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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Eine Beschreibung der Versuchslok von 1924 befindet sich unter DR E 16 101 Die Elektrolokomotiven der Baureihe E 16 ab 1968 116 wurden von der Gruppenverwaltung Bayern der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft beschafft und waren fur den Schnellzugdienst konzipiert Das Besondere an diesen Lokomotiven ist der BBC Einzelantrieb auch Buchli Antrieb genannt welcher in Deutschland nur bei dieser Baureihe verwendet wurde Bayerische ES 1DR Baureihe E 16DB Baureihe 116116 009 ehemals E16 09 im Oktober 1985 auf Fahrzeugschau 150 Jahre deutsche Eisenbahn in Bochum Dahlhausen116 009 ehemals E16 09 im Oktober 1985 auf Fahrzeugschau 150 Jahre deutsche Eisenbahn in Bochum DahlhausenNummerierung bis 1968 E 16 01 21ab 1968 116 001 021Anzahl 21Hersteller Krauss Maffei BBCBaujahr e E16 01 10 1926 1927E16 11 17 1928 1929E16 18 21 1932 1933Ausmusterung 1980Achsformel 1 Do1 Spurweite 1435 mmLange uber Puffer 16 300 mmGesamtradstand 12 600 mmDienstmasse 110 0 tReibungsmasse 78 4 tRadsatzfahrmasse 20 1 tHochstgeschwindigkeit 120 km hStundenleistung E 16 01 10 2340 kWE 16 11 17 2580 kWE 16 18 21 2940 kWDauerleistung E 16 01 10 2020 kWE 16 11 17 2400 kWE 16 18 21 2660 kWAnfahrzugkraft E 16 01 10 145 kNE 16 11 21 200 kNLeistungskennziffer E 16 01 10 21 3 kW tE 16 11 17 23 5 kW tE 16 18 21 26 8 kW tTreibraddurchmesser 1640 mmLaufraddurchmesser 1000 mmStromsystem 15 kV 16 Hz Stromubertragung OberleitungAnzahl der Fahrmotoren 4Antrieb Buchli AntriebUbersetzungsverhaltnis 2 63 1Bauart Fahrstufenschalter Handbetatigter Flachbahnwahler mit Doppelkontaktbahn Uberschaltwiderstanden und 8 LastschalternLokbremse Druckluftbremse HandbremseZugbremse DruckluftbremseZugheizung elektrischKupplungstyp Schraubenkupplung mit Hulsenpuffern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technik 2 1 Mechanischer Teil 2 2 Elektrischer Teil 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenMitte der 1920er Jahre fuhrte die Gruppenverwaltung Bayern ein grosses Elektrifizierungsprogramm rund um Munchen durch Dementsprechend wurden ab 1926 Elektrolokomotiven der Baureihe ES 1 fur den Schnellzugverkehr beschafft Um mit den zeitgleich beschafften Lokomotiven der Baureihe EP 2 moglichst viele Gleichteile zu gewahrleisten entschied man sich fur die Entwicklung nur eines Fahrmotors wovon je zwei bei der Baureihe EP 2 und je vier bei der Baureihe ES 1 eingesetzt wurden Aufgrund dieser vier Fahrmotoren wurde schliesslich anstatt des bisher ublichen Stangenantriebs ein Einzelachsantrieb gewahlt 1 Die Wahl fiel auf den Buchli Antrieb wobei die E 16 die einzige damit ausgerustete deutsche Lokomotivbaureihe blieb In der Schweiz und in Frankreich war der Buchli Antrieb hingegen viel weiter verbreitet z B bei den Ae 3 6 I der SBB Das Leistungsprogramm sah in einer Steigung von 10 die Beschleunigung eines 600 t schweren Zuges in hochstens 6 5 min auf eine Geschwindigkeit von 55 km h vor Auch musste ein 450 t schwerer Zug in maximal 3 min auf 55 km h beschleunigt werden konnen 2 Die ersten funf Lokomotiven wurden bereits 1922 bestellt jedoch wurde aufgrund der sich verzogernden Streckenelektrifizierung der Liefertermin der ersten Lokomotive auf Mai 1926 verschoben Die ersten sechs Lokomotiven wurden zunachst gemass dem bayerischen Gattungsschema fur Elektrolokomotiven mit ES 1 bezeichnet bevor sie im DR Nummernplan von 1927 zu E 16 wurden Die erste Bauserie E 16 01 10 wurde bis Mitte 1927 ausgeliefert die zweite E 16 11 17 zwischen 1928 und 1929 1 3 Mit dem elektrischen Luckenschluss zwischen Traunstein und Freilassing im Jahr 1928 stieg der Bedarf nach weiteren Lokomotiven dieser Baureihe weshalb 1930 vier weitere Lokomotiven bestellt wurden Diese dritte uberarbeitete Serie E 16 18 21 wurde 1932 und 1933 an die Deutsche Reichsbahn ubergeben 3 Eingesetzt wurden die Lokomotiven vor Schnellzugen auf den elektrifizierten Strecken rund um Munchen Beheimatet waren die Lokomotiven in den Bahnbetriebswerken Munchen Hbf Freilassing Rosenheim und Garmisch Partenkirchen Ab Mitte der 1960er Jahre wurden die Lokomotiven schliesslich in untergeordneten Diensten eingesetzt 3 Die E 16 11 und 13 wurden im Zweiten Weltkrieg schwer beschadigt weshalb sie abgestellt wurden Die E 16 12 wurde 1967 nach einem Unfall ausgemustert Mit der Einfuhrung des EDV Baureihenschemas zum 1 Januar 1968 wurden die noch verbliebenen 18 Maschinen in die Baureihe 116 umgezeichnet Zwischen 1973 und 1980 wurden die Maschinen dann nach und nach abgestellt Am 31 Januar 1980 wurde mit der 116 009 die letzte Lokomotive der Baureihe 116 ausgemustert Folgende Lokomotiven der Baureihe 116 sind erhalten E 16 02 im DGEG Eisenbahnmuseum Neustadt Weinstrasse nur ein Teil des Lokrahmens mit zwei Antriebsachsen erhalten E 16 03 im DB Museum Koblenz Lutzel E 16 07 in der Lokwelt Freilassing E 16 08 im Eisenbahnmuseum Darmstadt Kranichstein E 16 09 bei der Leipziger Dampf KulTour Technik BearbeitenMechanischer Teil Bearbeiten Der mechanische Teil der Lokomotive wurde nach Vorentwurfen von BBC durch Krauss konstruiert und gebaut Der Buchli Antrieb ist ein Einzelachsantrieb gekennzeichnet durch einen hochliegenden Fahrmotor welcher uber ein aussenliegendes im Rahmen gelagertes Grossrad und eine drehsteife doch in allen Richtungen bewegliche Kupplung die Achse antreibt Dieser vollabgefederte Antrieb gibt der E 16 zwei unterschiedliche Ansichtsseiten bei einer blickt man auf den Buchli Antrieb bei der anderen auf die blanken Speichenrader Zum Ausgleich der einseitig angeordneten Antriebsmassen mussten schwere Ausrustungsteile im Maschinenraum ebenfalls asymmetrisch und aussermittig eingebaut werden Aufgrund der Beweglichkeit des Buchli Antriebs wurden die Laufachsen jeweils mit den ausseren Treibachsen zu einem zweiachsigen Lenkgestell verbunden Die ersten funf Lokomotiven waren ursprunglich mit Buchli Laufgestellen ausgestattet Fur alle weiteren Lokomotiven wurden Krauss Helmholtz Lenkgestelle gewahlt Da sich die Buchli Laufgestelle nicht bewahrten wurden die ersten funf Lokomotiven auch auf Krauss Helmholtz Lenkgestelle umgerustet 2 3 Die Radsatze laufen in als Gleitlager ausgefuhrten Innenlagern auf welchen sich der Rahmen uber Blattfedern abstutzt Die Laufradsatze sind 85 mm seitlich ausschwenkbar die Treibradsatze um 15 mm seitenverschiebbar Statt eines festen Achsstandes gibt es daher nur die gefuhrte Lange die durch die beiden Drehzapfen der Krauss Helmholtz Gestelle gebildet wird Der Rahmen der Lokomotiven besteht aus zwei 25 mm starken Innenrahmen Blechen welche an den Enden uber Pufferbohlen verbunden sind Auf diesen Langstragern ruhen sowohl die vier Fahrmotoren als auch der mittig angeordnete Haupttransformator Darauf baut der Lokomotivkasten bestehend aus einem Stahlgerippe mit Blechverkleidung auf Die Lokomotiven der ersten beiden Bauserien wurden noch in bayrischer Tradition mit Turen und offenen Ubergangseinrichtungen an den Stirnfronten ausgeliefert welche bei der dritten Bauserie entfielen Das Maschinenraumdach ist in drei bis zur Kastenmitte heruntergezogenen Teilen abnehmbar wodurch die Zuganglichkeit zu den dort angeordneten Apparaten gewahrleistet wird 1 2 4 Elektrischer Teil Bearbeiten nbsp Maschinenraum einer E 16Auf den beiden ausseren Maschinenraumdachern ist jeweils ein Stromabnehmer angeordnet Die elektrische Spannung wird von dort uber die Dachleitungen zum Hauptolschalter und die Dachdurchfuhrung an die Oberspannungsseite des Transformators gefuhrt Der Transformator selbst ist als olgekuhlter Kerntransformator in Sparschaltung ausgefuhrt Bei den ersten beiden Serien wurde ein Transformator mit einer Dauerleistung von 1750 kVA eingesetzt welcher dann in der dritten Serie durch einen mit einer Dauerleistung von 1960 kVA ersetzt wurde Die Sekundarseite des Transformators weist 18 Anzapfungen mit einer Spannung von 0 bis 700 V auf die mit dem Schaltwerk verbunden sind Zwei weitere Anzapfungen mit Spannungen von 800 und 1000 V sind fur die Zugheizung vorgesehen Die dritte Zugheizungsstufe von 600 V wird aus einer Fahrstufe herausgefuhrt Ebenso werden aus der 200 V Fahrstufe die Hilfsbetriebe der Lokomotive versorgt 2 Weitere technische Besonderheit ist die Steuerung der E 16 die per Handbetatigung ein Niederspannungs Schlittenschaltwerk oder auch Flachbahnwahler genannt ansteuert dessen Stufenwahler aus Kontaktklotzen besteht die auf einer geraden Bahn zugeordnet sind Diese 18 Kontaktklotze entsprechend den 18 Dauerfahrstufen sind an den einzelnen Trafoanzapfungen angeschlossen Ein Schlitten haupt und Nebenkontakt gleitet mit jeder Betatigung dann die jeweilige Stufe ab wobei der Vorkontakt immer schon die nachsthohere Stufe beruhrt Der dabei entstehende Trafowindungsschluss der Halbstufen wird durch die im Transformatorkessel sitzenden Uberschaltwiderstande gedampft Damit wird ein nahezu ruckfreies Anfahren ermoglicht Der Lokfuhrer durfte dementsprechend allerdings nur einige Sekunden in den Halbstufen stehen bleiben da sich die Uberschaltwiderstande sonst zu sehr erwarmten oder gar zerstort wurden Da der Wahler aber kein Leistungsschalter ist schalten acht Lastschalter wegen der sehr hohen Strome pro Fahrmotor ein Paar die rechts und links neben dem Schlitten angeordnet sind den Strom wahrend des Umschaltvorgangs durch jeweiliges Offnen und wieder Schliessen ab Dieses Schlittenschaltwerk das in dieser Form erstmals bei der E 32 zur Anwendung kam entwickelte man zu den spateren Hochspannungsschaltwerken N28h und N28i der Einheitselektrolokomotiven weiter Dort baute man allerdings die Uberschaltwiderstande luftgekuhlt auf den Trafo sowie den Stufenwahler wegen besserer Isolierung vor Kriechstromen geschlossen unter Ol Fur beide Entwicklungen zeichnete BBC verantwortlich Die vier Fahrmotoren sind als zwolfpolige Reihenschlusskommutatormotoren mit Erreger Kompensations und Wendepolwicklung ausgefuhrt Im Rahmen der drei beschafften Serien wurde die Nennleistung von 585 uber 645 auf 736 kW pro Motor erhoht Jeder Fahrmotor wiegt dabei 6130 kg 4 Je zwei Fahrmotoren sind mit einem pneumatisch betatigten Richtungswender verbunden der uber Walzen die Drehrichtung der Motoren einstellt Lediglich die Lokomotiven E 16 18 bis 21 sind mit einem Richtungswender pro Fahrmotor ausgerustet Die Fahrmotoren sind fremdbeluftet wobei je zwei Lufter von einem Motor angetrieben werden Einer dieser Luftersatze treibt auch die Transformatorolpumpe an welche das Ol durch die Schlangenrohrkuhler druckt Der andere Luftersatz trieb ursprunglich einen Gleichstromgenerator zur Speisung des Batterienetzes an 2 Dieser wurde spater durch einen zusatzlichen Transformator mit nachgeschaltetem Gleichrichter ersetzt 4 Der Luftstrom aus den Fahrmotorluftern wird zweigeteilt wobei ein Teil zur Kuhlung der Fahrmotoren dient und ein anderer den auf der Nichtantriebsseite liegenden Schlangenrohrkuhlern zugefuhrt wird Die Druckluftversorgung erfolgt uber einen zweistufigen Hauptluftpresser welcher durch einen Wechselstrommotor angetrieben wird Dieser und auch die beiden Luftermotoren werden uber das 200 V Hilfsbetriebenetz mit Energie versorgt An das Hilfsbetriebenetz waren auch die elektrischen Heizkorper in den Fuhrerraumen angeschlossen Die Beleuchtung der Lokomotive wurde aus der Fahrzeugbatterie mit einer Spannung von 24 V versorgt 1 2 4 Literatur BearbeitenHorst J Obermayer Taschenbuch Deutsche Elektrolokomotiven 7 Auflage Franckh sche Verlagshandlung Stuttgart 1986 ISBN 3 440 03754 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d W Ortel Die neuen elektrischen Schnellzugslokomotiven Bauart 1 Do 1 mit Einzelachsantrieb der Deutschen Reichsbahngesellschaft In Die Lokomotive 24 Jahrgang Heft 6 Juni 1927 S 104 ff onb ac at a b c d e f Die 1Do1 Lokomotiven der Deutschen Reichsbahngesellschaft In Elektrische Bahnen 3 Jahrgang Heft 3 Charlottenburg 15 Marz 1927 S 71 ff a b c d Horst Obermayer Zur Geschichte deutscher Elektrolokomotiven Die Baureihe E 16 In Eisenbahn Journal 17 Jahrgang Nr 2 1991 Hermann Merker Verlag ISSN 0720 051X S 22 ff a b c d GDL Hrsg Handbuch der elektrischen Triebfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn 1 Auflage Vermogensverwaltung der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivfuhrer und Anwarter GmbH Frankfurt am Main 1959 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons DR Baureihe E 16 Sammlung von Bildern E 16 als Modell E16 14 in der Nichtantriebsseite 1958 auf der Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt E16 15 Antriebsseite 1962 auf der Eisenbahnstiftung Joachim SchmidtBaureihen deutscher Elektrolokomotiven Baden Bayern Preussen Sachsen Deutsche Reichsbahn 1920 1945 Deutsche Reichsbahn 1945 1993 Deutsche Bundesbahn Deutsche Bahn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title DR Baureihe E 16 amp oldid 237480696