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Gustav Wittfeld 27 Oktober 1855 in Aachen 24 September 1923 in Berlin war ein deutscher Maschinenbau Ingenieur und preussischer Baubeamter Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit und Schulausbildung 2 Studium und Berufseinstieg 3 Tatigkeit in der Koniglichen Eisenbahndirektion Berlin 4 Beforderungen und Ehrungen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseKindheit und Schulausbildung BearbeitenAls Sohn eines Aachener Tuchfabrikanten erhielt Gustav Wittfeld eine allgemeine Schulausbildung 1 bis zur bestandenen Prufung mit 17 Jahren 2 Zur Vorbereitung auf sein Studium nahm er danach eine Anstellung als Praktikant in der Maschinenbaufabrik A Moser in seiner Geburtsstadt an 2 Studium und Berufseinstieg Bearbeiten1874 begann Wittfeld das Studium an der Koniglich Rheinisch Westphalischen Polytechnischen Schule zu Aachen und beendete das Studium 1878 mit dem Examen als Baufuhrer im Fach Maschinenbau 2 Dazwischen eignete Wittfeld sich im Selbststudium Kenntnisse auf dem damals noch neuen Gebiet der Elektrotechnik an Er fuhr dann drei Monate 2 nach anderer Quelle bis 1881 1 als Heizer auf einer Lokomotive mit und erhielt danach eine Anstellung bei der Main Weser Bahn 1 2 1883 legte Wittfeld sein Zweites Staatsexamen ab Fur seine Leistungen erhielt er ein Stipendium vom preussischen Minister der offentlichen Arbeiten mit dem er langere Studienreisen finanzieren konnte 1 2 Im Wortlaut meldete dazu das Centralblatt der Bauverwaltung In Anerkennung der im Rechnungsjahre 1883 84 bei der zweiten Staatsprufung im Bau und Maschinenfache dargelegten tuchtigen Kenntnisse und Leistungen sind von dem Herrn Minister der offentlichen Arbeiten auf unseren Vorschlag den 4 Regierungs Baumeistern sowie dem Regierungs Maschinenmeister Gustav Wittfeld aus Aachen Stipendien von je 1800 Mark zu grosseren Studienreisen behufs vollkommenerer Ausbildung fur ihren Beruf bewilligt worden 3 Tatigkeit in der Koniglichen Eisenbahndirektion Berlin Bearbeiten1884 wurde Wittfeld zum Regierungsbaumeister Assessor ernannt und war im maschinentechnischen Buro am Bau des Frankfurter Hauptbahnhofs mit Entwurf und Ausfuhrung maschineller Anlagen befasst 1890 ging er nach Dortmund wo er ein Jahr in der Zentralwagenwerkstatt tatig war Danach wurde er zur Koniglichen Eisenbahndirektion Berlin versetzt und im Januar 1892 zum Koniglichen Eisenbahninspektor ernannt Im Dezernat fur die Konstruktion und Beschaffung von Lokomotiven war Wittfeld an den Arbeiten zu den preussischen Normalien fur den Lokomotivbau massgeblich beteiligt Auf Anregung von Wittfeld begannen die Eisenbahnverwaltung und die AEG 1902 mit Versuchen Einphasenwechselstrom anstelle des damals bevorzugten Drehstroms und Gleichstroms fur Traktionszwecke einzusetzen Das geschah bis 1906 auf der 4 1 km langen Vorortstrecke Niederschoneweide Spindlersfeld bei Berlin mit 6 kV und 25 Hz Eine Fortfuhrung fand diese Technik dann bei der Elektrifizierung der Hamburg Altonaer Stadt und Vorortbahn an der wiederum auch Wittfeld beteiligt war 1904 entstanden aufgrund einer Ausschreibung des Vereins Deutscher Maschinen Ingenieure unter Wittfelds federfuhrender Mitwirkung in Zusammenarbeit mit dem Oberingenieur Michael Kuhn von der Firma Henschel amp Sohn die zwei Versuchs Dampflokomotiven Altona 561 und Altona 562 mit windschnittiger Verkleidung und Stirnfuhrerstand Die Altona 561 kam bei den Schnellfahrversuchen mit Dampflokomotiven zwischen Marienfelde und Zossen kurzzeitig zum Einsatz Nachdem sich diese Fahrzeuge als kostspieliger Fehlschlag erwiesen hatten arbeitete Wittfeld wieder an der elektrischen Zugforderung und war dabei massgeblich beteiligt an der Konstruktion der fruhen preussischen Elektrolokomotiven z B ES 1 bis ES 3 1907 liess er funf dreiachsige Abteil Reisezugwagen zu Akkumulatortriebwagen umbauen die sich im Einsatz auf den Strecken um Mainz bewahrten Gleichzeitig arbeitete Wittfeld intensiv an der Entwicklung der neuen Akkumulatortriebwagen der Gattung AT 3 die spater als Wittfeld Akkumulatortriebwagen bezeichnet wurden Diese waren zuletzt bei der Deutschen Bundesbahn noch bis 1962 im Einsatz Beforderungen und Ehrungen BearbeitenInfolge dieser Bemuhungen wurde Wittfeld 1908 zum Geheimen Oberbaurat befordert 4 1913 wurde Gustav Wittfeld vom preussischen Konig der Rote Adler Orden II Klasse mit Eichenlaub und der Koniglichen Krone 5 und im Marz 1917 das Komturkreuz II Klasse des Grossherzoglich Hessischen Verdienst Ordens Philipps des Grossmutigen verliehen 6 1917 verlieh ihm die Technische Hochschule Berlin Charlottenburg fur seine Arbeiten zur Elektrifizierung von Eisenbahnstrecken und fahrzeugen die Ehrendoktorwurde Dr Ing E h in Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste um die Entwicklung des elektrischen Betriebes fur Voll und Nebenbahnen und um die wirtschaftliche Ausnutzung der Brennstoffe 7 1918 noch zum Wirklichen Geheimen Oberbaurat befordert 8 trat Gustav Wittfeld 1920 in den Ruhestand 9 Gesundheitlich angeschlagen wahlte Wittfeld schliesslich 1923 den Freitod im Alter von 67 Jahren Nach ihm ist die Wittfeldstrasse im Ortsteil Berlin Staaken benannt 2 Literatur BearbeitenWilhelm Wechmann Gustav Wittfeld In Zentralblatt der Bauverwaltung 43 Jahrgang 1923 Nr 85 86 vom 24 Oktober 1923 S 515 R Gutmann Wittfeld Gustav In Conrad Matschoss Hrsg Manner der Technik VDI Verlag Berlin 1925 S 298 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Text in Historische Personlichkeiten auf Berliner Friedhofen a b c d e f g Wittfeldstrasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Centralblatt der Bauverwaltung 4 Jahrgang 1884 Nr 29 vom 19 Juli 1884 S 293 Zentralblatt der Bauverwaltung 28 Jahrgang 1908 Nr 17 vom 29 Februar 1908 S 117 Zentralblatt der Bauverwaltung 33 Jahrgang 1913 Nr 46 vom 11 Juni 1913 S 302 Zentralblatt der Bauverwaltung 37 Jahrgang 1917 Nr 25 vom 24 Marz 1917 S 157 Zentralblatt der Bauverwaltung 38 Jahrgang 1918 Nr 1 2 vom 2 Januar 1918 S 8 Zentralblatt der Bauverwaltung 38 Jahrgang 1918 Nr 21 vom 9 Marz 1918 S 97 Zentralblatt der Bauverwaltung 40 Jahrgang 1920 Nr 99 vom 11 Dezember 1920 S 617 Normdaten Person GND 1148478434 lobid OGND AKS VIAF 5737151353536252720009 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wittfeld GustavKURZBESCHREIBUNG deutscher Maschinenbau Ingenieur und preussischer BaubeamterGEBURTSDATUM 27 Oktober 1855GEBURTSORT AachenSTERBEDATUM 24 September 1923STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Wittfeld amp oldid 238808238