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Die F 2 3 3 spater auch Fc 2 3 3 war eine mit Wechselstrom betriebene Elektrolokomotive der Maschinenfabrik Oerlikon Im Jahr 1910 wurde sie mit der Anschrift F 2 3 3 und der Betriebsnummer 121 an die Berner Alpenbahn Gesellschaft Bern Lotschberg Simplon BLS ausgeliefert Mit der kurz darauf beschlossenen Einfuhrung der neuen Bezeichnungen fur elektrische Lokomotiven wurde die Bezeichnung in Ce 6 6 geandert Die Betriebsnummer 121 behielt die Lok die ganze Zeit auch nach dem Verkauf 1928 an die Bern Neuenburg Bahn bei F 2x3 3 Ce 6 6Werksfoto MFOWerksfoto MFONummerierung 121Anzahl 1Hersteller SLM MFOBaujahr e 1910Ausmusterung 1968Achsformel C C Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 15 020 mmHohe 3 740 mm Dachoberkante Breite 2 950 mmDrehzapfenabstand 5 200 mmDrehgestellachsstand 4 050 mmFester Radstand 4 050 mmGesamtradstand 10 700 mmDienstmasse 86 t 90 tReibungsmasse 86 t 90 tRadsatzfahrmasse 15 t 15 5 tHochstgeschwindigkeit 70 km h spater 60 km hStundenzugkraft 13 000 kg Maximalwert Dauerzugkraft 10 000 kgTreibraddurchmesser 1350 mmStromsystem 15 000 Volt 15 Hz spater an Norm von 16 7 Hz angepasstStromubertragung StromabnehmerAnzahl der Fahrmotoren 2 a 1000 PS Die Lok wurde als Probelokomotive der Maschinenfabrik Oerlikon fur die Versuchsstrecke Spiez Frutigen im Juli 1910 ausgeliefert und nach ihrer Erprobung ubernommen Es war zugleich die erste hauptbahnfahige Wechselstrom Lokomotive der Schweiz Sie war somit die erste Lokomotive der Schweiz die hinsichtlich Leistung und Geschwindigkeit dafur vorgesehen war auf einer steigungsreichen Strecke zum Einsatz zu kommen die fur nationalen und internationalen Durchgangsverkehr ausgelegt war und nicht wie die ersten mit Drehstrom betriebenen Elektrolokomotiven zuvor auf Nebenlinien mit geringen Leistungsanspruchen Burgdorf Thun Bahn oder einer Strecke ohne nennenswerte Steigungen wie im Simplontunnel Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 1 1 Anforderungsprofil 2 Technisches 2 1 Mechanischer Teil 2 2 Elektrischer Teil 2 3 Bremsen 2 4 Umbauten 3 Betriebliches 4 Verbleib 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksAllgemeines BearbeitenZur Abklarung welche Art von Lokomotive fur die Lotschbergbahn zu beschaffen sei wurde im Winter 1907 08 von der Direktion beschlossen das Teilstuck Spiez Frutigen ehemals Spiez Frutigen Bahn unverzuglich zu elektrifizieren um bei Fertigstellung der Bergstrecke schon Erfahrungen mit der elektrischen Traktion zu haben Im Fruhjahr 1908 wurde auf Grund der eingegangenen Ausfuhrungsofferten beschlossen die Strecke mit Einphasenwechselstrom von 15 000 Volt und 15 Perioden Sekunde Hertz zu elektrifizieren Die Anlage wurde spater als 1913 die Verwaltungen von Preussen Bayern und Baden sich auf 16 2 3 Hz festlegten auch dieser Frequenz angepasst Die Anlagen wurden so ausgefuhrt dass keine Umbauarbeiten vorzunehmen sein wurden sobald die Strecke durchgehend bis Brig befahrbar sein wurde Dadurch waren sie fur den Versuchsbetrieb eigentlich uberdimensioniert Die Bereitstellung der elektrischen Energie wurde den Bernischen Kraftwerken ubertragen Diese bauten ihr bestehendes Werk in Spiez aus und errichteten im Hinblick auf die Eroffnung der Bergstrecke ein Kraftwerk bei Kandergrund das 1911 fertiggestellt war Es wurde eine Fahrleitung mit Kettenaufhangung gewahlt Neben der beschriebenen MFO Maschine waren am Versuchsbetrieb noch eine Lokomotive der AEG der Bauart F 2x2 3 sowie drei Triebwagen der Elektrischen Bahnen Zurich eines Gemeinschaftsunternehmens der Maschinenfabrik Oerlikon und der Siemens Schuckert Werke in Zusammenarbeit mit der Waggonfabrik Schlieren der Bauart Ce 2 4 beteiligt Anforderungsprofil Bearbeiten Von der Lokomotive wurde gefordert dass sie auf einer Steigung von 27 Promille mit einer Anhangelast von 310 Tonnen und auf 15 5 Promille mit einer Anhangelast von 500 Tonnen wahrend einer Stunde mit 42 km h fahren konnte Die Beschleunigung sollte bei dieser Belastung noch 0 05 m s betragen Daraus ergibt sich eine notwendige Stundenleistung von 2000 PS am Rad und eine Zugkraft am Zughaken von 10 000 kg bzw 13 000 kg beim Anfahren Der minimale Kurvenradius der anstandslos befahren werden konnen musste betrug 180 Meter der maximal zulassige Achsdruck 15 Tonnen Diese Werte konnte die Lokomotive einhalten bzw anlasslich der Lastprobefahrten erbringen 1 Technisches Bearbeiten nbsp SLM WerkfotoHersteller der Lokomotive war die Maschinenfabrik Oerlikon MFO in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Lokomotiv und Maschinenfabrik SLM in Winterthur Es handelte sich um eine Elektrolokomotive die aus zwei dreiachsigen Drehgestellen bestand die mit dem Wagenkasten verbunden waren Die Zug und Stossvorrichtungen waren am Drehgestell angebracht und zwischen den beiden Drehgestellen gab es einen kraftigen tiefliegenden Langstrager Der eigentliche Wagenkasten war somit von Zug und Stosskraften entkoppelt Es handelt sich demnach um eine Mischform zwischen einer Rahmenlokomotive und einer Drehgestelllokomotive Deshalb erhielt sie auch die ursprungliche Bezeichnung 2x3 3 wie sie auch bei Gelenkdampflokomotiven mit der Achsfolge C C ublich war eine echte Drehgestell Lokomotive hatte die Achsfolge Bezeichnung C C Jedes Drehgestell besass einen einzigen Fahrmotor Es kam der SLM Schragstangenantrieb zur Anwendung der uber eine Blindwelle und Kuppelstangen die drei Achsen antrieb Die Lokomotive war gemass der Bauzeitung von 1911 86 Tonnen schwer wovon 42 Tonnen der elektrischen Ausrustung zugerechnet wurden die restlichen 44 Tonnen der mechanischen Ausrustung Die erste und sechste Achse hatten einen Achsdruck von 13 Tonnen die Achsen zwei bis funf von 15 Tonnen Es finden sich aber auch Angaben von einem Gewicht von 90 Tonnen davon 46 Tonnen der elektrischen Ausrustung zugerechnet die restlichen 44 Tonnen der mechanischen Ausrustung Dadurch durfte sich die Achslast um nicht ganz 0 5 Tonnen erhoht haben Diese Gewichtserhohung wird hauptsachlich im Zusammenhang mit dem Ersatz der Steuerung und des Transformators stehen Die Hochstgeschwindigkeit wurde nachtraglich auf 60 km h beschrankt da die Lok bei hohen Geschwindigkeiten nicht mehr hinreichend kurvenbeweglich war Wahrend der Probefahrten wurden aber die vorgesehenen 70 km h erreicht Je schneller sie fuhr desto steifer wurde sie und auch der Eigenwiderstand nahm zu Das war der Schwachpunkt an der gesamten Konstruktion Dies wurde vor allem auf das Fehlen einer beweglichen fuhrenden Laufachse zuruckgefuhrt Mechanischer Teil Bearbeiten nbsp Das erhaltene Drehgestell nbsp Die Spurkranzschmier EinrichtungDie beiden Drehgestelle waren wie eine Rahmenlokomotive mit Innenrahmen ausgefuhrt Der versteifte Blechrahmen trug auf der einen Seite den Puffertrager fur die normale Zug und Stosseinrichtung Verbunden waren die beiden uber jeweils einen allseitig beweglichen Drehzapfen mit einem Langstrager Auf diesem Langstrager war der Wagenkasten aufgeschraubt und stutzte sich zusatzlich auf je zwei Pfannen auf dem Drehgestell ab Direkt uber dem Langtrager waren auch die schweren elektrischen Komponenten wie die Transformatoren und Hilfsmaschinen angebracht Damit konnte der eigentliche Wagenkasten sehr leicht ausgefuhrt werden Der komplette Wagenkasten war als selbsttragende Blechkonstruktion ausgefuhrt Der Wagenkasten bestand aus zwei Fuhrerstanden mit kleiner vorgelagerter Ubergangsplattform sowie einem Maschinenraum Die Fuhrerstande hatten jeweils vier Turen drei davon fuhrten nach draussen die vierte in den Maschinenraum In der Mitte der Stirnseite befand sich die Ture die leicht aussermittig versetzt auf die Ubergangsplattform fuhrte Daneben waren noch drei Fenster vorhanden die beiden ausseren auf der seitlich leicht schrag gestellten aber senkrechten Fuhrerstandsfront Das dritte bildete mit dem Fenster in der Stirnture die mittlere Frontscheibenflache Auf beiden Seiten fuhrte eine Ture mit herunterlassbarer Scheibe zu den mit Handlaufen ausgerusteten dreistufigen Aufstiegstritten Der Maschinenraum besass auf jeder Seite sechs Fenster wovon die mittleren vier zu offnen waren Im Maschinenraum befand sich auf der einen Seite ein gut begehbarer Durchgang der von beiden Seiten uber eine Ture vom Fuhrerstand aus zuganglich war auch die Gegenseite war begehbar dafur musste allerdings zwischen Motor und Hilfsmaschine die Seite gewechselt werden Der begehbare Wagenboden war mit Pitchpine und Linoleum ausgelegt Im Wagenboden waren fur die beiden Motoren Ausschnitte vorhanden Die Motoren besassen keine Abdeckung und waren somit auch wahrend der Fahrt allseitig zuganglich Nur die Transformatoren und Hochspannungsapparate waren mit eisernen Gittern geschutzt Die darin angebrachten Turen waren so verriegelt dass sie nur bei gesenktem Stromabnehmer geoffnet werden konnten Mit der Entriegelung dieser Turen wurde zugleich die Hochspannungsseite an Erde gelegt Das Dach besass drei Offnungen die durch grosse Deckelklappen verschliessbar waren Diese waren so angeordnet dass durch sie die Fahrmotoren und Transformatoren mit einem Kran herausgehoben werden konnten Uber den Deckenklappen fur die Fahrmotoren befand sich das Gestell mit dem Stromabnehmer das zum Offnen weggenommen werden musste Die Motoren waren aber auch durch Anheben des Kastens und Herausfahren der Drehgestelle zuganglich Die Motorenwelle war nach Entfernen der oberen Statorhalfte nach oben aus dem Drehgestell ausfahrbar Die Blindwelle konnte nach unten ausgefahren werden Auf die Motorenwelle wurde der aus einem Stuck geschmiedete Zahnkolben mit rund 40 Tonnen fest aufgepresst Das grosse Zahnrad auf der Blindwelle befand sich auf einem Stahlgussstern und wurde als Bandage gewalzt Es wurde eine wellenformige Verzahnung gewahlt Diese bestand aus drei unter 45 aneinander stossenden Schenkeln mit abgerundeten Scheiteln Die Zahnrader wurden von der Firma Citroen in Paris hergestellt Solche Winkelverzahnungen waren der damalige Fabrikations Schwerpunkt des spateren Automobilbauers Diese Verzahnung wurde mit einem sogenannten Daumenfraser gefrast Mit der Wahl einer Winkelverzahnung zusammen mit der genauen und starren Lagerung beider Achsen war eine sehr gerauscharme und Kraftspitzen vermeidende Ubersetzung gelungen Die neuen Radsatze hatten einen Laufkreisdurchmesser von 1 350 mm Die Radreifen waren auf eine Radscheibe mit Speichen aufgezogen Die Radscheiben besassen jeweils einen Kurbelzapfen mit dem entsprechenden Gegengewicht Sie waren um 90 versetzt aufgezogen Das Innenlager war als Gleitlager ausgefuhrt und besass unten liegende Blattfedern Die mittleren Federenden waren mit einem Ausgleichshebel verbunden Die drei Radsatze in jedem Drehgestell waren untereinander beidseitig mit einer Kuppelstange mit mittigem Gelenk verbunden Der innerste Radsatz war mit der Schlitzstange zusatzlich mit der 265 mm hoher liegenden Blindwelle verbunden Der innerste Radsatz war somit der eigentliche Triebradsatz wahrend die anderen Kuppelradsatze waren Die Radsatze besassen kein seitliches Spiel womit der feste Radstand 4 500 mm betrug Der Abstand zwischen den Radsatzen war unter dem Motor zwischen dem ersten und zweiten Radsatz 2 250 mm zwischen dem zweiten und dritten Radsatz 1 800 mm Die beiden ausseren Radsatze besassen eine Spurkranzschmierung Beim mittleren Radsatz war auf der Innenseite der Rader ein Sandstreuer vorhanden Die vier Sandrohre bezogen ihren Sand von einem gemeinsamen beheizbaren Sandkasten Der Drehzapfen war aussermittig des Drehgestells nach innen verschoben so dass sich ein Drehzapfenabstand von 5 200 mm ergab die beiden innersten Radsatze aber 2 600 mm entfernt waren Elektrischer Teil Bearbeiten Es kam ein zwolfpoliger kompensierter Reihenschlussmotor zum Einsatz der seine Stundenleistung von 1000 PS mit einer Zahnradubersetzung von 1 3 25 auf die Blindwelle ubertrug Der Stator war zweiteilig ausgefuhrt es konnte somit zum Ausbau des Rotors die obere Halfte abgehoben werden Das Stahlgussgehause war offen ausgefuhrt da der Motor so ausgelegt wurde dass er nicht ventiliert werden musste Er konnte wie der Transformator auch bei Ausfall der Luftung betrieben werden Bei eingeschalteter Luftung konnte er die Stundenleistung von 1000 PS ohne Luftung auch als Dauerleistung erbringen Wahrend der Testfahrten war der Luftkanal nicht mit dem Motor verbunden Ob die geplante Luftung des Motors jemals eingerichtet wurde ist unklar Die Statorwicklung besteht aus Erreger und Kompensationswicklung die sich um einen halben Polabstand ubergreifen Innerhalb der Kompensationswicklung befindet sich auf je einem Zahn die Wendefeldwicklung deren Strom durch einen parallel geschalteten induktionsfreien Widerstand in der Phase verschoben wurde Dieser Widerstand war im Drehgestell unter dem Motor angebracht Die Nuten des Statoreisens sind gleichmassig verteilt und halb geschlossen Sie sind leicht schrag gestellt und zwar um ein Teilschritt des Rotors um die Erzeugung einer Oberschwingung in der Spannungskurve zu verhindern Es waren auch zwei Transformatoren mit einer Dauerleistung von 1000 kVA eingebaut Die Schaltung der Transformatoren war so eingerichtet dass die Lokomotive entweder mit parallel geschalteten Transformatoren unter 7 500 Volt oder seriell geschalteten Transformatoren unter 15 000 Volt betrieben zu werden konnte Die Transformatoren hatten zwar eine kunstliche Beluftung konnten aber auch ohne diese betrieben werden Das Geblase der Luftung bestand aus einem Reihenschlussmotor von 10 PS der einen Sulzer schen Niederdruckventilator antrieb Dieser sog die Luft aus dem Maschinenraum an und trieb sie in einen Kanal der am Boden langs der Wand entlangfuhrte Von diesen fuhrten die beiden breiten Anschlusskanale zu den Transformatoren An beiden Enden des Kanals bestanden Offnungen an denen bei Bedarf die Motoren angeschlossen werden konnten Es war so gesehen mehr eine Luftumwalzungseinrichtung im Maschinenraum denn eine echte Zwangsbeluftung Gerade vor der Tatsache dass alle belufteten Teile auch ohne echte Einschrankungen betrieben werden konnten Der selbsttatige Hochspannungsolschalter ist zu gleich der Hauptschalter der Lokomotive Dieser wird uber ein Auslosemagnet angesteuert Er kann von Hand aus dem Fuhrerstand oder automatisch von den beiden Uberwachungsrelais Null und Uberspannung angesteuert werden Zwischen dem Stromabnehmer und dem Hauptschalter befindet sich der Blitzschutzapparat und ein Drosselspule Zwischen Hauptschalter und den Transformatoren befand sich der Spannungswahlschalter Die eigentliche Motorensteuerung befindet sich auf der Niederspannungsseite des Transformators Der Stufenschalter wurde vom Fuhrerstand aus ferngesteuert Eine Vielfachsteuerung war aber nicht eingebaut Der MFO Walzen Stufenschalter wurde durch eine volle Drehung der Fuhrerkurbel um eine Stufe hoch oder runtergeschaltet Es waren 15 Kurbelumdrehungen notwendig um das Schaltwerk zu schalten Das schnelle Runter bzw Abschalten war nur durch Ausschalten des Hauptschalters moglich Der Hauptschalter konnte nur eingeschaltet werden wenn sich der Stufenschalter in Nullstellung befand und eine Fahrtrichtung eingestellt war Die Ruckmeldung erfolgte uber einen Zeiger der die aktivierte Stufe auf einem Zifferblatt von 1 bis 14 dem Lokomotivfuhrer anzeigt Der jeweiligen Walzenstellung der Hauptschaltwalze entsprechend werden dann die entsprechenden Schutze angesteuert und die Fahrmotoren eingespeist Die Fahrtrichtung wird uber eine Schaltwalze eingestellt diese wird uber einen Schalter im Fuhrerstand angesteuert Die eingestellte Richtung wird dem Lokomotivfuhrer uber eine Lampe angezeigt Zugleich wurde auch die Fuhrerwalze freigegeben Der Fahrtrichtungsschalter wurde mechanisch verriegelt sobald die Fuhrerwalze die Nullstellung verlassen hat Der schwerfallige MFO Walzen Stufenschalter wurde schon 1929 durch eine SAAS Hupfersteuerung ersetzt Die Inbetriebnahme der Lokomotive erfolgte in folgenden Schritten Es war kein Steuerstromschalter vorhanden die Lokomotivsteuerung stand somit dauernd unter Spannung Mit einer Handpumpe wurde der erste Stromabnehmer gehoben Wenn das Nullspannungsrelais genugend Spannung anzeigte konnte der Hauptschalter uber den Schalter auf dem Fuhrertisch betatigt werden Dadurch aktivierten sich auch die automatisch arbeitenden Nebenbetriebe wie der Luftkompressor Danach konnte der zweite Stromabnehmer gehoben werden Das Fahren mit zwei Stromabnehmern war bis zur Einfuhrung des Doppel Schleifstucks im Jahr 1940 bei der BLS ublich Die Lokomotive besass eine elektrische Heizung fur die beiden Fuhrerstande und die Sandkasten In jedem Fuhrerstand befanden sich drei 500 Watt Heizkorper Die elektrische Zugheizung war noch fur eine Spannung von 300 Volt ausgelegt und konnte 100 kW ubertragen Die Zugsammelschiene konnte wahlweise von einem der beiden Transformatoren eingespeist werden Eine Umformergruppe von 1 2 kW Leistung erzeugte den Gleichstrom der fur die Steuerung und die Batterieladung benotigt wurde Die beiden Blei Akkumulatoren bestanden jeweils aus 18 Elementen und erzeugten somit 36 Volt Sie hatten eine Kapazitat von 81 Amperestunden Das Umschalten zwischen Ladung und Entladung der Batterie erfolgte uber eine selbsttatige Schalteinrichtung Die Lokomotive besass eine vollstandige elektrische Beleuchtung auch die Spitzenbeleuchtung war elektrisch Fur den Notfall wurden zwei Petroleum Signallampen mitgefuhrt Bremsen Bearbeiten Es war nur eine rein mechanisch wirkende Bremse in Form von Bremsklotzen vorhanden und keine elektrische Bremse Diese mechanische Bremse konnte entweder von der automatischen Druckluftbremse oder von Hand betatigt werden Es wurde jedes Rad einseitig mit einer Doppel Bremssohle gebremst Diese Bremssohle befand sich jeweils auf der vom Motor abgewendeten Seite des Rades Alle drei Bremsdreiecke wurden uber dasselbe Bremsgestange angedruckt Das Gestange war so eingestellt dass jede Bremssohle einen Anpressdruck entsprechend der Wirkung von 4 5 Tonnen erzeugen konnte Dies wurde entweder vom Bremszylinder mit 330 mm Durchmesser oder von der Handbremse im daruber befindlichen Fuhrerstand betatigt Der Bremszylinder wurde von einer Druckluftbremse der Bauart Westinghouse angesteuert Fur die Lufterzeugung waren zwei Kompressoren eingebaut ein Achskompressor und eine elektrisch angetriebene Kolbenluftpumpe Beide waren so ausgelegt dass sie im Stande waren den Luftbedarf der Lokomotive allein zu decken Der Hauptluftbehalter befand sich unter dem Langstrager zwischen den Achsen Umbauten Bearbeiten Der MFO Walzen Stufenschalter wurde 1929 durch eine SAAS Hupfersteuerung ersetzt Die beiden Lufttransformatoren wurden weil sie zu Uberschlagen neigten 1931 durch einen einzelnen Oltransformator ersetzt 1959 wurde ein Stromabnehmer ersatzlos entfernt und ein neuer Druckluft Hauptschalter eingebaut Auch wurde ein neuer Kompressor eingebaut Betriebliches BearbeitenDie Lokomotive wurde bis 1968 im regularen Zugdienst eingesetzt Mit der Elektrifizierung der anderen Strecken der BLS Gruppe wurde sie nicht mehr oft auf der Lotschberg Bergstrecke sondern meist auf den anderen flacheren Strecken eingesetzt meistens als Guterzuglokomotive aber bei Bedarf auch vor Personenzugen da sie mit ihren 15 Tonnen Achsdruck doch freizugiger einsetzbar war als die leistungsfahigeren Be 5 7 die die eigentlichen Berglokmotiven fur den Lotschberg waren Da sie zudem auch ein Einzelstuck war ist dieser Wechsel nachvollziehbar Sie wurde ab 1920 hauptsachlich auf der Strecke Thun Interlaken eingesetzt und soll letztmals 1924 auf der Bergstrecke zum Einsatz gekommen sein Im Jahr 1928 kam sie zur Bern Neuenburg Bahn wo sie als Guterzuglokomotive eingesetzt wurde 2 Die letzte Fahrt allerdings fuhrte sie noch einmal uber den Lotschberg Sie fuhrte dabei den Oberbaumesswagen der SBB von Spiez nach Brig Am 10 Juli 1968 wurde sie dem Schrotthandler ubergeben Wahrend ihrer 57 Dienstjahre legte sie 1 698 262 Kilometer zuruck 2 Verbleib BearbeitenDie Lokomotive wurde zwar verschrottet aber es ist das komplette Drehgestell 2 erhalten geblieben Dieses wurde in die Sammlung des Verkehrshaus Luzern aufgenommen und ist in der Dauerausstellung in der Schienenhalle aufgestellt Literatur BearbeitenClaude Jeanmaire Die elektrischen und Diesel Triebfahrzeuge schweizerischer Eisenbahnen Elfter Teil Spiez Frutigen Bahn Archiv Nr 59 Verlag Eisenbahn Villigen AG 1992 ISBN 3 85649 059 0 S 119 ff O Stix Die Elektrischen Fahrzeuge der Vollbahn Spiez Frutigen Teil II In Schweizerische Bauzeitung Band 57 1911 Heft 7 archiviert in E Periodica ch der ETH Bibliothek PDF 6 4 MB Walter Trub 100 Jahre elektrische Bahnen in der Schweiz Orell Fussli Zurich 1988 ISBN 3 280 01760 2 S 103 104 Einzelnachweise Bearbeiten Electrifikation of Spiez Frutigen Railway In Electric Railway Journal Band 33 McGraw Hill Pub Co New York Juni 1909 S 232 archive org a b Walter Trub 100 Jahre elektrische Bahnen in der SchweizWeblinks Bearbeiten nbsp Commons BLS Ce 6 6 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title BLS F 2x3 3 amp oldid 223383192