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Ein Olisthostrom v altgriech ὀlisϑhma olisthema das Gleiten und strῶma stroma das Ausgebreitete 1 ist eine ungeschichtete chaotische oft viele hundert Meter machtige Gesteinsmasse die als Ereignis einer subaquatischen Rutschung grosser instabiler Massen auf flach geneigten Hangen ohne Fluidisierung vollstandige Auflosung des Materials bis auf Einzelkorngrosse entsteht Der Begriff wurde 1955 von G Flores das erste Mal in der wissenschaftlichen Literatur fur Ablagerungen auf Sizilien verwendet 2 Olisthostrome sind typischerweise in Tiefsee Sedimente wie Flysch oder Molasseablagerungen eingeschaltet Sie werden auch als die Absatze von Schlammstromen angesehen Sie bestehen aus einer sandig tonig mergeligen Matrix und eingelagertem Schutt Diese Gesteinsbruchstucke und Gesteinsfolgen unterschiedlicher Grossen heissen Olistholith Olistholithe bestehen unklassiert und ungeordnet aus alteren eckigen Festgesteinen und aus wahrend des Transport verformten Anteilen Fremdgestein und umfassen Grossenordnungen vom Millimeter bis Kilometer Bereich In manche Olisthostrome sind sehr grosse mehrere Kilometer grosse Bruchschollen und Trummer eingelagert Ein solcher Block wird nach einem Vorschlag von Dieter Richter 1973 als Olisthotrymma bezeichnet Noch grossere beim Abrutschen ganzer Schelfkanten entstehende Riesenbruchstucke tragen den Namen Olisthoplaka 3 Ein Beispiel fur solche riesigen Rutschmassen sind nach heutiger Annahme die Hallstatter Decken der nordlichen Kalkalpen Tiefjuvavikum Flachwasserkalke die im Jura in das grosse Becken des Tirolikums eingeglitten seien durften und nicht durch direkte Alpenauffaltungsprozesse dem Tirolikum uberschoben 4 Bei so grossen Massen spricht man auch von Gleittektonik Einzelnachweise Bearbeiten Rudolf Hohl Hrsg Die Entwicklungsgeschichte der Erde 7 Auflage Werner Dausien Verlag Hanau 1985 ISBN 3 7684 6526 8 S 631 Andrea Festa Gian Andrea Pinib Yildirim Dilekc Giulia Codegone Melanges and melange forming processes a historical overview and new concepts In International Geology Review Band 52 Nr 10 12 2010 S 1040 1105 miamioh edu PDF abgerufen am 18 Juli 2014 s S 1046 Dieter Richter Olistosthrom Olistholith Olisthotrymma und Olisthoplaka als Merkmale von Gleitungs und Resedimentationsvorgangen infolge Synsedimentarer tektogenetischer Bewegungen in Geosynklinalbereichen In Neues Jahrbuch fur Geolologie und Palaontologie Abhandlungen Band 143 Nr 3 1973 S 304 344 Nikolaus Froitzheim Geologie der Alpen Teil 1 Allgemeines und Ostalpin 3 1 Deckeneinteilung der Nordlichen Kalkalpen Vorlesungsskript steinmann uni bonn de o D abgerufen 20 November 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Olisthostrom amp oldid 228238862