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Carlo Chiti 19 Dezember 1924 in Pistoia 7 Juli 1994 in Mailand war ein bekannter italienischer Konstrukteur von Rennsportwagen und deren Motoren Einen Namen hat er sich vor allem in der langjahrigen und erfolgreichen Zusammenarbeit mit Alfa Romeo bzw Autodelta gemacht Inhaltsverzeichnis 1 Berufliche Stationen 1 1 Alfa Romeo 1 2 Ferrari 1 3 ATS 1 4 Autodelta 1 5 Motori Moderni 2 LiteraturBerufliche Stationen BearbeitenChiti studierte an der Universitat Pisa Flugzeugtechnik und schloss seine Ausbildung mit einem Doktortitel ab Sein erstes Engagement ergab sich bei dem italienischen Mischkonzern Montecatini in Mailand Hier arbeitete er von 1948 bis 1952 Alfa Romeo Bearbeiten Von 1952 bis 1957 arbeitete Chiti bei Alfa Romeo Hier war er uberwiegend in der Versuchsabteilung Reparto Sperimentale beschaftigt er arbeitete an Fahrzeugen wie der Disco Volante und der Alfa Romeo Giulia Ferrari Bearbeiten 1957 wechselte Chiti zu Ferrari und wurde dort Leiter der Konstruktionsabteilung Seine Arbeit umfasste die Entwicklung von Strassen Sport und Rennwagen aber auch von Motoren Folgende Wagen wurden massgeblich von Chiti entwickelt Ferrari Dino 246F1 und 156 von 1959 Frontmotorfahrzeuge fur die Formel 1 und Formel 2 Ferrari 246MP und 156 MP von 1960 Heckmotorfahrzeuge fur die Formel 1 und Formel 2 Ferrari 156 Squalo oder Sharknose der unter Phil Hill die Automobil Weltmeisterschaft 1961 dominierte Ferrari Testarossa TR59 TRI60 und TRI61 Sportwagen Ferrari Dino 246SP von 1961 Sport Prototypen Mit diesen Modellen hatte Carlo Chiti wesentlichen Anteil am einsetzenden Aufstieg von Ferrari in der Formel 1 Vor allem konnte er Enzo Ferrari davon uberzeugen vom bisher vorherrschenden konventionellen Antriebskonzept Frontmotor mit Heckantrieb auf die Mittelmotor Technik umzusteigen Wegen Unstimmigkeiten verliess er jedoch im November 1961 zusammen mit Giotto Bizzarrini die Firma Ferrari ATS Bearbeiten Gemeinsam mit einigen anderen ehemaligen Kollegen versuchten Chiti und Bizzarrini unter dem Namen Automobili Turismo e Sport ATS eine neue Automobilmarke zu schaffen die Ferrari sowohl im Bereich von Strassensportwagen als auch in der Formel 1 Konkurrenz machen sollte ATS erschien mit einem von Carlo Chiti entworfenen Rennwagen namens ATS Tipo 100 zu einzelnen Rennen der Automobil Weltmeisterschaft 1963 Das Auto verfugte uber einen ebenfalls von Chiti konstruierten Achtzylinder mit 1 5 Litern Hubraum Zum Arger von Enzo Ferrari war es Chiti gelungen den Amerikaner Phil Hill der noch 1961 mit Ferrari Weltmeister geworden war ebenfalls in sein neues Projekt zu integrieren Der Rennstall scheiterte allerdings noch im Laufe des Jahres Auto und Motor waren extrem unzuverlassig und die Organisation des Teams wurde von Beobachtern als chaotisch beschrieben Phil Hill sah nur ein einziges Mal das Ziel Beim Grossen Preis von Italien wurde er 15 dabei hatte er 23 Runden Ruckstand auf Jim Clark der im Lotus siegte Der ebenfalls projektierte Strassensportwagen von ATS war nicht erfolgreicher Motor und Chassis waren eine Entwicklung von Carlo Chiti die Aufsehen erregende Karosserie kam von Giovanni Michelotti Im Laufe des Jahres 1963 wurden etwa zwolf Fahrzeuge hergestellt von denen die meisten heute noch existieren Ende 1963 ging ATS das Geld aus das Unternehmen wurde geschlossen Das Formel 1 Material wurde in einem kurzlebigen Formel 1 Team namens Derrington Francis wiederverwertet das Werk selbst und die Produktionsstatten wurden von dem venezianischen Adligen Conte Giovanni Volpi di Misurata erworben der daraus sein noch heute mit Legenden behaftetes Unternehmen Scuderia Serenissima formte Carlo Chiti ging nicht mit nach Venedig er blieb in Mailand und grundete ein weiteres Unternehmen Autodelta Bearbeiten Anfang 1964 grundete Chiti gemeinsam mit Ludovico Chizzola einem Alfa Romeo Handler die Firma Auto Delta spater Autodelta Autodelta entwickelte sich sehr bald zur Rennwagenabteilung von Alfa Romeo Nach dem Alfa Romeo TZ 2 konzentrierte man sich mit dem Alfa Romeo GTA sehr erfolgreich auf den Tourenwagensport Wenig spater kam der Alfa Romeo Tipo 33 hinzu der vor allem bei Langstreckenrennen zahlreiche Siege einfuhr Der von Chiti fur den Tipo 33 entwickelte Zwolfzylinder Boxermotor wurde 1978 bei Brabham auch in der Formel 1 eingesetzt 1979 stieg Alfa Romeo mit einem weiterentwickelten V 12 Motor mit einem eigenen zunachst von Autodelta gefuhrten Werksteam in die Formel 1 ein aber die grossen Erfolge blieben jetzt aus Zudem war Alfa Romeo Anfang der 1980er Jahre von starken Finanzsorgen geplagt Anfang der 1980er Jahre entwickelte Chiti fur Autodelta noch einen Turbomotor nach Formel 1 Konfiguration der von 1982 bis 1985 im Alfa Romeo Werksteam lief und von 1984 bis 1988 in zahlreichen Uberarbeitungsstufen vom Kundenteam Osella verwendet wurde Der Motor mit der Bezeichnung Alfa Romeo 890T wurde von vielen Beobachtern als typisches Chiti Kind beschrieben ungewohnlich konfiguriert acht Zylinder bei nur 1 5 Litern Hubraum schwer leistungsschwach und verbrauchsstark Der Turbomotor konnte in seiner siebenjahrigen Lebensdauer nur wenige Weltmeisterschaftspunkte einfahren Eine erste Trubung der Beziehung zwischen Chiti bzw Autodelta und Alfa Romeo zeichnete sich Ende 1981 ab Nach der dritten vergleichsweise erfolglosen Formel 1 Saison entschloss Alfa Romeo sich dazu den operativen Renneinsatz des Formel 1 Werksteams ab 1982 nicht mehr von Autodelta sondern von dem eigenstandigen Rennstall Euroracing durchfuhren zu lassen Die Aufgaben Autodeltas sollte auf die Konstruktion der Rennwagen und der Motoren beschrankt bleiben Das bedeutete de facto eine erhebliche Einschrankung der Befugnisse Carlo Chitis Weitere Schwierigkeiten zeichneten sich ab als Alfa Romeo Ende 1984 die Organisationsstruktur bei Autodelta anderte Danach musste Chiti einen Teil seines Einflusses an den ehemaligen Lancia Ingenieur Gianni Tonti abgeben und wurde auf diese Weise weitgehend auf die Funktion eines Beraters beschrankte Chiti war daruber nicht glucklich und er ausserte seine Unzufriedenheit wiederholt in einigen Presseinterviews Diese Anderungen fuhrten dazu dass sich Chiti und Autodelta im Oktober 1984 voneinander trennten Motori Moderni Bearbeiten Ende 1984 grundete Carlo Chiti auf Initiative von Giancarlo Minardi und mit finanzieller Unterstutzung von Piero Mancini in Biandrate Provinz Novara das Unternehmen Motori Moderni Motori Moderni entwickelte in kurzester Zeit einen V6 Turbomotor fur die Formel 1 der zwischen 1985 und 1987 bei Minardi und daneben in der Formel 1 Weltmeisterschaft 1986 auch kurzfristig bei AGS eingesetzt wurde Der Motor war kein Erfolg In drei Jahren fuhr er keinen einzigen Weltmeisterschaftspunkt ein In der Formel 1 Weltmeisterschaft 1990 erschien schliesslich noch ein weiteres von Carlo Chiti und Motori Moderni entwickeltes Triebwerk im Grand Prix Sport das allerdings nicht den Namen des Konstrukteurs trug sondern unter dem Namen des Geldgebers gemeldet wurde Das wiederum ungewohnliche als Zwolfzylinder mit 120 Grad Zylinderwinkel ausgelegte Triebwerk war von Subaru in Auftrag gegeben worden und wurde 1990 von Coloni eingesetzt einem italienischen Rennstall den Subaru Ende 1989 mehrheitlich ubernommen hatte Das Triebwerk war abgesehen von dem hoffnungslosen W12 Motor von Life Racing der schwachste und zugleich schwerste Motor des Feldes In acht Anlaufen schaffte Colonis Fahrer Bertrand Gachot nicht ein einziges Mal die Vorqualifikation Danach noch im Sommer 1990 gab Subaru jede weitere Bemuhung auf sich in der Formel 1 zu engagieren Einen neuen V12 Motor mit 90 Grad Zylinderwinkel den Subaru noch 1989 bei Carlo Chiti in Auftrag gegeben hatte nahmen die Japaner nicht mehr ab Chiti bestatigte in einem Interview aus dem Jahr 1991 der Motor sei fertig entwickelt und ein Prototyp habe einen Prufstandtest uberstanden Es fand sich aber kein Team das an dem Aggregat interessiert war Ende 1990 zog sich Chiti vom Berufsleben zuruck Literatur BearbeitenDoug Nye Larger than Life Biographie uber Carlo Chiti mit besonderem Augenmerk auf sein Wirken bei Ferrari und Autodelta In Classic amp sports car September 2005 englisch Mike Lawrence Grand Prix Cars 1945 1965 Motor Racing Publications 1998 ISBN 1 899870 39 3 englisch PersonendatenNAME Chiti CarloKURZBESCHREIBUNG italienischer Konstrukteur von Rennsportwagen und motorenGEBURTSDATUM 19 Dezember 1924GEBURTSORT PistoiaSTERBEDATUM 7 Juli 1994STERBEORT Mailand Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carlo Chiti amp oldid 236994507