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Die Kammer der Technik KdT war eine in der SBZ 1946 durch den FDGB gegrundete Organisation deren Aufgabe es war die Ingenieure Techniker und Wissenschaftler in fachtechnischen Aktivitaten zusammenzufassen Die KdT korrespondierte auf fachlicher Ebene mit dem in Westdeutschland wieder gegrundeten Verein Deutscher Ingenieure VDI und konnte sich im Rahmen ihrer Moglichkeiten eine gewisse Unabhangigkeit von der SED bewahren Daher wurde die KdT nach der friedlichen Revolution in der DDR als parteifern eingestuft Sie bot den Ingenieuren Technikern und Betriebswirtschaftlern die Moglichkeit der Zusammenarbeit uber alle von der Planburokratie gesetzten Grenzen und den internationalen Erfahrungsaustausch Emblem der Kammer der Technik Inhaltsverzeichnis 1 Struktur 1 1 Aufgaben 1 2 Prasidenten 1 3 Ehrungen 2 Auflosung nach der deutschen Wiedervereinigung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseStruktur BearbeitenHauptsitz war der ehemalige Dorotheenblock an der Ebertstrasse in Berlin Der Buroblock wurde von 1912 bis 1914 als Sitz fur und durch den VDI gebaut Hauptartikel VDI HausIm Krieg schwer beschadigt und durch die Mitglieder der KdT wieder in freiwilliger Gemeinschaftsarbeit aufgebaut wurde er vom Prasidium der KdT bis zum Umzug der Bundesregierung genutzt Heute ist das Gebaude ins Jakob Kaiser Haus integriert nbsp ehem Sitz des Prasidiums der KdT 1951 Heute als Haus 5 mit dem Natursteinmosaik von Charles Crodel 1951 1952 Bestandteil des Jakob Kaiser HausesDie KdT war selbstandiges und gleichberechtigtes Mitglied in zehn internationalen Organisationen verschiedener Fachgebiete sowie Grundungsmitglied der World Federation of Engineering Organisations Besonders enge Beziehungen bestanden naturgemass zu den Ingenieurverbanden der sozialistischen Staaten Die KdT unterhielt eine der grossten wissenschaftlich technischen Bibliotheken der DDR Die KdT gliederte sich nach den Prinzipien des demokratischen Zentralismus Hochstes Organ war der Kongress der sich aus den Delegierten der einzelnen Gliederungen zusammensetzte Dem Prasidium unterstanden wissenschaftlich technische Gesellschaften WTG die Fachverbande FV und die Bezirksverbande BV Die kleinsten organisatorischen Einheiten der KdT waren die Betriebssektionen deren es Ende 1989 etwa 2800 gab Die 15 Bezirksorganisationen waren in 12 zentrale Fachverbande untergliedert denen mehrere hundert Fachausschusse Fachunterausschusse und regionale Arbeitsgemeinschaften angeschlossen waren Ende der 1980er Jahre hatte die KdT etwa 300 000 Mitglieder Sie besass einen eigenen Verlag der u a fur die Mitglieder monatlich die Zeitschrift Technische Gemeinschaft Organ des Prasidiums der KdT herausgab Die Zeitschrift erschien von 1953 bis August 1990 ISSN 0492 5041 Die Mitgliedsbeitrage wurden durch den Postzeitungsvertrieb der die Zeitschrift auslieferte erhoben und an den Verband weiter geleitet Weiterhin war die KdT Herausgeber von 26 technischen Fachzeitschriften zum Beispiel der 1951 gegrundeten KFT Kraftfahrzeugtechnik Technische Zeitschrift des Kraftfahrwesens ISSN 0023 4419 die bis Juni 1990 im Verlag Technik Berlin erschien Die Gesellschaft fur Standardisierung in der Kammer der Technik war eine WTG der KdT zur Forderung der Standardisierung und Qualitatssicherung bzw steigerung mit dem Sitz in Berlin Aufgaben Bearbeiten Als Aufgaben der KdT wurden genannt Forderung der Sozialistischen Gemeinschaftsarbeit Forderung des Wettbewerbs Verbreitung und Weiterentwicklung der Erfahrungen der Neuerer Beschaftigte welche am betrieblichen Erfindungswesen in der DDR teilnahmen Unterstutzung der Organisierung der nationalen Verteidigung besonders bei der Ausrustung der NVA mit der neuesten Technik Heranbildung einer neuen technischen Intelligenz aus den Reihen der Jugend und der Aktivisten Massnahmen der Nachwuchsplanung Forderung der Qualifizierung Weckung des Interesses bei Frauen fur technische Berufe Mitwirkung bei der Auswertung und Verbreitung technischer Literatur insbesondere aus der UdSSR Mitarbeit an der Entwicklung der Normung Typisierung und der Gutevorschriften Aufklarung der technischen Intelligenz Westdeutschlands Prasidenten Bearbeiten Als Prasidenten der Kammer der Technik amtierten 1946 1949 Enno Heidebroek 1949 1959 Hans Heinrich Franck 1959 1974 Horst Peschel ab 1974 Ehrenprasident der KdT 1974 1987 Manfred Schubert 1987 1992 Dagmar HulsenbergEhrungen Bearbeiten Besondere ingenieurtechnische Leistungen konnte die KdT wurdigen durch Ehrenmitgliedschaft Verleihung des Titels Oberingenieur Ehrennadeln in Bronze Silber und Gold Ernst Abbe Medaille hochste Auszeichnung der KdT Auflosung nach der deutschen Wiedervereinigung BearbeitenDie Versuche ab 1990 die KdT als Gesamtverband neu zu strukturieren oder in den Verein Deutscher Ingenieure zu integrieren scheiterten Der 1992 gebildete Ingenieurtechnische Verband KdT e V wurde samt Tochtergesellschaften Ende 1995 aufgelost 1 Der Fachverband Luftfahrt der KdT erklarte im Marz 1991 den Beitritt zu der zu diesem Zeitpunkt in Vorbereitung befindlichen Lilienthal Oberth Gesellschaft mit Wirkung vom 1 Januar 1992 Da zwischen den beteiligten Gesellschaften noch interner Abstimmungsbedarf bestand verzogerte sich die offizielle Grundung des gemeinsamen Verbandes Als Ergebnis der Diskussion vereinigten sich nun die Deutsche Gesellschaft fur Luft und Raumfahrt e V DGLR die Hermann Oberth Gesellschaft e V HOG die Gesellschaft fur Weltraumforschung und Raumfahrt GWR und der Fachverband Luftfahrt der KDT FVLF zum 1 Januar 1993 zur Deutschen Gesellschaft fur Luft und Raumfahrt Lilienthal Oberth e V Das 1985 als Ausbildungszentrum der Mikroelektronik eroffnete Mikroelektronische Zentrum in Frankfurt Oder das seit 1991 als KDT Fortbildungs und Umschulungs GmbH firmiert und Nebenstellen in Schwedt Potsdam Cottbus Neubrandenburg Rostock Erfurt Strausberg und Mullrose betreibt verwendet Namen und Emblem der KdT bis heute 2 Literatur BearbeitenGunter Fischhold Kammer der Technik Ein Beitrag zur geschichtlichen Aufarbeitung des Ingenieurverbandes Books on Demand Norderstedt 2011 ISBN 978 3 8448 6212 6 auf Google Books Karl Heinz Schmidt Die Kammer der Technik Versuch einer Analyse 48 Jahre KDT Eigenverlag Autor Merseburg 2005 erganzt Januar 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Staatsarchiv Dresden Memento des Originals vom 6 Januar 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www archiv sachsen de https kdt bildung de 52 5177251 13 3775399 Koordinaten 52 31 3 8 N 13 22 39 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kammer der Technik amp oldid 238664341