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Die Baureihe ET 85 war eine Baureihe von Elektrotriebwagen der Deutschen Reichsbahn DR DR Baureihe ET 85DB Baureihe 485 885 und 490ET 85 07 und ES 85 15ET 85 07 und ES 85 15Nummerierung ET 85 01 36ES 85 01 34EB 85 01 70Anzahl 36Hersteller Fuchs MAN mechanisch BBC elektrisch Baujahr e 1927 1932Ausmusterung 1977Achsformel Bo 2 ET 2 2 ES 3 EB Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 20 340 mm 19 920 mm Hohe 3990 mm Breite 3080 mm Drehzapfenabstand 12 910 mm Drehgestellachsstand 2500 mm Dienstmasse 61 4 tRadsatzfahrmasse 17 7 tHochstgeschwindigkeit 75 km hStundenleistung 550 kWDauerleistung 500 kWTreibraddurchmesser 1000 mmLaufraddurchmesser 1000 mmStromsystem 15 kV 16 2 3 Hz ACStromubertragung OberleitungAnzahl der Fahrmotoren 2Antrieb TatzlagerSitzplatze 75 ET 85 01 04 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Deutsche Reichsbahn 1 2 Deutsche Bundesbahn 1 3 Beiwagen 2 Konstruktive Merkmale 3 Verbleib 4 Steilstreckenversion ET 90 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDeutsche Reichsbahn Bearbeiten 1924 wurden von der Waggonfabrik Fuchs in Heidelberg vier Dampftriebwagen der bayerischen Gattung MCCi in die Elektrotriebwagen D4i elT 701 704 ab 1933 elT 1101 1104 ab 1940 ET 85 01 04 umgebaut Die umgebauten Fahrzeuge wurden als erste elektrische Triebwagen im Bahnbetriebswerk Munchen Hbf stationiert und kamen ab 1925 zunachst auf den Strecken Munchen Starnberg und Munchen Herrsching zum Einsatz 1 2 Nach dem Umbau wurden bei Fuchs und BBC in den Jahren 1925 zunachst sechs Triebwagen el 705 711 und vier Beiwagen 8001 8004 in Auftrag gegeben Hatten die Umbauten noch holzerne Aufbauten so waren die neuen Triebwagen mit stahlernen Aufbauten versehen 1927 war es noch nicht moglich die ganze Elektrik unter dem Wagenboden unterzubringen Der Trafo und das Schaltwerk wurden daher in einem Maschinenraum untergebracht Die neuen Triebwagen waren nur etwas langer als die Prototypen Auch die Fenster waren mit 900 mm breiter als in den Voraustriebwagen 800 mm Die Turen zu den Fahrgastraumen waren ebenfalls eingezogen zum Maschinenraum fuhrte von aussen aber nur noch eine einfache Tur an der rechten Fahrzeugseite Alle Fahrzeuge bis zur Betriebsnummer el 730 hatten ursprunglich Frontturen und Ubergangsbrucken die spater entfernt wurden 1927 wurden eine weitere Bestellung uber funf Trieb und elf Steuerwagen el 711 715 8005 8015 getatigt im gleichen Jahr noch einmal je 15 Trieb und Steuerwagen 1932 wurden noch einmal sechs Triebwagen und vier Steuerwagen bestellt sie erhielten gleich die neuen Bezeichnungen elT 1131 1136 und elS 2131 2134 Als Beiwagen dienten umgebaute dreiachsige bayerische Personenwagen EB 85 01 70 die spater durch dreiachsige Umbauwagen ersetzt wurden In genau derselben Form und mit derselben Raumanordnung anstelle des Maschinenraumes war ein Gepackraum vorhanden entstanden von 1927 bis 1933 die Steuerwagen Sie bekamen zunachst die Nummern 8001 8004 ab 1940 dann ES 85 01 34 Die Triebwagen ET 85 05 und 09 waren fur eine Hochstgeschwindigkeit von 100 km h ausgelegt Aufgrund des Krieges wurde bei den meisten Triebwagen das elfenbeinfarbene Fensterband weinrot uberlackiert Die umgebauten Triebwagen ET 85 03 und 04 wurden noch vor 1945 ausgemustert Deutsche Bundesbahn Bearbeiten nbsp ET und ES 85 28 in Munchen Hbf 1958 Die Deutsche Bundesbahn ubernahm noch 24 ET 85 in ihren Bestand 1949 wurden drei Triebwagen in ET 90 umgebaut 1951 52 wurden die drei Steuerwagen ES 85 03 04 und 16 in Steuerwagen fur Wendezuge mit der E 44 umgebaut Eingesetzt wurden diese Triebwagen nicht nur vom Bw Munchen Ost aus im Munchener Vorortverkehr sondern auch im Schwarzwald auf der Dreiseenbahn der Lokalbahn Bad Aibling Feilnbach und auf der Wehratalbahn 1956 erhielten acht Triebwagen eine neue Inneneinrichtung Die Sitzteilung war nunmehr 2 2 Auch die nicht umgebauten Wagen wurden als 2 Klasse bezeichnet Die Triebwagen ET 85 05 11 und 19 erhielten beim Umbau ein 1 Klasse Abteil uber dem Triebdrehgestell und wurden in ET 65 101 103 umgezeichnet 1960 wurde der Umbau und die Umzeichnung wieder ruckgangig gemacht 1960 wurde aus allen 22 vorhandenen Steuerwagen das Steuerabteil auf der Gepackraumseite aus und bei den meisten Triebwagen eine Sitzbank dafur eingebaut Neun Steuerwagen erhielten eine neue Inneneinrichtung mit 2 2 Sitzanordnung ausserdem zwei 1 Klasse Abteile mit insgesamt zwolf Platzen sie erhielten die Nummern ES 85 101 109 1968 wurden ausser den 1957 58 ausgemusterten ET 85 01 und 02 und den 1967 ausgemusterten ET 85 21 und 24 alle vorhandenen Trieb Steuer und Beiwagen umgezeichnet Die Triebwagen als Baureihe 485 die Steuerwagen nur mit 2 Klasse als 885 601ff die Steuerwagen mit 1 Klasse als 885 701ff und die Beiwagen als 885 801ff Beiwagen Bearbeiten 1927 wurden 35 dreiachsige Personenwagen der Gattung C3i bay 99 zu Beiwagen umgerustet um die Kapazitat zu erhohen sie erhielten die Wagennummern 6501 bis 6535 Zur Ausrustung gehorte eine durchgehende Leitung fur die Vielfachsteuerung und eine elektrische Zugheizanlage 1928 wurden weitere 35 Wagen zu Beiwagen umgerustet 6536 bis 6570 1940 erhielten diese Wagen die Bezeichnung EB 85 01 bis 70 Nachdem diese Wagen bei der DB ausgemustert waren wurden 1961 acht dreiachsige Umbauwagen fur den Einsatz als Beiwagen umgebaut und dabei rot lackiert Sie wurden als EB 85 01 bis 08 in zweiter Besetzung bezeichnet Konstruktive Merkmale BearbeitenAn beiden Enden befand sich ein Fuhrerstand hinter dem einen Fuhrerstand waren Transformator Schaltwerk und Hochspannungsanlagen untergebracht Der Maschinenraum lag uber dem Laufgestell Im Triebgestell sassen zwei achtpolige Tatzlagermotoren Die Drehgestelle der Neubautriebwagen entsprachen der Berliner Stadtbahn Bauart Auf dem Dach waren zwei SBS 10 Stromabnehmer montiert Die Fahrzeuge verfugten erstmals uber eine Sicherheitsfahrschaltung Neben der Knorr Einkammer Druckluftbremse hatten die Fahrzeuge eine Spindelbremse als Handbremse Neben drei Frontlichtern erhielten sie an der Dachkante zwei rote Lampen als Rucklicht Die einflugeligen Einstiegsturen lagen hinter dem Maschinenraum bzw dem ersten Abteil hinter dem Fuhrerstand und waren eingezogen Auf der rechten Fahrzeugseite hatte der Maschinenraum Luftergitter Das mittlere Abteil war in ein grosseres Nichtraucher und ein kleineres Raucherabteil aufgeteilt dazwischen lag die Toilette Die Sitzteilung war 2 3 Die Wagen waren zunachst als 4 Klasse beschildert ab 1928 bis 1956 als 3 Klasse Verbleib BearbeitenAls letzte Triebfahrzeuge wurden am 28 April 1977 und am 29 September 1977 die 485 019 und 485 005 beim Bw Freiburg ausgemustert Im gleichen Jahr schieden dort die Beiwagen 885 704 und 706 beide am 28 April 1977 und als letzter Beiwagen der 885 709 am 29 September 1977 aus 3 Im Jahr zuvor quittierte das spatere Museumsfahrzeug 485 007 am 28 Mai 1976 und der seinerzeit letzte Beiwagen ohne 1 Klasse Abteil der 885 615 am 28 Oktober 1976 den aktiven Dienst 4 Der 485 007 und der 885 615 wurden im Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen erhalten Sie waren zunachst betriebsfahig und 1985 bei der Jubilaumsparade in Nurnberg dabei Seit Dezember 2010 sind sie Bestandteil der Sammlung elektrischer Triebwagen der Schienenverkehrsgesellschaft Stuttgart die sie erworben hat Trieb und Steuerwagen wurden wieder mit der ursprunglichen cremefarbene DR Lackierung versehen und sind in der SVG Eisenbahn Erlebniswelt Horb am Neckar ausgestellt Der 885 706 steht als Vereinsheim im Bw Freiburg Steilstreckenversion ET 90 BearbeitenIm Jahre 1949 wurden die ET 85 13 und 14 in die ET 90 01 02 umgebaut Diese wurden nach einer Getriebeanderung auf der Steilstrecke Berchtesgaden Konigssee eingesetzt die Hochstgeschwindigkeit wurde auf 50 km h herabgesetzt 5 1950 folgte noch der ET 85 16 als ET 90 03 im Unterschied zu den ersten beiden Triebwagen waren die Aussenbleche glatt und nicht mehr genietet 6 Wegen Ausdunnung des Angebots auf der Konigseebahn wurde ET 90 02 ab 1960 von Rosenheim aus eingesetzt nach Einstellung des Personenverkehrs auf der Konigseebahn 1965 auch der ET 90 01 Ab 1961 wurden ET 90 03 und EB 85 40 auf der Lokalbahn Bad Aibling Feilnbach eingesetzt 1969 bis 1972 wurden die nun als 490 bezeichneten Triebwagen ausgemustert 7 Als Steuerwagen stand der ES 85 40 zur Verfugung der aus einem vierachsigen Reisezugwagen der Muglitztalbahn umgebaut worden war Ausserdem konnten die Beiwagen EB 85 90 und 91 verwendet werden die 1958 aus zweiachsigen bayerischen Personenwagen von 1925 entstanden waren Literatur BearbeitenHarald Vogelsang Die Fahrzeuge und Anlagen des Eisenbahnmuseums Bochum Dahlhausen 12 Aufl DGEG Werl 2002 ISBN 3 921700 99 X Horst J Obermayer Triebwagen 5 Auflage Franckh Kosmos Verlag 1980 Oliver Struber Vorortpendler unter Strom In eisenbahn magazin Nr 3 2017 ISSN 0342 1902 S 10 14 H J Obermayer und G Scheingraber Sonderausgabe Baureihe ET ES 85 Eisenbahn Journal Mai 1984 ISSN 0720 051 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons DRG Baureihe ET 85 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien ET 85 BR 485 alt auf www bahnbilder de ET 90 03 1959 im Bahnhof Konigsee auf eisenbahnstiftung deEinzelnachweise Bearbeiten Klaus Dieter Korhammer Armin Franzke Ernst Rudolph Drehscheibe des Sudens Eisenbahnknoten Munchen Hrsg Peter Lisson Hestra Verlag Darmstadt 1991 ISBN 3 7771 0236 9 S 114 115 Robert Bopp 100 Jahre Bahnstrecke Pasing Herrsching Von der Koniglich Bayerischen Lokalbahn zur S Bahn Linie 5 Germering 2003 ISBN 3 00 011372 X S 56 Dietrich Bothe Ausmusterung von Triebfahrzeugen 1977 Hamburg db bahnarchiv de Dietrich Bothe Ausmusterung von Triebfahrzeugen 1976 Hamburg db bahnarchiv de Foto des ET 90 01 1962 auf eisenbahnstiftung de Foto des ET 90 03 1962 auf eisenbahnstiftung de Oliver Struber Die Drei vom Konigsee In eisenbahn magazin Nr 5 2017 ISSN 0342 1902 S 49 Baureihen deutscher Elektro und Akkumulatortriebwagen Baden Bayern Pfalz Preussen Sachsen Wurttemberg Deutsche Reichsbahn 1920 1945 Deutsche Bundesbahn Deutsche Reichsbahn 1945 1993 Deutsche Bahn 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