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Cerny Dul deutsch Schwarzenthal ist eine Minderstadt in Tschechien Sie liegt sieben Kilometer ostlich von Vrchlabi und gehort zum Okres Trutnov Cerny DulCerny Dul Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Kralovehradecky krajBezirk TrutnovFlache 2218 haGeographische Lage 50 38 N 15 43 O 50 634166666667 15 710833333333 684 Koordinaten 50 38 3 N 15 42 39 OHohe 684 m n m Einwohner 703 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 543 43 543 72Kfz Kennzeichen HVerkehrStrasse Vrchlabi Svoboda nad UpouStrukturStatus MestysOrtsteile 3VerwaltungBurgermeister Zdenek Kraus Stand 2011 Adresse Cerny Dul 48543 44 Cerny DulGemeindenummer 579114Website www cernydul czHotel PostaKirche des Erzengels Michael Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenCerny Dul befindet sich am sudlichen Fusse des Riesengebirges im Tal der Cista Silberbach Nordlich erhebt sich die Lisci hora Fuchsberg 1363 m im Nordosten die Cerna hora Schwarzenberg 1299 m ostlich die Zlata vyhlidka Goldene Aussicht 806 m im Sudosten die Smrcina Fichtenkoppe 686 m sudwestlich der Lansky kopec Zirmkoppe 614 m im Westen der Biner Bienert 691 m sowie nordwestlich der Spicak Spitzberg 1001 m und Jeleni vrch Bonischberg 1024 m Unterhalb des Stadtchens liegt uber dem Pfaffenzelltal der Burgstall Purkhybl Gegen Suden erstreckt sich der Forstwald sudwestlich der Wald Ovci les Westlich von Cerny Dul werden am Biner Kalkbruche betrieben von denen eine 8 25 km lange Lastseilbahn zum Baustoffwerk Kuncice nad Labem fuhrt Durch den Ort fuhrt die Strasse II 297 von Cista nach Janske Lazne und Svoboda nad Upou Nachbarorte sind Nova Ves Tetrevi boudy und Hrncirske boudy im Norden Zrcadlovky im Nordosten Na Bolkovske Pasece und Hoffmannova Bouda im Osten Cistecky Bolkov und Bolkov im Sudosten Cista v Krkonosich im Suden Kovarsko und Prostredni Lanov im Sudwesten Horni Lanov und Peklo im Westen sowie Bonischovy boudy Prislova Bouda und Dolni Dvur im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie Ursprunge des Eisenerzbergbaus im oberen Silberbachtal gehen bis auf das Jahr 1383 durch die Herren von Turgov auf Arnau zuruck 1525 erwarb Johann Tetour von Tetov bei der Teilung des Trautenauer Lehens auch das Dorf Neudorf Er verkaufte die Guter 1533 an den Berghauptmann Christoph von Gendorf Dieser liess Giessdorf im Elbtal zur Bergstadt ausbauen und legte Konig Ferdinand I seine Plane fur einen umfangreichen Gold Silber und Eisenbergbau im Riesengebirge vor Im darauffolgenden Jahr erhob Ferdinand I Giessdorf Wrchlab zur Stadt Hohenelbe und erteilte zugleich auch den Bergbauorten Langenau an der Kleinen Elbe und Neudorf am Silberbach umfangreiche Bergprivilegien sowie das Brau und Schankrecht die freie Ausubung des Handwerks sowie die Abhaltung eines Wochenmarktes Das in den Gebirgswaldern geschlagene Holz wurde uber die Elbe bis nach Kuttenberg geflosst Bei der Zeche Gottes Hilf in Neudorf liess Gendorf 1556 die gleichnamige Kapelle Gottes Hilf anlegen bei der inmitten des Waldhufendorfes um einen quadratischen Marktplatz eine stadtische Siedlung entstand 1561 uberschrieb Gendorf der keine mannlichen Nachkommen hatte die Herrschaft Hohenelbe seiner zweitaltesten Tochter Eustachia Ein Jahr nach dem Tode ihres Vaters erhob Eustachia Bock von Hermsdorf 1564 die Siedlung Gotteshilf zum untertanigen Bergstadtchen Schwarzenthal dessen Privilegien neben der Bergfreiheit auch die Ansiedlung von Handwerkern und die Holzgewinnung sowie die Abhaltung von drei Jahrmarkten umfassten 1607 wurde die Kapelle zur Kirche erweitert und unterstand als Filiale der damals protestantischen Pfarre Langenau Der Dreissigjahrige Krieg beendete die wirtschaftliche Blute Die Plunderung durch die Schweden sowie mehrere Feuersbrunste ruinierten Schwarzenthal ausserdem kam auch der Bergbau zum Erliegen Dieser Niedergang fuhrte dazu dass Schwarzenthal seine Marktrechte verlor Die Leineweberei Spinnerei sowie die Viehzucht und Bergweidewirtschaft bildeten die neuen Erwerbsquellen der Bevolkerung Dabei entstanden auf den sich zur Beweidung eignenden Flachen in den umliegenden Bergen zahlreiche Bauden Im Jahre 1651 war die uberwiegende Mehrheit der Einwohner protestantisch in dem Stadtchen lebten lediglich sechs Katholiken Die Bemuhungen des Besitzers der Herrschaft Hohenelbe Paul von Morzin mit harter Hand die Rekatholisierung durchzusetzen waren wenig erfolgreich Ein Teil der Protestanten floh in die Berge zugleich wurden uber die aus Schlesien uber den Riesengebirgskamm fuhrende Strasse immer wieder protestantische Schriften eingeschmuggelt Im Jahre 1705 liess Wenzel von Morzin in Hohenelbe ein Augustinerkloster grunden um damit den Protestantismus unter seinen Untertanen zu bekampfen und ubertrug die Pfarre Langenau diesem Orden 1736 wurde in Schwarzenthal der Unterricht in einer einklassigen Schule aufgenommen Wahrend des Bayerischen Erbfolgekrieges fielen im August 1778 preussische Truppen ein Zwischen dem 26 August und 7 September 1778 bezog der Alte Fritz Stellung auf dem Hohenzug Forst Schwarzenthal und Ober Langenau in Schwarzenthal quartierte sich fur vier Wochen die Brigade des Herzogs von Anhalt ein 1787 richtete der Religionsfond in Schwarzenthal eine Pfarre unter den Vikariat Hohenelbe ein zu deren Sprengel noch Neudorf und die umliegenden Bauden gehorten Im Theresianischen Kataster sind fur Schwarzenthal u a 23 Weber drei Spinner drei Muller verschiedene Handwerke jedoch nur noch ein Bergmann aufgefuhrt Im 18 Jahrhundert begann der Kalkabbau beim Weissenstein am Bienert Im Jahre 1834 bestand das Stadtchen Schwarzenthal bzw Schwarzthal aus 61 Hausern darunter je einer Schule Muhle und Schanke und hatte 442 Einwohner Ab 1841 wurden die Kinder aus den Bauden des III Gebirgsteils durch einen Hilfslehrer in Topferbauden unterrichtet 1844 erwarb Alois Renner den Kalkbruch einschliesslich mehrerer Kalkofen 2 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Schwarzenthal der Herrschaft Hohenelbe untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Schwarzenthal Cerny Dul ab 1850 eine Marktgemeinde im Gerichtsbezirk Hohenelbe bzw im Bezirk Hohenelbe Am Standort des ehemaligen Eisenhammers entstanden 1859 eine Holzschleiferei und eine Bleiche Die im selben Jahre gegrundete Papierfabrik stellte den Betrieb bald wieder ein und wurde von Josef Mencik aufgekauft der darin ab 1874 eine Farberei und Baumwolldruckerei betrieb und diese noch um eine Weberei erweiterte Weitere Unternehmen waren die Kalkbrennerei und Marmorfabrikation der Familie Renner Ausserdem bestanden bis 1899 noch zwei Brettmuhlen und eine Schindlerei Ab 1861 bestand in Topferbauden eine Aussenstelle der Schwarzenthaler Schule Die Freiwillige Feuerwehr Schwarzenthal bildete sich 1874 Im Jahre 1875 zog die Schule von der holzernen Chaluppe in Schwarzenthal in ein neues steinernes Gebaude Ab 1876 wurde zweiklassig und ab 1879 dreiklassig unterrichtet Im Jahre 1900 baute Mencik sein Unternehmen um eine Mechanische Weberei aus 1867 entstand die erste offentliche Wasserleitung welche uber Holzrohren den Brunnen und die Hauser am Markt versorgte 1869 wurden in Schwarzenthal ein Postamt und 1891 ein Telegraphenamt eingerichtet Seit 1901 bestand im Ortsteil Topferbauden eine eigene einklassige Schule fur die Kinder aus den Gebirgsbauden Am 30 Dezember 1902 wurde Neudorf das seit der Stadtgrundung schon immer von Schwarzenthal aus verwaltet worden war aber seit 1850 als eigene politische Gemeinde galt auf Anordnung der k k Statthalters offiziell nach Schwarzenthal eingemeindet Nachdem mehrere ortliche Unternehmen bereits eigene zeitgemasse Wasserversorgungen angelegt hatten entstand 1901 im Ortsteil Topferbauden eine offentliche Wasserversorgung Zwei Jahre spater wurde eine solche auch fur Schwarzenthal einschliesslich Neudorf hergestellt 1914 wurde das Stadtchen an das Elektrizitatsnetz angeschlossen Nach dem Zusammenbruch der k u k Monarchie erklarte sich das Stadtchen 1918 als Teil der Provinz Deutschbohmen und gegen eine Zugehorigkeit zur Tschechoslowakei Zwischen dem 7 und 15 Dezember 1918 besetzte die Tschechoslowakische Armee Schwarzenthal und konnte die Gebietsanspruche sichern Der tschechische Ortsname Cerny Dul wurde 1921 eingefuhrt Im Jahre 1930 hatte das Stadtchen 1105 Einwohner darunter waren 1059 Deutsche und 42 Tschechen Bei den Parlamentswahlen von 1935 gewann die Sudetendeutsche Partei mit 62 erstmals die absolute Mehrheit und schlug dabei deutlich die seit 1927 dominierenden Parteien Deutsche sozialdemokratische Arbeiterpartei und Bund der Landwirte Infolge des Munchner Abkommens wurde Schwarzenthal 1938 dem Deutschen Reich angeschlossen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Hohenelbe Bei den Reichstagswahlen von 1938 kam die Henlein Partei auf 80 der Stimmen 1939 lebten in Schwarzenthal 1066 Menschen 3 In Schwarzenthal existierte von April 1942 bis Februar 1944 ein Zwangsarbeitslager fur 190 Frauen davon 90 Judinnen 4 Am 10 Mai 1945 besetzte die Rote Armee den Ort Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Ort zur Tschechoslowakei zuruck und der grosste Teil der deutschen Bevolkerung wurde bis Ende 1946 vertrieben 1948 verlor Cerny Dul seinen Status als Mestys Im Jahre 1961 erfolgte die Eingemeindung von Cista v Krkonosich und Fort Zugleich wurde Cerny Dul infolge der Aufhebung des Okres Vrchlabi dem Okres Trutnov zugeordnet Seit dem 11 Marz 2008 ist Cerny Dul wieder ein Mestys Heute ist Cerny Dul ein Wintersportzentrum mit mehreren Liftanlagen Ortsgliederung BearbeitenDie Minderstadt Cerny Dul gliedert sich in die Ortsteile Cista v Krkonosich Lauterwasser Cerny Dul Schwarzenthal und Fort Forst Zum Kernort Cerny Dul gehoren die Ansiedlung Nova Ves Neudorf und die Bauden des III Gebirgsanteils III horsky dil Bobi boudy Bohnwiesbauden Bonischovy boudy Bonischbauden Hrncirske boudy Topferbauden Lisci boudy Fuchsbergbauden Spieglovy boudy auch Zrcadlovky bzw Na Zrcadle Spiegelbauden Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp FriedhofskapellePfarrkirche des Erzengels Michael der Renaissancebau entstand 1607 durch Erweiterung der 1556 erbauten Kapelle Gottes Hilf 1787 wurde sie unter dem Patronat des Religionsfonds zur Pfarrkirche erhoben Ihre heutige Gestalt erhielt sie beim Umbau und Erweiterung von 1830 bis 1832 Klassizistisches Pfarrhaus erbaut um 1830 Neogotische Begrabniskapelle errichtet 1902 auf dem interkonfessionellen stadtischen Friedhof Rathaus mit Vorlauben Barocke Statue des hl Michael auf dem Markt geschaffen 1713 Burgstall Purkhybl Burghubl sudlich des Stadtchens uber dem Pfaffenzelltal von der im 14 Jahrhundert errichteten Anlage sind Walle und Graben erhalten seit der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts gilt die Burg als wust Barbarakapelle ostlich des Ortes an der Strasse nach Janske LazneWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Cerny Dul Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Statistisch topographisch dargestellt Band 3 Bidschower Kreis Calve Prag 1835 S 193 Michael Rademacher Landkreis Hohenelbe tschech Vrchlabi Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Rudolf M Wlaschek Juden in Bohmen Munchen Oldenbourg 1990 S 151 dort als Dunkelthal Stadte und Gemeinden im Okres Trutnov Bezirk Trautenau Batnovice Bernartice Bila Tremesna Bile Policany Borovnice Borovnicka Cermna Cerny Dul Dolni Branna Dolni Brusnice Dolni Dvur Dolni Kalna Dolni Lanov Dolni Olesnice Doubravice Dubenec Dvur Kralove nad Labem Hajnice Havlovice Horni Brusnice Horni Kalna Horni Marsov Horni Olesnice Hostinne Hribojedy Chotevice Choustnikovo Hradiste Chvalec Janske Lazne Jivka Klasterska Lhota Kocbere Kohoutov Kralovec Kuks Kuncice nad Labem Lampertice Lanov Lanzov Libnatov Libotov Litic Mala Upa Male Svatonovice Marsov u Upice Mlade Buky Mostek Nemojov Pec pod Snezkou Pilnikov Prosecne Radvanice Rtyne v Podkrkonosi Rudnik Stanovice 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