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Die V50 001 war eine elektrische Lokomotive der ungarischen Staatsbahn Magyar Allamvasutak MAV und mit dem Kando Stangenantrieb ausgestattet Sie war konstruktiv aus der Dreiphasenwechselstrom Baureihe FS E 552 des oberitalienischen Drehstromnetzes hervorgegangen und die Ausfuhrung fur Einphasen Wechselspannung Die mit der Lokomotive getatigten Versuche fuhrten zur weiteren Beschaffung von Serienlokomotiven der Reihen V40 und V60 ab 1930 MAV V50 001Nummerierung V50 001Anzahl 1Hersteller Ganz amp Co BudapestBaujahr e 1923Ausmusterung vor 1945Achsformel EBauart KandoSpurweite 1435 mmLange uber Puffer 9640 mmHohe 3970 mm bis Fuhrerstand Fester Radstand 4080 mmGesamtradstand 6580 mmDienstmasse 79 t nach Umbau 74 5 tReibungsmasse urspr 79 t nach Umbau 74 5 tRadsatzfahrmasse 17 t nach Umbau 16 4 tHochstgeschwindigkeit 65 km hStundenleistung 2600 PSDauerleistung 1600 PSAnfahrzugkraft 200 kNRaddurchmesser 1070 mmStromsystem 15 kV 50 Hz Stromubertragung Oberleitung und PhasenumformerAnzahl der Fahrmotoren 2Antrieb Schragstangenantrieb Bauart KandoBremse HandbremseDruckluftbremse Bauart WestinghouseBesonderheiten erste Lokomotive mit PhasenumformerMAV V50 Entwurfsskizze Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technische Merkmale 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach der Elektrifizierung des oberitalienischen Drehstromnetzes durch die Firma Ganz amp Co Budapest beschlossen die Magyar Allamvasutak eine Elektrifizierung der Eisenbahnstrecken ihres Landes mit Einphasenwechselspannung mit Industriefrequenz Dafur sprach die einfachere Elektrifizierung mit einer einpoligen Fahrleitung sowie die kostengunstigere Erzeugung von Strom mit Industriefrequenz ausschliesslich durch Kohlekraftwerke im Gegensatz zu einer schon 1911 von Siemens in Rakospalota einem Vorort von Budapest erbauten Strecke mit reduzierter Frequenz von 16 Hz So entstand die Probelokomotive nach System Kalman Kando mit vielen Elementen aus dem oberitalienischen Drehstromnetz wie der mechanischen Ausrustung der Lokomotive dem Antrieb mit zwei Drehstrommotoren sowie einem Flussigkeitsanlasser Neu war die Erzeugung des Drehstroms aus der Fahrleitung mit Wechselstrom und Industriefrequenz durch einen rotierenden Phasenumformer Die erste Probefahrt absolvierte die Lokomotive im Oktober 1923 1 Diese ersten Probefahrten machten einen nochmaligen intensiven Umbau der Lokomotive erforderlich Unter anderem erwies sich die Kuhlung des Phasenumformers als nicht ausreichend sodass die Maschine in ihrem umgebauten Zustand erst 1928 wieder unter Fahrdraht gesetzt werden konnte Besonders die Lagerung des Phasenumformers der im Urzustand aufgehangt im umgebauten Zustand jedoch aufgestellt wurde machten eine Anderung des Lokkastens notig Die so umgebaute Lokomotive unternahm ab November 1928 mehrere Probefahrten wobei sie Laufleistungen von 50 000 km bei ausgezeichneten Betriebsergebnissen erzielte Dabei soll die Lokomotive eine Langzeitbelastung von 12 h mit einem Guterzug von 1200 t Last bestanden haben Die Traktionsleistung wurde fur die Beforderung von Schnellzugen von 500 t und Guterzugen bis 1420 t ermittelt 2 Die guten Versuchsergebnisse mit dieser Lokomotive fuhrten zur Entscheidung die Strecke von Budapest nach Hegyeshalom mit 15 kV bei einer Frequenz von 50 Hz zu elektrifizieren sowie zur Beschaffung von Serienlokomotiven der Reihen V40 sowie V60 Mit der Erhohung der Fahrleitungsspannung auf 25 kV wurde die Lokomotive 1960 ausgemustert Technische Merkmale BearbeitenAusserlich besitzt die Lokomotive grosse Ahnlichkeit mit den E 552 der FS die ungefahr zur selben Zeit wie die V50 entstanden Sie ist eine Einrahmenlokomotive und besteht aus den Sektionen Fuhrerstand mittlerer Maschinenraum und vorderer Maschinenraum Der Fuhrerstand wurde als einseitiger Endfuhrerstand ausgebildet und uberragte die beiden Maschinenraume in der Breite um eine gute Streckensicht zu realisieren Im mittleren Maschinenraum waren die beiden Drehstromfahrmotoren der Phasenumformer der Olhauptschalter und der Hauptlufter fur die Kuhlung der Motoren des Phasenumformers und der Erregermaschine untergebracht Der Phasenumformer bedingte ursprunglich eine andere Form des Lokkastens Auf dem Dach des mittleren Maschinenraumes waren die beiden als Wippe gestalteten Stromabnehmer auf einer gemeinsamen Konsole befestigt diese war mit Isolatoren gegen den Maschinenraum isoliert Unterhalb des vorderen Maschinenraumes war der Flussigkeitsanlasser untergebracht Ausserdem war im vorderen Maschinenraum der Luftverdichter untergebracht Die mechanische Ausrustung der Lokomotive wies im Ursprungszustand eine Masse von 27 t und nach dem Umbau von 27 9 t Die elektrische Ausrustung wog ursprunglich 52 t nach dem Umbau 46 9 t Vom Laufwerk ahnelte sie der benannten Drehstromlok Von den funf gekuppelten Radsatzen waren der zweite und funfte fest im Rahmen gelagert was der Lokomotive einen festen Achsstand von 4080 mm verlieh Die restlichen Radsatze waren 40 mm seitenverschiebbar Im Unterschied zu den E 552 der FS besass die Lokomotive den patentierten Kando Antrieb der eine Gewichtsreduzierung im Gegensatz zum Schlitztreibstangenantrieb ermoglichte und die Kurbelzapfen der beiden Hauptfahrmotoren verband Ansonsten entsprach die Lokomotive wie ihre Schwesterlokomotiven aus Oberitalien demselben Konstruktionsprinzip mit Innenrahmen wobei die beiden Rahmenwangen unten mit einer Bodenwanne mehreren Querversteifungen und an den Enden mit den Pufferbohlen versteift wurde Die Stromabnehmer bestanden aus Aluminium und besassen je zwei Schleifstucke An den Fahrdraht wurden sie pneumatisch angedruckt und durch Druckfedern verstarkt Durch die einpolige Fahrleitung konnten sie einfacher ausgefuhrt werden als bei den italienischen Drehstromlokomotiven Neu an der Lokomotive war die Ausrustung mit einem Phasenumformer der die beiden Drehstrom Fahrmotoren nach Vorbild in Oberitalien mit 350 bis 700 V Spannung versorgte Bei einer Drehzahl der Motoren oberhalb der Synchrongeschwindigkeit z B im Gefalle gingen die Drehstrommotoren selbsttatig in den Bremsbetrieb uber und wirkten als Nutzbremse 1 Der Phasenumformer bestand aus einem Hochspannungs Synchronmotor und einem Drehstromgenerator in einer Maschineneinheit Er besass die Eigenschaft dass sein Kurzschlussstrom geringer als sein hochster Belastungsstrom war Dadurch kam es beim Ausfall des Phasenumformers zu keiner Storung im Kraft oder Unterwerk Durch ihre Bauform waren die Fahrmotoren gegen Fahrleitungsspannungsschwankungen wie es im Drehstromnetz Oberitaliens zu befurchten war relativ geschutzt Gekuhlt wurde der Stander in einem standig rotierenden Olbad der Rotor des Umformer war mit nach Patent Dr Seidner wassergekuhlt was bei der V50 zum ersten Mal angewandt wurde Ursprunglich lief der Phasenumformer mit einer Drehzahl von 3000 min 1 3 beim Umbau wurde die Umformerdrehzahl auf 1500 min 1 4 halbiert Diese Anderung wurde durch eine Verdoppelung der Polzahl kompensiert Die Verbindung des Phasenumformers zu den Fahrmotoren uber den Flussigkeitsanlasser wurde uber eine Schutzensteuerung von 30 Schutzen realisiert In der ursprunglichen Bauform wies die Lokomotive vier Synchrongeschwindigkeiten auf 3 nach dem Umbau lediglich drei 4 Im umgebauten Zustand wurde dies durch die Schaltung von 36 24 und 18 Polen der standig parallel geschalteten Fahrmotoren erreicht Der Ubergang zwischen den Synchrongeschwindigkeiten wurde wie bei den italienischen Lokomotiven mit einem Flussigkeitswiderstand dem sogenannten Flussigkeitsanlasser realisiert Als Widerstandsmedium diente eine 0 5 ige Sodalosung Der Lokfuhrer konnte am Fahrschalter die gewunschte Synchrondrehzahl vorwahlen und gleichzeitig die Beschleunigung zwischen den Synchronstufen regeln Damit wurde der Luftdruck geregelt mit dem der Flussigkeitsanlasser den Widerstand zur Beschleunigung anderte Siehe auch BearbeitenListe der Lokomotiv und Triebwagenbaureihen der MAVLiteratur BearbeitenMihaly Kubinszky Hrsg Ungarische Lokomotiven und Triebwagen Akademiai Kiado Budapest 1975 ISBN 963 05 0125 2 Einzelnachweise Bearbeiten a b Mihaly Kubinszky Hrsg Ungarische Lokomotiven und Triebwagen Akademiai Kiado Budapest 1975 ISBN 963 05 0125 2 Seite 284 Mihaly Kubinszky Hrsg Ungarische Lokomotiven und Triebwagen Akademiai Kiado Budapest 1975 ISBN 963 05 0125 2 Seite 290 a b Mihaly Kubinszky Hrsg Ungarische Lokomotiven und Triebwagen Akademiai Kiado Budapest 1975 ISBN 963 05 0125 2 Seite 286 a b Mihaly Kubinszky Hrsg Ungarische Lokomotiven und Triebwagen Akademiai Kiado Budapest 1975 ISBN 963 05 0125 2 Seite 288 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title MAV Baureihe V50 amp oldid 235753976