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Dieser Artikel behandelt die Besatzungszone in Deutschland Zur amerikanischen Besatzungszone in Osterreich siehe besetztes Nachkriegsosterreich Die amerikanische Besatzungszone zeitgenossisch meist US Zone anfangs auch Sudwestzone 1 war eine der vier Besatzungszonen in die Deutschland westlich der Oder Neisse Linie von den alliierten Siegermachten im Juli 1945 rund zwei Monate nach der deutschen Kapitulation und dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa aufgeteilt wurde Sie unterstand der US Militarregierung OMGUS und endete nach der Grundung der Bundesrepublik Deutschland mit dem Inkrafttreten des Besatzungsstatuts am 21 September 1949 Amerikanische Besatzungszone und Amerikanischer Sektor von Berlin ab 8 Juni 1947Die mit dem Besatzungsstatut verbundenen alliierten Vorbehaltsrechte verloren erst 1990 mit der deutschen Wiedervereinigung und dem Inkrafttreten des Zwei plus Vier Vertrages am 15 Marz 1991 auch volkerrechtlich ihre Wirkung als Deutschland die volle Souveranitat wiedererlangte Inhaltsverzeichnis 1 Gebiet 2 Politische Organisation 3 Militargouverneure 3 1 US Militarregierung fur Deutschland 3 2 Militarbefehlshaber der Lander in der US Zone 4 Rundfunk 5 Bahnverkehr 6 Wirtschaftliche Struktur 7 Historische Uberlieferung 8 Literatur 9 Weblinks 10 Anmerkungen 11 EinzelnachweiseGebiet Bearbeiten nbsp US Zonengrenze am Tannbach in Modlareuth zwischen Thuringen und Bayern 1949 Die US Zone umfasste zum einen Bayern einschliesslich der thuringischen Exklave Ostheim und ausschliesslich des Kreises Lindau und der Pfalz ausserdem die Provinzen Kurhessen und Nassau ausschliesslich der zugehorigen Exklaven und der Kreise Oberwesterwald Unterwesterwald Unterlahn und Sankt Goarshausen und rechts des Rheins gelegene Gebiete des Landes Hessen Darmstadt also die Provinzen Oberhessen und Starkenburg mit dem damals hessischen Bad Wimpfen sowie die ostlich des Rheins gelegenen Teile von Rheinhessen Grenze war die Mitte der Schifffahrtsrinne des Rheins Schliesslich gehorten die nordlich der Reichsautobahn Karlsruhe Ulm der heutigen A 8 gelegenen Kreise von Wurttemberg und Baden zur amerikanischen Besatzungszone Dabei handelte es sich um die Stadtkreise Stuttgart Heilbronn und Ulm sowie die Landkreise Aalen Backnang Boblingen Crailsheim Esslingen Schwabisch Gmund Goppingen Schwabisch Hall Heidenheim Heilbronn Kunzelsau Leonberg Ludwigsburg Mergentheim Nurtingen Ohringen Ulm Vaihingen Waiblingen in Wurttemberg sowie die Stadtkreise Karlsruhe Heidelberg Mannheim und Pforzheim und die Landkreise Bruchsal Buchen Heidelberg Karlsruhe Mannheim Mosbach Pforzheim Sinsheim und Tauberbischofsheim in Baden Zusatzlich waren Bremen und Bremerhaven bis Dezember 1945 einschliesslich der Landkreise Wesermunde Osterholz und Wesermarsch Bestandteil der Zone aufgrund der Eigenschaft als Versorgungshafen der amerikanischen Besatzungstruppen Der sudwestliche Teil Gross Berlins Bezirke Zehlendorf Steglitz Schoneberg Kreuzberg Tempelhof Neukolln unterstand als amerikanischer Sektor ebenfalls der US Militarverwaltung Viersektorenstadt Im Wanfrieder Abkommen wurden Ortschaften an der Werra mit Ortschaften in der Sowjetischen Besatzungszone getauscht um die Bahnstrecke Bebra Gottingen durchgehend nutzen zu konnen Damit gelangte ein Teil des Eichsfelds in diese Zone und spater nach Hessen Politische Organisation BearbeitenAufgrund der Proklamation Nr 2 entstanden am 19 September 1945 im Rahmen eines foderalistischen Konzeptes die ersten Lander in der amerikanischen Besatzungszone Am 5 Marz 1946 trat das Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus in Kraft und wurde zum Vorbild fur die Entnazifizierung in den ubrigen westlichen Zonen Alle Deutschen uber 18 Jahren mussten in Fragebogen uber ihre Funktion im nationalsozialistischen Deutschland Auskunft geben 2 Aus dieser Zone bildete die Militarregierung der Vereinigten Staaten 1945 bzw 1946 die Lander Bayern Wurttemberg Baden Gross Hessen und Bremen die im Landerrat des amerikanischen Besatzungsgebietes zusammenarbeiteten und am 23 Mai 1949 Bestandteil der Bundesrepublik Deutschland wurden Am 1 Januar 1947 wurde die amerikanische mit der Britischen Besatzungszone zur Bizone zusammengeschlossen 1952 fusionierte das Land Wurttemberg Baden mit den in der franzosischen Besatzungszone gebildeten Landern Baden und Wurttemberg Hohenzollern zum Land Baden Wurttemberg Militargouverneure BearbeitenUS Militarregierung fur Deutschland Bearbeiten nbsp Eisenhower und Clay in Berlin 1945Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde zunachst der spatere Prasident Dwight D Eisenhower Oberbefehlshaber uber die amerikanischen Truppen in Europa und ubernahm auch das Amt des Militargouverneurs in der amerikanischen Zone siehe Alliierter Kontrollrat Seine Nachfolger als Leiter der US Militarregierung fur Deutschland mit Sitz in Berlin und Frankfurt waren George S Patton November 1945 kommissarisch Joseph T McNarney November 1945 Januar 1947 Lucius D Clay Januar 1947 Mai 1949 Clarence R Huebner Mai September 1949 kommissarisch Der Militarregierung folgte 1949 das Amt der Hohen Kommissare Militarbefehlshaber der Lander in der US Zone Bearbeiten Am 1 August 1945 wurde die amerikanische Besatzungszone in zwei Militardistrikte unterteilt Bayern ohne die linksrheinische Pfalz und den Landkreis Lindau bildete dabei den ostlichen US Militardistrikt Dessen Sitz befand sich beim Hauptquartier der 3 US Armee in Bad Tolz und stand unter dem Befehl von General George S Patton Der westliche US Militardistrikt umfasste die Gebiete der spater gebildeten Lander Grosshessen und Wurttemberg Baden und hatte sein Hauptquartier bei der 7 US Armee in Heidelberg unter dem Kommando von General Wade H Haislip Die neu gebildeten Lander Grosshessen und Wurttemberg Baden bildeten jeweils eigene Militarregierungsbezirke die ebenfalls einem US Militargouverneur unterstellt waren Fur Grosshessen war dies James R Newman mit Sitz in Wiesbaden fur Wurttemberg Baden mit Sitz in Stuttgart von 1945 bis 1946 Oberst William W Dawson 3 von November 1946 bis Dezember 1947 Sumner Sewall von 1947 bis Dezember 1948 Charles M La Follette und von Januar 1949 bis 1952 Charles P Gross Die US Militargouverneure fur Bremen waren von 1945 bis 1946 Oberst Bion C Welker von September bis Dezember 1946 Oberstleutnant Gordon Browning von 1946 bis November 1948 Thomas F Dunn und von 1949 bis 1952 Kapitan Charles Richardson Jeffs Im Jahre 1949 anderte sich das Amt des jeweiligen Militargouverneurs in das eines Landeskommissars Siehe auch Liste der US amerikanischen Militargouverneure von Bayern und Kommandant des Amerikanischen Sektors von BerlinRundfunk BearbeitenIm Gegensatz zur franzosischen SWF und britischen NWDR Zone wurden mehrere Rundfunksender eingerichtet BR HR Radio Bremen RIAS und SDR Dies lehnte sich an die US amerikanische Tradition der lokalen Radiosender an Bahnverkehr BearbeitenAb dem 22 September 1945 gab es im Gebiet der Amerikanischen Besatzungszone erstmals nach Kriegsende wieder drei Fernreisezuge fur den offentlichen Verkehr Alle drei Zugpaare verkehrten von und nach Frankfurt am Main und fuhrten ausschliesslich die 3 Wagenklasse 4 D 57 D 58 Frankfurt Main Ost uber Nurnberg Hauptbahnhof nach Munchen Hauptbahnhof ca 11 Stunden D 369 D 370 Frankfurt Main Sud uber Kornwestheim nach Munchen Hbf ca 10 5 Stunden Anm 1 D 115 D 116 Frankfurt Main Ost Hof Hauptbahnhof ca 10 Stunden Wirtschaftliche Struktur BearbeitenSiehe auch Deutsche Mark Bauprogramm der U S ArmyHistorische Uberlieferung BearbeitenDie Originalakten des Office of Military Government for Germany der amerikanischen Militarverwaltung in Deutschland liegen im Washington National Records Center untergebracht in der University of Maryland Die Akten aus dem Gebiet Hessens wurden Ende der 1970er Anfang der 1980er Jahre verzeichnet und verfilmt Die Microfiches konnen heute in allen drei hessischen Staatsarchiven Anm 2 benutzt werden 5 Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt hat die Erschliessungsinformationen zu samtlichen Microfiches online gestellt so dass diese recherchiert werden konnen 6 Literatur BearbeitenJohn Gimbel Amerikanische Besatzungspolitik in Deutschland 1945 1949 S Fischer Verlag Frankfurt am Main 1971 ISBN 3 10 026101 1 Klaus Dietmar Henke Die amerikanische Besetzung Deutschlands 3 Auflage Oldenbourg Munchen 2009 ISBN 978 3 486 59079 1 Ralph Willett The Americanization of Germany 1945 1949 Neuauflage Routledge London 1992 ISBN 0 415 07710 0 Earl F Ziemke The U S Army in the Occupation of Germany 1944 1946 Center of Military History United States Army Washington D C 1990 history army mil Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Amerikanische Besatzungszone Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Amerikanische Besatzungszone im Katalog der Deutschen NationalbibliothekAnmerkungen Bearbeiten Der Bahnhof Frankfurt Main Sud war damals vorubergehend als Frankfurt South ausgeschildert Foto in Rainer Humbach Bahn der US Army im Zweiten Weltkrieg In Zuge der Alliierten Eisenbahn Kurier Special 126 EK Verlag Freiburg 2017 ISBN 978 3 8446 7019 6 S 6 15 15 Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden Hessisches Staatsarchiv Marburg und Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Einzelnachweise Bearbeiten Martin Vogel Hrsg Deutsche Geschichte Von den Anfangen bis zur Wiedervereinigung J B Metzler Verlag Stuttgart 1994 S 731 60 Jahre Die Zeit Zeitgeschichte 1946 2006 1 Teil 1946 1966 S 4 Paul Sauer Demokratischer Neubeginn in Not und Elend Das Land Wurttemberg Baden von 1945 bis 1952 Vaas Verlag Ulm 1978 ISBN 3 88360 003 2 S 24 Reichsbahndirektion Mainz Hg Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz N F vom 10 Oktober 1945 Nr 9 Bekanntmachung Nr 72 S 61 Ubersicht uber den Bestand Office of Military Government for Germany US OMGUS In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen Stand 7 Januar 2015 Ubersicht uber den Bestand Amerikanische Militarregierung in Hessen OMGHE In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen Stand 7 Januar 2015 Besatzungszonen in Deutschland nach dem Zweiten WeltkriegBesatzungszonen Amerikanische Besatzungszone Britische Besatzungszone Franzosische Besatzungszone Sowjetische Besatzungszone nbsp Zonenzusammenschlusse Bizone Trizone Normdaten Geografikum GND 35099 0 lobid OGND AKS LCCN n80125936 VIAF 151862605 Anmerkung VIAF LCCN 126100628 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amerikanische Besatzungszone amp oldid 237586646