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Ein Synchronmotor ist eine Synchronmaschine im Motorbetrieb bei der ein konstant magnetisierter Laufer Rotor synchron von einem bewegten magnetischen Drehfeld im Stator mitgenommen wird Der laufende Synchronmotor hat eine zur Wechselspannung synchrone Bewegung Die Drehzahl ist also uber die Polpaarzahl mit der Frequenz der Wechselspannung verknupft Bewegungsschema eines Drehstrom Synchronmotors ohne Permanentmagnete Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau und Funktion 2 Vor und Nachteile 3 Einphasige Synchronmotoren 4 Zweiphasen Synchronmotoren mit Hilfsphase 5 Dreiphasen Synchronmotoren 6 Burstenlose Gleichstrommotoren 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseAufbau und Funktion BearbeitenDas Feld im Laufer wird durch Permanentmagnete Selbsterregung z B magnetisierter Ferrit Zylinder als Laufer oder elektromagnetische Fremderregung mit Feldspule auf dem Laufer Stromzufuhr uber Schleifringe erzeugt Die Statorspulen werden insbesondere bei grossen Synchronmaschinen manchmal durch einen Frequenzumrichter mit einem passenden gesteuerten Wechselstrom betrieben Damit sind drehzahlvariable Antriebe grosser Leistung realisierbar Im Normalbetrieb tritt beim Synchronmotor kein Schlupf auf Bei Belastung eilt das Laufermagnetfeld dem Statormagnetfeld um einen bestimmten Winkel Polradwinkel nach welcher mit steigender Belastung zunimmt Das ist aber nur bis zu einem maximalen Moment moglich bei dem der Winkel 90 betragt Wenn das Lastmoment dieses Kippmoment uberschreitet dann bleibt der Laufer stehen Beim Einschalten rotiert das Statordrehfeld sofort mit der Synchrondrehzahl Der Laufer braucht jedoch aufgrund seines Tragheitsmoments etwas Zeit zur Beschleunigung Daher braucht ein Synchronmotor eine Anfahrhilfe z B einen Anlaufkafig Das ist ein Kurzschlusskafig im Laufer durch den der Motor als Drehstrom Asynchronmaschine bis zur Synchrondrehzahl anlauft Erreicht der Laufer annahernd die Synchrondrehzahl wird der Erregerstrom der Lauferwicklung eingeschaltet damit der Rotor in das rotierende Statordrehfeld hineingezogen wird Die Motordrehrichtung ist durch das Statordrehfeld vorgegeben fur einen Richtungswechsel mussen zwei Phasen vertauscht werden Jeder permanenterregte Synchronmotor kann auch als Synchrongenerator arbeiten Beispiele sind Fahrrad und Motorrad Lichtmaschinen Fremderregte Synchronmaschinen werden in Kraftwerken Stromaggregaten und als Auto Lichtmaschine eingesetzt Synchronmotoren konnen mit Einphasen Wechselstrom oder mit Drehstrom siehe hierzu Drehstrom Synchronmaschine betrieben werden Seltener findet man auch zweiphasige Synchronmotoren Vor und Nachteile BearbeitenEin Vorteil von Synchronmotoren gegenuber kommutierten Gleichstrommotoren ist der Wegfall des den Betriebsstrom fuhrenden Kommutators es muss lediglich die wesentlich geringere Erregerleistung mit Schleifringen zum Laufer ubertragen werden bei permanenterregten Motoren entfallen auch diese Dadurch entfallt der Verschleiss der Bursten und der Wirkungsgrad steigt Ein Vorteil des Synchronmotors gegenuber dem Asynchronmotor ist die starre Kopplung der Drehzahl und der Winkellage an die Betriebsfrequenz Daher eignen sich Synchronmotoren fur Stellantriebe und andere Anwendungen bei denen eine belastungsunabhangige stabile Drehzahl gefordert ist Ausserdem sind permanenterregte Synchronmotoren insbesondere fur kleinere Maschinen kompakter und effizienter als Asynchronmaschinen Mit einem Drehstrom Synchronmotor ist zudem der Phasenschieberbetrieb moglich Nachteilig ist der schwierigere Selbstanlauf am Drehstromnetz Eine Moglichkeit diesen Nachteil zu vermeiden ist die Installation eines zusatzlichen Kurzschlusskafigs im Laufer so dass der Motor als Asynchronmotor anlaufen kann Typisch fur Synchronmotoren sind unerwunschte mechanische Drehschwingungen des Laufers die durch ungleichmassige Belastung oder Bestromung erregt werden konnen Sie konnen bis zur Uberschreitung des Kippmoments fuhren und bewirken ein ungleichmassiges Drehmoment Sie werden mit Kurzschlusswindungen Kurzschlusskafig oder Dampferwicklungen um die Lauferpole vermieden Fur den Betrieb am Umrichter wird gewohnlich die Rotorlage erfasst Einphasige Synchronmotoren Bearbeiten nbsp Synchronmotor mit Getriebe Drehteller Antrieb eines Mikrowellenherdes Durchmesser 50 mmEinphasige Synchronmotoren benotigen eine Anlaufhilfe um Schritt zu fassen permanenterregte einphasige Motoren laufen jedoch oft durch Schwingbewegungen von selbst in einer undefinierten Richtung an Beispiele dafur sind kleine Wasserpumpen Laugenpumpen und Aquariumpumpen und Zitronenpressen Fur kleine Antriebe gibt es auch Synchronmotoren deren Laufer nicht magnetisiert sind und Zahne zur Konzentration des magnetischen Feldes des ebenfalls gezahnten Stators aufweisen Diese gleichen im Prinzip den Reluktanzmotoren Sie benotigen ebenfalls eine Starthilfe nbsp Synchronmotor einer mechanischen SchaltuhrMiniaturisierte Synchronmotoren fur Synchronuhren sind klein und laufen in die richtige Richtung selbsttatig an In den 1970ern und 1980ern wurden die Motoren zur Erhohung der Laufruhe mit bis zu 25 Polpaaren ausgestattet Stator wie auch der Permanentmagnetlaufer weisen darum bis zu 50 Pole auf Sie rotierten mit nur 120 min anstatt mit 3000 min Heutige Synchron Uhrenmotoren haben einen leichteren Laufer und leichtere Zahnrader mit kleinen Zahnen um die Laufruhe zu verbessern Obwohl die Erregerwicklung nur ein Polpaar erzeugt bewirken Zahne und Lucken im Statorblech unterschiedlich starken Magnetfluss der ausreichend unterschiedlich ist um echte komplementare Pole zu ersetzen Darum ergeben Zahne und Lucken zusammen die Anzahl der Pole im Permanentmagnetrotor Einphasen Synchronmotoren finden sich in einer Vielzahl kleiner Antriebe bei denen es auf konstante Drehzahl oder einfache Bauweise ankommt Synchron und Tochteruhren an die Netzfrequenz gekoppelte grosse Zeigeruhren Schaltuhren Programmschalter in Waschmaschinen und Zeitschalter Antriebe von Spiegelkugeln Aquarium und Zimmerspringbrunnen Wasserpumpen Laugenpumpen in Waschmaschinen diese waren fruher Spaltpolmotoren Drehtellerantriebe in Mikrowellenherden Schallplattenspieler mit Reibrad sowie bauartabhangig mit RiemenantriebZweiphasen Synchronmotoren mit Hilfsphase BearbeitenZweiphasen Synchronmotoren werden haufig als Ersatz fur die weniger effizienten Kondensatormotoren verwendet Sie haben ein besseres Anlaufverhalten und Anlaufdrehmoment als Einphasen Synchronmotoren und gestatten eine definierte Drehrichtung und eine Drehrichtungsumkehr Einsatzbeispiele sind Pumpenantriebe VentilantriebeDreiphasen Synchronmotoren BearbeitenDreiphasige Synchronmotoren finden mit der Entwicklung geeigneter sensorloser leistungselektronischer Ansteuerung auch zunehmend Anwendung bei kleineren Leistungen 1 zum Beispiel als Stellantriebe Sie besitzen den Vorteil einer definierten Lauferstellung bei hoher Dynamik hohem Drehmoment und hoher Effizienz Sie bilden heute die wichtigste Realisierungsform von elektrischen Fahrzeugantrieben Burstenlose Gleichstrommotoren Bearbeiten Hauptartikel Burstenloser Gleichstrommotor Kleine permanenterregte Synchronmotoren mit einer schaltenden Elektronik werden oft als burstenlose Gleichstrommotoren englisch Brushless direct current mit der Abkurzung BLDC bezeichnet Die Spulenstrange des Stators werden uber einen Vierquadrantensteller angesteuert Die Elektronik zur Ansteuerung der Brucke ist ein geregelter Frequenzumrichter Siehe auch BearbeitenPhonisches RadLiteratur BearbeitenGerd Fehmel Horst Flachmann Otto Mai Die Meisterprufung Elektrische Maschinen 12 Auflage Vogel Buchverlag Oldenburg und Wurzburg 2000 ISBN 3 8023 1795 5 Gregor D Haberle Heinz O Haberle Transformatoren und Elektrische Maschinen in Anlagen der Energietechnik 2 Auflage Verlag Europa Lehrmittel Haan Gruiten 1990 ISBN 3 8085 5002 3 Gunter Springer Fachkunde Elektrotechnik 18 Auflage Verlag Europa Lehrmittel Wuppertal 1989 ISBN 3 8085 3018 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Synchronmotoren Sammlung von Bildern 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