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Die Kirche Notre Dame liegt in der franzosischen Gemeinde Orcival im Departement Puy de Dome in der Auvergne etwa 40 Kilometer sudwestlich von Clermont Ferrand in der Tiefe eines Tals zwischen den Dore und den Dome Bergen Sie gilt als eines der bedeutendsten Werke der auvergnatischen Romanik Das monumentale Bauwerk mit einer Ostpartie in Form einer Auvergnatische Pyramide uberragt die beschaulichen Hauser des kleinen Ortes mit seinen steil geneigten Schieferdachern Notre Dame d Orcival wurde als Pilgerkirche erbaut und ist es bis heute geblieben Sie steht auf dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes dessen Querschiffarme mit seinen beiden Kapellen das Langhaus weit uberragen besitzt einen Umgangschor mit einem Kapellenkranz aus vier Radialkapellen Das Langhaus weist einen pseudobasilikalen Aufriss auf ohne direkte Obergadendurchfensterung mit echten Tribunen uber den Seitenschiffen und einer zentralen Empore uber dem Narthex Der Wallfahrtskirche wurde 1894 von Papst Leo XIII der Rang einer Basilica minor verliehen Orcival von der gegenuberliegenden TalseiteNotre Dame d Orcival von der gegenuberliegenden Talseite Inhaltsverzeichnis 1 Historisches 2 Bauwerk 2 1 Aussere Erscheinung 2 1 1 Langhaus 2 1 2 Querhaus mit Vierung und massif barlong 2 1 3 Chorhaupt 2 2 Inneres 2 2 1 Langhaus und Narthex 2 2 2 Querhaus mit Vierung und massif barlong 2 2 3 Umgangschor mit Kapellenkranz 2 2 4 Krypta 3 Kirchenausstattung Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksHistorisches BearbeitenUber die Ursprunge von Orcival gibt es wie auch fur die anderen der romanischen Kirchen der basse niederen Auvergne so gut wie keine Quellentexte Das Archiv des Kapitels hat man im 14 Jahrhundert geplundert und das was verblieben ist wurde in der Revolution zerstort Uber die ungewohnliche Lage dieser Kirche des 12 Jahrhunderts gibt es eine Legende wie sie auch bei anderen Wallfahrtsorten nicht selten uberliefert werden An einer Quelle die heute einige hundert Meter abseits der Kirche liegt soll die Jungfrau Maria erschienen sein um sich zu erfrischen Fortan wurden dem Wasser wunderbare Heilkrafte zugeschrieben was viele Pilger anzog In der Nahe soll dann eines Tages die Marienstatue gefunden worden sein die man noch heute in Notre Dame d Orcival verehrt Das Standbild wurde in eine nahe gelegene Kirche gebracht kehrte jedoch immer wieder an die Fundstelle zuruck eine untrugliche Botschaft hier eine Kirche zu errichten Man begann mit dem Bau doch immer wieder sturzten die Mauern ein Wutentbrannt nahm schliesslich der Baumeister seinen Hammer schleuderte ihn fort und begann dort wo dieser niederfiel mit einem letzten Versuch Dieses Mal hielten die Mauern und haben bis heute die Jahrhunderte uberdauert Man hatte sicherlich damals im schmalen Tal von Orcival einen gunstiger gelegenen Bauplatz gefunden ohne die extremen Gelandegefalle Der Narthex im Westen ist in den Steilhang hinein gebaut worden wohingegen im Osten die Krypta weit aus dem anschliessenden Gelande herausragt Der Schluss liegt nahe dass der Bauplatz nach der vorstehend zitierten Legende gewahlt worden ist Ende des 19 Jahrhunderts hat man unterhalb des Narthex eine andere Quellfassung entdeckt die nicht mit der oben genannten Heilquelle in Beziehung stehen soll In Orcival gab es vermutlich am Ort einer fruheren keltischen Kultstatte bereits im 6 Jahrhundert eine Wallfahrt zur Jungfrau Maria Dort bauten im 7 Jahrhundert Monche aus La Chaise Dieu ein erstes Gotteshaus dass gegen Ende des 9 Jahrhunderts von den Normannen zerstort worden ist Orcival war ursprunglich ein einfaches Priorat ein Ableger der Benediktinerabtei von La Chaise Dieu 1146 existierte es noch nicht Es wird erstmals in einer Bulle Papst Alexanders III im Jahr 1178 Chaix Monumenta pontificia S 378 erwahnt Seine Grundung steht wahrscheinlich mit der Schenkung Wilhelms VII Graf der Auvergne und seines Sohnes als Wiedergutmachung fur den Abt Durandus von La Chaise Dieu nach den von ihnen veranlassten Plunderungen der Abtei in Verbindung Sie stifteten ein Funftel der Kirche von Orcival ein Viertel der Sakristei und der Kapellen und einen Backofen der juxta dominum jocularis neben dem Haus des Spielmanns stand nbsp Da so gut wie kein Dokument erhalten ist das uber die Entstehungsdaten der Kirche Notre Dame d Orcival Auskunft geben konnte mussen sich die Historiker diesbezuglich auf Vermutungen beschranken Die Einheitlichkeit des Baustils der Gebaudeteile lasst darauf schliessen dass die Kirche in einem Zuge ohne grossere Unterbrechungen errichtet wurde was bei einem Bauprojekt von nach den Massstaben der Entstehungszeit erheblichen Dimensionen beachtlich ist Die Monche von La Chaise Dieu scheinen nicht fur die Finanzierung der Bauten und als Forderer der Wallfahrten verantwortlich zu sein Sie hatten dann sicher nicht nur zwei Monche dort hinterlassen als sie sich 1333 ohne weitere Anspruche aus dem Kapitel zuruckzogen Allerdings deutet einiges darauf hin dass die Grafen der Auvergne fur die Hauptfinanzierung des Kirchenbauwerks im ersten Drittel des 12 Jahrhunderts verantwortlich zeichneten Sie zahlten Orcival zu ihren vermogensrechtlichen Besitzungen und verfugten uber das Einkommen der Kirche da sie davon ein Funftel La Chaise Dieu zukommen liessen Das Bauwerk wurde wie fast immer bei Kirchen jener Zeit im Osten mit der Krypta und dem Chorhaupt begonnen dann nach Westen weitergefuhrt und nach etwa einem halben Jahrhundert mit dem Narthex abgeschlossen Da die Pilgerfahrten in dieser Zeit stetig zunahmen hat man die Kirche wahrscheinlich entsprechend ihrem Baufortschritt den Pilgern in immer grosser werdenden Abschnitten zuganglich gemacht In einer der Quellen wird die Fertigstellung der Kirche auf das Jahr 1166 datiert Zusammen mit dem Kirchengebaude werden die Konventsgebaude des Kapitels erbaut worden sein uber deren Anordnung Umfang und Aussehen keinerlei Quellenangaben bekannt sind Einige Konturen auf dem Mauerwerk der Sudwand und im Innern auf der Giebelwand des sudlichen Querhausarms lassen vermuten dass die Konventsgebaude auf der sudlichen Gebaudeseite angebaut waren Gegen Ende des 11 Jahrhunderts setzten die Pilgerfahrten nach Santiago de Compostela in Nordspanien ein Ihre grosse Blutezeit fand in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts statt in der die Pilger jahrlich zu Hunderttausenden nach Suden zogen So formierte sich der Jakobsweg in Frankreich aus vier Hauptrouten begleitet von einem Netz zahlreicher Nebenrouten An diesen Wegen entstanden zahlreiche neue Kirchen Kloster Hospize Herbergen und Friedhofe und vorhandene Einrichtungen wurden den neuen Anforderungen entsprechend erweitert Man brauchte fur eine Pilgerkirche vor allem grosse Bewegungsflachen fur die zahlreichen Pilger wie Chorumgange und Seitenschiffe Emporen sowie moglichst viele Kapellen zur Prasentation von Reliquien und deren Verehrung nbsp Jakobspilger Holzschnitt von 1568Zusammen mit den anderen Hauptkirchen der Auvergne befand sich auch Orcival an einer wichtigen Nebenroute zwischen den Hauptrouten Via Lemovicensis und der Via Podiensis welche von Nevers ausgehend die ganze Auvergne erschloss und weiter nach Suden fuhrte Im 13 Jahrhundert wurde das von Bischof Hugo von Tours 1242 gegrundete Kapitel vom Papst zum Kollegiatstift erhoben dass von 26 Kanonikern auch Chorherren genannt gebildet wurde Diese Anzahl verringerte sich spater aber das Stift hatte Bestand bis zur Revolution nbsp Jakobsgrab Santiago de Compostela nbsp Zeitgenossische Miniatur der Schlacht von Auray 1364 im Hundertjahrigen KriegAls nach Mitte des 12 Jahrhunderts die Streitereien zwischen Frankreich und England um Aquitanien begannen gingen die Pilgerbewegungen zuruck Die spateren Kriege des 13 15 Jahrhunderts wie etwa der Hundertjahrige Krieg 1339 1453 brachten einen dramatischen Einbruch und fuhrten zu nahezu volligem Erliegen der Pilgerstrome nach Spanien Dementsprechend konnte das Kapitel von Notre Dame d Orcival nach Fertigstellung seiner grossen Pilgerkirche nicht mehr lange an den Spendeneinnahmen von Jakobspilgern teilhaben Es verblieben ihm lediglich die regionalen Wallfahrten Das Priorat bestand noch nicht lange als es schon im Jahr 1333 von Pierre d Aigrefeuille dem ehemaligen Abt von La Chaise Dieu und Bischof von Clermont mit all seinen Gutern dem Priorat Saint Robert de Montferrand angeschlossen wurde Im Jahr 1478 beschadigte ein heftiges Erdbeben die Kirche wie auch die von Notre Dame du Port Mozac und Riom Der Glockenturm wurde danach abgeandert Ludwig XI von 1461 bis 1483 Konig von Frankreich erlaubte den Kanonikern im ganzen Konigreich Spenden zu erbitten um damit die Wiederherstellung zu bezahlen Als zwischen 1629 und 1631 die Auvergne von Epidemien heimgesucht wurde wuchs die Zahl der Pilger an Mehrere Stadte legten in Notre Dame d Orcival Gelubde ab wie zum Beispiel Thiers 1629 Clermont Ferrand und Montlucon 1631 nbsp Sturm auf die Bastille in Paris am 14 Juli 1789 nbsp Langsschnitt HandskizzeWahrend und nach der Revolution 1789 wurde das Kapitel aufgelost und die Ausstattung der Kirche eingeaschert Die Konventsgebaude soweit noch welche aus den Wirren der Religionskriege ubrig geblieben waren sind damals als Gemeingut zum Abbruch veraussert worden Die kostbare Marienstatue wurde rechtzeitig in einer Wand der Empore des Narthex eingemauert und damit vor der Plunderung verschont wie auch alle Glocken Nur die Spitze des Vierungsturms mit dem Wetterhahn als Ausdruck kirchlicher Autoritat hat man damals zerstort der aber spater wieder rekonstruiert werden konnte Im 19 Jahrhundert nahmen die Marienwallfahrten deutlich grossere Ausmasse an so dass erforderliche Reparaturen und Renovierungsarbeiten finanziell ermoglicht wurden Dabei wurde den Restauratoren wenig Gelegenheit geboten in grosserem Ausmass Eingriffe zu tatigen da die Substanz die Frevel uber die Jahrhunderte erstaunlicherweise recht gut uberstanden hatte Die Kirche erhielt im Jahr 1894 von Papst Leo XIII den Ehrentitel Basilica minor Von 1951 bis 1965 wurde Kirche und Krypta vom jahrhundertealten Kerzenruss gereinigt und der Chor neu gestaltet In den letzten Jahren wurden die Aussenseiten des Gebaudes nach modernen denkmalpflegerischen Gesichtspunkten gereinigt und restauriert Bauwerk Bearbeiten nbsp Aufriss Langhaus Handskizze nbsp Grundriss HandskizzeAbmessungen zirka aus Grundriss entnommen und hochgerechnet Gesamtlange aussen inkl Kapellen 46 60 m Langhausbreite aussen ohne Wandvorlagen 16 30 m Langhausbreite aussen mit Wandvorlagen 17 30 m Lange Querschiff aussen ohne Pfeilervorlagen 27 20 m Lange Langhaus aussen Querhaus bis Fassade 23 70 m Querhausbreite aussen ohne Wandvorlagen 8 45 m Querhausuberstand zum Langhaus 5 80 m Langhauslange innen 21 00 m Langhausbreite innen 14 20 m Mittelschiffbreite zwischen Scheidewanden 6 40 m Querhauslange innen 27 40 m Tiefe Umgangschor Vierung bis Umgangsaussenwand 12 10 m Mittelschiffhohe innen 17 40 m Hohe Vierungskuppel innen im Scheitel 21 40 m nbsp Steinmetzsignatur Farnwedelstruktur nbsp Kleine SonnenuhrNotre Dame d Orcival ist wie nahezu alle romanischen Kirchen mit seinem Chorhaupt nach Osten ausgerichtet zur aufgehenden Sonne hin einem Symbol Christi Dazu scheuten die Baumeister sich nicht aufwandige Gelandemodellierungen zu betreiben wie etwa verschiedene Aushebungen des felsigen Baugrundes andererseits erforderliche Aufschuttungen und Planierungen Die massive Fassadenwand im Westen verschwindet etwa zu einem Drittel ihrer Hohe im Berghang Der im Osten verlaufende Bach wurde weitlaufig umgeleitet Das Steinmaterial Andesit ein hellgrauer Vulkanstein konnte an Ort und Stelle abgebaut werden Dieser liess sich von den Steinmetzen mit ihrem Handwerkszeug problemlos bearbeiten Die sichtbaren Steine des Mauerwerks sind in harter Arbeit mit bewundernswerter Sorgfalt und Genauigkeit zugerichtet Die Steinoberflachen sind mit schragen farnwedelartigen Rillen uberzogen die entlang der Mittelachse beidseitig im spitzen Winkel nach auswarts zugehauen worden sind Dieses Verfahren ist typisch fur die Steinbearbeitung in der Auvergne Auf dem Mauerwerk der Kirche insbesondere aussen an den Blendarkadenbogen der sudlichen Langhauswand und innen auf den Gurtbogen des sudlichen Seitenschiffs kann man eingravierte Steinmetzzeichen entdecken die von den Muhen der bescheidenen Handwerker Zeugnis ablegen Die sich am ganzen Gebaude haufig wiederholenden Signaturen belegen die Vermutung dass das Bauwerk ohne zeitliche Unterbrechungen errichtet und zum Abschluss gebracht worden istSteinmetzsignaturen nbsp nbsp nbsp nbsp Aussere Erscheinung Bearbeiten nbsp Langhaus von SDas Mauerwerk besteht uberwiegend aus grossformatigen Werksteinen aus grauem Andesit in regelmassigen Schichten Einige Wandpartien sind allerdings auch aus kleinformatigeren Natursteinen unterschiedlicher Farbschlage in unregelmassigem Schichtenmauerwerk gefugt Langhaus Bearbeiten nbsp Blendarkaturen SudwandDas Langhaus steht auf einem lang gestreckten rechteckigen Grundriss der bereits von aussen eine vertikale Aufteilung in vier Joche und einen Narthex und eine horizontale Gliederung in zwei Geschosse erkennen lasst Es wird uberdeckt von einem flach etwa 20 Grad geneigten Satteldach ohne jegliche Staffelung das mit grauen Schieferplatten eingedeckt ist Die Sparren des Dachstuhls enden auf weit ausladenden Traufgesimsplatten deren Sichtkanten von einem Rollenfries dekoriert sind Sie werden von Hobelspankragsteinen getragen dessen spezielle Skulptur in der Romanik der Auvergne weit verbreitet ist Ursprunglich kragten die unteren Schieferplatten uber die Traufgesimse aus um das Regenwasser frei abtropften zu lassen Da diese Konstruktion haufig zu Nasseschaden an den Basen der Aussenwande gefuhrt hat hat man hier im Zuge von Renovierungsarbeiten moderne halbrunde Hangedachrinnen aus Kupferblech angebracht uber die das Regenwasser in senkrechte Regenfallrohre kontrolliert abgeleitet wird Das Satteldach stosst an der Ostseite gegen das spater beschriebene massif barlong uber der Vierung und geht weiter unten in die Traufen des Querhauses uber Am Westende stosst das Dach gegen eine ungewohnlich hoch zwei bis drei Meter aufragende Giebelwand der Fassade die in steilerer uber 30 Grad Neigung mit gering auskragenden Steinplatten abgedeckt wird um uber den Giebelkanten auf waagerechten Kampferplatten zu enden Die weit uber die Dachflachen ragende Giebelwand sollte nach den Quellen das Dach gegen westliche Witterungseinflusse geschutzt haben Die Sudwand des Langhauses ist etwa in zwei Drittel ihrer Hohe waagerecht unterteilt durch einen nach aussen um etwa 45 Grad abgeschragten Ruckversatz der ausseren Wandoberflachen Das entspricht im Inneren der horizontalen Unterteilung in die Seitenschiffe und deren Tribunen die von der Geschossdecke getrennt sind Die vertikale Gliederung des Erdgeschosses beginnt im Westen mit einem weitgehend geschlossenen Abschnitt der geringfugig uber die Aussenseiten der anschliessenden Blendarkaden vortritt Er ist etwa anderthalbmal so breit wie diese Arkaden Dahinter befinden sich der Narthex und die massive Westwand In dieser Wand ist ein mittelgrosses rundbogiges Fenster ausgespart dessen Bogenscheitel fast auf der gleichen Hohe liegt wie der des Hauptportals im 2 Joch Die weitere Flache bis zum Querhaus wird von vier hohen und untereinander gleich breiten tiefgrundigen Blendarkaden gegliedert Die ausseren Scheitel ihrer runden leicht gestelzten Keilsteinbogen stossen unter die Kante des oben genannten Ruckversatzes die auf im Grundriss rechteckigen Pfeilervorlagen stehen deren Bogenansatze durch Kampferprofile auf den Laibungen markiert sind Die Blendarkaden entsprechen der inneren Teilung in die Joche eins bis vier Schmiedekunst am Hauptportal nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Langhaus Blendarkatur im ObergeschossIn den Arkadennischen der Joche eins drei und vier ist je ein schlankes rundbogiges Fenster ausgespart deren Bogenansatze knapp uber der Hohe der Arkadenkampfer liegen Die Keilsteinbogen werden aussen von Kragprofilen mit einfachem Rollenfries uberfangen die in Hohe der Bogenabsatze waagerecht auswarts schwenken und gegen die Pfeilervorlagen stossen Im Joch zwei das das Hauptportal enthalt gibt es zwar kein Fenster aber den gleichen Keilsteinbogen mit derselben Uberfangung Aus dem Mauerverband meint man zu erkennen dass unter dem Keilsteinbogen eine ehemalige halbkreisformige Fensterluke nachtraglich ausgemauert worden ist Der Scheitel der rundbogigen Portaloffnung liegt etwa in Hohe der benachbarten Fensterbrustungen Sie wird von einem Keilsteinbogen uberdeckt der von einem schichten Kragprofil uberfangen wird das in Hohe der Bogenansatze der Turoffnung ein kurzes Stuck waagerecht abschwenkt Das aussere Gelande schliesst am Hauptportal gerade mit einer Stufe an die innere Bodenhohe an steigt in Richtung Narthex an und fallt in Richtung Querhaus nbsp Lang und Querhaus von NODieses Portal wird das Tor des heiligen Johannes genannt und hat bemerkenswert schmiedeeiserne Turbander bewahrt Sie sind mit verschiedenen Formen mit Rankenwerk dekoriert In der Arkade des vierten Jochs kann man am linken Rand im Mauerwerksverband eine ehemalige Schlupftur erkennen die spater wandbundig vermauerte wurde Dieselbe Blendarkade reich mit ihrer ostlichen Laibung ein kurzes Stuck in die Wand des Querhausarms hinein Das hat seine Ursache darin dass fur alle Arkaden ein einziges Bogengerust verwendet wurde und hier auf ein neues etwas schmaleres Gerust verzichtet worden ist An verschiedenen Stellen in unterschiedlichen Hohen sind im Mauerwerk einige Konturen von Anschlussen spater entfernter Anbauten zu erkennen In den Arkaden der Joche eins und drei sind zwischen den Fenstern und den Pfeilervorlagen etwa 45 Grad geneigte spater verschlossene Rillen zu beobachten die vielleicht Anschlusse von Dachschragen waren Im Keilsteinbogen Der Arkade des 2 Jochs ist ein kurzes Stuck einer solchen Rille vorhanden In den Arkaden der Joche drei und vier sieht man eine gemeinsame Rille in Form eines halbkreisformigen Bogens was auf den ehemaligen Anschluss eines solchen Gewolbes schliessen lasst nbsp Langhaus Westwand von SWIm oberen Geschoss der Sudwand sind funf Dreiergruppen und eine Zweiergruppe von Blendarkaturen eingelassen die auf dem oben genannten ganz durchlaufenden Ruckversatz aufstehen Die Dreierarkaden der Joche 2 und 3 sind etwas breiter als die der Joche 1 und vier und des Narthex Die Blendarkaturen bestehen aus drei und zwei ineinander ubergehenden Keilsteinbogen die auf vier und drei Saulchen stehen die mit pflanzlich skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen ausgestattet sind Sie werden getrennt von rechteckigen Pfeilervorlagen uber die die Kampferprofile der Kapitelle hindurchgehen Die Keilsteinbogen werden aussen von schlichten Kragprofilen uberfangen deren aussere bis auf die Kampferprofile hinabreichen Die Wandoberflache uber den Keilsteinbogen verlaufen bundig mit denen der Pfeilervorlagen und reichen bis unter die Traufgesimsplatten In jeweils der mittleren Arkaden der Dreiergruppen ist je ein schlitzartiges rundbogiges Fenster ausgespart bei der Zweiergruppe in der ostlichen Die Nordwand des Langhauses weist ahnliche Gliederungen wie auf die sudliche verzichtet allerdings auf etliche Dekorationen Es bleibt vor allem bei der Grobgliederung in die beiden Geschosse und die vier Joche mit einem Narthex Die vier grossen Blendarkaden weisen jede eine der rundbogigen Fensteroffnung auf wie sie von gegenuber bekannt sind Auf eine Tur wird verzichtet Die Fenster weisen keine Uberfangprofile au Lediglich die Wandpfeiler der Blendarkaden werden von den Bogen durch Kampferprofile getrennt Uber dem waagerechten Ruckversatz der Nordwand gibt es keine Blendarkaturen Die sechs schlitzartigen Fenster sind in einer planen Wandflache ausgespart Auch in der geschlossenen Wandflache am Westende des Erdgeschosses gibt es kein Fenster mehr Am Ostende dieses Geschosse ist allerdings uber die Joche drei und vier ein kleiner Anbau einer Sakristei jungeren Datums entstanden der knapp bis zum Ende des nordlichen Querhausarms reicht und mit seinem Pultdach bis unter den Brustungen der Kirchenfenster bleibt nbsp Langhaus u massif barlong von SWDas Langhaus besitzt eigentlich keine Westfassade oder gar einen westlichen Zugang vor allem weil sie etwa zu einem Drittel ihrer Hohe im Berghang verschwindet Ihr Rest ist durch die nahe Bebauung eines Dorfhauses kaum einzusehen Im oberen Bereich der Fassadengiebelwand kurz unter dem inneren Gewolbeanschluss ist in Form eines liegenden Rechtecks eine Wandnische eingelassen die durch einen Wandpfeiler in zwei fast quadratische Nischen unterteilt ist Die obere Laibung wird von Hobelspankragsteinen unterstutzt In die Nischenhintergrunde ist je ein schlankes rundbogiges Fenster ausgespart dessen Keilsteinbogen aussen von einem schlichten Kragprofil uberfangen wird das in Hohe der Bogenansatze in kurzen Stucken waagerecht abschwenkt Beidseitig der grossen Nische ist in Hohe der inneren halben Tonnengewolbe der Emporen jeweils ein kleines rundbogiges Fenster ausgespart dessen Keilsteinbogen wie vorstehend uberfangen wird In Hohe des heutigen Gelandeniveaus ist aussermittig nach Suden versetzt eine kleine einflugelige Tur ausgespart die auf die Empore oberhalb des Narthex fuhrt Querhaus mit Vierung und massif barlong Bearbeiten nbsp Sudlicher Querhausarm GiebelwandDie Querhausarme ragen beidseitig mit je 5 80 Metern deutlich uber die Langhausbreite hinaus Sie werden von flach geneigten Satteldachern uberdeckt deren Traufen genau auf Hohe der Langhaustraufen liegen deren Dachrinnen ineinander ubergehen Die Dacheindeckung entspricht der des Langhauses Sie stosst innenseitig gegen die in Verlangerung der Langhausaussenwande hochgefuhrten Aussenwande des massif barlong und aussenseitig gegen die ein kurzes Stuck uber die Dachflachen hochgefuhrten Giebelwande der Querhausarme Diese Giebelwande sind auf den Bauteilkanten beidseitig mit leicht eingeruckten im Grundriss rechteckigen Strebepfeilern ausgesteift die bis knapp unter die Hobelspankragsteine hinaufreichen und dort steil abgeschragt sind Die schragen Oberseiten der Giebelwande sind mit auskragenden Platten abgedeckt Ihre ausseren Sichtkanten sind mit einfachen Rollenfriesen dekoriert Sie enden auf waagerecht um die Wandenden herumgefuhrten Kampfern die ebenso dekoriert sind Genau in Hohe der Traufgesimse sind auf den Giebelwanden waagerechte Attrappen der Traufgesimse mit mehrfachen Rollenfriesen auf Hobelspankragsteinen angebracht die bis zu den Aussenkanten der giebelseitigen Strebepfeiler reichen Das Wandfeld zwischen den beiden Strebepfeilern ist in etwa zwei Drittel seiner Hohe waagerecht unterteilt mit einem leicht abgeschragten Ruckversatz fast in Tiefe der Strebepfeiler Das Erdgeschoss ist mit einer hohen Zwillingsblendarkade dekoriert deren aussere Keilsteinbogenscheitel bis unter den Ruckversatz reichen Die leicht gestelzten Rundbogen stehen gemeinsam auf einem halbrunden alten Dienst der mit einem pflanzlich skulptierten Kapitell profiliertem Kampfer und Basis ausgerustet ist Die Bogenansatze sind laibungsseitig mit Kampferprofilen markiert In den westlichen Arkaden ist je eine rundbogige Nebentur ausgespart deren Turblatter ahnliche Bander aufweisen wie beim Hauptportal Das aussere Gelande liegt bei dem Portal auf der Sudseite breit funf Stufen unter dem inneren Boden Im rechteckigen Wandfeld oberhalb des Rucksprungs sind zwei rundbogige Fenster ausgespart die etwa so breit sind wie die des Langhauses aber etwas niedriger Ihre Brustungen befinden sich eine Steinschicht uber dem Ruckversatz Ihre Keilsteinbogen werden aussen von einem Kragprofil uberfangen die in Hohe der Bogenansatze waagerecht auswarts schwenken und aussen bis gegen die Strebepfeiler gefuhrt sind nbsp Uhr auf Sudgiebel Querhaus nbsp Nebenportal sudlicher QuerhausarmAuf dem breiten Wandstuck zwischen den Fenstern ist ein flaches Relief aufgebracht das aber nichts mit einer Sonnenuhr zu tun hat In einem doppelten Kreisring sind rundum die romischen Ziffern I bis XII eingraviert Der innere Kreisring wird ausgefullt mit einer zwolfstrahligen Sonne deren spitz zulaufende Strahlen jeder auf eine der Ziffern weisen Der aussere Kreisring ist von vier Engelkopfen mit seitlich ausgebreiteten Flugeln radial umgeben die man an den aus ihren Mundern stromenden Fachern als die vier blasenden Winde erkennen kann Sie stehen sich diagonal gegenuber Oben auf dem Aussenkreis steht ein holzerner zweistockiger Thron auf dessen oberer Sitzflache die gekronte Muttergottes sitzt die mit ihrer Linken den Jesusknaben empor halt Unter dem Thron scheint ein kniender Engel die untere Sitzflache mit beiden Handen abzustutzen Die Darstellung konnte folgende Bedeutung haben Die vier Winde sind die vier Himmelsrichtungen und symbolisieren in der Ikonographie gerne die Irdische Welt die in einen zeitlichen Ablauf eingespannt ist den Tageslauf 12 Monate die sich immer wiederholen im Gegensatz zur Ewigkeit der uberirdisch metaphysischen Welt symbolisiert durch das Dreieck in dem sich hier Maria mit dem Gottessohn befindet Ob diese Deutung stichhaltig ist dazu musste man mehr uber den Kontext des Reliefs wissen Im Giebelfeld des sudlichen Querhausarms ist knapp uber der Traufattrappe ein grosses lateinisches Kreuz mit breiten Armen aufgebracht dessen Rander von kraftigen Kragprofilen eingefasst sind Die Innenflachen des Kreuzes sind von so genannten Inkrustationen bedeckt das sind Steinmosaike aus meist weissen und schwarzen Steinplattchen zu verschiedenen geometrischen Mustern zusammengestellt Ihre Ursprunge sind keineswegs orientalisch sondern galloromisch oder fruhchristlich Hier sind es Rosetten in Kreisen aus schwarzem weissem und grauem Material Solche Inkrustationen finden sich an fast allen Kirchen in der Auvergne Unter dem gekappten First des Giebelfeldes ragt ein seltsames Gebilde aus einem Blattfacher hervor der aus einem Kragprofil wachst Es konnte vielleicht eine Maske sein Daruber befindet sich ein stilisiertes Tatzenkreuz dessen weit aufgefacherte Arme von einer Kreisscheibe gehalten werden Im Zentrum gibt es einen kleinen Kreisring mit einem Lazaruskreuz auch Kleeblattkreuz genannt In den dreieckigen Kreuzarmen sind Blattfacher aus denen Knospen oder Pinienzapfen spriessen dargestellt vergleiche Tatzenkreuz von Notre Dame du Port de Clermont Ferrand nbsp Gefangenenketten auf der sudlichen Giebelwand des Querhauses nbsp Giebel sudlicher QuerhausarmIn beiden Arkadennischen des sudlichen Querhausarms hangen Gefangenenketten In einer Schrift aus dem 18 Jahrhundert heisst es Die Hauptfassade dieser Kirche ist sehr schon Man kann dort zahlreiche Fesseln und Ketten sehen die dank der Fursprache Mariens freigelassenen Gefangenen als Denkmal ihrer Dankbarkeit und der Macht ihrer gottlichen Befreierin niedergelegt wurden Daher kommt auch der Name die Heilige Jungfrau der Fesseln wie die in dieser Kirche verehrte Muttergottes haufig genannt wird Chardon La Devotion a N D D Orcival 1769 S 15 Auf der Giebelwand des nordlichen Querhausarms findet man nur noch wenige Dekorationselemente wie die Traufgesimsattrappe das Kragprofil uber den Fenstern die grossen Blendarkaden mit ihrem skulptierten Kapitell und die schmiedeeisernen Turbander Die Vierung verschwindet fast ganzlich im oder unter dem so genannten massif barlong von dem man sich am besten einen Uberblick verschafft wenn man sich auf der gegenuberliegenden Talseite mindestens auf seine Hohenlage begibt Das Massif barlong beginnt von aussen betrachtet in Hohe der untereinander gleich hohen Traufen des Lang und Querhauses und des Chors und schliesst oberseitig mit den Pultdachfirsten der seitlich der Vierung hochgefuhrten Raume in Verlangerung der Seitenschiffe ab Diese Teile nehmen den oberen Vierungsbereich mit dem achteckigen Turmsocken ahnlich einem Schraubstock in die Zange Dabei fallt auf dass die Oberflachen der Ost und Westwande der Querschiffarme des massif barlong und die ostliche und westliche Achteckseite des Vierungsglockenturms untereinander oberflachenbundig ineinander ubergehen hingegen die Ostwand der Vierung ein wenig gegenuber diesen Wanden hervortritt Dieser Vorsprung wird in Hohe des inneren Kuppelrandes dachartig auswarts abgeschragt Auf der westlichen Gegenseite gibt es diesen Vorsprung nicht und die Westwand der Vierung verlauft oberflachenbundig mit den sie umgebenden Wanden nbsp Giebelfirst sudlicher QuerhausarmAuf den Sud Ost und Westseiten des massif barlong erstrecken sich auf einem allseits umlaufenden Kraggesims einheitlich hohe Blendarkaturen mit untereinander gleichen Arkadenbreiten die in unterschiedlichen Stuckzahlen untereinander verbunden sind Auf der zentralen vorspringenden Vierungswand ist eine funfbogige Arkatur aus Keilsteinbogen eingelassen die auf sechs Saulchen stehen und mit schlicht skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen ausgerustet sind Die Keilsteinbogen werden aussen von Kragprofilen uberfangen die auf den Kapitellen waagerecht auswarts abschwenken und uber andere Bauteile und Kanten hinweg bis zu den nachsten Arkaturen gefuhrt sind Die zentrale Arkatur wird flankiert von zweibogigen Arkaturen in Dimension und Form wie die benachbarten Auf der Nord und Sudseite ist jeweils wieder eine funfbogige Arkatur eingelassen wie auf der ostlichen Vierungswand Auf der Westwand des massif barlong die weitgehend vom Satteldach des Langhauses abgedeckt wird gibt es lediglich in Nahe der Bauteilecke je eine zweibogige Arkatur deren Uberfangprofile und unterseitige Kraggesimse kurz hinter der letzten Arkade abschliessen In den Arkaturen des massif barlong sind teilweise schlanke rundbogige Fenster ausgespart die die darin eingeschlossenen Raume unmittelbar aber auch indirekt belichten In der zentralen Arkatur der Ostseite gibt es zwei in den beiden sie flankierenden jeweils zwei Fenster auf der Nord und Ostseite gibt es wieder zwei auf der Westseite zwei mal zwei Fenster Insgesamt sind es immerhin vierzehn Fensteroffnungen die die zentralen Raumlichkeiten intensiv belichten nbsp Sudlicher Querhausarm mit massif barlong von SODie Seitenteile des massif barlong werden von flach geneigten Pultdachern uberdeckt und sind wie das Dach des Langhauses eingedeckt Ihre Firste schliessen knapp unter dem den Turmsockel abschliessenden Kragprofil an dessen nord und sudliche Achteckseite an Die nord und sudseitigen Traufen sind ahnlich denen der ubrigen Dacher ausgebildet An den Kopfseiten der Pultdacher entstehen durch die abgeschragten Turmseiten kleine dreieckige Dachflachen die an Walmdacher erinnern mit Trafen an den Ost und Westseiten Unter diesen ist je eine mittelgrosse rundbogige im Grundriss halbkreisformige Nische eingelassen deren nach aussen abgeschragte Brustung an das die Vierungswand abschliessende Kraggesims anschliesst Auf der westlichen Gegenseite gibt es diese Nischen nicht Vielmehr ist in der Dachmitte ein schachtartiges Gebilde an die Westwand des Turmsockels angebaut in dem eine Treppe hinauf zur Glockenstube fuhrt nbsp Vierungsturm von SWAuf den Ostwanden des Querhauses sind in fast ganzer Breite der Wandabschnitte zwischen den Strebepfeilern und den Wanden des Chorjochs die Chorapsiden der Querhauskapellen in Form halbierter Zylinder angefugt Die Firste ihrer flach geneigten halben Kegeldacher bleiben knapp unter der Hohe der grossen Blendarkaden auf den Querhausgiebelwanden Sie sind mit grauen Schieferplatten abgedeckt wie alle Dacher der Kirche Auch ihre Traufausbildungen gleichen den anderen aus Traufgesims mit Rollenfries auf Hobelspankragsteinen Auf Dachrinnen wurde hier allerdings verzichtet Der weit ausladende Sockel wird in Form und Hohe vom Querhaus ubernommen die Oberseite aus kraftigen halbrunden Stabprofilen ist dreifach abgestuft Die nordliche Querhauskapelle weist einen deutlich hoheren Sockel auf fast so hoch wie der der anschliessenden Radialkapelle und mit oberseitig flachem Abschluss Zwei dreiviertel runde Saulen teilen die Apsiswand in drei Abschnitte auf Sie reichen von ihrer Basis auf den oberen beiden runden Stufen bis hinauf auf Unterkante der Kragsteine und werden dort von einem Kampferprofil umrundet welches sich uber die Wandabschnitte der Apsis fortsetzt Im zentralen Abschnitt ist je ein kleines schlankes und rundbogiges Fenster ausgespart dessen Keilsteinbogen aussen von einem Kragprofil mit einfachem Rollenfries uberfangen wird das in Hohe der Bogenansatze waagerecht abschwenkt und von dort uber die Saulen hinweg bis zu den Querhauswanden herumgefuhrt wird Zentriert uber den Querhauskapellen ist in den Ostwanden der Querhausarme je ein rundbogiges Fenster ausgespart in gleicher Grosse und Hohe wie die Fenster der Querhausgiebelwande Genau wie diese wird es vom gleichen Kragprofil uberfangen das in Hohe der Bogenansatze waagerecht auswarts abschwenkt und bis gegen den Strebepfeiler und die Wand des Chorjochs gefuhrt ist Dieses Profil wird unterwegs noch einmal unterbrochen durch den unteren Rand eines kleinen rechteckigen Fensters Auf dem kaum noch sichtbaren Turmsockel ragt mit nahezu gleichem Umriss der zweigeschossige Glockenturm hinauf Seine Architektur wurde nach dem heftigen Erdbeben von 1478 geandert Es gab damals durchaus heute noch gut erhaltene Glockenturme die man hatte zum Vorbild nehmen konnen wie etwa der von Saint Saturnin Die beiden Geschosse sind gleich hoch und alle Achteckseiten sind nahezu gleichformig gestaltet Auf jeder der acht Ecken stehen dreiviertel runde schlanke Saulchen die in Hohe der Geschossteilung mit skulptierten Kapitellen getrennt sind und ganz oben unter Kragsteinen mit ebensolchen enden Unmittelbar auf den Kraggesimsen stehen grosse Blendarkaden mit angespitzten Rundbogen Deren Keilsteinbogen werden aussenseitig von Kragprofilen uberfangen die in unmittelbarem Kontakt mit den Ecksaulchen auf Kampferprofilen stehen Die inneren Laibungskanten der Bogen sind im ersten Geschoss mit Hohlkehlen gebrochen in die in unterschiedlichen Abstanden kugelformige Steinperlen eingefugt sind Im Geschoss daruber sind diese Kanten in Rundstabe aufgelost Die Keilsteinbogen stehen auf kurzen Wandstucken und auf Saulchen mit schlicht gestalteten Kapitellen und profilierten Kampfern Diese werden auswarts uber die Eckpfeiler und deren Saulchen hinweg gefuhrt Im Nischenhintergrund der grossen Arkade sind Paare von kleinen rundbogigen Arkaden ausgespart deren Keilsteinbogen auf drei Saulchen stehen die wie vorstehend ausgerustet sind Durch die schrag gestellten Klanglamellen sind sie als Klangarkaden zu erkennen Die Bogensteine werden von Kragprofilen uberfangen Ihre Innenkanten sind im ersten Geschoss scharfkantig im oberen mit Hohlkehlen gebrochen in die Steinperlen eingelassen sind Das zweite Geschoss wird oberseitig von Traufgesimsplatten auf Hobelspankragsteinen abgeschlossen wie sie bei den ubrigen Dachern zu finden sind Der holzerne Turmhelm wurde nach seiner weiteren Zerstorung in den Wirren der Revolution neu errichtet Er ist mit kleinformatigen grauen Schieferplatten eingedeckt Seine Form erinnert gar nicht an romanische Turmhelme Sein unterer Abschnitt besitzt die Form eines achteckigen Pyramidenstumpfes mit etwa 45 Grad Neigung Dieser geht in eine steil geneigte achteckige Pyramide uber die etwa in halber Hohe eine waagerechte Aufbordelung besitzt und am oberen Ende von einer Metallkugel bekront ist Auf ihr steht ein zierliches Metallkreuz mit kleineren Kugeln an den Enden der Arme Obenauf richtet sich ein Wetterhahn in den Wind nbsp Auvergnatische Pyramide von SO nbsp Chorhaupt Bearbeiten nbsp Chorhaupt von SVon den Ostabschlussen aller auvergnatischen Hauptkirchen ist derjenige von Notre Dame d Orcival der kargste das Material ist roh die Ausschmuckung schlicht Trotzdem hinterlasst die gewaltige Masse grauen Gesteins keinen schweren oder plumpen Eindruck Den Baumeistern ist es vortrefflich gelungen die einzelnen Baukorper aufzulockern und einem aufsteigende Rhythmus zu unterwerfen der nach oben abnimmt bis er in dem himmelwarts aufragenden Glockenturm gipfelt Die Anordnung entspricht derjenigen der ubrigen Hauptkirchen der romanischen Limagne vier Kranzkapellen umschliessen den leicht uberhohten Chorumgang daruber folgt die prachtige Rundung der Chorapsis die sich gegen das massif barlong anlehnt uber dem der Glockenturm aufstrebt Fur das ganze Gebilde wurde der treffende Begriff auvergnatische Pyramide gepragt nbsp Notre Dame du Port Dacher des ChorhauptsUrsprunglich besass auch hier jedes Geschoss sein unabhangiges Dach Hinter jeder Kranzkapelle ragten uber der Umgangswand Giebel auf gegen die aussenseitig die halben Kegeldacher der Apsiden anschlossen Innenseitig schlossen daran radial angeordnete in Richtung Chor konisch zulaufende Satteldacher an die das umlaufenden Pultdach des Umgangs in Querrichtung unterteilten Die Dacheindeckung war ursprunglich eine Eindeckung mit Hohlziegeln in romischem Format auch Monch Nonnen Ziegel genannt Siehe auch Foto vom Chorhaupt von Notre Dame du Port de Clermont Ferrand Die Vielfalt der unterschiedlichsten Formen Hohen Anschlussen der Dacheindeckungen auf relativ kleinem Raum fuhrte in den fruhen Jahren immer wieder zu Undichtigkeiten und Wassereinbruchen wie das auch bei anderen Kirchen der Region erfolgt ist So hat man im 17 Jahrhundert zu deren Eindammung die Konstruktionen vereinfacht Die Giebel und die radialen Satteldacher wurden entfernt Stattdessen wurden die Pultdachflachen des Umgangs etwas starker geneigt und an deren Traufen mit den halben Kegeldachern der Kapellen vereint Gleichzeitig wurden die Ziegel gegen Schieferplatten aus dem benachbarten Roche Tuiliere ausgetauscht nbsp Chorapsis uber Umgang von SOZentrum und hochster Teil des Chorhauptes ist der den Umgang noch weit uberragenden Chor aus einem rechteckigen Chorjoch mit flach geneigtem Satteldach an das die halbrunde Chorapsis mit einem halben Kegeldach anschliesst deren Dachflachen ohne Zasur ineinander ubergehen Bei anderen Kirchen dieser Art kennt man an dieser Stelle eine trennende Giebelwand die moglicherweise auch hier das Dach uberragte Davon sind im Norden und Suden auf der Chorwand im Grundriss rechtwinklige Strebepfeiler ubrig geblieben die einzigen dieses Bauteils Sie reichen ausserlich vom First des Umgangspultdachs bis unter das Traufgesims des Chors Das Dach ist wie die anderen mit grauen Schieferplatten eingedeckt die Traufe ist wie bei den Querhauskapellen ausgebildet Der Satteldachfirst wird bekront von einem steinernen Dachkamm in Form von in sich verschlungenen Spiralen nbsp Chorjoch uber Umgang von S DachkammIn der Rundung der Chorapsis sind in radialer Anordnung jeweils in den Achsen der Kapellen vier rundbogige Fenster ausgespart deren Bogenansatze nur knapp uber dem First des umlaufenden Pultdachs angeordnet sind Der untere Teil der Fenster verschwindet unter diesem Dach Damit aber ihre ganze Hohe zur Belichtung des Chorraums genutzt werden kann hat man wohl in der Neuzeit in den Dachflachen unmittelbar vor den Fenstern und in deren Breite geneigte Glasflachen eingebaut Die Keilsteinbogen der Fenster werden aussen von einem Kragprofil mit einfachem Rollenfries uberfangen das in Hohe der Bogenansatze waagerecht auswarts abschwenkt und knapp uber dem Pultdachfirst bis zum nachsten Bogen und dann weiter um den ganzen Chor herum bis gegen die Querhauswand gefuhrt wird Die gekrummte Apsiswand wird etwa in halber Hohe zwischen dem vorgenannten Profil und der Unterkante der Kragsteine der Chortraufe mit dem gleichen Profil umschlossen das an den beiden Strebepfeilern endet Die Flache uber dem Profil besteht aus Mauerwerk das auch zwischen den Kragsteinen hochgefuhrt ist Zwischen den beiden waagerechten Kragprofilen sind im Wechsel zwei verschiedene Gestaltungsstrukturen verwendet worden Zwischen den Keilsteinbogen der Fenster hat man mit senkrechten Kragprofilen drei liegende Rechtecke abgeteilt in denen gleich grosse Nischen zurucktreten Diese sind wiederum mit drei Saulchen in zwei Felder unterteilt Sie sind mit schlicht skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen ausgerustet Dieses Motiv ist eine Anleihe aus der romischen Antike Ausserhalb der Hauptkirchen trifft man das Motiv nur noch einmal an der nicht weit entfernten runden Friedhofskapelle Chambon sur Lac an Die ubrigen vier Abschnitte jeweils oberhalb der Keilsteinbogen der Fenster sind mit Inkrustationen gefullt aus einem rosafarbenen diagonalen Gitter das kleine quadratische Felder abteilt die mit im Wechsel schwarzen und weissen Tafeln ausgelegt sind nbsp Sudliche KranzkapellenDer Chor wird ganzlich umschlossen vom flach geneigten Pultdach des Chorumgangs Seine Traufe die zwischen den Dachern der Radialkapellen auftaucht ist wie die des Chors ausgebildet Die vier Radialkapellen haben die Form halbierter Zylinder und sind radial auf den Mittelpunkt der Chorapsisrundung ausgerichtet Ihre Traufen die denen des Umgangs gleichen stossen kurz unter den Kragsteinen des Umgangs gegen dessen Aussenwand Die Hohe der Firste ihrer halben Kegeldacher der Kapellen uberschreiten die Traufhohe des Umgangs geringfugig Hinter diesen Firsten gehen die Dacheindeckungen kleinflachig ineinander uber Unmittelbar unterhalb der Hobelspankragsteine verlauft ein Kragprofil mit einfachem Rollenfries Der Sockel der sudlichen Kranzkapelle ist niedriger als der der sudlichen Querhauskapelle und liegt auch auf geringeren Hohe Er besitzt die gleichen gerundeten drei Stufen Die gerundete Aussenwand wird von vier Strebepfeilern in drei fast gleiche Wandabschnitte unterteilt die bis unter das vorgenannte Kragprofil reichen und dort steil nach aussen abgeschragt sind Die Pfeiler besitzen fast quadratische Querschnitte die der ausseren Pfeiler etwa nur in halber Breite Letzte sind oben zweiseitig uber Eck abgeschragt Zwischen den Pfeilern sind in der oberen Wandhalfte schlanke rundbogige Fenster ausgespart deren Keilsteinbogen aussen von Kragprofilen mit einfachem Rollenfries uberfangen werden die in Hohe der Bogenansatze waagerecht auswarts abschwenken und uber die inneren Strebepfeiler hinweg gefuhrt sind Die nordliche Kranzkapelle weist nahezu die gleiche Grosse und Gestaltung auf Lediglich die Hohe ihres ausseren Sockels markiert etwa die Hohenlage des Chorfussbodens oder der Kryptadecke Er wird oberseitig waagerecht mit leicht auskragenden Platten abgedeckt deren Kante gerundet ist Die inneren Kranzkapellen besitzen etwa die gleiche Form und Grosse einschliesslich ihrer Fenster wie die ausseren Ihre Sockel entsprechen dem der nordlichen Kranzkapelle Ihre Wande werden auch in drei Abschnitte unterteilt Jedoch sind die inneren kantigen Pfeiler gegen dreiviertel runde Saulen ausgetauscht worden die vom hohen Sockel bis unter die Traufgesimsplatten reichen sie sind mit skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen ausgestattet Letzte stehen auf rechtwinkligen auswarts steil abgeschragten Plinthen In den funf Abschnitten der Aussenwand des Chorumgangs sind deutlich grossere rundbogige schlanke Fenster ausgespart die mit den gleichen Kragprofilen mit einfachem Rollenfries dekoriert sind wie bei den Kapellenfenstern Unter den drei mittleren Umgangsfenstern sind gedrungene rundbogige Fenster ausgespart die fur die Belichtung der Krypta verantwortlich sind Inneres Bearbeiten nbsp Mittelschiff aus NarthexDie Romanik ist mehr als jede andere Epoche eine monumentale Kunst Sie ist vor allem die Schopfung der Steinmetze allem voran steht dafur das Mauerwerk Sie ist aber auch eine von Spiritualitat durchdrungene Kunst des christlichen Glaubens deren Geheimnis die Verteilung von Licht um reine Formen ist Das Spiel von Licht und Schatten zeigt sich in Notre Dame d Orcival in wunderbarer Vielfalt Besonders das Mittagslicht bringt die romanische Pracht zur Geltung Nahezu samtlichen Mauern Pfeiler Vorlagen Saulen Bogen und Sockeln sind aus steinsichtigem Material erbaut hingegen sind alle Tonnen und Kreuzgratgewolbe Kuppeln und Kuppelkalotten mit glattem Verputz bekleidet Das Mauerwerk besteht uberwiegend aus grossformatigen Werksteinen aus grauem Andesit in regelmassigen Schichten Einige Wandpartien sind allerdings auch aus kleinformatigeren Natursteinen unterschiedlicher Farbschlage in unregelmassigen Schichtenmauerwerk gefugt nbsp Narthex aus MittelschiffLanghaus und Narthex Bearbeiten Das Langhaus steht gemeinsam mit dem Narthex auf dem Grundriss eines lang gestreckten Rechtecks und ist durch zwei Scheidewande gegliedert in drei Schiffe etwa im Verhaltnis eins zu zwei zu eins und in Querrichtung in vier Joche denen am Westende der Narthex voransteht der etwa so breit ist wie die Joche Obgleich der Narthex mit dem Langhaus raumlich verbunden ist weist er einen eigenstandigen Aufbau auf Er wird von gewaltigen Wanden u formig umschlossen die Westwand ist 3 90 Meter und die Seitenwande 1 60 Meter dick Bei anderen Hauptkirchen der Auvergne tragen ahnlich dicke Wande das Westwerk mit zwei Eckturmen Moglicherweise haben die Planer der Kirche ursprunglich auch an die Realisierung eines solchen Westwerks gedacht und ihre Absicht spater aufgegeben Nutzlich waren die kraftigen Wande trotzdem wenn man sie als Bollwerk gegenuber dem anliegenden Berghang betrachtet nbsp Notre Dame du Port de Clermont Ferrand Narthexwand MittelschiffEine Besonderheit des Narthex von Orcival liegt darin dass er mangels eines Eingangsportals nicht wie sonst die Aufgabe einer Vorhalle erfullt die von aussen in den Hauptraum zur Versammlung der Glaubigen fuhrt Bei dieser Kirche wird das Langhaus uber das sudseitige Hauptportal im zweiten Joch erschlossen Wenn man aus dem Mittelschiff die Westwand betrachtet meint man zuerst im unteren Geschoss des Narthex ein zentrales rundbogiges Portal zu erkennen Erst bei naherem Hinsehen erkennt man eine rundbogige tiefe Wandnische die zu der optischen Tauschung fuhrt Vielleicht beabsichtigte die Baumeister ursprunglich hier ein Portal anzuordnen und dieses dann wie bei der Kirche Notre Dame du Port de Clermont Ferrand uber eine aussere steile Treppe zu erreichen In einem Langsschnitt durch das Kirchengebaude findet sich hinter der heutigen Taufnische ein unterirdischer Hohlraum der die Annahme eines solchen ehemaligen Zugangs bestatigt siehe Weblinks 3 Zeile nbsp Mittelschiff Nordwand Joche 1 4Dem Narthex fehlt heute im Bereich des Mittelschiffs oberhalb der Empore die ursprunglich vorhandene Wand bis unter den Gewolbescheitel Die heute vorhandene grosse Arkadenoffnung uber der Brustung des Obergeschosses bis zum abschliessenden scharfkantigen Gurtbogen war in grossen Teilen geschlossen In diesem Wandabschnitt waren drei unterschiedlich geformte Offnungen ausgespart Auf der etwas hoheren geschlossenen Emporenbrustung stand eine Drillingsarkade in Breite der heutigen Arkade mit schlanken rundbogigen Offnungen die von zwei Saulchen getrennt wurden und mit skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen ausgestattet waren Ein Stuck daruber war eine gedrungene rundbogige Arkadenoffnung ausgespart deren Bogenansatze durch Kampferprofile markiert waren die nur ein kurzes Stuck uber der Arkadenbrustung angeordnet waren Im verbleibenden Wandfeld oberhalb des Bogens war eine kleine Zwillingsarkadenoffnung eingelassen deren runde Bogen auf einem Saulchen aufstanden mit der gleichen vorstehenden Ausrustung Eine derartige Wand befindet sich in Notre Dame du Port de Clermont Ferrand siehe Bild oder in der Prioratskirche Saint Nectaire Puy de Dome nbsp Narthexwand aus nordlichem Seitenschiff nbsp Mittelschiff Sudwand Joche 2 1Die rundbogige Arkadenoffnung unter der Emporendecke ist jedenfalls die ursprungliche Ihr Bogen geht ohne Zasur in den Zwickel des dahinter befindlichen Kreuzrippengewolbes uber Ihr Keilsteinbogen steht auf zwei alten Diensten vor den Pfeilervorlagen die mit skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen ausgestattet sind Das zentrale Gewolbe wird von denen die Seitenschiffe des Narthex uberdeckenden Kreuzgratgewolben durch Gurtbogen getrennt Uber diesen befindet sich noch ein Zwischengeschoss das mit einem der von den Seitenschiffen weiter durchgezogenen Kreuzgratgewolben uberdeckt wird In den Wanden zwischen den hohen Seitenschiffen und dem Narthex sind im unteren Geschoss schlanke rundbogigen Arkaden ausgespart deren Bogenscheitel auf Hohe des Scheitels der Mittelschiffarkade liegt Ihre Dienste und deren Ausstattung entsprechen denen der Mittelschiffarkade Daruber befindet sich jeweils kurz unter dem Gewolbe eine Zwillingsarkadenoffnung mit scharfkantigen Bogen die gemeinsam auf einem Saulchen aufstehen das mit skulptiertem Kapitell profiliertem Kampfer und ebensolcher Basis ausgestattet ist Das Obergeschoss des Narthex reicht hinauf bis unter das Tonnengewolbe das die gleiche Form und Hohenlage wie das des Mittelschiffs besitzt Uber den beiden Zwischengeschossen in Verlangerung der Seitenschiffe befindet sich ein drittes Geschoss das eine Verlangerung der Seitentribunen darstellt und von dem gleichen halben Tonnengewolbe uberdeckt wird Diese Eigenheit von Notre Dame d Orcival wird in einer Quelle als ein Anzeichen dafur gewertet dass uber diesen Raumen keine Turme geplant waren In den Wanden zwischen der zentralen Empore und den Narthexseitenschiffen sind etwa gleiche Offnungen wie die in den Scheidewanden des Mittelschiffs In Hohe der Empore sind das grosse Arkadenoffnungen die den benachbarten Bogen der Scheidewandarkaden entsprechen die auf kurzen Wandpfeilern stehen In Hohe der seitlichen Tribunen sind es gleiche Zwillingsarkaden wie bei den Biforien In der Westwand des Narthex ist im Erdgeschoss eine rundbogige Nische eingelassen deren Tiefe etwa zwei Drittel der Wanddicke entspricht Sie erinnert an das hier gefundene Quellheiligtum und dient im Wesentlichen dem Taufritus siehe Abschnitt Inventar Ausstattung In den beiden Seitenschiffen des Narthex ist jeweils in der Westwand eine Tur eingelassen der Zugang zur Spindeltreppe die hinauf zum Zwischengeschoss zur Empore und zu den Seitentribunen fuhrt nbsp Nordliches Seitenschiff nach hintenDer Narthex wird im Erdgeschoss durch ein einziges rundbogiges Fenster in der Sudwand belichtet dessen Gewande nach innen aufgeweitet sind Im Obergeschoss sind es zwei solche benachbarten Fenster die hoch oben im Gewolbebereich in der Westwand ausgespart sind Sie waren lange Zeit verschlossen und wurden erst im Jahr 2009 im Zuge umfangreicher Restaurierungsarbeiten wieder geoffnet nbsp Nordliches Seitenschiff nach vorneDas Mittelschiff zwischen Narthex und Vierung wird von einem durchgehenden Tonnengewolbe ohne Gurtbogen uberdeckt dessen Scheitel etwa 17 4 Meter uber Grund liegt Ihre Wolbung geht ohne Zasur in die Oberflachen der Scheidewande uber Die Gewolbeansatze liegen bei etwa 14 20 Metern Die Seitenschiffe werden von Kreuzrippengewolben uberdeckt deren zum Mittelschiff weisenden Zwickel ohne Zasur in die Arkadenbogen der Scheidewande ubergehen Ihre Scheitel liegen bei 8 95 Metern uber Grund Ihre Gewolbefelder werden von scharfkantigen Gurtbogen getrennt die in Hohe ihrer Bogenansatze auf den Pfeilerkernen vorgeblendeten alten Diensten stehen die von pflanzlich skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen ausgerustet sind Ahnlich sind die Arkaden der Scheidewande ausgebildet deren Kampfer die gleiche Hohe derjenigen der Seitenschiffe erreichen Die Kerne der Scheidewandpfeiler weisen zu Mittelschiff hin bis zu den Kampfern scharfe Kanten auf und gehen daruber ohne Zasuren in die Scheidewande uber Zu den Seitenschiffen hin sind die so gerundet dass ihre Kerne dort halbkreisformige Querschnitte vortauschen Eine Ausnahme bilden die Pfeiler zwischen dem zweiten und dritten Joch Sie haben quadratische Kerne mit allseitig scharfen Kanten Auf ihrer Mittelschiffseite sind dreiviertel runde alte Dienste angebracht die bis zu den Gewolbeansatzen hinaufreichen und dort mit schlicht skulptierten Kapitellen und profilierten Kampfern und Basen ausgestattet sind Ihre Aufgabe wird in den Quellen gedeutet als Auflager fur einen quer aufgelegten Holzbalken der zu Aufhangung eines grossen Kronleuchters inmitten des Langhauses gedient haben soll Die Dienste auf den Aussenwanden der Seitenschiffe sind unterlegt von gering auftragenden Wandpfeilern in Breite der Pfeilerkerne der Scheidewande Ihre Basen stehen auf durchlaufenden knapp 50 Zentimeter hohen und tiefen Sockeln Die Pfeiler und ihre Dienste stehen auf gleich hohen kantigen Sockeln Wie bei allen Kirchen dieses Typus wird das Tonnengewolbe des Mittelschiffs von halben Tonnengewolben uber echten Tribunen der Seitenschiffe gestutzt Diese Gewolbe werden zwischen den Jochen von Arkaden getrennt Vom Mittelschiff offnen sich zu den Tribunen zentriert uber den Arkadenbogen der Scheidewande Biforien deren Brustungen ein Stuck uber den Arkadenscheiteln angeordnet sind Ihre scharfkantigen runden Bogen die mit pflanzlich skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen ausgerustet sind reichen mit ihren Scheiteln knapp unter die Gewolbeansatze Die Ansatze ihrer ausseren Bogen werden von Kampferprofilen markiert Die Ostwand des Langhauses wird im Mittelschiff uber eine grosse Arkade in die Vierung geoffnet Ihre Bogenansatze liegen etwa in Hohe der Biforienbrustungen Ihr scharfkantiger Keilsteinbogen steht auf alten Diensten die quadratischen Pfeilerkernen vorgeblendet sind Sie sind ausgerustet mit pflanzlich skulptierten Kapitellen profilierten Kampfer und Basen Im verbleibenden Wandfeld daruber ist eine Drillingsarkatur ausgespart die auf zwei Saulchen stehen die wie diejenigen der Biforien ausgestattet sind Die Ostenden der Seitenschiffe werden mit Arkaden abgeschlossen die denen der jochteilenden entsprechen Das gilt auch fur die Ostenden der Tribunen allerdings mit einer niedrigen Brustung wie in den Biforien nbsp massif barlong von untenQuerhaus mit Vierung und massif barlong Bearbeiten Die Vierung wird allseits von je einer Arkade umschlossen die der der Ostwand des Langhauses entspricht Die vier Vierungspfeiler haben alle den gleichen Querschnitt aus Pfeilerkern mit scharfen Kanten und vier alten Diensten Uber den Arkaden der Nord und Sudseite sind die gleichen Drillingsarkaturen wie die auf der Westseite ausgespart Hingegen sind es auf der Ostseite zwei einzelne rundbogigen Fensteroffnungen die aussenseitig in der funfbogigen Blendarkatur des massif barlong stehen Knapp uber den ausseren Bogenscheiteln dieser Fenster liegt der untere Rand der Vierungskuppel der hier nicht eine klare Kreisform aufweist sondern eher die eines Achtecks bei dem sich kurzere mit langeren Seiten abwechseln dessen Ecken aber ausgerundet sind Die langeren Achteckseiten der Kuppel stehen auf den die Vierung umfassenden Wanden Die kurzeren werden von im Grundriss dreieckigen Trompen unterstutzt die im Wesentlichen aus uber Eck stehenden Keilsteinbogen nach innen gewolbten Gebilden und dreieckigen Platten bestehen Uber dem Kuppelrand wolbt sich ohne sichtbare Grate die Vierungskuppel die im Zentrum von einer kreisrunden Offnung durchbrochen wird die zu Vertikaltransport von Glocken Geratschaften und Baumaterial dienen soll nbsp Sudlicher Querhausarm nbsp Nordlicher Querhausarm GiebelwandDie Querhausarme stehen auf einem leicht rechteckigen Grundriss und werden von Tonnengewolben in Querrichtung der Kirchenlangsachse uberdeckt Die Kuppelwolbungen gehen ohne Zasur in die Wandoberflachen uber In den Ecken der Giebelwande sind nahezu quadratische Pfeilervorlagen eingearbeitet Die Querhausarme werden vierungsseitig von Arkaden aus scharfkantigen Rundbogen begrenzt die unterseitig wie Gurtbogen gegenuber der Wolbung hervortreten und auf im Grundriss rechtwinkligen Wandpfeilern stehen Ihre Bogenansatze sind mit Kampferprofilen markiert Die Giebelwande sind in drei Hohenabschnitte unterteilt Im unteren befindet sich nahe der Westecke je eine rundbogige Offnung eines Nebenportals Kurz daruber ist eine Drillings Blendarkatur ausgespart die nicht ganz uber die Breite der Wand reicht Die ausseren Arkaden werden von Rundbogen die innere von einem dachartigen Sturz uberdeckt Bogen und Sturz stehen auf Saulchen die mit skulptierten Kapitellen Kampfern und Basen auf Plinthen ausgerustet sind In der westlichen Arkade im sudlichen Querhausarm war einmal eine Turoffnung ausgespart die heute zugemauert ist Das weist darauf hin dass an dieser Giebelwand ein zweigeschossiges Konventsgebaude angebaut war Wahrscheinlich war es der unmittelbare Zugang zum Dormitorium der Monche des Kapitels Uber der Blendarkade sind zwei grosse rundbogige Fenster ausgespart deren Gewande nach innen aufgeweitet sind In den Ostwanden der Querhausarme sind Kapellenapsiden mit halbkreisformigen Apsiden eingelassen die um ein kurzes Rechteck erweitert sind Auf den senkrechten Leibungskanten der schlanken Arkadenoffnungen sind Ruckversatze eingearbeitet in die Junge Dienste eingestellt sind die die Keilsteinbogen tragen und mit Kapitellen Kampfern und Basen ausgerustet sind In der Kapellenachse ist jeweils ein kleines rundbogigen Fenster eingelassen mit nach innen aufgeweiteten Gewanden Ihre senkrechten Kanten sind wieder aufgelost in Ruckversatzen mit Saulchen die wie vorstehend ausgestattet sind In derselben Querhauswand ist weiter oben ein rundbogiges Fenster mit nach innen aufgeweiteten Gewanden ausgespart Zwischen der Vierung und den Querhausarmen und in Verlangerung der Seitenschiffe existieren Raumabschnitte denen ublicherweise keine besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird Von besonderer regionaler Bedeutung sind aber die nach oben weiter hochgefuhrten Raumabschnitte die bis uber die Kuppel hinauf reichen und zusammen mit dem oberen Teil der quadratischen Vierung und dem achteckigen Turmsockel das so genannte massif barlong bilden eine Eigentumlichkeit der auvergnatischen Romanik Zu dieser positiven Eigenheit tragen im Innern die vier Schwibbogen seitlich der Vierung und die starke Durchfensterung des Massif barlong bei Galerie Querhaus mit Vierung und massif barlong nbsp Massif barlong nbsp Vierung aus Chorumgang nbsp Nebenportal sudlicher Querhausarm nbsp Sudliche QuerhauskapelleUmgangschor mit Kapellenkranz Bearbeiten nbsp Chor aus VierungDie Architektur des Gotteshauses gipfelt auch hier im zentralen Altarraum dem Chor dessen Gestaltung darauf abzielt den Blick der Glaubigen auf den Altar zu lenken als den geheiligten Ort das Allerheiligste Dazu tragen nicht zuletzt Umfang und Komplexitat der gesamten Anlage bei inklusive Umgang und Kapellenkranz und ihre besonders prachtige Ausschmuckung deutlich reichlicher als im Mittelschiff wie auch die grosse Anzahl der Fenster Das Mittelschiff besitzt sieben Fenster das Querschiff vierzehn und der Chor zweiundzwanzig eine Steigerung die sowohl von symbolischer wie auch asthetischer Bedeutung ist Der Altar versinnbildlicht Christus das Licht der Welt Die mit ausserster Sorgfalt skulptierten Figuren und Blattkapitelle treten besonders stark in Erscheinung weil ihr architektonisches Umfeld sich schlicht zuruckhalt Aus dem Querhaus fuhren zum erhohten Chor und seinem Umgang uber die ganze Breite funfstufige Treppen hinauf Aus dem Umgang kommt man uber dreistufige Treppen in die Kranzkapellen nbsp ChorapsisDie sieben 7 45 Meter hohe Arkaden der Chorapsis sind in die halbrunden Mauern scharfkantig eingeschnitten Sie weisen wohl uberlegte geringfugige Unterschiede ihrer Abstande auf Der mittlere ist etwas breiter als seine Nachbarn die ausseren sind die breitesten Die Arkadenbogen des Chors sind sehr schlank und stark gestelzt was bedeutet dass ihre Bogenansatze erst ein gutes Stuck uber ihren Auflagern den radial ausgerichteten profilierten Kampferplatten beginnen Diese gehoren zu den prachtigen uberwiegend pflanzlich skulptierten Kapitellen auf schlanken Saulen mit profilierten Basen Genau wie bei Mittelschiffarkaden sind auch hier die Arkadenbogen gleichzeitig auch die Stirnbogen der dahinter befindlichen Zwickel der Kreuzgratgewolbe des Umgangs An die sieben Arkaden der Chorapsis schliesst sich auf jeder Seite noch eine rundbogige nicht gestelzte Arkade in Chorjochbreite an Ihre scharfkantigen Bogen stehen auf den ausseren Saulen der Apsis und auf den alten Diensten an den Vierungspfeilern Uber den im Halbkreis aufgereihten Arkaden der Chorapsis werden die Zwickel zwischen den Arkadenbogen bis in deren ausseren Scheitelhohen flachenbundig mit Mauerwerk aufgefullt und ganzlich durchlaufend mit einer schmalen Mauerschicht abgedeckt Auf dieser Schicht enden die folgend beschriebenen Brustungsschragen der Fenster zwischen denen vor den aufgehenden Wandpfeilern jeweils ein Stuck normaler Mauerwerksschicht aufgemauert ist Im Bereich des Chorjochs gehen die aufsteigenden geraden Seitenwande in denen es keine Fenster gibt flachenbundig uber den Arkadenbogen hervor Hinter dem geschlossenen Wandbereich zwischen den Scheiteln der Apsisarkaden und Fensterbrustungen verbergen sich die Anschlusse des Umgangsgewolbes und deren Uberdachung Die hier anschliessenden Pultdachfirste liegen sogar in der Mitte der Fensterhohe die den unteren Fensterbereich aber nicht abdecken da dort ein Stuck glasernes Dach eingebaut wurde nbsp ChorapsisUber der schmalen Mauerschicht die das untere Geschoss abschliesst steht eine halbkreisformige neunbogige Arkatur davon sind funf offene Arkaden und vier Blendarkaden In den funf Arkaden offnen sich rundbogige Fenster mit nach innen aufgeweiteten Gewanden und steil abgeschragten Brustungen Die Blendarkaden stehen vor im Grundriss gekrummten Wandpfeilern die hinter den vorgenannten Mauerschicht Stucken stehen und die gleichzeitig Fensterlaibungen bilden Die Breite der Fensterarkadenbogen entspricht derjenigen des unteren zentralen Arkadenbogens Das mittlere Fenster ist chormittig die ausseren Fenster sind uber den ausseren Galeriebogen angeordnet die beiden ubrigen Fenster jeweils genau mittig zwischen den anderen drei Fenstern oder zentriert uber den beiden dritten Saulen von aussen Knapp neben den Pfeilerkanten stehen Saulchen die mit skulptierten Kapitellen und profilierten Kampfern ausgerustet sind Auf ihnen stehen gemeinsam die Arkadenbogen der Fenster die ohne Zasur in die Gewandebogen ubergehen und die deutlich kleineren Blendarkadenbogen Oberhalb dieser Arkatur mit grosseren und kleinen Bogen geht die halbkreisformige Wandoberflache der Chorapsis ohne Zasur in deren halbkuppelformige Kalotte der Chorapsis uber Das Chorjoch zwischen dem Triumphbogen und der Apsiskalotte ist mit einer Rundtonne eingewolbt die geringfugig hoher und breiter ist als das Apsisgewolbe Die geschlossenen Seitenwande des Chorjochs gehen in das Tonnengewolbe uber nbsp Chorapsis gestelzte ArkadenbogenDer Umgang des Chors in Form eines halben Kreisrings ist mit einem geschickt ausgetuftelten Kreuzgratgewolbe uberdeckt das von den Arkaden der Chorapsis und den Aussenwanden des Umgangs getragen wird letztere unterstutzt von den dort vor den Wanden frei stehenden Saulen mit skulptierten Kapitellen und profilierten Kampfern und Basen ausgerustet und auf gut einen Meter hohen Sockeln stehend Bei den einzelnen Gewolbesegmenten in Trapezform sind dabei leicht geschwungene Grate entstanden Bei den Kampferplatten an den Aussenwanden hat man es nicht versaumt diese entsprechend der Krummung des Umgangs zu formen Uber diesen sind die Gewolbegrate entsprechend den Apsisarkaden gestelzt Die drei grossen Fenster des gerundeten Umgangs mit nach innen aufgeweiteten Gewanden werden in Wandruckversatzen von schlanken Saulchen flankiert Sie sind wie die anderen Saulen ausgestattet und stehen auf deutlich hoheren Sockeln in Brustungshohe Die beiden Fenster im ersten Chorjoch eingangs des Umgangs werden auf beiden Seiten mit Zwillingssaulen flankiert ausgestattet wie die anderen Saulen jedoch mit gemeinsamen Kampferplatten und auf hohen Sockeln stehend Auf ihren stehen jeweils scharfkantige Gurtbogen Die vier Kranzkapellen sind etwas grosser als die Querhauskapellen und bestehen jeweils aus einer halbkreisformigen Apsis mit einer Rechteckverlangerung und einer entsprechenden Wolbung aus Kalotte und kurzer Tonne In den Apsiswanden sind je drei rundbogige Fenster ausgespart mit nach innen aufgeweiteten Gewanden und steil abgeschragten Brustungen Sie werden untereinander verbunden durch eine auf einem um die Apsis herumgefuhrten Wandsockel stehende Arkatur mit schlanken Saulchen mit der bekannten Vollausstattung Galerie Chorhaupt nbsp Sudlicher Chorumgang nbsp Nordlicher Chorumgang nbsp Kranzkapelle nbsp Arkatur uber Chorgalerie nbsp Kapitell Engel bewachen die Stadt Gottes nbsp Kapitell Schafstrager nbsp Kapitell KentaurInsgesamt 63 Kapitelle kronen ebenso viele Saulen und Saulchen im Chorhaupt Erstaunlicherweise findet man nur auf einem die Skulptur eines biblischen Motivs Es scheint sich unter der nordlichen Arkade eingangs des Chors zu verstecken Das symboltrachtige Kapitell stellt das von der Kirche versinnbildlichte himmlische Jerusalem dar Dabei wurde der Standort mit Bedacht gewahlt Vor der Stadt Gottes halten Engel die Wacht von denen jeder eine Lanze tragt Einer der ihren blast auf einem Horn zum Jungsten Gericht Die anderen sind uberwiegend wunderbare mit vielfaltigem Blattwerk dekorierten Kapitelle in denen sich manchmal Vogel aufhalten Es ist nicht zu erklaren warum es um den Chor keine weiteren figurlichen Darstellungen gibt da doch die Kirchen von Notre Dame du Port Issoire und Mozat sehr bemerkenswerte ikonographische Programme aufweisen Nur einige Kapitelle im Chorumgang sind mit in der Auvergne nicht seltenen Figuren wie Kentauren Sirenen Vogeln Greifen und Fischen skulptiert Dabei geht es um mehr oder weniger christianisierte Szenen aus der Antike Haufig werden die Figuren von schmucken Ranken eingerahmt was die dekorative Absicht in den Vordergrund stellt Rechts der sudostlichen Kranzkapelle steht eine Saule die auf ihrem Kapitell ein beunruhigendes ratselhaftes Motiv zeigt Eine Teufelsgestalt reitet auf einem Bock Ein weiterer Teufel tritt zwei Soldaten gegenuber von denen einer sich erschrocken mit seinem Schild und einem Speer schutzt und der zweite hinter seinem Schild auf dem Boden kniet Bei den Arkaden der Chorapsis findet sich ein Kapitell auf dem zwei Pelikane sich die Brust aufreissen um ihr Blut auf die zwischen ihnen stehenden Jungen tropfen zu lassen Da die Bildhauer der Romanik den Vogel Pelikan nur aus der Uberlieferung kannten wird er immer wieder als ein Adler dargestellt so auch hier Nach dem Physiologus 2 Jahrhundert toten die Pelikaneltern ihre Jungen bereuen die Tat und trauern dann drei Tage um sie Nach dem dritten Tag reisst sich die Mutter den Brustbereich auf ihr Blut tropft auf die toten Jungen und erweckt sie wieder zum Leben Fur die Christen wurde dies ein Sinnbild fur den Opfertod und die Auferstehung Jesu Christi Ein weiteres Kapitell in einer Kapelle stellt zwei Schafstrager dar Manner die jeweils ein verlorenes Schaf quer uber der Schulter tragen Unweit zeigt ein anderes Kapitell eine auf einem grossen Fisch reitende Person Galerie Kapitelle nbsp Pelikane nbsp Teufel reitet Bock nbsp Teufel mit 2 Soldaten nbsp Mann reitet auf Fisch nbsp Krypta Grundriss Handskizze nbsp Krypta Mittelteil von NWKrypta Bearbeiten Aus den Querschiffarmen fuhrt je eine gekrummte Treppe hinab in die Krypta Ihr Grundriss ist fast identisch mit demjenigen des Chorhauptes dem Chor dem Chorumgang und den Radialkapellen Acht machtige wegen der geringen Raumhohe gedrungen wirkende Saulen entsprechen denen der Chorapsis Zusatzlich stehen in dem von ihnen gebildeten Halbkreis vier gleiche im Quadrat angeordnete Saulen Statt von Kapitellen werden die Saulen oberseitig von quadratischen Kampferplatten abgeschlossen Wie im Erdgeschoss umschliesst die Saulengruppe ein halbkreisformiger Umgang und auf der Westseite ein Bereich der dem ersten Chorjoch mit den ausseren Umgangsteilen entspricht In der halbkreisformig gebogenen Aussenwand sind vier radial ausgerichtete Apsiden eingelassen nbsp Krypta Martyrion Auf der Westseite sind drei etwa eine halbe Jochbreite tiefe Nischen eingelassen die durch zwei raumhohe Wande getrennt sind in denen rechteckige Offnungen ausgespart sind die jeweils in der Mitte durch ein Saulchen mit Kapitell Kampfer und Basis unterteilt sind Auf der Ruckwand der Nischen gab es hoch oben ursprunglich Durchlasse unter den Stufen der Treppe zum Chor Bei den drei Nischen handelt es sich um das so genannte Martyrion in dem die Reliquien sicher verschlossen aber durch Gitter betrachtet werden konnten Sogar bei verschlossener Krypta konnten die Glaubigen durch die Durchlasse in der Treppe Sichtkontakt zu ihnen bekommen die durch Kerzenlicht erhellt wurden Die Krypa wird durch ein Netz von teils gestelzten Kreuzgratgewolben uberdeckt das sich auf den 12 Saulen und auf den umgebenden Wanden abstutzt Einzelne Abschnitte sind mit grossen Steinplatten abgedeckt wie etwa gegenuber den Fenstern zwischen den Kapellen Wie im Erdgeschoss sind diese rundbogigen Fenster etwas grosser als die kleinen die es nur in den Kapellenachsen gibt Ihre Gewande sind nach innen aufgeweitet Galerie Krypta nbsp Martyrion Trennwand nbsp Ostlicher Umgang nbsp Umgangsgewolbe nbsp UmgangsfensterKirchenausstattung Auswahl Bearbeiten nbsp Madonna mit Kind frontal nbsp Madonna mit Kind rechte Seite nbsp Madonna mit Kind linke SeiteDie romanische Madonna von Orcival die auch Vierge en Majeste genannt wird wurde hinter dem 1958 aufgestellten monolithischen Altar im Zentrum der Chorapsis auf einem Sockel platziert Da sie rechtzeitig vor den Verwustungen der Revolution in einer Wand der Empore des Narthex eingemauert worden war entkam sie der systematischen Zerstorung der ganzen Kirchenausstattung Allein die Hande wurden im 17 Jahrhundert erganzt Sie ist die einzige thronende Madonnenfigur in der Auvergne aus Nussbaumholz die ihre Blattgoldfassung bewahrt hat Von besonders hoher kunstlerischer Qualitat sind die Lehnen des Throns die auch zu den besterhaltenen Teilen gehoren Sie zeigen hervorragende Imitationen antiker Gemmen mit Reliefs von Stieren Pferden und Menschenkopfen nbsp Taufnische im Narthex nbsp Taufe Jesu im JordanDie Gesichter sind nicht Blattgold sondern farbig gefasst Trotz ihrer Frontalansicht weist das strenge Gesicht seltsamerweise asymmetrische Zuge auf Von ihrer linken Seite aus betrachtet wirkt sie etwas bauerlich von der Rechten hingegen wie eine vornehme Dame Der Jesusknabe halt das Buch der Evangelien und sitzt auf den Knien seiner Mutter Ikonographisch entspricht die Skulptur dem Typus Sedes sapientiae Maria als Thron der gottlichen Weisheit Das Meisterwerk wird auf das Jahr 1170 datiert und ist danach etwa so alt wie das Kirchenbauwerk Es ist 74 Zentimetern hoch inklusive des Standsockels Im Jahr 1960 wurden im Zuge einer Restaurierung grobe Kupferbekleidungen entfernt die im Laufe der Jahre diejenigen aus Gold und Silber ersetzt hatten so dass danach die Madonna von Orcival wieder ihr ursprungliches Aussehen prasentiert Die zentrale Taufnische in der Westwand des Narthex erinnert an das hier gefundene Quellheiligtum und dient im Wesentlichen dem Taufritus In der Mitte steht auf einer Saule ein steinernes Taufbecken Dahinter ist in der Wand ein halbrundes Wasserbecken eingelassen uber dem der Kopf eines Ochsen herausragt der aus seinem Maul Wasser fliessen lasst In einer kleinen Wandnische knapp unter der Bogenrundung der Nische steht die Skulptur des Tauflings Jesu in den Wellen des Jordan uber ihm die Taube des Heiligen Geistes Zwei Engel flankieren die Taube und halten ein Spruchband mit der Inschrift CELUI CI EST MON FILS BIEN AIME ubersetzt Das ist mein geliebter Sohn Ein barocker Altar 16 bis 18 Jahrhundert steht seit 1898 auf der Empore des Narthex Die gekronte Muttergottes im Martyrion der Krypta tragt den Jesusknaben auf dem Arm und ein Buch in ihrer Linken Sie stammt wohl aus dem 15 Jahrhundert beide Kopfe sind aber wahrscheinlich spatere Zufugungen Ebenfalls in der Krypta steht eine barocke farbig gefasste Pieta die in der Formensprache an Bernini erinnert Ausgestellt ist ebenfalls eine so genannte Hostientaube in Gold gefasst und mit Zellenschmelzemail wie sie im hohen Mittelalter zur Aufbewahrung von Hostien benutzt wurden Die westfranzosische Stadt Limoges hat sich im 12 Jahrhundert zu einem herausragenden Zentrum fur Emailkunst entwickelt und das dort erzeugte Kirchengerat fand in ganz Europa Verbreitung Emailgeschmuckte Hostientauben waren eine Spezialitat der Werkstatten von Limoges Rund zwei Dutzend derartiger Werkstucke haben sich in Kirchen und Museen erhalten Die Salzburger Taube aus vergoldetem Kupfer besitzt unter einem aufklappbaren Deckel auf ihrem Rucken eine Mulde zur Aufbewahrung von Hostien Als Symbol fur den Heiligen Geist hing sie ursprunglich wohl frei schwebend uber dem Altar Manche dieser bunten Kostbarkeiten standen in einem von Stadtmauern mit Turmen umkranzten Untersatz als Hinweis auf das Himmlische Jerusalem Reinhard Gratz Ein Kruzifix vermutlich aus dem 17 18 Jahrhundert hangt im Mittelschiff auf dem sudlichen Pfeiler zwischen dem zweiten und dritten Joch Der Korpus ist farbig gefasst Galerie Inventar Ausstattung nbsp Stehende Madonna mit Kind nbsp Pieta nbsp Hostientaube nbsp Kruzifix nbsp Chorfenster mit dem Markuslowen nbsp Chorfenster mit Agnus Dei nbsp Chorfenster mit dem Stier des Evangelisten Lukas nbsp Kronen aus dem KirchenschatzLiteratur BearbeitenUlrich Rosenbaum Auvergne und Zentralmassiv 4 Auflage DuMont Koln 1986 ISBN 3 7701 1111 7 S 85 87 Bernard Craplet Romanisch Auvergne Echter Verlag Wurzburg 1992 ISBN 3 429 01463 8 S 51 60 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Notre Dame Orcival Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotos von Notre Dame d Orcival Weitere Fotos von Notre Dame d Orcival Beschreibung der Kirche mit Planen und Fotos franzosisch und englisch Paroisse Notre Dame d Orcival auf der Website des Erzbistums Clermont45 683055555556 2 8416666666667 Koordinaten 45 40 59 N 2 50 30 O Normdaten Geografikum GND 4439625 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Notre Dame Orcival amp oldid 237683713