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Der Tyrrell 014 war ein Rennwagen des britischen Automobilrennstalls Tyrrell der 1985 und 1986 an 13 Laufen der Formel 1 Weltmeisterschaft teilnahm Es war Tyrrells erstes Auto das mit einem Turbomotor ausgestattet war Tyrrell 014 Tyrrell 014 beim Grossen Preis von Europa 1985 Tyrrell 014 beim Grossen Preis von Europa 1985Konstrukteur Vereinigtes Konigreich TyrrellDesigner Maurice PhilippeVorganger Tyrrell 012Nachfolger Tyrrell 015Technische SpezifikationenChassis MonocoqueMotor Renault EF4BRadstand 2765Gewicht 550 kgReifen GoodyearBenzin ElfStatistikFahrer Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Deutschland Stefan Bellof Italien Ivan Capelli Frankreich Philippe StreiffErster Start Grosser Preis von Frankreich 1985Letzter Start Grosser Preis von San Marino 1986Starts Siege Poles SR22 WM Punkte 5Podestplatze Fuhrungsrunden Stand Saisonende 1986Vorlage Infobox Rennwagen Wartung Alte ParameterVorlage Infobox Formel 1 Rennwagen Wartung Federung VorneVorlage Infobox Formel 1 Rennwagen Wartung Federung Hinten Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Konstruktion 3 Produktion 4 Renneinsatze 4 1 Saison 1985 4 2 Saison 1986 5 Ergebnisse 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDie von Ken Tyrrell gegrundete Tyrrell Racing Organisation hatte 1969 1971 und 1973 jeweils mit Jackie Stewart die Fahrerweltmeisterschaft der Formel 1 gewonnen Nach Stewarts Rucktritt Ende 1973 und dem Unfalltod seines designierten Nachfolgers Francois Cevert musste sich Tyrrell vollstandig neu aufstellen Die in den 1970er Jahren verpflichteten Fahrer konnten nicht mehr an die Erfolge Stewarts anknupfen sodass bei Beobachtern der Eindruck entstand Tyrrell sei im Grunde ein Stewart Team gewesen Technische Fehlentwicklungen zu denen vor allem der uberambitionierte und von Ken Tyrrell selbst spater als Irrweg bezeichnete 1 sechsradrige P34 gehorte und die nach dessen Misserfolg betont konservativ gestalteten Rennwagen der folgenden Jahre fuhrten dazu dass Tyrrell Ende der 1970er Jahre nur noch ein Mittelfeldteam war das zudem unter erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten litt 2 Als zu Beginn der 1980er Jahre initiiert durch Renault die Turbomotoren in der Formel 1 Fuss fassten und die seit 1967 etablierten britischen Saugmotoren von Cosworth verdrangten widersetzte sich Ken Tyrrell vor allem aus wirtschaftlichen Grunden dieser Entwicklung und protestierte wiederholt gegen die aus seiner Sicht reglementwidrigen Turbos 3 4 Wahrend nach und nach alle Teams auf Turbomotoren umstellten bzw soweit sie einen Wechsel nicht finanzieren konnten den Rennbetrieb einstellten hielt Tyrrell an den Cosworth Motoren fest obwohl sie langst den leistungsstarken Turbos unterlegen waren 1984 war Tyrrell das letzte Team das noch Saugmotoren einsetzte In diesem Jahr versuchte Tyrrell durch illegale Beeinflussung des Wagengewichts Vorteile gegenuber den Turboteams zu erzielen und wurde nachdem die Manipulationen aufgefallen waren von der Weltmeisterschaft ausgeschlossen 3 Die Saison 1985 wurde so zu einem Neuanfang fur das Team Tyrrell setzte zu Beginn der Saison nach wie vor Cosworth Saugmotoren ein Allerdings hatte sich Renault vermittelt durch Tyrrells langjahrigen Sponsor Elf Aquitaine 4 im Februar 1985 bereit erklart das britische Team ab 1985 mit Kunden Turbos auszustatten 5 Tyrrell war damit nach Lotus und der Equipe Ligier in diesem Jahr das dritte Kundenteam Renaults Der von Maurice Philippe entwickelte Tyrrell 014 war auf diesen Motor zugeschnitten Er erschien im Fruhjahr 1985 zunachst als Einzelstuck das zeitweise neben dem alten Saugmotor Auto fur den zweiten Fahrer gemeldet wurde Nur bei sechs Rennen setzte Tyrrell zwei Fahrzeuge vom Typ 014 ein Der 014 wurde im Fruhjahr 1986 durch den vergleichbar motorisierten Tyrrell 015 ersetzt Konstruktion BearbeitenTyrrells erstes Turbo Auto galt als einfache Konstruktion die im Hinblick auf die spate Vertragsunterzeichnung mit Renault schnell gemacht war 5 Der 014 wirkte unfertig und machte auf Beobachter mehr den Eindruck eines rollenden Labors als eines Rennwagens 6 Im Grundsatz folgte der 014 den Strukturen des Vorgangers 012 von dem unter anderem die Radaufhangung ubernommen wurde 7 Allerdings waren im Vergleich zum Vorganger die Spur breiter und der Radstand langer 8 Das Monocoque bestand teilweise aus Kunststoff an den Seitenteilen verwendete Maurice Philippe aus Kostengrunden Aluminiumpaneele 5 Die Aerodynamik der Karosserie wurde nicht im Windkanal getestet Die hinteren Bremsen lagen innen 7 Anders als das Renault Werksteam und das britische Lotus Team verwendete Tyrrell 1985 nicht Renaults neuesten Turbomotor vom Typ EF15 Ebenso wie Ligier musste Tyrrell mit dem 1984 vorgestellten EF4 vorliebnehmen der zudem nicht werksseitig vorbereitet sondern von Mecachrome gewartet wurde 8 9 Ungeachtet dessen verlangte Renault von Tyrrell und Ligier hohere Leasinggebuhren als vom Team Lotus das als siegfahiges Team der bevorzugte Kunde Renaults war 6 Es war ein Sechszylindermotor in V Anordnung mit zwei Turboladern von KKK Die Kolben kamen von Mahle die Benzineinspritzung von Kugelfischer und die Zundelektronik wurde von Magneti Marelli bezogen Der Motor wog einschliesslich der Turbolader und der Kupplung 160 kg 10 Das Sechsganggetriebe war eine Eigenentwicklung Tyrrells die auf einer Hewland Konstruktion basierte 11 Die Kuhler ubernahm Tyrrell schliesslich von Renault 5 Das Gesamtgewicht des Fahrzeugs wurde mit 550 kg angegeben 11 Produktion BearbeitenInsgesamt produzierte Tyrrell vier Chassis vom Typ 014 die sich nur in Details vor allem im Bereich der Flugel und der Seitenkasten voneinander unterschieden Die ersten beiden Chassis 01 und 02 wurden kurz vor dem Grossen Preis von Frankreich fertiggestellt bei dem allerdings nur ein Auto einsatzbereit war Eines der beiden Chassis wurde zum Grossen Preis von Italien durch den 03 ersetzt der kurzere Seitenkasten hatte Acht Rennen lang setzte Tyrrell nur ein Turbo Auto ein erst beim Grossen Preis von Europa ging auch der zweite Tyrrell Fahrer mit einem 014 an den Start Das vierte Chassis 04 erschien beim Saisonabschluss in Australien und diente in der gesamten Saison 1986 als Ersatzauto 12 Renneinsatze BearbeitenSaison 1985 Bearbeiten nbsp Stefan Bellof im Tyrrell 014 beim Grossen Preis von Deutschland 1985Der erste Fahrer der den 014 bei einem Grossen Preis an den Start brachte war Martin Brundle Er fuhr nahezu alle verbleibenden Rennen des Jahres mit dem Auto Ausnahmen waren nur die Grossen Preise von Deutschland und Osterreich in denen er jeweils noch einmal mit dem 012 Cosworth startete Der 014 debutierte in Frankreich wo Brundle ihn als letzten der Autos mit Renault Motor fur den 21 Startplatz qualifizierte Langsamer waren neben Tyrrells parallel eingesetztem Saugmotorauto nur noch die Wagen von Zakspeed RAM Osella und Minardi Im Rennen fiel Brundle nach 32 Runden durch einen Getriebeschaden aus Beim anschliessenden Rennen in Grossbritannien kam Brundle mit zwei Runden Ruckstand auf Platz sieben ins Ziel Beim folgenden Grossen Preis von Deutschland ubernahm Brundles Teamkollege Stefan Bellof den 014 Bellof hielt das Auto wegen eines standigen Wechsels von Uber zu Untersteuern fur unberechenbar 13 Dennoch qualifizierte er sich bei seinem Heimrennen auf dem Nurburgring fur den 19 Startplatz Im Rennen kam er vor Stefan Johansson im Ferrari als Achter ins Ziel Bellof fuhrte sein nach eigener Wahrnehmung schlechtes Abschneiden auf eine falsche Reifenwahl und auf schwache Bremsen zuruck 13 Zwei Wochen spater brachte Bellof beim Grossen Preis von Osterreich noch einmal anstelle Brundles den 014 an den Start Im Training war er funf Sekunden langsamer als Alain Prost McLaren der die Poleposition belegte aber sieben Sekunden schneller als sein Teamkollege Brundle im Saugmotor 012 Er ging damit als 22 ins Rennen das er nicht beendete In der 50 von 52 Runden rollte Bellofs 014 ohne Benzin aus Aufgrund der zuruckgelegten Distanz wurde er als Siebter gewertet Der Grosse Preis von Osterreich war Stefan Bellofs letztes Rennen im Tyrrell 014 Zwei Wochen spater verungluckte er beim 1000 km Rennen von Spa Francorchamps todlich Als Ersatz fur Bellof verpflichtete Tyrrell den italienischen Formel 3000 Piloten Ivan Capelli der den 014 beim Grossen Preis von Europa und in Australien fuhr Auf dem Adelaide Street Circuit kam Capelli als Vierter ins Ziel und fuhr damit die ersten Weltmeisterschaftspunkte fur den 014 ein In Sudafrika gab Tyrrell den zweiten 014 an Philippe Streiff der eigentlich bei Ligier unter Vertrag stand in Sudafrika aber nicht zum Einsatz kam weil Ligier ebenso wie das Renault Werksteam das Rennen aus politischen Grunden ausliess Streiff fiel nach 16 Runden infolge eines Fahrfehlers aus Ungeachtet dessen erhielt er fur die komplette Saison 1986 einen Vertrag bei Tyrrell Saison 1986 Bearbeiten In der Saison 1986 erschien der Tyrrell 014 dreimal Wahrend der ersten drei Saisonrennen diente er als Ubergangsfahrzeug bis der weiterentwickelte 015 einsatzbereit war Fahrer waren Martin Brundle und Philippe Streiff Brundle kam zweimal ins Ziel und wurde beim Saisonauftakt in Brasilien Funfter Streiff kam als Siebter ins Ziel In Spanien fielen beide Tyrrell Piloten nach Motorschaden aus und in San Marino wurde Brundle Achter wahrend Streiff mit einem defekten Getriebe ausfiel Danach erschien der Tyrrell 015 Weil die 015 vor den nordamerikanischen Rennen bei mehreren Unfallen beschadigt worden waren kamen in Kanada noch einmal die 014 zum Einsatz Ergebnisse BearbeitenFahrer Nr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Punkte Rang1985 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 3 10Vereinigtes Konigreich nbsp M Brundle 3 DNF 7 7 8 13 DNF 7 NCDeutschland nbsp S Bellof 4 8 7 DNFItalien nbsp I Capelli DNF 4Frankreich nbsp P Streiff DNF1986 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 2 11 7Vereinigtes Konigreich nbsp M Brundle 3 5 DNF 8 9Frankreich nbsp P Streiff 4 7 DNF DNF 11Literatur BearbeitenIan Bamsey The 1000 bhp Grand Prix Cars 1988 G T Foulis amp Co Ltd ISBN 978 0854296170 englisch Rainer Braun Ferdi Kraling Stefan Bellof Eine viel zu kurze Karriere Delius Klasing Bielefeld 2005 ISBN 3 7688 1600 1 Adriano Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports Motorbuch Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01848 9 David Hodges A Z of Grand Prix Cars Crowood Press Marlborough 2001 ISBN 1 86126 339 2 englisch David Hodges Rennwagen von A Z nach 1945 Motorbuch Verlag Stuttgart 1994 ISBN 3 613 01477 7 S 116 Pierre Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 2 Auflage Chronosports St Sulpice 2000 ISBN 2 940125 45 7 franzosisch Doug Nye Das grosse Buch der Formel 1 Rennwagen Die Dreiliterformel ab 1966 Verlagsgesellschaft Rudolf Muller Koln 1986 ISBN 3 481 29851 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tyrrell 014 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Hartmut Lehbrink Ken oder die Eiche Portrait Ken Tyrrell Oldtimer Markt Heft 6 2003 S 185 Doug Nye Das grosse Buch der Formel 1 Rennwagen Die Dreiliterformel ab 1966 Verlagsgesellschaft Rudolf Muller Koln 1986 ISBN 3 481 29851 X S 228 a b Adriano Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports Motorbuch Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01848 9 S 343 a b Pierre Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 2 Auflage St Sulpice 2000 ISBN 2 940125 45 7 S 537 a b c d Ian Bamsey The 1000 bhp Grand Prix Cars 1988 G T Foulis amp Co Ltd ISBN 978 0854296170 S 159 a b Pierre Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 2 Auflage St Sulpice 2000 ISBN 2 940125 45 7 S 538 a b David Hodges Rennwagen von A Z nach 1945 Stuttgart 1993 ISBN 3 613 01477 7 S 254 a b David Hodges A Z of Grand Prix Cars 1906 2001 2001 Crowood Press ISBN 1 86126 339 2 S 231 Ian Bamsey The 1000 bhp Grand Prix Cars 1988 G T Foulis amp Co Ltd ISBN 978 0854296170 S 145 Ian Bamsey The 1000 bhp Grand Prix Cars 1988 G T Foulis amp Co Ltd ISBN 978 0854296170 S 139 a b Adriano Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports Motorbuch Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01848 9 S 358 Ian Bamsey The 1000 bhp Grand Prix Cars 1988 G T Foulis amp Co Ltd ISBN 978 0854296170 S 160 a b Rainer Braun Ferdi Kraling Stefan Bellof Eine viel zu kurze Karriere Delius Klasing Bielefeld 2005 ISBN 3 7688 1600 1 S 130 nbsp Rennwagen der Formel 1 Weltmeisterschaft 1985 McLaren Tyrrell Williams Brabham RAM Lotus Renault Arrows Toleman Spirit Alfa Romeo Osella Ligier Ferrari Minardi Zakspeed Team Haas LtdMP4 2B 012 014 FW10 BT54 03 97T RE60 RE60B A8 TG185 101D 185T 184TB FA1F FA1G JS25 156 85 M185 841 THL1 nbsp Rennwagen der Formel 1 Weltmeisterschaft 1986 McLaren Tyrrell Williams Brabham Lotus Zakspeed Team Haas USA Arrows Benetton Osella Minardi Ligier Ferrari AGSMP4 2C 014015 FW11 BT55 98T 861 Lola THL1Lola THL2 A8A9 B186 FA1GFA1FFA1H M185BM186 JS27 F1 86 JH21CFormel 1 Rennwagen von Tyrrell 1970 1980 001 002 003 004 005 006 007 P34 008 009 0101981 1990 011 011B 012 014 015 DG016 017 017B 018 0191991 1998 020 020B 020C 021 022 023 024 025 026 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