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Dieser Artikel behandelt die Ae 3 5 10201 10226 fur Einphasenwechselstrom 15 000 Volt 16 2 3 Hz fur die mit 3 000 V 16 Hz Drehstrom betriebene Lokomotive siehe SBB Ae 3 5 364 365 Die SBB Ae 3 5 mit dem Spitznamen kleine Secheron ist eine Normalspur Einrahmen Universallokomotive mit Einzelachsantrieb fur Wechselstrom von 15 000 Volt 16 2 3 Hertz Sie wurde in den Jahren 1920 bis 1925 fur die damals neu im Flachland 1 elektrifizierten Bahnstrecken der Schweizerischen Bundesbahnen SBB in mehreren Baulosen bestellt und in brauner Farbgebung in Betrieb genommen Ein verhaltnismassig grosser Teil der insgesamt 26 abgelieferten Maschinen wurde bis Ende der 1970er Anfangs der 1980er Jahre zuletzt in gruner Farbgebung eingesetzt Da die Lokomotive bei gleicher Leistung eine Laufachse weniger und damit ein geringeres Gesamtgewicht gegenuber den zeitgleich gebauten Ae 3 6I und Ae 3 6II hat somit auch das beste Leistungsgewicht hat wurde sie schon bald vorwiegend im Regionalverkehr in der Westschweiz eingesetzt wo sie die Vorteile bezuglich des Leistungsgewichtes bei haufiger Beschleunigung ausspielen konnte wobei die damals fur Schnellzuge geforderte Hochstgeschwindigkeit keine massgebende Rolle spielte denn infolge eines problematischen Fahrverhaltens der Lokomotive bei hohen Geschwindigkeiten wurde nach mehreren Baulosen die Produktion von der in vielen Teilen baugleichen Ae 3 6III abgelost Die Einrahmen Ae 3 5 gilt zusammen mit den ab 1921 gebauten Drehgestelllokomotiven Be 4 7 und den ab 1925 gebauten Einrahmen Ae 3 6III alle mit dem Westinghouse Federantrieb als Vorbild der ab 1926 an die Berner Alpenbahn Gesellschaft Bern Lotschberg Simplon BLS abgelieferten Drehgestelllokomotiven Be 6 8 der spateren Ae 6 8 die damals wahrend mehreren Jahren als starkste Elektrolokomotive der Welt galt SBB Ae 3 5Ae 3 5 10217Ae 3 5 10217Nummerierung 10201 10226Anzahl 26Hersteller SLM WinterthurSAAS GenfBaujahr e 1922 1925Ausmusterung 1979 1983Achsformel 1 Co1 Lange uber Puffer 12 320 mmHohe 3780 mmDienstmasse 81 tHochstgeschwindigkeit 90 km hStundenleistung 1 365 kW 1 800 PS bei 63 km hDauerleistung 1 200 kW 1 560 PS bei 68 km hTreibraddurchmesser 1 610 mmLaufraddurchmesser 950 mmAnzahl der Fahrmotoren 6 3 Zwillingsmotoren Antrieb Westinghouse Federantrieb Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Konstruktion 2 1 Mechanische Konstruktion 2 2 Elektrische Konstruktion 2 3 Umbau fur Einsatz vor Autozugen 3 Betriebseinsatz 3 1 Ausrangierung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie ernsthafte Kohlenknappheit gegen Ende des Ersten Weltkrieges fuhrte noch 1918 zu einem Beschluss zur Elektrifizierung der SBB um von den auslandischen Energielieferungen in Form von Kohle unabhangig zu werden Gestutzt wurde dieser Beschlusses die Schweiz galt als Pionierland der Elektrotechnik 2 dadurch dass um diese Zeit bereits auf hunderten von Kilometern meist meterspurigen Strassen Uberland Gebirgs und Bergbahnen elektrisch gefahren wurde dies wohl primar mit Gleichstrom aber die Grundlage fur eine umfassende Bahnstreckenelektrifizierung durch Wechselstrom von 15 000 Volt 16 2 3 Hertz war durch die elektrisch betriebene Lotschberg Bergstrecke gegeben die Elektrifizierung der Gotthard Bergstrecke stand vor dem Abschluss Zu Beginn der ersten Elektrifizierungsetappe im Jahre 1920 liessen die SBB Entwurfe fur eine Flachland Universallokomotive ausarbeiten Gefordert wurden nur die Einhaltung einiger weniger Punkte die da unter anderem waren drei Triebachsen eine Leistung von 2000 PS eine Hochstgeschwindigkeit von 90 km h sowie eine maximale Achslast von 20 t Die drei schweizerischen Elektrofirmen Brown Boveri amp Cie BBC Maschinenfabrik Oerlikon MFO und Societe Anonyme des Ateliers de Secheron SAAS hatten ansonsten weitgehend freie Hand Es wurden folgende Entwurfe eingereicht und dann auch beschafft BBC Ae 3 6I MFO Ae 3 6II und SAAS Ae 3 5 Konstruktion BearbeitenDer mechanische Teil aller Lokomotiven stammte von der Schweizerischen Lokomotiv und Maschinenfabrik SLM in Winterthur die elektrische Ausrustung von SAAS Mechanische Konstruktion Bearbeiten Die drei Triebachsen sind in einem Aussenrahmen gelagert Jede Achse wird von zwei schnell laufenden Zwillingsmotoren angetrieben Die Kraftubertragung erfolgt uber einen Westinghouse Federantrieb Die leichte Antriebsausrustung erforderte nur je eine Bisselachse an den Lokenden Die Laufeigenschaften dieser Lok waren nicht besonders gut Trotz mehreren Anderungen am Laufwerk war der Kurvenlauf sehr hart und eckig Die Hochstgeschwindigkeit blieb auf 90 km h beschrankt Bei der Nachbeschaffung wurde deshalb der Ae 3 6III den Vorzug gegeben die auf einer Seite mit einem Laufdrehgestell ausgerustet war Durch die langere Konstruktion erhoffte man sich eine bessere Fuhrung in den Gleisen Elektrische Konstruktion Bearbeiten Die Lokomotiven war bei der Ablieferung mit zwei Scherenstromabnehmern und Olhauptschalter ausgerustet Der Trafo ist mittig in der Lok angeordnet Die Spannung der Fahrmotoren wird uber elektropneumatische Einzelschalter Hupfer gesteuert Dies erlaubt eine besonders leichte Konstruktion der Lok sorgt aber auch fur eine etwas grobe Abstufung der Zugkraft welche sich besonders bei der Anfahrt bemerkbar machten Die Lokomotiven waren weder mit einer Vielfachsteuerung noch mit elektrischer Bremse ausgerustet Umbau fur Einsatz vor Autozugen Bearbeiten In den 1960er Jahren wurden die Loks des letzten Bauloses mit den Nummern 10218 26 fur den Einsatz vor Autozugen umgebaut Dieser umfasste den Einbau einer Fernsteuerung den Ersatz des Olhauptschalters durch einen Drucklufthauptschalter sowie den Einbau eines Schleuderschutzes Damit der Drucklufthauptschalter auf dem Dach Platz fand musste ein Stromabnehmer entfernt werden Betriebseinsatz BearbeitenDer zunehmende Strassenverkehr verlangte nach mehr Autozugen durch den Gotthard und den Simplontunnel Die 9 Lokomotiven des letzten Bauloses wurden deshalb fur diesen Dienst umgebaut Sie losten vor den speziellen Pendelzugen Flachwagen mit Schutzdachern fur Autos und Steuerwagen mit Motorradabteil die Be 4 6 Triebwagen ab Die Lokomotive 10226 war ab 1971 auf der alten Hauensteinlinie mit dem einzigen auf dieser Linie eingesetzten Pendelzug unterwegs Die fehlende elektrische Bremse machte die Lok fur diesen Einsatz eher ungeeignet Ausrangierung Bearbeiten Die ersten Loks wurden gegen Ende der 1960er Jahre nach starker Abnutzung oder grosseren Schaden ausrangiert Mit der Eroffnung des Gotthard Strassentunnels wurde der Autozugbetrieb eingestellt so dass weitere Lokomotiven uberzahlig wurden 1981 waren noch 14 Maschinen in Betrieb drei Loks waren dem Depot Brig zugeteilt der Rest dem Depot Olten wo er in Ae 3 6I Diensten eingesetzt wurde Die letzten Maschinen wurden 1983 ausrangiert Die Lokomotive 10217 ist als betriebsfahiges historisches Fahrzeug im Depot Olten in gruner Farbgebung erhalten geblieben und gehort der Stiftung Historisches Erbe der SBB SBB Historic Siehe auch BearbeitenListe der Lokomotiven und Triebwagen der SBB Bauartbezeichnungen der Schweizer Lokomotiven und TriebwagenLiteratur BearbeitenClaude Jeanmaire dit Quartier Die elektrischen und Diesel Triebfahrzeuge schweizerischer Eisenbahnen Funfter Teil Die Lokomotiven der Schweizerischen Bundesbahnen SBB Archiv Nr 36 Verlag Eisenbahn Villigen AG 1979 ISBN 3 85649 036 1Weblinks BearbeitenBilder der Ae 3 5 im digitalen Eisenbahn FotoarchivEinzelnachweise Bearbeiten Wo liegt das Flachland eine Radiosendung des Schweizer Radio und Fernsehen SRF vom Sonntag 4 Marz 2012 9 15 Uhr abgerufen am 12 Dezember 2019 Geschichte Unter Strom wie die Schweiz elektrifiziert wurde von Stefan Boss ein Beitrag vom 8 Juli 2018 in Swissinfo ch SWI abgerufen am 12 Dezember 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SBB Ae 3 5 amp oldid 230810519