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Als VDI Haus auch Ingenieurhaus wird seit 1897 in erster Linie die Hauptgeschaftsstelle und damit der Sitz des Vereins Deutscher Ingenieure VDI bezeichnet Der VDI Landesverband Baden Wurttemberg nennt seine Geschaftsstelle in Stuttgart ebenfalls VDI Haus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude in Berlin 2 1 Charlottenstrasse 43 2 2 Ebertstrasse 27 3 Gebaude in Dusseldorf 3 1 Prinz Georg Strasse 77 79 3 2 Graf Recke Strasse 84 3 3 VDI Platz 1 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Verein Deutscher Ingenieure VDI wurde am 12 Mai 1856 in Alexisbad Harz gegrundet 1 In der Zeit zwischen der Vereinsgrundung im Jahr 1856 bis zum Bezug des ersten VDI Hauses im Jahr 1897 besass der VDI kein eigenes Gebaude 2 Als Geschaftsraume dienten anfangs die Wohnungen der jeweiligen Geschaftsfuhrer ab den 1880er Jahren wurden Raumlichkeiten im Westen von Berlin angemietet Diese lagen erst in der Wichmannstrasse danach in der Potsdamer Strasse und noch spater in der Leipziger Strasse 3 In seiner uber 160 Jahre wahrenden Geschichte musste der VDI mehrfach aufgrund seines Wachstums aber auch wegen der Folgen des Zweiten Weltkriegs und der damit verbundenen Teilung Berlins umziehen Bis zur Vereinsauflosung durch die Alliierten am 22 November 1945 hatte der VDI seinen Sitz in Berlin Nach der Genehmigung durch die Militarregierung wurde der VDI am 12 September 1946 in der Britischen Zone und schliesslich im September 1949 fur das gesamte Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und West Berlin neu gegrundet 4 Als Sitz der Geschaftsstelle wurde Dusseldorf ausgewahlt Gebaude in Berlin BearbeitenCharlottenstrasse 43 Bearbeiten nbsp Erstes VDI Haus in Berlin VDI Sitz 1897 1914 Zustand 2009 Nach einem Architektenwettbewerb beauftragte der Berliner Bezirksverein des VDI die Berliner Architekten Konrad Reimer und Friedrich Korte Buro Reimer und Korte mit dem Bau eines Vereinshauses Auf einem kleinen Grundstuck im Ortsteil Mitte Charlottenstrasse 43 Unter den Linden 2 15 Mittelstrasse wurde von 1896 bis 1897 ein funfgeschossiger Bau mit Werksteinfassade im Stil der Neorenaissance errichtet Der Sockel ist mit schlesischem Granit verblendet die Obergeschosse zeigen verschiedene Fensterformate sowie Flachreliefs mit der Darstellung von Handel Wissenschaft Industrie Dampf und Elektrizitat vom Bildhauer Gotthold Riegelmann Das Souterrain wurde an eine Gaststatte das Erdgeschoss sowie das 1 Stockwerk an eine Bank vermietet Im 2 Stockwerk richtete der VDI seine Hauptverwaltung ein Im 3 und 4 Stockwerk konnten die Redaktion der Vereinszeitschrift ein mit Holzpaneelen gestalteter Sitzungsraum und einige Wohnraume untergebracht werden 1905 wurde auf der 46 Hauptversammlung des VDI aufgrund der gewachsenen Anzahl von Angestellten und dem daraus folgenden Platzmangel entschieden das gesamte Gebaude von nun an selbst zu nutzen und insgesamt 50 000 Mark fur Umbauten und Neueinrichtungen des Vereinshauses zu investieren 5 Auf der gleichen Hauptversammlung wurde aufgrund der nun getatigten Investitionen weiterhin beschlossen dass es nicht beabsichtigt wird vor Ablauf von funf Jahren uber den Bau eines neuen Vereinshauses zu verhandeln Folgende Anderungen wurden wahrend der Umbaumassnahmen vorgenommen 6 Die Geschaftsraume des Direktors und der Kanzlei wurden in das 1 Stockwerk verlegt Die dadurch freigewordenen Raume im 2 Stockwerk wurden der Redaktion der Vereinszeitschrift zur Verfugung gestellt wofur deren Zeichensaal im 3 Stockwerk vergrossert werden konnte Im Erdgeschoss wurde eine Bibliothek fur VDI Mitglieder mit Lese bzw Sitzungszimmer eingerichtet Im Jahr 1918 kaufte das Maschinenbau Unternehmen MAN das Haus und nutzte es bis 1950 Zwischen 1950 und 1990 befanden sich in dem Gebaude Verwaltungseinheiten der Humboldt Universitat zu Berlin 7 8 Nach der deutschen Wiedervereinigung erhielt die MAN die Immobilie zuruck Nach umfassender Renovierung ist hier deren Berliner Aussenstelle untergebracht Ebertstrasse 27 Bearbeiten Da die Raume des VDI im Haus Charlottenstrasse 43 schon nach kurzer Zeit nicht mehr ausreichten erwarb man nach Beschluss der Hauptversammlung im Jahre 1899 das Eckgrundstuck Sommerstrasse Dorotheenstrasse gegenuber dem Reichstagsgebaude und in Nachbarschaft zum Brandenburger Tor 6 Aus einem zweistufigen Architektenwettbewerb gingen im Februar 1912 erneut die Architekten Reimer und Korte siegreich hervor 9 Die Einweihung erfolgte kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges am 5 Juni 1914 10 Das neue funfgeschossige Vereinshaus 11 an der heutigen Ebertstrasse passt sich an die prominenten Nachbarbauten durch die Wahl des Fassaden Materials Wunschelburger Sandstein und eine zuruckhaltende Monumentalitat mit Walmdach Skulpturenschmuck und Baluster gut an 11 Bei der Schlacht um Berlin zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebaude aufgrund seiner unmittelbaren Nahe zum Reichstagsgebaude bombardiert und stark beschadigt 12 Dabei wurden das Archiv und die Bibliothek sowie fast das gesamte Vermogen des VDI vernichtet 2 13 Mit der wegen seiner Zugehorigkeit zum NS Bund Deutscher Technik verfugten Vereinsauflosung des VDI vom 22 November 1945 durch den Alliierten Kontrollrat wurde das VDI Haus mitsamt Grundstuck auf Basis des Kontrollratsgesetzes Nr 2 vom 10 Oktober 1945 beschlagnahmt 12 Nach den Planungen von Albert Speer zur Umgestaltung der Reichshauptstadt ware das VDI Haus abgerissen worden 14 Wahrend der Teilung Berlins lag das VDI Haus im Sowjetischen Sektor Das Verbot des VDI blieb im Sowjetischen Sektor und spater in der DDR bestehen Stattdessen grundete sich hier die Kammer der Technik die das ehemalige VDI Haus nach der Beseitigung schwerer Kriegsbeschadigungen am Dach und an der Fassade von 1949 bis 1990 nutzte 1952 1954 erfolgten weitere Reparaturarbeiten im Inneren des Hauses bei denen der Sitzungssaal und das Haupttreppenhaus neu gestaltet wurden Fur das Treppenhaus fertigte Hedwig Bollhagen einen Keramikschmuck an 11 Die Berliner Mauer verlief unmittelbar an der Westseite des Gebaudes Nach der politischen Wende stand das Gebaude einige Jahre leer Erst durch den Hauptstadtbeschluss und die damit einsetzende Bautatigkeit fand es eine neue Verwendung Das Gebaude ist heute in das Jakob Kaiser Haus des Deutschen Bundestags integriert und erhielt einen neuen glasernen Dachaufbau Der Umbau wurde von dem Architekten Pie de Bruijn ausgefuhrt 11 VDI Haus Ebertstrasse 27 in Berlin VDI Sitz 1914 1945 nbsp Gebaude im Zustand von 1951 nbsp Gebaude im Zustand von 1951 nbsp Gebaude im Zustand der 1970er Jahre nbsp Gebaude im Zustand von 2009Gebaude in Dusseldorf BearbeitenPrinz Georg Strasse 77 79 Bearbeiten Von 1949 bis 1967 befand sich die Hauptgeschaftsstelle des VDI in der Prinz Georg Strasse 77 79 in Dusseldorf Pempelfort Das erworbene Grundstuck mit der Hausnummer 77 musste erst aufwendig vom Kriegsschutt befreit werden bevor mit dem Bau am 11 November 1948 begonnen werden konnte 13 Zur Finanzierung des neuen VDI Hauses haben die Mitglieder in Form einer Bausteinsammlung uber die Bezirksvereine erheblich beigetragen 4 13 Die Einweihung der neuen Hauptgeschaftsstelle erfolgte am 6 September 1949 13 Bereits ein Jahr spater wurde aufgrund einer deutlich gestiegenen Anzahl von Mitarbeitern klar dass die neuen Raume nicht mehr ausreichten 15 Vorsorglich hatte man bereits am 13 August 1949 das Nachbargrundstuck mit der Hausnummer 79 erworben um eine Erweiterung des VDI Hauses sicherzustellen 15 Fur den Erweiterungsbau Einweihung am 17 September 1951 wurde erneut eine Bausteinsammlung durchgefuhrt 15 Architektonisch wurde der Erweiterungsbau zu einem einheitlichen Gebaude mit dem bestehenden VDI Haus verbunden Der Erweiterungsbau wurde mit einem reprasentativen Haupteingang der neben dem zur damaligen Zeit gultigen VDI Logo auch den ausgeschrieben Vereinsnamen Verein Deutscher Ingenieure enthielt versehen 15 Beide Gebaudeteile wurden umfangreich saniert und werden heute als Mehrfamilienwohnhauser genutzt Vor Ort findet man keinerlei Anzeichen des Bauherren und ehemaligen Besitzers Graf Recke Strasse 84 Bearbeiten nbsp VDI Haus Graf Recke Strasse 84 Dusseldorf VDI Sitz 1967 2008 Zustand 2006 nbsp Baustein aus Gusseisen fur die Spender der Bausteinsammlung des VDI Hauses in der Graf Recke Strasse 84Von 1967 bis 2008 befand sich die Hauptgeschaftsstelle des VDI in der Graf Recke Strasse 84 in Dusseldorf Dusseltal Das neue VDI Haus wurde zu einem Teil durch Bausteinspenden von Mitgliedern Bezirksvereinen und Unternehmen verwirklicht 12 Das viergeschossige Gebaude mit quadratischem Grundriss wurde von 1965 bis 1967 nach Entwurfen von Helmut Rhode fur den VDI erbaut Das Grundraster des Entwurfs hatte eine Seitenlange von 75 Meter Die Haupttrager des Gebaudes waren 15 Meter lang An diesen Tragern waren vorgefertigte Waschbetonplatten aufgehangt die zusammen mit den Fensterbandern die Aussenfassade des Hauses bildeten Im Gebaudeinneren lag ein Innenhof mit abgeschragten Ecken die Hoffassaden waren mit Schiefer verkleidet Das Gebaude hatte im Erdgeschoss Horsale eine Bucherei und Konferenzraume sowie Kantine und Kuche 16 Zum 125 jahrigen VDI Jubilaum wurde das seit dem 12 Mai 1931 in Alexisbad Harz stehende VDI Denkmal nach Dusseldorf transportiert und dort am 12 Mai 1981 vor dem VDI Haus in der Graf Recke Strasse feierlich enthullt 12 Aufgrund strengerer Brandschutzbestimmungen sowie Platzmangels musste das Gebaude schliesslich aufgegeben werden 17 Das VDI Haus in der Graf Recke Strasse wurde 2008 2009 abgerissen An seiner Stelle wurden zwei Mehrfamilienwohnhauser errichtet Das VDI Denkmal wurde an den neuen Standort des VDI Hauses umgesetzt Vor Ort findet man keinerlei Anzeichen des ehemaligen Grundstuckbesitzers VDI Platz 1 Bearbeiten nbsp VDI Haus VDI Platz 1 Dusseldorf VDI Sitz seit 2008 Zustand 2009 Seit 2008 befindet sich die Hauptgeschaftsstelle des VDI am VDI Platz 1 in der AirportCity am Dusseldorfer Flughafen in Dusseldorf Lohausen Der Neubau wurde vom Dusseldorfer Buro pinkarchitektur mit folgender Thematik entworfen Das Gebaude kommuniziert die Dynamik eines Ortes an dem es um Beschleunigung geht um geistige Schnelligkeit und den Transfer von Know how beflugelt von der Faszination und der Asthetik einer Welt der Trieb und Schubkraft Die Struktur und Gestaltung der Fassade und deren horizontale Fassadenbander gleichen weissen Kondensstreifen Die ausladenden Seitenflugel des Gebaudekomplexes erinnern an majestatische Spannweiten die in Einklang mit den eingesetzten Oberflachenmaterialien den Besucher an Bord des VDI willkommen heissen 18 Fur die Projektsteuerung war das Duisburger Architektenburo agiplan integrale bauplanung aib verantwortlich Aufgrund der direkten Nahe zum Flughafen konnten eine verbesserte Anbindung realisiert und durch zahlreiche Tagungsraume sowohl im Haus als auch extern die Moglichkeiten zur Durchfuhrung von Sitzungen und Tagungen verbessert werden 17 19 Weiterhin konnte der Neubau mit den rund 500 Mitarbeitern der gesamten VDI Gruppe bezogen werden was Synergien schaffen sollte 19 Einzelnachweise Bearbeiten Birk Karsten Ecke Alexisbad und der Verein Deutscher Ingenieure 9 Dezember 2012 abgerufen am 17 Marz 2017 a b Bieler W Laalej G Renkel S 2008 Funf Hauser ein Verein VDI GmbH Dusseldorf Theodor Peters Geschichte des Vereines deutscher Ingenieure Nach hinterlassenen Papieren von Th Peters Im Auftrage des Vorstandes herausgegeben und bis 1910 vervollstandigt Selbstverlag des Vereines deutscher Ingenieure Berlin 1912 S 81 82 a b Verein Deutscher Ingenieure 1981 125 Jahre Verein Deutscher Ingenieure Dusseldorf VDI 1905 Angelegenheiten des Vereines Die 46te Hauptversammlung des Vereins deutscher Ingenieure Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure Bd 49 Nr 35 pp 1450 1453 VDI Berlin a b VDI 1905 Angelegenheiten des Vereines Versammlung des Vorstandes des Vereines deutscher Ingenieure Rundschreiben an die Bezirksvereine betr den Bau eines neuen Vereinshauses Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure Bd 49 Nr 11 p 460 VDI Berlin erstes VDI Haus Charlottenstrasse 43 in der Berliner Landesdenkmalliste Institut fur Denkmalpflege Hrsg Die Bau und Kunstdenkmale der DDR Berlin I Henschelverlag Berlin 1984 S 202 Deutsche Bauzeitung 46 Jahrgang 1912 Nr 15 vom 21 Februar 1912 S 152 Erich Kothe Vom Werden und Wirken des VDI In VDI Z Band 98 Nr 14 11 Mai 1956 S 644 a b c d zweites VDI Haus Ebertstrasse 25 in der Berliner Landesdenkmalliste a b c d Verein Deutscher Ingenieure Hrsg 140 Jahre VDI Dusseldorf 1996 a b c d F Hassler 1949 Das Ingenieurhaus in Dusseldorf VDI Z Bd 91 Nr 17 pp 411 413 VDI Verlag GmbH Dusseldorf Karl Heinz Ludwig Der VDI als Gegenstand der Parteipolitik 1933 bis 1945 In Karl Heinz Ludwig Hrsg Technik Ingenieure und Gesellschaft Geschichte des Vereins Deutscher Ingenieure 1856 1981 VDI Verlag Dusseldorf 1981 ISBN 3 18 400510 0 S 425 a b c d F Hassler 1951 Der Erweiterungsbau des Ingenieurhauses in Dusseldorf VDI Z Bd 93 Nr 33 pp 1036 1038 VDI Verlag GmbH Dusseldorf Paul Ernst Wentz Architekturfuhrer Dusseldorf Droste Dusseldorf 1975 Nr 52 a b VDI Nachrichten vom 22 Juni 2007 VDI legt Grundstein fur seine Zukunft Abgerufen am 17 Marz 2017 VDI Haus Bei pinkarchitektur de abgerufen am 4 Januar 2018 a b VDI checkt ein Bei verbaende com 1 August 2005 abgerufen am 4 Januar 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title VDI Haus amp oldid 215365113