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Der Silberkarpfen Hypophthalmichthys molitrix auch Tolstolob oder Silberamur genannt ist ein geselliger Freiwasserfisch aus der Familie Xenocyprididae SilberkarpfenSilberkarpfen Hypophthalmichthys molitrix Systematikohne Rang OtophysaOrdnung Karpfenartige Cypriniformes Unterordnung Karpfenfischahnliche Cyprinoidei Familie XenocyprididaeGattung HypophthalmichthysArt SilberkarpfenWissenschaftlicher NameHypophthalmichthys molitrix Valenciennes 1844 Junge Silberkarpfen Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung und Lebensraum 2 Merkmale 3 Lebensweise 4 Wirtschaftliche Bedeutung 4 1 Silberkarpfen als invasive Spezies in den USA 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVerbreitung und Lebensraum BearbeitenDer Silberkarpfen stammt ursprunglich aus Flussen und damit verbundenen stehenden Gewassern Ostasiens des Amurgebiets und Zentralchinas Er wurde jedoch vielerorts ausserhalb seines ursprunglichen Verbreitungsgebietes in Asien und in den 1960er Jahren auch in Mitteleuropa ausgesetzt oft zusammen mit Graskarpfen und Marmorkarpfen In den 1970er Jahren wurde die Art in nordamerikanischen Fischfarmen eingefuhrt von wo sie in den Mississippi gelangte und sich rasch nordwarts in die Grossen Seen verbreitete 1 Merkmale BearbeitenDie auffalligsten ausseren Merkmale sind die kleinen unterhalb der Kopfmitte liegenden Augen und die grosse stark oberstandige Mundspalte Die Seitenlinie ist bauchwarts durchgebogen Die Oberseite ist von grunlichgrauer Farbung Bauch und Seiten glanzen silbrig Silberkarpfen konnen eine Lange von bis zu 1 30 m erreichen 2 bleiben meist jedoch kleiner Mit etwa dem 15 fachen der Korperlange ist der Darm ausserordentlich lang Der Silberkarpfen tragt entlang einer mittleren Langsreihe mLR 110 bis 124 auffallend kleine Schuppen Anzahl der Flossenstrahlen Dorsale I III 6 7 Anale I III 10 14Ein ausgepragter Geschlechtsdimorphismus fehlt Lebensweise BearbeitenIn ihrem ursprunglichen Verbreitungsgebiet laichen Silberkarpfen von Mai bis Juli in stromendem zwischen 23 und 24 C warmem Wasser Die bis zu 500 000 Eier und die schlupfende Brut sind pelagisch Nach dem Verzehr des Dottersacks ernahrt sich die Brut zunachst von Zooplankton Ab einer Grosse von etwa funf Zentimetern erfolgt die Umstellung auf Phytoplankton Die Kleinstpflanzen werden uber die zu einem feinen Netz verwachsenen Kiemenreusendornen ausgefiltert Die Partikelgrosse der aufgenommenen Nahrung kann dabei 0 1 mm unterschreiten Silberkarpfen erreichen ihre Geschlechtsreife nach drei bis funf Jahren Unter den klimatischen Bedingungen Mitteleuropas ist eine naturliche Vermehrung nahezu ausgeschlossen Unter Zuchtbedingungen laichen sie von April bis Mai Wirtschaftliche Bedeutung BearbeitenDie Einfuhrung in Europa war mit der Erwartung verbunden den ausufernden Wuchs von Planktonalgen in stark eutrophierten Gewassern besser kontrollieren zu konnen Die positiven Auswirkungen auf die Wasserqualitat sind aber vernachlassigbar Durch ihr fettarmes wohlschmeckendes Fleisch eignen sich Silberkarpfen als Speisefische Silberkarpfen als invasive Spezies in den USA Bearbeiten Silberkarpfen haben sich vor allem in den USA sehr stark ausgebreitet Durch ihr massives Auftreten stehen sie in bedrohlicher Nahrungskonkurrenz zur lokalen Fischfauna Ebenso wie in Europa sollten sie ursprunglich der Algen und Planktonbekampfung dienen und wurden in den 1970er Jahren in Teichwirtschaften in Arkansas und Mississippi eingesetzt Einige Exemplare konnten aus den geschlossenen Systemen in das Flusssystem des Mississippi entweichen und haben sich durch das weitgehende Fehlen von naturlichen Feinden stark vermehrt Der Illinois River ist infolge ihrer Ausbreitung derzeit der Fluss mit der hochsten Karpfendichte in der Welt Aktuell stehen die Silberkarpfen vor der Besiedlung der Grossen Seen Die US Armee wurde beauftragt die weitere Ausbreitung mittels elektronischer Unterwasserschranken und Zaunen auf dem Uberflutungsgebiet des Eriesees zu verhindern Dafur wurde ein Etat von 80 Millionen USD bereitgestellt Massnahmen wie Abschreckung durch Licht und Larm sowie gezielte Vergiftung brachten keinen Erfolg Es wird sogar erwogen das Schleusen und Kanalsystem zwischen dem Illinois River und dem Michigansee bei Chicago dauerhaft zu schliessen 3 Die hohe Bestandsdichte begunstigt Unfalle mit motorisierten Wassersportlern die mit aufgeschreckten hoch aus dem Wasser springenden Fischen kollidieren konnen 4 5 Literatur BearbeitenGunther Sterba Susswasserfische der Welt Weltbild Verlag Augsburg 1998 ISBN 3 89350 991 7 Horst Muller Fische Europas Neumann Verlag Leipzig Radebeul 1983 ISBN 3 7402 0044 8 Roland Gerstmeier Thomas Romig Die Susswasserfische Europas fur Naturfreunde und Angler 2 uberarb u aktual Auflage Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 2003 ISBN 3 440 09483 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Silberkarpfen Album mit Bildern Videos und Audiodateien Silberkarpfen auf Fishbase org englisch Fisheries amp Aquaculture Cultured Aquatic Species Information Programme Hypophthalmichthys molitrix Valenciennes 1844 Hypophthalmichthys molitrix in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 1 Eingestellt von Zhao H 2011 Abgerufen am 29 September 2013 Einzelnachweise Bearbeiten Silberkarpfen Invasion in Kanada Der Fisch der aus der Fremde kam Memento vom 19 Oktober 2010 im Internet Archive tagesschau de Meldung vom 16 Oktober 2010 Tiroler zog uber 40 kg schweren Karpfen aus Baggersee Standard 26 Juni 2013 Umwelt Schreckhafte Monster In Der Spiegel 14 2011 S 118 119 Asian Carp Jumping part 1 auf YouTube That Will Leave A Mark auf YouTube Reportage uber das okologische Problem englisch mit Zusammenstossen mit fliegenden FischenNormdaten Sachbegriff GND 4185631 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Silberkarpfen amp oldid 238883778