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Die zweimotorigen Elektrolokomotiven EG 511 bis EG 537 der Preussischen Staatsbahn waren fur den Guterzugdienst bis zu 1 000 t Last auf den elektrifizierten Netzen in Mitteldeutschland konzipiert Sie zahlten zu den ersten in Deutschland serienmassig hergestellten und eingesetzten E Loks erfullten noch bis 1958 ihren Dienst In Baden bzw im alemannischen Dialekt wurde sie auch Glettiise Bugeleisen genannt Die Lokomotiven wurden 1920 in den Bestand der Deutschen Reichsbahn ubernommen und erhielten 1926 die Baureihenbezeichnung E 71 1 EG 511 bis EG 537DR Baureihe E 71 1Die restaurierte E 71 19 im Bahnpark AugsburgDie restaurierte E 71 19 im Bahnpark AugsburgNummerierung bei Ablieferung pr EG 511 EG 537E 71 11 E 71 37 DR DB Anzahl 27 als EG 511 EG 537 gebautHersteller AEGBaujahr e 1914 bis 1921Ausmusterung 1930 bis 1959Achsformel B B Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 11 600 mmDienstmasse 64 9 tHochstgeschwindigkeit 50 km h 1 65 km h nach Umbau 1931 1932 2 Stundenleistung 780 kWDauerleistung 590 kWTreibraddurchmesser 1 350 mmStromsystem 15 kV 16 2 3 Hz ACStromubertragung OberleitungAnzahl der Fahrmotoren 2Antrieb Treibstangen Inhaltsverzeichnis 1 Konstruktion 2 Geschichte 3 Nachkriegszeit 4 Verbleib 5 Bilder der E 71 19 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseKonstruktion Bearbeiten nbsp Die Kupplung zwischen den Triebdrehgestellen nbsp Aussenkuhler fur das TransformatorenolAuf Grund ihrer einfachen und robusten Konstruktion bewahrten sich die Lokomotiven uber Jahrzehnte und zahlen zu den erfolgreichsten E Loks aus der Anfangszeit der Elektrifizierung Die Lokomotiven bestanden grundlegend aus zwei Triebdrehgestellen mit halbhoch gelagerten Fahrmotoren mit elf Fahrstufen und einer Blindwelle Beide Triebdrehgestelle waren mittels einer Kupplung beweglich miteinander verbunden Der Hauptrahmen war als Bruckenrahmen ausgebildet und stutzte sich uber Gleitpfannen und Drehzapfen auf den Drehgestellen ab Der auf ihm sitzende Lokkasten hatte zwei Endfuhrerstande und umfasste den in der Mitte platzierten Haupttransformator den Hilfstransformator fur die Hilfsbetriebe und die Schutzenkammer Die Kraftubertragung von den Fahrmotoren auf die Achsen erfolgte durch ein Getriebe die Blindwellen und die Kuppelstangen Die Kuhlung des Transformators wurde durch Transformatorenol in einem geschlossenen Kreislauf realisiert Beide dafur notwendigen Olkuhler waren unverkleidet auf beiden Seiten des Maschinenraums angebracht Vom Aussehen erinnern diese stark an Lamellenheizkorper einer Zentralheizung Geschichte Bearbeiten nbsp Werkfoto der AEG von der Lokomotive aus der Zeit um 1914Mit Beginn der Elektrifizierung bestellte die Preussische Staatsbahn 1913 zunachst 18 Lokomotiven fur die Strecke Magdeburg Dessau Leipzig Halle Die erste Lok EG 511 wurde im Jahr 1914 ausgeliefert Ihr folgte im gleichen Jahr EG 512 Wegen des Ersten Weltkrieges wurde der elektrische Zugbetrieb bei der K ED Halle eingestellt Zusammen mit den anderen Loks gelangten die beiden bis dahin gelieferten Loks 1915 nach Schlesien ins Bw Nieder Salzbrunn Dort wurden 1915 die EG 513 und 1920 die EG 514 bis EG 516 angeliefert und kamen auf den von Nieder Salzbrunn ausgehenden Strecken nach Gottesberg Halbstadt und Konigszelt zum Einsatz 1920 waren dort die sechs Lokomotiven nachgewiesen 3 Die restlichen Lokomotiven wurden 1921 und 22 ausgeliefert und bei der Reichsbahndirektion Halle in Dienst gestellt Die Stationierung erfolgte erst im Bw Leipzig Wahren und wurde mit fortlaufender Elektrifizierung auf die Betriebswerke Leipzig West Bitterfeld und Rosslau ausgedehnt Auch die ersten sechs Lokomotiven wurden von Schlesien hierher umstationiert Die Reichsbahndirektion Magdeburg erhielt erstmals 1924 mit der Inbetriebnahme des Guterzugbetriebes Rosslau Rothensee eine dieser Maschinen zugewiesen vermutlich EG 525 Die Anzahl erhohte sich bis Ende 1924 auf drei Ellok und erreicht 1925 eine Zahl von sechs Stuck Auf den bereits elektrifizierten Strecken in Mitteldeutschland zogen die Maschinen neben Guterzugen anfanglich auch Reisezuge und pragten das Bild der Strecken in den 1920er Jahren massgebend Die 1926 durch einen Unfall beschadigte EG 512 musste ausgemustert werden Spater ubernahm die Deutsche Reichsbahn die restlichen Loks und anderte die Bezeichnung auf E 71 11 bis E 71 37 Dabei wurde die Nummer E 71 12 zwar berucksichtigt aber wegen der ausgemusterten EG 512 nicht vergeben Konkurrenz bekam die Baureihe E 71 mit Einfuhrung der starkeren und schnelleren Guterzuglokomotiven E 75 sowie E 77 und musste sich mehr und mehr ihnen unterordnen Ab Juli 1928 wurden nach und nach mehrere Loks ins Bw Basel uberstellt um dort auf der Wiesen und Wehratalbahn den Guterverkehr abzuwickeln Die restlichen Loks verblieben in Mitteldeutschland und wurden als Ersatzteilspender abgestellt Bei den badischen Lokomotiven wurde ab 1919 ein Getriebeumbau vorgenommen so dass die Hochstgeschwindigkeit nun 65 km h betrug ausserdem wurden eine Sicherheitsfahrschaltung und ein seitliches Fuhrerstandsfenster auf der Beimannseite eingebaut 4 1932 wurden die ersten Lokomotiven ausgemustert E 71 15 21 27 sowie 37 3 Ab Oktober 1934 wurden abgestellte Loks infolge des Elektrolokmangels reaktiviert den die Eroffnung des elektrischen Zugbetriebes zwischen Halle und Magdeburg verursacht hatte Funf Loks kamen nach dem Anschluss Osterreichs ins Bw Schwarzach St Veit Ausgemustert wurden vor 1945 weiterhin E 71 17 und 36 1936 E 71 20 1937 E 71 16 1938 E 71 24 die in eine Wagenvorheizanlage umgebaut wurde E 71 25 1939 und E 71 35 1940 5 Nachkriegszeit BearbeitenDer Bestand der Lokomotiven hatte sich nach dem Zweiten Weltkrieg bereits erheblich reduziert Von den restlichen betriebsfahigen Lokomotiven blieben zwei in Osterreich sechs waren beim Bw Basel und eine beim Bw Bitterfeld Im Jahre 1947 wurden die beiden osterreichischen Loks gegen zwei der Baureihe E 33 eingetauscht sie kamen ebenfalls nach Basel Die E 71 30 der Deutschen Reichsbahn wurde 1946 in die UdSSR uberfuhrt und kam 1952 wieder zuruck blieb aber im AW Dessau abgestellt Die Deutsche Bundesbahn setzte ihre Lokomotiven weiter auf der Wiesen und Wehratalbahn ein Dort verrichteten sie bis Ende der 1950er Jahre ihren Dienst bis sie schliesslich von der Baureihe E 32 verdrangt wurden Hauptgrund fur die bisherigen Ausmusterungen waren die geringe Geschwindigkeit von 65 km h und die mittelmassige Leistung was ihren Einsatz auf Hauptbahnen behinderte Der letzte bekannte Umlaufplan der Lokomotiven stammt aus dem Jahr 1957 er nannte vier Lokomotiven die Guterzuge und Ubergabefahrten meist auf der Wiesen und Wehratalbahn ausfuhrten 6 Die letzte Lokomotive war die E 71 28 die am 4 August 1958 ausgemustert wurde Die Ara der E 71 war nun endgultig vorbei Von den ausgemusterten Lokomotiven wurden alle bis auf drei verschrottet Verbleib Bearbeiten nbsp E71 19 im DB Museum in Koblenz Lutzel Juni 2012 nbsp E 71 30 des Verkehrsmuseums Dresden im Werkstattdepot 2020 Von den einst 27 gebauten Loks blieben drei der Nachwelt erhalten Die 1958 ausgemusterte E 71 19 diente bis 1968 als Anschauungsobjekt zur Schulung von Lokomotivfuhrern in Munchen Dort geriet sie in Vergessenheit Witterung und Vandalismus setzten ihr schwer zu bis sie schliesslich von der Verschrottung bedroht war Zwischen 1976 und 1986 war sie in den Eisenbahnmuseen in Neustadt und Bochum ausgestellt 7 Das DB Museum Nurnberg restaurierte sie von 1998 bis 2000 Den Grossbrand des Lokschuppens am 17 Oktober 2005 uberstand sie unbeschadigt Im Fruhjahr 2007 kam sie als Leihgabe in den Bahnpark Augsburg und wurde im Zuge der Veranstaltung Landerwoche Luxemburg Krokodile im Bahnpark der Offentlichkeit prasentiert Bis 2011 konnte die Lok dort zusammen mit einem historischen Bahnpostwagen besichtigt werden Danach kam die E 71 19 in das Freigelande der Aussenstelle Koblenz des DB Museums 8 In den 1970er Jahren wurde die E 71 28 im AW Munchen Freimann museal im Erscheinungsbild der letzten Betriebszeit aufgearbeitet Seit 1977 wurde sie in vielen Ausstellungen gezeigt so 1985 zum 150 jahrigen Bahnjubilaum bei der grossen Fahrzeugschau im Bochumer Stadtteil Dahlhausen Seit 1960 fur Berlin vorgesehen wurde die 1922 bei der AEG in Hennigsdorf gebaute Lok 1987 nach Berlin uberfuhrt 9 Seitdem steht sie in der Dauerausstellung Schienenverkehr des Deutschen Technikmuseums Berlin nbsp E 71 28 vor dem Lokschuppen 2 des Deutschen Technikmuseums Berlin in dem die Lok seit 1987 ausgestellt wird Aufnahme vom Mai 2021 Die 1952 aus der UdSSR zuruckgekommene E 71 30 wurde zu Beginn der 1960er Jahre restauriert und kam 1962 ins Verkehrsmuseum Dresden Inzwischen ist die Lok nach 60 Jahren Ausstellung im Johanneum im Werkstattdepot und wird fur kunftige Ausstellungen vorbereitet 2020 Von der E 71 13 blieb nur ein Triebgestell im Eisenbahnmuseum Neustadt erhalten es war seit 1960 lange Zeit im Verkehrsmuseum Nurnberg ausgestellt Die Lokomotivfuhrerschule in Troisdorf bekam die E 71 22 fur Demonstrationszwecke Die Lokomotive kam 1967 in das AW Schwerte und wurde dort zerlegt 8 Bilder der E 71 19 Bearbeiten nbsp Fuhrerstand nbsp Fahrmotor nbsp Fahrmotorenkuhlung nbsp Kompressor nbsp AntriebSiehe auch BearbeitenListe der Lokomotiv und Triebwagenbaureihen der Deutschen Bundesbahn Ubersicht der preussischen ElektrolokomotivenLiteratur BearbeitenHans Jurgen Wenzel Die E 71 E Lok Erfolg aus Preussen in Modelleisenbahn Kurier 7 2013Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Preussische EG 511 bis EG 537 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eisenbahnfreunde Wehratal e V Historisches Foto der E71 28 Historisches Foto der E 71 30 E 71 32 1957 auf der Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt Foto von der aufgearbeiteten E 71 28 auf loks startbilder de Modell der Lokomotive in Spur 1Einzelnachweise Bearbeiten http www lokodex de or o tdaus php tdnr 405 http www lokodex de or o tdaus php tdnr 406 a b Hans Jurgen Wenzel Die E 71 E Lok Erfolg aus Preussen in Modelleisenbahn Kurier 7 2013 Seite 47 Oliver Struber Bugeleisen preussischer Provenienz In eisenbahn magazin Nr 10 2020 S 17 BARch R5 21661 Fahrzeugstatistik 1935 bis 1941 Hans Jurgen Wenzel Die E 71 E Lok Erfolg aus Preussen in Modelleisenbahn Kurier 7 2013 Seite 49 Oliver Struber Bugeleisen preussischer Provenienz In eisenbahn magazin Nr 10 2012 S 19 a b Hans Jurgen Wenzel Die E 71 E Lok Erfolg aus Preussen in Modelleisenbahn Kurier 7 2013 Seite 50 Alfred Gottwaldt Zuge Loks und Leute Eisenbahngeschichte in 33 Stationen Ein Katalog Hrsg Museum fur Verkehr und Technik 2 Auflage Nicolai Berlin 1990 ISBN 3 87584 297 9 S 121 f Baureihen deutscher Elektrolokomotiven Baden Bayern Preussen Sachsen Deutsche Reichsbahn 1920 1945 Deutsche Reichsbahn 1945 1993 Deutsche Bundesbahn Deutsche Bahn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Preussische EG 511 bis EG 537 amp oldid 220939150