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Die Lokomotiven ES 1 bis ES 3 der Preussischen Staatsbahn waren die ersten Versuche der Eisenbahngesellschaft mit der elektrischen Traktion und wurden vor allem zwischen 1911 und Kriegsbeginn 1914 auf dem Streckenabschnitt Dessau Bitterfeld erfolgreich erprobt Preussische ES 1 Halle im Anlieferungszustand als 10 501 Halle Inhaltsverzeichnis 1 Vorlauf 2 Einzelfahrzeuge 2 1 ES 1 2 2 ES 2 2 3 ES 3 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 Siehe auch 6 WeblinksVorlauf Bearbeiten1909 bestellten die Preussisch Hessischen Staatsbahnen fur ihre Versuchsstrecke im heutigen Sachsen Anhalt drei Schnellzuglokomotiven und funf Guterzuglokomotiven Gefordert waren Lokomotiven die bei 700 kW Dauerleistung und 50 t Dienstmasse eine Hochstgeschwindigkeit von 100 km h erreichen konnten In der Folge entstand eine enge Zusammenarbeit zwischen den Eisenbahndirektionen und der Industrie von der schon lange auf Grund des Erfolgs von Strassenbahnen der Wunsch einer teilweisen Vollbahnelektrifizierung ausgegangen war Unter der Leitung von Gustav Wittfeld wurden drei Entwurfe fur Schnellzuglokomotiven nach Erfahrungen der Badischen Staatsbahn erstellt Weil die projektierte Versuchsstrecke sehr flach verlief wurden die Maschinen mit nur zwei relativ grossen Treibradsatzen ausgefuhrt Ursprunglich war die Achsfolge 2 B vorgesehen doch im Lauf der Entwicklung stellte sich heraus dass die hohere Masse eine weitere Achse erfordert Sie wurde in Form einer Adamsachse am bisher laufachsenlosen Ende eingebaut Zunachst war als Bezeichnung fur die Maschinen das Kurzel WSL Wechselstrom Schnellzug Lokomotive vorgesehen Als man auch fur den Personen und Rangierdienst Maschinen nachbestellte anderte man das Schema und reihte elektrische Schnellzuglokomotiven nun mit der Bezeichnung ES ein Einzelfahrzeuge BearbeitenES 1 ES 2 ES 3Nummerierung 1911 WSL 10 501 WSL 10 502 WSL 10 503Nummerierung 1912 ES 1 ES 2 ES 3Nummerierung 1926 DR E 00 02 Hersteller Hanomag Fahrzeugteil SSW elektr Teil Hanomag Fahrzeugteil AEG elektr Teil Hanomag Fahrzeugteil BEW elektr Teil Baujahr e 1911Ausmusterung 1923 1927 1923Achsformel 2 B1 Gattung ES 25 74 ES 25 73 ES 25 71Spurweite 1435 mmLange uber Puffer 12 500 mmGesamtradstand 9000 mmDienstmasse 73 5 t 72 5 t 71 0 tReibungsmasse 32 8 t 32 3 t 32 0 tHochst geschwindigkeit 110 km h135 km h im Versuchsbetrieb 110 km h 120 km hStundenleistung 735 kW73 km h 662 kW79 km h 1100 kW80 km hDauerleistung 533 kW100 km h 460 kW78 km h 770 kW85 km hAnfahrzugkraft 79 kN 93 kN 142 kNLeistungs kennziffer 10 0 kW t 9 1 kW t 15 5 kW tTreibrad durchmesser 1600 mmStromsystem 15 kV 16 Hz Stromubertragung OberleitungAnzahl der Fahrmotoren 1Antrieb Stangenantrieb mit BlindwelleES 1 Bearbeiten 1911 wurde die Maschine an das BW Bitterfeld uberstellt Die in sie gesetzten Anforderungen dass sie einen 240 t Schnellzug mit 100 km h auf der Strecke befordern konne konnte die Ellok problemlos erfullen Bei Fahrten mit dem Drehgestell voraus konnte die Maschine sogar 135 km h erreichen Mit der Laufachse voraus waren wegen der schlechteren Fuhrungseigenschaften keine derartigen Geschwindigkeiten fahrbar das betraf alle drei Lokomotiven Der Kriegsbeginn setzte ihrem Betrieb ein jahes Ende Zur Wiederinbetriebnahme war die Maschine mit ihren wenigen Fahrstufen schon veraltet und gelangte so als Exponat in das Deutsche Museum in Munchen wo sie im Zweiten Weltkrieg schwer beschadigt und anschliessend zerlegt wurde ES 2 Bearbeiten nbsp ES 2 1911 im Anlieferungszustand als 10502 Halle nbsp Wrack der E 00 02 im Deutschen Technikmuseum Berlin 2018Vor ihrer Inbetriebnahme wurde die Lok zur Internationalen Industrie und Gewerbeausstellung nach Turin gebracht um sie einem breiten Publikum zu prasentieren Im Betrieb konnte die ES 2 ahnliche Leistung wie ihre Schwestermaschine erreichen mit 90 kN Anfahrzugkraft lag sie gut uber dem projektierten Wert Das war jedoch erst nach Austausch der Bugelstromabnehmer gegen Scherenstromabnehmer moglich geworden Nach dem Ersten Weltkrieg kam die ES 2 zur Wiesen und Wehratalbahn nach Basel wo sie vor ihrer Abstellung vier Jahre lang ihren Dienst versah Zur Erhaltung wurde sie 1927 dem damaligen Berliner Verkehrs und Baumuseum im Hamburger Bahnhof ubergeben Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde sie dort stark beschadigt Nach dem Krieg stand sie bis 1984 vor dem nur fur DDR Reichsbahner zuganglichen Verkehrs und Baumuseum und verfiel durch Witterungseinflusse und den Diebstahl von Bauteilen weiter Im Zuge des S Bahnvertrages der 1984 zur Betriebsubernahme des West Berliner S Bahn Teilnetzes durch die BVG fuhrte wurden die Objekte des Verkehrs und Baumuseums zwischen dem Verkehrsmuseum Dresden und dem zu dieser Zeit neugegrundeten Deutschen Technikmuseum Berlin aufgeteilt Die inzwischen nur noch fragmentarisch erhaltene ES 2 wurde letzterem zugeschlagen und stand zunachst weiter ungeschutzt neben dem Museumsdepot Monumentenhalle Erst 2015 wurde sie in die Halle des Museumsdepots verbracht wo sie an allen September Sonntagen besichtigt werden kann 1 ES 3 Bearbeiten nbsp ES 3 1911 im Anlieferungszustand als 10503 HalleDie ES 3 war deutlich starker als die beiden anderen Maschinen Besonders war auch die Ausfuhrung ihres Kastens aus Holz Erst nach einer Triebwerksverstarkung war die Maschine voll einsatzbereit doch mehrere Selbsterregungen liessen die Maschine weiterhin problembehaftet sein Die Wiederinbetriebnahme erfolgte nicht und 1923 wurde die Maschine aus dem Bestand genommen Literatur BearbeitenAndreas Wagner Dieter Bazold Rainer Zschech Lokomotiv Archiv Preussen Band 4 Bechtermunz Augsburg 1997 ISBN 3 86047 573 8 Brian Rampp Preussen Report Band 10 Elektrolokomotiven und Elektrotriebwagen Hermann Merker Verlag Furstenfeldbruck ISBN 3 89610 005 X Seite 36Einzelnachweise Bearbeiten Reste der ES 2 im September 2005 Memento vom 25 April 2016 im Internet Archive Siehe auch BearbeitenUbersicht der preussischen Elektrolokomotiven Liste von Lokomotiven auf der Weltausstellung Turin 1911Weblinks BearbeitenFoto der ES 2 im Neuzustand Memento vom 20 Januar 2013 im Internet Archive Seite zum Betrieb der Wehratalbahn mit Bild der ES 2 Foto der ES 2 als Modell ES2 1911 auf der Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt ES3 1911 in Dessau auf der Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Preussische ES 1 bis ES 3 amp oldid 218615237