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Der Transsahara Gurtel 1 stellt in der regionalen Geologie Afrikas ein System aus neoproterozoischen Falten und Uberschiebungsorogenen mit mehr als 3000 Kilometer abgekurzt km Lange dar Es beginnt im marokkanischen Antiatlas und reicht bis an die Sudatlantikkuste von Benin Transsahra Gurtel zwischen dem Westafrika Kraton mit dem Tindouf Becken sudlich des Antiatlas sowie dem Sahara Metakraton mit dem Tuareg Schild und dem Togo Benin Nigeria SchildDie geologische Entwicklung begann mit Grabenbruchbildungen und Offnung von Ozeanen Zwischen dem Ostrand des Westafrika Kratons und der westlichen Flanke des Sahara Metakratons 2 breitete sich der Pharusische Ozean 3 engl Pharusian Ocean auch Transsahara Ozean genannt aus Ein weiterer nicht benannter Ozean mit unbekannter Ausdehnung bildete sich am Nordrand des Westafrika Kratons vor einer noch nicht definierten Landmasse manchmal als Marokko Kontinent bezeichnet Bei anschliessendem Abtauchen Subduktion von ozeanischen unter kontinentale Lithospharenplatten entstanden neue unterschiedliche Krustenblocke wie magmatische Inselbogen und Forearc und Backarc Becken Die fortschreitende Verengung und Schliessung der Ozeane fuhrte zu Kollisionen und teilweisen Uberschiebungen auf die Kontinentalrander mit orogener Auffaltung der Krusteneinheiten Entwicklung von magmatischen Plutonen und Vulkanen sowie vulkano sedimentaren Ablagerungen Heute sind grosse Gurtelbereiche unter sedimentaren Schichten der Sahara der Sahelzone und anderen Gebieten verborgen Die Hauptphase der Entwicklung fallt in die Zeit der Pan Afrikanischen Orogenese und reicht von vor rund 800 bis 550 Millionen Jahren abgekurzt mya Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Erstreckung 2 Generelle geodynamische Entwicklung 3 Geologische Strukturen Gesteine 3 1 Antiatlas Gurtel 3 2 Pharusischer Gurtel 3 3 Dahomeyide Gurtel 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage und Erstreckung Bearbeiten nbsp Afrika mit den vom Transsahara Gurtel beruhrten nordwestlichen bis zentralwestlichen StaatenDer Transsahara Gurtel tritt in Marokko Algerien Mali Niger Nigeria Benin Togo und Ghana zu Tage Bis auf Nigeria Benin Togo und Ghana durchquert der Gurtel mit einer Lange von ca 1800 km die Sahara wodurch er seinen Namen erhielt Der Transsahara Gurtel wird unterteilt in den sudwest nordost verlaufenden streichenden Antiatlas Gurtel den in quasi Nordsudrichtung ausgerichteten Pharusischen Gurtel engl Pharuside Belt der von Algerien bis nach Mali reicht und den in Mali und Niger anschliessenden sudlichen Abschnitt der den Namen Dahomeyide Gurtel engl Dahomeyide Belt tragt Dessen Aufschlusse treten Westen von Nigeria im Osten von Ghana in Togo und in Benin auf wo er am Golf von Guinea mit der Bucht von Benin zu Tage tritt und im Sudatlantik auslauft Geologisch bzw geomorphologisch ist der Antiatlas Gurtel Bestandteil des nordlich und ostlich vorgelagerten Atlas Der Pharusische Gurtel entwickelte sich zwischen der nordostlichen Flanke des Westafrica Kratons und dem Tuareg Schild 4 wahrend der Dahomeyide Gurtel vom sudostlichen Rand des Westafrika Kraton und der westlichen Zone des Togo Benin Nigeria Schild 5 begrenzt wird Letztere Gurtel trennen somit den Westafrika Kraton und dem Sahara Metakraton Obwohl der Dahomeyide Gurtel derzeit an der Kuste des Atlantischen Ozeans auslauft kann seine Fortsetzung in der Provinz Borborema des Bundesstaates Paraiba im Nordosten Brasiliens nachvollzogen werden 1 Die Trennung dieser beiden Orogenabschnitte erfolgte wahrend der Offnung des Sudatlantiks in der fruhen Kreide ab 140 mya Generelle geodynamische Entwicklung Bearbeiten nbsp Prinzipdarstellung eines Kontinentalblocks mit verschieden alten Grundgebirgskomplexen und deren sedimentarem Deckgebirge nbsp Prinzipdarstellung wesentlicher Prozessen entlang von Plattengrenzen nbsp Prinzipdarstellung eines Grabenbruch in einer Kontinentalplatte nbsp Prinzipdarstellung konvergierender Lithospharenplatten mit Subduktion und Faltengebirge uber der Kollisionszone nbsp Prinzipdarstellung einer Subduktionszone mit den darin stattfindenden geologischen Prozessen nbsp Prinzipdarstellung einer Subduktionszone mit Backarc Spreizung nbsp Prinzipdarstellung eines Akkretionskeils nbsp Uberschiebungssystem mit Klippe Uberschiebungsdecke und Fenster nbsp Stadien des Wilson Zyklus am Beispiel rezenter Prozesse der PlattentektonikDer Transsahara Gurtel basiert uberwiegend auf vor neoproterozoischem Grundgebirge das durch neoproterozoische pan afrikanische Ereignisse regional stark uberarbeitet wurde und anderen metamorph uberpragten Krustenansammlungen Die geologische Evolution des Transsahara Gurtels kann bis in die Entwicklungsphasen des Superkontinents Rodinia zuruckverfolgt werden Diese waren neben der Vereinigung von Kratonen und anderen Landmassen auch begleitet von Grabenbruchbildungen die sich vielfach zu Ozeanbecken ausweiteten In dem hier behandelten Kontext war es der Pharusische Ozean der den Westafrika Kraton vom Sahara Metakraton trennte sowie ein noch nicht definierter Ozean an der Nordflanke des Westafrika Kraton In der weiteren plattentektonischen Entwicklung invertierten die Bewegungen der Lithospharenplatten von divergierende in konvergierende was u a zur Subduktion ozeanischer Erdkruste fuhrte Hierdurch entwickelten sich neue Krustenausformungen und bestandteile wie Backarc und Forearcbecken juvenile Ozeanboden infolge Backarc Beckenspreizungen magmatische Inselbogen Suiten Akkretionskeile und Sedimente unterschiedlicher Petrogenese Kollisionen untereinander und mit den angrenzenden Kratonen bzw Schilden oder anderen Landmassen wie z B Mikrokontinenten oder Terranen In komplexen Prozessen entstanden meist hohe Faltengebirge mit Uberschiebungen und Aufschiebungen von Ophiolithen in Form von tektonische Decken Einhergehend mit Subduktions und Kompressionsprozessen waren die Metamorphose von Gesteinen in unterschiedlichen Auspragungen sowie Magmatismus und Vulkanismus wahrend und nach der Orogenbildung In allen Entwicklungsphasen des Transsahara Gurtels entstanden massive vulkano sedimentare Ablagerungen kontinentaler und mariner Herkunft die sich oft in dehnungsbedingten Sedimentbecken anreicherten Die regionalen Kollisionen sind der Ausdruck der ubergeordneten tektonischen Prozesse die zur Formierung des Grosskontinents Gondwana fuhrten Mit der vollstandigen Schliessung der Ozeane und Gebirgsbildung kamen diese Ablaufe um 550 mya zum Abschluss Der Transsahara Gurtel durchlief einen kompletten Wilson Zyklus Geologische Strukturen Gesteine Bearbeiten nbsp Antiatlas innerhalb der Gebirgszuge des AtlasgebirgesAntiatlas Gurtel Bearbeiten Die Evolution des Transsahara Gurtel im Bereich des Antiatlasgebirges begann mit der Ausbildung eines Grabenbruchs und eines Ozeanbecken unbekannter Ausdehnung zwischen dem Westafrika Kraton und einer unbekannten Festlandmasse manchmal als Marokko Kontinent bezeichnet Nordwarts gerichtete Subduktion fuhrte zu einer tektonische Melangen 6 die im Antiatlas des sudlichen Marokkos als Sirwa Sarhro und Bou Azzer El Graara Inlier Zeugenberge zu Tage treten siehe auch Jbel Sirwa und Jbel Sarhro Sie stellen bedeutende geologische Einheiten bei der Formierung des Antiatlas dar Krustendehnungen fuhrten zur Ausbildung des ruckseitigen Retro Arc Beckens Tindouf Vorlandbeckens engl Tindouf Basin Dieses Becken nahm Molassen der aufgefalteten Krusteneinheiten auf Die altesten Gesteine entstammen dem Grundgebirge das wahrend der Eburischen Orogenese engl Eburnean Ogrogeny ab 2 200 mya gebildet wurde Die Inlier werden lithostratigraphisch als geologische Gruppe definiert und stellen geologisch ein Fenster in einem Uberschiebungssystem dar Wahrend der um 788 mya vorherrschenden Grabenbruchphase lagerte sich am Nordrand des Westafrika Kratons in einem seichten marinen Milieu eine fruh neoproterozoische vulkano sedimentaren Sequenz ab die als Sirwa Inlier oder Bleida Gruppe bezeichnet wird Sie besteht aus Quarziten Dolomitgesteinen eisenreichen Cherten Jaspilliten Schlammgesteinen und Basalten In dieser gering uberpragten Gruppe wurden die unteren Lagen durch tholeiitische Dolerite Dykes und Lagergange Sills durchdrungen Zwischen 750 und 700 mya bildete sich ein Ozeanbecken aus und in einem nordwarts gerichteten Subduktionsmilieu entstanden magmatische Backarc und Forearc Becken mit Inselbogen Komplexen Die hoch bis mittelgradig metamorph uberpragten Tonalite und amphibolitischen Gneise haben ein Alter von 743 mya und entstammen der Basis dieser Komplexe In einem Forearc Becken lagerte sich die basale Formation des Sahrho Inlier bzw der Sahrho Gruppe vermutlich zeitequivalent mit Teilen des Sirwa Inliers ab Sie besteht uberwiegend aus einer unteren Sequenz aus flyschartigen turbiditen Grauwacken in die geringfugig kalkalkalische andesitische Vulkanite sowie eine glaziale diamiktitische Schicht mit einem Alter von 700 mya eingeschaltet sind Diese kann mit der globalen Sturtischen Eiszeit um ca 715 mya korreliert werden Die oberen Sequenzen setzen sich aus groben klastischen Arkosen und Konglomeraten zusammen Diese stammen aus der Hebungs und Erosionsphase der Inselbogen Komplexe Von 660 bis 580 mya begann sich der Ozean infolge Subduktion nordwarts zu schliessen die Inselbogen Komplexe kollidierten und wurden teilweise als Ophiolithe auf den Kratonrand so aufgeschoben dass die Bleida Gruppe von der Sahrho Gruppe mit Auffaltung uberfahren wurde Die Gesteine der Inlier weisen niedergradige Verformungen und metamorphe Uberpragungen bis hin zu Amphibolith Fazies auf Das alteste Gestein datiert auf 663 mya Zwischen 614 und 575 mya intrudierten massive zum Teil weitraumige Plutonite In ihnen treten u a Gabbros Granite Rhyolithe Diorite und Granodiorite auf Der Bou Azzer El Graara Inlier 7 durchlief eine ahnliche Evolution wie die Sirwa und Sahrho Inlier Die altesten Gesteine bestehen aus granitischen Gneisen und metamorph uberpragten Gabbros und haben ein Alter um 750 mya Sie bildeten sich wahrend einer Grabenbruchphase oder sind wahrend der Aufschiebung des Inselbogens auf den Kontinentalrand entstanden Auf dieser basalen Formation lagern Klasten und Carbonate einer Karbonatplattformsequenz Oberhalb bildeten sich zwischen 654 und 641 mya Schichten aus Ultramafiten Gabbros Basalten sowie vulkanischen Klasten Deren Geochemie ist typisch fur magmatische Inselbogen Gesteine Daruber folgt eine klastisch sedimentare Sequenz der eine Ablagerungsfolge aus kalkalkalischen Andesiten Daziten vulkanoklastischen Gesteinen und schlecht sortierten Sedimenten bestehen die der Ouarzazate Gruppe zugeordnet werden Wahrend der Kollisionsphase wurden diese unter starker Deformation Metamorphose und Faltenbildung als Ophiolithe auf den Rand des Westafrika Kratons aufgeschoben In die Ophiolithe intrudierten von 650 bis 646 mya kalkalkalische Granodiorite und Quarzdiorit Zwischen 580 und 550 mya setzte wahrend eines Dehnungsregimes der Zerfall der aufgefalteten Orogenstrukturen mit Ausbildung eines Sedimentbeckens ein In dieses und auf dem Rand der Orogene lagerten sich machtige vulkano sedimentare Sequenzen der Ouarzazate Gruppe ab Sie entstand infolge explosiver vulkanischer Aktivitaten und umfangreicher klastischer Sedimentationen Aus einem Vulkankraterkomplex wurden ab 571 mya basaltische andesitische und rhyolithtische Laven dazitische Ignimbrite sowie Asche Tuffe freigesetzt Kryptovulkanismus erzeugte bis 556 mya Lagergange und Dykes mit voluminosen Graniten und geringfugigen Gabbroanteilen Ab 550 mya entwickelte sich das Tindouf Vorlandbecken in dem sich weitere umfangreiche Sedimente ablagerten Pharusischer Gurtel Bearbeiten nbsp Topographie von Algerien mit dem zentralen Ahaggar im Sudwesten und seinen Auslaufern Adrar des Ifoghas und Air nbsp Region Adrar des Ifoghas im Sudwesten von Algerien und Osten von MaliDer Pharusische Gurtel 8 9 schliesst sudlich an den Antiatlas Gurtel an Der Tuareg Schild besteht aus dem zentralen Ahaggar Hoggar in Algerien dem sudwestlichen Adrar des Ifoghas in Mali dem sudostlichen Air in Niger Dieser Gurtel bildete sich ab ca 1 000 mya wahrend einer Grabenbruchphase mit marinem Einfluss zwischen dem Tuareg Schild 10 und dem Westafrika Kraton Mutmasslich um 900 mya hatte sich der Pharusische Ozean ausgebildet der sich vor ca 800 mya mit Subduktion der Ozeankruste zu schliessen begann Die Erstreckung des Pharusische Gurtels reicht von Algerien uber Mali bis Niger mit einer Lange von ca 800 km Dieser pan afrikanische Orogengurtel wird aufgeteilt in einen ostlichen und einen westlichen Ast mit unterschiedlicher geologischer Pragung Der ostliche Ast entwickelte sich zwischen den zentralen und westlichen Zonen Terranen des Tuareg Schildes wahrend der westliche Ast zwischen den westlichsten Terranen des Tuareg Schildes und dem Westafrika Kraton entstand Der ostliche Ast entstand wahrend eines Dehnungsregims in einem marin beeinflussten intra kontinentalen Grabenbruch zwischen den archaischen bis palaoproterozoischen LATEA sowie IOGU und IGU Mikrokontinenten bzw Superterranen LATEA ist Bestandteil der zentralen Zone des Tuareg Schildes und besteht aus den namengebenden Terranen Laouni Azrou n Fad Tefestest und Egere Aleksod 11 Am westlichen Rand von LATEA lagerten sich um 850 mya die fruhneoproterozoischen Iskel Inselbogenterrane an IOGU Iforas Quzzal Granulitic Unit und IGU Iforas Granultitic Unit reprasentieren die westliche Zone des Tuareg Schildes Es wird vermutet dass die ostlich verlaufende Adrar Verwerfung und die 4 50 Scherzone im Westen der LATEA Mikrokontnente diese Grabenbruchzone und damit auch den ostlichen Ast markieren Die Mikrokontinente wurden wahrend der Pan Afrikanischen Orogenese massiv uberarbeitet Das Kompressionsregime war zwischen ca 690 bis 650 mya begleitet durch westwarts gerichtete Subduktionen an den westlichen LATEA Rander und ostlichen IOGU Flanken Damit einhergehend bildeten sich zwischen ihnen die vulkano sedimentaren Ablagerungen im ostlichen Ast des Pharusischen Gurtels Im ostlichen Bereich dieses Astes lagern sie unregelmassig diskordant auf verschiedenen Plutonen und metamorphen Gesteinen des Iskel Grundgebirges Die basale Serie besteht aus einer bis zu 1 5 km machtigen Konglomeratschicht unterschiedlicher Herkunft mit einer Arkosematrix Darin enthalten sind kantige Gesteinstrummer Brekzien aus andesitischen und rhyodazitischen Lavastromen sowie Gesteine aus pyroklastischen Stromen Die Geochemie lasst auf eine Entstehung an einen aktiven Kontinentalrand schliessen Daruber lagert eine bis zu 10 m dicke dolomitische Schicht der eine bis zu 1 km machtige Sequenz aus Schluff Silt Grauwacken und metamorphe Basalte Metabasalte folgt Mutmasslich konnte sich diese unter turbiditen Ablagerungsbedingungen gebildet haben Die westlichen Ablagerungspakete grunden wahrscheinlich auf dem Grundgebirge der IOGU IGU Mikrokontinente und beinhalten Konglomerat Ansammlungen unterschiedlicher Gesteinsarten Diese entstammen dem Iskel Grundgebirge und den darin enthaltenen Vulkaniten In mehreren von Verwerfungen flankierten Becken sammelten sich Grauwacken an die als alluviale Schwemmkegel entlang eines Reliefs gedeutet werden Daruber bildeten sich chaotisch abgelagerte Olisthostrome aus Kalk und Dolomitsteinen mit matrixgebundenen rotem Jaspis Pyroxeniten und serpentinitischen Peridotiten sowie feingekornte Metaarenite und bis zu kilometergrosse Serpentinitscheiben und blocke Daruber folgen Schichten aus Schluffen und Sandsteinen sowie bis zu 2 km machtige Sequenzen aus verschieden zusammengesetzten vulkanischen Lavagesteinen und vulkanoklastischen Konglomeraten In diese Ablagerungssequenzen intrudierten zwischen 652 und 523 mya mehrere voluminose bis zu mehreren 100 km lange nord sud ausgerichtete Plutonite Batholithe und Dykeschwarme mit meist granodioritischer und dioritischer Zusammensetzung oder wieder partiell aufgeschmolzene siehe auch Anatexis Granite Sie erzeugten Regionaldeformationen und metamorphosen unterschiedlicher Auspragungen Der westliche Ast des Pharusischen Gurtels bildete sich anfanglich in einer intra kratonischen marin beeinflussten Senkungszone mit passiven Kontinentalrandern zwischen dem Westrand der IOGU und IGU Mikrokontinente mit den vorgelagerten Kidal und Tassendjanet Terranen und der Ostflanke des Westafrika Kratons Dieser Bereich liegt in der heutigen Region Adrar des Ifoghas Die basalen Ablagerungen bestehen aus einer mit Schlammgesteinen und Quarziten durchsetzten bis zu 6 km machtigen stromatolithtischen Karbonatplattform aus Kalksteinen und Dolomitsteinen Das Alter der darin enthaltenen Mikrofossilien reicht bis ca 1 145 mya zuruck Massive subalkalische Magmatite verschiedener Zusammensetzung durchdrangen die Karbonatplattform Die Geochemie dieser Gesteine deutet auf ein intra kontinentales Grabenbruchmilieu hin Lokal entwickelten sich auch mafische bis ultramafische partiell aufgeschmolzene Gesteine Migmatite die aufgrund ihrer Geochemie als Ozeanbodenabkommlinge interpretiert werden und daher bereits beginnende Ozeanbodenspreizung anzeigen Diese Spreizungsphase war zwischen 868 bis 839 mya begleitet durch kalkalkalischen Vulkanismus und dioritisch tonaltische Plutone und Batholithe Vor 730 mya subduzierte der Ozeanboden ostwarts unter den Westrand der Kidal und Tassendjanet Terrane Bei dieser Ozean Kontinentalkollision bildete sich eine aktive Zone aus Zur Ablagerung kamen zuerst Schichten aus Metakonglomeraten unterschiedlicher Gesteinszusammensetzung gefolgt von einer 3 km machtigen Formation aus grunlichen turbiditisch abgelagerten Grauwacken mit eingeschalteten basaltischen andesitischen und dazitischen Vulkanoklasten und plutonischen Granitoiden Als Liefergebiete kommen aktive Rander und Plutonite in Frage Daneben wurden dazitische Brekzien und mehrere hekto bis kilometergrosse Eruptivstocke verschiedener Gesteinszusammensetzung aus explosivem vulkanischem Ursprung detektiert Zwischen 730 bis 710 mya bildete sich der 100 km lange magmatische Tilemsi Adjel Hoc Inselbogenkomplex 10 Dieser ist im Norden von Mali aufgeschlossen und wird im Osten durch die Tessalit Anefif Scherzone zum Adrar des Iforas und im Westen durch die Tilemsi Suturzone zum Westafrika Kraton begrenzt Der Inselbogenkomplex entstand aus ozeanischer Kruste und abgereichertem verarmtem Mantelmaterial siehe auch Depletet Morb Mantle Die alteste basale Lage der Tilemsi Ablagerungen besteht aus Sequenzen von Marmoren und Dolomitsteine die von Vulkaniten verschiedener Zusammensetzung uberdeckt ist Basaltische Kissenlaven verzahnt mit dazitischen Brekzien reprasentieren Inselbogen Tholeiite Daruber folgen 3 km machtige Einheiten aus Grauwacken vulkanischer Gesteinspragung und Konglomerate mit turbiditischen Sedimentationsmerkmalen Diese Ablagerungen wurden mehrfach von Dyke Schwarmen intrudiert Lokal uberdecken Metapelite diese Formationen Sie werden als glazimarine Ablagerungen interpretiert Mehrere Plutone wie Lakkolithe aus geschichteten Gabbros mit mittelozeanischer Rucken Affinitat Lopolithe aus Gabbro Norite Lagergange aus Quarzdiorit sowie kalkalkalischen Granodioriten nahmen im Zeitraum von 726 bis 635 mya Platz In einem Backarc Becken bildete sich der magmatische Tafeliant Backarcbogen zwischen dem Tilemsi Adjel Hoc Inselbogenkomplex und dem Kidal Terran Mit fortschreitender Subduktion des Pharusischen Ozeanbodens kollidierten um ca 630 mya der Inselbogenkomplex und der Backarcbogen mit dem aktiven Kidalrand unter Aufschiebung des Backarcbogens Zwischen 620 und 600 mya dockte der Tilemsi Adjel Hoc Inselbogenkomplex an den passiven Rand des Westafrika Kratons an Die Tilemsi Suturzone reprasentiert diese Kollisionszone und grenzt den westlichen Ast des Pharusischen Gurtels vom Westafrika Kraton ab Dahomeyide Gurtel Bearbeiten Der Dahomeyide Gurtel 12 erhielt seinen Namen von dem ehemaligen afrikanischen Konigreich Dahomey bzw der Republik Dahomey die spater in Benin umbenannt wurde Er schliesst sudlich an die Region Adrar des Ifoghas bzw den Pharusischen Gurtel an Seine geologisch tektonische Evolution begann ab ca 1 000 mya wahrend einer kontinental marinen Grabenbruchphase im Pharusischen Ozean Um 800 mya setzte die Subduktion des Pharusischen Ozeans unter den Togo Benin Nigeria Schild ein mit Bildung von juveniler Kruste aus verarmtem Erdmantelmaterial und eines Forearc Beckens am Rand des Togo Benin Nigeria Schildes Ab 780 mya fuhrte die fortschreitende Subduktion zur Ausbildung eines Inselbogens am aktiven Rand des Togo Benin Nigeria Schildes Von 620 bis 610 mya war der Pharusische Ozean soweit geschlossen dass der Westafrika Kraton die Krusten des Inselbogens und des Togo Benin Nigeria Schildes kollidierten Zwischen 610 und 580 mya wurden subduzierte Gesteine unter Krustenverdickung und aufwolbung sowie teilweiser partieller Gesteinsaufschmelzung Anatexis und subvertikaler Blattverschiebung engl Strike slip fault exhumiert Der Dahomeyide Gurtel wird strukturiert in drei tektonische Zonen die westliche external Zone die ostliche internal Zone und die zwischen ihnen liegende Dahomey Suturzone nbsp Topographie Ghanas mit dem Volta Becken dem Volta Stausee und dem Togo Atakora Gebirge im OstenDie westliche Zone entwickelte sich am passiven Rand des Volta Vorlandbeckens an der Sudostflanke des Westafrika Kratons Die westliche Zone stellt eine vulkano sedimentare ophiolithische Uberschiebungsdecke aus sehr unterschiedlichen Gesteinsbestandteilen dar die uber die ostlichen Ablagerungen des Voltabeckens geschoben wurde Sie ist im heutigen Togo Atakora Gebirge und in der Akwapim Togo Kette aufgeschlossen Die basale Buem Formation bildet die am weitesten westlich geschobene Einheit und wird gebildet aus sedimentaren und schwach metamorph uberpragten quarzitischen Sandsteinen Arkosen Tonsteinen Schluffsteinen Cherts Hamatiten und Glimmerschiefern assoziiert mit mafischen Vulkaniten wie Basalten Kissenlaven Diabasen sowie serpentinitischen ultramafischen Gesteinen Ein konglomeratischer Horizont nahe der Basis dieser Formation wird als glazialer Tillit interpretiert Die Buem Formation wird uberlagert durch die schwach metamorph uberpragte Atacora Formation Sie gliedert sich in ein Paket aus Glimmerschiefern mit konglomeratischen Zwischenlagen sowie basaltischen Vulkaniten und Grunschiefern Daruber lagert das oberste Paket bestehend aus Quarziten und quarzitischen Sandsteinen mit konglomeratischen Zwischenlagen Die Ablagerungen der westlichen Zone zeigen eine versetzte Staffelung mit sudostwarts einfallender quasi paralleler Schichtung und nordwestwarts geneigten vergenten Faltenbildungen Die schmale Suturzone trennt tektonisch die westliche von der ostlichen Zone Sie enthalt lithologisch und metamorph sehr diverse mafische und ultramafische Gesteine wie Basalte Eklogite Granulite Amphibolite und Karbonatite Diese wurden unter unterschiedlich hohen Druck und Temperatur Metamorphosebedingungen siehe auch Eklogit Granulit und Amphibolit Fazies gebildet Manche dieser Gesteine sind verzahnt mit Quarziten aus der westlichen Zone was auf eine nordwestwarts gerichtete Aufschiebung des Togo Benin Nigeria Schildes auf ostliche Randbereiche des Westafrika Kratons schliessen lasst Aus dem Auftreten der metamorph hoch uberpragten Eklogite Granulite Amphibolite und Karbonatite wird geschlossen dass die uberfahrene Flanke des Westafrika Kratons bis auf Manteltiefe abtauchte Dieses fand um 610 mya statt verbunden mit dem Hohepunkt der Gesteinsmetamorphose Spater wurden diese Gesteine wieder exhumiert Die Suturzone ist auch in der Atakora Gebirgskette und der Akwapim Togo Kette und bildet den ostlichsten Uberschiebungsbereich Die ostliche Zone entspricht petrologisch etwa den westlichen Zonen des Togo Benin Nigeria Schildes sowie den ostlichen Bereichen der Suturzone In ihr sind uberwiegend hochgradig metamorph uberpragte und deformierte Granulite und granitische Orthogneise mit amphibolitischer Fazies sowie granitoidische Gneise Migmatite und Meta Sedimente vertreten Diese stammen von palaoproterozoischen Ausgangsgesteinen des Togo Benin Nigeria Schildes ab Daneben kommen ostwarts vermehrt neoproterozoische Granitoide mit kalkalkalischer Affinitat vor die sich in Inselbogen entwickelte hatten Infolge post tektonischer Prozesse intrudierten im spaten Neoproterozoikum Granitoide Langs durch die ostliche Zone verlauft das bis zu 50 km breite Kandi Lineament Dieses verlauft bis zum Tuareg Schild und kann auch in der brasilianischen Borborema Region detektiert werden An dieser palaoproterozoischen kontinentalen Transformstorung engl Transcurrent fault ereigneten sich rechtsgerichtete dextrale Verschiebungen mit Deformationen und Metamorphosen unter Hoch bis Niedertemperatureinflussen Entlang dieses Lineaments bildeten sich im Sudosten und Nordwesten zwei fruhkambrische Graben aus in denen Molassen post tektonsich aufgewolbter Landmassen ablagert wurden Weblinks BearbeitenE Edward Tawadros Geology of North Africa CRC Press Leiden 2011 ISBN 978 0 203 13061 2 books 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