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Die Baureihe E 77 ist eine 1923 von der Deutschen Reichsbahn DR bestellte Baureihe von Elektrolokomotiven die ab 1924 in Dienst gestellt wurde Die 56 Exemplare waren fur die Strecken im Raum Halle Saale Leipzig und fur die suddeutschen Strecken bestimmt bay EG 3 preuss EG 701 725DR Baureihe E 77Museumslokomotive E 77 10Museumslokomotive E 77 10Nummerierung E 77 01 31E 77 51 75Anzahl 56Hersteller BMAG BMS Krauss LHWBaujahr e 1924 1926Ausmusterung 1968Achsformel zunachst 1B B1 spater 1 B B1 Spurweite 1435 mmLange uber Puffer 16 250 mmGesamtradstand 12 100 mmDienstmasse 113 0 tReibungsmasse 77 600 kgHochstgeschwindigkeit 65 km hStundenleistung 1880 kWDauerleistung 1600 kWAnfahrzugkraft 235 kNLeistungskennziffer 16 6 kW tTreibraddurchmesser 1400 mmLaufraddurchmesser 1000 mmStromsystem 15 kV 16 HzStromubertragung OberleitungAnzahl der Fahrmotoren 2Antrieb Winterthur SchragstangenantriebBauart Fahrstufenschalter Elektropneumatische Schutzensteuerung mit StromteilernBremse DruckluftbremseZugbremse Druckluftbremse Bauart Knorr K GP m Z Inhaltsverzeichnis 1 Vorkriegszeit 2 Nachkriegszeit 3 Technische Beschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorkriegszeit BearbeitenDie E 77 war im ersten Typenprogramm der DR als leichte Mehrzwecklokomotive vorgesehen Das Betriebsprogramm sah folgende Beforderungsleistungen vor Guterzuge mit 1800 Tonnen auf 3 Promille mit 30 km h Personenzuge mit 500 Tonnen auf 3 Promille mit 60 km h Personenzuge mit 500 Tonnen auf 10 Promille mit 50 km h und Guterzuge mit 850 Tonnen auf 10 Promille mit 25 km h Spater wurde sie vor allem vor Guterzugen eingesetzt Die Maschinen wurden von BMAG Krauss sowie LHW ausgeliefert und ursprunglich noch unter den Landerbahnbezeichnungen EG 3 mit den Nummern 22 001 bis 031 bayer bzw EG 701 bis 725 preuss gefuhrt Die BMS lieferte den elektrischen Teil Ursprunglich waren von der Baureihe 37 Exemplare geplant 19 Maschinen wurden nachbestellt Die Bestellung von sechs weiteren Lokomotiven hatte man storniert 1 Im Betrieb bewahrten sich die E 77 nur bedingt Im Gegensatz zu den nach denselben Konstruktionsprinzipien aufgebauten E 91 hatten die E 77 schlechtere Laufeigenschaften besonders oberhalb von 55 km h 2 dass die Nachfolgebauart E 75 als Einrahmenlokomotiven ausgefuhrt wurden Den E 77 wurden schlechte Laufeigenschaften im oberen Geschwindigkeitsbereich nachgesagt mechanische Verbindungselemente zwischen den Triebgestellen brachen haufig die Rahmen der Triebgestelle schienen zu schwach ausgelegt zu sein und ausgelaufenes Transformatorenol entzundete haufig die Holzfussboden der Lokomotive 1 Es gab haufiger Probleme durch die vielen beweglichen elektrischen Leitungen Anderungen am Laufwerk anderten an dieser Situation nichts Die ursprunglich wie bei den E 91 fest im Rahmen gelagerten Endachsen wurden seitenverschiebbar was zu einem kurzeren festen Achsstand fuhrte Bei der Ursachenforschung fur den schlechten Fahrzeuglauf fielen gegenuber den E 91 ausser der hoheren Geschwindigkeit noch die Ausrustung der Lokomotive mit nur einem Fahrmotor je Triebgestell auf was einen hoheren Schwerpunkt der Lokomotive bedingt Moglicherweise hatte man mit den E 77 die Geschwindigkeit uberschritten wo eine derartige Gelenklokomotive mit kurzen gefuhrten Langen automatisch in das Schlingern gerat Diese Geschwindigkeit erreichten die E 91 nie Wahrend des Zweiten Weltkrieges gelangten alle Maschinen im Austausch gegen Lokomotiven der Baureihe E 75 in die Reichsbahndirektionen Halle und Hannover Nachkriegszeit Bearbeiten nbsp Die museal aufgearbeitete E 77 10 2016 zum Dampflokfest Dresden source source source source source source E 77 10 2016 vor einem Fotoguterzug im Plauenschen GrundAm Ende des Zweiten Weltkrieges waren noch 53 Lokomotiven vorhanden 42 davon sowie Teile der schadhaft abgestellten Lokomotiven E 77 02 09 19 28 56 67 71 und 73 wurden als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgegeben Die E 77 06 und 51 waren so schwer beschadigt dass ihre Zerlegung in Leipzig 1947 48 genehmigt wurde Die E 77 64 blieb kriegsbeschadigt und ausgemustert im Netz der spateren DB stehen 1960 fotografierte Dieter Bazold in Babuschkin bei Moskau die E 77 05 und eine weitere E 77 bei Oberbaubelastungsfahrten auf einem Rundkurs Laut einem offiziellen Dokument des Ministeriums fur Transport der UdSSR waren 1962 noch die E 77 58 und 75 in Moskau Babuschkin vorhanden 1952 53 kehrten ohne die E 77 05 58 und 75 38 Lokomotiven in den Bestand der DR zuruck Davon wurden nach 1955 nur die zehn Lokomotiven E 77 03 10 14 15 18 24 25 30 52 und 53 aufgearbeitet Die ubrigen wurden erst in den 1960er Jahren zerlegt Als genugend elektrische Neubaulokomotiven zur Verfugung standen wurden die E 77 ausgemustert und bis auf die E 77 10 bis Ende 1966 zerlegt Die E 77 10 diente noch ein paar Jahre als Transformatorenstation fur die Versorgung der Weichenheizung im Bahnhof Halle Saale Hbf und wurde dann im Bahnbetriebswerk Dresden Friedrichstadt und im Eisenbahnmuseum Bw Dresden Altstadt als betriebsfahige Museumslokomotive stationiert wobei sie weitgehend in ihren Ursprungszustand versetzt wurde Ihren Platz als Weichenheizungstransformatorstation ubernahm 1970 die E 95 02 bis sie ebenfalls als allerdings nicht betriebsfahiges Museumsexemplar aufgearbeitet wurde 3 Mit der Wiederinbetriebnahme im August 1979 erhielt die E 77 10 die EDV gerechte Betriebsnummer 204 710 die allerdings am Kasten nicht angeschrieben wurde Sie durchlief nach 2013 eine Hauptuntersuchung und kann nach wie vor fahrfahig erlebt werden Stand 2020 Technische Beschreibung Bearbeiten nbsp Blick auf den Fuhrerstand der museal aufgearbeiteten E 77 10Der Grundaufbau der Lokomotive entspricht der Reihe E 91 Es ist eine dreiteilige Gelenklokomotive der Mittelteil verbindet die beiden baugleichen Triebgestelle die auf je einer Lauf und zwei Kuppelachsen laufen Jeder der drei Rahmenteile tragt ein Kastensegment Sie sind durch Faltenbalge verbunden Der olgekuhlte Haupttransformator steht auf dem mittleren Bruckenrahmen Auf den Dachern der Endteile befindet sich je ein Stromabnehmer vom Typ SBS 10 mit je einer Schleifleiste In beiden Endteilen gibt es je einen Endfuhrerstand Die bayerischen Lokomotiven wurden mit Anschlussen fur die elektrische Zugheizung geliefert die preussischen waren dafur vorbereitet Bis auf die erste Serie preussischer Lokomotiven EG 701 713 spatere E 77 51 bis 63 waren alle Maschinen ursprunglich mit Stirnwandturen und offenen Ubergangen versehen Bei der Wiederaufarbeitung im Raw Dessau nach der Ruckkehr aus der Sowjetunion wurden sie verschlossen Die ursprunglich bayerische E 77 10 erhielt die Stirnwandubergange bei der Herrichtung als betriebsfahige Museumslokomotive jedoch wieder Die Laufachsen waren anfangs fest im Rahmen gelagert spater wurden sie seitenverschiebbar mit Federruckstellung so dass sich die Achsfolge von 1B B1 in 1 B B1 anderte Auch nach dem Umbau war man mit der Laufruhe der Fahrzeuge noch nicht zufrieden Auch der Einbau von Querkupplungen zwischen den Triebgestellen brachte nicht die erhoffte Laufruhe sie brachen haufig 1 Der Winterthur Schragstangenantrieb wurde gegenuber der E 91 verkurzt Das Drehmoment wird uber ein gefedertes Motorritzel auf das Grossrad der Blindwelle ubertragen Der Haupttransformator ist olgekuhlt seine Primar und Sekundarwicklungen sind elektrisch getrennt Er besitzt 16 Anzapfungen fur die Fahrstufen und zwei fur die elektrische Heizung Die Lokomotive wird uber eine elektropneumatische Schutzensteuerung mit 15 Fahrstufen gesteuert Die Fahrtrichtungsanderung wird ebenfalls durch eine Schutzensteuerung vorgenommen Ein schadhafter Motor konnte durch einen besonderen Steuerstromschalter abschaltbar geschaltet werden Die Lokomotive besitzt zwei zwanzigpolige Fahrmotoren die einen Durchmesser am Stander von 2100 Millimetern aufweisen Sie haben eine Masse von zwolf Tonnen und eine Nenndrehzahl von 626 min 1 1 Literatur BearbeitenHorst J Obermayer Taschenbuch Deutsche Elektrolokomotiven Franckh sche Verlagshandlung Stuttgart 1970 ISBN 3 440 03754 1 Dieter Bazold Gunther Fiebig Elektrische Lokomotiven deutscher Eisenbahnen Eisenbahn Fahrzeug Archiv Nr 4 1 Auflage Alba Dusseldorf 1984 ISBN 3 87094 093 X Lizenzausgabe des Transpress Verleges fur Verkehrswesen Berlin fur die Bundesrepublik Deutschland Berlin West Osterreich und die Schweiz 5 Auflage Transpress Verlag Berlin 1984 Bernd Beck Der Wechmann Plan Elektrische Einheitsloks fur die DRG Eisenbahn Kurier Nr 10 EK Freiburg 2016 Oliver Struber Baureihe E 77 In Bayern und Preussen In Lok Magazin 4 2019 April S 76 87 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons DRG Baureihe E 77 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien European Railway Picture Gallery E 77 10 In igbwdresdenaltstadt de Abgerufen am 20 April 2015 Lutz Kothe Elektrische Guterzuglokomotive E 77 10 In lutz koethe npage de Abgerufen am 20 April 2015 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Bernd Beck Der Wechmann Plan Elektrische Einheits Elloks fur die DRG Eisenbahnkurier Nr 10 EK Verlag Freiburg 2016 Dieter Bazold Gunther Fiebig Elektrische Lokomotiven deutscher Eisenbahnen Eisenbahn Fahrzeug Archiv Nr 4 1 Auflage Alba Dusseldorf 1984 ISBN 3 87094 093 X Lizenzausgabe des Transpress Verleges fur Verkehrswesen Berlin fur die Bundesrepublik Deutschland Berlin West Osterreich und die Schweiz 5 Auflage Transpress Verlag Berlin 1984 Peter Glanert Thomas Borbe Wolfgang Dieter Richter Reichsbahn Elloks in Schlesien Entwicklung Einsatz und Verbleib von 1909 bis heute VGB Furstenfeldbruck 2015 ISBN 978 3 8375 1509 1 S 233 Baureihen deutscher Elektrolokomotiven Baden Bayern Preussen Sachsen Deutsche Reichsbahn 1920 1945 Deutsche Reichsbahn 1945 1993 Deutsche Bundesbahn Deutsche Bahn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title DR Baureihe E 77 amp oldid 239294595