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Das Bahnbetriebswerk Munchen Hbf abgekurzt Bw Munchen Hbf ab 1982 Bw Munchen 1 ist ein Bahnbetriebswerk in der bayerischen Landeshauptstadt Munchen Es befindet sich westlich des Munchener Hauptbahnhofs im Stadtteil Friedenheim an der Grenze der Stadtbezirke Laim und Neuhausen Nymphenburg Das Betriebswerk wurde 1867 bis 1868 eroffnet und in den folgenden Jahren schrittweise ausgebaut Ab 1901 verfugte es uber funf Ringlokschuppen in den 1920er und 1930er Jahren wurden noch zwei Ellok hallen errichtet Auf dem Gelande der bis 1991 vollstandig abgebrochenen Ringlokschuppen entstand von 1991 bis 1993 das ICE Betriebswerk Munchen Dabei wurde neben der Ellokhalle eine 455 Meter lange Halle fur die Intercity Express Zuge errichtet Seit 1994 bildet das Bw Munchen Hbf gemeinsam mit dem Bw Munchen Pasing den Betriebshof Munchen West abgekurzt MH 1 Von 1983 bis zu seiner Stilllegung 1992 war das Bw Garmisch Partenkirchen dem Bw Munchen 1 als Aussenstelle angegliedert ICE Betriebswerk links und Ellokhalle rechts Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Erste Lokremisen am Centralbahnhof 2 2 Eroffnung und erste Ausbauphase 2 3 Zweite Ausbauphase und Ruckbau von Anlagen 2 4 Modernisierung und Umbau zum ICE Betriebswerk 3 Beheimatete Fahrzeuge 3 1 Dampflokomotiven 3 2 Elektrolokomotiven 3 3 Diesellokomotiven 3 4 Elektrische Triebzuge 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Bw Munchen Hbf liegt im westlichen Gleisfeld des Munchner Hauptbahnhofs etwa 2 5 Kilometer westlich der Haupthalle Das Betriebswerk grenzt direkt sudlich an die an dieser Stelle aus funf zweigleisigen Strecken gebildete Verbindung zwischen dem Hauptbahnhof und dem Bahnhof Munchen Pasing Es befindet sich in einem Gleisdreieck das durch die Strecken vom Hauptbahnhof nach Pasing im Norden die Bahnstrecke Munchen Rosenheim im Sudosten und die Verbindungsstrecke Munchen Laim Munchen Sud im Sudwesten gebildet wird Sudlich am Betriebswerk entlang fuhrt die eingleisige Verbindungsstrecke von der Vorstellgruppe Sud des Hauptbahnhofs zum Rangierbahnhof Munchen Laim Sudlich davon verlauft die Landsberger Strasse mit der Strecke der Strassenbahnlinie 19 die uber eine eigene Haltestelle Am Lokschuppen verfugt Im Westen des Bw uberquert die Friedenheimer Brucke die Gleisanlagen Unter der Friedenheimer Brucke liegt an der Stammstrecke der S Bahn Munchen der 2009 neu eroffnete Haltepunkt Hirschgarten Gegenuber dem Betriebswerk befand sich nordlich der Streckengleise von 1871 bis 1931 die Centralwerkstatte Munchen Das Bahnbetriebswerk ist uber eigene zweigleisige Verbindungsstrecken an die Bahnsteige des Munchener Hauptbahnhofs und an den Rangierbahnhof Munchen Laim sowie uber eine eingleisige Verbindung an die Vorstellgruppe Sud angeschlossen Geschichte BearbeitenErste Lokremisen am Centralbahnhof Bearbeiten 1847 entstand mit der Eroffnung des neuen Centralbahnhofs Munchen eine Betriebswerkstatte die sich etwa 400 Meter westlich der Halle nordlich der Hauptgleise befand Als Lokschuppen wurde ein Rundhaus mit 19 Standen und einer in der Mitte befindlichen Drehscheibe errichtet die uber drei Zufahrtsgleise erreichbar war Der 1858 eroffnete Bahnhof der Bayerischen Ostbahnen erhielt eine eigene Lokomotivremise die sudlich der Streckengleise der Ostbahn und westlich des Rundhauses stand Die Remise der Ostbahn bestand aus zwei baulich verbundenen jeweils funfstandigen Rechteckschuppen mit einer dazwischen liegenden Schiebebuhne 1 Eroffnung und erste Ausbauphase Bearbeiten Mit der Eroffnung weiterer Eisenbahnstrecken in den 1850er und 1860er Jahren reichte die Kapazitat des Rundhauses bald nicht mehr aus Von 1867 bis 1868 errichteten die Koniglich Bayerischen Staatseisenbahnen eine neue Betriebswerkstatte bei Friedenheim an der Sendlinger Haide sudlich der Hauptgleise Es entstanden zwei Ringlokschuppen mit Drehscheiben und jeweils 31 Standen die uber ein Buro und Wohngebaude verbunden waren Sie wurden spater als Haus 1 und 2 bezeichnet Zudem waren eine dreistandige Reparaturwerkstatte mit Schiebebuhne ein Wasserhaus eine Torfremise und Kohlenlagerplatze vorhanden 1890 waren bereits 151 Lokomotiven in der Betriebswerkstatte beheimatet sodass die beiden Ringlokschuppen nicht mehr ausreichten Daher errichteten die Bayerischen Staatsbahnen westlich der beiden Lokremisen einen dritten Ringlokschuppen mit 29 Standen und einer 18 Meter langen Drehscheibe als Haus 3 bezeichnet Dafur musste das bisher an dieser Stelle befindliche Kohlenlager nach Suden verlegt werden 1893 wurde zudem eine Gleisverbindung von der Betriebswerkstatte zum in Bau befindlichen Rangierbahnhof Munchen Laim eingerichtet die westlich des Werkstattengelandes durch ein neu errichtetes Bruckenbauwerk die Hauptgleise nach Pasing unterquerte 1 Da der Lokomotivbestand weiter anstieg wurde um 1900 eine erneute Kapazitatserweiterung notig Von 1900 bis 1901 erbauten die Bayerischen Staatseisenbahnen westlich der bisherigen Remisen zwei weitere Ringlokschuppen von denen Haus 4 mit 29 und Haus 5 mit 28 Standen ausgerustet war Die beiden Lokschuppen waren im Unterschied zu Haus 1 bis 3 nach Suden geoffnet und verfugten uber 23 Meter lange Drehscheiben Die Lokschuppen wurden auf der Flache des Kohlenlagers von 1891 errichtet das aufgrund der fehlenden Platzkapazitaten zum Rangierbahnhof Laim verlegt wurde Die als Kohlenladehutte bezeichnete Bekohlungsanlage blieb hingegen nordlich von Haus 4 und 5 erhalten Das Verbindungsgleis zum Rangierbahnhof Laim wurde fur die Errichtung der Lokschuppen nach Suden verlegt Mit der Erweiterung der Lokomotivremisen wurden auch die restlichen Anlagen der Betriebswerkstatte an die hohere Kapazitat angepasst 1901 nahmen die Bayerischen Staatsbahnen zusatzlich zur bisherigen Kohlenladehutte eine neue Hochbekohlungsanlage nordlich von Haus 1 in Betrieb die Hunt sche Anlage genannt wurde Sie konnte taglich 700 Tonnen Kohle zufuhren Als Ersatz fur das alte Wasserhaus zwischen Haus 1 und 2 entstand zwischen Haus 3 und 4 ein Neubau in dem uber zwei Tiefbrunnen taglich bis zu 3600 Kubikmeter Wasser gefordert werden konnten In den 1900er Jahren erhielt die Betriebswerkstatte nordlich der Kohlenladehutte eine grosse Entschlackungsanlage die aus drei Ausschlackgleisen mit Kranbahn und einem Schlackengleis bestand 2 Zweite Ausbauphase und Ruckbau von Anlagen Bearbeiten 1919 wurde der Bau einer neuen Ellokhalle beschlossen mit dem 1920 begonnen wurde Da die Platzkapazitaten des Betriebswerks ausgeschopft waren wurde Haus 1 abgebrochen und an seiner Stelle ein elfstandiger Rechteckschuppen mit einer Schiebebuhne auf der Westseite und einer anschliessenden Schmiede errichtet Die Deutsche Reichsbahn nahm den Lokschuppen mit der Aufnahme des elektrischen Zugbetriebs in Munchen 1925 in Betrieb Zwischen der Landsberger Strasse und den Verbindungsgleisen sudlich des Betriebswerks entstand 1923 eine eigene Nebenwerkstatte fur Elektrolokomotiven die der Hauptwerkstatte Munchen unterstand Mit dem steigenden Bestand an Elloks errichtete die Deutsche Reichsbahn um 1939 eine zweite kleinere Ellokhalle fur welche die ostliche Halfte von Haus 2 abgebrochen wurde Die Westhalfte des Lokschuppens erhielt zeitgleich eine grossere Drehscheibe Im Zweiten Weltkrieg wurden infolge der Luftangriffe auf Munchen die zweite Ellokhalle die verbliebene Halfte von Haus 2 und die Kohlenladehutte vollstandig zerstort Sie wurden nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut Somit waren noch die erste Ellokhalle mit Schiebebuhne das zum Teil zerstorte Haus 3 und die Ringlokschuppen von Haus 4 und 5 vorhanden 3 Zur Entlastung der zerstorten Anlagen wurden von 1945 bis 1953 einige Lokomotiven ins neue Bahnbetriebswerk Munchen Ludwigsfeld umbeheimatet 4 Mit dem Ruckgang des Dampflokomotivbetriebs in Munchen wurden die dafur erforderlichen Anlagen des Betriebswerks zunehmend nicht mehr benotigt Nach dem Ende der Dampflokbeheimatung in Munchen 1967 wurden die Hunt sche Hochbekohlungsanlage die Entschlackungsanlage und das Kohlenlager am Rangierbahnhof Laim stillgelegt und abgebaut Haus 3 wurde abgebrochen und seine Drehscheibe mit vier Gleisen an die Schiebebuhne des Ellokschuppens angeschlossen Die bereits in schlechtem baulichen Zustand befindlichen Hauser 4 und 5 verwendete die Deutsche Bundesbahn weiterhin zur Abstellung von Diesellokomotiven Um 1970 wurde Haus 5 wegen Einsturzgefahr ausser Betrieb genommen und wenig spater abgebrochen Anfang der 1970er Jahre wurden die Drehscheibe und die verbliebenen Schuppengleise von Haus 3 demontiert um an ihrer Stelle weitere Stellplatze fur Elektrolokomotiven zu schaffen Dadurch waren im Betriebswerk nun ungefahr 170 Lokomotivstellplatze vorhanden 1979 wurde die Schiebebuhne auf Selbstbedienung durch das Lokpersonal umgerustet 5 1982 und 1988 wurden Teile von Haus 4 wegen Einsturzgefahrdung abgebrochen sodass zuletzt nur noch 15 Stande vorhanden waren Bis Ende 1987 wurde Haus 4 noch zur Abstellung von Diesellokomotiven genutzt die ausserhalb des Schuppens befindlichen Freigleise blieben noch bis zur Demontage der Drehscheibe in Betrieb 6 Modernisierung und Umbau zum ICE Betriebswerk Bearbeiten Im August 1986 nahm die Deutsche Bundesbahn die Planungen fur einen Komplettumbau des gesamten Betriebswerks auf Dabei sollten die veralteten und zum Teil nicht mehr benotigten baulichen Anlagen abgebaut und die Ellokhalle vollstandig saniert werden Im westlichen Teil des Betriebswerks sollte eine neue Halle zur Instandhaltung von ICE Zugen entstehen 1988 begannen die Bauarbeiten zur Sanierung der Ellokhalle Der nordliche Teil der Halle wurde abgebaut und die Zahl der Gleise von elf auf sieben reduziert Dadurch war die Halle nun 50 Meter breit und unverandert 89 Meter lang Vier der sieben verbliebenen Hallengleise wurden mit grosseren Abstanden neu gebaut Eines der vier Gleise erhielt eine Aussenreinigungsanlage die ubrigen drei wurden mit neuen Reparaturstanden ausgestattet Die Schiebebuhne des Ellokschuppens wurde auf sechs Gleise zuruckgebaut das siebte Schuppengleis wurde durchgebunden Das Sozial Werkstatt und Kantinengebaude und das Gebaude der Lokleitung wurden neugebaut Um die Flache fur die neue ICE Halle freizumachen verlegte die Deutsche Bundesbahn die Lokabstellplatze westlich der Schiebebuhne nach Suden Der Rest des letzten verbliebenen Ringlokschuppens von Haus 4 wurde 1991 abgebrochen Im Fruhjahr 1991 waren diese Ausbaumassnahmen abgeschlossen 5 Mitte 1991 wurde der Planungsauftrag fur die Errichtung des ICE Betriebswerks an die Bundesbahndirektion Munchen vergeben Die Bauarbeiten begannen im November 1991 die nordlich der neuen Lokabstellgleise gelegene Baugrube wurde bis Mitte 1992 ausgehoben Am 29 Juli 1992 wurde der Grundstein fur die Halle gelegt und am 20 April 1993 das Richtfest gefeiert Die 455 Meter lange und 20 Meter breite als Glas Stahl Konstruktion errichtete Halle war zunachst mit zwei Gleisen ausgestattet Am 18 Mai 1993 nahm die Deutsche Bundesbahn das neue ICE Betriebswerk Munchen in Betrieb 7 In einem zweiten Bauabschnitt wurde die Halle auf sechs Gleise erweitert das Richtfest dafur wurde am 30 November 1994 gefeiert 8 Am 15 Dezember 1995 nahm die Deutsche Bahn die vier neuen Hallengleise in Betrieb im Juni 1996 wurde die Halle schliesslich vollstandig fertiggestellt 9 Seit 1996 werden die Weichen und Signale des Betriebswerks durch ein Elektronisches Stellwerk von Siemens gestellt das die bisherigen elektromechanischen Stellwerke ersetzte 10 Mit der Grundung der Deutschen Bahn und der dabei erfolgten Neuordnung der Betriebswerkstrukturen wurde das Bw Munchen 1 1994 dem Geschaftsbereich DB Werke zugeordnet Dabei wurde es organisatorisch mit dem fur Reisezugwagen zustandigen Bw Munchen Pasing zum Betriebshof Munchen West zusammengelegt Seit der Auflosung von DB Werke 1998 wird der Betriebshof Munchen West von DB Fernverkehr DB Regio und DB Cargo betrieben Ende 2016 wurde das leerstehende ehemalige Ubernachtungsgebaude des Bahnbetriebswerks an der Landsberger Strasse abgebrochen Auf diesem Gelande entsteht seit ca 2019 ein Hotelgebaude Lokschuppen des Bw Munchen Hbf Bezeichnung Stande Drehscheibe Errichtung AbbruchHaus 1 31 20 m 1867 1868 1920Haus 2 31 20 m 1867 1868 1943 1939 teilweise Haus 3 29 18 m 1891 1967 1943 teilweise Haus 4 29 23 m 1900 1901 1991 1982 teilweise Haus 5 29 23 m 1900 1901 1970Ellokhalle 1 11 bis 1988 7 ab 1991 1920 1925 Ellokhalle 2 1939 1943ICE Halle 6 1991 1995 Beheimatete Fahrzeuge BearbeitenDampflokomotiven Bearbeiten Mit der zunehmenden Erweiterung des Eisenbahnverkehrs in Munchen waren 1890 bereits 151 Dampflokomotiven in der Betriebswerkstatte Munchen beheimatet In den folgenden Jahrzehnten stieg der Lokomotivbestand immer weiter an 1914 waren es bereits uber 250 Lokomotiven 1923 erreichte die Zahl der im Betriebswerk stationierten Dampflokomotiven mit 331 Fahrzeugen ihren Hochststand Mit der Aufnahme des elektrischen Betriebes ging der Dampflokomotivbestand ab 1925 wieder zuruck Die Munchener Betriebswerkstatte wurde in der Zeit der Koniglich Bayerischen Staatseisenbahnen meist als erste Dienststelle mit neuen Lokomotivbaureihen ausgestattet Die zehn Schnellzuglokomotiven der Gattung S 2 5 waren nach ihrer Auslieferung 1904 zunachst bis 1910 in Munchen stationiert und wurden unter anderem vor dem Orient Express eingesetzt Ab 1908 beheimatete die Betriebswerkstatte auch Lokomotiven der neuen Gattung S 3 6 Haufig wurde das Betriebswerk auch zur Erprobung von Prototypen verwendet So war von 1907 bis 1910 die als Einzelstuck produzierte Schnellzuglokomotive S 2 6 in Munchen beheimatet Von 1926 bis zu ihrer durch Bombenschaden bedingten Ausmusterung 1943 wurde auch die T 18 1002 vom Bw Munchen Hbf aus eingesetzt Die ersten Einheitsdampflokomotiven wurden hingegen erst 1940 mit den Baureihen 01 10 und 64 in Munchen stationiert Bis 1940 sank die Zahl der in Munchen stationierten Dampfloks auf etwa 125 stieg jedoch im Zweiten Weltkrieg durch die Stationierung von Kriegslokomotiven der Baureihe 52 wieder auf beinahe 150 an Ab 1945 waren auch die Einheits Guterzuglokomotiven der Baureihe 50 in Munchen stationiert welche die Baureihe 52 bis 1950 ablosten und bis 1966 beim Betriebswerk blieben Von 1949 bis 1958 blieb der Dampflokbestand mit etwa 100 weitgehend konstant ab 1958 ging er kontinuierlich zuruck Die letzten Lokomotiven aus der Zeit der Koniglich Bayerischen Staatseisenbahnen wurden 1963 mit der Baureihe 54 15 17 der ehemaligen Gattung G 3 4 H ausgemustert 1967 waren nur noch sieben Dampflokomotiven aus zwei Baureihen im Betriebswerk beheimatet Dabei handelte es sich um 45 023 sowie sechs Lokomotiven der Baureihe 78 Am 25 Mai 1967 fuhr 78 086 den letzten dampflokbespannten Planzug des Bw Munchen Hbf von Miesbach nach Munchen 11 Elektrolokomotiven Bearbeiten Zum Zeitpunkt der elektrischen Betriebsaufnahme 1925 waren schon uber 50 Elektrolokomotiven der Baureihen E 32 E 52 und E 77 im Bw Munchen Hbf stationiert In den 1920er und 1930er Jahren stationierte die Deutsche Reichsbahn noch weitere Ellokbaureihen in Munchen sodass 1939 zu Beginn des Zweiten Weltkrieges etwa 90 Elektrolokomotiven in Munchen beheimatet waren Dem Bw Munchen Hbf wurden wie zuvor bei den Bayerischen Staatsbahnen mit Dampfloks ublich meist neue Elektrolokbaureihen zugeteilt Die fur den Schnellzugverkehr vorgesehenen Elloks der Baureihe E 16 kamen 1927 zum Bw die Baureihe E 17 war ab 1929 die Baureihe E 04 ab 1934 und die Baureihe E 18 ab 1935 in Munchen beheimatet Wahrend des Zweiten Weltkriegs und den ersten Jahren der Nachkriegszeit blieb der Bestand mit etwa 90 Elektrolokomotiven weitgehend konstant Die Baureihen E 16 und E 17 wurden 1947 vollstandig abgegeben In den 1950er Jahren ging die Zahl der beheimateten Elloks durch die Abgabe vieler Altbaulokomotiven auf etwa 60 zuruck 1953 stationierte die Deutsche Bundesbahn die funf neu ausgelieferten Vorserienloks der Baureihe E 10 zur Erprobung im Bw Munchen Hbf bis 1955 wurden sie alle nach Nurnberg umbeheimatet Ab 1956 waren die Einheitselektrolokomotiven der neuen Baureihe E 41 in Munchen beheimatet Mit dem Ruckgang und Ende des Dampflokeinsatzes stieg die Lokomotivzahl durch die zunehmende Stationierung von Einheitselloks bis 1966 wieder auf 90 Ab 1964 wurden 16 Serienlokomotiven der Baureihe E 10 im Munchener Betriebswerk stationiert deren Zahl bis 1969 auf 27 anstieg 1965 wurde Munchen zum Heimatbetriebswerk der vier neuen Vorserienloks der Baureihe E 03 Ab 1970 kamen auch 16 Serienlokomotiven der Baureihe 103 zum Bw Munchen Hbf die allerdings 1974 wieder abgegeben wurden 1972 wurde mit der Ausmusterung der seit 1925 in Munchen stationierten Baureihe E 32 die Beheimatung von Vorkriegslokomotiven in Munchen beendet Ab 1975 beheimatete die Deutsche Bundesbahn die Baureihe 111 in Munchen welche die Baureihe 110 bis 1976 vollstandig abloste Somit waren ab 1976 nur noch zwei Elektrolokbaureihen im Bw Munchen Hbf beheimatet die Baureihen 111 und 141 Die Lokomotiven der Baureihe 141 wurden 1982 abgegeben und durch die Baureihe 140 ersetzt Bis 1990 stieg der Ellokbestand in Munchen auf uber 200 an davon gehorten etwa 70 Lokomotiven zur Baureihe 140 die ubrigen zur Baureihe 111 12 Ab 1992 waren alle elf Lokomotiven der Baureihe 113 in Munchen beheimatet Von 1991 bis 1995 wurden schrittweise alle 48 Lokomotiven der Baureihe 139 im Bw Munchen Hbf zusammengezogen 2002 wurden sie wieder vollstandig zum Bw Nurnberg West abgegeben Ab 1998 stationierte die Deutsche Bahn die Drehstrom Lokomotiven der Baureihe 120 in Munchen Bis 1999 loste sie den Munchener Bestand an Elloks der Baureihe 140 auf Ab 2001 kamen erneut Einheitselloks der Baureihe 110 zum Betriebswerk die sich nun im Einsatzbestand von DB Regio befanden Ab 2003 wurden mit 103 235 von DB Systemtechnik und 103 245 von DB Fernverkehr erneut zwei Lokomotiven der Baureihe 103 in Munchen beheimatet 2007 gab das Munchener Betriebswerk die letzte Lok der Baureihe 113 ab und 2011 wurden die noch in Munchen beheimateten Lokomotiven der Baureihe 110 ausgemustert Heute sind neben 103 245 die Ellok Baureihen 111 und 120 im Betriebshof Munchen West stationiert Diesellokomotiven Bearbeiten 1954 stationierte die Deutsche Bundesbahn mit den ehemaligen Wehrmachtslokomotiven der Baureihe V 36 erstmals Diesellokomotiven im Bw Munchen Hbf Ab 1957 waren auch Rangierlokomotiven der Baureihe V 60 in Munchen beheimatet 13 Nach dem Ende des Dampflokeinsatzes 1967 stieg die Zahl der in Munchen stationierten dieselbetriebenen Rangierlokomotiven deutlich an 1990 waren im Betriebswerk 99 Dieselrangierlokomotiven stationiert die den Baureihen 290 323 331 335 sowie 360 364 und 365 angehorten 14 In den folgenden Jahren ging der Munchener Diesellokbestand deutlich zuruck Inzwischen sind in Munchen nur noch ehemalige V 60 und Kof III stationiert 2014 waren es noch zehn Lokomotiven der Baureihe 362 25 der Baureihe 363 sowie ein Exemplar der Baureihe 364 und zwei Kof III der Baureihe 335 15 Elektrische Triebzuge Bearbeiten Zur elektrischen Betriebsaufnahme 1925 waren zunachst vier Elektrotriebwagen der Baureihe ET 85 eingesetzt die aus Dampftriebwagen der Gattung MCCi umgebaut worden waren 1935 stationierte die Deutsche Reichsbahn zudem Triebwagen der Baureihen ET 11 und ET 25 sowie die beiden als Glaserne Zuge bezeichneten Aussichtstriebwagen der Baureihe ET 91 im Bw Munchen Hbf Die drei Fahrzeuge der Baureihe ET 11 kamen von Munchen aus auf der Strecke nach Berchtesgaden zum Einsatz die Baureihe ET 25 wurde fur verschiedene Eilzuge und Personenzuge eingesetzt Ab 1936 waren vier Triebwagen der Baureihe ET 31 in Munchen Hbf stationiert Bei den Luftangriffen auf das Bahnbetriebswerk wurde 1943 der Glaserne Zug ET 91 02 zerstort 1946 kam mit dem ET 89 04 eine weitere Triebwagenbaureihe zum Munchener Betriebswerk Ab 1956 waren kurzzeitig auch die von Gleichstrom auf Wechselstrombetrieb umgebauten ET 26 der Isartalbahn in Munchen beheimatet die jedoch 1958 wieder abgegeben wurden 1958 gab das Bw die ET 25 und 1959 auch die ET 11 und den ET 89 04 ab Somit blieb als einziger Triebwagen der verbliebene Glaserne Zug ET 91 01 beim Bw Munchen Hbf der ab 1968 als 491 001 bezeichnet wurde Von 1969 bis zur Eroffnung des neuen S Bahn Betriebswerks Munchen Steinhausen 1972 waren vorubergehend Fahrzeuge der Baureihe 420 der S Bahn Munchen im Bw Munchen Hbf beheimatet Von 1975 bis 1980 stationierte die Deutsche Bundesbahn Triebzuge der Baureihe 403 in Munchen die von dort aus dem Intercity Verkehr zwischen Munchen und Bremen bedienten 16 Der Glaserne Zug 491 001 wurde 1995 bei einem Unfall schwer beschadigt und daraufhin 1997 ausgemustert Nach der Inbetriebnahme des ICE Betriebswerks Munchen 1993 wurden in der neuen Halle zunachst nur kleinere Reparaturen und Wartungsarbeiten an den ICE 1 Triebzugen durchgefuhrt Ab 1996 beheimatete die Deutsche Bahn alle 44 neuen ICE 2 Zuge im Munchener Betriebswerk Ab 1999 wurden zudem die 43 ICE T Zuge der Baureihen 411 und 415 und ab 2000 die 37 ICE 3 Zuge der Baureihe 403 in Munchen stationiert Da die Kapazitat des Werks dafur nicht mehr ausreichte wurden 2000 die ICE 2 Zuge vollstandig nach Berlin Rummelsburg und die Baureihe 415 nach Frankfurt Griesheim abgegeben Die von 2004 bis 2006 ausgelieferten zweiten Bauserien der Baureihen 403 und 411 wurden ebenfalls in Munchen stationiert Somit waren in Munchen im Jahr 2008 50 Fahrzeuge der Baureihe 403 und 59 Fahrzeuge der Baureihe 411 beheimatet 17 Durch ein neues Bereitstellungskonzept der DB gibt es inzwischen keine feste Stationierung von Triebwagen mehr In Munchen konnen Fahrzeuge der Baureihen 401 402 403 411 412 und 415 behandelt werden Siehe auch BearbeitenListe der Bahnbetriebswerke in Deutschland historisch Liste der deutschen Betriebshofe Eisenbahn aktuell Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bahnbetriebswerk Munchen Hbf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lage und Gleisanlagen des Betriebswerks auf der OpenRailwayMap Gleise in Serviceeinrichtungen MH DB Netz PDF Gleisplan des Munchner Hauptbahnhofs Georg Sattler Fotodokumentation zum Betriebswerk Munchen Hbf auf doku des alltags de Literatur BearbeitenKlaus Dieter Korhammer Armin Franzke Ernst Rudolph Drehscheibe des Sudens Eisenbahnknoten Munchen Hrsg Peter Lisson Hestra Verlag Darmstadt 1991 ISBN 3 7771 0236 9 S 109 116 Einzelnachweise Bearbeiten a b Korhammer Franzke Rudolph Drehscheibe des Sudens 1991 S 110 Korhammer Franzke Rudolph Drehscheibe des Sudens 1991 S 110 111 Korhammer Franzke Rudolph Drehscheibe des Sudens 1991 S 111 112 Korhammer Franzke Rudolph Drehscheibe des Sudens 1991 S 126 a b Korhammer Franzke Rudolph Drehscheibe des Sudens 1991 S 112 Der letzte Ringlokschuppen des Bw Munchen Hbf Memento vom 1 April 2018 im Internet Archive auf mysnip de vom 26 Oktober 2011 Meldung ICE Betriebswerk in Munchen termingerecht in Betrieb In Die Deutsche Bahn Nr 6 1993 S 497 f Auch High Tech muss in die Werkstatt In Suddeutsche Zeitung Nr 276 1994 ISSN 0174 4917 S 51 Claudia Franke ICE Werk Munchen Memento vom 18 Mai 2016 im Internet Archive auf ice fansite com Holger Kotting Liste Deutscher Stellwerke auf stellwerke de vom 26 Oktober 2015 abgerufen am 14 Januar 2017 Korhammer Franzke Rudolph Drehscheibe des Sudens 1991 S 113 114 Korhammer Franzke Rudolph Drehscheibe des Sudens 1991 S 114 DB Baureihe V 60 In Eisenbahn Journal Sonder Ausgabe 2 2014 2014 S 49 Korhammer Franzke Rudolph Drehscheibe des Sudens 1991 S 115 DB Baureihe V 60 In Eisenbahn Journal Sonder Ausgabe 2 2014 2014 S 86 Korhammer Franzke Rudolph Drehscheibe des Sudens 1991 S 114 115 ICE Hochgeschwindigkeitszuge bei der DB Zuge Technik Einsatz In Eisenbahn Journal Special Ausgabe 2 2008 2008 S 37 58 48 142542 11 523225 Koordinaten 48 8 33 2 N 11 31 23 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnbetriebswerk Munchen Hbf amp oldid 223824218