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Die SBB Ae 3 6II ist eine Normalspur Einrahmen Universallokomotive mit Stangenantrieb fur Wechselstrom von 15 000 Volt 16 2 3 Hertz Sie wurde in den Jahren 1921 und 1926 fur die damals neu im Flachland 1 elektrifizierten Bahnstrecken der Schweizerischen Bundesbahnen SBB bestellt und in brauner Farbgebung in Betrieb genommen Viele der insgesamt 60 abgelieferten Maschinen waren bis in die 1970er Jahre zuletzt in gruner Farbgebung im Einsatz SBB Ae 3 6 IIAe 3 6 II 10439Ae 3 6 II 10439Nummerierung 10401 10460Anzahl 60Hersteller SLM Winterthur MFO OerlikonBaujahr e 1921 1926Ausmusterung 1965 1977Achsformel 2 C1 Lange uber Puffer 14 090 mmHohe 4 500 mmDienstmasse 98 5 t 10401 10420 96 7 t 10421 10460 Reibungsmasse 55 3 t 10401 10420 56 3 t 10421 10460 Hochstgeschwindigkeit 100 km hStundenleistung 1 475 kW 2 000 PS bei 65 km hDauerleistung 1 225 kW 1 665 PS bei 75 km hTreibraddurchmesser 1 610 mmLaufraddurchmesser 950 mmAnzahl der Fahrmotoren 2Antrieb StangenantriebDie Lokomotiven wurden auf der konstruktiven Basis der SBB Probelokomotiven Be 3 5 in Auftrag gegeben Die Ae 3 6 II war die letzte in der Schweiz in Serie gebaute Lokomotive mit Stangenantrieb fur grossere Geschwindigkeiten Der Stangenantrieb fand aber dennoch weiterhin Verwendung dies bei den neu konstruierten und dann gebauten elektrischen Schienentraktoren und Rangierlokomotiven die jedoch keine allzu hohe Geschwindigkeit erreichten Dies weil mangels effizienten Schleuderschutzsystemen lange Zeit im Rangierdienst Lokomotiven mit mechanisch gekoppelten Triebradern Vorteile bezuglich der zum Schleudern neigenden einzeln angetriebenen Triebrader hatten Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Pflichtenheft 3 Inbetriebnahme 4 Technik 4 1 Der mechanische Teil 4 1 1 Fahrwerk 4 1 2 Zugkraftubertragung 4 1 3 Antrieb 4 1 4 Lokomotivkasten 4 1 5 Bremsanlage 4 1 6 Sandstreueinrichtung 4 2 Der elektrische Teil 4 2 1 Hauptstromkreis 4 2 2 Hilfsbetriebe 4 2 3 Elektrische Bremse 4 2 4 Vielfachsteuerung 5 Wesentliche Umbauten 6 Betriebseinsatz 7 Fazit 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie ernsthafte Kohlenknappheit gegen Ende des Ersten Weltkrieges fuhrte noch 1918 zu einem Beschluss zur Elektrifizierung der SBB um von den auslandischen Energielieferungen in Form von Kohle unabhangig zu werden Gestutzt wurde dieser Beschluss die Schweiz galt als Pionierland der Elektrotechnik 2 dadurch dass um diese Zeit bereits auf hunderten von Kilometern meist meterspurigen Strassen Uberland Gebirgs und Bergbahnen elektrisch gefahren wurde dies wohl primar mit Gleichstrom aber die Grundlage fur eine umfassende Bahnstreckenelektrifizierung durch Wechselstrom von 15 000 Volt 16 2 3 Hertz war durch die elektrisch betriebene Lotschberg Bergstrecke gegeben die Elektrifizierung der Gotthard Bergstrecke stand vor dem Abschluss Zu Beginn der ersten Elektrifizierungsetappe im Jahre 1920 liessen die SBB Entwurfe fur eine Flachland Universallokomotive ausarbeiten Gefordert wurden nur die Einhaltung einiger weniger Punkte die da unter anderem waren drei Triebachsen eine Leistung von 2000 PS eine Hochstgeschwindigkeit von 90 km h sowie eine maximale Achslast von 20 t Die drei schweizerischen Elektrofirmen Brown Boveri amp Cie BBC Maschinenfabrik Oerlikon MFO und Societe Anonyme des Ateliers de Secheron SAAS hatten ansonsten weitgehend freie Hand Es wurden folgende Entwurfe eingereicht und dann auch beschafft BBC Ae 3 6I MFO Ae 3 6II und SAAS Ae 3 5 Pflichtenheft Bearbeiten nbsp Typenblatt der SLMDie SBB verlangten von der Industrie die Erfullung des nachfolgenden Pflichtenheftes Hochstgeschwindigkeit 90 km h Beforderung von 480 t Anhangelast auf 2 Steigung bei 90 km h drei Hin und Ruckfahrten Zurich St Gallen 85 km mit 480 t Anhangelast in 10 Stunden drei Hin und Ruckfahrten Villeneuve Brig 117 km mit 480 t Anhangelast in 11 Stunden mit jeweils 15 Minuten Aufenthalt in den Endbahnhofen Anfahren einer Anhangelast von 480 t auf einer Steigung von 10 und Beschleunigung auf 55 km h in hochstens vier MinutenInbetriebnahme BearbeitenDie Ae 3 6II 10401 wurde bereits am 19 Januar 1923 in Betrieb genommen und in der Folge sofort ausgiebig erprobt Die Inbetriebnahme der restlichen Lokomotiven erfolgte zwischen Fruhling 1924 und Sommer 1926 Technik BearbeitenDer mechanische Teil Bearbeiten Die Ae 3 6II basiert auf der Konstruktion der Probelokomotive Fb 3 5 11201 Da aber anstatt deren zwei nur ein Transformator eingebaut wurde und in der Lokomotivmitte wegen der grossen Triebmotoren kein Platz vorhanden war musste der Transformator nach aussen versetzt eingebaut werden Dies fuhrte zur Achsfolge 2 C1 Fahrwerk Bearbeiten Das Fahrwerk bestand aus drei fest im Lokomotivrahmen gelagerten Triebachsen Die mittlere Triebachse hatte dabei ein Seitenspiel von 2 15 mm Am einen Ende der Lokomotive war eine Laufachse angeordnet Diese war als Bisselachse ausgebildet und hatte ein Seitenspiel von 2 83 mm 10401 10420 bzw 2 70 mm 10421 10460 Auf der anderen Seite befand sich das zweiachsige Laufachsdrehgestell Diese hatte als ganzes ein Seitenspiel von 2 80 mm Zugkraftubertragung Bearbeiten Die Ubertragung der Zug und Stosskrafte erfolgte von den Triebachsen auf den Lokomotivrahmen Von dort wurden die Krafte aussen auf die Zughaken und Puffer weitergeleitet Antrieb Bearbeiten Die zwei hochliegenden Fahrmotoren waren im Lokomotivrahmen fest verschraubt Von den gefederten Fahrmotorritzeln wurde das Drehmoment auf zwei Vorgelegewellen ubertragen die auch fest im Lokomotivrahmen gelagert waren Die beiden Vorgelegewellen trugen gemeinsam eine Schlitztreibstange Diese trieb uber ein vertikal verschiebbares Lager direkt die mittlere Triebachse an An der dreiecksformigen Schlitztreibstange Dreieckstange waren kurze Kuppelstangen gelagert welche die ausseren Triebachsen antrieben Lokomotivkasten Bearbeiten Der Lokomotivkasten der Fahrzeuge war auf dem Rahmen aufgeschraubt An den Seitenwanden befanden sich zwei Jalousien ab Nummer 10421 waren es drei Ebenfalls ab Nummer 10421 wurden uber den zwei grossen Fuhrerstandsfenstern kleine Sonnenblenden angeordnet Die Fahrmotoren waren durch Trennwande vom restlichen Maschinenraum abgetrennt Zuganglich waren sie durch Turen im rechten Seitengang Der Dachaufbau uber den Motoren beinhaltete ohmschen Fahrmotorshunts und die Uberschaltdrosselspule Bei der Lokomotive 10401 war auch die Blitzschutzspule in diesem Aufbau angeordnet Die Kuhlluft fur die Fahrmotoren wurde mit einem Ventilator aus dem Maschinenraum angesaugt Nach Kuhlung der bestrichenen Apparate verliess sie die Lokomotive durch die seitlichen Jalousien des Dachaufbaus Bremsanlage Bearbeiten Die automatische einlosige Westinghouse Bremse und die Regulierbremse wirkten beidseitig auf jedes der drei Triebrader und einseitig auf die Rader des Laufdrehgestells Die Bisselachse war ungebremst Sandstreueinrichtung Bearbeiten Die druckluftbetriebene Sandstreueinrichtung konnte einfach gehalten werden da die drei Triebachsen durch Kuppelstangen verbunden waren und deshalb anders als beim Einzelachsantrieb eine einzelne Achse alleine nicht schleudern konnte Deshalb wurde nur die jeweils vorauslaufende Triebachse gesandet Der elektrische Teil Bearbeiten Hauptstromkreis Bearbeiten Auf dem Dach der Lokomotive befanden sich die zwei von den Fuhrerstanden pneumatisch betatigten Stromabnehmer Von diesen wurde der Fahrleitungsstrom dem Olhauptschalter zugefuhrt Dieser befand sich bei den Nummern 10401 10413 in einem rechteckigen Gehause und war elektropneumatisch betatigt Bei den Nummern 10414 10460 wurde ein elektromotorisch angetriebener Olhauptschalter in einem runden Gehause eingebaut der ab diesem Zeitpunkt als Normalapparat bei allen SBB Lokomotiven eingebaut wurde Bei den Lokomotiven 10401 10413 konnte der Hauptschalter notfalls auch von Hand mit einem Steckschlussel am Schalter selbst eingeschaltet werden Bei den restlichen Lokomotiven erfolgte dies von den Fuhrerstanden aus Fur die Notauslosung des Hauptschalters war in jedem Fuhrerstand in unmittelbarer Reichweite des Lokomotivfuhrers ein Hebel vorhanden Vom Hauptschalter gelangte der Strom zum Transformator Dieser befand sich uber der ersten Triebachse und dem Drehgestell im Lokomotivkasten Niederspannungsseitig besass er zwei Wicklungshalften mit je acht Anzapfungen zur Stromversorgung der Fahrmotoren Die Spannungen an diesen Anzapfungen lagen beiden den Nummern 10401 10420 zwischen 134 V und 536 V bei den restlichen Lokomotiven zwischen 99 V und 545 V An einer Wicklungshalfte waren bei allen Lokomotiven uberdies Anzapfungen fur 220 V fur die Hilfsbetriebe Diese Wicklungshalfte hatte dazu noch eine Zusatzwicklung fur Zugheizung mit 800 V und 1 000 V bei den Nummern 10401 10420 ursprunglich auch fur 600 V Die Leistung des Transformators der Nummern 10401 10420 erwies sich fur die thermisch reichlich dimensionierten Fahrmotoren als etwas zu schwach Deshalb wurde bei den folgenden Lokomotiven ein leistungsfahiger aber gleichzeitig auch leichterer Transformator eingebaut Deshalb waren die Lokomotiven 10421 10460 mit einem Dienstgewicht von 96 7 t auch etwas leichter als die Vormodelle mit 98 5 t Ein weiterer Nachteil bei den Transformatoren der ersten 20 Maschinen war die grobe Abstufung der ersten Fahrstufen Das Anfahren war deshalb sehr ruppig und manchmal auch schwierig bis unmoglich nbsp Stufenschalter der Ae 3 6II Fur die Regulierung der Spannung waren zwei Stufenschalter vorhanden Dies waren vor dem Transformator in Langsrichtung angeordnet und vom Fuhrerstand I aus zuganglich Die Stufenschalter waren als nockengesteuerte Hebelwerke mit Funkenlosch Schaltern und Uberschalt Drosselspulen gebaut Sie waren elektromotorisch angetrieben und konnten insgesamt 17 Fahrstufen schalten Im Falle einer Storung konnten die Stufen mittels eines aufsteckbaren Handrades von beiden Fuhrerstanden aus geschaltet werden Bei der Stufenschalterkonstruktion handelte es sich ubrigens um die Gleiche die schon fur die Ce 6 8II Die gleiche Schaltung wurde spater auch fur die Ce 6 8III wieder verwendet Die Fahrmotoren wogen etwa 10 t und hatten einen Durchmesser von 1 800 mm Sie waren die grossten je fur die SBB gebauten Motoren Sie waren dauernd in Serie geschaltet Fiel ein Motor aus konnte am zugehorigen Wendeschalter das Trennmesser entfernt und zwischen den Motoren eingelegt werden In gleicher Weise wurde verfahren wenn ein Stufenschalter oder Wendeschalter ausfiel Es konnte dann wenn moglich mit halber Leistung weitergefahren werden Die Betatigung der Wendeschalter erfolgte mechanisch von den Fuhrerstanden aus Abweichend davon hatte die Nummer 10401 elektropneumatische Wendeschalter die auch nach dem Ausbau der Rekuperationsbremse beibehalten wurden Hilfsbetriebe Bearbeiten Auf der Lokomotive befanden sich die nachfolgend beschriebenen mit 220 V betriebenen Hilfsbetriebe ein Kompressor hinter dem Fuhrerstand II 10401 10435 Rotations 10436 10460 Kolbenkompressor ein Ventilator fur die Kuhlung der Fahrmotoren direkt mit ihnen zusammengebaut eine Olpumpe mit Olkuhler hinter dem Fuhrerstand II Umformergruppe fur die Batterieladung uber die Olpumpe Fuhrerstandsheizung und OlwarmeplatteElektrische Bremse Bearbeiten Die Ae 3 6II 10401 besass eine Rekuperationsbremse Sie war damit bis zu deren Stilllegung und der weitgehenden Normalisierung der Ausrustung im Jahr 1928 ein Einzelganger Vielfachsteuerung Bearbeiten Die Ae 3 6II besassen nie eine Vielfachsteuerung Wesentliche Umbauten BearbeitenDie Ae 3 6II waren vor grosseren Umbauten verschont Die wesentlichen Anderungen waren Erhohung der Hochstgeschwindigkeit von 90 km h auf 100 km h im Jahre 1929 Versuche mit fett statt olgeschmierten Stangenlagern in verschiedenen Varianten ab 1957 bei den Nummern 10406 10407 10415 und 10439 Die Variante auf der 10406 mit sogenannten schwimmenden Buchsen aus Tokat Bronze mit Stahlseele war dabei die Beste und wurde ab 1960 eingebaut Nach Versuchen mit geteilten Bremsklotzem und Bremsgestangestellern ab 1961 auf der Lokomotive 10449 wurde diese Anordnung bei den meisten Lokomotiven noch eingebaut Betriebseinsatz Bearbeiten nbsp Lokomotive 10401 auf dem Typenblatt der SLMMit der Ae 3 6II 10401 wurden nach der vorzeitigen Indienststellung am 19 Januar 1923 sofort intensive Probefahrten durchgefuhrt Dass der Transformator etwas schwach war stellte sich dabei sehr bald heraus Ansonsten gab es aber keine Probleme mit der Erfullung des Pflichtenheftes Ab April 1924 begann dann die Ablieferung der Serie Diese erstreckte sich bis zum Juni 1926 Die Depotzuteilung ab Fabrik war dabei wie in der nachfolgenden Tabelle gezeigt Nummern Depots10401 10404 Zurich10405 10413 Olten10414 10438 Basel10439 10449 Olten10450 10460 LuzernDie Anzahl der gelieferten Lokomotiven uberstieg dabei den Bedarf Die im Sommer 1925 abgelieferten Nummern 10433 10438 wurden im SBB Kreis II als uberzahlig erklart Mit Fortschritt der Elektrifizierung in den 1920er Jahren war der Bedarf aber durchaus gegeben und die Lokomotiven wechselten in der Folge die Depotzuteilung und die Einsatze haufig Am 1 Juni 1924 bestanden fur die neu abgelieferten Lokomotiven drei Dienste im Depot Olten und deren funf im Depot Basel Diese Dienste deckten die Fuhrung von durchgehenden Guterzugen ab Daneben wurde mit ihnen der gesamte Zugverkehr Basel Luzern mit einer durchschnittlichen Tagesleistung von 330 km abgewickelt Im Juni 1926 bestand folgende Zuteilung Nummern Depots10401 10406 Winterthur10407 Zurich10408 10410 Olten10411 10413 Zurich10414 10438 Basel10439 10449 Olten10450 10460 LuzernIm Jahr 1927 wurden die ersten Ae 4 7 abgeliefert Diese ubernahmen in Basel und im Kreis III die schwersten Leistungen Der Einsatz der Ae 3 6II verschob sich deshalb mehr in die Ostschweiz Kreis III Im Sommer 1928 ergab sich folgende Verteilung Nummern Depots10401 10405 St Gallen10406 10409 Rorschach10410 10412 Zurich10413 10416 Romanshorn10417 10424 Olten10425 10434 Basel10435 Bellinzona10436 10446 Olten10447 Bellinzona10448 10449 Olten10450 10460 LuzernInteressant ist dabei die Einteilung der Lokomotiven in einmannige und zweimannige Besetzung der Fuhrenstande Depot AnzahlLokomotiven Diensteeinmannig Dienstezweimannig Mittlere tag liche LeistungBasel 10 6 1 286 kmOlten 21 10 10 243 kmLuzern 11 7 250 kmBellinzona 2 2 274 kmZurich 3 mitAe 3 6ISt Gallen 5 5 216 kmRorschach 4 4 241 kmRomanshorn 4 4 246 kmBei den einmannigen Touren des Depots Basel handelte es sich vor allem um die Fuhrung von Guter und Personenzugen nach Olten Luzern und Zurich Die zweimannigen Touren umfassten drei Schnellzuge und einen Personenzug zwischen Basel und Luzern mit einer Tagesleistung von 382 km Von Olten aus fuhrten die einmannigen Touren nach Biel Bern Basel und Zurich Sie umfassten alle Arten von Zugen auch ein Schnellzug Zurich Bern Die zweimannigen Touren umfassten Leistung nach Biel Thun Basel Luzern und Zurich Sie fuhrten jede Art von Zugen Drei zweimannig besetzte Lokomotiven waren dem Nebendepot Goldau zugeteilt Sie besorgten den lokalen Guterverkehr im Freiamt Daneben fuhrten sie je ein Zugpaar Aarau Olten Goldau Zug und Goldau Erstfeld Interessant war die Zuteilung von zwei Ae 3 6II an das Depot Bellinzona Eine Tour umfasste die Personenzuge 553 Bellinzona Luzern 552 Chiasso und 2573 Bellinzona Die Tagesleistung betrug 450 km Die zweite Lokomotive fuhrte von Chiasso aus das Guterzugpaar 5543 5548 nach Lugano In Lugano musste sie ausgiebigen Rangierdienst ubernehmen Vorher wurde bis 1926 diese Leistung durch eine Reservedampflokomotive durchgefuhrt Ab 1929 ubernahm ein SBB De 6 6 diese Leistung Die andere Leistung wurde im Mai 1929 von einer Be 4 6 ubernommen Die Ae 3 6II des Depots Zurich wurden im Tausch mit den Ae 3 6I eingesetzt Die anderen Einsatzplane des Kreises III waren wie folgt St Gallen Personen und Guterzuge nach Zurich und Rorschach Rorschach Schnell Personen und Guterzuge bis Zurich und Romanshorn Dazu gehorten auch die Schnellzuge 26 25 nach Zurich und zuruck Im Weiteren wurde der Schnellzug 10 von St Gallen nach Zurich gefuhrt wo er von einer Ae 3 6II des Depots Zurich weiter nach Westen ubernommen wurde Romanshorn Schnell Personen und Guterzuge bis Zurich Im Laufe der 1930er Jahre wurden die Lokomotiven mehr und mehr konzentriert Die Lokomotiven 10451 10460 wurden von Depot Luzern in den Kreis III dauerhaft verschoben Die Nummern 10451 10455 kamen nach Rapperswil SG Die Nummern 10456 10458 wurden nach Romanshorn versetzt 10459 10460 schlussendlich landeten in Zurich Im Sommer 1939 war die Depotzuteilung wie nachfolgend aufgelistet Nummern Depots10401 10413 Olten10414 10429 Luzern10430 10438 Basel10439 10447 Olten10448 10460 ZurichDie Lokomotiven des Depots Olten waren in elf Diensten mit der Fuhrung von Personen und Guterzugen bis Biel Bern Basel Luzern und Zurich betraut Vom Oltner Nebendepot Aarau wurden funf Umlaufe vor allem mit Personenzugen nach Olten Goldau und Zurich gefuhrt Die Ae 3 6II des Depots Luzern fuhren in neun Plandiensten Personenzuge nach Olten Zurich und Goldau sowie Schnellzuge uber Langnau nach Bern Von 1937 bis 1945 bestand ein zweitagiger Umlaut in den Tessin Dies begann am ersten Tag mit der Fuhrung eines Personenzuges Luzern Chiasso Darauf folgte die Fuhrung von diversen Personen und Guterzuge nach Bellinzona und Lugano Am zweiten Tag erfolgte die Ruckfahrt nach Luzern mit einem Personenzug Chiasso Luzern Die Basler Lokomotiven fuhrten Personen und Guterzuge nach Luzern Bern uber den Bozberg und auch nach Delsberg Die Zurcher Maschinen waren auf dem ganzen Kreis III vertreten Die Momentaufnahme im Sommer 1949 zeigte folgende Depotzuteilung Nummern Depots10401 10421 Olten10422 10429 Luzern10430 10439 Basel10440 10447 Olten10448 10460 ZurichInteressant war dabei ein Dienst des Depots Luzern von 1947 bis 1949 Dieser enthielt einen Vorspanndienst an den Schnellzugen 56 Luzern Lugano und 65 Lugano Luzern Eingesetzt als Zuglokomotive war dabei eine Ae 4 6 Die Anhangelast war schon gemass Zugbildungsplan uberschritten was einen Vorspann auf den 26 zwingend erforderte 1950 gab es noch einen Vorspanndienst vor Zug 64 Luzern Goschenen und Ruckleitung als Vorspann vor Zug 64 nach Luzern Im Sommer 1957 bestand ein sehr grosser Mangel an elektrischen Triebfahrzeugen Speziell die Ae 3 6II des Kreises II kamen dabei zu vergleichsweise grossen taglichen Laufleistungen Basel zehn Dienste mit Personen und Guterzugen nach Delemont Delsberg Biel Luzern und Zurich Dazu kam die Fuhrung von Zugen jeglicher Art von Basel SBB Bahnhof nach Basel Badischer Bahnhof Die Ae 3 6II mussten vielfach wegen Triebfahrzeugmangels auch bei SBB Ae 4 7 Diensten vor Schnellzugen aushelfen Die mittlere Tagesleistung der Basler Lokomotiven betrug 308 km Olten Die dem Depot Olten zugeteilten Lokomotiven fuhrten Personen und Guterzuge nach Basel Biel Bern und Zurich Die mittlere Tagesleistung betrug dabei 335 km Die ab dem Nebendepot Aarau eingesetzten Lokomotiven waren mit 14 Diensten zur Fuhrung der gleichen Zuggattungen nach Biel Bern Zurich Goldau Zug und Herzogenbuchsee Lyss eingeteilt Sie kamen auf eine mittlere Tagesleistung von 324 km Luzern Hier waren funf Dienste angesetzt die mit Personen und Guterzugen nach Zurich Olten Bern und Goschenen fuhrten Die mittlere Tagesleistung betrug hier 348 km 1960 zeigte sich die Aufteilung des immer noch kompletten Bestandes wie folgt Nummern Depots10401 10443 Olten10444 10460 WinterthurDas EXPO 64 Jahr Schweizerische Landesausstellung war das letzte mit vollstandigem Bestand an Ae 3 6II Sie waren wie folgt eingeteilt Olten 34 Dienste mit Personen und Guterzugen sowie Schnellzug 411 Goldau Luzern Bedient wurden die Strecken uber Brugg nach Zurich Basel Delemont Moutier Biel Bern Luzern Zug Zurich Winterthur Wil Koblenz und Schaffhausen Die mittlere Tagesleistung betrug 355 km Winterthur 15 Dienste im Personen und Guterzugdienst im ganzen Kreis III wie auch nach Basel und Wohlen Die mittlere Tagesleistung war mit 280 km wesentlich geringer Als erste Lokomotive des Typs wurde im Januar 1965 die Ae 3 6II 10415 ausrangiert Am 8 August 1961 war sie nach einer Flankenfahrt mit einer Ae 4 7 in Lengnau den Bahndamm heruntergesturzt Sie konnte mit den vorhandenen Hilfsmitteln zwar aufgestellt aber nicht aufs Gleis zuruckgehoben werden und wurde deshalb komplett in Einzelteile zerlegt Diese gelangten in die Hauptwerkstatte Yverdon wo sie gerichtet und wieder zusammengebaut wurden In der Folge wurde sie zwar wieder eingesetzt blieb aber ein Sorgenkind weil sie insbesondere zum heisslaufen neigte Als sie Ende 1964 wieder einmal zur Reparatur nach Yverdon gebracht worden war wurde sie abgebrochen Im August 1965 folgte die 10436 nach einem Zusammenstoss in Gisikon 1966 wurden die 10403 10405 und 10416 abgebrochen Aber auch Anfang der siebziger Jahre fuhrten die Lokomotiven im Falle von Doppelfuhrungen sogar noch Schnellzuge oder auch Extrazuge Im Sommer 1973 gab es im Depot Olten noch 14 Dienste mit einer mittleren Tagesleistung von 253 km Mit der Fuhrung von Personen und Guterzugen kamen sie immer noch bis Zurich Basel Luzern Erstfeld Biel und Bern Ab 1974 wurden die Ae 3 6II des Depots Olten mehr und mehr durch Ae 3 6I ersetzt Die Nummer 10453 wurde im Januar 1977 als letzte ausrangiert Einige Lokomotiven dienten noch langere Zeit als Vorheizanlagen fur Reisezugwagen Unfalle mit Katastrophencharakter sind bei den Ae 3 6II nicht zu verzeichnen Die Lokomotive 10452 wurde weitgehend in ihren Ursprungszustand inklusive braunem Anstrich zuruckversetzt und bleibt so der Nachwelt als betriebsfahige Lokomotive erhalten Weil zuerst zugunsten der Erhaltung von 10439 entschieden worden war diese sich aber in schlechtem Zustand befand wurde 10452 zu 10439 umnummeriert Um Stillstandsschaden zu vermeiden wird sie von Zeit zu Zeit mit leichten Aufgaben auf die Strecke geschickt Ansonsten steht sie fur Sonderfahrten zur Verfugung Fazit BearbeitenDie Lokomotive war in ihrer Konstruktion zwar robust aber mit dem Stangenantrieb nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Entwicklung was darauf zuruckzufuhren war dass die MFO anders als ihre Konkurrenten BBC und SAAS uber keinen erprobten Einzelachsantrieb verfugte Die Lokomotive war dank ihrer hochliegenden Fahrmotoren im Winterbetrieb wesentlich unempfindlicher als ihre Schwestern Ae 3 6I Ae 3 5 und Ae 3 6III Der Instandhaltungsaufwand war aber insbesondere wegen des Stangenantriebs wesentlich hoher Siehe auch BearbeitenListe der Lokomotiven und Triebwagen der SBBLiteratur BearbeitenHans Schneeberger Die elektrischen und Dieseltriebfahrzeuge der SBB Band I Baujahre 1904 1955 Minirex AG Luzern 1995 ISBN 3 907014 07 3 Claude Jeanmaire dit Quartier Die elektrischen und Diesel Triebfahrzeuge schweizerischer Eisenbahnen Funfter Teil Die Lokomotiven der Schweizerischen Bundesbahnen SBB Archiv Nr 36 Verlag Eisenbahn Villigen AG 1979 ISBN 3 85649 036 1Weblinks BearbeitenThe Railfaneurope net Picture Gallery Bilder der Ae 3 6 II im digitalen Eisenbahn FotoarchivEinzelnachweise Bearbeiten Wo liegt das Flachland eine Radiosendung des Schweizer Radio und Fernsehen SRF vom Sonntag 4 Marz 2012 9 15 Uhr abgerufen am 12 Dezember 2019 Geschichte Unter Strom wie die Schweiz elektrifiziert wurde von Stefan Boss ein Beitrag vom 8 Juli 2018 in Swissinfo ch SWI abgerufen am 12 Dezember 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SBB Ae 3 6 II amp oldid 230809970