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U 405 war ein deutsches Unterseeboot des Typs VII C das im U Boot Krieg des Zweiten Weltkriegs durch die Kriegsmarine im Nordmeer im Nordatlantik und in der Biskaya eingesetzt wurde U 405 vorheriges nachstes alle U Boote Typ VII CFeldpostnummer 35 435Werft Danziger Werft AG DanzigBauauftrag 16 Oktober 1939Baunummer 102Kiellegung 8 Juli 1940Stapellauf 4 Juli 1941Indienststellung 19 September 1941Kommandanten KorvettenkapitanRolf Henrich HopmanFlottillen 8 U Flottille Ausbildungsboot September 1941 Februar 1942 1 U Flottille Frontboot Marz Juni 1942 11 U Flottille Frontboot Juli 1942 Februar 1943 6 U Flottille Frontboot Marz November 1943Einsatze 11 UnternehmungenVersenkungen 2 Schiffe mit 11 841 BRT 2 Schnellboote 70 t 1 Landungsfahrzeug 143 tVerbleib am 1 November 1943 durch Rammstoss beschadigt und mit Artillerie versenkt Inhaltsverzeichnis 1 Technische Daten 2 Kommandant 3 Einsatz und Geschichte 3 1 Bootsemblem 3 2 Angriff auf SC 121 3 3 Versenkung 4 Anmerkungen und Einzelnachweise 5 LiteraturTechnische Daten BearbeitenDie Danziger Werft AG lieferte im Laufe des Zweiten Weltkrieges insgesamt 42 U Boote vom Typ VII C und der Modifikation VII C 41 an die Kriegsmarine aus U 405 gehorte zum zweiten Bauauftrag der an diese Werft erging und insgesamt vier VII C Boote umfasste Dieses Modell wurden wegen seiner Ausdauer und Einsatzfahigkeit auch Atlantikboot genannte Ein 67 m langes VII C Boot verdrangte unter Wasser 865 m und uber Wasser 761 m Zwei Dieselmotoren erzielten bei Uberwasserfahrt eine Geschwindigkeit von 17 kn wahrend bei Unterwasserfahrt zwei Elektromotoren das Boot zu einer Geschwindigkeit von 7 kn antrieben Die Bewaffnung der VII C Boote bestand bis 1944 aus einer 8 8 cm Kanone und einer 2 cm Flak an Deck sowie vier Bugtorpedorohren und einem Hecktorpedorohr Ublicherweise fuhrte ein VII C Boot 14 Torpedos mit sich Im September 1941 wurden von allen deutschen Werften insgesamt zehn Boote des Typs VII C an die Kriegsmarine ausgeliefert Korvettenkapitan Rolf Heinrich Hopmann stellte U 405 am 17 September in Dienst 1 Kommandant BearbeitenRolf Henrich Hopman wurde am 26 Marz 1906 in Kiel geboren und trat 1926 in die Reichsmarine ein Bei Kriegsbeginn fuhr er als 1 Offizier auf dem Zerstorer Z 19 Hermann Kunne und nahm am Unternehmen Weserubung teil Bei der Schlacht um Narvik wurde er an Land eingesetzt Bis Fruhjahr 1941 diente Hopman als Generalstabsoffizier und ubernahm dann nach Absolvierung seiner U Bootausbildung und eines U Bootkommandantenlehrgangs das Kommando auf U 405 2 Einsatz und Geschichte BearbeitenBis Februar 1942 unterstand U 405 als Ausbildungsboot der 8 U Flottille in Danzig und unternahm Ubungsfahrten zum Training der Besatzung Obwohl das Boot dann der in Brest stationierten 1 U Flottille zugeteilt wurde operierte es fortan von Drontheim und Bergen aus Ab Juli 1942 war es dann der hier stationierten 11 U Flottille unterstellt Im Fruhjahr 1943 verlegte U 405 nach Frankreich und gehorte ab dann zur 6 U Flottille in Saint Nazaire Bootsemblem Bearbeiten Die Besatzungen der meisten deutschen U Boote entschieden sich bereits wahrend der Zeit als Ausbildungsboot fur ein Kennzeichen das am Turm aufgemalt und an der Mutze getragen wurde Als beim Passieren eines Eisschollenfeldes eine Eisbarenfamilie gesichtet wurde beschloss man als U Bootemblem einen Eisbar auf einer Scholle zu wahlen der uber die Dienstzeit von U 405 hinweg in mehreren Ausfuhrungen den Turm zierte 3 Angriff auf SC 121 Bearbeiten Im Februar 1943 brach ein alliierter Geleitzug mit der Kennung SC 121 von New York nach Europa auf der aus 59 Schiffen bestand die verhaltnismassig unzureichend lediglich durch eine kleine Gruppe von Geleitschiffen gesichert waren Kommandant Hopman entdeckte SC 121 und aufgrund seiner Meldung stellte die U Bootfuhrung aus den im Seegebiet befindlichen deutschen U Booten zwei U Bootgruppen Ostmark und Westmark zusammen die nach den Vorgaben der von Karl Donitz entwickelten Rudeltaktik das Gefecht mit dem Konvoi aufnehmen sollten 4 Von den 27 U Booten die in den U Bootgruppen Ostmark und Westmark zusammengestellt wurden befanden sich 18 auf ihrer Jungfernfahrt und weitere wurden von unerfahrenen Kommandanten befehligt die noch keine eigenstandige Feindfahrt absolviert hatten Zunachst schlossen einige der Westmark Boote zur Position von U 405 auf und begannen am 7 Marz bei unruhigem Seegang infolge aufkommender Winde mit dem Angriff auf SC 121 5 Zwei Tage spater hatte sich der Sturm zu einem Orkan ausgewachsen aber es gelang einigen der Westmark Boote am Geleitzug zu bleiben und insgesamt 8 Schiffe zu versenken Kommandant Hopman attackierte das Flaggschiff des Geleitzugs und versenkte dieses und ein zur Verteidigung herbeigeeiltes gepanzertes Landungsfahrzeug In den Morgenstunden des 9 Marz trafen von Island entsandte alliierte Kriegsschiffe ein und verstarkten den Geleitschutz Inzwischen war auch der Sturm abgeklungen und die Luftsicherung war verstarkt worden Die deutschen U Boote stellten daraufhin ihre Angriffe ein Der Verlust von 12 Schiffen und zwei Geleitzugschiffen aus einem einzigen Konvoi war eine Art trauriger Rekord fur den die amerikanische Geleitschutzgruppe bei Ankunft von ihren britischen Alliierten kritisiert wurde 6 Aus den zwei Geleitzugen die die amerikanische Escort Group A3 im Fruhjahr 1943 zu schutzen hatte waren nun insgesamt 26 Schiffe verlorengegangen Die Gesamtverluste der Alliierten beliefen sich gegen Mitte des Monats auf 70 Schiffe von denen 60 in Geleitzugen wie HX 229 verlorengegangen waren Der Erste Seelord Dudley Pound stellte unter dem Eindruck dieser Ruckschlage das alliierte Geleitzugsystem als Ganzes in Frage 7 Die hierzu getroffene oft kolportierte Einschatzung der britischen Befehlshaber dass es den Deutschen im Marz 1943 fast gelungen ware das Band zwischen Amerika und Europa zu zerreissen wurde nachtraglich von Karl Donitz und anderen oft in rechtfertigender Absicht und als Nachweis des Erfolgs der von deutscher Seite verfolgten Strategie herangezogen Der Wortlaut entstammt aber einer spateren Bewertung der Briten von Herbst 1943 und wurde also im Nachhinein getroffen namlich zu einem Zeitpunkt an dem sich die Verhaltnisse bereits vollig umgekehrt hatten 8 Wahrend ungeachtet der schweren Verluste einiger weniger Konvois ein Dutzend Geleitzuge weitestgehend unbehelligt den Atlantik passierten waren der Kriegsmarine zum Marz bereits 41 Boote verlorengegangen Als im Mai 1943 nochmals 41 U Boote vernichtet wurden sah sich Karl Donitz seinerseits gezwungen den U Boot Krieg von deutscher Seite auszusetzen Versenkung Bearbeiten nbsp USS BorieEnde Oktober 1943 spurte eine Kampfgruppe um den Flugzeugtrager USS Card einige deutsche U Boote auf Hierzu gehorte auch U 405 das von dem Zerstorer Borie angegriffen wurde Als der Zerstorer zum Wasserbombenangriff ansetzte klinkten fast alle Wasserbomben versehentlich gleichzeitig aus und rollten ins Wasser Die anschliessenden Detonationen beschadigten U 405 dennoch so schwer dass sich Kommandant Hopman entschied das Boot auftauchen zu lassen Wahrend die Deutschen an Deck sturmten und versuchten ihre Artillerie zu bemannen bestrich die Borie das U Boot mit Maschinengewehrfeuer und setzte zu einem Rammstoss an Es gelang Kommandant Hopman durch ein rasches Manover die Wucht des Zusammenstosses zu mindern indem er ausnutzte dass der anlaufende Zerstorer durch eine Welle angehoben wurde und die Borie setzte auf dem Deck des U Bootes auf Wahrend der nun folgenden zehn Minuten in denen sich U Boot und Zerstorer nicht voneinander losen konnten gelang es der Besatzung der Borie wegen des ungunstigen Winkels nicht ihre schwere Artillerie zum Einsatz zu bringen die Manner nutzten daher Handfeuerwaffen und einzelne amerikanische Matrosen warfen improvisierte Wurfgeschosse auf das Deck von U 405 9 Als beide Schiffe wieder freikamen war der Zerstorer erheblicher beschadigt als das U Boot das nun zu fliehen versuchte Der Zerstorer nahm geleitet vom Radar die Verfolgung auf und als der Kommandant das Wasser mit Suchscheinwerfern ableuchten liess geriet U 405 in den Lichtkegel Das entdeckte U Boot versuchte nun seinerseits die Borie zu rammen Drei weitere Treffer mit auf geringe Tiefe eingestellten Wasserbomben stoppten diese Attacke und U 405 blieb regungslos liegen Nun lief der Zerstorer ab um den Abstand zu vergrossern und versenkte das an der Oberflache treibende U Boot mit Artilleriefeuer Als die Borie sich wieder naherte uberlief der Zerstorer die im Wasser treibenden Deutschen Der Kommandant Hutchins hatte ein Ausweichmanover fahren lassen da er wahnte von einem weiteren U Boot angegriffen zu werden und leitete keine weiteren Rettungsmassnahmen ein 10 Die gesamte Besatzung starb als U 405 in der Nacht zum 1 November auf der Position 49 00 N 31 14 W versank 11 Die USS Borie war ihrerseits so schwer beschadigt dass sie wenige Stunden spater von der Besatzung aufgegeben und durch einen Avenger Torpedobomber versenkt werden musste Bei dem Versuch zu den Rettungsschiffen zu schwimmen starben 27 Mann der Besatzung der Borie die wahrend des Duells mit U 405 keine Verluste zu verzeichnen gehabt hatte Kommandant Hutchins und der Leitende Ingenieur der Borie erhielten das Navy Cross Kommandant Korvettenkapitan Hopman Sohn des Vizeadmirals Albert Hopman erhielt posthum am 5 Januar 1944 das Deutsche Kreuz in Gold Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Rainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 2 Der U Boot Bau auf deutschen Werften 1997 S 55 Rainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 1 Die deutschen U Boot Kommandanten E S Mittler und Sohn Hamburg u a 1996 ISBN 3 8132 0490 1 S 106 Georg Hogel Embleme Wappen Malings deutscher U Boote 1939 1945 5 Auflage Koehlers Verlagsgesellschaft mbH Hamburg 2009 ISBN 978 3 7822 1002 7 S 101 Das Kurzel SC steht fur slow convoy und bezeichnete Geleitzuge die aufgrund der Menge an mitfahrenden Schiffen relativ langsam vorankamen Die Boote der Ostmark Gruppe sollten befehlsgemass abwarten Clay Blair Der U Boot Krieg Band 2 Die Gejagten 1942 1945 Heyne Munchen 1998 ISBN 3 453 16059 2 S 315 316 Michael Salewski Deutschland und der Zweite Weltkrieg Ferdinand Schoningh Paderborn u a 2005 ISBN 3 506 71390 6 S 224 Dieter Hartwig Grossadmiral Karl Donitz Legende und Wirklichkeit Ferdinand Schoningh Paderborn u a 2010 ISBN 978 3 506 77027 1 S 103 Ein deutscher Seemann wurde von einem Messer todlich getroffen ein anderer von einer Munitionskiste erschlagen C Blair Der U Boot Krieg Band 1 Die Jager 1939 1942 1998 S 519 520 Paul Kemp Die deutschen und osterreichischen U Boot Verluste in beiden Weltkriegen Urbes Verlag Grafelfing vor Munchen 1998 ISBN 3 924896 43 7 S 160 161 Literatur BearbeitenRainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 2 Der U Boot Bau auf deutschen Werften E S Mittler und Sohn Hamburg u a 1997 ISBN 3 8132 0512 6 Rainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 3 Deutsche U Boot Erfolge von September 1939 bis Mai 1945 E S Mittler und Sohn Hamburg u a 2001 ISBN 3 8132 0513 4 Clay Blair Der U Boot Krieg Band 1 Die Jager 1939 1942 Heyne Munchen 1998 ISBN 3 453 12345 X Deutsche U Boote 1935 1945 U 251 U 500 U 251 U 252 U 253 U 254 U 255 U 256 U 257 U 258 U 259 U 260 U 261 U 262 U 263 U 264 U 265 U 266 U 267 U 268 U 269 U 270 U 271 U 272 U 273 U 274 U 275 U 276 U 277 U 278 U 279 U 280 U 281 U 282 U 283 U 284 U 285 U 286 U 287 U 288 U 289 U 290 U 291 U 292 U 293 U 294 U 295 U 296 U 297 U 298 U 299 U 300 U 301 U 302 U 303 U 304 U 305 U 306 U 307 U 308 U 309 U 310 U 311 U 312 U 313 U 314 U 315 U 316 U 317 U 318 U 319 U 320 U 321 U 322 U 323 U 324 U 325 U 326 U 327 U 328 U 329 U 330 U 331 U 332 U 333 U 334 U 335 U 336 U 337 U 338 U 339 U 340 U 341 U 342 U 343 U 344 U 345 U 346 U 347 U 348 U 349 U 350 U 351 U 352 U 353 U 354 U 355 U 356 U 357 U 358 U 359 U 360 U 361 U 362 U 363 U 364 U 365 U 366 U 367 U 368 U 369 U 370 U 371 U 372 U 373 U 374 U 375 U 376 U 377 U 378 U 379 U 380 U 381 U 382 U 383 U 384 U 385 U 386 U 387 U 388 U 389 U 390 U 391 U 392 U 393 U 394 U 395 U 396 U 397 U 398 U 399 U 400 U 401 U 402 U 403 U 404 U 405 U 406 U 407 U 408 U 409 U 410 U 411 U 412 U 413 U 414 U 415 U 416 U 417 U 418 U 419 U 420 U 421 U 422 U 423 U 424 U 425 U 426 U 427 U 428 U 429 U 430 U 431 U 432 U 433 U 434 U 435 U 436 U 437 U 438 U 439 U 440 U 441 U 442 U 443 U 444 U 445 U 446 U 447 U 448 U 449 U 450 U 451 U 452 U 453 U 454 U 455 U 456 U 457 U 458 U 459 U 460 U 461 U 462 U 463 U 464 U 465 U 466 U 467 U 468 U 469 U 470 U 471 U 472 U 473 U 474 U 475 U 476 U 477 U 478 U 479 U 480 U 481 U 482 U 483 U 484 U 485 U 486 U 487 U 488 U 489 U 490 U 491 1 U 492 1 U 493 1 U 494 1 U 495 1 U 496 1 U 497 1 U 498 1 U 499 1 U 500 1 Siehe auch Liste deutscher U Boote 1935 1945 U 251 U 500 a b c d e f g h i j Bauauftrag annulliert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title U 405 amp oldid 220848336