Ju 52Februar 1945 Marz 1945 Stab II III SG 77 Focke Wulf Fw 190Februar 1945 I JG 6Am 23 April 1945 besetzten Einheiten der Roten Armee das Gelande Zuvor waren die unterirdischen Tankanlagen noch am 21 April durch Wehrmachtseinheiten gesprengt worden Nutzung durch die Rote Armee Sowjetarmee Bearbeiten nbsp Die ehemalige 1933 1934 als Haus Borner errichtete Flugleitung 2012 Nach der Einnahme des Flugplatzes nutzten die sowjetischen Luftstreitkrafte diesen in den letzten Kriegstagen als Einsatzflugplatz Stationiert waren verschiedene mit Jak 3 Jak 9 und La 5 ausgerustete Jagdfliegerregimenter Anschliessend waren bis 1949 Schlachtfliegereinheiten stationiert die durch Bomberverbande abgelost wurden Diese blieben bis 1952 Das 20 Gardejagdfliegerregiment kam im gleichen Jahr nach Cottbus und ubernahm die Ausbildung der ersten KVP Angehorigen Die letzten sowjetischen MiG 15 Jager verlegten bis Oktober 1953 auf andere Platze der GSBT und der Flugplatz wurde unter deutsche Verwaltung gestellt Von Bis Einheit 7 AnmerkungenMai 1945 Juni 1945 11 Gw IAD 11 Gardejagdfliegerdivision bestehend aus 5 Gw IAP 5 Gardejagdfliegerregiment 106 GwIAP 107 Gw IAP Ausrustung mit Jak 3 Jak 9 und La 51945 1946 300 SchAD 300 Schlachtfliegerdivision mit Stab1946 1949 11 Gw SchAD 11 Gardeschlachtfliegerdivision mit Stab Bezeichnung ab 1949 200 Gw SchAD174 Gw SchAP 174 Gardeschlachtfliegerregiment Ausrustung mit IL 101949 1952 unbekanntes Frontbombenfliegerregiment Ausrustung mit Pe 2 und IL 281952 1953 20 Gw IAP spater 20 Gw APIB Ausrustung mit MiG 15 Stationierung zur Ausbildung von KVP Personal anschliessend nach Neu Welzow verlegt 8 Nutzung durch die NVA Bearbeiten nbsp Zwei Mi 24D des KHG 3 in CottbusAb 1950 waren die Kriegsschaden beseitigt und der Flugplatz durch Ankauf von Land im Westteil vergrossert worden Die in Ost West Richtung verlaufende Start und Landebahn wurde 1950 51 verlangert Die beiden anderen wurden nicht mehr genutzt sind aber heute noch erkennbar Am 16 August 1952 wurden in Cottbus das 1 Jagdfliegerregiment aufgestellt und ab 1 Oktober die ersten Piloten fur die KVP Luft anfangs noch durch sowjetische Lehrer ausgebildet Cottbus Nord gilt somit als Wiege der NVA Luftstreitkrafte 1956 musste die Start und Landebahn wegen des Einsatzes von Strahlflugzeugen der im selben Jahr gegrundeten NVA in westlicher Richtung verlangert werden 1970 wurde Cottbus Nord nochmals modernisiert und ausgebaut Von 1956 bis 1982 war das aus dem 1 Jagdfliegerregiment hervorgegangene Jagdfliegergeschwader 1 der Luftstreitkrafte der Nationalen Volksarmee in Cottbus stationiert Auch das Jagdfliegergeschwader 2 der 1 LVD wurde 1956 in Cottbus aufgestellt 1958 nach Rothenburg und 1961 zum Flugplatz Trollenhagen verlegt Am 7 Marz 1969 flog ein Angehoriger und ehemaliger Jagdpilot des JG 1 von Cottbus aus mit einem Verbindungsflugzeug vom Typ Jak 18A entlang der deutsch polnischen Grenze uber die Ostsee und landete auf der Sudspitze der danischen Insel Bornholm Dies war die einzige gegluckte Flucht aus der DDR mit einem Luftfahrzeug der NVA 9 Fur Mitte der 1970er Jahre waren weitere Ausbaustufen vorgesehen die jedoch nicht verwirklicht wurden Der Einstellung der Baumassnahmen vorausgegangen war ein Flugzeugabsturz am 14 Januar 1975 uber dem Stadtgebiet von Cottbus bei dem sechs Menschen ums Leben kamen 10 siehe unten was schliesslich zur Beendigung der Nutzung des Platzes fur Flachenflugzeuge fuhrte Das JG 1 wurde am 23 November 1982 auf den Flugplatz Holzdorf verlegt Stattdessen erfolgte ab dem 1 Dezember die Stationierung des neu gebildeten KHG 67 Kampfhubschraubergeschwader 1986 in KHG 3 umbenannt Der Rufname des Platzes lautete Montur 11 Ende der 1980er Jahre verfugte Cottbus in beiden Anflugrichtungen uber jeweils zwei ungerichtete Funkfeuer DDR Terminologie Fernfunkfeuer Nahfunkfeuer Die Flugsicherung konnte ein Rundsichtradar und ein Prazisionsanflugradar nutzen 12 Flugzeugabsturz vom 14 Januar 1975 Bearbeiten Hauptartikel Absturz einer MiG 21 in Cottbus 1975 Am 14 Januar 1975 sturzte eine MiG 21PFM SPS des JG 1 mit der taktischen Nummer 849 Seriennummer 94A 5115 Indienststellung im Marz 1966 uber Cottbus ab Wahrend des Landeanfluges waren nach einem routinemassigen Werkstattflug beim Ausfahren des Fahrwerkes Schwierigkeiten aufgetreten Wahrend das Flugzeug anschliessend uber der Stadt kreiste versuchte der Pilot Peter Makowicka das Fahrwerk auszufahren Dies gelang ihm schliesslich dadurch wurde aber eine nicht ordnungsgemass verschlossene Wartungsklappe zum Vorverdichter im Fahrwerksschacht abgerissen sie war wahrscheinlich mit nur vier statt der vorgeschriebenen 36 Schrauben befestigt was zu einer Storung der Luftstromung zum Triebwerk hin fuhrte und es schliesslich ausfallen liess 13 Peter Makowicka ignorierte die dreimalige Aufforderung des Flugleiters sich aus der Maschine zu katapultieren und versuchte diese vom dichtbesiedelten Cottbuser Stadtgebiet wegzusteuern schaffte es jedoch nicht Schliesslich sturzte das Flugzeug etwa 1500 Meter vor der Landebahn im Stadtteil Altschmellwitz in ein Haus in der Schmellwitzer Strasse und blieb in der Traufseite stecken Funf Frauen die sich zu diesem Zeitpunkt in dem als Wohnheim des Cottbuser Textilkombinates dienenden Gebaude befanden kamen ums Leben Makowicka starb ebenfalls Zudem erlag spater eine weitere Bewohnerin ihren Verletzungen Zum Flugunfall wurde lediglich eine kurze Pressemitteilung durch die amtliche Nachrichtenagentur ADN veroffentlicht die ausschliesslich in dieser Form durch regionale und DDR weite Medien wie Rundfunk und Fernsehen sowie die Presse ubernommen wurde Die Fassade des Plattenbaus wurde binnen zweier Tage instand gesetzt Pilot Makowicka erhielt posthum den Kampforden Fur Verdienste um Volk und Vaterland in Gold 14 15 Der Absturz vom 14 Januar war bereits der zweite der sich innerhalb kurzester Zeit in Cottbus ereignete Zwei Monate zuvor war am 14 November 1974 die MiG 21PFM SPS K mit der taktischen Nummer 487 Seriennummer 94A 7212 Indienststellung im April 1968 16 beim Landeanflug kurz vor der Startbahn in die Gartenlaube einer Kleingartenanlage gesturzt und hatte sich anschliessend uberschlagen Der Flugzeugfuhrer Leutnant Reichert kam ums Leben Als Unfallursache wurde ein Bedienfehler des SPS Landehilfssystems durch den Piloten und eine daraus resultierende falsche Stellung der Landeklappen die zu einem Stromungsabriss fuhrte ermittelt 17 Da weitere Absturze aufgrund der uber dem Norden der Stadt verlaufenden Einflugschneise fur die Zukunft nicht auszuschliessen waren waren diese Unfalle letztendlich der Ausloser dafur dass 1982 das Jagdgeschwader 1 aus Cottbus verlegt wurde Stattdessen wurde das Kampfhubschraubergeschwader 3 bis zur Auflosung der NVA dort stationiert Ungeachtet dessen kam es am 16 Marz 1985 zu einem letzten Flugzeugabsturz eines Flugzeuges der NVA in Cottbus Eine MiG 21M des JG 7 Werknummer 515 taktische Nummer 590 im Dienst seit August 1969 sturzte nach einem Hydraulikausfall 18 nahe dem Eingangsbereich in ein Studentenwohnheim auf dem Gelande der Hochschule fur Bauwesen in der damaligen Juri Gagarin Strasse Der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten Auch am Boden gab es keine Todesopfer da der 16 Marz ein Sonnabend war und sich deshalb keine Personen in dem Gebaude befanden 19 Der Schleudersitz sturzte auf ein geparktes Auto im Stadtgebiet 20 Nachwendezeit und Wiedervereinigung Bearbeiten nbsp Die Flugplatz Feuerwache mit SchlauchturmNach der Deutschen Wiedervereinigung wurden aus dem KHG 3 ab Marz 1991 die Heeresfliegerstaffeln Ost und 70 der Bundeswehr gebildet die im Oktober 1993 die Heeresfliegerverbindungs und Aufklarungsstaffel 400 bildeten und bis 2002 in Cottbus blieben Besondere logistische Bedeutung erlangte der Standort wahrend des Oderhochwassers 1997 Im April Mai 2003 verlegte die mittlerweile in Heeresfliegerstaffel 1 umbenannte Einheit zum Fliegerhorst Holzdorf und bildete dort quasi die Grundlage fur eine noch heute bestehende militarische Nutzung des Areals in Holzdorf In den 1990er Jahren gab es Bestrebungen Cottbus Nord als Verkehrslandeplatz zu etablieren und auch die Bundeswehr dachte uber eine Nutzung als Wartungsplatz fur die von der NVA ubernommenen MiG 29 Kampfflugzeuge nach doch scheiterten alle Plane am Widerstand der Cottbuser Stadtverwaltung die Cottbus Drewitz trotz seiner ungunstigeren Lage als regionalem Zivilflugplatz den Vorzug gab Seit dem 11 Juni 2003 ist der Flugplatz geschlossen Im Sudteil des Gelandes befindet sich heute ein Luftfahrtmuseum Die teils historischen Gebaude werden entweder von ansassigen Unternehmen genutzt oder sind insofern sie leerstehen dem Verfall und Vandalismus preisgegeben Auf einem Teil des Areals wurde eine Solaranlage errichtet Zurzeit entsteht auf dem Gelande ein Technologie und Industriepark Der 1 Cottbuser Drachen und Gleitschirmfliegerclub e V hat im Jahr 2015 einen Teil der Flugplatzflache von der Stadt Cottbus erworben und damit kann auf dem eigenen Vereinsgelande mit Gleitschirmen und Drachen geflogen werden Der Schleppbetrieb wird durch eine Motorwinde auf einer 1100 m langen Schleppstrecke realisiert Gebaude und Anlagenbestand Bearbeiten nbsp Flugplatz Cottbus Nord Ganz rechts die Flugleitung daneben Halle 3 und schliesslich die 1933 errichtete Halle 4 in der wahrend des Krieges Fw 200 gebaut wurden nbsp Gelande von Ost nach West am 24 September 2009 Gut zu erkennen die zwei ehemaligen sternformig angelegten Start und Landebahnen Der Gebaude und Anlagenbestand des Flugplatzes kann in drei Bereiche unterteilt werden Der erste Bereich besteht aus den Flugbetriebsflachen mit der im sudlichen Teil des Flugplatzgelandes gelegten betonierten Start und Landebahn der einstigen Vorstartlinie und des ehemaligen Hubschrauberlandeplatzes sowie den erforderlichen Freiflachen Der benachbarte zweite Bereich ist durch die technischen Anlagen und Gebaude fur den Flugbetrieb gekennzeichnet insbesondere durch die Flugzeughallen den Tower Kfz Garagen und anderen technischen fur den Flugbetrieb notwendige Funktionsbauten Dieser Bereich erstreckt sich am Flugfeld entlang bis zur Burger Chaussee Im dritten Bereich der sich dem technischen Bereich anschliesst befinden sich Betriebsgebaude Wirtschaftsgebaude die Stabs und Unterkunftsgebaude sowie die Flugplatzhaupteinfahrt mit der Wache Uberdies sind hier eine Turnhalle und ein Sportplatz vorhanden Dieser Bereich ist durch eine ungeordnete aufgelockerte Bauweise gekennzeichnet Denkmalwert des Flugplatzes BearbeitenAuf der Basis des Gutachtens des Brandenburgischen Landesamts fur Denkmalschutz vom 13 November 2000 zum Denkmalwert des Flugplatzes Cottbus Nord insbesondere den Bestandteilen der ehemaligen Flugzeugfuhrerschule Cottbus erfolgte die Denkmaleintragung in die Denkmalschutzliste des Landes Brandenburg Die Gesamtanlage besteht aus den erhaltenen Gebauden der ehemaligen Fliegerstation von 1914 16 der ehemaligen Flugzeugfuhrerschule Cottbus von 1933 35 und den Erweiterungsbauten von 1938 40 Die Vollstandigkeit des erhaltenen Militarkomplexes aus den Jahren 1933 35 und 1938 40 mit seiner nationalsozialistischen Kasernenarchitektur dokumentiert ausdrucksvoll die Entfaltung des Kasernenbaues in den 1930er Jahren Zugleich zeigen diese Bauten die traditionsreiche Vergangenheit der Garnisonstadt Cottbus Dadurch ist der Flugplatz Cottbus Nord von wissenschaftlicher Bedeutung bei der Erforschung der Militargeschichte des Landes Brandenburg und der Stadt Cottbus Die Gesamtanlage in ihrer Struktur in Wohn und Verwaltungsbauten einerseits sowie technischen Zweckbauten anderseits das Flugfeld und die Gestaltung und Gliederung von Freiflachen besitzen raumbildende Wirkung Dadurch kommt dem Gesamtkomplex der gewachsenen Anlage mit der Stellung der einzelnen Baukorper zueinander und der unterschiedlich strukturierten Bauten stadtebaulicher und baugeschichtlicher Wert zu Die Bauart des Nationalsozialismus hatte kein geschlossenes Architekturprogramm In den Bauten der Flugzeugfuhrerschule Cottbus spiegeln sich die Modernen Bauformen der 1920er Jahre wider Diese Bauformen sind durch einfache Grundrisse und Proportionen eine schlichte Gestaltung mit Flachdachern und Fensterreihungen gekennzeichnet Es wurde Wert auf eine reprasentative Wirkung gelegt die der Nutzung entspricht Zugleich bewirkt die Verwendung von sich wiederholenden Gestaltungsdetails wie Verklinkerungselementen die Einheit des Gebaudekomplexes Ein bestimmtes Elite und Standesdenken sollten die Kasernenbauten der Fliegerhorste hervorrufen Diese Reprasentationsabsicht wird in der Gestaltung der Eingangsbereiche der Unterkunftsbauten recht eindeutig indem die Architekturstromung des Monumentalklassizismus realisiert wurde In den Gebauden wird in der vorhandenen Originalitat die Einflussnahme des Neuen Bauens in der Militararchitektur der 1930er Jahre dokumentiert Dadurch kommt diesen Bauten eine architekturgeschichtliche und baukunstlerische Bedeutung zu Die technischen Zweckbauten wie die Flugzeughallen der Tower und der Motorenprufstand mit ihrer erhaltenen grossen Originalitat sind einzigartig im Land Brandenburg Folglich kommt diesen Bauten militar verkehrs und bauhistorischer Wert zu Die Bauten nach 1938 werden als Massenarchitektur typisiert und funktional sowie preisgunstig betrachtet Sie sind ein Bestandteil der Gesamtanlage demnach sind sie von architektur und militargeschichtlichem Interesse Literatur BearbeitenThomas Bussmann Stahlbeton Gras und Bahnbefeuerung Die militarisch genutzten Flugplatze der DDR MediaScript Cottbus Berlin 2011 ISBN 978 3 9814822 0 1 Hans Peter Arlt Der Heeresflugplatz Cottbus und dessen Umnutzung Masterarbeit Studiengange Bauen amp Erhalten und World Heritage Studies Lehrstuhl Denkmalpflege BTU Cottbus 2001 Alfred Orphal Das Flugwesen in und um Cottbus Eigenverlag Cottbus 2020 ISBN 978 3 00 064779 6 Jurgen Zapf Flugplatze der Luftwaffe 1934 1945 und was davon ubrig blieb Band 1 Berlin amp Brandenburg VDM Heinz Nickel Zweibrucken 2001 ISBN 3 925480 52 8 Hilmar Hochwald Chronik des KHG 3 Ferdinand von Schill Eigenverlag Cottbus 2012 Autorenkollektiv der GBSL Historische Luftfahrtstatten in und um Berlin MediaScript Berlin 2014 ISBN 978 3 9814822 4 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Flugplatz Cottbus Nord Sammlung von Bildern Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09100194 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Website des Museums Informationen und historische Bilder auf www mil airfields de Website des 1 Cottbuser Drachen und Gleitschirmfliegerclub e V der Verein hat einen Teil des Flugplatzes gekauft und Vereinsmitglieder und Gaste konnen hier mit Gleitschirm oder Drachen fliegen Einzelnachweise Bearbeiten Jan Bernd Uptmoor denn ich bin ja Bremer Flieger Cornelius Edzard Fast vergessen Ein Fliegerleben Riesselmann Lohne 2021 ISBN 978 3 00 071085 8 S 11 Erich Preuss Die Spreewaldbahn Transpress Stuttgart 2017 ISBN 978 3 613 71548 6 S 21 Preuss S 120 Orphal S 11ff Reinhold Thiel Focke Wulf Flugzeugbau Hauschild Bremen 2011 ISBN 978 3 89757 489 2 S 237 Henry L deZeng IV Luftwaffe Airfields 1935 45 Germany 1937 Borders S 109 110 abgerufen am 12 September 2014 Stefan Buttner Rote Platze Russische Militarflugplatze Deutschland 1945 1994 Fliegerhorste Aerodrome Militarbrachen AeroLit Berlin 2007 ISBN 978 3 935525 11 4 S 147 Lutz Freundt Sowjetische Fliegerkrafte Deutschland 1945 1994 Band 2 Flugplatze Teil 2 und Truppenteile Eigenverlag Diepholz 1998 ISBN 3 00 002665 7 Claus Gerhard Der uberwachte Himmel Die staatlichen Sicherungsmassnahmen der DDR zur Verhinderung von Fluchten mit Fluggeraten Metropol Berlin 2020 ISBN 978 3 86331 562 7 S 309 318 Flieger Revue Nr 5 2000 S 62 Rainer Langener Meine Jahre auf dem Schleudersitz Helios Aachen 2012 ISBN 978 3 86933 078 5 S 82 Verzeichnis 012 Flugnavigationsinformationen der Flugplatze der NVA und der Grenztruppen der DDR Kommando der Luftstreitkrafte und Luftverteidigung 1989 Geheime Verschlusssache C1 184 400 Details zum MiG 21 Absturz Tragodie in Cottbus Tod im Flammenmeer In svz de 10 Mai 2014 abgerufen am 20 September 2020 Tomas Kittan MiG Absturz von 1975 Die Wahrheit uber den Todes Flug von Cottbus In bz berlin de 17 Marz 2014 abgerufen am 20 September 2020 Detlef Billig Manfred Meyer Flugzeuge der DDR II Band bis 1972 TOM Modellbau Friedland 2002 ISBN 3 613 02241 9 S 179 Hans Henker Der Fliegeringenieurdienst der DDR Militarluftfahrt Media Script Berlin 2014 ISBN 978 3 9814822 5 6 S 177 181 Detlef Billig Manfred Meyer Flugzeuge der DDR III Band bis 1990 TOM Modellbau Friedland 2003 ISBN 3 613 02285 0 S 173 Einsatzbericht der Feuerwehr Cottbus vom 16 Marz 1985 Memento vom 25 Oktober 2013 im Internet Archive Frank Pampel Dieter Lippold Peter Peil In Ehren ausser Dienst gestellt Das Jagdfliegergeschwader 7 Wilhelm Pieck der NVA Media Script Berlin 2010 ISBN 978 3 00 031940 2 S 164 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugplatz Cottbus Nord amp oldid 238176191