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U 269 war ein von der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg eingesetztes U Boot vom Typ VII C Wahrend seiner funf Feindfahrten in seiner knapp zweijahrigen Einsatzzeit gelangen keinerlei Versenkungen oder Beschadigungen feindlicher Schiffe Das U Boot wurde am 25 Juni 1944 im Armelkanal von der britischen Fregatte HMS Bickerton zerstort und dann selbstversenkt Von den 52 Besatzungsmitgliedern starben 12 am Tag der Versenkung und zwei weitere wenige Tage spater die Uberlebenden gerieten in britische Kriegsgefangenschaft U 269 vorheriges nachstes alle U Boote Typ VII CFeldpostnummer M 50 929Werft Bremer Vulkan Vegesacker Werft Bremen VegesackBauauftrag 20 Januar 1941Baunummer 034Kiellegung 18 September 1941Stapellauf 24 Juni 1942Indienststellung 19 August 1942Kommandanten 19 August 1942 bis 29 April 1943Oberleutnant zur See Karl Heinrich HarlfingerJuni 1943 bis 4 September 1943Oberleutnant zur See Otto Hansen5 September 1943 bis 21 Marz 1944Kapitanleutnant Karl Heinrich Harlfinger6 April 1944 bis 25 Juni 1944Oberleutnant zur See Georg UhlFlottillen 8 Flottille19 August 1942 bis 31 Marz 1943 11 Flottille1 April 1943 bis 31 Oktober 1943 6 Flottille1 November 1943 bis 25 Juni 1944Einsatze 5 FeindfahrtenVersenkungen keineVerbleib am 25 Juni 1944 im Armelkanal sudostlich von Torquay versenkt 14 Tote und 38 Kriegsgefangene Inhaltsverzeichnis 1 Bau und Ausstattung 2 Mannschaft 3 Einsatze 4 Letzter Einsatz und Ende 5 Schicksal der Besatzungsmitglieder 6 Rezeption 7 Siehe auch 8 Literatur 9 WeblinksBau und Ausstattung BearbeitenU 269 hatte an der Oberflache eine Wasserverdrangung von 769 t und unter Wasser 871 t Sie war insgesamt 67 1 m lang 6 2 m breit 9 6 m hoch mit einem 50 5 m langen Druckkorper und hatte einen Tiefgang von 4 74 m Das in der Bremer Vulkan Werft Vegesack gebaute U Boot wurde von zwei Viertakt Dieselmotoren F46 mit je 6 Zylindern und Ladegeblase der Kieler Germaniawerft mit einer Leistung von 2060 bis 2350 kW bei Unterwasserbetrieb mit zwei Elektromotoren GU 460 8 27 von AEG mit einer Leistung von 550 kW angetrieben Es hatte zwei 1 23 m grosse Propeller Das Boot war zum Tauchen bis in Tiefen von 230 m geeignet Das U Boot erreichte an der Oberflache Geschwindigkeiten bis zu 17 7 Knoten und unter Wasser bis zu 7 6 Knoten Aufgetaucht konnte das U Boot bei 10 Knoten bis zu 8500 Seemeilen weit fahren untergetaucht bei 4 Knoten bis zu 80 Seemeilen U 269 war mit funf 533 mm Torpedorohren vier am Bug und eins am Heck und vierzehn Torpedos einer 8 8 cm Kanone SK C 35 mit 220 Schuss Munition einer 3 7 cm FlaK M42 18 36 37 43 und zwei 2 cm FlaK C 30 ausgestattet Mannschaft BearbeitenDie Mannschaftsstarke des U Boots betrug 44 bis 60 Mann Bei seiner letzten Fahrt waren es 52 Mann Einsatze BearbeitenNach seiner Indienststellung wurde U 269 unter dem Kommando des Oberleutnants zur See ab Oktober 1943 Kapitanleutnant Karl Heinrich Harlfinger 1915 1944 ab 19 August 1942 erprobt und diente ab 11 September 1942 bei der 8 U Flottille in Danzig als Ausbildungsboot Ab 10 Marz 1943 wurde es in Kiel fur die erste Feindfahrt ausgerustet und fuhr uber Kristiansand und Stavanger nach Bergen Norwegen wo es am 20 Marz 1943 einlief und der 11 U Flottille als Frontboot zugeteilt wurde Vom 23 Marz 1943 bis zum 23 April 1943 fuhrte das U Boot als Teil der U Boot Gruppe Eisbar im Nordmeer seine erste erfolglose Feindfahrt durch 23 April lief es in Narvik ein und wurde am nachsten Tag wieder nach Bergen uberfuhrt wo es am 28 April einlief Hier fanden langere Wartungsarbeiten statt Am 29 April 1943 musste Oberleutnant Harlfinger das Kommando wegen einer schweren Erkrankung zeitweise niederlegen Am 1 Juli 1943 ubernahm bis zum 4 September 1943 Oberleutnant zur See Otto Hansen in Vertretung das Kommando Vom 6 Juli bis zum 12 Juli fuhrte das U Boot abermals eine erfolglose Feindfahrt durch diesmal unter Hansens Kommando Das Schiff befand sich nun in Narvik und wurde nach Hammerfest uberfuhrt wo es am 14 Juli 1943 einlief Die nachste Feindfahrt fuhrte es ab 22 Juli 1943 nach Spitzbergen und zur Bareninsel Es erlitt Beschadigungen im Eis Ohne Versenkungen kehrte das Boot uber Harstad nach Narvik zuruck das es am 4 September 1943 erreichte Am 5 September 1943 konnte Harlfinger wieder das Kommando uber U 269 ubernehmen Unter seinem Befehl lief das Boot am 8 September erneut in Bergen ein in dessen Werft es vom 28 Oktober bis zum 3 November 1943 fur Feindfahrten im Atlantik ausgerustet wurde Das U Boot wurde nun der 6 U Flottille in Saint Nazaire zugeteilt Am 4 November 1943 fuhrte Harlfinger das Boot von Bergen als Teil der U Boot Gruppe Coronel in den Nordatlantik wo es wieder keine feindlichen Schiffe beschadigen oder versenken konnte Am 15 Dezember 1943 lief U 269 in den Hafen von Saint Nazaire ein In der Zeit vom 16 Dezember 1943 bis zum 16 Marz 1944 wurde das U Boot in der Kriegsmarinewerft von Saint Nazaire mit einem Schnorchel ausrustet Dem militarisch erfolglosen Harlfinger wurde von der Marinefuhrung der Vorwurf der Wehrdienstentziehung gemacht Ihm wurde nachgesagt er habe sich auf Grund seines zugellosen Lebens eine Geschlechtskrankheit zugezogen und sei dadurch dienstuntauglich geworden Nachdem gegen ihn ein Kriegsgerichtsverfahren in Vorbereitung war nahm sich Harlfinger am 21 Marz 1944 mit seiner Dienstpistole im Hotel Majestic in La Baule das Leben so dass der Posten des Kommandanten von U 269 vakant wurde Nach dem Einbau des Schnorchels erhielt am 6 April 1944 der 29 jahrige Oberleutnant zur See Georg Uhl das Kommando uber U 269 Am 15 April fuhr das U Boot in den Hafen von Lorient wo es mehrere Wochen lang in Bereitschaft stand und bis zum 22 Mai Probefahrten machte Am 23 Mai traf es in Brest Finistere ein um als Teil der U Boot Gruppe Dragoner im Westen des Armelkanals eine mogliche alliierte Invasion abzuwehren Am 27 Mai 1944 kehrte das Boot unverrichteter Dinge nach Brest zuruck Letzter Einsatz und Ende BearbeitenAm 6 Juni 1944 kam es tatsachlich zur alliierten Invasion Operation Overlord und U 269 lief an diesem Tag wieder unter dem Kommando von Georg Uhl aus dem Hafen von Brest aus um alliierte Schiffe im Armelkanal zu bekampfen Nach mehreren heftigen alliierten Luftangriffen lief das Boot ohne selbst Schiffe angegriffen zu haben am 14 Juni in den Hafen von St Peter Port ein um seine Batterien aufzuladen Am 16 Juni stach es erneut in See konnte jedoch vor dem Hafen von Cherbourg nichts ausrichten und sollte nach St Peter Port zuruckkehren Am 25 Juni wurde U 269 jedoch von der britischen Fregatte HMS Bickerton unter dem Kommando von E M Thorpe aus der britischen 5 Geleitsicherungsgruppe British Support Group 5 entdeckt mit Wasserbomben angegriffen und schwer beschadigt wobei zwei Seeleute todlich verletzt wurden Uhl musste das U Boot auftauchen lassen und gab den Befehl zur Selbstversenkung und alle Mann von Bord Auch Uhl sprang ins Wasser geriet jedoch nach den Berichten Uberlebender in die Schiffsschraube der britischen Fregatte und wurde von dieser zerfetzt Ein in Brest neu zugestiegenes Mitglied der Besatzung sprang zur 3 7 cm Flak und feuerte auf die Fregatte wurde jedoch durch eine Salve der Englander fast sofort getotet Auch weitere Kameraden erlitten schwere oder todliche Verwundungen Die zwei fur die Selbstversenkung verantwortlichen Seeleute der leitende Ingenieur Oberleutnant zur See Friedrich Murb 1914 1990 und der Obermaschinistenmaat Ludwig Jaburek 1922 2011 die zunachst im Turm des U Bootes eingeschlossen und mit diesem auf eine Tiefe von rund 70 Metern abgesunken waren konnten sich dann doch ohne jegliche Atemhilfen an die Meeresoberflache retten Die uberlebenden U Boot Fahrer aus U 269 wurden von der Fregatte Bickerton an Bord geholt und als Kriegsgefangene nach England gebracht Schicksal der Besatzungsmitglieder BearbeitenBei der letzten Fahrt von U 269 befanden sich 52 Besatzungsmitglieder an Bord Von diesen starben einschliesslich des Kommandanten Georg Uhl 12 am Tag der Versenkung im Armelkanal unter ihnen mehrere nachdem sie zunachst schwerstverwundet an Bord der Bickerton gebracht worden waren die ubrigen im Wasser oder im Kugelhagel an Deck der U 269 Im Wrack des U Boots verblieben keine Toten Von den am 25 Juni Gestorbenen sind drei in Cannock Chase in England begraben Ihren Verletzungen erlagen in Grossbritannien zwei weitere am 1 beziehungsweise am 2 Juli 1944 von denen der im Krankenhaus gestorbene Maschinenobergefreite Bertram Kayser im englischen Brookwood Surrey begraben ist Ein Besatzungsmitglied starb am 28 September 1944 an einer Lungenembolie in einem Kriegsgefangenenlager in den USA ein weiterer ebenfalls in Kriegsgefangenschaft im Februar 1945 Somit waren bis Kriegsende 16 Mann der Besatzung vom 25 Juni 1944 tot Die ubrigen 36 Besatzungsmitglieder uberlebten den Krieg Rezeption Bearbeiten2015 und in einer zweiten Ausgabe im April 2016 erschienen die Erinnerungen des einstigen Besatzungsmitgliedes von U 269 des Maschinenobergefreiten Willi Blum 1923 2009 eines Vetters des CDU Politikers Norbert Blum 1935 herausgegeben von Willi Blums Sohn Jorg Blum und von Joachim Poppe unter dem Titel Versenkte Jugend Mit diesem Titel wollen die Autoren zum Ausdruck bringen dass diese Generation Jugend lieber alles anderes getan hatte als sich alle Hoffnungen Wunsche und Traume in einem wahnsinnigen Krieg versenken zu lassen Neben Willi Blums Erinnerungen enthalt das Buch auch einen Bericht des Obermaschinistenmaats Ludwig Jaburek 1922 2011 technische und chronologische Daten zum U Boot Facsimiles verschiedener Dokumente sowie eine Aufstellung der Besatzungsmitglieder Erwahnung fand das U Boot 2011 auch im Westfalischen Anzeiger im Zusammenhang mit einer spaten Familienzusammenfuhrung des Obermaschinistenmaats Ludwig Jaburek mit Nachkommen die auf seine Zeit im Hafen von Bergen Norwegen zuruckgehen Siehe auch BearbeitenListe deutscher U Boote Liste deutscher U Boote 1935 1945 U 251 U 500Literatur BearbeitenJorg Blum Joachim Poppe Versenkte Jugend Erinnerungen eines deutschen U Boot Fahrers auf U 269 BoD Books on Demand Norderstedt 2016 ISBN 3 7347 7972 3 Rainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 1 Die deutschen U Boot Kommandanten Geleitwort von Prof Dr Jurgen Rohwer Mitglied des Prasidiums der Internationalen Kommission fur Militargeschichte E S Mittler und Sohn Hamburg Berlin Bonn 1996 S 88 245 ISBN 3 8132 0490 1 Rainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 2 U Boot Bau auf deutschen Werften E S Mittler und Sohn Hamburg Berlin Bonn 1997 S 85 220 ISBN 3 8132 0512 6 Rainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 4 Die deutschen U Boot Verluste von September 1939 bis Mai 1945 E S Mittler und Sohn Hamburg Berlin Bonn 2008 S 258 261 ISBN 3 8132 0514 2 Erich Groner Dieter Jung Martin Maas Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 3 U Boote Hilfskreuzer Minenschiffe Netzleger Bernhard amp Graefe Verlag Munchen 1985 ISBN 3 7637 4802 4 Clay Blair Der U Boot Krieg Die Gejagten 1942 1945 Heyne Verlag 1999 S 522 684 ISBN 3 4531 6059 2 Ludenscheid 89 jahriger ehemaliger U Boot Obermaat Ludwig Jaburek erfuhr erst kurzlich von der Existenz einer Tochter in Norwegen Ludenscheider wird an einem Tag Papi Opa Uropa Westfalischer Anzeiger 22 Juni 2011 Vorsfelder schrieb Buch uber U Boot Krieg Wolfsburger Allgemeine Zeitung 5 Mai 2015 Buchbesprechung von Versenkte Jugend Weblinks BearbeitenDeutsche U Boote 1935 1945 U 269 U 269 Uboat net Heikendorf Moltenort Landkreis Plon Schleswig Holstein U Boot Ehrenmal Moltenort U 269 Typ VIIC 6 U Flottille St Nazaire Frontboot Onlineprojekt GefallenendenkmalerKarte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Deutsche U Boote 1935 1945 U 251 U 500 U 251 U 252 U 253 U 254 U 255 U 256 U 257 U 258 U 259 U 260 U 261 U 262 U 263 U 264 U 265 U 266 U 267 U 268 U 269 U 270 U 271 U 272 U 273 U 274 U 275 U 276 U 277 U 278 U 279 U 280 U 281 U 282 U 283 U 284 U 285 U 286 U 287 U 288 U 289 U 290 U 291 U 292 U 293 U 294 U 295 U 296 U 297 U 298 U 299 U 300 U 301 U 302 U 303 U 304 U 305 U 306 U 307 U 308 U 309 U 310 U 311 U 312 U 313 U 314 U 315 U 316 U 317 U 318 U 319 U 320 U 321 U 322 U 323 U 324 U 325 U 326 U 327 U 328 U 329 U 330 U 331 U 332 U 333 U 334 U 335 U 336 U 337 U 338 U 339 U 340 U 341 U 342 U 343 U 344 U 345 U 346 U 347 U 348 U 349 U 350 U 351 U 352 U 353 U 354 U 355 U 356 U 357 U 358 U 359 U 360 U 361 U 362 U 363 U 364 U 365 U 366 U 367 U 368 U 369 U 370 U 371 U 372 U 373 U 374 U 375 U 376 U 377 U 378 U 379 U 380 U 381 U 382 U 383 U 384 U 385 U 386 U 387 U 388 U 389 U 390 U 391 U 392 U 393 U 394 U 395 U 396 U 397 U 398 U 399 U 400 U 401 U 402 U 403 U 404 U 405 U 406 U 407 U 408 U 409 U 410 U 411 U 412 U 413 U 414 U 415 U 416 U 417 U 418 U 419 U 420 U 421 U 422 U 423 U 424 U 425 U 426 U 427 U 428 U 429 U 430 U 431 U 432 U 433 U 434 U 435 U 436 U 437 U 438 U 439 U 440 U 441 U 442 U 443 U 444 U 445 U 446 U 447 U 448 U 449 U 450 U 451 U 452 U 453 U 454 U 455 U 456 U 457 U 458 U 459 U 460 U 461 U 462 U 463 U 464 U 465 U 466 U 467 U 468 U 469 U 470 U 471 U 472 U 473 U 474 U 475 U 476 U 477 U 478 U 479 U 480 U 481 U 482 U 483 U 484 U 485 U 486 U 487 U 488 U 489 U 490 U 491 1 U 492 1 U 493 1 U 494 1 U 495 1 U 496 1 U 497 1 U 498 1 U 499 1 U 500 1 Siehe auch Liste deutscher U Boote 1935 1945 U 251 U 500 a b c d e f g h i j Bauauftrag annulliert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title U 269 amp oldid 235588850