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Notre Dame de Cunault Anfang 12 Jahrhundert ist eine grossenteils romanische aber Angevinischer Gotik erweiterte Hallenkirche Die ehemalige Prioratskirche steht im Ort Cunault in der Gemeinde Gennes Val de Loire im Departement Maine et Loire Region Pays de la Loire in Frankreich Die Ortschaft liegt am linken Ufer der Loire etwa zehn Kilometer flussabwarts von Saumur und etwa 30 Kilometer sudostlich von Angers Notre Dame de CunaultPrioratskirche Notre Dame de Cunault Grundriss HandskizzeAusserlich schlicht ist sie aber Kennern der romanischen Skulptur insbesondere fur ihre 223 einst polychromen Kapitelle beruhmt Sie sind erstaunlicherweise in gutem Zustand erhalten geblieben obwohl das Bauwerk im 18 Jahrhundert stark in Mitleidenschaft gezogen wurde Zudem bietet sie das seltene Beispiel eines romanischen Hallenumgangschors Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk der Kirche 2 1 Abmessungen 2 2 Ausseres 2 3 Inneres 2 3 1 Langhaus 2 3 2 Umgangschor und Kapellen 2 3 3 Kapitellzyklus 2 3 4 Psychomachie 2 3 5 Orgel 2 4 Aussere Gestalt 2 4 1 Langhaus 2 4 2 Glockenturm 2 4 3 Chor Umgange und seine Kapellen 2 4 4 Fassade 3 Kunstgegenstande Mobiliar 3 1 Reliquienschrein des Heiligen Maxentiolus 3 2 Pieta 3 3 Statue der Heiligen Katharina 3 4 Chapier 4 Weblinks 5 Literatur 6 FussnotenGeschichte Bearbeiten nbsp Mittelschiff aus 4 JochDas der Jungfrau Maria geweihte Kloster von Cunault wurde im 4 Jahrhundert vom heiligen Maxentiolus fr Saint Maxenceul einem Junger des Heiligen Martin gegrundet der einige Anhanger um sich scharen konnte Nach franzosischen Quellen besassen die ihm folgenden Monche nicht nur dessen Reliquien sondern auch die des heiligen Philibert Dieser lebte von 617 18 bis 684 als Monch und spater als Abt und grundete die Abteien Jumieges und Noirmoutier wo er verstarb Vermutlich hatten sie diese von der Abtei Noirmoutier auf der gleichnamigen Insel in Nahe der Loiremundung mitgebracht die sie wegen der sich im 9 Jahrhundert haufenden Uberfalle durch die Wikinger oder Normannen verlassen mussten Schliesslich erreichten die Normannen uber die Flusse auch das Landesinnere des Frankenreiches so auch uber die Loire das Kloster Cunault dessen Monche sie erneut vertrieben 858 kehrten sie noch einmal dorthin zuruck und ubergaben dem Kloster die Reliquien vom Heiligen Philibert Einige Jahre spater fluchteten sie wieder mit den Reliquien des Saint Philibert jedoch weiter landeinwarts nach Tournus in Burgund in dessen ihm gewidmeter Abteikirche sie heute noch aufbewahrt werden Gegen Ende des 9 Jahrhunderts kamen die Normanneneinfalle zur Ruhe Die Nordmanner wurden romanisiert und fur 911 ist die Entstehung der Normandie datiert Die Ruhe kehrte auch nach Cunault zuruck wo bald wieder einige Monche lebten mit den Reliquien der Gebeine des heiligen Maxenceul mit einem Flaschchen mit Staub aus der Geburtsgrotte von Bethlehem mit der angeblich eingetrockneten Muttermilch der Jungfrau Maria und mit einem Ring der als Hochzeitsring der heiligen Jungfrau galt nbsp angevinisches Kreuzrippengewolbe 1 3 JochNotre Dame de Culnaut war wegen ihrer oben genannten Heiligtumer schon bald ein bekannter Pilgerort Im 10 Jahrhundert wurde das Priorat abhangig von der Abtei Tournus in Burgund Im 11 Jahrhundert erbaute man eine neue Kirche die Vorgangerin der heutigen Von ihr steht jetzt allein noch der im ausgehenden 11 Jahrhundert errichtete Glockenturm der wiederum auf den Resten einer noch alteren Vorgangerkirche steht Er ist der alteste Kirchturm im Anjou Ein gutes Stuck der alten Kirchenwand aus einfachen Feldsteinen in wildem Verband ist auf der Nordseite des Turms in der grossen Blendarkadennische uber dem Nordportal zu sehen Aufgrund der grossen Freiheiten die Fursten und Konige dem Kloster vom 9 bis zum 11 Jahrhundert einraumten erfuhr das Priorat eine Phase wirtschaftlicher Blute So konnte um 1100 mit der Errichtung des neuen wesentlich grosseren Kirchenbauwerkes begonnen werden Die Lange der Kirche sollte einschliesslich ihrer mittleren Umgangskapelle die zerstort ist immerhin knapp 70 Meter messen Man begann mit der Errichtung der ersten Gebaudeteile im Osten und setzte sie uber das ganze 12 Jahrhundert nach Westen fort Wahrend der ersten Bauarbeiten am Umgangschor stand noch die erst spater abgebrochene Kirche des 11 Jahrhunderts fur sakrale Riten zur Verfugung einschliesslich ihres heute noch erhaltenen Glockenturms nbsp Gewolbe 2 5 JochDie Bauarbeiten fielen zusammen mit dem Anwachsen der Popularitat der Pilgerfahrten nach Santiago de Compostela an dem das Priorat teilhaben wollte Cunault lag an einer der Nebenrouten des Jakobswegs der in Saumur die Loire kreuzte und nicht weit von einer der vier Hauptrouten der Via Turonensis die in Tours die Loire uberquerte Die neue grosse Pilgerkirche mit ihrem Umgangschor fur Pilgerprozessionen und funf Kapellen zur Prasentation und Verehrung von Reliquien sollte grossen Pilgerstromen angemessenen Raum bieten zu Gottesdiensten und zur Unterkunft Die Pilger ubernachteten haufig in den Kirchen am Jakobsweg und liessen die unvermeidlichen Verletzungen ihrer Gliedmassen von den Monchen fachgerecht versorgen Die abschnittsweise Komplettierung des Bauwerkes liess es ausserdem schon fruhzeitig zu zum Beispiel nach Fertigstellung des Chors diesen den Pilgern zuganglich zu machen Dieser erste Abschnitt wuchs dann in Richtung Westen in moglicherweise drei weiteren Teilschritten deren Kapazitat ebenso stetig anstieg Zur Blutezeit der Wallfahrt in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts zogen jahrlich Hunderttausende von Pilgern nach Suden Mit dem Gezank um Aquitanien zwischen England und Frankreich das nach Mitte des 12 Jahrhunderts anhob reduzierten sich die Pilgerbewegungen Die Kriege des 13 bis ins 16 Jahrhundert fuhrten zu einem dramatischen Einbruch bei jenen Christen die nordlich der Pyrenaen lebten bis hin zum ganzlichen Stillstand Zu Beginn des 13 Jahrhunderts wurde die Kirche mit Errichtung der drei ersten Joche mit Kreuzrippengewolben in gotischen Plantagenet Stil und der Fassade fertiggestellt spater wurden nur noch Details verandert Das vollendete Bauwerk hat die Blutezeit des Jakobsweges nicht mehr erlebt Die Klostergebaude von damals existieren heute nicht mehr Sie schlossen aber wie bei fast allen Klosteranlagen des Mittelalters ublich an die Sudwande der Kirche unmittelbar an ihre Raumlichkeiten gruppierten sich dort um einen meist quadratischen Kreuzgang den Mittelpunkt eines jeden Klosters Dazu gehorten beispielsweise die Sakristei der Kapitelsaal das Refektorium eine Fraterie Vorrats und Lagerraume ein Aufwarmraum verschiedene Konventsraume und meist im Obergeschoss das Dormitorium nbsp Sudl Seitenschiff 6 Joch OrgelNach den Wirren des Hundertjahrigen Krieges 1339 1453 und der Religionskriege 1562 1598 war das Klosterleben der nur noch wenigen verbliebenen Monche auf seinem Tiefpunkt angelangt 1741 wurde das Priorat durch den Bischof von Angers aufgelost und seine Guter dem Seminaire Saint Charles in Angers ubertragen Den Chor erwarb 1749 ein Privatmann und nutzte ihn als Scheune Das Langhaus der ehemaligen Prioratskirche wurde 1754 die Pfarrkirche des Ortes nachdem in diesem Jahr die ehemalige Pfarrkirche Sankt Maxentiolus durch einen Sturm zerstort worden war Die Ruinen befinden sich auf dem Ortsfriedhof In Zeiten der Franzosischen Revolution 1789 wurden die Gebaude als Staatsgut zum Abbruch verkauft Um 1838 begann unter dem Architekten Joly Leterme aus Saumur die Restaurierung die von dem Schriftsteller Prosper Merimee unterstutzt wurde und insgesamt 30 Jahre andauern sollte Leider wurden dabei die Dacher aus finanziellen Grunden vereinfacht nicht zum Vorteil der ausseren Gestalt nbsp Sudl Seitenschiff u UmgangBauwerk der Kirche BearbeitenDer romanische Sakralbau von Cunault ist eine dreischiffige Halle mit einem Pseudoquerschiff Der fur Wallfahrtskirchen typische gestreckte und halbrund geschlossene Umgangschor besitzt zwei apsidiale Chorkapellen eine dritte in der Mittelachse ist nicht mehr vorhanden Abmessungen Bearbeiten Alle Masse sind ungefahre Angaben aus einem Grundriss mit Massstab entnommen und hochgerechnet Die Masse enthalten nicht Wandvorlagen oder ahnliche Vorsprunge Innere Masse nbsp Sudl Seitenschiff 7 JochLange des Schiffs der Joche 1 bis 5 28 00 m Lange des Schiffs im Bereich des Pseudoquerhauses Joche 6 und 7 9 70 m Lange Chor inklusive Apsis 18 50 m Breite Langhaus der Joche 1 bis 4 19 40 m Breite Langhaus in Joch 5 19 90 m Davon Mittelschiffbreite 8 20 m Breite Langhaus im Bereich des Pseudoquerhauses Joche 6 und 7 24 40 m Breite Chor inklusive Umgange 16 80 m Davon Chorbreite 6 50 mAussere Masse Gesamtlange mit ehemaliger zentralen Umgangsapsis knapp 70 00 m Gesamtlange heute ohne diese Apsis 66 00 m Langhausbreite Joche 1 4 22 40 m Langhausbreite im Joch 5 22 90 m Langhausbreite im Bereich des Pseudoquerhauses Joche 6 und 7 22 40 m Breite des Chors mit Umgangen 18 50 mAusseres Bearbeiten Der Umgangschor mit rund schliessdenden Radialkapellen ist mit rundbogigen Blendgalerien geschmuckt aber durch die vereinfachte Dachkonstruktipon verunstaltet Wie nicht anders zu erwarten hat auch das anschliessende Langhaus bis einschliesslich der Turmjoche romanische Fenster und Portale Westfassade und die Seiten der drei westliche Joche haben Portal Fenster und Blenden mit gotischen Spitzbogen Inneres Bearbeiten Die Grosse des Kirchenraumes ist beeindruckend Ein erstaunlicher Perspektiveffekt lasst den Raum scheinbar noch tiefer wirken was die Baumeister durch eine Verengung der Mittelschiffbreite und eine Verringerung der Jochbreiten im Chor erreichten nbsp Sudl Langhauskapelle 7 JochAlle Gewolbefelder werden in Querrichtung zum Schiff von kraftigen leicht angespitzten Gurtbogen getragen welche die Joche unterteilen Die Anspitzung der Tonnengewolbe verrat den Einfluss Clunys Im romanischen Teil ab dem vierten Joch sind sie im Querschnitt rechtwinklig im gotischen Teil im Joch 1 bis 3 sind sie deutlich schlanker und nach innen etwas konisch verjungt und ihre Kanten werden in Rundstaben aufgelost Alle Gurtbogen des Mittelschiffs des Chors der Seitenschiffe und Umgange stehen auf einheitlich hohen Kapitellen Die Scheidbogen zwischen den Schiffen die ebenfalls die Lasten der Wolbungen tragen stehen auf Kapitellen die knapp einen Meter tiefer angeordnet sind Im gotischen Teil gibt es diese Abstufung nicht Ihre Kanten sind im romanischen Teil einfach abgestuft im gotischen ahneln sie den Gurtbogen Die Scheidbogen in den schmalen Chorjochen und denen der Chorapsis sind erheblich gestelzt Im 5 Joch das mit dem Turm sind die Gurtbogen gut doppelt so breit wie in den ubrigen Jochen nbsp Sudl Seitenschiff und UmgangFast alle Stutzen der Kirche sind Bundelpfeiler aus einem quadratischen Kern auf jeder Seite mit dreiviertelrunden alten kraftigen Diensten bestuckt welche die Kanten der Kerne noch hervortreten lassen Diese Kanten gehen oberhalb der Kapitelle in die Gewolbegrate uber bei den reinen Tonnengewolben in die die Gurtbogen begleitenden Vorsprunge Im Sonderfall des 5 Jochs stehen die sehr breiten Gurtbogen auf alten Dienstpaaren Im gotischen Teil sind die Kanten der Kerne durch junge schlanke halbrunde Dienste verdeckt die wie die alteren Dienste Kapitelle tragen und daruber in die Gewolberippen ubergehen Entlang den Wanden der Seitenschiffe und der Chorumgange werden die Joche unterteilt durch Wandpfeiler auf denen dreiviertelrunde alte Dienste vorgeblendet sind in derselben Dimension wie eine Seite der Bundelpfeiler denen sie gegenuberstehen Im gotischen Teil gilt das sinngemass jedoch mit jungen Begleitsaulen Die meisten der Bundelpfeiler und ihre Gegenuber an den Aussenwanden stehen mit schmalen Basisprofilen auf im Grundriss rechtwinkligen meist kreuzformigen Sockeln die im Querschnitt oft profiliert sind Nahezu in jedem Joch sind fur die Romanik verhaltnismassig grosszugig dimensionierte Fenster ausgespart im romanischen Teil mit Rundbogen im gotischen mit angespitzten Rundbogen uberdeckt mit nach innen aufgeweiteten Gewanden Ihre Kanten sind meist durch Ruckversatze gebrochen Im Chorumgang und in den Umgangskapellen stehen die Keilsteine der Fensterbogen auf schlanken Rundsaulen mit Kapitellen Kampfern und Basen in Wandrucksprungen Das im nordlichen 4 Joch fehlende Fenster wurde nachtraglich zugemauert nbsp Chor und UmgangFruher war die Kirche vollstandig ausgemalt von diesen Malereien sind aber nur noch Reste aus dem 12 bis in das 18 Jahrhundert erhalten Das schwarze Band um die Bundelpfeiler der Kirchenschiffe und des Umgangschors ist ein Trauerband frz litre funeraire Die Wande und Bundelpfeiler sind heute bis auf einige Ausnahmen steinsichtig aus hellem Werkstein in grosseren Formaten Wesentlich kleinteiliger und etwas dunkler sind die Werksteine der Wolbungen und Bogen Die Hohe des Fussbodens des Langhauses der Kirche liegt zehn Stufen unter dem Niveau vor dem Hauptportal Eine Treppe in Breite des Mittelschiffs fuhrt unmittelbar hinter der Fassade dazu hinab Im ersten Joch des Chors fuhrt eine sechsstufige Treppe uber die ganze Breite des Chors inklusive der Umgange hinauf zum Chor und dessen Umgange Langhaus Bearbeiten Der Grundriss des Langhauses tauscht auf den ersten Blick ein Querhaus vor Es handelt sich aber nur um eine Langhausverbreiterung in den Jochen 6 und 7 Man konnte es auch ein Pseudoquerhaus nennen Die ersten drei Joche 1 bis 3 sind untereinander identisch Sie wurden zuletzt im gotischen Plantagenet Stil errichtet und von achttkappigen stark uberhohten angevinischen Kreuzrippengewolben uberdeckt Ihre Seitenschiffjoche besitzen quadratische Grundrisse die des Mittelschiffs sind rechteckig Das vierte Joch des Langhauses weist nahezu den gleichen Grundriss auf allerdings mit rein romanischen Einwolbungen im Mittelschiff ein angespitztes Tonnengewolbe in den Seitenschiffen je ein Kreuzgratgewolbe nbsp Sudl ChorumgangDas 5 Joch des Langhauses ist relativ ungewohnlich weil es im nordlichen Seitenschiff den Glockenturm der Vorgangerkirche integriert Es besitzt eine deutlich grossere Jochbreite die sich aus dem vorhandenen Turmgrundriss ergab Aus dem gleichen Grund ist das Langhaus in diesem Joch auch 50 cm breiter Das Mittelschiff wird wieder durch eine Tonne und das sudliche Seitenschiff von einem Kreuzgratgewolbe uberdeckt Im nordlichen Seitenschiff sind die wesentlich starker dimensionierten Tragkonstruktionen des quadratischen Turmes der Vorgangerkirche des 11 Jahrhunderts untergebracht ebenso Reste dessen Vorgangers aus dem 10 Jahrhundert oder fruher Die Uberdeckung besteht aus einem Trompengewolbe mit einem kreisrunden Durchlass im Gewolbescheitel zum Transport der Glocken Das Ganze erinnert an eine Vierung moglicherweise war es auch die Vierung der Vorgangerkirche deren Schiff sich nach Westen hin anschloss im Bereich des heutigen nordlichen Seitenschiffs nbsp Bundelpfeiler Chor am sudl UmgangIm Bereich der Joche 6 und 7 wird das gesamte Langhaus breiter und tauscht ein Querhaus vor Die Jochbreiten entsprechen wieder denjenigen der Joche 1 bis 4 Das Mittelschiff wird um knapp zwei Meter verschmalert und auf jeder Seite von zwei Seitenschiffen begleitet Die inneren sind in Querrichtung des Schiffs etwa so breit wie die Seitenschiffe der Joche 1 bis 4 Die ausseren auf der Nordseite sind etwas schmaler auf der Sudseite nur halb so breit Dort gibt es nur halbe Kreuzgratgewolbe mit ihrem Scheitel uber der inneren Wandoberflache Das Kapitell unter dem Gurtbogenscheitel befindet sich auf der gleichen Hohe wie die beim benachbarten Bundelpfeiler Daruber reicht eine Bundel von vier schlanken Saulen bis unter den Bogenscheitel Die Mittelschiffsegmente sind wieder mit Tonnen die der ubrigen mit Kreuzgratgewolben uberdeckt Die ostlichen Seiten der uberstehenden Langhausabschnitte im 7 Joch sind mit halbrunden Apsiden bestuckt und mit Kalottenwolbungen ausgestattet Umgangschor und Kapellen Bearbeiten Das erste Chorjoch ist etwa so breit wie die vorhergehenden beiden Joche des Langhauses und ebenso eingewolbt Ihm folgen die Chorjoche 2 bis 4 in nahezu halber Breite wie die vorausgehenden Die Wolbungen entsprechen denen der vorausgehenden Joche An das vierte Chorjoch schliesst die halbkreisformige Chorapsis von einer Kalotte uberwolbt und der ebenso halbkreisformige Chorumgang an in Breite der ubrigen Umgangsabschnitte Der gekrummte Umgang weist funf Jochteilungen auf deren polygonalen Grundrisse von entsprechenden Kreuzgratgewolben uberdeckt werden Auf der Nord und Sudseite des Umgangs schliessen halbkreisformige Umgangskapellen an mit einer Kalottenwolbung Die zerstorte Scheitelkapelle hatte vermutlich die gleiche Gestalt wie ihre Nachbarn wurde aber nach ihrer Zerstorung durch eine glatte geschlossenen Wand ersetzt Jenseits der Wand gab es einmal einen jungeren Anbau Der Chor ist vom Umgang durch eine Brustungsmauer abgetrennt die gleichzeitig die Trennung der Laien von den Chor Monchen markiert Die halbrunden Wande der Umgangskapellen werden in drei Blendarkaden aufgegliedert deren Bogen die Kalottenwolbung tragen Sie stehen auf vier halbrunden Diensten die mit Kapitellen Kampfern und Basen ausgerustet sind In die Arkadennischen sind einstufige Archivolten eingestellt die die Fenstergewande einrahmen Ihre schlanken Saulen stehen in Wandrucksprungen in Hohe der seitlichen Gewande und sind mit Kampfern Kapitellen und Basen ausgerustet nbsp Kalotte Umgangskapelle nbsp Freskoreste Umgangskapelle nbsp Fresko Saint Germain nbsp Fresko Martyrerin nbsp menschliche und tierische Skulpturen Vierbeiner hoch aufgerichtetKapitellzyklus Bearbeiten Die grosse Hohenlage der Kapitelle lasst die oft sehr detaillierten Darstellungen nur mit starken optischen Vergrosserungen erkennen Das war allerdings dem mittelalterlichen Besucher der Kirche nicht moglich Die meisten der Kapitellbundel haben ihre polychrome Fassung weitgehend verloren Es gibt aber auch zwei Kapitelle in mittlerer Hohe der durchgehenden Dienste deren Einzelheiten mit blossem Auge studiert werden konnen Ihre Farbfassung ist noch erhalten oder restauriert Auf einem sind neun stehende Monche dargestellt auf dem anderen Szenen aus dem Leben des Heiligen Philibert Die Inschrift in lateinischen Majuskeln lautet S PHILIBERTVS Sie zeugt davon dass die Gebeine des Heiligen tatsachlich im Priorat gewesen sind Notre Dame de Cunault weist in seinem immensen Kapitellprogramm mit Vorliebe archaische fast heidnisch anmutende Motive auf besonders gerne Kampfszenen Begleitet sind diese figurativen Szenen haufig von Pflanzenformen und beide zusammen uberziehen die gesamte Kapitellzone des Pfeilers mit seinen vorgelegten Diensten als endloses Band In der abschreckenden Thematik der Kapitelle wird ein ganzes Pandamonium von Angstvisionen ausgebreitet Das typischste Motiv ist der beruhmte sogenannte Grand goule das Grossmaul das die ganze Saule zu verschlingen scheint Dieses Motiv soll keltischen Ursprungs sein und entweder die Erde oder den Teufel darstellen nbsp tiefes Kapitell aus dem Leben des Hl PhilbertUntiere Fratzen und Grimassen und ein standiges Sich gegenseitig verschlingen sind Themen dieser Kapitelle Die romanischen Kirchen als solche haben in der damaligen Welt als solide Steinbauten zwar das Bestandige und Ewige symbolisiert jenseits des standigen Wandels der bedrohlichen Umwelt Aber die tiefe Angst vor allem das standig bohrende Schuldbewusstsein des sundigen Menschen liess auf den Kapitellen solche seltsamen elenden Schimaren entstehen Psychomachie Bearbeiten Eine Vielzahl von Themen entnahm die romanische Bauplastik einer Schrift die bereits im Jahr 405 veroffentlicht wurde der sogenannten Psychomachia des Prudentius 1 Das Wort Psychomachie ubersetzt man am besten als Kampf um die Seele Der Text besteht aus 915 Hexametern In ihnen werden die christlichen Tugenden und die heidnischen Laster gegenubergestellt und zwar in allegorischen Bildern Es geht um die Herrschaft in der menschlichen Seele In verschiedenen Versionen werden Vertreter der gegnerischen Seiten als Kampfende dargestellt Als erste treten der Glaube als die Haupttugend und der Gotzendienst als die angebliche Quelle aller Laster gegeneinander an Hier sieht der Autor Prudentius die Grundentscheidung im Ringen der menschlichen Seele Die folgenden Auseinandersetzungen werden gefuhrt von Keuschheit und Unzucht Geduld und Zorn Demut und Hoffart Massigkeit und Uppigkeit Geiz und Barmherzigkeit Zwietracht und Eintracht Am Ende siegt die Eintracht und die Psychomachie hat ein friedliches Ende 2 nbsp Grand goule Grossmaul frisst Saule nbsp rechts Kampfszene nbsp menschenahnlicher Kopf frisst Echsenschwanze nbsp Mitte Kampfszene nbsp tiefes Kapitell 9 stehende MoncheOrgel Bearbeiten nbsp Orgel Detail Die Orgel wurde nach 1968 von dem Orgelbauer Boisseau mit 36 Registern 3074 Pfeifen auf vier Manualen und Pedal erbaut Das Orgelgehause befindet sich zwischen zwei Saulen im rechten Seitenschiff 3 I Positif C g31 Bourdon 8 2 Flute 4 3 Nazard 2 2 3 4 Doublette 2 5 Tierce 1 3 5 6 Larigot 1 1 3 7 Plein jeu deCromorne V8 Regale 8 9 Prestant 4 II Grand Orgue C g310 Bourdon 16 11 Montre 8 12 Bourdon 8 13 Prestant 4 14 Grosse Tierce 3 1 5 15 Nazard 2 2 3 16 Doublette 2 17 Tierce 1 1 5 18 Founiture III19 Cymbale IV20 Trompette 8 21 Clairon 4 III Bombardes C g322 Cornet V 8 23 Chamade 8 24 Chamade 4 IV Recit C g325 Dulciane 8 26 Unda Maris 8 27 Gemshorn 4 28 Quarte 2 29 Piccolo 1 30 Voix humaine 8 Pedalier C f131 Soubasse 16 32 Flute 8 33 Flute 4 34 Bombarde 16 35 Trompette 8 36 Clairon 4 Aussere Gestalt Bearbeiten nbsp Langhaus von NOLanghaus Bearbeiten Das siebenjochige Langhaus mit seinen nahezu gleich hohen Schiffen wird unter einem gemeinsamen um 40 Grad geneigten Satteldach uberdeckt Lediglich der Glockenturm ragt an seinem Nordrand aus dem funften Joch hoch uber die Dachflachen hinaus Die hohen Aussenwande werden von machtigen Strebepfeilern entsprechend der inneren Jochteilung vertikal gegliedert welche die Schubkrafte der Gurtbogen vertikal ableiten Im Bereich der Joche 6 und 7 reichen sie mit einheitlichem Querschnitt und einer dachartigen Abschragung bis knapp unter die Traufe Im Bereich der Joche 1 bis 4 werden sie mehrfach nach oben hin abgestuft und enden mit einer steileren Abschragung ebenso kurz unter den Traufen Die Traufuberstande der Dacher ragen knapp uber die Strebepfeiler hinaus Sie sind mit modernen Dachrinnen ausgerustet Unter den Dachuberstanden verlauft ein steinernes Traufgesims mit Unterstutzungen von Konsolsteinen Die Rundbogenfenster in den Jochen 6 und 7 sind etwas breiter und wesentlich hoher als die der ersten drei Joche mit angespitzten Bogen Die Keilsteine der Fensterbogen werden vor ornamentierten Profilbandern uberfangen die in Hohe der Bogenansatze ein kurzes Stuck waagerecht auswarts verschwenkt werden nbsp Nordl Umgangskapelle von NOAuf der Nordseite des Langhauses und des Umgangschors hat man im Rahmen von Restaurierungsarbeiten die Aussenwande in einer Tiefe von 1 00 bis 1 50 Metern freiraumig von Auffullungen freigelegt bis etwa auf das Niveau des inneren Bodens Die Verfarbungen und Beschadigungen zeigen anschaulich dass hier die andauernde Feuchtigkeit vermutlich durch ehemals frei von den Traufen abtropfendes Regenwasser ihr zerstorendes Werk tun konnte Die Feuchtigkeit muss auch bis nach innen gedrungen sein Die kleinen halbrunden Apsiden an den Uberstanden des breiteren Langhausabschnitts gegenuber den Umgangen werden nicht wie sonst ublich mit halben Kegeldachern gekront sondern ihre gekrummten Wande reichen hoch bis unter die Dachflachen des Langhauses eine seltsam anmutende Konstruktion Bei naherem Hinschauen entdeckt man aber ein um die Halbrundung herumgefuhrtes ehemaliges Traufgesims auf skulptierten Kragsteinen Es gab also einmal die Kegeldacher Die Aufmauerungen sind erst spater entstanden Die nordliche Apsis weist zwei rundbogige schlanke Fensteroffnungen auf ihre Laibungskanten sind mit Ruckversatzen gebrochen Die ausseren Keilsteinbogen werden von einem schmalen ornamentierten Kragprofil uberfangen Zwischen den beiden Fenstern ist ein Strebepfeiler angeordnet der die Schubkrafte der Kalotte abfangt Die sudliche Kapelle besitzt nur ein einziges Fenster in Form eines kreisrundes Ochsenauges nbsp Umgangschor von NGlockenturm Bearbeiten Der Glockenturm ist der alteste Teil von Notre Dame de Cunault Er stammt von der Vorgangerkirche des Priorates aus dem 11 Jahrhundert und kronte moglicherweise die ehemalige Vierung dieses Kirchenbauwerks Die beiden in die Dachflachen des Langhauses eintauchenden Fenster auf der West und Ostwand des Turms zeugen davon dass die an diese Seiten anschliessenden Gebaudeteile der Chor und das Langhaus niedriger gewesen sind Der Turm prasentiert sich in voller Hohe nur auf seiner Nordseite Sie wird seitlich begrenzt durch ausserst massive Strebepfeiler die nach oben hin dreifach zuruckgestuft sind deren Stufen mit steilen Dachabschragungen abgedeckt sind Solche Strebepfeiler gibt es auch an den andern Turmseiten deren untere Teile aber im Gebaude verschwinden nbsp Langhaus von NWDie Nordfassade des Turms wird in der Hohe etwa halftig geteilt in einen unteren nahezu geschlossenen Teil und einen oberen dreigeschossigen ganzlich durchfensterten Bereich der Glockenstube Die untere Halfte nimmt fast ganz eine monumentale Blendarkade ein aus einem doppelten Keilsteinbogen der innere ist etwas zuruckgestuft Der aussere schliesst bundig mit der daruber befindlichen Wandflache ab und wird seitlich unmittelbar neben den Stutzpfeilern als quadratischer Wandpfeiler bis zum Boden hinuntergefuhrt dessen Ecken in Rundstabe aufgelost sind Der inneren Bogen steht auf alten halbrunden Diensten die gegen die seitlichen Wandpfeiler geblendet sind Sie sind ausgestattet mit skulptierten Kapitellen und Kampfern moglicherweise vorhandene Basenprofile sind durch Feuchtigkeit zerstort worden Die linke der beiden Kapitelle zeigt die Verkundigung Maria auf einem X formigen Sitz davor der Engel Auf dem rechten sind zwei Manner dargestellt davon einer in einem Schiff der nach einem Fisch greift der ihm eine Sirene hinhalt als Sinnbild weltlicher Verlockungen Knapp hinter den Diensten und deren Bogen befindet sich eine Wand dessen Mauerwerk schon auf ein grosseres Alter schliessen lasst Sie ist uberwiegend aus unbehauenen kleinteiligen Feldsteinen vorwiegend dunklerer Farbung und im wilden Verband aber auch aus Hausteinen in unregelmassigem Schichtenverband errichtet worden Die beiden kleineren rundbogigen Fenster oberhalb der halben Arkadennische sind mit grosseren hellen Werksteinen eingefasst Uber dem Boden ist mittig das rundbogige Nordportal ausgespart das von hellen Werksteinlaibungen eingefasst wird deren Kanten durch Ruckversatze gebrochen sind Die Kanten der ausseren Keilsteine werden beidseitig mit Rundstaben aufgelost Diese Wand stammt vermutlich von einem noch fruheren Vorgangerbau der beim Bau des Turmes gegen Ende des 11 Jahrhunderts integriert worden ist Gut einen Meter uber dem Arkadenscheitel beginnt der durchfensterte obere Turmbereich der von Geschoss zu Geschoss weiter zuruckspringt Die erste Reihe von funf rundbogigen Luken weist die kleinsten Offnungen auf kaum halb so gross wie die im Geschoss daruber Ihr einziger Schmuck ist der seitliche und obere Ruckversatz der Leibungskanten Nur bei einer Frontalansicht erkennt man dass die Offnungen etwa in der Ebene der unteren Nischenwand zu zwei Drittel ihrer Hohe vermauert sind und demnach keine Schallluken sondern Blendarkaden sind Dieses erste Obergeschoss schliesst wie auch die beiden weiteren daruber mit einem schachbrettartig strukturierten Kraggesims ab das von mit Grimassenmasken skulptierten Konsolsteinen unterstutzt wird Das zweite Obergeschoss besitzt auch nur auf der Nordseite drei offene Schallluken deren Laibungskanten dreifach abgestuft sind Die eigentliche rundbogige Luke ist von glatten Werksteinen umgeben Ihr folgt davor eine Archivolte deren Bogen stirnseitig geometrisch strukturiert ist Er steht auf schlanken Saulen in Wandruckversatzen die mit skulptierten Kapitellen und dicken Kampfern und Basen ausgerustet sind Noch weiter davor sind Arkaden angeordnet deren Bogen stirnseitig geometrisch skulptiert sind Sie stehen auf kantigen Pilastern mit Kampfern ausgerustet Im oberflachenbundigen Wandfeld daruber gibt es geometrische Ornamente und Strukturen In diesem Geschoss gibt es auf der Ost und Westseite des Turms lediglich je ein Fenster das aber auf beiden Seiten zu betrachtlichen Teilen unter der anschliessenden Dacheindeckung verschwindet Der Ruckversatz zum obersten Geschoss erfolgt uber eine steile Abschragung auf der wieder das bekannte Kraggesims mit skulptierten Konsolsteinen folgt hier aber auf allen vier Seiten des Turmes und um dessen Ecken herumgefuhrt Das dritte und letzte Obergeschoss zeigt auf allen vier Seiten je vier offene Schallluken die etwas kleiner sind als die des Geschosses darunter aber sonst die gleiche Gestalt und Ausschmuckung aufweisen Das gilt auch fur den Wandstreifen uber den Arkaden uber denen wieder allseitig das bekannte Kraggesims auf skulptierten Kragsteinen folgt und das Geschoss abschliesst Obenauf thront ein oktogonaler steinerner Turmhelm dessen Zuspitzung gotische Ursprunge vermuten lasst Zwischen dem quadratischen Umriss des Turms und seines achteckigen Helms sind vier kleine dreieckige waagerechte Flachen entstanden die von diagonal stehenden kubischen Sockeln eingenommen werden auf denen zwei zylindrische und zwei quadratische Turmchen stehen deren Helme kegelformig und pyramidenformig aufwarts spitz zulaufen Die Turmchen besitzen je vier winzige rundbogige Fensteroffnungen Rechts unmittelbar im Anschluss an die Nordfassade des Turms befindet sich in der Wand des Langhauses ein Spindeltreppenhaus das vom Niveau des Kirchenbodens bis in die Glockenstube des Turms fuhrt Man erkennt von aussen einige kleine Offnungen Schiessscharten und Ausbuchtungen der Wand Weiter oben ist ein Wehrerker angebracht der auf eine wehrtechnische Funktion hindeutet Chor Umgange und seine Kapellen Bearbeiten Der gegenuber dem vorderen Langhaus um etwa vier Meter schmalere Umgangschor wird von einem etwas tiefer angeordneten Satteldach in gleicher Neigung uberdeckt Die Seitenwande des Chorumgangs sind wie beim Langhaus durch Strebepfeiler vertikal unterteilt entsprechend den Teilungen der inneren vier Chorjoche Die Abstande der Strebepfeiler untereinander und ihre Breiten sind wesentlich kleiner Einige sind nachtraglich durch abgestufte Verdickungen verstarkt worden Die Hohen der rundbogigen Fenster sind etwas geringer als beim Langhaus Auch auf der Nordseite des Umgangschors wurden wie beim Langhaus die unteren Bereiche der Aussenwande von Auffullungen befreit und durften so zur Trockenlegung der Wande gefuhrt haben nbsp Fassade von NWDie verbliebenen halbkreisformigen Umgangskapellen je eine auf der Nord und eine auf der Sudseite des Umgangs sind stattlich geschmuckt Ihre gerundeten Aussenwande sind mit je zwei rechteckigen Wandpfeilern ausgesteift die noch von halbrunden Pfeilern verstarkt werden In den Zwischenraumen sind je Apsis drei kleinere rundbogige Fenster ausgespart Einem etwas zurucktretenden inneren Keilsteinbogen der auf schlanken Rundsaulchen mit schlichten Kapitellen und Basen steht folgt ein zweiter wandbundiger Keilsteinbogen der von einem schmalen ornamentierten Band uberfangen wird Zwischen den Scheiteln diese Bander und dem auskragenden Traufgesims dessen Sichtkanten ornamental strukturiert sind und das von skulptierten Kragsteinen unterstutzt wird ist eine Zwerggalerie um die ganze Apsis herumgefuhrt die nur von den hohen Pfeilern unterbrochen wird Die Bogen der winzigen Blendarkaden sind stirnseitig ornamental strukturiert Alle Saulchen sind mit kleinen skulptierten Kapitellen Kampfern und profilierten Basen ausgerustet Die Apsisrundung wird nicht wie sonst ublich von halben Kegeldachern uberdeckt sondern von seltsamen pagodenahnlichen eckigen Abschleppungen in Verlangerung des Hauptdaches abgedeckt Die Raume zwischen Oberkante des ehemaligen Traufgesimses und dieser Abschleppung sind mit niedrigen Aufmauerungen verschlossen worden Fassade Bearbeiten nbsp HauptportalDie Fassade der westliche Abschluss des Langhauses ist ein grosses Rechteck und wirkt streng und monumental Sie wird von zwei breiten Wandpfeilern flankiert die geringfugig uber die Breite des Langhauses hinausreichen An dem etwas zuruckliegenden oberen Bereich des Giebeldreiecks erkennt man dass die Fassade getrennt vom eigentlichen Giebel vorgeblendet worden ist In der Grundrissskizze kann man feststellen dass diese Trennung mit etwas raumlichen Abstand voneinander erfolgt Sie wird von einer Batterie von Zinnen mit dachartigen Abdeckungen gekront hinter denen sich die Verteidiger schutzen konnten Man kann ahnen dass zwischen dem Giebeldreieck und den Zinnen ein Laufgang existiert Im Grundriss ist hinter dem sudlichen Wandpfeiler eine Spindeltreppe versteckt uber die man auf den Wehrgang hinaufsteigen kann Die Fassade ist etwa halftig horizontal in zwei Geschosse unterteilt Diese werden von einem schlichten Kraggesims getrennt das in die Banke der Fenster ubergeht dies wird von kubisch geformten glatten Kragsteinen unterstutzt Kurz unter den Zinnen wird die Fassade mit einem ebensolchen Kraggesims auf Kragsteinen abgeschlossen das oberseitig mit einem Band aus doppelten Rechteckprofilen mit einer Rille dazwischen verbreitert wird Das Erdgeschoss enthalt mittig die Hauptportaloffnung mit einer zweiflugeligen Tur Zwischen Tur und den seitlichen Wandpfeilern der Fassade verlauft ein um 70 cm hoher Sockel aus grauen Werksteinen in einer Breite die den Abmessungen der auf ihm stehenden Saulenplinthen entspricht nbsp Tympanon Maria mit dem JesuskindDas Hauptportal ist ein funfstufiges Archivoltenportal aus funf halbkreisformigen Archivoltenbogen die auf jeder Seite mit funf halbrunden Saulen auf dem Sockel stehen die mit schlichten kantigen Kapitellen rechtwinkligen Kampferplatten und eckigen oberseitig leicht abgeschragten Plinthen ausgerustet sind Zwischen den Saulen treten die Kanten der Wandrucksprunge in die sie gestellt sind hervor Die inneren Kanten der im Querschnitt fast quadratischen Bogen sind mit Rundprofilen gebrochen Der aussere Bogen wird von einem schmalen Rundstab uberfangen Seitlich der Portaloffnung treten hinter den inneren Saulen kurze Wandstucke hervor die oberseitig mit dreifach abgestuften Steinplatten in Hohe der Kapitelle und Kampfer abgeschlossen werden Sie tragen den Sturzbalken des Tympanons dessen Mittelstuck sich bedenklich abgesenkt hat nbsp Detail TympanonAuf dem Tympanon thront in Frontansicht majestatisch Maria mit dem Jesuskind auf dem Schoss beide sind erheblich beschadigt Sie tragt eine kronenartige Kopfbedeckung hinter ihrem Kopf ist in Form eines Kreisrings ein Nimbus dargestellt Sie ist mit farbigen Blumen bemalt hinter ihrem Rucken ragt die Lehne des Throns hoch auf Das Unterteil des Throns ahnelt einem zweigeschossigen Gebaude mit Rundbogenfenstern Maria ist in ein luftiges fusslanges Gewand gekleidet daruber tragt sie auf ihren Schultern einen Umhang Das Jesuskind tragt ein ahnliches Gewand sein rechter Arm liegt auf dem Oberschenkel Der linke ist angewinkelt ihm fehlt die Hand die vermutlich eine goldene Weltkugel mit Kreuz hielt Maria fehlen beide Hande Der rechte Arm zeigt weit nach unten der linke ist angewinkelt Beidseitig dieser Gruppe befinden sich Reliefs von Engeln in Seitenansicht die auf schmalen Wolkenbandern stehen Sie schwingen zur Ehre der Himmelskonigin siehe Krone ihre Weihrauchfasser Darunter gab es vermutlich weitere Engel die ebenfalls verschwunden sind Statt deren sieht man auf glatten Werksteinen gemalte Wappen Die gesamte Erscheinung des Archivoltenhauptportals entspricht kaum der Stilepoche Gotik in der sie entstanden ist Man wurde sie eher der Romanik zuordnen Beidseitig des Hauptportals sieht man gotische Stilelemente Auf jeder Seite des Hauptportals befinden sich zwei Blendarkaden mit gotischen Spitzbogen Die Querschnitte der Bogen gleichen denen des ausseren Bogens des Hauptportals Sie stehen auf Saulen die denen des Hauptportals entsprechen Zwischen den Blendarkaden ab den Kampfern bis zu dem geschosstrennenden Gesims teilen schmale Rundprofile das Erdgeschoss vertikal auf Das Obergeschoss besitzt drei gotische Fensteroffnungen deren Fensterbanke in das geschossteilende Gesims ubergehen In der Mitte gibt es ein grosseres spitzbogiges Fenster mit gotischer Masswerk Gliederung Die Kanten der Laibungen sind in Ruckversatzen und mit Rundstaben aufgelost Der Keilsteinbogen wird von einem schmalen ornamentierten Profil uberfangen das an den Bogenansatzen ein kurzes Stuck waagerecht abschwenkt Beidseitig davon aber weiter nach aussen sind noch zwei spitzbogige deutlich kleinere Fenster ausgespart Sie sind ahnlich ausgestattet wie das mittlere Fenster jedoch ohne Masswerk Die ganze Fassade die im 13 Jahrhundert entstanden ist macht den Eindruck dass bei ihrer Herstellung die finanziellen Mittel gefehlt haben wie sie zum Beispiel beim Bau der Kapitelle des Langhauses noch gegeben hat Das hangt vermutlich damit zusammen dass die reichlichen Spenden von den Jakobspilgern zu diesem Zeitpunkt langst versiegt waren Kunstgegenstande Mobiliar BearbeitenReliquienschrein des Heiligen Maxentiolus Bearbeiten Der Reliquienschrein aus dem 13 Jahrhundert ist aus einem einzigen Stuck Nussbaumholz geschnitzt und besitzt die Form eines Kirchengebaudes mit senkrechten Wanden aus je sechs Arkaden und einem Satteldach Die Dachflachen zeigen den glorifizierten Christus in der Mandorla flankiert von jeweils sechs Engeln mit Raucherfassern und verschiedenen Gegenstanden in ihren Handen In den Arkaden stehen die zwolf Apostel mit ihren Insignien Die beiden Kopfseiten zeigen Szenen aus dem Leben der Jungfrau Maria Die Skulpturen sind uberwiegend farbig gefasst Ursprunglich war der Schrein mit einer feinen Silberschicht uberzogen die mit schwarzen Pinselstrichen versehen den Schrein wie geschmiedet aussehen liess Bei den Skulpturen findet man nichts vom Heiligen Maxentiolus Man konnte daher auch annehmen dass im Schrein Reliquien der Jungfrau Maria aufbewahrt wurden wie etwa ihr Ehering und eine Phiole und Mauerstuckchen aus der Milchhohle in Palastina Pieta Bearbeiten Die steinerne farbig gefasste Statue der leidenden Jungfrau Maria Pieta wurde im 15 Jahrhundert geschaffen Sie tragt den gerade vom Kreuz genommenen Korper Christi auf ihren Knien wobei ihr die kleinen Engelfiguren helfen Trotz ihres Schmerzes bleibt das Gesicht Marias voller Sanftheit und Zuruckhaltung Statue der Heiligen Katharina Bearbeiten Die Statue aus dem 15 Jahrhundert stand ehedem in der Kapelle Sainte Catherine die im Wald sudlich der Prioratskirche gelegen ist Die Heilige Katharina starb im 4 Jahrhundert den Martyrertod in Alexandria Sie wird mit ihren Folterinstrumenten dargestellt einem Rad und einem Schwert sie wurde geradert und enthauptet Sie ist gekleidet wie eine bretonische Edelfrau des 15 Jahrhunderts mit einem Hermelinsaum am Mantel Ihr Haupt tragt eine Krone sie war Tochter des Konigs Costus in Alexandria In vergangenen Zeiten kamen junge Frauen vor ihrer Hochzeit zu dieser Statue und stachen ihr mit einer Nadel in den Kopf damit ihre Wunsche in Erfullung gingen nbsp Reliquienschrein des Hl Maxentiolus nbsp Pieta nbsp Hl KatharinaChapier Bearbeiten Der Chapier aus dem 15 Jahrhundert ist ein holzernes Gebrauchsmobelstuck der Kirche Es ist ein niedriger quadratischer Tisch auf vier kurzen Beinen unter dessen Platte ein flacher Stauraum zur Verfugung steht In ihm wurden die Kirchengewander geschutzt aufbewahrt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Notre Dame Cunault Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bilder BilderLiteratur BearbeitenAurelius Prudentius Clemens 348 nach 405 Psychomachia Der Kampf um die Seele veroffentlicht 405 Cunault Texte de l atelier du Cœur Meurtry 3e edition 1987 Amtlicher Kirchenfuhrer Wilfried Hansmann Das Tal der Loire Schlosser Kirchen und Stadte im Garten Frankreichs 2 Auflage DuMont Koln 2000 ISBN 3 7701 3555 5 S 209 211 online Raymond Oursel Henri Stierlin Hrsg Romanik Architektur der Welt Bd 15 S 183 Ingeborg Tetzlaff Romanische Kapitelle in Frankreich Koln 1976 3 Auflage 1979 Abb 60 63 Rolf Toman Hrsg Die Kunst der Romanik Architektur Skulptur Malerei Koln 1996 S 153 Kindlers Literaturlexikon dtv Munchen 1974 Fussnoten Bearbeiten Raymond Oursel Henri Stierlin Hrsg Romanik Architektur der Welt Bd 15 S 183 Genaueres in Kindlers Literaturlexikon dtv Munchen 1974 S 7891 Nahere Informationen zur Orgel Memento vom 27 November 2006 im Internet Archive 47 329777777778 0 20058333333333 Koordinaten 47 19 47 2 N 0 12 2 1 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Notre Dame Cunault amp oldid 228145444