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Die ET 831 bis ET 842 waren elektrische Triebzuge der Preussischen Staatseisenbahnen Die Deutsche Reichsbahn ordnete die Fahrzeuge ab 1940 in die Baureihe ET 87 ein Preussische ET 831 bis ET 842DR Baureihe ET 87ET 831 in Bad Salzbrunn 1914 ET 831 in Bad Salzbrunn 1914 Nummerierung ET 831 831a 832 bis ET 841 841a 842 ab 1923 501 506 Breslauab 1932 elT 1001 1006ab 1940 ET 87 01 05Anzahl 6Hersteller Mechanik LHWElektrik AEGBaujahr e 1914Ausmusterung 1945 1959Achsformel 2 1 B 1 1 2 Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 42 520 mmLeermasse 99 1 tRadsatzfahrmasse 17 1 tHochstgeschwindigkeit 70 km hStundenleistung 2 250 kW 500 kWDauerleistung 376 kWAnfahrzugkraft 75 kNStromsystem 15 kV 16 2 3 Hz ACStromubertragung OberleitungAnzahl der Fahrmotoren 1 DoppelmotorAntrieb Stangenantrieb uber BlindwelleBremse Kuntze KnorrZugbeeinflussung keineSitzplatze 113 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktion 2 1 Wagenbau 2 2 Einteilung 2 3 Elektrische Ausrustung 2 4 Farbgebung 2 5 Vorteile im Betrieb 3 Einsatz 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1911 wurde die Elektrifizierung der Hauptbahn von Lauban uber Waldenburg bis hier Schlesische Gebirgsbahn nach Konigszelt sowie einiger ihrer Nebenstrecken beschlossen 1912 bestellte die Konigliche Eisenbahndirektion K ED Breslau funf Triebwagen der Radsatzfolge 2 1 B 1 1 2 bei AEG die unter der massgeblichen Beteiligung des Geheimen Oberbaurates Gustav Wittfeld entstanden Vorher hatte die Preussische Staatsbahnen bereits mit der Entwicklung und Indienststellung des AT 3 eine Vorreiterrolle bei Akkumulator Triebwagen ubernommen und positive Erfahrungen im Betrieb gesammelt 1913 wurde ein sechster Triebwagen nachbestellt der 1914 die moderne elektrische Traktion zusammen mit anderen Triebfahrzeugen auf der Baltischen Ausstellung in Malmo prasentieren sollte Am 2 April 1914 stellte die Preussische Staatseisenbahn den ersten der Triebzuge mit der Nummer ET 831 831a 832 in Dienst weitere vier Triebzuge wurden bis Ende 1914 in Dienst gestellt Der sechste ET kam erst 1915 nach Ende der Baltischen Ausstellung nach Nieder Salzbrunn In einer Meldung der Schlesischen Zeitung vom 12 November 1914 wird bekannt gegeben dass der allgemeine Verkehr der funf Zugpaare auf der Strecke zwischen Nieder Salzbrunn und Halbstadt tschechisch Mezimesti Tschechien mit elektrischen Triebwagenzugen am 15 des Monats aufgenommen wird Bis 1918 fuhren sie im grenzuberschreitenden Verkehr zwischen dem Deutschen Reich und der k u k Monarchie Osterreich Ungarns danach bis 1920 in die neu gegrundete Tschechoslowakei Aufgrund der grossen Steigungen und der damit verbundenen hohen Belastung der Fahrmotoren kam es zunehmend zu Ausfallen Mit der Ubernahme der ursprunglich fur die Berliner Stadt Ring und Vorortbahnen angedachten SSW Versuchszugen Triebwagen der spateren Baureihe ET 88 ab Ende 1920 kamen die dreiteiligen Triebwagen auf weniger steigungsreichen Strecken zum Einsatz Die Fahrzeuge wurden mehrfach umgezeichnet Spatestens seit 1923 trugen die Triebfahrzeuge die Bezeichnungen 501 Breslau bis 506 Breslau Die Deutsche Reichsbahn anderte 1932 wieder ihr Nummernsystem das zwischen elektrischen Triebwagen an Oberleitung elT und elektrischer Steuerwagen elS unterschied so dass den Zugen nunmehr die Nummern elT 1001 1006 sowie elS 2001 2006 und elS 2011 2016 zugewiesen wurden 1937 erlitt der elT 1002 einen schweren Unfall der 1940 zu seiner Ausmusterung fuhrte der ubrig gebliebene Steuerwagen elS 2002 und wurde fortan als Tauschfahrzeug genutzt Gleichzeitig erhielten die funf verbliebenen Fahrzeugen nach den neuen Nummernschema die Baureihenbezeichnung ET ES 87 und damit die Ordnungsnummern ET ES 87 01 05 Im Fruhjahr 1945 wurde ein Teil der elektrischen Fahrzeuge der schlesischen Strecken vor der naherruckenden Kriegsfront uber Bohmen evakuiert Nach Ende des Zweiten Weltkrieges gelangten von den verbliebenen funf Triebfahrzeugen 1949 nur noch die drei Triebfahrzeuge ET 87 03 05 in das Gebiet der Deutschen Bundesbahn Sie waren 1945 in Mezimesti Halbstadt dem elektrifizierten Endpunkt der Strecke aus Nieder Salzbrunn Schlesien stehengeblieben Jahrelang standen sie dann im tschechoslowakischen Velky Osek 1950 wurden sie im Bw Nurnberg Hbf beheimatet die letzte Einheit ET ES 87 03 wurde erst am 7 September 1959 ausgemustert ET 87 01 und ET 87 02 standen bis 1954 im ehemaligen RAW Lauban in Schlesien der nunmehrigen ZNTK Luban der PKP Sie waren beide kriegsbeschadigt Von den ET 87 blieb kein Triebwagen museal erhalten Konstruktion BearbeitenWagenbau Bearbeiten Der ET 87 folgt dem Konzept eines dreigliedrigen Zuges mit einem auswechselbaren Mittelwagen nach einer Idee von Gustav Wittfeld Der Antrieb war dabei in einem zweiachsigen Drehgestell konzentriert Dort trieben zwei Fahrmotoren in einem Stahlgussgehause uber Zahnrader eine zwischenliegende Blindwelle an Diese ubertrug das Drehmoment uber beidseitige Schlitzkuppelstangen auf die beiden Treibradsatze Dieses damals innovative Antriebskonzept setzte sich jedoch in der weiteren Entwicklungsgeschichte der elektrischen Triebwagen nicht durch Erst in jungerer Zeit wurde mit dem GTW 2 6 von Stadler Rail dieses alte Prinzip wieder aufgegriffen Der zentrale Mittelwagen der den Antrieb beherbergte besass ein Untergestell das aus vernieteten Walzprofilen hergestellt wurde und dazu extra verstarkt wurde Es stutzte sich auf der einen Seite uber einen kugeligen Drehteller auf das Triebgestell auf der anderen Seite auf eine Einzelachse die sogenannte Vereinslenkachse ab mit der das Untergestell uber Blattfedergehange und Schraubenfedern abgestutzt war Diese Konstruktion war eigentlich nicht erforderlich da die Lenkwirkung der in Schaken gefuhrten Blattfedern ausserst gering war Der anfangs als Anhangewagen bezeichnete Steuerwagen folgte dem damals haufig angewendeten Konstruktionsprinzip das sich aus dem D Zug Wagenbau ableitete Das Untergestell das ebenfalls aus genieteten Walzprofilen bestand wurde durch ein Sprengwerk in Langsrichtung verstarkt wobei die bei D Zug Wagen benotigte Wiege fehlte Am Kurzkuppelende war wiederum nur eine Vereinslenkachse vorhanden Die Wagenkasten aller drei Einheiten bestanden aus einem tragenden Stahlprofilgerippe mit Holzverkleidung die Seitenwanden waren uberdies mit dunnem Blech verschalt Das Dach mit Laterne Oberlichtaufbau wurde mit geerdetem Bleiblech ausgelegt um Spannungsubertragungen die von der Oberleitung herruhrten zu vermeiden Neben der Laterne war beidseitig eine Reihe von Dachluftern der Bauart Grove angeordnet Einteilung Bearbeiten Der Mittelwagen war innen zweigeteilt Neben dem Motorenraum befand sich ein Raum der nicht nur die Ventilatoren die durch Banke verdeckt waren aufnahm Dieser wurde als Gepack und Postraum verwendet Teilweise ist auch eine Verwendung als Traglastenabteil 4 Klasse nachweisbar Neben der Hochspannungskammer befand sich der Abort Dieser war als Trockentoilette mit Torfmull konstruiert um die elektrische Ausrustung vor Schmutz und Feuchtigkeit zu schutzen Damit fand sich hier ein geschlossenes Toilettensystem fur das der ET 87 eines der ersten Beispiele darstellt Der a seitige Steuerwagen war der 2 und 3 Klasse vorbehalten der b seitige Steuerwagen hatte zwei Grossraumabteile 4 Klasse ein Abteil der 3 Klasse und einen Grossraum der 3 Klasse Damit hatte der Triebwagen rund 140 Sitzplatze Die Toiletten waren mit Wasserspulung und Fallrohr ausgestattet Elektrische Ausrustung Bearbeiten Die Ausrustung mit Wechselstrom Kommutator Motoren der AEG entsprach dem damaligen Stand der Technik Die Kuhlung war den gebirgigen Verhaltnissen angepasst und erfolgte uber Luftkuhlung von aussen Durch patentrechtliche Bindungen bedingt fertigte die AEG zwei Winter Eichberg Motoren an die im Betrieb noch viele Schwierigkeiten bereiten sollten Der Hauptschalter bestand entsprechend dem damaligen Stand der Technik aus einem Olkessel der bei schwerem Kurzschluss explodieren konnte Daher wurde das Traglastenabteil der 4 Klasse spater fur den offentlichen Verkehr gesperrt Die Stromaufnahme erfolgte uber zwei Stromabnehmer der Bauart AEG Der Triebwagen zeichnete sich von Anfang an durch ein sehr leises Motorengerausch aus das sogar geringer war als der der damaligen Strassenbahnen Dennoch zeigten sich im Laufe der Zeit ein erheblicher Kohleburstenverschleiss der Uberschlage am Kommutator nach sich zog 1925 1926 wurden daher die Fahrmotoren durch die AEG auf eine einfache Reihenschaltung mit Wendepolen umgestellt Damit stieg die Leistung von 367 kW 500 PS auf 500 kW 680 PS Farbgebung Bearbeiten Die ursprungliche Farbgebung ist nicht mit letzter Sicherheit zu rekonstruieren Wahrscheinlich trugen die Triebwagen ein creme olivgrunes Kleid mit hellbleigrauem Dach und mit K P E V Wappen schmuckverziert In den 1920er Jahren wurde der zweifarbige Anstrich des Wagenkastens in hellfeldgrau stahlblaugrau geandert Zwischen 1933 und zirka 1940 erhielten die Triebwagen den fur Reichsbahn Triebwagen verfugten Einheitsanstrich in Beige Rot nach DV 984 Nach ihrer Ubernahme durch die Deutsche Bundesbahn erhielten die Triebwagen den damaligen roten Nahverkehrsanstrich Vorteile im Betrieb Bearbeiten Mit dem Prinzip der Dreigliedrigkeit das eine Konzentration des Antriebs im Mittelwagen und die Kurzkupplung zweier weiterer Wagen an den jeweiligen Enden vorsieht sollten eine Reihe von Problemen gelost werden So sollte zum einen der Fahrkomfort gesteigert werden da durch die raumliche Trennung die Gerauschbelastung sank Gleichzeitig waren Vorteile bei Wartung und Inspektion des Zuges vorhanden die einzelnen Triebwagenteile konnten jeweils fur sich gewartet werden da fur die Antriebseinheit und fur die Wagen unterschiedliche Behandlungsfristen vorlagen So bedeutete eine Wartung nicht gleichzeitig eine Stillstandszeit fur die anderen Triebwagenteile Einsatz BearbeitenDie im Bw Nieder Salzbrunn beheimateten Triebwagen bedienten mit massigem Erfolg die grenzuberschreitende Strecke Nieder Salzbrunn Halbstadt denn sie waren der steigungsreichen Strecke nicht gewachsen Immer wieder kam es zur Uberhitzung der Fahrmotoren und zu Kommutatoruberschlagen so dass die Triebwagen um 1920 komplett ausfielen und Personenzuge nicht mehr vollstandig elektrisch befordert werden konnten Ab 1921 ubernahmen dann die ursprunglich fur die Berliner Stadt Ring und Vorortbahnen vorgesehenen Triebzuge der Baureihe DR Baureihe ET 88 den Betrieb zwischen Nieder Salzbrunn und Halbstadt Nach Reparatur der ET 831 ff konnten ab August 1921 wieder zwei Triebwagen auf der topografisch gunstigeren Strecke Ruhbank Liebau eingesetzt werden Aber mehr Fahrzeuge brauchte man auf dieser Strecke nicht weshalb auch ein Einsatz auf dem Abschnitt Hirschberg Petersdorf untersucht wurde 1 Ab 1923 kamen einige Triebwagen auch auf den von Lauban ausgehenden Strecken zum Einsatz Ab 1932 bzw 1934 wurden die Fahrzeuge von Hirschberg aus auch auf den elektrifizierten Nebenbahnen nach Schmiedeberg und Krummhubel im Riesengebirge eingesetzt Ein altes Foto von 1935 zeigt den elT 1005 abfahrbereit in Hirschberg zur Fahrt nach Schmiedeberg heute Kowary an der Nebenbahn Hirschberg Landeshut Nach 1949 wurden die aus Schlesien evakuierten Triebwagen bis zu ihrer Ausmusterung im Nurnberger Vorortverkehr eingesetzt hauptsachlich auf den Strecken nach Furth und Altdorf bei Nurnberg Literatur BearbeitenWerner Usbeck Triebwagenbetrieb auf den schlesischen Gebirgsbahnen In Elektrische Bahnen 1928 S 337 345 Horst Joachim Obermayer Taschenbuch Deutsche Triebwagen 6 Auflage Franckh Kosmos Stuttgart 1986 ISBN 3 440 04054 2 Christian Tietze Triebwagen Urahn In Eisenbahn Magazin Band 44 Nr 12 Alba 2006 ISSN 0342 1902 S 6 12 H J Wenzel G Gress Die Eisenbahn in Schlesien In Eisenbahn Kurier Spezial 3 2005 EK Verlag 2005 ISSN 0170 5288 Weblinks BearbeitenET 87 auf Zackenbahn de ET 87 03 1950 im Nurnberger Vorortverkehr auf der Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt ausgemusterter ET 87 03 1959 im Ausbesserungswerk Munchen Freimann auf der Eisenbahnstiftung Joachim SchmidtEinzelnachweise Bearbeiten Elektrische Zugforderung auf der Strecke Hirschberg Grunthal 1923 Reichsbahndirektion Breslau den 21 Juli 1923 zackenbahn de Baureihen deutscher Elektro und Akkumulatortriebwagen Baden Bayern Pfalz Preussen Sachsen Wurttemberg Deutsche Reichsbahn 1920 1945 Deutsche Bundesbahn Deutsche Reichsbahn 1945 1993 Deutsche Bahn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Preussische ET 831 bis ET 842 amp oldid 223098164