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Der Begriff Weidewirtschaft oder Weidehaltung beschreibt die Haltung von Tieren beziehungsweise die Tierproduktion ausserhalb von festen Gebauden auf Weiden wo sich die Tiere vorrangig von naturlich gewachsenem pflanzlichem Bewuchs vorwiegend Grasern ernahren Weidehaltung ist eine Haltungsform die in der Regel bei Nutztieren angewendet wird Weniger haufig kommt sie auch bei nicht ertragsorientierter Tierhaltung zum Einsatz private Pferdehaltung Gnadenhof 1 Rinder auf einer Hochalm in den AlpenWeidekoppel mit traditioneller UmzaunungBeweidet werden meist Grenzertragsflachen wie Urgrasland Steppe Savanne und Tundra oder anthropogen geschaffenes Grunland wahrend auf hoherwertigen Ackerflachen Lebensmittel oder Futtermittelpflanzen angebaut werden Weideflachen liegen hingegen auf ertragsschwacheren Boden in klimatisch ungunstigeren Lagen mit kurzerer Vegetationsperiode etwa im Gebirgsklima an steilen Hangen oder sie weisen Hindernisse wie Felsen auf deren Entfernung nicht wirtschaftlich ist oder Vernassungen die aus Kostengrunden oder aus Grunden des Biotopschutzes nicht trockengelegt werden In fruheren Zeiten waren die meisten Formen der Weidewirtschaft eher personalintensiv besonders die Fernweidewirtschaft dabei kamen materialsparende Techniken zum Einsatz Heute finden wir diese Arten der Weidehaltung vorwiegend in armeren Landern In Weidegebieten mit ausreichend fruchtbaren Boden in denen die Tiere nicht wandern mussen um genug Nahrung zu finden werden sie durch Zaune daran gehindert aus den Weidegrunden zu entlaufen wobei Personalkosten fur Hirten eingespart werden Weidehaltung erfordert eine regelmassige Kontrolle der gehaltenen Tiere Insbesondere bei nicht eingezaunten Weiden hat sich der Hund als wichtiger Helfer eine unverzichtbare Funktion erworben Im Laufe der Jahrhunderte wurden die unterschiedlichsten Arten von Hutehunden und Herdenschutzhunden in regionalen Rassen gezuchtet Die Ruckkehr und Ausbreitung des Wolfes in Mitteleuropa hat das Thema Herdenschutz im 21 Jahrhundert wieder aktuell werden lassen Jede Form der Weidewirtschaft beeinflusst die Okologie der beweideten Flache Naturnahe Beweidung innerhalb von Kulturlandschaften gilt heute als Zeichen einer modernen multifunktionalen Landwirtschaft und fordert die Landschaftsasthetik Viele weidetierhaltende Betriebe tragen dazu bei die Erfordernisse des Biodiversitats Klima und Gewasserschutzes anzugehen 2 Ist die Weidenutzung zu intensiv drohen vor allem in niederschlagsarmen Regionen die Folgen von Uberweidung einschliesslich Desertifikation In Regionen mit reichlich Niederschlag fuhrt Beweidung meist zu abwechslungsreichen Landschaften mit zahlreichen okologischen Nischen Hier zeichnen sich Weideflachen oft durch einen hohen naturschutzfachlichen Wert aus Sie bieten Heimat und Nahrungsgrundlage fur viele gefahrdete Tier und Pflanzenarten 3 4 Inhaltsverzeichnis 1 Arten der Weidewirtschaft 1 1 Einteilung nach Flachennutzungsgrad 1 1 1 Extensive Weidenutzung 1 1 2 Intensive Weidenutzung 1 2 Einteilung nach Art des Weidelandes Landnutzungsformen 1 2 1 Pastoralismus 1 2 2 Hutewaldwirtschaft 1 2 3 Grunlandwirtschaft 1 3 Einteilung nach Art der Flachenbewirtschaftung und des Weideganges 2 Haltung des Viehs 2 1 Zaunung 2 2 Hobbeln 2 3 Tudern 3 Weidepflege 4 Probleme der Weidewirtschaft 5 Viehbesatz 6 EinzelnachweiseArten der Weidewirtschaft BearbeitenWelche Art der Weidewirtschaft betrieben wird hangt unter anderem von klimatischen raumlichen wirtschaftlichen und tierschutzrechtlichen Faktoren ab Aus diesen ergeben sich meist Regelungen und Beschrankungen Folgende Einteilungen werden getroffen Einteilung nach Flachennutzungsgrad Bearbeiten Extensive Weidenutzung Bearbeiten Hauptartikel Extensive Tierhaltung Extensiv das heisst Beweidung sehr grosser Flachen mit geringem Viehbesatz findet sich fast ausschliesslich als Naturweidewirtschaft in Regionen die keine andere landwirtschaftliche Nutzung ermoglichen Meistens ist kein Zufuttern und keine temporare Stallhaltung notwendig In der Regel werden mehrere Tierarten gehalten Im altweltlichen Trockengurtel handelt es sich vielfach um traditionelle Nutzungsformen Nomadismus oder Mobile Tierhaltung mit hohem Selbstversorgungs anteil ansonsten um Ranching oder moderne okologische Tierhaltung bei denen die Erhaltung der Weiden im Vordergrund steht Wechselweidewirtschaft Intensive Weidenutzung Bearbeiten Hauptartikel Intensive Tierhaltung Intensive Beweidung auf kleinen Flachen mit dichtem Viehbesatz findet vor allem in der Grunlandwirtschaft meist auf potenziellen Waldstandorten Europas und Nordamerikas statt Zufutterung Dungung und temporare Stallhaltung mit hohem Technisierungs grad sind obgligatorisch Sehr grosse Herden findet man uberdies in einigen Regionen Indiens Chinas Athiopiens und Brasiliens In der Regel wird nur eine Tierart gehalten Intensive Haltung ist ausschliesslich marktwirtschaftlich orientiert Produktionssicherheit und Gewinnerwirtschaftung stehen im Vordergrund 5 Dauerweidewirtschaft Einteilung nach Art des Weidelandes Landnutzungsformen Bearbeiten Pastoralismus Bearbeiten Hauptartikel Pastoralismus und Agropastoralismus Gleichbedeutend mit dem Begriff des Pastoralismus wird der Begriff der Naturweidewirtschaft verwendet Dabei handelt es sich um die Nutzung naturlich entstandener Offenlandschaften wie Steppen Savannen oder Tundren 6 Die Tiere werden nur bei Bedarf aufgesucht gegebenenfalls zusammengetrieben etwa zum Schlachten oder Verkaufen Beispiele hierfur findet man in der Rentierhaltung in Lappland und Sibirien Yakhaltung im tibetischen Hochland Rinderhaltung der Massai oder mobile Tierhaltung mit verschiedenen Nutztierarten in der eurasischen Steppe 7 8 9 Seit der Sesshaftwerdung in der Jungsteinzeit haben nomadisierende Hirtenvolker diese Art der Weidehaltung betrieben Werden die Flachen abwechselnd als Weide und zum Feldbau genutzt spricht man von Agropastoralismus Die Lebensweise agropastoraler Gruppen ist je nach den Gegebenheiten sesshaft halbsesshaft oder halbnomadisch immer werden sowohl feste Wohnsitze und zum Teil verschiedene mobile Behausungen genutzt Diese Form findet sich vor allem in den Savannengebieten Afrikas Hutewaldwirtschaft Bearbeiten Hauptartikel Hutewald Die Hutewaldwirtschaft ist eine meist historische Form der Beweidung vormaliger Urwalder die auf diese Weise aufgelichtet werden und sich bei dauernder Nutzung zu park oder heideahnlichen Landschaften entwickeln Neben aufkommenden Grasern stehen hier Eicheln und Bucheckern von relativ freistehenden grossen Baumen sowie Keimlinge und Jungpflanzen diverser Waldgeholze als Nahrung fur das Vieh zur Verfugung Demzufolge profitieren Schweine Schafe und Ziegen starker von der Hutewaldwirtschaft als Rinder oder Pferde die mehr auf Graser angewiesen sind Nach wie vor genutzte grosse Hutewalder gibt es beispielsweise in Zentral und Sudwestspanien sie werden Dehesas genannt und werden zur Eichelmast fur die iberischen Schweine genutzt Grunlandwirtschaft Bearbeiten Hauptartikel Grunlandwirtschaft und Feldgraswirtschaft Durch Waldrodung oder Trockenlegung von vernassten Flachen Moore Nasswiesen Auen geschaffenes Weideland in den mittleren Breiten wird als Grunland bezeichnet Fur den Ackerbau ungeeignet lasst es doch eine intensive Beweidung zu Auf den Flachen werden uberwiegend Graser und oder krautige Pflanzen angebaut und deren Biomasseaufwuchs wird durch Beweidung oder Mahd fur die Viehwirtschaft oder geringfugig zur Produktion von Energiepflanzen genutzt Diese anthropogen geschaffenen Okosysteme bedurfen der standigen Nutzung oder Pflege um den Wiederaufwuchs der naturlich vorhandenen Vegetation vorwiegend Wald zu verhindern Ebenso werden Naturschutzflachen als Grunland bezeichnet bei denen der Nutzungsanspruch nur sekundar bis uberhaupt nicht gegeben ist die aber darauf abzielen den Charakter dieser Kulturlandschaft durch entsprechende Naturschutzmassnahmen meist Beweidung zu erhalten Ahnlich wie beim Agropastoralismus findet bei der Feldgraswirtschaft ein Wechsel von Acker und Grunlandnutzung statt Diese Landwirtschaftsform ist in solchen Regionen verbreitet wo Dauerackerbau bzw Dauergrunland aus standortokologischen Grunden schwierig sind Ackerkulturen aber noch Mindestertrage abwerfen Einteilung nach Art der Flachenbewirtschaftung und des Weideganges Bearbeiten Stationare Tierhaltung Dauerweidewirtschaft intensiv anthropogene Weiden marktorientiert Wechselweidewirtschaft extensive Formen Hutweidewirtschaft meist anthropogene Weiden markt u o subsistenzorientiert Ranching pastorale Weiden marktorientiert Fernweidewirtschaft extensiv Almwirtschaft pastorale und anthropogene Weiden marktorientiert Transhumanz pastorale und anthropogene Weiden markt und subsistenzorientiert Mobile Weidewirtschaft pastorale Weiden subsistenz und marktorientiert Nomadismus pastorale Weiden subsistenzorientiert Haltung des Viehs BearbeitenZaunung Bearbeiten Auf Intensivstandorten mit grossem Viehbesatz und verschiedenen konkurrierenden Landnutzungsformen in der Nachbarschaft werden Weiden heute vor allem in den reichen Industrielandern grundsatzlich als Koppeln eingezaunt Der grosse Vorteil im Vergleich zu den oben genannten Verfahren besteht darin dass durch die Einfriedung zunachst keine andauernde Aufsicht uber die Weidetiere erforderlich ist Demgegenuber stehen der Arbeitsaufwand fur den Bau von Zaun Unterstand und Wasserstelle und die Materialkosten Nach den tierschutzethischen Wertvorstellungen in Europa ist eine Kontrolle der Tiere und des Zauns einmal am Tag unabdingbar 10 11 nbsp Weideland im Biospharenreservat Schorfheide Chorin Brandenburg mit fester ZaunungAls Zaunbaumaterial kommen Holz teuer Drahtgitter teuer oder Stacheldraht hohes Verletzungsrisiko in Frage bei weitem am haufigsten wird jedoch eine elektrifizierte Zaunung eingesetzt Diese kann aus einem einfachen Draht bestehen funktioniert bei der Rinderhaltung bis hin zu einem elektrifizierten Netz in der Schaf und Ziegenhaltung Ist das Zaunbaumaterial fest installiert handelt es sich um eine Standweide oder Koppel Diese Flache wird immer wieder zur Beweidung herangezogen auch wenn sie zwischendurch gelegentlich gemaht wird Mahstandweide Der Elektrozaun kann mit einem batteriebetriebenen Gerat mobil aufgebaut oder mit einem stationaren Netzgerat betrieben werden Letzteres ist leistungsfahiger und weniger storanfallig Mobile Gerate konnen vielfaltiger eingesetzt werden Mit mobilen Elektrozaunen werden bei der Wanderweide die Tiere oft uber Nacht auf stets neuen Flachen eingepfercht Bei der Verwendung von Elektrozaunen ist deren einwandfreie Funktion und die Gewohnung der Tiere an die Funktionsweise wichtig Das Tier das bereits einen elektrischer Schlag erfahren hat wird kunftig den Kontakt mit dem Zaun vermeiden Fuhrt der Zaun jedoch zu wenig Spannung lernen die Tiere dass sie sich von einer dunnen Litze nicht abschrecken lassen mussen In den meisten Landern sind die technischen Eigenschaften von Elektrozaungeraten gesetzlich geregelt insbesondere die Impulsstarke in der EU gilt EN 60335 2 76 12 Die Zaunung stellt regelmassig die Frage der Hutesicherheit Immer wieder brechen Weidetiere aus der Zaunung aus In dicht besiedelten Regionen birgt dies Gefahren fur Mensch und Tier Das Zaunen ermoglicht das Prinzip der Portionsweide Hierunter versteht man die Einteilung der Gesamtflache in mehrere Koppeln wobei die Zuteilung der Futterflache ein bis zweimal pro Tag erfolgt Sie ist die intensivste Form der Beweidung Die Weidereste sind sehr gering die Futteraufnahme pro Tier sehr hoch Die Nutzung als Portionsweide ist besonders vorteilhaft bei kleinen Weiden und knapper Weideflache Fur grossere Herden ist diese Form wegen des erhohten Stresses nicht geeignet Der Pflegeaufwand ist hoch ebenso der Nahrstoffaufwand Die Kurzrasenweide ist eine sehr fruh intensiv und kurz beweidete Standweide bei der Rinderhaltung Es erfolgt dabei keine Zufutterung von Kraftfutter da sonst die Tiere lieber beim Stall bleiben Sie erfordert eine saisonal gelenkte Abkalbung im Winter und eine uberlegte Winterfutterversorgung wenn alle Flachen beweidet werden sollen Die Kurzrasenweide wird in Osterreich sehr stark vom LFZ Raumberg Gumpenstein propagiert Hobbeln Bearbeiten nbsp Gehobbelter Esel auf SardinienBeim Hobbeln werden die Vorderbeine der Weidetiere relativ eng zusammengebunden Diese konnen sich dann zwar frei aber nur noch mit kleinen Schritten fortbewegen Der Aktionsradius wird somit stark eingeschrankt Diese Technik hat den Vorteil dass nur wenig und preiswertes Material benotigt wird Der Zeitaufwand fur die Aufsicht der Tiere ist in dunn besiedelten Regionen gering Das Anlegen und Abnehmen der Fussfesseln ist wegen des Arbeitsaufwands nur bei einer begrenzten Zahl von Tieren moglich Bei ungeeignetem Material fehlender Gewohnung der Tiere und haufiger Anwendung besonders aber auch bei Storungen der Weidetiere mit Fluchtversuchen kann es leicht zu Verletzungen kommen In wohlhabenden Landern wird das Hobbeln aus Grunden des Tierschutzes haufig abgelehnt In armeren Landern ist es aber weit verbreitet 13 Tudern Bearbeiten nbsp Getuderte Dromedare in der Sahara MarokkoTraditionell binden Tierhalter einzelne Weidetiere mit einem Seil an einen Pflock im Boden um deren Bewegungsradius einzuschranken Im deutschen Sprachgebrauch wird dies als Tudern bezeichnet 14 Bei Ziegen wird das Seil oft an ein Halsband gebunden bei Pferden eventuell an ein Halfter anderenfalls wird einfach ein Bein mit einer Schlinge angeknotet im englischen Sprachgebrauch wird jede Art von Fussfessel als hobble bezeichnet auch dann wenn sie an einen Pflock gebunden wird 15 Das Tudern dient teilweise nur der Aufbewahrung Zum Zweck der Beweidung kann der Pflock nach und nach versetzt werden damit das Tier seine Futterpflanzen erreicht Die Vor und Nachteile dieser Technik entsprechen denen des Hobbelns Weidepflege BearbeitenOhne Weidepflege werden auf Intensiv Weideland Pflanzen begunstigt die dem Vieh nicht als Nahrung dienen z B dornige oder giftige Arten Durch eine entsprechende Weidepflege wird deren Ausbreitung verhindert Auf gepflegten Weiden sind daher solche Pflanzen anzutreffen die haufigen Verbiss und das Betreten durch die Tiere gut vertragen etwa Deutsches Weidelgras oder Weissklee nbsp Wiesenegge zusammengeklapptSchleppen Eggen Das Schleppen wird im Fruhjahr durchgefuhrt und bei Notwendigkeit im Jahresverlauf wiederholt Beim Schleppen wird eine schonende Weideegge uber die Grasnarbe gezogen die alte Pflanzenteile ausreisst Maulwurfshaufen einebnet und Kuhfladen sowie Kotstellen verteilt Auf diesen Stellen wird der Bewuchs unterdruckt An Kothaufen konnen Geilstellen entstehen da das Vieh bekotete Pflanzen meidet und diese Bereiche stark uberdungt sind Wo die Grasnarbe durch Maulwurfshugel oder Kotstellen bedeckt wird konnen auch ungewunschte Arten keimen da ihre Samen im Gegensatz zu den gewunschten Arten durch Samen in der Diasporenbank vertreten sind da bei Weide oder Schnittnutzung das Gras geerntet wird bevor es zur Blute kommt Walzen Das Walzen ist im Fruhjahr besonders auf Moorboden erforderlich Durch den hohen Wassergehalt mooriger oder anmooriger Boden kommt es im Winter durch Frosteinwirkung zum periodischen Hochfrieren Das Walzen dient vor allem dazu den hochgeforenen stark humosen Bodenschichten Rohhumus bzw Torfschichten wieder an untere Horizonte anzuschliessen und die Wasserfuhrung zu verbessern Ausmahen Das nachtragliche Abmahen Aus oder Nachmahen von Weiden die nur durch eine Viehart extensiv beweidet werden fordert eine gunstige Futterpflanzenzusammensetzung Das Vieh hat Nahrungspraferenzen und verbeisst die wertvollen Futterpflanzen wahrend die ungewunschten Pflanzen besonders an Geilstellen Kothaufen nicht beschadigt werden und sich durch diesen Vorteil ausbreiten konnen Die Nachmahd verhindert dies Mulchen Bei der Pflege mit dem Mulchgerat werden sowohl Weideunkrauter wie Brennnesseln Ampfer und Kletten als auch Kotansammlungen intensiv zerkleinert und auf der Flache verteilt Dadurch verrotten sie schnell und Endoparasiten haben schlechtere Uberlebensbedingungen Nachsaat Im Herbst Fruhjahr oder nach einer Schnittnutzung konnen Futtergraser nachgesat werden Soweit die Grasnarbe grundsatzlich noch eine zufriedenstellende Artenzusammensetzung hat bzw nicht zu grosse Lucken aufweist werden kleinere Lucken oder Schaden durch Auswinterung durch Nachsaat behoben Die Nachsaat erfolgt durch Schlitzsaat Breitwurf oder einfach durch Zugabe der Samen im Gullefass Mischbeweidung Obwohl aus Grunden der Tierproduktion selten angewandt fuhrt eine Mischbeweidung mit verschiedenen Nutztierarten zu besseren Weiden da etwa Rinder und Pferde die Pflanzen unterschiedlich abgrasen und verdauen Probleme der Weidewirtschaft BearbeitenPrinzipiell verandert jede Art der Weidewirtschaft das Weideland die weidenden Tiere uben einen Weidedruck aus Werden zu wenige Tiere auf einer bestimmten Flache gehalten spricht man von Unterbeweidung Die Tiere suchen sich die beliebtesten Futterpflanzen heraus und Ackerunkrauter verbreiten sich Stehen zu viele Tiere auf der Flache kommt es zur Uberweidung In Trockenraumen kann dies die Wustenbildung fordern Viehbesatz BearbeitenIn der planaren bis kollinen Hohenstufe Mitteleuropas kann auf wuchsigen Standorten naherungsweise eine Besatzdichte von 1 4 Grossvieheinheiten pro Hektar als Grenze von der extensiven zur intensiven Haltung gezogen werden 16 Regelmassige Beweidung der gleichen Flache mit der gleichen Tierart fuhrt zu einem erhohten Krankheitsrisiko der Weidetiere durch Endoparasiten wie Leberegel oder Spulwurmer Um den Kreislauf der Aufnahme von Eiern beim Weidegang Entwicklung zu reifen Parasiten im Darm und der Ausscheidung von Eiern zu unterbrechen sind Brachepausen in der Beweidung hilfreich Wird eine Wiese in einem Jahr nur gemaht ist das Risiko fur eine Parasiteninfektion fur die Weidetiere im nachsten Jahr deutlich geringer Auch das Aufsammeln und Entfernen von Mist oder dessen feine Verteilung zur schnellen Kompostierung verringert den Infektionsdruck 17 18 Einzelnachweise Bearbeiten Duden Weide Rechtschreibung Bedeutung Definition Herkunft Abgerufen am 9 Januar 2021 Extensive Weidewirtschaft und Forderungen an die neue Agrarpolitik In Naturschutz und Landschaftsplanung Zeitschrift fur angewandte Okologie 2010 Inke Rabe Beweidung von Offen und Halboffenbiotopen In Schriftenreihe LLUR SH Natur 18 Landesamt fur Landwirtschaft Umwelt und landliche Raume des Landes Schleswig Holstein Dezember 2010 abgerufen am 9 Januar 2021 deutsch Dr Josef Heringer ANL Bukolien Weidelandschaft als Natur und Kulturerbe In Laufener Seminarbeitrage 4 00 Bayerische Akademie fur Naturschutz und Landschaftspflege 18 Juli 1997 abgerufen am 9 Januar 2021 deutsch Werner Doppler Landwirtschaftliche Betriebssysteme in den Tropen und Subtropen Ulmer Verlag Stuttgart 1991 Kurt Baldenhofer Nicolas Marschall Pastoralismus Abgerufen am 24 Januar 2021 Ernst Klett Verlag Terrasse Schulbucher Lehrmaterialien und Lernmaterialien Abgerufen am 10 Januar 2021 TIERARZTE OHNE GRENZEN e V Bunteweg 2 30559 Hannover Pastoralismus In Standpunkt von Tierarzte ohne Grenzen e V zur pastoralen Tierhaltung in Ostafrika TIERARZTE OHNE GRENZEN e V Bunteweg 2 30559 Hannover November 2011 abgerufen am 10 Januar 2021 deutsch Reindeer Herding International Center for Reindeer Husbandry abgerufen am 11 Januar 2021 englisch gruenland online gt Weideformen Abgerufen am 10 Januar 2021 Niedersachsisches Landesamt fur Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Empfehlungen fur die ganzjahrige und saisonale Weidehaltung von Schafen In Tierschutzdienst LAVES Niedersachsisches Landesamt fur Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Marz 2009 abgerufen am 10 Januar 2021 deutsch OVE Osterreichischer Verband fur Elektrotechnik ON Osterreichisches Normungsinstitut Sicherheit elektrischer Gerate fur den Hausgebrauch und ahnliche Zwecke Teil 2 76 Besondere Anforderungen fur Elektrozaungerate In OVE ONORM EN 60335 2 76 OVE Osterreichischer Verband fur Elektrotechnik ON Osterreichisches Normungsinstitut 1 Oktober 2008 abgerufen am 11 Januar 2021 deutsch Gracious Chimbalanga LSPCA trains donkey farmers in tethering hobbles manufacturing Abgerufen am 11 Januar 2021 britisches Englisch DWDS Digitales Worterbuch der deutschen Sprache Abgerufen am 11 Januar 2021 hobble LEO Ubersetzung im Englisch Deutsch Worterbuch Abgerufen am 11 Januar 2021 Nicolas Schoof Rainer Luick Guy Beaufoy Gwyn Jones Petar Einarsson Jabier Ruiz Vyara Stefanova Daniel Fuchs Tobias Windmaisser Hermann Hotker Heike Jeromin Herbert Nickel Jochen Schumacher Mariya Ukhanova Grunlandschutz in Deutschland Treiber der Biodiversitat Einfluss von Agrarumwelt und Klimamassnahmen Ordnungsrecht Molkereiwirtschaft und Auswirkungen der Klima und Energiepolitik In Bundesamt fur Naturschutz Hrsg BfN Skript Nr 539 Bundesamt fur Naturschutz Bonn Bad Godesberg 2019 S 257 researchgate net abgerufen am 16 September 2019 Felix Heckendorn FiBL Veronique Frutschi FRI Innere Parasiten der Rinder mit Weidemanagement nachhaltig regulieren In Merkblatt des Forschungsinstituts fur biologischen Landbau FiBL Forschungsinstitut fur biologischen Landbau FiBL Ackerstrasse 113 Postfach 219 CH 5070 Frick 2014 abgerufen am 22 Januar 2021 Weidemanagement mit Kotprobeuntersuchung die Basis In Wurmbekampfung Abgerufen am 22 Januar 2021 niederlandisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weidewirtschaft amp oldid 237481049