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Stalin ist eine US amerikanische Filmbiografie aus dem Jahr 1992 Der von HBO produzierte und von Ivan Passer inszenierte Fernsehfilm erzahlt die Geschichte um Josef Stalins Aufstieg zur Macht bis zu seinem Tod und umfasst die Zeitspanne von 1917 bis 1953 Dank seines guten Rufes und der damals vorherrschenden Politik von Glasnost und Perestroika 1 erreichte Produzent Mark Carliner dass der Film als erster Spielfilm uberhaupt eine Drehgenehmigung fur den Moskauer Kreml erhielt 2 Obwohl der Film fast ausschliesslich an Originalschauplatzen gedreht wurde und Carliner darauf Wert legte dass der Film nach der Uberprufung mehrerer Wissenschaftler und Historiker die Wahrheit widerspiegelt 3 liegt der Fokus weniger auf dem historischen Kontext als auf Stalins Charakter Das wurde von vielen Filmkritikern als Mangel angesehen wobei sie gleichzeitig Robert Duvalls Darstellung lobten Allerdings interpretierte Duvall Stalin auf seine eigene Weise sodass der Film nicht die historische Wahrheit zeigt 1 Der Film hatte mehrere Filmpreisnominierungen darunter drei Auszeichnungen bei den Golden Globe Awards 1993 wobei Duvall als Bester Hauptdarsteller einer Mini Serie oder eines TV Films seinen vierten Golden Globe erhielt Eine deutschsprachige Veroffentlichung ist nicht bekannt FilmTitel StalinProduktionsland Vereinigte StaatenOriginalsprache EnglischErscheinungsjahr 1992Lange 166 MinutenStabRegie Ivan PasserDrehbuch Paul MonashProduktion Mark CarlinerMusik Stanislaw SyrewiczKamera Vilmos ZsigmondSchnitt Peter DaviesBesetzungRobert Duvall Josef Stalin Julia Ormond Nadeschda Allilujewa Maximilian Schell Lenin Jeroen Krabbe Nikolai Bucharin Joan Plowright Olga Allilujewa Frank Finlay Sergei Allilujew Roshan Seth Lawrenti Beria Daniel Massey Leo Trotzki Andras Balint Grigori Sinowjew John Bowe Kliment Woroschilow Jim Carter Grigori Ordschonikidse Murray Ewan Nikita Chruschtschow Stella Gonet Sinaida Wolkowa Jelena Seropowa Nino Beria Colin Jeavons Genrich Jagoda Miriam Margolyes Nadeschda Krupskaja Kevin McNally Sergei Kirow Clive Merrison Wjatscheslaw Molotow Lisa Orgolini Anja Larina Joanna Roth Swetlana Allilujewa Emil Wolk Lew Kamenew Alexander Feklistow Leonid Nikolajew Ravil Isyanov Jakow Dschugaschwili Robert Szilvasi Wassili Stalin Oleg Tabakow Dr Winogradow Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 2 1 Entstehung 2 2 Besetzung 2 3 Make up 2 4 Vorproduktion 2 5 Drehbuch 2 6 Figurenentwicklung 2 6 1 Robert Duvall als Josef Stalin 2 6 2 Julia Ormond als Nadeschda Allilujewa 2 6 3 Maximilian Schell als Lenin 2 7 Dreharbeiten 3 Rezeption 3 1 Premiere in Russland 3 2 US amerikanische Kritik 3 3 Pressestimmen 3 4 Weitere Veroffentlichung 3 5 Auszeichnungen und Nominierungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenSwetlana Iossifowna Allilujewa Tochter Josef Stalins erzahlt wie ihr Vater aus seinem sibirischen Exil geholt wurde um erst im Ersten Weltkrieg und spater gegen den Zaren zu kampfen Mit der Oktoberrevolution wird unter der Fuhrung Lenins eine neue Regierung in Russland installiert Fur Stalins Aktivitaten wird ihm die junge Sekretarin Nadeschda Allilujewa zur Seite gestellt Sie bewundert ihn und ist fest davon uberzeugt dass er eines Tages Russland verandern konne Dabei verliebt sie sich in ihn und heiratet ihn wobei sie seine charakterlichen Schwachen wie etwa sein ausgepragtes Misstrauen gegenuber anderen Menschen ubersieht Stalin zeigt sich entschlossen und rucksichtslos So lasst er mehrere Offiziere hinrichten woruber sich Leo Trotzki bei Lenin beschwert Zum Missfallen des intellektuellen Trotzkis wird Stalin von Lenin in Schutz genommen Es entwickelt sich zwischen ihm und Stalin ein Machtkampf um Lenins Erbe Als Lenin einen Schlaganfall erleidet nutzt Stalin jede Moglichkeit um Trotzki auszuschliessen und sich als Nachfolger in Stellung zu bringen Er umgibt sich mit loyalen Weggefahrten wie Grigori Sinowjew und Lew Kamenew sodass er sich nach Lenins Tod uber dessen Testament Trotzki als dessen Nachfolger zu installieren hinwegsetzen kann und neuer Herrscher der Sowjetunion wird Als eine seiner ersten Handlungen lasst er seine Kritiker entweder toten oder ins Exil schicken Trotzki wird in die Turkei ausgewiesen Anschliessend beginnt Stalin mit der Entkulakisierung wobei er sich mit militarischer Hilfe gegen alle Widerstande durchsetzt und ihm jedes Opfer das die Bauern etwa 80 Prozent der Bevolkerung bringen mussen recht ist Er fordert von ihnen Gehorsam und droht mit harten Strafen Nadeschda sieht bei ihrer Zugreise durch das Land die Erschiessung oder Deportierung von immer mehr Bauern sodass sie ihrem Mann bei einer ausgelassenen Feier die Stirn bietet Doch Stalin lasst sich von seiner lauten Ehefrau nichts sagen und steckt ihr nur eine brennende Zigarre unter ihr Kleid Gedemutigt von ihm verlasst sie die Feier und uberlegt da es in ihrer Ehe bereits seit langem kriselt ob sie ihn verlassen soll Da eine Trennung nicht im Sinne von Nadeschas Eltern ist und Stalin sich gegen Nadeschda immer rucksichtsloser verhalt sieht sie keinen anderen Ausweg als Suizid Dieser Verlust lasst Stalin kalt Vielmehr treibt er die Industrialisierung der Sowjetunion mit immer neuen Grossprojekten voran um Russland zu einer Weltmacht auszubauen Allerdings bereitet ihm Leningrad Probleme Nach der Veroffentlichung von Lenins politischem Testament begann sich Widerstand in der Stadt gegen Stalin aufzubauen Er schickt Sergei Mironowitsch Kirow dorthin um wieder die notige Loyalitat herzustellen Aber Kirow wird schnell beliebt und zur neuen Leningrader Hoffnung weswegen Stalin in ihm einen Konkurrenten sieht der ausgeschaltet werden muss Nach dem erfolgreichen Attentat nutzt er die Schauprozesse um eine angebliche Verschworung zu inszenieren Er lasst viele seiner Kritiker und Oppositionellen ermorden Doch kaum sind die Sauberungen vorbei sieht er erneute Verschworungen und Konkurrenten die er ausspionieren und toten lasst womoglich auch Trotzki Als Adolf Hitler den Anschluss Osterreichs vollzieht kommt es auf Stalins Initiative zum Deutsch sowjetischen Nichtangriffspakt Hitler halt sich aber nicht lange daran und startet im Juni 1941 den Russlandfeldzug Nachdem Stalin den Schock verdaut hat bereitet er die Gegenoffensive vor Wahrend des Krieges wird sein Sohn aus erster Ehe der Artillerieoffizier Jakow Dschugaschwili von Deutschen gefangen genommen Stalin lehnt allerdings einen Gefangenenaustausch mit dem Generalfeldmarschall Friedrich Paulus ab Nach dem Sieg uber Deutschland zieht sich Stalin immer mehr aus der Offentlichkeit zuruck und sieht fortan nur noch Verschworungen Bis zu seinem Lebensende macht er sich Gedanken uber Russlands Zukunft Sein einziges Bedauern liegt im Selbstmord Nadeschdas Als er stirbt wird Nikita Chruschtschow sein Nachfolger Da dieser in Stalin den Schuldigen fur alle russischen Graueltaten erkennt beginnt er mit der Entstalinisierung Hintergrund BearbeitenEntstehung Bearbeiten Die Idee eines Films uber Stalin entstand mit der Ausstrahlung des von Carliner produzierten Fernsehfilms Inferno auf Rampe 7 Die Ausstrahlung auf ABC wurde zufalligerweise von einer offiziellen russischen Delegation wahrend ihres USA Aufenthalts gesehen Da sie von der anti nuklearen Thematik begeistert war lud sie Carliner zu mehreren Seminaren und Vorfuhrungen nach Russland ein Wahrend er das Land schliesslich besuchte wurde der Film im russischen Fernsehen ubertragen und wohlwollend aufgenommen Das ermoglichte Carliner spater Drehgenehmigungen fur Originalschauplatze zu erhalten 4 Carliner studierte einst Russische Geschichte an der Princeton University 5 weswegen die Idee nahe lag einen Film uber Stalin zu drehen Er stellte das Projekt ABC vor und wurde mit der Begrundung dass es zu teuer und zu riskant sei abgelehnt 1 Erst der Vorsitzende des Kabelsenders HBO Michael Fuchs sagte zu das Projekt zu ubernehmen Er selbst habe schon seit Jahren mit dem Gedanken gespielt einen Stalinfilm zu verwirklichen Anschliessend brauchte es zwei weitere Jahre und die Hilfe von russischen Beamten die sich mit Stalins Zeit beschaftigten und den Zugang zu Archiven und historischen Aufnahmen ermoglichten 4 Im Juli 1991 wurde das Projekt als erste ehrliche ganz personliche Abrechnung mit uber den umstrittenen diktatorischen Paten der Sowjetunion vorgestellt 6 Dabei betonte Carliner dass es sich nicht nur um eine historische Biografie sondern auch um einen Gangsterfilm handeln werde 7 Laut unterschiedlichen Angaben wurde dafur ein Produktionsbudget zwischen 9 5 Mio 8 und 10 Mio 9 10 US Dollar bereitgestellt Besetzung Bearbeiten Obwohl laut Carliner Al Pacino sein Interesse fur die Hauptrolle bekundet haben soll wurde Robert Duvall fur die Rolle des Stalin besetzt 11 Duvall hatte bereits drei Monate zuvor das Angebot in Andrei Sergejewitsch Michalkow Kontschalowskis Spielfilm Der innere Kreis Stalin zu spielen abgelehnt was an den unterschiedlichen Gehaltsvorstellungen gelegen haben soll 12 13 Duvall selbst war aber auch nicht die erste Wahl da er von seiner Konstitution her eher Lenin ahnelte 11 Duvall wollte unbedingt den Tschechen Ivan Passer als Regisseur haben weil er wusste dass Passer den Schauspielern viel Freiraum liess um ihre Figuren zu gestalten Obwohl den Produzenten das nicht gefiel wurde Passer fur das Projekt erst sehr spat eingestellt 1 Da Passer wahrend des Prager Fruhlings aus seinem Heimatland fluchtete hatte er eine spezielle Beziehung zum Projekt Make up Bearbeiten nbsp nbsp Profilbilder von Josef Stalin links und Robert Duvall Um Duvall an Stalin anzugleichen wurde der Make up Spezialist und Oscarpreistrager Stephan Dupuis engagiert 11 Er sah sich der Herausforderung gestellt Duvalls blaue Augen die tiefliegend sind und weich wirken seine Glatze und die kleine Nase in Stalins grobes Gesicht dunkle Haut und braune leicht mongolische Augen zu verwandeln Dazu studierte er Fotos von beiden um die Unterschiede in den Gesichtskonturen festzustellen Er fuhr zur Ranch von Duvall fertigte dort einen Abdruck seines Gesichts an und stellte anschliessend zu Hause daraus eine Tonmaske her Unter der Beachtung der unterschiedlichen Hautpartien der richtigen Farbe Perucke Nasenprothese 14 und falschen Augenbrauen und Schnurrbart stellte er schliesslich Duvalls Maske fur Josef Stalin her 11 Endgultig fertiggestellt war die Maske erst eine Woche vor Drehbeginn 1 Dank eines mobilen Studios das wahrend der Dreharbeiten in Russland zum Einsatz kam konnten allerdings beliebig viele Masken hergestellt werden 11 Vorproduktion Bearbeiten Am Vorabend des 18 August 1991 befanden sich Passer und Carliner in Moskau auf der Suche nach geeigneten Drehorten 15 Sie ubernachteten im Hotel Oktyabrskaya 16 wie sich spater herausstellte die Hauptzentrale der Opposition die am nachsten Morgen den Augustputsch in Moskau einleitete 17 Als das Militar Stellung um den Kreml bezog flohen sie augenblicklich aus Russland nach Budapest 14 aus Angst fur feindliche CIA Agenten gehalten zu werden 1 In Budapest angekommen glaubte Carliner dass zwei Jahre Arbeit die Drehgenehmigungen zu erhalten in Rauch aufgingen und der Film nicht gedreht werden konne Passer schlug vor den Film stattdessen in Budapest zu drehen Am nachsten Tag rief Leonid Vereshchagin damaliger Generalmanager des Produktionsunternehmens des russischen Autorenfilmers Nikita Michalkow der wiederum Kulturberater der russischen Regierung war an und meinte dass der Putsch in etwa zehn Tagen beendet sei Ausserdem drangte er ihn unbedingt in Russland zu drehen 17 Wohl wissend welcher propagandistische Nutzen aus dem Film gegenuber oppositionellen Kritikern gezogen werden konne 18 sagte man den Filmemachern jede Unterstutzung zu und lud sie drei Tage spater nachdem der Putschversuch beendet war wieder nach Moskau ein 14 Mehrere Innenszenen wurden noch in Ungarn gedreht 17 bevor die komplette Filmcrew etwa einen Monat spater wieder in Moskau war 1 Am 6 November kam Carliner mit Schell nach Russland 16 Drehbuch Bearbeiten Fur die Uberarbeitung des Drehbuches von Paul Monash engagierte Carliner 1991 den Drehbuchautor Paul Jarrico Dieser war 1939 der Amerikanischen Kommunistischen Partei beigetreten und stand wegen seiner politischen Verbindungen wahrend der McCarthy Ara auf der Schwarzen Liste 19 Dadurch erhoffte sich Carliner dass Jarrico einzigartige Verbindung zum Material hatte und durch seine Uberarbeitungen das Projekt profitieren wurde 17 Es kam allerdings anders Fur seine Funktion als Script Doctor sollte Jarrico eine Vergutung von 30 000 US Dollar fur die Durchsicht sowie weitere 10 000 US Dollar fur die Uberarbeitung erhalten Da Monashs Drehbuch einen Umfang von etwa vier Stunden Spieldauer hatte strich er 26 Seiten aus dem Script schrieb den Anfang um und veranderte grundlegend die Szene in der die Befurchtung zur Ermordung Sergei Kirows zum Ausdruck gebracht wird Er erweiterte Bucharins Rolle sodass seine Rede gegen die erzwungene Kollektivierung verlangert und um einen Aufruf zum Leninismus zuruckzukehren erganzt wurde Ausserdem erganzte er zwei Szenen in denen Stalin mit Maxim Litwinow uber den Nutzen eines Vertrages mit Deutschland diskutierte und Stalin in Anbetracht gesicherter Informationen sich immer noch weigert zu verstehen dass Deutschland ihn angreifen wurde Monash gefielen diese Anderungen nicht weswegen er bei einem Treffen im September 1991 mit Jarrico meinte dass HBO diese Anderungen ebenfalls nicht gefallen und ihm somit kein Geld schulde Da er nach dem Abgabetermin drei Tage langer arbeiten musste und sich um 13 000 US Dollar betrogen sah schaltete Jarrico die Rechtsabteilung der Writers Guild of America ein die einen Vergleich zwischen ihm und HBO vorschlug Nachdem er 5 000 und 7 000 US Dollar abgelehnt hatte akzeptierte er das dritte Angebot von 8 000 US Dollar sowie weitere Zahlungen in seine Renten und Krankenkasse Die Szenen Jarricos wurden zum Grossteil wieder aus dem Drehbuch entfernt 20 Das vollstandige Skript erhielten die Schauspieler erst zwei Wochen vor Drehbeginn Figurenentwicklung Bearbeiten Robert Duvall als Josef Stalin Bearbeiten Bereits zu den Vorbereitungen von Michalkow Kontschalowskis Der innere Kreis verweilte Duvall mit dem Regisseur in Russland sodass er auf einige Erfahrungen und Aspekte zuruckgreifen konnte 1 Er sah sich alte Archivaufnahmen an las mehrere Bucher und sprach mit ehemaligen Wegbegleitern Aber er musste feststellen dass im Endeffekt niemand uber Stalin Bescheid wusste Er war sogar uberrascht festzustellen dass man mehr uber Hitler als uber Stalin wusste Da er nichts Brauchbares fand was den Charakter Stalins darstellte musste er diesen fur sich selbst konstruieren So begann er bei null und stellte sich anhand von eigenen Uberlegungen die Figur zusammen Allerdings sah er auch die Gefahr dass er keinen Zugang zur Figur bekommen und nicht mit ihr antizipieren konnte 13 Es sei schwer Stalin zu intellektualisieren weswegen Duvall nach Widerspruchen in seinem Charakter suchte um ihm ein paar Aspekte abzugewinnen 2 Fur ihn war Stalin nichts anderes als ein normaler Mensch der morgens aufsteht sich die Socken und Schuhe anzieht seine Zahne putzt und zur Arbeit geht Und weil er sich nicht als bose sah konnte Duvall ihn auch nicht als bose ansehen 3 12 Also stellte er sich Stalin als eine Shakespeare Figur vor die uberall nur Tauschung Anschlage und Treulosigkeit sah Duvall stellte sich vor wie weit Stalin gehen wurde um in dieser Welt zu bestehen Wie er nachts Gift mischen wurde und wie er vor einem Spiegel uben wurde um abweisend stoisch oder passiv zu wirken 13 Er sah in Stalin einen Gangster und stellte den Vergleich an dass es so sei als ware Al Capone Prasident der Vereinigten Staaten geworden 9 He ruined everyone around him his wife his daughter his sons I kept thinking I can t just play this guy as a monster I ve got to find contradictions It can t be an imitation How do you play this guy How do you play evil Robert Duvall in der New York Times 13 Er hat jeden um sich herum zugrunde gerichtet seine Frau seine Tochter seine Sohne Ich dachte mir dass ich diesen Mann nicht einfach als Monster spielen konnte Ich musste Gegensatze finden Es kann keine Nachahmung sein Wie spielt man diesen Mann Wie spielt man das Bose You can t play evil you can only play behavior It wasn t Shakespeare I had to play this gray quality Stalin would stand in front of the mirror practicing that studying to make himself more and more inscrutable Where do you find pace and energy there In newsreels you see that Stalin wasn t the obvious thing like Mussolini or Castro You never saw home movies of him like Hitler and Eva Braun You never saw his friends He was a hermetic guy He wasn t flamboyant But he had a hypnotic face like Rasputin I guess I had a lot of insecurity I didn t know it at first but I was fighting for my life Robert Duvall in der Los Angeles Times 14 Man kann das Bose nicht spielen man kann nur Verhaltensweisen spielen Es war nicht Shakespeare Ich musste diese grauen Eigenschaften spielen Stalin wurde vor einem Spiegel stehend uben wie er immer undurchschaubarer werden wurde Aber wo wurde man dieses Tempo und diese Tatkraft finden In Wochenschauaufnahmen sieht man dass Stalin nicht so durchschaubar war wie Mussolini oder Castro Man sah nie Privatfilme von ihm zu Hause wie bei Hitler und Eva Braun Man sah niemals seine Freunde Er war ein verschlossener Mann Er war nicht auffallend Aber er hatte ein hypnotisches Gesicht wie Rasputin Ich vermute ich war sehr unsicher Anfangs wusste ich es nicht aber ich kampfte um mein Leben One general told me Stalin had the ability to freeze his conscience That was a key to this character It gave me a hook He was guiltless He was like a crocodile He ate his own He was so complex and strange How do you convey this I went to work every day with fear and trembling Robert Duvall in der New York Times 13 Ein General erzahlte mir dass Stalin die Fahigkeit hatte sein Gewissen zu blockieren Das war der Schlussel zu seinem Charakter Das wurde mein Aufhanger Er war schuldlos Er war wie ein Krokodil Er frass seinesgleichen Er war so vielschichtig und fremdartig Aber wie vermittelt man das Ich ging jeden Tag mit Furcht und Zittern zur Arbeit Duvall traf sich mit mehreren Historikern 2 darunter auch dem Historiker und ehemaligen General Dmitri Antonowitsch Wolkogonow der ihm mit der Aussage dass Stalin ein blockiertes Gewissen hatte 12 den Schlussel fur dessen Interpretation gab Er sprach auch mit einem anderen Historiker der eine Psychoanalyse Stalins versuchte Dieser meinte dass Stalin ein tiefes Bedurfnis fur Feinde hatte und nur so grausam und schrecklich war weil er von einem latenten Selbsthass besessen war 1 Mit Stalins ehemaligem verantwortlichen Bodyguard sprach er auch Dieser zeigte ihm wie Stalin lief und sprach und er erfuhr dass er ein sehr privater und geheimnisvoller Mensch war 12 Duvall erkannte fur sich dass Stalin fur ihn ein seltsamer und vielschichtiger Mann war Er war fur ihn ein Strassengangster mit Bauernschlaue der auch noch unberechenbar und verschlingend war 7 Daraufhin meinte Duvall dass Shakespeare uber ihn geschrieben hatte da er tief dunkel und ruhig war 4 12 Zur Vorbereitung seiner Rolle ubernachtete Duvall vier Tage in Stalins Datscha um sich in die Figur hineinzufuhlen 7 Da man weder die Geschichte noch die Zeit spielen konnte 12 versuchte er Stalin nur von Moment zu Moment zu spielen ohne vorher zu wissen wie das Ergebnis aussehen konnte 13 Obwohl er dabei anmerkte einen interessanten Aspekt darin zu sehen Geschichte aufzudecken gab Duvall an Stalin als Mensch nicht verstanden zu haben 7 21 Er kannte seine dunklen tiefen Geheimnisse nicht und was ihn zur Macht antrieb 9 Ausserdem fragt er sich ob er ihn uberhaupt jemals verstehen konnte 2 Allerdings wurde Duvalls Leistung als seine durchdachteste und wirksamste aller Rollen bezeichnet 9 Julia Ormond als Nadeschda Allilujewa Bearbeiten Die britische Schauspielerin Julia Ormond stand vor dem gleichen Problem wie Duvall Sie recherchierte las mehrere Bucher und schaute sich alte Archivaufnahmen an um den Charakter Allilujewas naher zu kommen Aber bis auf das Buch Swetlana Allilujewa 20 Briefe an einen Freund von Nadeschdas Tochter Swetlana Allilujewa fand sie nichts Brauchbares Ihr selbst gefiel die Tatsache dass sie mit Allilujewa eine Figur hatte mit der sie einen Drang nach Freiheit spielen konnte Von daher legte sie ihre Figur als romantische Idealistin an die sich in den Helden Stalin verliebt Mit dem allmahlichen Entdecken von Stalins Schwachen dem Massenmord und der Grausamkeit die im Land wuteten sowie der Enttauschung dass Stalin ihre Hoffnungen zerstorte sie ausgrenzte und das Gefuhl gab uberflussig zu sein war die weitere Figurenentwicklung vorgezeichnet Es war allerdings eine altere russische Dame die Ormond wahrend der Dreharbeiten darauf aufmerksam machte dass sie noch etwas apathischer spielen konnte denn Allilujewa hatte auch einen psychischen Schaden dadurch erlitten dass sie erkannt hatte dass all ihre Ideale hinfallig wurden und sie somit ihr Leben umsonst gelebt hatte 22 Dadurch spielte Ormond laut Kritikermeinung das vielleicht tragischste Opfer der Geschichte 23 Ihre sanfte unschuldige und liebevolle Leistung wurde spater wie die von Duvall gelobt 9 Alan Pergament Filmkritiker der Buffalo News verriss den Film lobte jedoch ihr Spiel Er meinte auch dass es nach Nadeschdas Selbstmord keinen Grund mehr gab den Film zu schauen da Ormond als einzige Augenweide den Film gestohlen habe 24 Maximilian Schell als Lenin Bearbeiten Die Rolle des Lenin war nicht besonders umfangreich da er bereits nach 35 Filmminuten stirbt Dennoch war sie nicht weniger bedeutend Maximilian Schell nutzte die wenige Zeit die er auf der Leinwand zu sehen war aus Vor jeder Szene hatte er ein Tonbandgerat bei sich um die Aufnahmen mit Lenins Stimme zu horen Dabei ging es ihm weniger darum zu imitieren als ihn zu fuhlen Das fiel Schell nicht leicht da er eine gewisse Abneigung gegenuber Lenin empfand weil er vielen Menschen gestattete zu toten da er glaubte dass man Macht nicht ohne Terror haben konne Dennoch spielte er diese Rolle und versuchte einen gewissen Kontrast an Korpersprache zu vermitteln So konzentrierte er sich am Anfang des Films darauf haufiger energisch die rechte Hand zum Einsatz zu bringen um die spatere Gebrechlich und Unbeweglichkeit Lenins nach seinem Schlaganfall zu verdeutlichen 16 Damit wirkte er so uberzeugend dass er mehrfach von Filmkritikern gelobt wurde die meinten dass man erst sehr spat erkennt dass hinter der Maske Maximilian Schell ist 25 Ausserdem wurde er fur einen Emmy nominiert und erhielt seinen ersten CableACE Award sowie seinen zweiten Golden Globe in der Kategorie Bester Nebendarsteller Serie Mini Serie oder TV Film Dreharbeiten Bearbeiten nbsp Erstmals wurde fur einen Spielfilm eine Dreherlaubnis im Moskauer Kreml erteilt Im Oktober 1991 begannen die Dreharbeiten 4 Gedreht wurde in Russland ausschliesslich an Originalschauplatzen darunter in Kunzewo 26 in Gefangnissen 1 dem Kiewer Bahnhof 7 und zum ersten Mal uberhaupt auch im Moskauer Kreml 2 Wahrend der Dreharbeiten im russischen Weissen Haus wurden die Regierungsarbeiten nicht eingestellt sodass parallel zur Filmcrew Michail Gorbatschow nur eine Etage tiefer den Regierungsangelegenheiten nachging 14 Freunde Carliners die bereits in Russland gedreht hatten warnten ihn vor schwierigen und manchmal auch ungewohnlichen Herausforderungen 15 So kam es wahrend der veranschlagten siebenwochigen Drehzeit 7 immer wieder zu kleineren Problemen Statisten traten in den Streik da sie eine hohere Entlohnung forderten Lokfuhrer waren bereits um acht Uhr morgens betrunken sodass sie ihre Signale nicht einhalten konnten 1 Selbst einfache Szenen wie die Jagd nach dem Hasen in Sibirien mussten unterbrochen werden da man darauf aufmerksam gemacht wurde dass man in einem Nationalpark drehe wo dies verboten sei 15 Der damalige Leiter des Lenin Mausoleums Alexander Schefow war ein konservativer Hardliner weswegen er die Produktion nicht nur kritisierte sondern auch verzogerte Der KGB zeigte sich auch wenig kooperativ So musste beispielsweise das Filmteam bestehend aus 25 Mitgliedern und der dazugehorigen Ausrustung uber sieben Stunden lang warten bevor es die Sicherheitsprufung fur den Kreml passieren konnte um auf das Gelande zu durfen 1 Schliesslich konnte man die Stromversorgung des Kremls nicht fur die Beleuchtung nutzen da der KGB meinte dass dies die Technik der eigenen Gerate storen wurde weswegen man vier bis funf Stunden brauchte um herauszufinden wie man nicht die Stromversorgung des Kremls uberlastet Einen Stromausfall gab es in Stalins Datscha nachdem die finale Sterbeszene gerade abgedreht wurde Es ging auch schon mal ein ganzer Drehtag verloren weil Statisten nicht da waren So sollte Stalins Dankesrede uber den Sieg im Zweiten Weltkrieg im Kreml Saal gedreht werden Morgens um acht war der Drehplan angesetzt aber die Statisten fehlten da sie noch zehn Kilometer weiter bei der Maske waren Nach uber acht Stunden konnten Pendelbusse bereitgestellt werden die uber 500 Statisten zum Drehort brachten Da diese aber hungrig waren und nicht auf die Anweisungen des Regisseurs achteten assen sie das ganze Buffet auf bevor gedreht worden war sodass im Film keine Szene beim Essen mehr enthalten ist Ormond die zwischenzeitlich im Hotel fur eine Prostituierte gehalten wurde weil sie als Frau alleine in der Lobby wartete meinte dazu man beginne zu glauben dass das alles keine Zufalle sein konnen und gezielte Versuche waren den Film zu sabotieren 15 Allerdings konnte Zeit wieder eingespart werden denn Duvall der die ganze Zeit uber im Moskauer Savoy Hotel wohnte 7 musste mit Beginn der Dreharbeiten taglich uber vier Stunden in die Maske um sich von zwei Make up Spezialisten in Stalin verwandeln zu lassen 18 Die Prozedur konnte im Laufe der Dreharbeiten allerdings auf etwa 75 Minuten reduziert werden 2 Insgesamt wurde der Film in neun Sechs Tage Wochen abgedreht 1 Am 21 Dezember 1991 vier Stunden nachdem die Sowjetunion sich aufgelost hatte wurde die letzte Szene in Stalins Datsche gedreht 14 1 Um die Wirkung ihrer Masken zu testen gingen Maximilian Schell und Duvall als Lenin und Stalin verkleidet unter die Leute Wahrend Schell der unter anderem verkleidet das Moskauer Warenhaus GUM besuchte haufig ignoriert wurde erfuhr Duvall als Stalin haufig nur Ablehnung und Missachtung 1 Rezeption BearbeitenPremiere in Russland Bearbeiten Aufgrund des Putschversuches bat Boris Nikolajewitsch Jelzin die Filmemacher den Film vor der US amerikanischen Fernsehausstrahlung am 21 November 1992 bereits am 7 November 1992 im Kino des DOM Kulturzentrums in Moskau auffuhren zu lassen 13 Das Datum wurde bewusst gewahlt da es sich um den 75 Jahrestag der Oktoberrevolution handelte 21 Bereits vor der Premiere wurden vereinzelt Szenen im russischen Fernsehen gezeigt sodass Nikolai Pawlow Mitglied des oppositionellen Fuhrungsgremium der Front der Nationalen Rettung den Film stark kritisierte da er alles zu sehr vereinfache und von Stalin nichts weiter ubrig bliebe als ein ausschweifender Sadist und Henker der nach Macht giert 13 Jelzin liess sich davon nicht beirren und forderte dass der Film von 1000 Prominenten und Fuhrungsmitgliedern der russischen Regierung gesehen wird 14 Er selbst blieb genauso wie Gorbatschow der Premiere fern Allerdings erschienen Vizeprasident Alexander Ruzkoi und der ehemalige sowjetische US Botschafter Anatoli Dobrynin 21 Zu Beginn der Veranstaltung erklarte der russische Historiker und Stalin Biograph Dmitri Wolkogonow den Film und verwies sowohl auf den historischen Kontext und darauf dass es sich bei dem Film lediglich um eine amerikanische Sicht auf Stalin handele 21 Der Film begann mit einem Lachen als die Zuschauer die Anfangsszene sahen bei der Stalin angeblich in Sibirien dargestellt wurde wobei ortskundige Moskauer sofort einen Vorort Moskaus ausmachten Mit dem Fortschreiten des Films und der Erkenntnis dass die Verbrechen Stalins grosstenteils ausgespart werden setzte ein Murren im Publikum ein sodass der Film mit einem oberflachlichen Klatschen endete 21 Gefragt nach der eigenen Meinung uber den Film antworteten die Menschen je nachdem ob sie mit Stalin sympathisierten oder ihn fur einen Verbrecher hielten unterschiedlich Russische Politiker sahen in dem Film eher einen Politthriller der Stalin auf einen Gangster und Henker reduziert 8 Viele Zuschauer meinten dass man sich weniger mit Stalins Leben hatte aufhalten sollen und sich mehr auf seine Verbrechen konzentrieren mussen 21 Rada Adzhubei Tochter Nikita Chruschtschows fand es gut dass solche Filme gezeigt werden und sah ihn mit Vergnugen 8 Ein hoher Berater Ruzkois meinte dass der Film als nutzlich fur die Amerikaner nutzlos fur Russen angesehen wird 27 Einige meinten der Film sei eine Farce eine Falschung amerikanische Propaganda um das Land zu zerreissen andere wiederum kritisierten dass Stalin romantisiert werde Er sei ihnen zu warm und weich gewesen um all jenen Schrecken gerecht zu werden die er zu verantworten hatte Fur andere wiederum war der Film kunstlich und primitiv da er die Zeit nicht eingefangen hatte Da man auch zu viel uber Stalins Exzesse weiss wirke der Filme wie eine Parodie 8 Insgesamt wurde konstatiert dass man keinen guten Film uber Stalin oder Hitler machen konnte denn egal was man im Film auch mache man konne nie der Realitat gerecht werden 21 Zufrieden waren allerdings fast alle mit Duvalls Darstellung und den beeindruckenden Originalschauplatzen 21 Duvall der normalerweise mit einem leichten Sudstaatenakzent spricht 12 meinte vor der Premiere dass seine Interpretation eines georgischen Akzents wohl fur jede Menge Stirnrunzeln bei der Premiere sorgen wird 18 Nach der Premiere boten russische Filmproduzenten Duvall an in weiteren moglichen russischen Verfilmungen uber Lenin und Trotzki mitzuspielen Duvall lehnte ab 18 US amerikanische Kritik Bearbeiten Die Kritik erkannte die Muhen um den Film sowie das hohe Produktionsbudget an Bei diesem anspruchsvollen Epos 28 welches reich an Szenen die treffend geschrieben und scharf gespielt sind und als Lehrbuchbeispiele dienen konnten wie ein Drama zu sein hat 9 werden neue beeindruckende Aspekte und kraftvolle Szenen 29 offenbart Vilmos Zsigmonds Kameraarbeit wurde ebenfalls besonders hervorgehoben Er passe seine Farbgestaltung den Lebensgefuhlen der Figuren an und zeige anfangs ein farbenfrohes Bild das die sehr glucklichen und optimistischen Hoffnungen nach der Revolution verdeutlichen sollen Allerdings nimmt die Farbwahl mit Fortschreiten des Films immer mehr ab sodass am Ende nur noch schwarz und weiss ubrig bleibt 1 Dies wurde als aufwendig 30 und wunderschon gefilmt sowie prachtvoll inszeniert 31 anerkannt Das lage vor allen Dingen an den Aussenaufnahmen die dem Film eine Optik Fulle Unberechenbarkeit 30 und Gefuhl von Authentizitat 25 bieten Hinzu kommt dabei noch die turbulente Komposition Syrewiczs die teilweise uberwaltigend ist 31 Ein weiterer Kritikpunkt an Stalin war das Spiel Robert Duvalls Obwohl eine ganze Bandbreite an unterschiedlichen Situationen wie Singen Tanzen Spasse treiben 14 gezeigt wurde meinten einige dass Duvall unter der Maske unsichtbar bleibe 5 Dabei gingen die Meinungen auseinander ob Duvalls Spiel durch die Maske behindert werde da er nur seine Augen bewegen konne 30 oder ob trotz des ausdruckslosen Gesichtes 5 und seines geheimnisvollen und unergrundlichen 31 Schauspiels niemand je Stalin uberzeugender und eindringlicher dargestellt hat als Duvall 9 Insbesondere die Maske schien sich auf das Schauspiel auszuwirken denn es gabe keine spontanen Aktionen da alles konserviert wirkt und aus jedem Moment der Heiterkeit eine Situation der Totenstille werden kann Das konne Duvall nur dank seiner Maske die auch eine Illusion der Bedrohung schaffe 14 Fur andere wie etwa Scott Hettrick vom Sun Sentinel war diese Illusion allerdings nicht gegeben denn er meinte dass ein grosses Problem des Films darin besteht dass sobald man Robert Duvall sieht man Robert Duvall sieht Aber wenn man Maximilian Schell sieht sieht man Lenin und erkennt erst sehr spat dass es Schell ist 25 Die Fokussierung auf Stalins Privatleben wurde von einigen als grosste Starke und gleichzeitig wesentlichster Nachteil des Films betrachtet 9 Von nahezu allen Filmkritikern wurde der fehlende historische Kontext 29 32 als grosster Kritikpunkt aufgegriffen Es sei zwar nicht moglich dass man Stalins Geschichte in einem dreistundigen Film prasentieren konnte 31 wofur eine lange Miniserie um Stalin in seiner Ganze zu erfassen 9 notig ware aber ein grosses Problem sei dass der Film die Fragen die er aufwirft nicht beantwortet sodass der Zuschauer nicht weiss ob Stalin ein Gangster war der nur Gluck hatte Ein Soziopath Eine Art boses Genie Ein fehlerhafter Visionar 31 So war der Film fur John Leonard vom New York Magazine nicht mehr als eine Forsyte Saga da es wichtiger schien zu zeigen wie Stalin eine brennende Zigarre unter das Kleid von Nadya steckt und wie gemein er zu seinen Kindern aus beiden Ehen ist als die Ideengeschichte und historischen Fakten zu erlautern 26 Pressestimmen Bearbeiten Obwohl es sich um ein ehrgeiziges und grossartig aufwendiges Projekt handelt fragte sich John J O Connor von der New York Times was wohl schiefgelaufen sein konnte Er fuhrte es auf den Produktionsprozess zuruck denn der Film sei nicht nur oberflachlich sondern auch allzu oft diplomatisch um auf dem Weltmarkt insbesondere in Russland bestehen zu konnen Allerdings lobte er Duvall der verpackt unter Acryl Make up und gefangen in einer unerbittlich bosen Rolle zwischen Dem Paten und Potemkin versuche Stalin menschlich wirken zu lassen 33 Dank der eindrucksvollen Regie Passers und des hervorragenden Spiels Duvalls der wegen des Make ups seine Essenz uber die kluge Korpersprache vermitteln muss konne der Film laut Tony Scott vom Variety Magazin sich voll und ganz auf Stalins Rucksichtslosigkeit seine Manipulationen und seine Missachtung fur Freundschaft konzentrieren Allerdings lasse er dadurch den historischen Kontext ausser Acht wodurch der Versuch den georgischen Despoten verstehen zu wollen gescheitert ist 10 In der Chicago Sun Times meinte Lon Grahnke dass es sich bei dem Film einerseits um ein anspruchsvolles Epos handelt und andererseits um einen dusteren und oft deprimierenden Film der den Aufstieg eines Morders zur absoluten Macht nachzeichnet Er lobte Duvall der darum kampft einen Funken Menschlichkeit in einer kaltblutigen Kreatur zu finden und trotz seines vergleichbaren teilnahmslosen Spiels immer noch interessanter sei als seine Schauspielkollegen Ausserdem meinte er dass Passer und Zsigmond in ihren dunklen Bildern ihre slawischen Empfindlichkeiten und schmerzlichen Erinnerungen ihrer Jugend in Osteuropa widerspiegeln Aber er kritisierte auch dass der Film zu viele historische Fakten biete und zu wenig die psychologischen Motive ergrunde 28 Rick Kotag meinte im Chicago Tribune dass der Film den historischen Fakten nicht gerecht werde und somit nicht Stalin und das Monster im Menschen vollig prasentieren konne Der Film komprimiere alle Ereignisse und Personen um ein intimeres und abschreckenderes Portrat zu sein Aber da diese Herangehensweise holprig wirke sei sie fehlgeleitet und massig erfolgreich Vielmehr lobte er Duvalls hypnotisierende Darstellung voller korperlicher Bedrohung die viele Probleme des Films uberschattet und sah in Stalins Frau Nadeschda Allilujewa das vielleicht tragischste Opfer der Geschichte da sie der einzige Mensch ist dem er ergeben ist und Menschlichkeit zeigt Doch wegen seiner brutalen Natur und Rucksichtslosigkeit treibt er sie in den Selbstmord 23 Oberflachlich betrachtet ist es ein Qualitatsfilm Aber unter der Oberflache scheint es noch mehr Oberflachlichkeiten zu geben meinte Tom Shales in der Washington Post Der Film biete beeindruckende Aspekte kraftvolle Szenen und sei mit seinem tiefen satten Bild wunderschon von Zgismond gedreht Es sei sogar ein uberzeugendes lebendiges Portrat von Paranoia Amoralitat und rupelhafter roher Gewalt welches allerdings dank eines fehlenden historischen Kontextes den man sich laut Shales mit seinen Konsequenzen und seiner Ideengeschichte selber denken muss zu einer Karikatur des Bosen verkommen 29 Der Film ist nur wegen Duvalls Schauspiel einen Blick wert kritisierte Fred Kaplan im Boston Globe weil der Rest einfach nur abgrundtief dumm und trivial sei Schliesslich habe der Film nichts anderes zu sagen als dass Stalin ein Monster war Er kritisierte weiterhin dass die Geschichte fast vollstandig als Palastintrige dargestellt werde ohne auf die Hintergrunde und Ursachen einzugehen Er lobte zwar Duvalls eindringliche Darbietung als sowjetischer Diktator aber bedauerte zugleich dass das Drehbuch so wenig hergibt womit Duvall hatte anspielen konnen Der Film ware nur ertraglicher wenn er seinem eigenen Anspruch gerecht wurde eine uberzeugende Anatomie des Bosen zu prasentieren aber selbst daran scheitert er 32 David Zurawik kritisierte in der Baltimore Sun dass HBO seinen Josef Stalin irgendwo zwischen Drehbuch und Leinwand verloren hatte Zwar sei der Film aufwendig inszeniert und hatte optisch einen Aufbau Fulle und Unberechenbarkeit die nur Aussenaufnahmen bieten konnen Aber Optik ist nicht alles Insbesondere dann wenn fur die Charakterisierung Stalins seiner Meinung nach nur wesentliche Kuchenpsychologie benutzt wurde die dessen Innenleben viel zu einfach darstellen wurde Und selbst das Vorhandene konne nicht richtig prasentiert werden weil Duvall durch seine Maske behindert wird und lediglich seine Augen bewegen konnte was sein Spiel absolut bleiern aussehen lasse 30 In der Wochenzeitschrift Entertainment Weekly meinte Michael Sauter dass Duvall als Genosse Stalin eine dominante Prasenz zeige aber der Mensch dahinter unter all den Tonnen von Make up verborgen bleibe Ausserdem wunderte er sich warum das zweitgrosste Monster des Jahrhunderts so langweilig sei 34 Weitere Veroffentlichung Bearbeiten Nach seiner Weltpremiere am 7 November wurde der Film am 21 November 1992 in den USA auf dem Pay TV Sender HBO ausgestrahlt Der Film erhielt eine sparliche internationale Verwertung so wurde er unter anderem mit dem Titel Sztalin in Ungarn veroffentlicht Es lassen sich keine Hinweise darauf finden ob der Film in franzosischen oder in den deutschsprachigen Gebieten Deutschland Osterreich und der Schweiz veroffentlicht wurde In den USA wurde der Film auf VHS und am 4 September 2012 auf DVD veroffentlicht Auch in Spanien wurde der Film auf DVD veroffentlicht Allerdings gibt es hier nur die Moglichkeit zwischen kastilisch und englisch zu wahlen Auszeichnungen und Nominierungen Bearbeiten Der Film wurde fur mehrere Filmpreise vorgeschlagen und ausgezeichnet Darunter wurden besonders der Kameramann Vilmos Zsigmond und die Schauspieler Robert Duvall Maximilian Schell und Joan Plowright bedacht Golden Globe Awards 1993 Bester Hauptdarsteller Mini Serie oder TV Film Robert Duvall Bester Nebendarsteller Serie Mini Serie oder TV Film Maximilian Schell Beste Nebendarstellerin Serie Mini Serie oder TV Film Joan Plowright eine weitere Nominierung als Beste Mini Serie oder TV FilmEmmy Award Bestes Produktionsdesign Beste Kamera Bester Fernsehfilm Beste Tonmischung weitere Nominierungen Bestes Drehbuch Bester Hauptdarsteller Bester Nebendarsteller Beste Nebendarstellerin Bestes Make up Bester Tonschnitt CableACE Award Beste Kamera Beste Filmmusik Bester Nebendarsteller weitere Nominierungen Bestes Produktionsdesign Beste Kostume Beste Regie Bester Film ASC Award Auszeichnung fur die Beste Kamera eines FernsehfilmsLiteratur BearbeitenD Agostino Stalin American Historical Review Vol 98 No 4 Oktober 1993 Seite 1169 1171 Milena Michalski Stalin The Slavonic and East European Review Vol 73 No 1 Januar 1995 Seite 192 194 Weblinks BearbeitenStalin in der Internet Movie Database englisch Stalin bei Rotten Tomatoes englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p David Gritten COVER STORY ON LOCATION Awakening the Kremlin s Ghosts auf latimes com vom 12 Januar 1992 englisch abgerufen am 19 April 2012 a b c d e f David Gritten Stalin Gets Lenin s Office in the Kremlin auf latimes com vom 16 November 1992 englisch abgerufen am 19 April 2012 a b Tom Jicha Stalin Robert Duvall s Powerful Presence And Hbo s Quest For Accuracy Combine For A Chilling Portrait Of The Soviet Dictator auf sun sentinel com vom 21 November 1992 englisch abgerufen am 19 April 2012 a b c d Michael Hill Gilman graduate produces Stalin film for HBO auf baltimoresun com vom 22 Juli 1991 englisch abgerufen am 19 April 2012 a b c Greg Dawson There s Not Much Life To Hbo s Stalin auf orlandosentinel com vom 21 November 1992 englisch abgerufen am 19 April 2012 Duvall to play Stalin for HBO Memento vom 3 Januar 2016 im Internet Archive Chicago Sun Times 18 Juli 1991 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