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Zloty Stok deutsch Reichenstein in Schlesien tschechisch Rychleby ist eine Stadt im Powiat Zabkowicki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt und Land Gemeinde Zloty StokZloty Stok Polen Zloty StokBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat Zabkowice SlaskieFlache 7 73 km Geographische Lage 50 27 N 16 53 O 50 445143055556 16 876583611111 Koordinaten 50 26 43 N 16 52 36 OHohe 348 m n p m Einwohner 2696 31 Dez 2020 1 Postleitzahl 57 250Telefonvorwahl 48 74Kfz Kennzeichen DZAWirtschaft und VerkehrStrasse Klodzko NysaNachster int Flughafen BreslauGminaGminatyp Stadt und Land GemeindeGminagliederung 6 Ortschaften5 SchulzenamterFlache 75 63 km Einwohner 4410 31 Dez 2020 1 Bevolkerungsdichte 58 Einw km Gemeindenummer GUS 0224073Verwaltung Stand 2015 Burgermeisterin Grazyna Orczyk 2 Adresse Rynek 22 57 250 Zloty StokWebprasenz www zlotystok pl Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Bergbau 3 Sehenswurdigkeiten 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Gemeinde 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographische Lage Bearbeiten nbsp GesamtansichtDie Stadt liegt in Niederschlesien am Nordrand des Reichensteiner Gebirges unmittelbar an der Grenze zu Tschechien 19 Kilometer sudlich der Kreisstadt Zabkowice Slaskie Frankenstein Nachbarorte sind Plonica Planitz und Kamieniec Zabkowicki im Norden Srem Topola Reichenau und Blotnica Plottnitz im Nordosten Kamienica Kamitz Grenztal im Osten Chwalislaw Follmersdorf und Orlowiec im Suden Podzamek im Sudwesten und Laskowka Gierichswalde im Nordwesten Jenseits der Grenze liegen im Osten Bila Voda und im Sudosten Javornik Geschichte Bearbeiten nbsp Neugotische PfarrkircheReichenstein entstand an der Sudostgrenze des spateren Herzogtums Munsterberg und grenzte an das Neisser Bistumsland sowie an das Glatzer Land Sie besass keine Stadtmauer und wurde wegen des bergigen Gelandes unregelmassig angelegt Den Mittelpunkt bildete der rechteckige Marktplatz Wegen der reichen Gold und Erzvorkommen bemuhten sich Adel Kirche und Landesherr um das Gebiet In der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts war es im Besitz des Klosters Kamenz 3 Von einer planmassigen Grundung der Stadt ist nichts bekannt Erstmals erwahnt wurde sie in einer Kamenzer Klosterurkunde vom 8 Juli 1291 in der ein Heidenricus de Richinstein als Zeuge auftritt Bereits 1273 hatte Herzog Heinrich IV von Breslau dem Kloster Kamenz fur seine Besitzungen die Bergbaufreiheit sowie das bohmische Iglauer Bergrecht verliehen Es kann vermutet werden dass es sich dabei um die Bergwerke des Reichensteiner Gebiets handelte Mit der Verleihung des Bergrechts war die Ermachtigung verbunden sich mit Rechtsfragen an das Bergamt in Iglau zu wenden 1293 gehorte Reichenstein dem Adligen Moyko Moycho von Baitzen Er musste es zwei Jahre spater an Herzog Bolko I abtreten Fur das Jahr 1331 ist eine Pfarrkirche belegt da in einer Urkunde des Breslauer Bischofs Nanker vom 30 August 1331 ein Pfarrer von Reichenbach genannt wird 1338 ubertrug der bohmische Konig Johann von Luxemburg Reichenstein als Lehen an Peter I von Rosenberg 4 In einer Urkunde des Munsterberger Herzogs Nikolaus vom 20 Marz 1344 wird Reichenstein als ein Stadtchen oppidum aurifodiorum bezeichnet 1358 gelangte es mit Hilfe des bohmischen Konigs Karl IV an den Schweidnitzer Herzog Bolko II Nach Bolkos Tod 1368 fiel Reichenstein als erledigtes Lehen durch Heimfall an die Krone Bohmen von der es in der Folgezeit mehrmals an andere Grundherren vergeben wurde nbsp MarktplatzVon 1465 bis 1502 gehorte die Grundherrschaft wiederum dem Kloster Kamenz 1484 durften die Bergleute einen Bergmeister und vier Geschworene wahlen die vom Herzog bestatigt werden mussten 1491 gewahrte Herzog Heinrich d A das volle Stadtrecht und erhob Reichenstein gleichzeitig zur Bergstadt der er ein Stadtwappen verlieh 1502 erfolgte die Verlegung der Frankensteiner Munze nach Reichenstein fur die 1520 ein Munzhaus erbaut wurde 1581 erwarb der bohmische Oberstkammerer Wilhelm von Rosenberg die Grundherrschaft und erwirkte vom bohmischen Landesherrn das Recht der Munzpragung Nach Wilhelms Tod 1592 gingen dessen Besitzungen an seinen Bruder Peter Wok von Rosenberg uber Er verkaufte Reichenstein zusammen mit Silberberg 1599 an Herzog Joachim Friedrich von Liegnitz Brieg wodurch Reichenstein aus dem Herzogtum Munsterberg gelost und mit dem Herzogtum Liegnitz Brieg verbunden wurde Nach dem Tod des letzten Liegnitzer Piasten Georg Wilhelm 1675 fiel Reichenstein wiederum als erledigtes Lehen an Bohmen Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Reichenstein wie fast ganz Schlesien 1742 an Preussen 1769 wurde der darniederliegende Bergbau wieder aufgenommen und in Reichenstein das Oberbergamt fur Schlesien errichtet Wegen des Bayerischen Erbfolgekriegs musste es 1778 nach Reichenbach verlegt werden Das stattdessen errichtete Bergamt war bis 1854 in Betrieb Nach der Neugliederung Preussens gehorte Reichenstein seit 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1818 dem Kreis Frankenstein eingegliedert mit dem es bis 1945 verbunden blieb nbsp Ehemaliges BahnhofsgebaudeIm 19 Jahrhundert entwickelten sich mehrere Industriezweige u a Kalkwerke sowie eine Streichholz und eine Sprengstofffabrik Im Jahr 1900 erhielt Reichenstein Bahnanschluss an der Kleinbahn Kamenz Reichenstein Ab 1920 war es Sitz der Schlesischen Forstschule 1939 bestand Reichenstein aus 2609 Einwohnern Als Folge des Zweiten Weltkriegs wurde Reichenstein 1945 wie fast ganz Schlesien von der sowjetischen Besatzungsmacht unter polnische Verwaltung gestellt und erhielt den polnischen Ortsnamen Zloty Stok Nachfolgend wurde die deutsche Bevolkerung von der ortlichen polnischen Verwaltungsbehorde aus Reichenstein vertrieben Die neu angesiedelten Bewohner stammten zum Teil aus Ostpolen das an die Sowjetunion gefallen war Fur die vertriebenen Deutschen besteht seit 1958 eine entsprechende Patenschaft der Stadt Rheda Wiedenbruck 5 1961 wurde der Arsenikbergbau und 1989 der Eisenbahnverkehr eingestellt 1997 richtete ein Hochwasser grosse Schaden an 1975 bis 1998 gehorte Zloty Stok zur Woiwodschaft Walbrzych Nach der politischen Wende von 1989 erlangte der Tourismus eine wirtschaftliche Bedeutung Bergbau Bearbeiten nbsp Museum des GoldbergbausAuf dem Gebiet der Stadt Reichenstein befanden sich zahlreiche Goldvorkommen nach denen vermutlich schon 1236 gegraben wurde Nach der Krise des Bergbaus im ausgehenden 14 Jahrhundert die auch in Reichenstein zu einem weitgehenden Niedergang fuhrte wurde der Reichensteiner Bergbau in den 1480er Jahren mit der Gewahrung entsprechender Privilegien neu belebt Im 16 Jahrhundert erlebte der Reichensteiner Bergbau seine Blutezeit Bereits um 1500 waren rund zwanzig Hutten in Betrieb und die Forderung erfolgte in mehr als hundert Zechen Stollen und Schachten Sie gehorten den reichsten Adeligen Europas u a den Augsburger Fuggern und Welsern und den oberungarischen Magnaten Thurzo Diese bildeten zusammen mit dem bohmischen Landesherrn den Huttenmeistern und der Knappschaft eine Berggemeinde die den wirtschaftlichen Erfolg sichern konnte Die Technik wurde mit Sachverstandigen aus Nurnberg und Thuringen weiterentwickelt so dass der Schmelzertrag teilweise verdoppelt werden konnte Der bekannteste Schacht war der sogenannte Goldene Esel Im Bergrevier waren mehrere Hundert Menschen beschaftigt zu denen noch unzahlige Holzfaller Kohler Fuhrleute und andere Hilfskrafte hinzukamen Durch mehrere Bergwerksunglucke und illegale Grabungen sowie die Erschopfung der Vorkommen musste der Abbau im 17 Jahrhundert weitgehend eingestellt werden Gegen Ende dieses Jahrhunderts begann die Ausbeutung der Arsenik Vorkommen Sie erfolgte seit 1895 nach dem sogenannten Chlorationsverfahren von Hermann Guttler Die Arsenikgewinnung wurde auch nach dem Zweiten Weltkrieg fortgesetzt jedoch 1961 eingestellt Die sogenannte Reichensteiner Krankheit entstand als Folge der Trinkwasserverunreinigung mit Arsen in dieser Gegend 6 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Kirche der Unbefleckten Empfangnis MariaDie neugotische Pfarrkirche der Unbefleckten Empfangnis Maria entstand 1877 bis 1883 Die Friedhofskirche der Hl Dreifaltigkeit von 1583 wurde 1691 1796 und 1830 umgebaut Am Portal befindet sich die Jahreszahl 1691 Die ehemalige Erloserkirche wurde erstmals 1331 als Pfarrkirche erwahnt im 16 Jahrhundert erweitert und nach einem Brand im 17 Jahrhundert wiederaufgebaut Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie als Sporthalle genutzt und spater abgerissen Die restliche Innenausstattung befindet sich in Museen in Breslau Glatz und in der Festung Silberberg Das Rathaus befindet sich am Ring es wurde 1801 errichtet Das Haus der Familie Fugger mit barocker Fassade stammt aus dem 16 Jahrhundert Die herzogliche Munze wurde 1507 errichtet und im 17 und 18 Jahrhundert umgebaut Burgerhauser am Platz Kosciuszki aus dem 18 und 19 Jahrhundert Museum des Goldbergbaus sowie der Goldverhuttung Muzeum Gornictwa i Hutnictwa Zlota im sudlichen Teil der Stadt St Christoph Zloty Stok Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr Einwohner Anmerkungen1875 2 143 7 1880 2 173 7 1890 2 203 davon 236 Evangelische und sieben Juden 7 1933 2 546 7 1939 2 616 7 Gemeinde BearbeitenZur Stadt und Land Gemeinde Zloty Stok gehoren die Ortschaften Blotnica Plottnitz Chwalislaw Follmersdorf Laski Heinrichswalde Makolno Maifritzdorf Plonica Dorndorf Stadt Zloty Stok Reichenstein Personlichkeiten BearbeitenTobias Volckmar 1678 1756 8 Organist und Komponist Alexander von Stahr 1813 1882 preussischer Generalmajor Alois Stenzel 1917 2013 katholischer Theologe Barbara Harrisson geb Guttler 1922 2015 deutsch britische Kunsthistorikerin Barbara Neuhaus 1924 2007 Schriftstellerin und Horspielautorin Manfred Schubert 1930 1987 Politiker Professor fur Verfahrenstechnik in Dresden und der Prasident der Kammer der Technik Dietrich Gregori 1939 Politiker CDU sachsischer Landtagsabgeordneter Werner Dietrich von der Ohe 1945 2003 Soziologe Entwicklungshelfer und HochschullehrerLiteratur BearbeitenHugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 438 440 Ludwig Petry und Josef Joachim Menzel Geschichte Schlesiens Von der Urzeit bis zum Jahre 1526 Bd 1 ISBN 3 7995 6341 5 S 16 172f 263 302 372f Ludwig Petry und Josef Joachim Menzel Geschichte Schlesiens Die Habsburger Zeit 1526 1740 Bd 2 ISBN 3 7995 6342 3 S 25 40 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03109 X S 1194 Carl Heintze Sammlung von Nachrichten uber die Konigliche freie Bergstadt Reichenstein Breslau 1817 Wojciech Giza Zloty Stok na dawnej pocztowce Opole 2004 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zloty Stok Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Reichenstein in der Topographia Bohemiae Moraviae et Silesiae Quellen und Volltexte Website der Stadt polnisch Gemeindeverzeichnis 1908 Webseite der ehemaligen deutschen Bewohner Historische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische LageEinzelnachweise Bearbeiten a b Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 Website der Stadt Burmistrz abgerufen am 7 Marz 2015 Die Angaben uber die Zugehorigkeit von Reichenstein zum Kloster Kamenz sind in den Quellen widerspruchlich Im Lemma Kloster Kamenz wurden sie nach Gregor Fromrich Kurze Geschichte der ehemaligen Cistercienser Abtey Kamenz in Schlesien Glatz 1817 gedruckt bey Pompejus Erben wiedergegeben die von der hier verwendeten Literatur abweichen Anna Kubikova Rozmberske kroniky Kratky a summovni vytah od Vaclava Brezana Ceske Budejovice 2005 ISBN 80 86829 10 3 S 101 Patenschaft Reichenstein auf rheda wiedenbrueck de Abgerufen am 27 April 2022 Taschenbuch der Wasserversorgung Mutschmann Stimmelmayr Vieweg Teubner ISBN 978 3834800121 a b c d e Michael Rademacher Frankenstein Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Category Volckmar Tobias In imslp org Abgerufen am 13 Mai 2022 Gemeinden im Powiat Zabkowicki Stadt und Land Gemeinden Bardo Wartha Kamieniec Zabkowicki Kamenz Zabkowice Slaskie Frankenstein Ziebice Munsterberg in Schlesien Zloty Stok Reichenstein Landgemeinden Cieplowody Tepliwoda Stoszowice Peterwitz Normdaten Geografikum GND 7521478 7 lobid OGND AKS VIAF 172851290 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zloty Stok amp oldid 236803593