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Der Stangenantrieb ist eine Form der Kraftubertragung vom Antrieb wie dem Zylinder bei dampfbetriebenen oder dem Fahrmotor bei elektrischen und thermischen Triebfahrzeugen auf die Treibradsatze Dampflokomotive mit Antrieb auf ersten Kuppelradsatz Treibradsatz die Zylinder sind fur das ungehinderte seitliche Ausschwenken der Laufachse geneigt eingebaut die Steuerung ist innenliegendElektrolokomotive mit Winterthur Schragstangenantrieb der SLM Die von der Vorgelegewelle ausgehende Treibstange greift hier nicht direkt am Kurbelzapfen eines Treibradsatzes sondern an der zwei Radsatze verbindenden Kuppelstange an Dampflokomotive Saxonia mit zwei gekuppelten Radsatzen und Innentriebwerk der mittlere Radsatz ist der Treibradsatz die Zylinder liegen unter der Rauchkammer vor der ersten Achse den Stehkessel stutzt eine zusatzliche Laufachse Bei klassischen Kolbendampflokomotiven siehe nebenstehend obere Abbildung wird die Hin und Herbewegung der Kolben im Zylinder durch Zwischenschalten von Treibstangen Schubstange in eine Drehbewegung des Treibradsatzes umgeformt Bei elektrischen und thermischen Triebfahrzeugen findet keine Umformung der Bewegungsart statt Der Motor die Getrieberader und die Treibrader fuhren vollstandige Drehungen aus Anstatt fur die Ubertragung zwischen Motor und Teibradern weitere Zwischenzahnrader zu benutzen werden hier auch Treibstangen Anm 1 verwendet Eine solche kann namlich die Richtung zwischen ihren Anlenkpunkten ohne Nachteil leicht andern und somit die Relativbewegung zwischen Antriebswelle und Treibradwelle infolge der Federung des Fahrzeugrahmens ausgleichen Sie ist nur leicht schrag siehe nebenstehend untere Abbildung Schragstangenantrieb angeordnet bewegt sich also vorwiegend horizontal d h vorwiegend senkrecht zur vertikalen Federung und leitet somit deren gelegentliche ruckartige Bewegung nicht zum Fahrzeugaufbau weiter Der Stangenantrieb wurde ausser zur Verbindung mit der Kraftmaschine von Anfang an auch zur gegenseitigen Verbindung von Treibradsatzen verwendet siehe nebenstehende dritte Abbildung Man spricht in diesem Fall von einem Gruppenantrieb Durch die vermehrte Kraftubertragung uber weitere Rader wurde die Gefahr des Durchrutschens auf den Schienen Schleudern gemildert Andere Moglichkeiten als die Kraftubertragung mittels Stange sind Gruppenantriebe mit Kupplung der Radsatze durch Zahnradgetriebe oder Einzelachsantriebe mehrerer Radsatze mit je eigenem Motor Inhaltsverzeichnis 1 Begriffe und Funktionen 2 Dampflokomotiven und Dampftriebwagen 3 Elektrische und thermische Lokomotiven und Triebwagen 3 1 Schragstangenantriebe 3 1 1 Schragstangenantrieb mit hochliegendem Motor 3 1 2 Flacher Schragstangenantrieb 3 1 3 Winterthur Schragstangenantrieb 3 2 Schlitztreibstangen 3 2 1 Schlitztreibstange auf zwei Treibradsatzen 3 2 2 Schlitztreibstange auf Treibradsatz und Blindwelle 3 2 3 Schlitztreibstange auf eine Treibachse 3 2 4 Kando Antrieb 3 2 5 Gelenkantrieb nach Bianchi 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise 7 AnmerkungenBegriffe und Funktionen BearbeitenDer nachfolgend angewendete Begriff lokomotive gilt sinngemass auch fur Triebwagen und generell auch fur Triebfahrzeuge bei denen eine Drehbewegung in eine andere Drehbewegung umgesetzt wird also auch fur thermische Kraftmaschinen klassische Dampflokomotiven deren eindimensionale Bewegung in eine Drehbewegung umzusetzen ist Die verschiedenen Ausfuhrungen des Stangenantriebs sind Beispiele fur technischen Gebilde die im Allgemeinen Getriebe oder Mechanismen genannt werden In der Eisenbahntechnik haben die Mechanismen und ihre Einzelteile oft eigene Namen denen in der folgenden Abhandlung die im Maschinenbau allgemein benutzten Bezeichnungen beigefugt werden Treibradsatz in der Schweiz Triebradsatz oder Treibachse in der Schweiz Triebachse Diese Bezeichnung ist insbesondere bei Dampflokomotiven fur den direkt angetriebenen Radsatz ublich und wurde bei den wenigen Diesel und elektrischen Lokomotiven mit Stangenantrieb ubernommen Anm 2 Bei Drei und Vierzylindermaschinen konnen Aussen und Innenzylinder auf unterschiedliche Radsatze wirken so dass es in diesen Fallen zwei Treibradsatze gibt Ein Treibradsatz fallt gegenuber einem Kuppelradsatz s u durch die starkeren und fallweise auch langeren Treibzapfen an den Radern und die massiveren Kuppelstangen s u auf weil mit ihnen die gesamte Antriebsleistung zu ubertragen ist Die Ausgleichsmassen in den Radsternen sind wegen der grosseren Masse der Treibstangen ebenfalls grosser Kuppelradsatz oder Kuppelachse Ein Kuppelradsatz ist ein von einem Treibradsatz uber Kuppelstangen s u indirekt angetriebener Radsatz Sein Antrieb kann auch von einer Blindwelle s u aus erfolgen Treibstangen in der Schweiz Triebstangen Koppel Schubstange in einer Schubkurbel s u verbinden die Kraftmaschine mit dem Treibradsatz In der Fruhzeit des elektrischen Eisenbahnbetriebes wurden die Fahrmotoren aus Platz und Wartungsgrunden oberhalb des Fahrzeugrahmens eingebaut damit wurden fur den Ausgleich des Hohenunterschiedes schrag verlaufende Treibstangen erforderlich Schragstangenantrieb s u Im Gegensatz zu Kolbendampflokomotiven mit geneigt angeordneten Zylindern bei denen sich das Federspiel durch eine geringfugige Vergrosserung des schadlichen Raumes ausgleichen lasst erfordert die Ubertragung der Rotationsbewegung eines Elektromotores die Zwischenschaltung einer auf Achslagerhohe im Rahmen gelagerten Blindwelle Der Mechanismus zur Umwandlung einer Schiebebewegung in eine Rotation heisst allgemein Schubkurbel Der Mechanismus zur gegenseitigen Umwandlung von Rotationen heisst allgemein Doppelkurbel Kuppelstangen Koppel verbinden die Rader zweier Radsatze miteinander Ihre Funktion ist prinzipiell gleich wie die einer Treibstange Der Mechanismus zur gegenseitigen Umwandlung von Rotationen ist hier eine Sonderausfuhrung einer Doppelkurbel mit der allgemeinen Bezeichnung Parallelkurbel Dieser elegante Mechanismus hat den Nachteil dass er mit grosser Genauigkeit gefertigt und montiert werden muss um in Strecklage nicht zu klemmen Die Kuppelstange kann am Kurbelzapfen der Antriebswelle oder der Blindwelle befestigt sein und treibt die Kuppelachsen an Kuppelstangen konnen einen mit der Treibstange gemeinsamen Treibstift haben Im Einzelfall Winterthur Schragstangenantrieb tragt die Kuppelstange den Treibstift fur die Treibstange siehe unten nbsp Doppellokomotive der Pennsylvania Railroad 1911 Jeder der zwei Fahrmotoren wirkte mit beidseitigen Schragstangen auf eine Blindwelle diese mit Treibstangen auf den Treibradsatz und weiter mit Kuppelstangen auf einen KuppelradsatzAls Vorgelegewelle Anm 3 wird die Ausgangswelle des Radergetriebes bezeichnet das sich zwischen Motor und Kurbel der die Radachsen antreibenden Stange befindet Eine Blindwelle ist eine zusatzliche zwischen der Antriebswelle und dem Treibradsatz eingefugte Welle Der Antriebsmechanismus wird um zwei Teile Blindwelle und eine weitere Antriebsstange erweitert Eine Blindwelle gehort in der Regel zur gefederten Masse Massenausgleich Bei stangengetriebenen Diesel und elektrischen Lokomotiven ist der Massenausgleich wegen des Rotierens ihrer Kraftmaschinen durch an Wellen und Radern mitrotierende Ausgleichsmassen nahezu vollstandig erreichbar bei Dampflokomotiven mit Zweizylindertriebwerk und den hin und herbewegten Massen von Kolben und Kolbenstangen dagegen nur bis zu einem bestimmten Grad moglich Die Stangen und Ausgleichsmassen der Gegenseite tragen dazu nichts bei da die gegenseitig verdrehte Anlenkung Kurbelversatz s u an den beiden Radern einer Treibachse nicht 180 sondern 90 ist Bei Dreizylinderlokomotiven mit etwa 120 Kurbelversatz ist der Masseausgleich deutlich besser zu losen bei Vierzylinderlokomotiven ist ein nahezu vollstandiger Ausgleich der hin und hergehenden Massen erzielbar allerdings um den Preis eines wartungsaufwandigen und schlecht zuganglichen Innentriebwerks Kurbelversatz Treib und Kuppelstangen konnen nur eine in Stangenrichtung wirkende Kraft auf die Kurbelzapfen der Rader ubertragen Der Ubertragungswinkel ist optimal m 90 wenn die Stange am Rad in Umfangsrichtung angreift Wenn er mehr als halbiert wird m lt 45 Anm 4 ist er praktisch nicht mehr ausreichend gross Bei m 0 ist uberhaupt keine Kraftubertragung mehr moglich Der Mechanismus befindet sich jetzt in einer Totlage Zum Vermeiden dieses Mangels sind die Kurbeln auf beiden Seiten in Umfangsrichtung i d R gegeneinander um 90 bzw 270 versetzt so dass immer eine Seite einen ausreichenden Ubertragungswinkel hat Eine Totlage kann immer nur einer der beiden Antriebe einnehmen Bei Dreizylinderdampflokomotiven wurde 120 Versatz gewahlt Das ist gunstiger als beim Zweizylindertriebwerk denn der praktisch wirksame Versatz tritt mehrmals mit 60 auf beim Zweizylindertriebwerken mehrmals 90 In einer Totlage steht hier immer nur einer von drei Zylindern Dampflokomotiven und Dampftriebwagen BearbeitenBei Dampflokomotiven werden bis auf seltene Ausnahmen immer Treib und Kuppelstangen zur Kraftubertragung verwendet der Stangenantrieb ist hier praktisch Standard Weitere Einzelheiten siehe in Dampflokomotive Die Entwicklung von Einzelachsantrieben kam fur Dampflokomotiven zu spat damit wurden nur wenige Prototypen ausgerustet Elektrische und thermische Lokomotiven und Triebwagen Bearbeiten nbsp Doppellokomotive DD 1 der Pennsylvania Railroad PRR 1911Die ersten grosseren mit Diesel oder Elektromotoren angetriebenen Lokomotiven hatten zur Kraftubertragung vom Fahrmotor zu den Treibradsatzen und zum Ausgleich des Federspieles meist ein Gestange ublicherweise eine oder mehrere Treib und Kuppelstangen Mit dem Aufkommen hydraulischer und elektrischer Kraftubertragungen bezeichnete man die Lokomotiven mit Stangenantrieb zur begrifflichen Abgrenzung auch als Stangenlokomotiven Schragstangenantriebe Bearbeiten Schragstangenantrieb mit hochliegendem Motor Bearbeiten nbsp DR Baureihe E 52 eine Stangen Elektrolokomotive der DR mit Schragstangen auf Blindwellen nbsp SBB Be 4 6 12303 12342 eine Stangen Elektrolokomotive der SBB mit flachen Schragstangen auf TriebachsenDie ersten leistungsfahigen Elektrolokomotiven insbesondere bei Wechselstrom besassen langsamlaufende Repulsionsmotoren Diese nahmen wegen ihrer Grosse nahezu den ganzen Querschnitt des Lokomotivkastens ein Fur die Ubertragung der Antriebskraft wurden vielfach in einem Winkel von ungefahr 45 angeordnete Treibstangen angebracht Es gab aber auch Lokomotiven mit fast senkrechten Treibstangen Die Treibstangen ubertrugen die Kraft in den meisten Fallen auf eine aus Hohe der Achslager liegende Blindwelle von der die Kraft mittels Kuppelstangen auf die benachbarten Radsatze ubertragen wurde Beispiele dafur sind die Preussische EP 235 oder die DR Baureihe E 06 Auch nach der Einfuhrung von kleineren schnelllaufenden Gestellmotoren in Verbindung mit Vorgelegegetrieben wurde die Anordnung beibehalten beispielsweise bei den Lokomotiven der DR Baureihe E 52 und den Ge 2 4 vor Umbau der RhB Flacher Schragstangenantrieb Bearbeiten Dieser Antrieb ist ebenfalls ein Antrieb mit zwei Fixpunkten die aber fast bis ganz horizontal gelegt sind Die Vorgelegewelle treibt dabei die Treibachse ohne Zwischenelement an Beispiele dafur sind Fb 2x2 3 11302 der SBB Be 4 6 12303 12342 der SBB und die Dampfturbinenlokomotive DR Baureihe T 18 10 Winterthur Schragstangenantrieb Bearbeiten nbsp E 91 99 der Deut schen Reichs bahn mit Win ter thur Schrag stan gen an triebDer Winterthur Schragstangenantrieb oder Winterthurer Schragstangenantrieb ist ein im Aufbau einfacher Antrieb Die Basis des Antriebs ist eine leicht nach oben versetzte Vorgelegewelle Diese treibt eine einfache Treibstange an die mit einer dreieckformigen Kuppelstange verbunden ist Die gesamte Geometrie des Antriebes kann vertikal in einer Ebene angelegt werden Durch die Anordnung in einer Ebene ergibt sich aber dass die Treibstangen nicht an den Kurbelzapfen des primaren Treibradsatzes angelenkt werden konnen sondern exzentrisch an den dreieckformig ausgebildeten Kuppelstangen was zu zusatzlichen mechanischen Beanspruchungen der Kuppelstange und der Kurbelzapfen der durch diese angetriebenen Radsatze fuhrt Dies manifestiert sich gerauschmassig durch ein Knacken in den Wendepunkten Nichtsdestotrotz war der Antrieb seiner Einfachheit wegen der meistverbreitete Stangenantrieb fur elektrische Lokomotiven Vorteilhaft sind die geringere Breite und die nicht erforderlichen besonders massiv auszufuhrenden Kurbelzapfen eines einzelnen Treibradsatzes wie bei Dampflokomotiven Ein sehr fruhes Beispiel war die Ce 6 6 121 der BLS ein Einzelstuck aus dem Jahre 1910 Sie hatte eine fur damalige Verhaltnisse sehr hohe installierten Leistung von 1470 kW 2000 PS Weitere Beispiele sind die Ce 6 8I Ce 6 8III und verschiedene Ee 3 3 der SBB Ge 6 6I der Rhatischen Bahn sowie die E 60 E 63 E 75 E 77 und E 91 der Deutschen Reichsbahn Schlitztreibstangen Bearbeiten Eine Schlitztreibstange verbindet drei Kurbelzapfen Auf den ausseren Kurbelzapfen ist dabei die Stange die in der Regel dreieckformig ausgebildet ist unverschiebbar gelagert Der mittlere Treibzapfen ist in Idealstellung der beiden ausseren Kurbelzapfen zum Ausgleich des Federspieles vertikal verschiebbar in einer schlitzformigen Aussparung gelagert Neben kleinen durch die Reibung im Kurbelzapfenlager des Schlitzes oder durch eine gleislagenabhangige Schragstellung des Schlitzes ubertragenen Vertikalkraften werden nur Horizontalkrafte ubertragen Der Nachteil der Schlitzstange ist ihr verglichen mit einer an zwei Punkten gelagerten Treibstange grosseres Volumen und damit ihre grossere Masse Ein weiterer Nachteil ist der grossere Unterhaltsaufwand Durch die voluminose Ausbildung der Treibstange sind Kuppelstangen fur weitere angetriebene Achsen immer an der Stange und nicht am jeweiligen Kurbelzapfen angelenkt Idealerweise wird dabei die Kuppelstange vertikal auf der Idealstellung des Kurbelzapfens das heisst in der Position bei ebener Gleislage der durch die Schlitztreibstange angetriebenen Achse angeordnet Schlitztreibstange auf zwei Treibradsatzen Bearbeiten nbsp Ce 4 4 eine Stangen Elektrolokomotive der BLS mit Schlitztreibstange auf zwei TreibachsenBei dieser Art ubernehmen die Kurbelzapfen zweier Treibradsatze die Funktion der festen Lager Die schlitzformige Lagerung ist dem Kurbelzapfen der Vorgelegewelle ubertragen Dadurch ergibt sich je nach Gleislage eine Auslenkung aus der vertikalen Lage des Schlitzes bezuglich des im Rahmen fest gelagerten Antriebs Diese Art des Antriebs wurde z B bei der Preussischen EG 511 bis EG 537 den Bayerischen EG 2 beim Prototyp Fb 2x2 3 11301 der SBB oder bei der Ce 4 6 der BLS sowie einigen Triebwagen wie den Preussischen ET 831 bis ET 842 verwendet Schlitztreibstange auf Treibradsatz und Blindwelle Bearbeiten nbsp Denkmallok Ce 6 8II 14270Schlitztreibstange auf Treibradsatz und BlindwelleDiese Art kam zur Anwendung bei der Lokomotive Ce 6 8II der SBB Den einen festen Punkt ubernahm dabei die Vorgelegewelle den andern eine Blindwelle die anfanglich sogar horizontal drehbar bezuglich des Rahmens gelagert war Auch bei dieser Anwendung war die vertikale Lage des Schlitzes zum Gleis fast immer gewahrleistet Dieser Antrieb war die Antwort der Industrie auf das von der SBB vermutete unbefriedigende kinematische Verhalten des Winterthur Schragstangenantriebes der bei der Ce 6 8I der SBB eingesetzt wurde De facto hiess das also dass vor der Inbetriebsetzung der Ce 6 8I diese Zweifel schon vorhanden waren Tatsachlich erwies sich diese Art des Antriebs dann auch als sehr laufruhig Schlitztreibstange auf eine Treibachse Bearbeiten nbsp Ae 3 6II eine Stangen Elek tro lo ko mo ti ve der SBB mit Schlitz treib stan gen von zwei Vor ge le ge wel len auf ei ne Treib ach seDa die im Lokomotivrahmen fest gelagerten Motoren und Vorgelegewellen beide feste Kurbelzapfen der Treibstange antreiben ist die Vertikalstellung des Schlitzes bezuglich der Lokomotive hier immer senkrecht Diese Art kam bei Lokomotiven bei denen zwei Vorgelegewellen in derselben Antriebseinheit vorhanden waren zur Anwendung Der Schlitz befindet sich hier beim Kurbelzapfen der Triebachse Ein fruhes Beispiel war die Fb 5 7 spater umbezeichnet auf Be 5 7 der BLS von 1913 Die fur damalige Verhaltnisse grosse installierte Leistung von 1840 kW 2500 PS war auf zwei Motoren verteilt die uber Ritzel und Grosszahnrader wie oben beschrieben zwei Vorgelegewellen antrieben die durch eine offene geschmiedete Dreiecktreibstange gemeinsam den mittlere Treibradsatz antrieben Die dabei auftretenden Schwingungen fuhrten mehrfach zu einem Verbiegen dieser Treibstangen Erst der Einsatz eines verstarkten Dreieckrahmens schuf Abhilfe Bei Triebfahrzeugen fur hohere Geschwindigkeiten wurden zusatzlich die Ritzel auf den Fahrmotorwellen abgefedert Weitere Beispiele dafur sind die Lokomotiven Fb 3 5 11201 und Ae 3 6II der SBB Kando Antrieb Bearbeiten nbsp Prinzipskizze des Kando DreieckesEine ahnliche Konstruktion jedoch ohne Schlitzkurbel stellte der patentierte Kando Antrieb dar der auf die Firma Ganz und seinen Konstrukteur Kalman Kando zuruckging Fur den Ausgleich des Federspiels zwischen Fahrmotoren und Radsatzen verwendete Kando einen an den zur gefederten Masse zahlenden Vorgelegewellen der Motoren angelenkten Gliederrahmen die Verbindung zu den Treibradern stellte das sogenannte Kandodreieck her Der Vorteil dieser Konstruktion war dass die aufwandig zu schmierenden Kulissen durch eine Kombination von Drehgelenken ersetzt werden konnten Angewendet wurde das System zum ersten Mal bei den FS Drehstromlokomotiven der Baureihe E 552 1 2 3 Die Elektrifizierungsarbeiten der oberitalienischen Ferrovia Alta Valtellina fuhrte die Firma Ganz aus In Ungarn erschien dieses System durch die verspatete Fertigstellung der Lokomotive V50 001 erst spater Weitere bekannte Lokomotiven mit diesem Antrieb sind die der MAV Reihen V40 und V60 Gelenkantrieb nach Bianchi Bearbeiten nbsp Prinzipskizze des Bianchi GelenkantriebesBeim Gelenkantrieb nach Bianchi sorgte ebenso ein Hebelsystem fur den Federspielausgleich zwischen Motor und Antriebsradsatzen Anstatt des Kando Dreiecks bestand hier die Verbindung zwischen den Vorgelegewellen und der und Treibachse aus einem Hebelsystem aus drei Gelenkhebeln Diese drei Hebel umfassten mit sechs Druckpunkten den Treibzapfen des Antriebsrades und verhinderten die Einleitung vertikaler Kraftkomponenten Auch hier konnte die Schmierung gegenuber einem Antrieb mit Kulisse wesentlich gemindert werden Angewandt wurde dieses System zum ersten Mal 1927 bei den elektrischen FS Drehstromlokomotiven der Baureihe E 554 die in grosser Stuckzahl hergestellt wurden Der von Giuseppe Bianchi entwickelte Stangenantrieb war nicht nur fur die langsamfahrendenen fur nur 50 km h zugelassenen Guterzuglokomotiven bestimmt sondern auch die Schnellzuglokomotiven der Reihe E 432 die fur 100 km h Hochstgeschwindigkeit zugelassen waren hatten diese vielteilige Antriebskonstruktion Mehr als vier Jahrzehnte hat diese Getriebekonstruktion zuverlassig ihre Aufgaben erfullt Die letzten Lokomotiven mit dieser Antriebsbauart wurden 1976 mit der Einstellung des Drehstrombetriebes in Netz der oberitalienischen Ferrovia Alta Valtellina abgestellt und ausgemustert Literatur BearbeitenClaude Jeanmaire Die elektrischen und Diesel Triebfahrzeuge schweizerischer Eisenbahnen Die Lokomotiven der Schweizerischen Bundesbahnen SBB Wolfgang Messerschmidt Lokomotivtechnik im Bild Dampf Diesel und Elektrolokomotiven Motorbuchverlag Stuttgart 1991 ISBN 3 613 01384 3 S 71 74 Hans Schneeberger Die elektrischen und Dieseltriebfahrzeuge der SBB Band I Baujahre 1904 1955 Minirex AG Luzern 1995 ISBN 3 907014 07 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lokomotiven mit Stangenantrieb Album mit Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Foto der FS E552 Memento vom 20 Dezember 2005 im Internet Archive Foto von einem Modell der FS E 552 Skizze der FS E552 Memento vom 26 Januar 2017 im Internet Archive Anmerkungen Bearbeiten An jeder Fahrzeugseite vervollstandigt je eine Treibstange ein Stangengetriebe Diese Verdopplung ist erforderlich damit momentane Totlagen Drehlagen in denen die Antriebskraft nicht ubertragen wird des einen Getriebes von der momentanen Lauffahigkeit des anderen ausgeglichen wird Diese Verdopplung wird sowohl beim Antrieb von einem Dampfzylinder aus Schubkurbel als auch beim Antrieb von einer Welle aus Doppelkurbel angewendet Die Bezeichnung Treibradsatz wird aber auch bei Diesel und elektrischen Lokomotiven mit anderem als Stangenantrieb fur angetriebene Radsatze Gegenteil Laufradsatz verwendet Als Vorgelege wird im Allgemeinen eine zusatzliche Zahnradstufe in einem Getriebe bezeichnet mit deren Hilfe die Motordrehzahlen kleiner schnellaufender Motoren auf die erforderlichen Drehzahlen der Radsatze reduziert wird Man rechnet immer mit dem kleineren der beiden aneinanderliegenden Winkel deren Summe 180 ist Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stangenantrieb Eisenbahn amp oldid 235871295