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Rapotin deutsch Reitendorf ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt in Mahren vier Kilometer nordostlich von Sumperk und gehort zum Bezirk Sumperk in der Olmutzer Region Die Gemeinde ist Mitglied im Gemeindeverband Svazek obci udoli Desne RapotinRapotin Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienHistorischer Landesteil MahrenRegion Olomoucky krajBezirk SumperkFlache 1403 haGeographische Lage 50 0 N 17 1 O 50 0025 17 015555555556 345 Koordinaten 50 0 9 N 17 0 56 OHohe 345 m n m Einwohner 3 315 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 788 13 788 14Kfz Kennzeichen MVerkehrStrasse Sumperk JesenikBahnanschluss Petrov nad Desnou Kouty nad DesnouStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Vladimir Mikulec Stand 2008 Adresse Druzstevni 125788 14 RapotinGemeindenummer 540862Website www rapotin cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter der Gemeinde 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Ansicht von RapotinRapotin befindet sich am Fusse des Rabenseifener Berglandes Hrabesicka vrchovina im Schonberger Kessel Das Dorf erstreckt sich auf einer Lange von acht Kilometern beiderseits der Desna im Einmundungsbereich der Losinka Merta und des Rejcharticky potok vom Schloss Velke Losiny bis nach Sumperk Nordlich erheben sich der Prostredni vrch 602 m und der Bukovy kopec Grosse Anhohe 640 m im Sudosten die Prostredni skala Mittelstein 718 m und im Westen die Mestske skaly 689 m Nachbarorte sind Ludvikov Velke Losiny und Terezin im Norden Petrov nad Desnou und Sobotin im Nordosten Rudoltice im Osten Hrabesice und Krasne im Sudosten Anensky Dvur Vikyrovice und Skrivanci Dvur im Suden Nove Domky und Temenice im Sudwesten Bratrusov im Westen sowie Osikov und Rejchartice im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Erwahnung des im 13 Jahrhundert von deutschen Kolonisten angelegten Dorfes erfolgte im Jahre 1391 Zu dieser Zeit gehorte der Ort zu den landesfurstlichen Besitzungen Schonberg und Goldenstein Zu Beginn des 15 Jahrhunderts wurde das Dorf an Cenek von Lipa verpfandet Ihm folgten als Besitzer Eberhard von Kunstadt Benesch von Waldstein Bernhard von Cimburg Johann Tunkl von Hohenstadt und Johann der Altere von Zierotin In den Jahren 1620 und 1621 kam es Bauernaufstanden gegen die Herren von Zierotin 1659 brachen wiederum Bauernrevolten aus diese wurden 1662 mit der Hinrichtung von drei Radelsfuhrern blutig beendet Zu dieser Zeit setzten in der Herrschaft Gross Ullersdorf auch die Hexenprozesse ein Zu den 56 Frauen die der Inquisitor Franz Boblig damals auf dem Scheiterhaufen verbrennen liess gehorten auch acht aus Reitendorf Das Hufenregister weist fur Reitendorf in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts 47 Bauern 32 Beisassen und 45 Kotter aus 1770 bestand der Ort aus 170 Wohnhausern Durch Reitendorf fuhrte ein wichtiger Handelsweg entlang der Tess uber das Altvatergebirge 1829 wurde die Glashutte Engelsthal bei Winkelsdorf stillgelegt und unterhalb des Schlosses Gross Ullersdorf an der Tess eine neue Hutte angelegt Damit setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung des Dorfes ein 1834 standen in Reitendorf 211 Wohngebaude 1839 wurde die Strasse von Gabel nach Troppau errichtet die ursprunglich neben dem Dorf angelegt wurde Beim weiteren Ausbau des Ortes erfolgte eine Bebauung an der Strasse Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Reitendorf an der Tess Rejpotin ab 1850 mit den Ansiedlungen Neuhausl und Neusiedl eine Gemeinde im Bezirk Mahrisch Schonberg Unter Josef Schreiber der die Glashutte 1857 erwarb wurde das Werk stark erweitert und zu einem florierenden Unternehmen ausgebaut Die Hutte die zunachst als Glashutte Gross Ullersdorf firmierte trug ab 1871 die Bezeichnung Glashutte Reitendorf Das Unternehmen J Schreiber amp Neffen holte tschechische Glasmacher in den Betrieb und in dem zuvor nur von Deutschen besiedelten Ort wurde eine tschechische Minderheit ansassig nbsp Kirche Maria HimmelfahrtDurch das stetige Wachstum des Dorfes entwickelte sich auch die Infrastruktur 1870 begann der Bau der Kirche und 1871 erhielt das Dorf mit der Lokalbahn Hohenstadt Zoptau einen Bahnanschluss 1872 wurde bei der Glasfabrik eine Schule errichtet Zwischen 1872 und 1873 errichtete die Mahrische Grenzbahn die Eisenbahn von Sternberg uber Mahrisch Schonberg nach Hannsdorf und ubernahm zugleich die Lokalbahnstrecke 1904 kam noch die Bahnstrecke von Petersdorf an der Tess nach Winkelsdorf an der Tess hinzu Nach dem Ersten Weltkrieg war die Glasfabrik neben Lednicke Rovne eines der beiden verbliebenen Werke der Glashuttenwerke vorm J Schreiber amp Neffen AG und hatte 1934 450 Beschaftigte 1930 lebten in dem Dorf 2965 Menschen darunter 258 Tschechen Infolge der Weltwirtschaftskrise musste die Glasfabrik 1935 die Produktion einstellen Im selben Jahr brachen auch alle anderen Industriebetriebe im Tal der Tess zusammen und die Massenarbeitslosigkeit fuhrte zu einem deutlichen Wahlsieg der Sudetendeutschen Partei Nach dem Munchner Abkommen wurde die Gemeinde 1938 dem Deutschen Reich angeschlossen Die meisten Tschechen verliessen das Dorf und zogen ins Landesinnere in Reitendorf verblieben lediglich 65 Am 7 Oktober 1938 marschierte die Wehrmacht in Reitendorf ein und wurde von den meisten der Einwohner bejubelt Zugleich wurden 84 Einwohner von der Gestapo verhaftet Bis 1945 gehorte die Gemeinde zum Landkreis Mahrisch Schonberg Am 5 Mai 1939 wurden Petersdorf an der Tess und Weikersdorf eingemeindet dadurch stieg die Einwohnerzahl auf 6998 an Zwischen 1945 und 1946 erfolgten die Vertreibung der deutschen Bewohner und die Neubesiedlung mit Tschechen 1948 wurde Rapotin nach Sumperk eingemeindet dies wurde 1951 nach Protesten der Einwohner wieder ruckgangig macht Bei der Niederschlagung des Prager Fruhlings marschierte am 21 August 1968 die Polnische Armee in Rapotin ein und hielt den Ort bis zum 23 August besetzt 1985 wurde Rapotin wiederum nach Sumperk eingegliedert Seit 1990 besteht die Gemeinde wieder 1997 wurde die Bahnstrecke Petrov nad Desnou Kouty nad Desnou durch ein Hochwasser stark beschadigt und danach neu aufgebaut Gemeindegliederung BearbeitenFur die Gemeinde Rapotin sind keine Ortsteile ausgewiesen Zu Rapotin gehort die Ansiedlung Nove Domky Neuhausl Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Schloss Velke LosinySchloss Velke Losiny nordlich des Dorfes Kirche Maria Himmelfahrt der neogotische Bau aus dem Jahre 1874 wurde 2006 zum Kulturdenkmal erklart barocke Kapelle des hl Michael aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts Saule zur Erinnerung an die Hexenverbrennung errichtet 1678 Glashutte Rapotin am oberen Ortsende Zemedelsky skanzen Rapotin u Havlicku landwirtschaftliches Freilichtmuseum mit Minizoo und Veteranenausstellung am unteren OrtsendeSohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenKarl Gabriel 1943 deutscher romisch katholischer Theologe und Soziologe Petra Kelling 1944 deutsche Schauspielerin Heinrich Berbalk 1945 deutscher Psychologe und HochschullehrerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Rapotin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Skanzen RapotinEinzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Stadte und Gemeinden im Okres Sumperk Bezirk Mahrisch Schonberg Bludov Bohdikov Bohuslavice Bohutin Branna Bratrusov Brnicko Busin Dlouhomilov Dolni Studenky Drozdov Dubicko Hanusovice Horni Studenky Hostejn Hrabesice Hrabisin Hrabova Hyncina Chromec Jakubovice Janousov Jedli Jestrebi Jindrichov Kamenna Klopina Kolsov Koprivna Kosov Krchleby Lesnice Lestina Libina Lisnice Lostice Loucna nad Desnou Lukavice Mala Morava Maletin Mirov Mohelnice Moravicany Nemile Novy Malin Olsany Oskava Palonin Pavlov Petrov nad Desnou Pisarov Police Postrelmov Postrelmuvek Rajec Rapotin Rejchartice Rohle Rovensko Ruda nad Moravou Sobotin Stare Mesto Stavenice Sudkov Svebohov Sleglov Stity Sumperk Trestina Usov Velke Losiny Vernirovice Vikantice Vikyrovice Vysehori Zabreh Zborov Zvole 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