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Botho Karl Siegfried Graf zu Eulenburg Wicken 10 Oktober 1870 in Krangen 18 Oktober 1961 in Lindau Bodensee war deutscher Oberst Fuhrer eines nach ihm benannten Freikorps und Besitzer des Ritterguts Wicken im Landkreis Bartenstein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarkarriere 1 2 1 Erster Weltkrieg 1 2 2 Freikorpsfuhrer 1 3 Nachkriegsjahre 1 4 Auszeichnungen und Ehrungen 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Siegfried war der alteste Sohn des spateren Generals der Kavallerie Karl Botho zu Eulenburg 1843 1919 und dessen erster Ehefrau Luise Johanna Valeska geborene von Bonin 1845 1871 1 Er war verheiratet mit Jeanne von der Burg 1872 1960 Tochter des Generals der Infanterie Ernst von der Burg Gemeinsam hatten sie zwei Kinder Siegrid zu Eulenburg 1898 1965 und Botho Ernst zu Eulenburg 1903 1944 der mit Adelheid Freiin von Weizsacker 1916 2004 Tochter des Politikers und Staatssekretars im Auswartigen Amt Ernst Freiherr von Weizsacker verheiratet war Militarkarriere Bearbeiten Der Abiturient des Berliner Friedrich Wilhelm Gymnasiums trat am 23 April 1889 als Avantageur in das 1 Garde Regiment zu Fuss der Preussischen Armee in Potsdam ein Hier wurde er am 14 Oktober 1890 Sekondeleutnant Als solcher wurde Eulenburg vom 1 Oktober 1897 bis Juli 1900 zur weiteren Ausbildung an die Kriegsakademie kommandiert und zwischenzeitlich am 9 Februar 1899 zum Oberleutnant befordert Nach kurzzeitigen Truppendienst folgte vom 1 April 1901 fur zwei Jahre seine Kommandierung zum Grossen Generalstab Er kehrte dann wieder zu seinem Stammregiment zuruck wurde am 6 Juni 1905 zum Hauptmann befordert und am 27 September 1905 zum Chef der 10 Kompanie ernannt Mit der Beforderung zum Major kam Eulenburg am 1 Oktober 1913 zum Regimentsstab Erster Weltkrieg Bearbeiten Bei der Mobilmachung 1914 erhielt Eulenburg das Kommando uber das I Bataillon An dessen Spitze ruckte er im Verbund mit der 1 Garde Division in das neutrale Belgien ein In der Schlacht bei Namur wurde Eulenberg am 24 August 1914 erstmals schwer verwundet Erst im Marz 1915 war er wieder frontverwendungsfahig und kehrte zu seinem Bataillon zuruck Wahrend der Winterschlacht in der Champagne wurde Eulenberg abermals verwundet blieb aber bei seinem Bataillon Im April 1915 verlegt er an die Ostfront wo sich sein Verband in der Durchbruchsschlacht von Gorlice Tarnow bewahrte und anschliessend am San zum Einsatz kam Es folgten die Kampfe bei Lubaczow und die Schlacht bei Grodek Lemberg Am 11 Juli wurde Eulenberg bei Baciska durch ein Schrapnell am Bauch schwer verwundet Nach einem Lazarettaufenthalt war er erst im Oktober 1915 wieder verwendungsfahig Er fuhrte sein Bataillon nunmehr an der Westfront in den Stellungskampfen bei Roye Noyon An der Somme ubernahm Eulenburg kurzfristig am 30 Oktober 1916 fur den erkrankte Kommandeur die Fuhrung uber das Konigin Elisabeth Garde Grenadier Regiment Nr 3 Nachdem der bisherige Regimentskommandeur Friedrich von Bismarck am 6 November 1915 gefallen war trat Eulenberg schliesslich am selben Tag die Nachfolge in seinem Stammregiment an In der folgenden Schlacht an der Somme konnte er sich mit dem Regiment bewahren erhielt das Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und nahm dann am Ruckzug in die Siegfriedstellung teil Zu Beginn der Schlacht an der Aisne lag sein Regiment zunachst als Eingreifreserve bereit und griff erst nach dem Angriff der Franzosen am Chemin des Dames in die Kampfe ein Eulenberg erhielt dabei den Auftrag den verlorenen linken Abschnitt wieder zu erobern Nach der Wiedereroberung erlitt er am folgenden Tag durch Granatsplitter seine insgesamt vierte Verwundung in diesem Krieg Er verblieb jedoch bei seiner Truppe konnte das ihm zugewiesene Gelande gegen Angriffe verteidigen und wurde schliesslich Ende April 1917 aus der Front gezogen Er kam mit seinem Regiment in die Argonnen wo es bis Anfang Juli 1917 verblieb dann nach Osten verladen wurde und im Abschnitt Zloczow in Ostgalizien zum Einsatz kam Wahrend der Durchbruchsschlacht am Sereth ab 19 Juli 1917 konnte sein Regiment am ersten Tag 650 Gefangene einbringen sowie ein Geschutz zwei MG und vier Minenwerfer erbeuten Sein Divisionskommandeur Eitel Friedrich von Preussen reichte ihn fur diese Erfolge zum Pour le Merite ein den Eulenburg am 27 August 1917 durch A K O erhielt Zu diesem Zeitpunkt lag das Regiment bereits auf dem nordlichen Flugel der Ostfront und beteiligte sich an der Eroberung von Riga Anfang Oktober 1917 kam Eulenburg mit seinem Regiment wieder an die Westfront in die Gegend von Reims wo es bis Ende Januar 1918 verblieb Hier kampfte es vom 21 Marz bis 6 April 1918 in der Grossen Schlacht in Frankreich Am 31 Marz gelang es elf feindliche Offiziere und 220 Mann gefangen zu nehmen und ein Geschutz drei schwere sowie drei leichte MG und einen Tank zu erbeuten Wahrend der Kampfe musste sein Regiment jedoch selbst hohe Verluste beklagen Neun Offiziere 173 Unteroffiziere und Mannschaften waren tot 15 Offiziere 779 Unteroffiziere und Mannschaften verwundet sowie 41 Mann vermisst Eulenburg selbst wurde am 10 April zum funften Mal verwundet Nach mehrwochiger Ruhe und Ausbildungszeit an der Somme und in Belgien trat das aufgefullte Regiment Ende Mai 1918 in die Kampfe bei Soissons und Reims ein Mitte Juli stand es an der Marne uberschritt bei Dormans den Fluss und konnte einige Kilometer Gelandegewinn erzielen Aufgrund der starken feindlichen Gegenstosse musste das Regiment durch die Oberste Heeresleitung jedoch auf das nordliche Flussufer zuruckgenommen werden Sein Brigadekommandeur Generalmajor von der Osten beantragte daraufhin fur Eulenburgs Leistungen das Eichenlaub zum Pour le Merite Als lediglich einer von sechs Regimentskommandeuren wurde Eulenberg am 4 September 1918 mit diesem hohen Orden ausgezeichnet Nach kurzer Ruhezeit war sein Regiment Ende August 1918 in der Abwehrschlacht zwischen Oise und Aisne im Einsatz wo Eulenberg vertretungsweise vom 26 bis 30 August 1918 auch die 1 Garde Infanterie Brigade fuhrte Anschliessend verlegte er das Regiment in die Argonnen und kampfte hier bis zum Waffenstillstand Freikorpsfuhrer Bearbeiten Nach Kriegsende fuhrte Eulenburg ab 12 November 1918 die Reste seines Regiments nach Potsdam in die Heimatgarnison zuruck wo es am 11 Dezember 1918 eintraf Eulenberg legte jedoch das Kommando nieder als er dieses mit Soldatenraten der Garnison teilen sollte Er wurde daraufhin zum Kriegsministerium kommandiert und mit der Aufstellung eines Freikorps beauftragt Im Februar 1919 stellte er das nach ihm benannte 1800 Mann starke Freikorps auf 2 das noch mit Teilen nach Kurland dann nach Oberschlesien kam und zuletzt in Frankfurt Oder eingesetzt wurde 3 Im Juli 1919 wurde es als Reichswehr Infanterie Regiment 52 in die Vorlaufige Reichswehr uberfuhrt 4 Eulenburg kommandierte das Regiment noch zwei Monate wurde dann beurlaubt und am 31 Marz 1920 mit dem Charakter als Oberstleutnant aus dem Militardienst verabschiedet Nachkriegsjahre Bearbeiten Anschliessend bewirtschaftete Eulenburg das Familiengut Wicken Er war am Aufbau des heimatlichen Grenzschutzes beteiligt und von 1920 bis 1933 Landesfuhrer des ostpreussischen Stahlhelms Eulenburg erhielt am 27 August 1939 dem sogenannten Tannenbergtag den Charakter als Oberst verliehen Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs musste er Mitte Januar 1945 von seinem Gut vor der anruckenden Roten Armee fliehen die 2000 Kilometer lange Flucht endete in Lindau Dort lebte er zusammen mit seiner Frau bei der Familie seiner Schwiegertochter Adelheid und deren Eltern Ernst und Marianne von Weizsacker Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten Roter Adlerorden IV Klasse mit Krone 5 Kronenorden IV Klasse 5 Ehrenkreuz III Klasse des Furstlichen Hausordens von Hohenzollern mit Krone 5 Ritterkreuz des Greifenordens mit Krone 5 Ritterkreuz I Klasse des Herzoglich Sachsen Ernestinisches Hausordens 5 Ritterkreuz I Klasse des Friedrichs Ordens 5 Ritterkreuz des Bulgarischen Militar Verdienstordens mit Krone 5 Eisernes Kreuz 1914 II und I Klasse Verwundetenabzeichen 1918 in Gold Pour le Merite Eichenlaub zum Pour le MeriteEulenburg war zudem Ehrenkommendator 6 des Johanniter Ordens Spater wurden ihm das Grosse Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und der Preussenschild der Landsmannschaft Ostpreussen verliehen Literatur BearbeitenKarl Friedrich Hildebrand Christian Zweng Die Ritter des Ordens Pour le Merite des I Weltkriegs Band 1 A G Biblio Verlag Osnabruck 1999 ISBN 3 7648 2505 7 S 379 381 Hanns Moller Geschichte der Ritter des Ordens pour le merite im Weltkrieg Band I A L Verlag Bernard amp Graefe Berlin 1935 S 287 290 Weblinks BearbeitenFotos und ausfuhrlicher Lebenslauf von Siegfried Graf zu Eulenburg auf der Internetseite des Ersten Garde Regiments Quelle zum Nachlass Siegfried Graf zu Eulenburgs beim Institut deutsche AdelsforschungEinzelnachweise Bearbeiten Kurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 10 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1942 DNB 986919810 S 429 430 Nr 3309 Harold J Gordon Jr Die Reichswehr und die Weimarer Republik 1919 1926 Verlag fur Wehrwesen Bernard amp Graefe Frankfurt am Main 1959 S 417 Georg Tessin Deutsche Verbande und Truppen 1918 1939 Biblio Verlag Osnabruck 1974 ISBN 3 7648 1000 9 S 50 Georg Tessin Deutsche Verbande und Truppen 1918 1939 Biblio Verlag Osnabruck 1974 ISBN 3 7648 1000 9 S 128 a b c d e f g Preussisches Kriegsministerium Hrsg Rangliste der Koniglich Preussischen Armee und des XIII Koniglich Wurttembergischen Armeekorps fur 1914 E S Mittler amp Sohn Berlin 1914 S 142 Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St Johannis vom Spital zu Jerusalem Hrsg Die Mitglieder des Erweiterten Kapitels des Johanniterordens von 1958 1999 Selbstverlag Nieder Weisel 1999 S 22 kit edu abgerufen am 17 August 2021 Normdaten Person GND 11660428X lobid OGND AKS VIAF 62304472 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eulenburg Wicken Siegfried zuALTERNATIVNAMEN Botho Karl Siegfried Graf zu Eulenburg Wicken vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Oberst Freikorpsfuhrer und GutsherrGEBURTSDATUM 10 Oktober 1870GEBURTSORT KrangenSTERBEDATUM 18 Oktober 1961STERBEORT Lindau Bodensee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegfried zu Eulenburg Wicken amp oldid 229529290