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Bedingt durch ideologisch verordnete zu geringe Preise uberstieg in der DDR die Nachfrage nach Pkw drastisch die Produktion Die zur Verfugung stehenden Stuckzahlen konnten die Nachfrage nicht einmal ansatzweise decken weiterhin war die Auswahl an Fahrzeugmodellen sehr gering Letztlich fuhrten die staatlich festgelegten zu niedrigen Preise neben weiteren staatlichen Fehlentscheidungen dazu dass nicht genugend Kapital zur Modernisierung und Erweiterung der Produktionsanlagen zur Verfugung stand was dazu fuhrte dass das Angebot an Pkw nicht mit der stark gestiegenen Nachfrage Schritt halten konnte Die falsche Preissetzung fuhrte zu einem offen und staatlich tolerierten Schwarzmarkt fur Pkw Fabrikneue Fahrzeuge brachten auf dem Schwarzmarkt mindestens den doppelten bis zum dreifachen des offiziellen staatlich festgesetzten Preises Selbst gebrauchte hochbetagte Pkw erzielten auf dem Schwarzmarkt hohere Preise als Neuwagen in den staatlichen Laden Wie schwerwiegend sich die falsche Preissetzung auswirkte kann dadurch verdeutlicht werden dass man die Gesamtzahl der hergestellten Trabant 601 2 818 547 Stuck mit dem pauschalisierten Schwarzmarktgewinn von rund 10 000 Ostmark je Fahrzeug multipliziert die ausserordentlich grosse Summe von rund 28 Milliarden Ostmark ergibt mit der Fabriken zur Pkw Produktion hatten gebaut werden konnen Die Automobilproduktion in der DDR erhohte sich zwar kontinuierlich und die Zahl der Pkw pro Einwohner stieg stetig an dennoch bauten sich teilweise extreme Wartezeiten auf Neuwagen von mehr als zehn Jahren auf Nachdem das Politburo der SED am 6 November 1979 angeordnet hatte mit Ausnahme von Weiterentwicklungen am Trabant samtliche Forschungs und Entwicklungsarbeiten im Bereich des Pkw Baues in der DDR einzustellen 1 waren die DDR Automodelle in den 1980er Jahren sogar im Vergleich zu den Autos anderer sozialistischer Staaten wie der Tschechoslowakei der Sowjetunion und Polen veraltet Zudem waren in diesen Staaten Neufahrzeuge leichter verfugbar Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrunde 2 Geschichte 3 Statistik 4 Erwerb 4 1 Neuwagenerwerb 4 2 Gebrauchtwagen 4 3 Ersatzteilversorgung und Reparaturen 5 Pkw Modelle und Preise 1970er und 1980er Jahre 5 1 Pkw aus DDR Produktion 5 2 Importwagen aus dem RGW Gebiet 5 3 Importwagen aus dem Westen 5 4 Funktionarslimousinen 6 Versuche die Versorgungssituation zu verbessern 6 1 Zu geringe Stuckzahlen 6 2 Innovationsversuche 6 3 Endgultiges Scheitern Das RGW Auto und Trabant 610 6 4 Linderung des Mangels durch Importe 6 5 Spate Abkehr vom Zweitaktmotor 7 Liste der verfugbaren Pkw 7 1 DDR Pkw 7 2 Pkw Importe aus dem RGW Gebiet 7 3 Pkw Importe aus dem NSW 7 4 Gegen Valuta uber GENEX Jauerfood erhaltliche Pkw 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseHintergrunde BearbeitenAuf dem Gebiet der DDR befanden sich bei deren Grundung im Jahr 1949 nur noch zwei produktionsfahige etablierte Pkw Produktionsstandorte Dies waren die ehemaligen BMW Werke im thuringischen Eisenach und das im sachsischen Zwickau beheimatete Unternehmen Auto Union Dieses wurde bereits 1948 in mehrere Volkseigene Betriebe VEB aufgeteilt und die beiden Pkw Produzenten 1958 im VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau wieder zusammengefuhrt Der fruhere Pkw Hersteller Brennabor in Brandenburg an der Havel hatte zwar ohnehin seit 1932 keine Pkw mehr produziert stand aber aufgrund seiner vollstandigen Demontage nach dem Zweiten Weltkrieg nicht zur Verfugung Hinzu kam dass sich auf dem Gebiet der DDR auch fast keine Produktionsstandorte fur Zulieferteile befanden Mit der 1947 erfolgten vollstandigen Demontage der Mitteldeutschen Motorenwerke bei Taucha war auch dieser mogliche Zulieferer ausgefallen Allein mit der Firma Framo stand noch ein kleinerer ehemaliger Fahrzeughersteller zur Verfugung der auch fur die Zulieferung der benotigten Motoren in Frage kam Als Lieferant fur Karosserien kam einzig das Unternehmen Glaser Karosseriebau in Dresden in Frage das nach 1945 verstaatlicht und in den IFA Verbund integriert wurde Seine Kapazitaten reichten allerdings in der Anfangszeit ebenfalls nur fur eine begrenzte Auslastung beider Fertigungsbetriebe Der Versuch die Fehlmengen durch Importe auszugleichen war ebenfalls von der eigenen Wirtschaftskraft abhangig Importe aus westlichen Landern erfolgten ab 1958 nur vereinzelt Die Lander des RGW Rat fur gegenseitige Wirtschaftshilfe lieferten nur Fahrzeuge wenn dies im Austausch mit entsprechenden Wirtschaftsgutern erfolgte In diesem Zusammenhang sind auch die Verpflichtungen zu Reparationsleistungen der DDR an die Sowjetunion zu berucksichtigen deutsche Reparationen nach dem Zweiten Weltkrieg sowie die Einbindung der DDR in den RGW Raum Diese sah ein moglichst gleichmassiges Wachstum des gesamten Wirtschaftsraumes vor auch einkommensschwacher Regionen wie die sudlichen Sowjetrepubliken Weitere Herausforderungen im Vergleich zur damaligen Bundesrepublik waren die geringen Rohstoffvorkommen in der DDR wie Eisenerz und Steinkohle das Ausbleiben von Wirtschaftshilfen Marshallplan sowie die Zentralverwaltungswirtschaft Viele Fachkrafte und Ingenieure siedelten bis zum Mauerbau 1961 in die Bundesrepublik uber Dass es zuvor zu einer gewissen Individualmotorisierung kam lag auch an der Abkehr von der Uberbetonung der Schwerindustrie infolge des Todes von Stalin sowie am Erfolg des Aufstand vom 17 Juni 1953 Aus Sorge vor weiteren Unruhen berucksichtigte man auch die individuellen Konsumbedurfnisse der Bevolkerung Dies wurde unter anderem durch Ministerratsbeschluss vom Januar 1954 deutlich 2 Er kundigte den Weg zur Massenmotorisierung in der DDR an Die Praxis sah aber anders aus Der Pkw Handel in der DDR unterschied sich stark von dem in Westdeutschland Die DDR Fachzeitschrift KFT schatzte 1964 ein dass die Individualmotorisierung in der DDR im Vergleich zur BRD um etwa sechs Jahre zurucklage 3 Kennzeichnend war jedoch nicht nur eine zeitlich verzogerte sondern auch eine anders organisierte Versorgung Der Vertrieb von Neuwagen hatte eher Verteilungs als Verkaufscharakter Er war mit hohen Wartezeiten und schlechtem Service verbunden Der Gebrauchtwagenhandel war nur nicht kommerziell gestattet Hinzu kamen lange Wartezeiten auf Fahrschulplatze Werkstatttermine und Ersatzteile Die Kaufkraft der einheimischen Wahrung war im Vergleich zu der Westdeutschlands gering Deshalb waren Devisen vordere Positionen auf Wartelisten gute Kontakte Beziehungen und politische Privilegien entscheidend Geschichte BearbeitenAuch in der DDR wuchs der Wunsch nach individueller Motorisierung und knupfte wie in der Bundesrepublik an die Erinnerungen der Vorkriegszeit an Vorerst bot jedoch allein das Motorrad eine preiswerte Einstiegsmoglichkeit in die private Motorisierung Ahnlich wie in der Bundesrepublik galt es allerdings ab spatestens Ende der 1960er Jahre nicht langer als Autoersatz da auch in der DDR Familienwagen verlangt wurden Aufgrund zahlreicher Anfangsschwierigkeiten mit denen die ostdeutsche Automobilindustrie nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu kampfen hatte erreichte die DDR Pkw Industrie erst Mitte der 1960er Jahre an den Standorten Zwickau und Eisenach einen Produktionsausstoss der den von 1938 an diesen Standorten ubertraf Das lag zu einem grossen Teil daran dass die nach dem Zweiten Weltkrieg noch intakt gebliebenen Produktionsanlagen in einem weitaus grosseren Umfang von der Besatzungsmacht demontiert worden waren als in der Bundesrepublik Bereits unmittelbar nach der Besetzung Mitteldeutschlands durch die Rote Armee wurden zahlreiche Industrieanlagen als Reparationsleistung in die Sowjetunion gebracht Das betraf auch die traditionsreichen Werke in Zwickau und Eisenach Nur durch einen Zufall wurde letztlich die vollstandige Demontage verhindert Dem Oberkommandierenden der sowjetischen Besatzungstruppen Marschall Schukow wurde 1945 ein verbliebenes Fahrzeug vom Typ BMW 321 in Berlin Karlshorst ubergeben das ihm so gut gefiel dass er unverzuglich funf weitere bestellte Aus den in Eisenach noch verbliebenen Teilen wurden daraufhin die bestellten Fahrzeuge montiert Im Ergebnis wurde seitens der Besatzungsmacht die weitere Demontage gestoppt das BMW Werk Eisenach in eine sowjetische Aktiengesellschaft Awtowelo umgewandelt und die Produktion im Auftrag der Sowjetunion wieder aufgenommen 4 Somit war uberhaupt erst eine Fortsetzung der Fahrzeugproduktion im sowjetisch besetzten Teil Deutschlands nach dem Krieg wieder moglich Aus historischen Grunden hatten aber viele traditionelle Zulieferer der ostdeutschen Automobilwerke ihren Standort auf dem Gebiet der Trizone und durften nach der Grundung der Bundesrepublik aufgrund eines damaligen Wirtschaftsembargos siehe COCOM Hochtechnologieembargo seit 1950 nicht mehr liefern Damit fehlten insbesondere in Eisenach die wichtigsten Komponenten fur die Produktion Teilweise konnte dies zwar unkonventionell durch Schmuggel uber die damals noch offene Grenze kompensiert werden das reichte aber bei weitem nicht fur eine dem Bedarf angepasste Produktionsmenge 4 Das BMW Werk Eisenach der erste in Munchen konstruierte und gefertigte BMW Pkw war der 1952 erschienene Typ 501 V8 verlor 1951 einen Rechtsstreit im Zusammenhang mit dem Fuhren des BMW Logos Daraufhin erfolgte 1952 die Ubergabe des Werkes unter der neuen Marke EMW Eisenacher Motorenwerke an die DDR Die Fertigung von Vorkriegsmodellen wurde auf neuentwickelte Modelle umgestellt Nach Eisenach wurde der bisher in Zwickau produzierte IFA F 9 verlagert 1956 wurde auf das Rahmen Fahrgestell die in Eisenach konstruierte Karosserie des Wartburg 311 montiert 5 Zur gleichen Zeit wurde am Standort Automobilwerk Zwickau der AWZ P 70 geschaffen der eine Weiterentwicklung des IFA F 8 war und von dem 36 151 Stuck bis 1959 produziert wurden Bei beiden Fahrzeugen wurde weiterhin der Zweitaktmotor verwendet da er weniger bewegte Teile als ein Viertakter hat Bereits ab 1958 wurde in Zwickau auch der Trabant P 50 produziert Aufgrund der bestehenden Wirtschaftssanktionen die auch die Lieferung von Tiefziehblechen umfassten wurde seit Fertigung des P 70 zur Beplankung Duroplast eingesetzt eine Weltneuheit aus einfachem nicht korrodierendem Material Um die bislang unzureichenden Produktionskapazitaten in Zwickau zu vergrossern wurden die beiden ehemaligen Auto Union Werke das Automobilwerk Audi Zwickau und die Horch Kraftfahrzeug und Motorenwerke Zwickau zusammengefuhrt und als VEB Sachsenring Kraftfahrzeug und Motorenwerk Zwickau weitergefuhrt Die Versorgungssituation wurde auch dahingehend problematisch da die wachsende Nachfrage in erster Linie auf Bestandserweiterung und Erhalt nicht auf Ersatz ausgerichtet war Gebrauchte Fahrzeuge wurden nicht entsorgt und verwertet sondern weiter verkauft und schrottreife Fahrzeuge als Ersatzteilspender genutzt Berechnungen belegen dass bereits seit Mitte der 1960er Jahre nahezu jedes Auto bestandserweiternd genutzt wurde Da uber ein Drittel der Gesamtproduktion im DDR Fahrzeugbau auf die Produktion von Ersatzteilen ausgerichtet war fielen diese Kapazitaten fur die Neuwagenproduktion langfristig aus und konnten dennoch den angesichts der durchschnittlich zwolf Jahre alten Fahrzeuge in der DDR hohen Bedarf nicht annahernd decken 6 Statistik BearbeitenDie Zahl der zugelassenen Kraftfahrzeuge in der DDR betrug im Herbst 1988 7 5 Millionen davon waren 3 7 Millionen Pkw von denen sich etwa 95 in Privatbesitz befanden Die Einwohnerzahl der DDR betrug im Jahr 1989 etwa 16 6 Millionen Trotz des Neuwagen Mangels erhohte sich der Pkw Bestand in der DDR bei nahezu Null beginnend kontinuierlich 1955 besass dort nur jeder 500 Haushalt einen Pkw Entfielen 1960 ca 3 2 Pkw auf 100 Haushalte waren es 1970 rund 15 6 1980 bereits 38 1 und 1988 immerhin 55 Betrieblich oder staatlich genutzte Pkw wie die von der Deutschen Post vorrangig Trabant 601 oder von NVA und Volkspolizei sind hier nicht berucksichtigt 7 Ein Vergleich mit der Statistik der BRD ist schwierig da deren statistische Jahrbucher lediglich Statistiken fur einige ausgewahlte Haushaltstypen enthalten Laut einem Spiegel Artikel vom Juni 1990 entsprachen die obengenannten 3 7 Millionen Pkw in der DDR einem Ausstattungsgrad von 225 Autos pro 1000 Einwohner fur die Bundesrepublik wurden laut den damals aktuellsten Statistiken 468 Pkw 1000 Einwohner genannt 8 Dass es dauerhaft zu extremen Wartezeiten auf Neuwagen kam liegt an der Preis und Lohnpolitik der DDR Das Verhaltnis von Angebot und kaufkraftiger Nachfrage wurde bei der zentralen Festlegung der Warenpreise und Lohne nicht ausreichend berucksichtigt Entsprach ein Trabant 1960 noch 10 8 Monatsgehaltern waren es 1980 nur noch 5 7 gemessen am durchschnittlichen Haushaltseinkommen 9 Hinzu kamen solide Renditen auf Spareinlagen Dadurch wurde ein scheinbarer Wohlstand suggeriert der aufgrund unzureichender Produktion nicht real war Es trat wie bei vielen anderen Konsumgutern der DDR auch eine nicht zu bewaltigende Nachfrage ein Kaufkraftuberhang Dieses Problem war bereits zu Beginn der Entwicklungen in Fachkreisen bekannt Bei konstanten Preisen und einer zu erwartenden Steigerung des Durchschnittseinkommens je Jahr von rd 3 ergibt sich bis 1970 bereits eine sehr hohe Zahl neuer potentieller Bedarfstrager fur zweispurige individuelle Kraftfahrzeuge Die Nachfrage nach fabrikneuen PKW wird neben der Entwicklung des dargelegten Neubedarfs Zuwachsbedarf weiterhin erhoht durch die Zahl der bereits vorliegenden gegenwartig aber nicht zu erfullenden Bestellungen Insgesamt kann gesagt werden dass von der Entwicklung der Struktur der Haushaltsnettoeinkommen und Spareinlagen her gesehen ein kaufkraftiger potentieller Bedarf bis 1970 vorhanden sein wird der die vorausschaubaren Moglichkeiten der Produktion bzw der Bereitstellung also unter Einbeziehung der Produktion Export und Import bei weitem ubersteigt Horst Uebel KFT 11 1964 10 Als Losung des Problems wurde in der genannten Quelle vorgeschlagen die Forderung der offentlichen Verkehrsmittel Taxis und Vermietungen so weit zu verstarken dass der Bedarf nach individueller Motorisierung nicht in dem Masse anstieg wie es in der Bundesrepublik der Fall war Tatsachlich bot sich in der DDR spater ein vergleichsweise preiswertes und dicht ausgebautes Angebot des OPNV den steigenden Bedarf nach Pkw konnte dies jedoch nur teilweise kompensieren Da Kreditaufnahme Ratenzahlung und eine verlassliche Planung der Wartezeit nicht moglich waren bestellten trotz des Kaufkraftuberhangs viele DDR Burger vorsichtshalber nur einen Trabant anstatt eines teureren Fahrzeugmodells wie Wartburg oder Lada Pkw wurden in der DDR vergleichsweise wenig gefahren 1989 waren es durchschnittlich 9300 Kilometer pro Pkw und Jahr Dienstwagen und Taxis mit eingerechnet 9 Hier spielten neben der recht guten Abdeckung durch offentliche Verkehrsmittel zumindest in den Grossstadten die im Vergleich zum Einkommen relativ hohen Benzinpreise eine Rolle Ein Liter Zweitaktgemisch 1 50 mit einer ROZ von 88 kostete konstant 1 53 Mark ein Liter Benzin ROZ 94 fur Viertakter 1 50 Mark ein Liter Super in Westdeutschland 1972 hingegen 0 70 DM und 1989 1 14 DM 11 Diesel Pkw waren in der DDR quasi bedeutungslos Weiterhin sorgten die relativ kleine Flache der DDR und eingeschrankte Reisemoglichkeiten ins Ausland fur im Vergleich zur Bundesrepublik geringere Jahresfahrleistungen 12 Bei widrigen Wetterbedingungen gesalzte Strassen wurde das eigene Auto um es zu schonen auch stehengelassen und stattdessen der Nahverkehr fur den Weg zur Arbeitsstelle genutzt 13 Motorrader und Kleinkraftrader waren in der DDR stark verbreitet und dienten haufig als Ersatz fur Pkw Simson und MZ zahlten zu den grossten Herstellern von Zweiradern Europas Der Bedarf an Motorradern der 125 150er und 250er Hubraumklasse konnte annahernd gedeckt werden sodass es zeitweise auch Ratenzahlung als kauferleichternde Massnahme gab beispielsweise im Herbst und Winter 1973 14 1975 gab es in der DDR 80 9 Kraftrader pro 1000 Einwohner das heisst die Ausstattung der dortigen Bevolkerung mit Motorradern und rollern ubertraf die in der Bundesrepublik vier Kraftrader pro 1000 Einwohner um gut das 20 fache wahrend der Ausstattungsgrad der Bundesrepublik mit Pkw den der DDR zur gleichen Zeit um das 2 6 fache ubertraf 15 Dem Mangel an Kleintransportern wurde vielfach durch Verwendung von Pkw Anhangern begegnet Erwerb Bearbeiten nbsp Seite aus dem Genex KatalogNeuwagenerwerb Bearbeiten Der Neuwagenerwerb erfolgte oft uber den regularen Weg der Anmeldung einer Bestellung beim VEB IFA Vertrieb 16 Dabei musste der Anmelder volljahrig sein und oft mehrjahrige Wartezeiten bis zum Zustandekommen eines Kaufvertrags in Kauf nehmen 1966 betrug die Lieferzeit im Durchschnitt sechs Jahre 1 Im Verlauf der 1970er und 1980er Jahre wuchsen sich diese Wartezeiten auf mindestens zwolf Jahre aus Insbesondere bei Import Pkw und Kombi Modellen betrug die Wartezeit zuletzt vereinzelt bis zu 18 Jahre 1987 wurde in einer internen Lageeinschatzung des DDR Innenministeriums zum spekulativen Handel mit Gebrauchtfahrzeugen festgestellt dass die Wartezeiten auf eine Trabant Limousine unterschiedlich waren z B in den Bezirken Halle Leipzig Erfurt Cottbus Magdeburg und Neubrandenburg etwa 12 1 2 Jahre betrugen wogegen Besteller aus dem Bezirk Frankfurt Oder rund 14 Jahre warten mussten 17 Von dem damaligen Generaldirektor des VEB IFA Vertrieb Dieter Voigt wurde in der DDR Zeitschrift Der deutsche Strassenverkehr 1988 eingeraumt dass von aktuell 488 000 offenen Bestellungen nur 146 000 mit einem neuen Fahrzeug erfullt werden konnten 18 Bei der Bestellung war zunachst nur die Angabe des Fahrzeugtyps und der Karosserie Limousine oder Kombi moglich Nach Ablauf der Wartezeit wurden 2 3 Monate vor der geplanten Auslieferung im Rahmen eines Vorvertrages die Details der Ausstattung und der daraus resultierende Verkaufspreis vereinbart Dabei konnten entsprechend dem Sortiment auch die Farbe der Lackierung und der Materialien bzw Farben der Innenausstattung festgehalten werden Einige Monate spater wurde ein konkretes Fahrzeug zum Kauf angeboten Haufig entsprach es jedoch nicht exakt dem vereinbarten Preis und der vereinbarten Ausstattung oder hatte eine andere Farbe In diesem Fall konnte das Fahrzeug abgewiesen werden ohne dass die Bestellung verfiel Allerdings musste erneut eine monatelange Wartezeit in Kauf genommen werden bis ein anderes gegebenenfalls der Wunschausstattung entsprechendes Fahrzeug angeboten wurde Viele Kaufinteressenten stellten hierbei kaum Anspruche um den Erhalt eines Pkw nicht noch weiter zu verzogern Es gab auch Kaufer die von der Moglichkeit einer Eingabe Gebrauch machten um ihren vertraglichen Anspruch auf die vereinbarten Ausstattungsdetails geltend zu machen Auf diese Weise war es auch moglich sich Schadenersatz etwa Fahrtkosten zum Autohaus erstatten zu lassen wenn der gelieferte Wagen nicht den Vereinbarungen entsprach etwa die Farbe der Sitze und Turverkleidungen betreffend 19 Der zweite Weg war die Bestellung uber betriebliche Wege was eine teilweise deutlich verkurzte Wartezeit zufolge hatte Ohne Wartezeit konnten Neuwagen gegen Valuta uber Genex erworben werden Dies war allerdings nur im Rahmen einer Schenkung von Burgern der Bundesrepublik an Verwandte und Bekannte in der DDR moglich oder eingeschrankt fur die wenigen Burger die uber ein Genex Konto verfugten z B Arbeiter an der Druschba Trasse Dennoch wurde von dieser legalen Abkurzung der Wartezeit reger Gebrauch gemacht So verteilte sich die Wartburg Produktion von 54 050 Fahrzeugen im Jahr 1975 wie folgt 34 250 in den Export 8 941 konventionell gegen Ostmark fur den Binnenmarkt 7 300 gegen Westmark Genex fur den Binnenmarkt 556 fur Investtrager 3 003 fur staatliche Organe 9 Weiterhin bestand auch ein Schwarzmarkt auf dem Neuwagen zu einem Mehrfachen des offiziellen Neupreises gehandelt wurden nbsp Bestellschein fur einen Pkw Erwerb in der DDR nbsp Bestellschein fur einen Pkw Erwerb in der DDR RuckseiteEine erweiterte und vereinfachte Moglichkeit zum Erwerb eines neuen Pkw stand einer begrenzten Personengruppe zur Verfugung Dazu gehorten vor allem Funktionare der SED VVN Rentner und Mitarbeiter staatlicher Organe 20 aber auch Kunstler herausragende Wissenschaftler und andere prominente Personlichkeiten der DDR Fur diese wurde eine bestimmte Warenmenge von Konsumgutern aus DDR Produktion aber auch westlicher Herkunft bereitgehalten und vorzugsweise und ohne die zumeist erheblichen Wartezeiten verkauft Hierzu gehorten auch begehrte Pkw vor allem jene Modelle die vom ublicherweise verfugbaren abwichen Teile dieses Sonderkontingents bestanden aber auch aus z B Fahrzeugen mit Transportschaden deren Erwerb man beantragen konnte Auch unter den staatlichen Betrieben gab es sogenannte Sonderbedarfstrager die privilegiert mit Fahrzeugen versorgt wurden darunter in erster Linie die Nationale Volksarmee Schliesslich wurde stets dem Export von Fahrzeugen grosse Prioritat eingeraumt auch dann wenn der Mangel im Inland bereits akut war All diese Abzweigungen fuhrten dazu dass die Anzahl der regular per Warteliste zugeteilten Fahrzeuge recht gering war was das Aufstauen extrem langer Wartezeiten beschleunigte Etwa 500 Pkw wurden jahrlich uber die staatliche Lotteriegesellschaft verlost Die Regulation des Neuwagenverkaufs uber lange Wartelisten anstatt marktgerechter Preise bewirkte eine enorme Unflexibilitat und Anfalligkeit fur willkurliche Privilegierung Um dieses Problem abzukurzen wurde neben den oben genannten Alternativen haufig so verfahren dass viele Jugendliche unmittelbar nach ihrem 18 Geburtstag ein Fahrzeug bestellten und so haufig jede erwachsene Person in einer Familie mit einer laufenden Bestellung versorgt war Da pro Person nur eine Bestellung zulassig war konnten diese Wartezeiten allenfalls durch geschickte Staffelung mehrerer Bestellungen etwa von Ehepartnern oder Verwandten ohne Kaufabsichten umgangen werden Dies jedoch fuhrte zu einem noch weiteren Anstieg der regularen Wartezeiten noch uber die tatsachlich vorhandene Nachfrage bzw Kaufkraft hinaus Die Wartezeit musste dazu genutzt werden den Kaufpreis anzusparen Bis zum Fruhjahr 1990 war es nicht moglich einen Neuwagenkauf beim VEB IFA Vertrieb mit einem Kredit zu finanzieren 21 Pkw Bestellungen waren auch begehrtes Handels und Tauschgut der Preis richtete sich dabei nach dem bestellten Pkw Typ und der Laufzeit der Bestellung Es sind zahlreiche Falle bekannt geworden bei denen sich uber die Erbschaft an einer Pkw Bestellung ganze Familien zerstritten haben Auf Motorrader und Kleinkraftrader gab es mit wenigen Ausnahmen keine langen Wartezeiten was mit dem relativ grossen Produktionsausstoss im Zweiradsektor zusammenhing 22 Entgegengesetzt verhielt es sich bei Kleintransportern Der Grossteil der ohnehin geringen Produktion wurde an staatliche Organe verkauft selbst gebrauchte Kleintransporter waren privat nur schwer zu bekommen Die durchaus zahlreichen privaten Kleinunternehmer in der DDR hatten oft grosse Schwierigkeiten an geeignete Fahrzeuge fur ihren Betrieb zu kommen von sonstigen privaten Transportfragen ganz zu schweigen Typisch fur das Strassenbild der DDR waren infolgedessen Pkw mit Lastenanhangern mit denen der Mangel an Kleintransportern notdurftig kompensiert wurde Gelande Pkw waren ausschliesslich den bewaffneten Organen staatlichen Institutionen und besonderen Betrieben z B Bergbau Forst und Landwirtschaft vorbehalten Erst ab 1986 wurde der Typ Lada Niva in geringer Stuckzahl auch an Privatpersonen verkauft Neuwagen wurden in den 1950er Jahren beim Fachverkauf in Ost Berlin ubergeben 23 24 Durch den o g IFA Vertrieb mit seinen Filialen erfolgte dann auch der Verkauf und die Auslieferung der Pkw Nur bei Ubernahme eines Genex Pkw aus DDR Produktion konnte dies auch in Zwickau bzw Eisenach geschehen Gebrauchtwagen Bearbeiten Gebrauchtwagenhandel war ausschliesslich nicht kommerziell gestattet also ohne gewerbliche Absichten Wollte man seinen eigenen Pkw verkaufen so war dieser zuvor bis zur Aufhebung der Schatzpflicht 1977 der Kraftfahrzeugtechnischen Anstalt ab 1979 Kraftfahrzeugtechnisches Amt vorzufuhren Nach der Wertermittlung wurde die Schatzurkunde ausgestellt Sie war dem Kaufer zu ubergeben 25 26 27 Flog ein Pkw Kauf mit erfolgtem Wiederverkauf zu einem hoheren Preis auf wurde dies zuweilen von Staatsanwalten mit polemisch aufgeladenen Tiraden uber Mussigganger und Nichtstuer die auf Kosten der Gesellschaft ein Schmarotzerleben fuhren wurden offentlich ausgeschlachtet Auch Kaufer die wissentlich einen Kaufpreis oberhalb des in der Schatzurkunde angegebenen zahlten machten sich strafbar Ab dem 1 Juli 1977 wurden Verkaufer von dieser Schatzpflicht befreit wenn die Autos von einem anderen Burger vom VEB IFA Vertrieb oder einem VEB Maschinen und Materialreserven erworben wurden Dazu wurden Tabellen zur Wertbestimmung ausgegeben die sich nach Fahrzeugtyp und Zustand richteten 28 In der Regel lagen die tatsachlich gezahlten Preise wegen der hohen Wartezeiten auf Neuwagen aber deutlich hoher So wurde fur einen sieben Jahre alten Trabant etwa genauso viel gezahlt wie fur einen neuen Ein neuwertiger Trabant ohne Wartezeit konnte das Dreifache des offiziellen Neupreises erzielen Allgemein lag der Preis fur Gebrauchtwagen etwa beim Doppelten des Neupreises abzuglich eines Abschlages von 1000 Mark pro Nutzungsjahr In Zeitungsanzeigen wurde offiziell ein unter dem Neupreis liegender Gebrauchtpreis angegeben da es ansonsten Probleme bei deren Veroffentlichung gegeben hatte Ebenso wurde der Kaufvertrag in der Regel auf eine gegenuber dem Neupreis niedrigere Kaufsumme ausgestellt da der Vertrag bei der polizeilichen Ummeldung des Fahrzeuges vorzulegen war Fur Westautos die auf unterschiedlichen Wegen vor allem uber den staatlich gelenkten Geschenkdienst Genex in die DDR kamen galt die Befreiung von der Schatzpflicht ausdrucklich nicht Die entsprechende gesetzliche Auflage lautete An allen nach dem 1 Januar 1970 uber Genex erworbenen sowie an allen seit 1959 gegen Valutamittel eingefuhrten Personenkraftwagen einschliesslich Umzugs oder Erbschaftsgut besitzen die VEB Maschinen und Materialreserven Vorkaufsrecht Die Anbietungspflicht gegenuber den VEB MMR ist lediglich fur jene Fahrzeuge erloschen die vor dem 1 Januar 1970 uber Genex erworben wurden Mit diesem Vorkaufsrecht des Staates sollte unterbunden werden dass von Verwandten in der Bundesrepublik beschenkte Erstbesitzer solcher begehrten Pkw die nicht zum Standardangebot des VEB IFA Vertriebs gehorten bei einem Weiterverkauf an Privatpersonen profitierten Derart eintragliche Geschafte sicherte sich damit der Staat 29 Noch im Januar 1989 wurden Anstrengungen seitens der Staatsfuhrung unternommen eine breitere Auswahl an Pkw wenigstens auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu ermoglichen So wurde der DDR Unterhandler fur besondere Angelegenheiten Rechtsanwalt Wolfgang Vogel beauftragt mit dem Dusseldorfer Gebrauchtwagenhandler Auto Becker uber die Lieferung von etwa 30 000 Gebrauchtwagen zu verhandeln Becker streute daraufhin sogar das Gerucht ihm sei der Wunsch der DDR Regierung nach 100 000 Gebrauchten aus der Bundesrepublik zugetragen worden Gescheitert ist dieses Projekt letztlich an den Preisvorstellungen seitens der westdeutschen Gebrauchtwagenhandler und den knappen Devisenreserven der DDR Auch dies war ein Versuch dem wachsenden Unmut der DDR Bevolkerung hinsichtlich der Versorgungslage mit Pkw zu begegnen 30 Ersatzteilversorgung und Reparaturen Bearbeiten Moglich wurde die mit der Bundesrepublik vergleichbare Zunahme der Versorgung mit Pkw in der DDR trotz unzureichender Neuwagenproduktion weil die Pkw in der DDR nach Erreichen der Verschleissgrenze nicht verschrottet sondern einer Generalreparatur im DDR Sprachgebrauch Neuaufbau unterzogen oder komplett neu aufgebaut wurden Dies zog einen extrem hohen Ersatzteilbedarf nach sich Obwohl die Ersatzteilproduktion exorbitante 30 der Gesamtproduktion ausmachte herrschte chronischer Ersatzteilemangel 80 aller Ersatzteile wurden fur die Grundinstandsetzung alter Gebrauchtwagen benotigt Zur Kostensenkung und zur Erhohung des Angebots wurden in hohem Masse auch Altteile aufbereitet und gehandelt Regenerierte Baugruppen und Teile betrafen Motoren Getriebe Vergaser Bremsenteile Lichtmaschinen Stossdampfer u v m Der Reifenmangel wurde durch Runderneuerungen trotzdem nicht beseitigt Aber auch die Werkstattkapazitat reichte bei weitem nicht aus nicht zuletzt weil sich Werkstatten oft mit zeitintensiven Neuaufbauten alter Gebrauchtwagen beschaftigten So mancher Kfz Schlosser verdiente sich abends bei Garageneinsatzen noch etwas dazu Die Ausrustung der Werkstatten mit Mess und Prufgeraten war zumindest in den 1960er Jahren unzureichend 31 Do it yourself ohne professionelle Hilfe war fur Wartungen und Reparaturen vor allem an der sehr ubersichtlichen Technik des Trabants ublich Wie auch in Westdeutschland gab es entsprechende Anleitungen fur Selbstreparaturen im Buchhandel z B die Serie des Transpress Verlages Ich fahre einen Trabant uber die Typen Wartburg Skoda bis hin zu Lada und Dacia 32 und die Reihe Wie helfe ich mir selbst zu den jeweiligen Fahrzeugtypen Bei nuchterner Analyse der derzeitigen Situation im Reparatursektor lasst sich ganz eindeutig feststellen dass mit der zunehmenden Motorisierung die laufende Aufstockung der Werkstattkapazitaten nicht Schritt halten konnte Mehr denn je werden sich also bis auf weiteres die Fahrzeugbesitzer mit ihrem Wagen selbst beschaftigen mussen um dessen Wert zu erhalten Horst Ihling KFT 4 1971 33 Erhohte Neuwagenproduktion hatte wiederum die Ersatzteillage weiter verscharft Dieses Problem wurde unter anderem im Rahmen der Leipziger Herbstmesse 1971 offen diskutiert und als Teufelskreis benannt wobei als Gegenmassnahme unter anderem ein Verbot des Neuaufbaus erheblich beschadigter Unfallwagen erwirkt wurde 34 35 Auch auf einer Tagung der Kammer der Technik kam es 1972 zu einer brisanten Problemdiskussion Als problematisch wurde unter anderem herausgestellt dass Dienstwagen in betriebseigenen Werkstatten haufig ohne Rucksicht auf Materialbedarf Preise und Zeitbedarf repariert wurden Obendrein wurden in diesen Werkstatten bessere Gehalter gezahlt was zu einem Personalmangel in jenen Werkstatten fuhrte die fur in Privateigentum befindliche Fahrzeuge zur Verfugung standen Zudem wurde betont wie unwirtschaftlich die Grundinstandsetzung eines alten Gebrauchtwagens in Werkstatten sei wofur etwa 360 Stunden menschlicher Arbeit erforderlich seien wahrend die Produktion eines Neuwagens rund 160 Stunden menschlicher Arbeit erfordere Dazu kam noch dass grundinstandgesetzte Fahrzeuge in der Folge nur 60 bis 75 der Laufleistung erreichten wie Neuwagen Als Schlussfolgerung daraus sollten Richtlinien erarbeitet werden die die Grundinstandsetzung von Fahrzeugen eindammen 36 Tatsachlich anderte sich an der Situation bis zum Ende der DDR jedoch nur wenig So kam es dass der Trabant bei dem man nach technologischen Analysen etwa alle sieben Jahre die wichtigen Bauteile erneuern muss was dreimal moglich ist 1 eine mittlere Lebensdauer von 27 8 Jahren im Vergleich zu Pkw in Westdeutschland mit 12 Jahren ermittelt 1985 hatte 9 Von den in den Jahren 1955 bis 1966 produzierten Wartburg 311 312 wurden beispielsweise knapp 180 000 Stuck im Inland verkauft Davon waren 1985 noch 127 000 Stuck zugelassen 9 Bei den Generalreparaturen wurden die Fahrzeuge haufig auch teilweise modernisiert was infolge der Typenkonstanz recht gut moglich war Dadurch waren altere DDR Pkw haufig ein Sammelsurium von Bauteilen unterschiedlicher Baujahre und Entwicklungsstufen Pkw Modelle und Preise 1970er und 1980er Jahre BearbeitenPkw aus DDR Produktion Bearbeiten Der Ideologie der Preisstabilitat folgend kostete das wichtigste Fahrzeugmodell der Trabant 1962 wie 1986 kaum verandert 7 850 bzw 8 500 Mark Dies betraf allerdings nur die Standard Ausfuhrung die in den 1980er Jahren nur noch rund funf Prozent Anteil an der Gesamtproduktion hatte 9 Fur andere Ausstattungsvarianten war erheblich mehr zu bezahlen das Spitzenmodell stellte der Universal S de Luxe dar der 1989 15 000 Mark kostete 1976 betrug der Anteil des Trabants an den in der DDR zugelassenen Pkw 47 12 Mit Neupreisen von 17 000 bis 21 000 Mark 37 kam der Wartburg als Alternative zum Trabant eher fur Personen mit hoherem Einkommen in Frage 1976 machte er 19 12 1989 noch 18 des Pkw Bestands der DDR aus und war damit das zweithaufigste Pkw Modell Die kostenintensive Einfuhrung der in VW Lizenz gebauten Viertaktmotoren Ende der 1980er Jahre schlug sich in einem stark gestiegenen Neuwagenpreis nieder So kostete der billigste Wartburg mit Viertaktmotor 30 200 Mark statt bisher 16 950 Mark fur den Wartburg mit Zweitakter Importwagen aus dem RGW Gebiet Bearbeiten Weniger veraltet waren die verfugbaren Importwagen Die beliebten Skoda und Lada AwtoWAS machten jeweils knapp zehn Prozent des Pkw Bestands aus Die Lada Fahrzeuge zahlten zu den modernsten erhaltlichen Fahrzeugen und die Skoda wurden als relativ preiswerte Viertaktmotor Alternative zu Trabant und Wartburg wie auch fur ihre Kraftstoffsparsamkeit geschatzt Saporoshez und Moskwitsch waren weniger beliebt und infolgedessen in den 1970er Jahren sogar ohne oder mit kurzer Wartezeit erhaltlich Der Saporoshez wies trotz des Viertaktmotors im Vergleich zum Trabant eine Anzahl erheblicher Nachteile auf schlechte Verarbeitungsqualitat Unzuverlassigkeit unzureichender Kofferraum Der Moskwitsch hingegen lag preislich gleichauf mit den wesentlich moderneren Ladas sodass Kaufinteressenten meist einen Lada bevorzugten Ende der 1970er Jahre wurde der Import von Moskwitsch und Saporoshez ganzlich beendet Weitere in der DDR verbreitete Fahrzeuge waren der Dacia 1300 der Zastava 1100 und der Polski Fiat 125p Das einzige dauerhaft und regular erhaltliche Fahrzeug der oberen Mittelklasse war der Wolga der haufig betrieblich oder als Taxi aber auch privat gekauft wurde Neupreis 1972 28 000 Mark 37 Importwagen aus dem Westen Bearbeiten Einzelne Typen westlicher Produktion wurden ebenfalls in begrenztem Umfang fur Ostmark verkauft Den Anfang machte Anfang 1978 eine Lieferung von 10 000 VW Golf I wovon ein Grossteil uber den IFA Betrieb in Ost Berlin verkauft werden sollte Der Neupreis betrug ab Februar 1978 zwischen 22 000 und 26 000 Ostmark Wer eines der Fahrzeuge ergatterte konnte es spater sogar gebraucht fur bis zu 100 000 Ostmark weiterverkaufen 38 Spater folgte der zeitweise Verkauf von Mazda 323 Citroen GSA und Volvo 244 Spater war in den Intershops eine begrenzte Auswahl westlicher Mittelklasse Pkw per Katalog bestellbar u a Fiat Uno Ford Orion Volvo 760 39 Zu beziehen gab es die Importware aber auch uber den Genex Katalog Westausgabe Uber die Ostausgabe des Genex Katalogs konnten nur Produkte aus sozialistischer Eigenproduktion z B ein Wartburg bezogen werden jedoch ohne die sonst ublichen langen Wartezeiten Vor allem seitens der wenigen ab der letzten Verstaatlichungswelle 1972 verbliebenen privaten Kleinbetriebe mit maximal zehn Mitarbeitern nachgefragt waren die angebotenen Kleintransporter und Pritschenwagen wie der VW Bulli oder der volkseigene Barkas B 1000 Der Erwerb war jeweils nur mit staatlicher Sondergenehmigung moglich Die Bezahlung erfolgte stets in Valuta konnte aber auch vom nicht sozialistischen Ausland her getatigt werden Weil DDR Burgern der Besitz von Westgeld bis 1974 verboten war war der Kauf von Valuta Waren nur mit Hilfe von Westverwandtschaft sofern vorhanden moglich die die Bezahlung ubernahm Als 1978 die ersten West Pkw in den Verkauf kamen konnten auch nicht derart privilegierte DDR Burger auf ein Westauto aus dem Intershop sparen Dazu waren aber nur jene Personen in der Lage denen beispielsweise ein Teil ihres Arbeitsentgelts fur Tatigkeiten im ostlichen wie westlichen Ausland in Valuta ausgezahlt wurde Wer zu blauen Fliesen keinen Zugang hatte dem blieb nur der Zweite Hand Kauf der nicht bloss bei West Pkw meist deutlich teurer war als der Neukauf weil u a hier die langen Wartezeiten entfielen 40 41 Weiterhin wurden gelegentlich in Eigeninitiative Westautos in die DDR eingefuhrt In Leipzig soll gar ein Porsche 911 Turbo mit DDR Kennzeichen gelaufen sein 42 Eine weitere Ausnahme bildeten die beiden grossen Kirchen deren fuhrende Bedienstete Bischofe Kirchenrate seit Ende der 1970er Jahre mit finanzieller Unterstutzung des Vatikans und der westdeutschen Landeskirchen zunehmend mit Dienst Pkw westlicher Herkunft ausgestattet waren Auch das DDR Fernsehen erhielt regelmassig ein kleines Kontingent an West Pkw als Requisiten um im westlichen Ausland handelnde Filme authentisch gestalten zu konnen Pkw zu Freizeitzwecken Sportwagen Cabriolets Coupes Campingmodelle zahlten ab den 1970er Jahren von wenigen Ausnahmen Skoda 110 R abgesehen nicht mehr zum Angebot Eine zivile Freizeit Variante des Trabant Kubel war nur im Export erhaltlich Funktionarslimousinen Bearbeiten Funktionaren vorbehalten waren Pkw wie Sachsenring P 240 Tatra 603 und 613 sowie diverse sowjetische Luxuslimousinen unter denen das Modell GAZ 13 Tschaika eine der verbreitetsten war Diese Fahrzeuge konnten nachfolgend als Gebrauchtwagen privat erworben werden spielten aber aufgrund ihrer geringen Stuckzahl auf dem Fahrzeugmarkt eine geringe Rolle Zudem galten die V8 Motoren wegen des enormen Kraftstoffverbrauchs angesichts der vergleichsweise hohen Benzinpreise in der DDR als nicht alltagstauglich Fur besonderen Unmut in der Bevolkerung sorgten die spater importierten Volvo Stretchlimousinen der Staatsfuhrung die zwischen Wandlitz und dem Berliner Zentrum verkehrten was der Waldsiedlung den Spitznamen Volvograd einbrachte Die Volvos besassen zwar sparsamere Motoren als die bisher genutzten V8 Wagen Doch der Kontrast zu Trabant und Wartburg wurde immer gravierender Wahrend diese heimischen Autos furs Volk immer starker veralteten und dennoch nur schwer erhaltlich waren versorgte sich das Politburo offensichtlich mit einem umfangreichen Fuhrpark der jeweils aktuellen Volvo Modelle haufig gar in speziell angefertigten Stretchausfuhrungen Zunachst wurden ab 1971 74 normale Ausfuhrungen der Typen 144 164 importiert Ab 1977 folgten Volvo 264 Top Executive TE und ab 1982 Volvo 760 mit drei verschiedenen Radstanden Auch weitere Volvo Typen wurden in diesem Rahmen importiert unter anderem Langversionen des Volvo 245 265 Kombis Transfer Diese wurden ebenso wie die Stretchlimousinen von Nielssen in Laholm spezialangefertigt Bis 1980 wurden die Stretchlimousinen noch bei Bertone hergestellt die jedoch Qualitatsprobleme aufwiesen Allein bis 1987 wurden 284 Volvos fur die Staatsfuhrung in die DDR eingefuhrt wobei die regular erhaltlichen Volvo 244 DLS nicht mit eingerechnet sind Hinzu kommen uber Genex und per Einzelimport eingefuhrte Volvos wofur keine Zahlen vorliegen 43 Erich Honecker indes bevorzugte fur reprasentative Zwecke nachdem die Tschaikas ausgemustert wurden stets den Citroen CX 2400 Prestige So wurden fur den Fuhrpark Honecker etwa 35 dieser Fahrzeuge eingesetzt darunter zehn in gepanzerter Ausfuhrung Der Hohepunkt stellte schliesslich 1989 die Bestellung von drei Stretchlimousinen des CX dar etwas derartiges besass nicht einmal der franzosische Prasident die zwar noch gebaut wurden aber nicht mehr zum Einsatz kamen Daruber hinaus verfugte Honecker unter anderem uber speziell hergerichtete Jagdwagen auf Basis von Range Rover und des G Modells von Mercedes Ferner beinhaltete der Fuhrpark Honecker auch Peugeot 604 in Normal und Sonderschutzausfuhrung Die gepanzerten CX Versionen wurden nach der politischen Wende vom BKA weitergenutzt 43 Die enormen Summen an Westgeld die fur die westlichen Reprasentationswagen aufgewendet werden mussten flossen vorwiegend uber Schalck Golodkowski und dessen intransparente Firmengeflechte im Rahmen der KoKo Allein die zehn gepanzerten CX schlugen mit 3 5 Millionen DM zu Buche 43 Uber andere Kanale waren auch hohergestellte Angehorige der Kirchen in der DDR privilegiert was die Versorgung mit Pkw betraf Wahrend sich Wurdentrager der evangelischen Kirche mit Volkswagen begnugten waren Funktionstrager der katholischen Kirche bevorzugt mit Mercedes Benz unterwegs Nicht wenige Mercedes Benz sind durch Eigeninitiative oder Eingereiste in die DDR gelangt Mercedes Benz fuhren unter anderem auch Manfred von Ardenne sowie der DDR Anwalt Wolfgang Vogel S Klasse Sogar zwei Mercedes Benz 300 SL mit DDR Kennzeichen sind belegt 43 Versuche die Versorgungssituation zu verbessern BearbeitenZu geringe Stuckzahlen Bearbeiten Noch bis Mitte der 1960er Jahre wurde relativ offen uber Probleme im Automobilbau und uber die unbefriedigende Versorgungslage speziell im Pkw Sektor diskutiert So zeichnete Ullrich Wagner Mitarbeiter der Staatlichen Plankommission der DDR zum Jahresauftakt 1965 in der KFT ein einigermassen verheerendes Bild zur Lage im Pkw Sektor der Ersatzteilversorgung und Qualitat der Zuliefererbetriebe in der DDR Er stellte fest dass es auch im Rahmen des Perspektivplanes bis 1970 nicht gelingen werde eine bedarfsgerechte Produktion von Pkw zu erreichen weil eine entscheidende Steigerung der Seriengrossen nicht vorgenommen werden konne Zur Linderung des Problems seien im Plan verstarkte Importe der Typen Wolga Moskwitsch Skoda und Zastava vorgesehen Aussichtsreicher wurde die Lage im Lkw Bau skizziert wo die Produktion des IFA W50 in grossen Stuckzahlen in einer neu errichteten Fabrik vorgesehen und auch realisiert wurde ebenso sei im Zweiradsektor eine bedarfsgerechte Produktion zu erwarten Grunde weshalb ausgerechnet beim Pkw Bau keine bedarfsgerechte Produktion moglich sei wurden nicht genannt 44 Vom zur Massenmotorisierung gedachten Trabant wurden 1957 1964 lediglich 250 000 Fahrzeuge produziert 45 In spateren Jahren ausserte sich die Fachpresse deutlich opportunistischer und verwies darauf dass der Trabant 601 gar nicht von vorrangiger Bedeutung sei und die Volkswirtschaft der DDR eben andere Prioritaten als den Pkw Bau habe 46 Innovationsversuche Bearbeiten Der konzeptionell ausgereizte Zweitaktmotor sollte perspektivisch durch einen neuartigen Wankelmotor abgelost werden Man erhoffte sich Erfahrungen mit Zweitaktern in die Entwicklung des Wankelmotors einfliessen lassen zu konnen Schlitzsteuerung schwingende Gassaulen 47 IFA erwarb von den NSU Motorenwerken die Lizenz zum Bau von Wankelmotoren die von 1967 bis 1969 bei Sachsenring und AWE getestet wurden Dieses Projekt war allerdings mit Investitionen in Maschinen und Fertigungsanlagen verbunden die von Seiten der SED Wirtschaftsfuhrung genehmigt werden mussten Diese versagte letztlich ihre Zustimmung da die durchaus leistungsfahige Werkzeugmaschinenindustrie der DDR durch Exportverpflichtungen zum grossen Teil auch aus Reparationsverpflichtungen gegenuber der UdSSR und anderen RGW Staaten voll ausgelastet war Die Embargopolitik der westlichen Industriestaaten zwang die DDR Wirtschaft auch zum Aufbau einer eigenen Grundstoff und Zulieferindustrie der gegenuber allem anderen Prioritat hatte 48 Letztlich gelang es der DDR jedoch ebenso wenig wie NSU die technologischen Probleme des Wankelmotors zufriedenstellend zu losen Die Konstrukteure in Zwickau und die DDR Regierung waren sich zunachst einig dass der 1964 in Serie gegangene Trabant 601 etwa sieben Jahre auf dem Markt absetzbar sei dann aber wie international ublich ein Nachfolgemodell notig sei 1 Der parallel zum Wankelmotor Projekt in Zwickau entwickelte P 603 sollte 1967 produktionsreif werden Dies wurde am 30 Dezember 1966 durch das Politburo bestatigt wobei die Kosten fur die Serienproduktion auf rund 7 7 Milliarden Mark der DDR veranschlagt waren aber im November 1968 auf politischen Druck des Politburo der SED insbesondere vom Parteiwirtschaftssekretar Gunter Mittag gestoppt alle Prototypen wurden vernichtet 1 Zu dieser Zeit hatten die Entwickler bereits ein Fahrzeug konstruiert das ausserlich einem spater entwickelten VW Golf I oder einem Renault 16 ahnelte 49 Noch heute anhaltende aber nie glaubhaft belegte und auch wenig plausible Geruchte besagen dass die Entwicklung des VW Golf letztlich auf diese Entwicklungen zuruckginge Entsprechende Unterlagen seien heimlich nach Westdeutschland verkauft worden und hatten spater den damals angeschlagenen VW Konzern gerettet 50 Spatestens Anfang der 1960er Jahre wurde offensichtlich dass westliche Autohersteller denen des RGW zunehmend vorauseilten Schon damals gab es erheblichen Unmut daruber was sogar zu recht offen geausserter Kritik an den wirtschaftlichen Zustanden im Automobilsektor der DDR fuhrte 51 Die Automobilentwicklung im Sozialismus wird gehemmt solang wir an der Konzeption von gestern herumbasteln Wir brauchen den Personenwagen von heute ein RGW gerechtes Automobil Billig aber keinen neuen Trabant vollwertig aber keinen neuen Wartburg Wir brauchen es bald Kraftfahrzeugtechnik 5 1963 Zur Automobilentwicklung im Sozialismus Endgultiges Scheitern Das RGW Auto und Trabant 610 Bearbeiten Hauptartikel RGW Auto Jahre spater hatte sich die SED Fuhrung schliesslich zu einer verstarkten Zusammenarbeit innerhalb des RGW entschlossen aus dem das spatere Projekt RGW Auto entstand das gleichzeitig den Trabant 601 Wartburg 353 und den Skoda 100 ablosen sollte Die Planungen wurden 1973 ohne Ergebnis eingestellt Die erhoffte Mangelbeseitigung im Pkw Sektor schlug durch das Ende des RGW Autos endgultig fehl Durch das Scheitern dieses wichtigen uber sechs Jahre hinweg mit Prioritat verfolgten Projekts versaumte es die DDR ihre eigene Pkw Produktion zu modernisieren und der sich aufgrund des stetig steigenden Bedarfs verstarkenden Lieferproblematik wirksam zu begegnen sodass sich trotz aller Importe von Pkw der Ruckstau der Bestellungen stetig erhohte und sich extreme Wartezeiten von mehr als zehn Jahren aufbauten Doch als sei dies noch nicht problematisch genug wurde in der Folge das in Zwickau nach dem Stopp des RGW Autos ab 1973 verfolgte Projekt fur einen neuen Trabant P 610 mit der am 15 November 1979 durch den Ministerrat erfolgten Bestatigung des Politburobeschlusses vom 6 November 1979 beendet 52 sodass nicht einmal die Modernisierung der laufenden Fahrzeugtypen moglich war Die bis dahin angefallenen 35 Millionen Mark Entwicklungskosten fehlten der Fahrzeugwirtschaft schliesslich bei der notwendigen Erneuerung ihrer Produktionsanlagen die zu diesem Zeitpunkt bereits keine Produktionssteigerungen mehr zuliessen was den Mangel an neuen Pkw weiter verscharfte Auch den bei AWE wiederholt serienreif entwickelten Viertaktmotoren wurde die Serieneinfuhrung politisch stets verwehrt Linderung des Mangels durch Importe Bearbeiten In der UdSSR setzte man indes auf eigene Losungen schloss einen Lizenzvertrag mit Fiat ab und errichtete einen grossen Produktionsstandort projektiert fur einen Jahresausstoss von 700 000 Fahrzeugen sodass ab 1970 die Lada Pkw rationell und in hohen Stuckzahlen produziert werden konnten Diese wurden dann auch in die DDR importiert 53 was den Mangel an Pkw zeitweise etwas abmilderte Der 1971 an die Staatsspitze gelangte Erich Honecker versuchte allgemein die Versorgungssituation fur die Bevolkerung zu verbessern Die auf dem VIII Parteitag der SED formulierten Hauptaufgaben mundeten in einer Erweiterung des Importprogramms und entsprechend erhohter Anzahl der Vertragswerkstatten fur diese Typen Die Fachpresse betonte jedoch dass auch diese Bemuhungen nicht ausreichen werden um das Problem der enormen Wartefristen durchgreifend zu losen 54 In diesem Zusammenhang aufgenommene Importe betrafen den Dacia 1300 aus Rumanien ab 1973 den Polski Fiat 125p auch mit dem grosseren 1500er Motor ab 1973 mehrere Lada Modelle aus der Sowjetunion ab 1972 Zastava 101 aus Jugoslawien ab 1976 und VW Golf aus der Bundesrepublik Deutschland 1978 55 56 Die DDR importierte auch Moskwitsch 412 in grosser Zahl Mitte der 1970er Jahre war dieser dadurch sogar ohne jegliche Wartezeit erhaltlich Insbesondere beim Dacia 1300 gab es bei den ersten Lieferungen allerdings erhebliche Qualitatsprobleme die den IFA Vertrieb zwangen mangelhafte Fahrzeuge zuruckzunehmen 57 Am 31 Mai 1981 wurde im Rahmen eines Staatsbesuch der DDR Partei und Staatsfuhrung mit Japan ein weitreichendes Handelsabkommen geschlossen das auch die Lieferung von 10 000 Mazda 323 einschloss 58 59 Im Laufe der 1980er Jahre gingen die Importaktivitaten jedoch wieder zuruck Hintergrund waren in die Schieflage geratene Handelsbilanzen mit den RGW Landern Beispielsweise liessen sich in der CSSR Wartburg und Trabant immer schlechter verkaufen was einen entsprechenden Ruckgang der Skoda Importe in die DDR zufolge hatte Zeitgemasse RGW Fahrzeuge wie der Lada Samara Skoda Favorit Moskwitsch Aleko Tawria oder FSO Polonez wurden schliesslich kaum bis gar nicht mehr importiert sodass der Automobilsektor der DDR schlussendlich sogar noch erheblich schlechter dastand als in anderen RGW Staaten Spate Abkehr vom Zweitaktmotor Bearbeiten nbsp 3 Zylinder Viertaktmotor von 1984 im Wartburg 353Nachdem auch in Polen die Produktion des Syrena 1983 beendet wurde waren die in der DDR ansassigen Automobilbauer als weltweit letzte Hersteller von Pkw mit Zweitaktmotor verblieben Hersteller wie Saab und DKW Audi hatten sich schon Mitte der 1960er Jahre vom Zweitaktmotor getrennt Zu den ungelosten Problemen zahlten die starke Abgasbelastung und die grossen Spulverluste bzw der hohe Kraftstoffverbrauch Das Festhalten der DDR am Zweitakter hatte fur den Export verheerende Konsequenzen Nachdem fruher zahlreich nach Grossbritannien exportierte Zweitakt Wartburg dort ab 1974 und ab 1979 aufgrund geanderter ECE Bestimmungen auch im Ubrigen europaischen NSW nicht mehr verkauft werden durften und die damit erzielten Deviseneinnahmen der DDR wegbrachen stellten sich sogar in RGW Staaten wie Polen CSSR und Ungarn Absatzschwierigkeiten ein Infolgedessen wurde dem AWE trotz des 1979 verhangten allgemeinen Pkw Entwicklungsstopps ausnahmsweise noch einmal die Entwicklung eines Viertaktmotors genehmigt Das Team um Conrad von Freyberg entwickelte daraufhin einen 3 Zylinder Viertaktmotor s Foto der im Wartburg ohne Anderungen an der Karosserie erfolgreich erprobt wurde Er hatte 1984 in Serie gehen konnen 13 60 Parallel dazu schloss Gunter Mittag auf der Hannover Messe 1984 eigenmachtig und ohne Deckung durch DDR Recht einen Vertrag zur Lizenzproduktion von Viertaktmotoren mit Volkswagen Der aus dem VW Polo und Golf bekannte Viertaktmotor VW EA111 sollte zunachst fur den Wartburg 1 3 spater auch fur den Trabant 1 1 und im Barkas B 1000 1 verwendet werden Das war das Aus fur den Dreizylinder Viertakter und fur die Variante Einbau des Dacia Motors 61 Der Quermotor von VW erforderte eine aufwendige und teure Umkonstruktion des Vorderwagens und die Verbreiterung der Karosserie des Wartburg 1 3 Hauptartikel Kooperation mit VolkswagenListe der verfugbaren Pkw BearbeitenReferenzen 62 63 64 DDR Pkw Bearbeiten BMW EMW Modelle 321 327 und 340 1949 1955 Sachsenring P 240 1956 1959 geringe Stuckzahl nur Abverkauf von Behorden und Parteiinstitutionen IFA F 8 1949 1955 IFA F 9 1950 1955 AWZ P 70 1955 1959 IFA P2M P3 1952 1966 kein Neuwagenverkauf an privat zivil Trabant 500 600 1958 1965 Wartburg 311 312 313 1956 1965 Framo Barkas Kleintransporter privater Neuerwerb nur gegen Sonderberechtigungsnachweis Duo 1961 1990 privater Neuerwerb nur gegen Sonderberechtigungsnachweis Trabant 601 1964 1990 Wartburg 353 1966 1989 Melkus RS 1000 Vermarktung ausschliesslich durch den ADMV und nur fur ausgewahlte Personen erhaltlich Wartburg 1 3 1988 1990 Trabant 1 1 1990 nur wenige Exemplare da der Grossteil der Produktion nach Ungarn exportiert wurdePkw Importe aus dem RGW Gebiet Bearbeiten Schiguli bzw Lada 1972 1990 diverse Modelle Ruckgang des Importvolumens im Verlauf der 1980er Jahre Skoda 195x 1990 diverse Modelle Ruckgang des Importvolumens im Verlauf der 1980er Jahre Polski Fiat 125p 1969 1981 Saporoshez 1967 1979 Moskwitsch 1958 1979 wenige Aleko 1990 Dacia 1300 1973 1982 Dacia 1310 1983 1990 Zastava 600 750 850 1100 1300 1973 ca 1981 GAZ M 21 Wolga und spater GAZ 24 Wolga nur innerhalb des Sonderkontingent oder Abverkauf durch Betriebe Oberklasse Pkw von SIS SIL GAZ und Tatra darunter GAZ 13 Tschaika und Tatra 603 Verkauf an Privat erst nach Ausmusterung Verwendung vorrangig als Funktionarslimousinen sowie bei der NVA und der DEFAPkw Importe aus dem NSW Bearbeiten Renault Dauphine Sonderkontingent fur die DDR 1958 Hillman Minx Sonderkontingent fur die DDR und Tschechoslowakei 1962 VW Golf zeitweise 1978 ca 10 000 Stuck Golf I Golf II Mazda 323 ca 10 000 Stuck 1981 1982 Peugeot 309 1988 begrenzte Stuckzahl vor allem Sonderkontingent Citroen GSA zeitweise begrenzte Stuckzahl vor allem Sonderkontingent Citroen BX zeitweise begrenzte Stuckzahl vor allem Sonderkontingent Volvo 244 DLS auf 1000 begrenzte Stuckzahl vor allem Sonderkontingent fur Kunstler Wissenschaftler Handwerker und Musiker Volvo 260 zeitweise begrenzte Stuckzahl vor allem Sonderkontingent Volvo 264 TE als Regierungsreprasentationsfahrzeug Citroen CX wenige Exemplare aus Abverkauf der ehemaligen Parteiinstitutionsfuhrparke mehrere Fahrzeuge der Luxusversion CX Prestige im Regierungsfuhrpark Peugeot 604 wenige Exemplare aus Abverkauf der ehemaligen Regierungsreprasentationsfahrzeuge Renault Dauphine kurzzeitig begrenzte Stuckzahl Renault 8 kurzzeitig begrenzte Stuckzahl Simca Aronde kurzzeitig begrenzte StuckzahlZudem wurde mehrfach in kleiner Stuckzahl Pkw aus dem NSW als Requisiten fur das DDR Fernsehen importiert um Filmszenen die in westlichen Landern handelten oder bei denen westliche Auslander eine Rolle spielten authentisch wirken zu lassen Gegen Valuta uber GENEX Jauerfood erhaltliche Pkw Bearbeiten Volvo 760 Volvo 264 Volvo 345 VW Transporter Fiat Ritmo Fiat 131 Mirafiori Fiat 132 Fiat Uno Fiat Panda Ford Orion Mazda 323 Renault 9 Peugeot 309 VW Golf VW Passat ab Ende der 1980er Jahre BMW 3er ab 1988 Pkw aus Inland und RGW Importen Stand 1978 Trabant Wartburg B 1000 Dacia Lada Moskwitsch Polski Fiat125p Saporoshez Wolga GAS 24 Preise zwischen 5 200 DM und 13 700 DM 65 Siehe auch BearbeitenGeschichte des AutomobilsLiteratur BearbeitenStefan Wolle Die heile Welt der Diktatur Alltag und Herrschaft in der DDR 1971 1989 Bundeszentrale fur Politische Bildung Bonn 1999 ISBN 3 89331 349 4 Die genaue Quelle der Daten ist dort nicht verzeichnet der dazugehorige Artikel zitiert aber mehrfach das statistische Jahrbuch der DDR 1989 beziehungsweise 1990 Informationen des IFA Vertrieb Berlin Ausgabe 1973 1963 1973 10 Jahre VEB IFA Vertrieb Berlin Hrsg fur Berlin und den Bezirk Frankfurt Oder DDR VerlagWeblinks BearbeitenAutos in der DDR Bilderschau in www motor klassik de Prospektcover Lada WAZ 2101 Memento vom 1 Mai 2007 im Internet Archive Prospektcover Moskwitsch 412 Memento vom 1 Mai 2007 im Internet Archive Prospektcover Saporoshez ZAZ 968A Memento vom 1 Mai 2007 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten a b 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062003 4 Zur Diskussion des Perspektivplans In Kraftfahrzeugtechnik 1 1965 S 1 2 und 32 Kurz notiert In Kraftfahrzeugtechnik 2 1965 S 75 Kraftfahrzeugtechnik fuhr Trabant 601 LL In Kraftfahrzeugtechnik 4 1967 S 113 KFT Langstreckenbeurteilung 10 000 km mit dem Wartburg 353 In Kraftfahrzeugtechnik 5 1968 S 146 147 und 6 1968 S 180 181 191 Die Geschichte des Automobilbaus in der DDR Wankelmotor fur den Nachfolgetyp Memento vom 20 April 2012 im Internet Archive Bild eines P 603 Prototyp Wurde der VW Golf in der DDR erfunden Automobilentwicklung im Sozialismus In Kraftfahrzeugtechnik 5 1963 S 161 163 und 09 1963 S 324 Bild P 610 Jessica Fischer Die Autos der DDR Teil 2 Importautos Nicht mehr online verfugbar In Motorvision 3 Oktober 2010 archiviert vom Original am 11 Februar 2013 abgerufen am 15 Mai 2022 Neue Importfahrzeuge In Kraftfahrzeugtechnik 6 1973 S 165 Generation Ost Golf In Frankfurter Allgemeine Zeitung 11 Dezember 2008 DDR Automarkt in den 1970er Jahren Der Mangel wird verwaltet Bei MDR Fernsehen Unfassbar IFA nimmt Auto zuruck Memento vom 26 April 2011 im Internet Archive 40 Jahre Mazda Deutschland Ruckblick Mit Trick zum neuen Mazda 323 Erwischt Memento vom 14 August 2013 im Internet Archive Doku DDR Fahrzeuge Trabi Wartburg und Ostrennwagen ZDF 2016 am 18 Juli 2020 hier angesehen automobile welt eisenach Werner Oswald Kraftfahrzeuge der DDR Motorbuch Verlag 2006 ISBN 978 3 613 01913 3 Autos in der DDR Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen In auto motor und sport 20 Jahre Wiedervereinigung Das sind die Autos der DDR In Auto Bild Werbeschrift der Jauerfood AG GENEX Geschenk Automobilde in die DDR Kopenhagen 1978 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verfugbarkeit von Pkw in der DDR amp oldid 236807914