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Radvanice deutsch Radowenz ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt elf Kilometer ostlich von Trutnov und gehort zum Okres Trutnov RadvaniceRadvanice v Cechach Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Kralovehradecky krajBezirk TrutnovFlache 1076 haGeographische Lage 50 34 N 16 3 O 50 566111111111 16 05 521 Koordinaten 50 33 58 N 16 3 0 OHohe 521 m n m Einwohner 967 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 542 12Kfz Kennzeichen HVerkehrStrasse Police nad Metuji TrutnovBahnanschluss Trutnov Teplice nad MetujiStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Vladimir Diblik Stand 2012 Adresse Radvanice 160542 12 Radvanice v CechachGemeindenummer 579629Website www radvanice czBahnstation Radvanice Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Bergbau und Geologie 4 Gemeindegliederung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Sohne und Tochter der Gemeinde 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeographie BearbeitenRadvanice befindet sich im Tal des Baches Jivka Gibker Wasser im Habichtsgebirge Nordlich erhebt sich der Predni Hradiste 710 m im Nordosten der Cap Storchberg 785 m ostlich der Hradiste 683 m im Sudosten die Kolcarka 691 m und sudlich der Zaltman Hexenstein 739 m Am nordlichen Ortsrand verlauft die Bahnstrecke Trutnov Teplice nad Metuji Nachbarorte sind Chvalec und Hodkovice im Norden Janovice und Nove Dvorky im Nordosten Skaly Studnice und Horni Vernerovice im Osten Dolni Vernerovice Jivka und Petrovice im Sudosten Predni Hory Male Svatonovice und Velke Svatonovice im Suden Zadni Hory U Buku und Stary Sedlonov im Sudwesten Paseka Markousovice und Studenka im Westen sowie Slavetin im Nordwesten Geschichte BearbeitenUberlieferungen zufolge sollen die Ursprunge des Dorfes bis in die Regentschaftszeit des Herzogs Udalrich zuruckreichen Einer Legende nach soll die Siedlung im Jahre 1023 von einem Rademacher namens Wenzel gegrundet und nach ihm benannt worden sein Eine andere Uberlieferung berichtet dass nach der Uberlassung des Trutnover Distrikts an einem legendaren Ritter Trut dieser die Feste Trutnov gegrundet und die Walder unter seinen Forstern aufgeteilt haben soll Einer von ihnen Christoph Materna soll dann bei seinem Hof das Dorf Radvanice gegrundet haben Wahrscheinlicher ist jedoch dass der Ort wesentlich spater entstand und der Ortsname sich vom Personennamen Radvan herleitet Die erste urkundliche Erwahnung von Radwanicze erfolgte 1607 Im Jahre 1790 wurde das Dorf als Radowanicz bzw Radowencz bezeichnet und bestand aus 61 Hausern 2 Radowenz Radwanice bestand 1834 aus 123 Hausern in den 814 Personen lebten Im Ort bestanden eine Schule ein Jagerhaus drei Leinwandbleichen sowie zwei Schanken zwei Muhlen und eine Brettsage Auf der bewaldeten Anhohe beim Alten Schloss soll eine Ritterburg gestanden sein von der zu dieser Zeit noch einige Relikte erhalten waren Pfarrort war Ober Wernersdorf Eine wesentliche Erwerbsquelle der Bewohner bildete der Handel mit Schleissen Leuchtspane Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts war das Dorf zur Familienfideikommissherrschaft Starkstadt untertanig Ab 1850 bildete Radowenz Radvanice mit den Ortsteilen Brenden Paseka und Schonborn Studenka eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Trautenau bzw im Bezirk Trautenau In der Zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wandelte sich das Dorf zu einer Bergarbeitersiedlung Im Jahre 1930 hatte Radowenz 778 Einwohner Nach dem Munchner Abkommen wurde die Gemeinde dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Trautenau 1939 lebten in Radowenz 704 Personen Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam das Dorf zur Tschechoslowakei zuruck und die deutschen Bewohner wurden vertrieben 1948 erfolgte die Eingemeindung von Slavetin Um Radvanice befinden sich die Halden mehrerer stillgelegter Steinkohlenzechen Bergbau und Geologie BearbeitenDas Radowenzer Tal gehort zur Lagerstatte des Schatzlarer Steinkohlenbeckens Zaclerska cernouhelna panev das auch als Ostbohmisches Kohlebecken Vychodoceska uhelna panev bezeichnet wird Durch R Manger wurde in den 1830er Jahren zwischen Slavetin und Chvalec mit dem Steinkohlenabbau in der Grube Colestin begonnen Im Jahre 1840 forderte Franz Lamprecht in seinen 22 Grubenmassen zwischen Radvanice und Jivka 400 t Steinkohle Eine weitere Grube wurde seit dem Ende der 1840er Jahre vom Unternehmen Klein Lanna amp Liebig eroffnet Nachfolgend wurden in einer Vielzahl von Schachten im Tiefbau Steinkohle gefordert In den 1850er Jahren lag die jahrliche Gesamtfordermenge dieser kleinen Gruben bei 2000 t Jedoch war die geforderte Kohle minderer Qualitat Im Zuge der wachsenden Nachfrage nach Steinkohle wurden durch die Familie Volker 1885 die Gruben Anna und Balthasar eroffnet welche nach zehnjahrigem Betrieb wegen Unrentabilitat wieder stillgelegt wurde Erfolgreicher war die durch Franz Pfeiffer betriebene Zeche Sie unterlag nach zehn Jahren schliesslich dem Standortnachteil gegenuber den Zechen in Schwadowitz die uber einem Eisenbahnanschluss nach Jermer verfugten Nach dem Ersten Weltkrieg erwarb S Wolf die Radowenzer Gruben und grundete mit weiteren Interessenten die Radowenzer Steinkohlen Gewerkschaft Radvanicke kamenouhelne tezarstvo Nachdem 1922 die Grube Colestin stillgelegt worden war wurde diese mit der Zeche Katharina vereinigt zu der wahrend der Weltwirtschaftskrise noch samtliche anderen Radowenzer Gruben zugeschlagen wurden Die Forderung der Grube Katharina stieg zwischen 1926 und 1930 stetig an Im Gegensatz zu den grossen Steinkohlenrevieren des Landes die vorrangig die Schwerindustrie versorgten wurde die Kohle der Radowenzer Gruben vor allem an die Leicht und Lebensmittelindustrie geliefert Hauptabnehmer waren Zuckerfabriken die Bahn und das neue Kraftwerk in Parschnitz welches jahrlich 70 000 t Kohle benotigte Dadurch uberstand die Radowenzer Steinkohlen Gewerkschaft die Weltwirtschaftskrise im Wesentlichen ohne Einschrankungen Der Aufschwung der Rustungsindustrie fuhrte in der zweiten Halfte der 1930er Jahre zur Erhohung der Fordermenge der Radowenzer Gruben auf jahrlich 70 000 t 1937 Nach der deutschen Besetzung wurde die der judischen Familie Erlanger gehorige Zapadoceskeho banskeho akcioveho spolku ZBAS deutsch Westbohmische Bergbau AG bis 1941 arisiert und an die Sudetenlandischen Bergbau AG angeschlossen 1942 verkaufte die Radowenzer Steinkohlen Gewerkschaft die Grube Katharina wegen fehlenden Betriebskapitels an die ZBAS In den Jahren 1943 und 1944 wurden in der Grube Katharina 97 000 t Kohle gefordert Dabei wurde die Erschliessung der Floze in grosseren Tiefen vorangetrieben Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Bergbau durch den Ausbau der Grube Katerina forciert Anfang 1946 wurde Dul Katerina verstaatlicht und den Vychodoceske uhelne doly VUD deutsch Ostbohmische Kohlegruben angeschlossen 1952 erhielt die Grube den NamenDul Stachanov und wurde unter die Verwaltung der Joachimsthaler Uranbergwerke gestellt Ab dem 1 April 1957 wurde die Grube Katerina wieder an die VUD angeschlossen Nachdem in den 1970er Jahren auch die tiefsten Floze angefahren worden waren stagnierte ab 1978 die Forderung Nach der politischen Wende zeigte sich der Steinkohlenbergbau im Schatzlarer Revier auf dem geoffneten Weltmarkt nicht mehr konkurrenzfahig sodass seine Einstellung bis 1996 beschlossen wurde Rucklaufige Fordermengen und der Anstieg der Forderkosten fuhrten zur Vorverlegung diese Zeitpunktes auf aus Jahresende 1992 Danach ubernahm die Gemec s r o die Verwahrung und Sicherung der Grubenbaue Die letzte Steinkohle aus der Grube Katerina wurde 1994 gefordert Die grosste Teufe erreichte die am Bahnhof gelegene neue Grube Stachanov mit 700 m In den Radvanicer Gruben wurden insgesamt 13 Millionen Tonnen Steinkohle gefordert Hinzu kommt noch eine nicht naher ausgewiesene Fordermenge radioaktiver Erze in der Grube Stachanov zwischen 1952 und 1957 Radvanice ist Fundstatte der seltenen Minerale Hoelit Kratochvilit Mullit und Tugarinovit Gemeindegliederung BearbeitenFur die Gemeinde Radvanice sind keine Ortsteile ausgewiesen Zu Radvanice gehoren die Ansiedlungen Paseka Brenden Slavetin Slatin und Studenka Schonborn Sehenswurdigkeiten BearbeitenNeoromanische Kirche Johannes des Taufers erbaut 1899 Mariensaule an der Kirche geschaffen 1865 Kapelle des hl Josef in Slavetin erbaut um 1900 Aussichtsturm auf dem Berg Zaltman Hexenstein Zkamenely les Versteinerter Wald mit Resten von verkieselten Farnen Gezimmerte Chaluppen Wintersportgebiet Studenka mit Skilift mehrere Bunkerlinien des Tschechoslowakischen Walls errichtet 1933 bis 1938Sohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenEmmanuel Johann Schobel 1824 1909 Bischof von Leitmeritz und Hochmeister der Kreuzherren mit dem Roten SternEinzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www riesengebirgler de gebirge orte Ortschaften 1 htmWeblinks BearbeitenGeschichte des Bergbaus im Schatzlarer BeckenStadte und Gemeinden im Okres Trutnov Bezirk Trautenau Batnovice Bernartice Bila Tremesna Bile Policany Borovnice Borovnicka Cermna Cerny Dul Dolni Branna Dolni Brusnice Dolni Dvur Dolni Kalna Dolni Lanov Dolni Olesnice Doubravice Dubenec Dvur Kralove nad Labem Hajnice Havlovice Horni Brusnice Horni Kalna Horni Marsov Horni Olesnice Hostinne Hribojedy Chotevice Choustnikovo Hradiste Chvalec Janske Lazne Jivka Klasterska Lhota Kocbere Kohoutov Kralovec Kuks Kuncice nad Labem Lampertice Lanov Lanzov Libnatov Libotov Litic Mala Upa Male Svatonovice Marsov u Upice Mlade Buky Mostek Nemojov Pec pod Snezkou Pilnikov Prosecne Radvanice Rtyne v Podkrkonosi Rudnik Stanovice Stare Buky Strazne Suchovrsice Svoboda nad Upou Spindleruv Mlyn Trotina Trutnov Trebihost Upice Velke Svatonovice Velky Vrestov Vilantice Vitezna Vlcice Vlckovice v Podkrkonosi Vrchlabi Zabrezi Recice Zdobin Zlata Olesnice Zacler Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Radvanice v Cechach amp oldid 193752507