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Der Alfa Romeo 185T auch Euroracing 185T 1 war ein Formel 1 Rennwagen den das italienische Team Euroracing zu einigen Rennen der Saison 1985 an den Start brachte Gemeldet wurde er fur das Benetton Team Alfa Romeo Der 185T war das letzte Fahrzeug das unter dem Markennamen Alfa Romeo in der Formel 1 erschien Er war in sportlicher Hinsicht erfolglos Das Team erreichte mit ihm keine Weltmeisterschaftspunkte Nach acht Rennen ersetzte Euroracing ihn durch den wieder aktivierten Vorganger Alfa Romeo 184T Alfa Romeo 185T Alfa Romeo 185T Alfa Romeo 185TKonstrukteur Italien Euroracing Italien Alfa RomeoDesigner John GentryVorganger Alfa Romeo 184TTechnische SpezifikationenChassis kohlenstofffaserverstarkter KunststoffReifen GoodyearBenzin AgipStatistikFahrer 22 Italien Riccardo Patrese 23 Vereinigte Staaten Eddie CheeverErster Start Grosser Preis von Brasilien 1985Letzter Start Grosser Preis von Grossbritannien 1985Starts Siege Poles SR15 WM Punkte Podestplatze Fuhrungsrunden Vorlage Infobox Rennwagen Wartung Alte Parameter Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Technik 2 1 Chassis 2 2 Motor 2 3 Produktion 3 Renneinsatze 4 Bewertungen 5 Weiterverwendung 6 Rennergebnisse 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDer italienische Staatskonzern 2 Alfa Romeo war seit 1976 als Motorenlieferant fur das Brabham Team in der Formel 1 engagiert Seit 1979 unterhielt Alfa Romeo daruber hinaus ein Werksteam das bis 1982 vom Tochterunternehmen Autodelta und ab 1983 von dem selbststandigen Mailander Team Euroracing geleitet wurde Euroracing konstruierte ab 1983 eigenverantwortlich die Einsatzfahrzeuge wahrend Autodelta fur die Entwicklung der Motoren zustandig war Seit 1983 setzte das Team einen unter der Leitung von Carlo Chiti entwickelten eigenen Turbomotor vom Typ Alfa Romeo 890T ein der seinen Fahrern in seinem Debutjahr zwei zweite Platze und insgesamt 18 Weltmeisterschaftspunkte einbrachte 1984 war weniger erfolgreich Der kaum weiterentwickelte Motor war im Vergleich zu den moderneren Triebwerken von BMW oder Porsche nur noch begrenzt konkurrenzfahig und erwies sich als unzuverlassig Der hohe Verbrauch des Achtzylinders zwang 1984 zu einer Begrenzung des Ladedrucks die eine Leistungsreduzierung zur Folge hatte Fur die Saison 1985 in der mittlerweile jedes Team Turbomotoren einsetzte 3 entwickelte Euroracing mit dem 185T ein neues Chassis Doch die Kombination aus Chassis und der von Autodelta uberarbeiteten Version des 890T Motors erwies sich als nicht erfolgreich Technik BearbeitenChassis Bearbeiten Als verantwortlicher Konstrukteur des 185T wird zumeist der britische Ingenieur John Gentry genannt 4 Gentry arbeitete allerdings nur zwei Monate fur Euroracing Im November und Dezember 1984 konzipierte er die Grundlagen fur den 185T danach verliess er das Mailander Team Die Detailentwicklung des neuen Autos ubernahmen daraufhin die Euroracing Ingenieure Mario Tollentino und Bruno Zava 5 In technischer Hinsicht war der 185T eine Evolution des Vorgangermodells das seinerseits auf den von Gerard Ducarouge entwickelten 183T von 1983 zuruckging Die wesentlichsten Anderungen des 185T gegenuber dem 184T betrafen die Aufhangung und das Monocoque Wahrend an den Vorderradern die Doppelquerlenkeraufhangung des 184T mit Zugstreben unverandert ubernommen wurde konzipierte Gentry fur die Hinterachse des 185T ein neues System bei dem die quer zur Fahrtrichtung uber dem Differenzial liegenden Feder Dampfer Einheiten uber Schubstangen betatigt wurden 5 Gentry gestaltete fur den 185T ein neues Monocoque aus kohlenstofffaserverstarktem Kunststoff das flacher und niedriger war als das des Vorgangers Anders als im Fall des 184T stellte es der Mailander Luftfahrt Zulieferer Monofrini her Die Karosserie wurde in einigen Details uberarbeitet Den Modifikationen lagen Tests im Windkanal von Dallara zugrunde 5 Die Aerodynamik des 185T war ungeachtet dessen ahnlich problematisch wie beim Vorgangermodell Um die thermische Belastung des Motors zu reduzieren vergrosserten die Ingenieure die in den Seitenkasten untergebrachten Kuhler Daraus resultierten grossvolumige weit nach vorn verlagerte Seitenkasten die sich dem Luftstrom entgegenstemmten 6 Im Fruhjahr veranderten die Euroracing Ingenieure die Auslassoffnungen fur die Kuhlluft Sie wurden weiter nach hinten versetzt und vergrossert Dadurch liess sich die Kuhlung des Motors verbessern allerdings behinderte die neue Form der Seitenkasten die Anstromung der Heckflugels sodass der Abtrieb beeintrachtigt wurde 5 Der 185T war schwerer als sein Vorganger Sein Gewicht lag zu Saisonbeginn um 45 kg uber dem zulassigen Mindestgewicht 7 Motor Bearbeiten Fur die Saison 1985 wurde der 890T Motor erstmals seit seinem Debut umfangreich uberarbeitet Verantwortlicher Ingenieur war Gianni Tonti der bei Autodelta die Nachfolge von Carlo Chiti angetreten war der sich im September 1984 mit dem Betrieb Motori Moderni selbststandig gemacht hatte und 1985 einen Motor fur das Minardi Team bereitstellte Tonti ersetzte die seit 1983 verwendeten von einer Alfa Romeo Tochter zugelieferten Avio Turbolader durch Einheiten von KKK die 1981 schon einmal an den ersten Prototypen des Motors verwendet worden waren bevor eine unternehmenspolitische Entscheidung zugunsten der Avio Lader getroffen wurde Zudem uberarbeitete Tonti im Winter 1984 85 die Gemischaufbereitung Zunachst wurde die mechanische Spica Einspritzung durch ein Kontrollsystem von Jofa erganzt das die verwendete Benzinmenge analog steuerte und eine Senkung des Verbrauchs um 8 bis 10 Prozent bewirkte Zwei Rennen spater zum Grossen Preis von San Marino erhielten die 890T Motoren des Alfa Werksteams eine elektronische Benzineinspritzung von Bosch die konzeptionell dem von BMW und TAG verwendeten System entsprach sich aber auf dem Entwicklungsstand vom Sommer 1984 befand 8 Dank dieser Anderungen konnte der Motor nach Werksangaben im Qualifikationstrimm mit 3 8 und im Rennbetrieb mit 3 0 bar maximalen Ladedruck gefahren werden 9 Die Leistung des Motors bezifferte Autodelta mit 900 PS im Qualifying und 720 PS in der Rennkonfiguration 6 Alfa Fahrer Eddie Cheever hielt dies fur ubertrieben und ging stattdessen von 850 bzw 700 PS aus Dies zugrunde gelegt fehlten dem Alfa Motor bis zu 300 PS auf die Turbomotoren von Honda 7 Produktion Bearbeiten Euroracing stellte insgesamt drei Exemplare des 185T her Das erste Fahrzeug wurde im Februar 1985 auf Alfa Romeos Teststrecke im norditalienischen Balocco der Offentlichkeit gezeigt bevor es vier Wochen spater einem ersten Funktionstest in Imola unterzogen wurde Das zweite Auto war erst zum Auftaktrennen in Rio de Janeiro einsatzbereit ein drittes Fahrzeug erschien zum Grossen Preis von San Marino Ein 185T wurde beim Grossen Preis von Kanada durch ein Feuer schwer beschadigt das ein explodierter Turbolader ausgelost hatte 10 Renneinsatze Bearbeiten nbsp War von dem 185T enttauscht Riccardo PatreseDas Team setzte grosse Hoffnungen in den 185T Alfa Romeos Direktion erwartete in der Saison 1985 mindestens einen Sieg 6 Diese Erwartungen erfullten sich nicht Riccardo Patrese und Eddie Cheever die als Fahrer beim Team verblieben waren qualifizierten sich bis zum Sommer 1985 nahezu ausschliesslich fur Startplatze im Mittelfeld eine Ausnahme war der Grosse Preis von Monaco bei dem Eddie Cheever von Position vier startete In den Rennen erwies sich der 185T als leistungsschwach und unzuverlassig Cheever fiel vier Patrese funfmal aus Jeder Fahrer kam mit dem 185T nur dreimal ins Ziel ohne dabei Punkterange zu erreichen Neben technischen Defiziten kam es gelegentlich auch zu Fahrfehlern Beim Grossen Preis von Portugal dem zweiten Saisonrennen kollidierten Cheever und Patrese nach mehreren Versuchen sich gegenseitig zu uberholen miteinander beschadigten ihre Autos und schoben zudem noch den von Nigel Mansell gesteuerten Williams aus dem Rennen 11 Nach dem Grossen Preis von Frankreich im Juli 1985 gab das Team den 185T auf Beim folgenden Rennen in Grossbritannien erhielt zunachst Cheever eine als Alfa Romeo 184TB bezeichnete Version des letztjahrigen Autos ab dem Grossen Preis von Deutschland fuhr auch Patrese den alten Wagen Bewertungen BearbeitenGustav Brunner 1984 bei Euroracing Patreses Renningenieur kritisierte dass der 185T von einem Motorenmann ausschliesslich nach motorbezogenen Gesichtspunkten konzipiert worden sei Das Chassis und Karosseriedesign ordne sich den Bedurfnissen des Motors unter Das zeige sich unter anderem bei den grossen Seitenkasten die die Aerodynamik des Autos zerstorten 12 Riccardo Patrese ging in seiner Kritik weiter Mit einem Abstand von 15 Jahren bezeichnete er den 185T im Jahr 2000 als das schlechteste Formel 1 Auto das er jemals gefahren habe 13 Eddie Cheever nannte den Wagen im Spatsommer 1985 eine ubergewichtige Missgeburt an der Verbesserungsversuche zwecklos seien 7 Weiterverwendung BearbeitenAlfa Romeo stellte mit Ablauf der Saison 1985 den Formel 1 Betrieb ein Nicht davon betroffen war die Entwicklung des neuen Vierzylinder Turbomotors vom Typ Alfa Romeo 415T der in der Saison 1987 einem unabhangigen Team zur Verfugung gestellt werden sollte Euroracing testete den Motor im Auftrag von Alfa Romeo im Mai 1986 in einem modifizierten 185T auf der hauseigenen Strecke in Balocco Fahrer war Alfas Testpilot Giorgio Francia Im Juli 1986 schloss Alfa Romeo eine Vereinbarung mit der franzosischen Equipe Ligier die den Vierzylinder Turbomotor in der Saison 1987 einsetzen sollte 14 Ligier konstruierte fur das Triebwerk schliesslich den Ligier JS29 der im Januar 1987 erstmals mit dem 415T getestet wurde Kurz vor dem ersten Saisonrennen kam es allerdings zum Bruch zwischen Alfa Romeo und Ligier der in der Aussendarstellung mit abwertenden Ausserungen des Ligier Piloten Rene Arnoux uber den Alfa Motor begrundet wurde 15 tatsachlich aber auf eine politische Entscheidung des Fiat Konzerns zuruckzufuhren war der Alfa Romeo 1986 ubernommen hatte und neben der ebenfalls zum Konzern gehorenden Scuderia Ferrari kein weiteres Standbein in der Formel 1 benotigte 16 Alfa Romeo zog den Motor zuruck und bot ihn auch keinem anderen Team an Ligier wechselte daraufhin zu Megatron Motoren Rennergebnisse BearbeitenSaison Nr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Punkte RangFormel 1 Weltmeisterschaft 1985 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 0 Italien nbsp R Patrese 22 DNF DNF DNF DNF 10 DNF 11 9Vereinigte Staaten nbsp E Cheever 23 DNF DNF DNF DNF 17 9 10LegendeFarbe Abkurzung BedeutungGold SiegSilber 2 PlatzBronze 3 PlatzGrun Platzierung in den PunktenBlau Klassifiziert ausserhalb der PunkterangeViolett DNF Rennen nicht beendet did not finish NC nicht klassifiziert not classified Rot DNQ nicht qualifiziert did not qualify DNPQ in Vorqualifikation gescheitert did not pre qualify Schwarz DSQ disqualifiziert disqualified Weiss DNS nicht am Start did not start WD zuruckgezogen withdrawn Hellblau PO nur am Training teilgenommen practiced only TD Freitags Testfahrer test driver ohne DNP nicht am Training teilgenommen did not practice INJ verletzt oder krank injured EX ausgeschlossen excluded DNA nicht erschienen did not arrive C Rennen abgesagt cancelled keine WM Teilnahmesonstige P fett Pole Position1 2 3 4 5 6 7 8 Punktplatzierung im Sprint QualifikationsrennenSR kursiv Schnellste Rennrunde nicht im Ziel aufgrund der zuruckgelegtenDistanz aber gewertet Streichresultateunterstrichen Fuhrender in der GesamtwertungLiteratur BearbeitenIan Bramsey The 1000 bhp Grand Prix Cars 1988 G T Foulis amp Co Ltd ISBN 978 0 85429 617 0 englisch Adriano Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01848 9 Adam Cooper Out with a whimper Riccardo Patrese on The Worst Car I ever drove In Motorsport Heft 2 2000 David Hodges A Z of Grand Prix Cars 1906 2001 2001 Crowood Press ISBN 1 86126 339 2 englisch David Hodges Rennwagen von A Z nach 1993 Stuttgart 1993 ISBN 3 613 01477 7 Pierre Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 2 Auflage St Sulpice 2000 ISBN 2 940125 45 7 franzosisch Gunther Wiesinger Alfa verdient nichts anderes Interview mit Eddie Cheever zum Alfa Romeo 185T und zum Saisonverlauf 1985 in Motorsport Aktuell Heft 37 1985 S 16 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alfa Romeo 185T Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Die zeitgenossischen Meldelisten und der uberwiegende Teil der Literatur fuhren das Auto als Alfa Romeo 185T vgl z B Hodges Rennwagen von A Z nach 1945 S 14 ebenso Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 S 114 f und motorsport aktuell Hefte 1 3 bis 25 1985 Teile der Fachliteratur verwenden stattdessen die Bezeichnung Euroracing 185T vgl z B Bramsey S 46 f Alfa Romeo gehorte ab 1933 zum Konzern IRI Istituto per la Ricostruzione Industriale dessen Eigentumer der italienische Staat war Eine Ausnahme waren Tyrrell und Minardi die zu einzelnen Rennen noch Cosworth Saugmotoren an den Start brachten Vgl z B Hodges Rennwagen von A Z nach 1945 S 14 a b c d Bramsey S 46 a b c motorsport aktuell Heft 14 1985 S 23 a b c motorsport aktuell Heft 37 1985 S 16 motorsport aktuell Heft 14 1985 S 18 Zum Ganzen Bramsey S 40 motorsport aktuell Heft 26 1985 S 8 motorsport aktuell Heft 18 1985 S 8 motorsport aktuell Heft 32 1985 S 8 Motorsport Heft 2 2000 Bramsey S 41 motorsport aktuell Heft 15 1987 S 23 Dazu Bramsey S 42 Modellubersicht Alfa Romeo Aktuelle Modelle 33 Stradale Giulia Stelvio TonaleHistorische Pkw Modelle Vorkriegszeit Marke Alfa Romeo 15 20 HP 20 30 HP 20 30 ES Sport 40 60 HP G1 RL RM 6C 8C Marke A L F A 12 HP 15 HP 15 20 HP 20 30 HP 24 HP 40 60 HPHistorische Pkw Modelle Nachkriegszeit 6C 1900 Matta Giulietta 2000 2600 2600 Berlina De Luxe Giulia 1750 2000 Montreal Alfasud Alfetta Sprint Romeo Giulietta Typ 116 Alfa 6 GTV Arna 33 75 90 145 146 147 155 156 159 164 166 SZ RZ GT Brera Spider Duetto Tipo 916 Tipo 939 8C Competizione MiTo 4C Giulietta Typ 940 Historische Nutzfahrzeuge Nachkriegszeit 800 900 AR6 AR8 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