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Die Wehrmacht entwickelte und beschaffte fur verschiedene Beforderungsaufgaben ab Mitte der 1930er Jahre Diesellokomotiven Viele dieser Lokomotiven waren auch nach Ende des Zweiten Weltkrieges betriebsfahig und wurden in den Bestand der deutschen Staatsbahnen sowie von Privat und Werksbahnen ubernommen Inhaltsverzeichnis 1 Planung 2 Heeresfeldbahn Diesellokomotiven 3 Wehrmachtslokomotiven 4 Weitere Entwurfe 5 Literatur 6 WeblinksPlanung BearbeitenSeit am 16 Marz 1935 mit dem Inkrafttreten des Gesetzes uber den Aufbau der Wehrmacht der planmassige Ausbau der militarischen Infrastruktur in Deutschland begann entstanden uberall im Reich neue Munitions und Versorgungslager Ubungs und Schiessplatze sowie Fliegerhorste Die meisten dieser Einrichtungen wurden uber die Schiene mit dem Streckennetz der Deutschen Reichsbahn verbunden Fur Bauaufgaben sowie fur den Rangier und Ubergabedienst musste die Wehrmacht daher eigene Lokomotiven beschaffen Die Wehrmacht forderte fur den Eisenbahnbetrieb auf militarischen Anlagen vollig rauchfreie Triebfahrzeuge Dampflokomotiven mit ihren weit sichtbaren Rauchpilzen kamen fur den Einsatz in den muhsam getarnten Anlagen nicht infrage In explosionsgefahrdeten Bereichen wie Munitionsanstalten und Tanklagern verbot sich der Einsatz von Dampflokomotiven mit offener Feuerung schon aus Sicherheitsgrunden Diesellokomotiven hingegen waren rauchfrei standen jederzeit zur Verfugung kein Anheizen kein Ruhefeuer waren selbst bei geringem Rangierbedarf mit langeren Betriebspausen noch wirtschaftlich einsetzbar und konnten auch von wenig ausgebildetem Personal gefahren werden Zustandig fur die Entwicklung Herstellung Erprobung und Massenbeschaffung militarischen Gerates war das Heereswaffenamt HWA in Berlin Die dortige Abteilung WaPruf5 Amtsgruppe fur Entwicklung und Prufung Abteilung 5 Pionier und Eisenbahnpionier Abteilung beschaftigte einen Stab von Maschinenbauingenieuren Neben Minen und Pioniergeraten Spezialtiefladewagen fur schwere Panzerkampfwagen Tiger und Panther Achspressen fur das Umspuren erbeuteter russischer Guterwagen sowie dem beruchtigten Schienenwolf entstanden hier die typisierten Wehrmacht Dieselloks Max Mennicke Chef der WaPruf5 gab zwischen 1936 und 1938 den Anstoss zur Grundung verschiedener Arbeitsgemeinschaften von Lokomotivfabriken die in den Folgejahren eine ganze Typenreihe von Heeres Dieselloks fur Schmal und Regelspuren entstehen liess Als die ursprunglich nur fur das Heer geplanten Lokomotiven u a auch von der Luftwaffe bestellt wurden anderte man die Bezeichnung in Wehrmachtslokomotive fur Regelspur WR Fur die Transporte auf feldmassig verlegten Schmalspurgleisen vor allem im frontnahen Bereich wurde eine Reihe von Lokomotiven fur Feldbahnen entwickelt Heeresfeldbahn Diesellokomotiven BearbeitenDie fur die Feldbahnstrecken vorgesehenen Lokomotiven wurden durch eine Arbeitsgemeinschaft deutscher Lokomotivfabriken entwickelt Drei verschiedene Leistungsgruppen waren vorgesehen Es wurde der Bau von Lokomotiven mit 50 130 und 200 PS 36 5 kW 95 kW und 145 kW fur die Spurweiten 600 bis 750 mm sowie 900 bis 1067 mm geplant Die Radsatzfahrmassen sollten von 4 bis 6 t betragen Die Lokomotiven wurden von mehreren Herstellern BMB Orenstein amp Koppel Jung Deutz Gmeinder und Windhoff in hohen Stuckzahlen gefertigt Die Fahrzeuge verfugten uber eine einfache Bedienung und waren deshalb auch fur ungeubtes Personal bedienbar Der einfache Aufbau und die standardisierte Konstruktion ermoglichte eine rasche und unkomplizierte Reparatur nbsp Ehemalige Heeresfeldbahnlokomotive HF 200 DIm Laufe der Fahrzeugentwicklung entstanden mehrere Standardtypen fur deren Bezeichnung die Leistung sowie die Achsfolge herangezogen wurden HF 50 B HF 130 C HF 130 D HF 200 DDie HF50B hatte eine mechanische Kraftubertragung mit Dreiganggetriebe wahrend die ubrigen Typen uber hydraulische Wandlergetriebe verfugten Wehrmachtslokomotiven Bearbeiten nbsp Ehemalige Wehrmachtslok WR 200 B 14 umgezeichnet als V20 036 nbsp WR 360 C 14 Nachkriegsmuster V36 mit langem Radstand nbsp Ehemalige Wehrmachtslok D 311Die deutsche Wehrmacht benotigte fur den Einsatz von Eisenbahngeschutzen und Eisenbahnpioniergeraten wie den Schienenwolf sowie fur den Verschub in Hafen Depots auf Flug und Schiessplatzen und bei anderen militarischen Objekten leistungsfahige Lokomotiven Durch die meisten deutschen Lokomotivhersteller wurde eine Arbeitsgemeinschaft gebildet die eine Typengruppe entsprechender Diesellokomotiven entwickelte Es wurden vier Leistungsgruppen 200 240 360 und 550 PS 145 175 265 und 405 kW vorgesehen Durch eine weitgehende Standardisierung versuchte man den Reparaturaufwand und die Ersatzteilvorhaltung zu vereinfachen Die ersten Fahrzeuge der Vorausserie besassen alle zwei angetriebene Achsen Achsfolge B Als Antrieb dienten Dieselmotoren von Deutz und den Motorenwerken Mannheim sowie Wandlergetriebe von Voith Da die 360 PS Variante eine zu hohe Achslast erreichte wurde die Lokomotive spater zur Achsfolge C drei Achsen angetrieben umgebaut Nach verschiedenen Vorauslokomotiven mit unterschiedlichen Achslasten und Motorisierungen legte man sich auf drei Standardtypen fest Fur die Bezeichnung zog man die Leistung die Achsfolge sowie die Radsatzfahrmasse heran WR 200 B 14 WR 360 C 14 WR 550 D 14Von der WR 550 D 14 wurden nur drei Baumusterexemplare ausgeliefert zu einem Serienbau ist es nicht mehr gekommen WR 220 B WR 220 CEine Sonderstellung nehmen die 1938 bis 1943 von den Deutschen Werke Kiel gefertigten Lokomotiven WR 220 B und WR 220 C ein Gegenuber den Einheitslokomotiven besassen diese eine mechanische Kraftubertragung D 311Fur den Einsatz als Zugfahrzeug und dieselbetriebenes fahrbares Kraftwerk fur das Geschutz Dora entwickelte man die dieselelektrische Wehrmachtslokomotive D 311 Die Lokomotiven dieses Typs kamen spater als V 188 zur Deutschen Bundesbahn Weitere Entwurfe BearbeitenBasierend auf den Loktyp WR 550 D 14 entwarf man eine Doppeldiesellokomotive mit 2 1 250 PS 2 925 kW und der Achsfolge 1 C1 1 C1 Die Lokomotiven sollten in der Ebene einen 800 t Zug mit 80 km h befordern Konstruktiv war der Entwurf bis 1945 fertiggestellt der Bau der Lokomotiven unterblieb jedoch Mit dem gleichen Anforderungsprofil entwickelte man auch eine 1 E1 Diesellokomotive mit 1850 kW Leistung Literatur BearbeitenWolfgang Glatte Diesellok Archiv transpress Berlin 1986 ISBN 3 344 00061 6 Stefan Lauscher Die Diesellokomotiven der Wehrmacht Die Geschichte der Baureihen V 20 V 36 und V 188 EK Verlag Freiburg 2006 ISBN 3 88255 236 0 Rolf Lottgers Die Dieselloks der Baureihen V 20 und V 36 Franckh sche Verlagshandlung Stuttgart 1986 ISBN 3 440 05673 2 Weblinks Bearbeitenwww rangierdiesel de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Diesellokomotiven der Wehrmacht amp oldid 238243035