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Dieser Artikel behandelt als Ubersicht die militarische Ausrustung der Infanterie im Ersten Weltkrieg Deutsches Heer bayerischer Jager im Feldrock fur Mannschaften mit Schirmmutze 1916 Erst seit dem Burenkrieg 1899 1902 begannen sich angeregt durch die Khaki Uniform der British Army Felduniformen in gedeckten Farben und mit funktionaler Gestaltung durchzusetzen Doch war der Stand der Umsetzung 1914 in den Landern Europas sehr unterschiedlich Im August 1914 dachte noch keine kriegfuhrende Armee daran einen Stahlhelm einzufuhren Doch schon kurze Zeit spater erkannten zuerst die franzosischen Militars dass eine splitterabweisende Kopfbedeckung im Schutzengraben Soldaten das Leben retten konnte Deutlich bemerkbar machte sich bei Kriegsbeginn in vielen Armeen weltweit der Einfluss altpreussischer Militartraditionen in der Ausrustung die vielfach vom deutschen Heer ab 1871 ubernommen worden waren Auch waffentechnisch orientierten sich etliche Lander an den deutschen Entwicklungen der letzten 30 Jahre wobei einige Nationen Waffen und Ausrustung direkt aus dem Deutschen Reich bezogen oder nach eigenen Vorstellungen dort herstellen liessen Der in Friedenszeiten aufgebaute international vernetzte Warenverkehr hatte jedoch fur einige Lander die sich ab 1914 miteinander im Kriegszustand befanden fatale Folgen Teilweise fehlten ihnen nun wertvolle Rohstoffe oder es waren keine eigenen nationalen Produktionsstatten fur spezielle kriegsnotwendige Bedurfnisse vorhanden Inhaltsverzeichnis 1 Deutsches Kaiserreich 2 Osterreich Ungarn 3 Osmanisches Reich 4 Frankreich 4 1 Franzosische Infanterie allgemein 4 2 Fremdenlegion 5 Belgien 6 Russland 7 Grossbritannien 7 1 Britische Infanterie allgemein 7 2 Schottische Hochlandinfanterie 8 Kanada 9 Italien 9 1 Italienische Infanterie allgemein 9 2 Leichte Infanterie Bersaglieri 9 3 Gebirgsjager Alpini 10 Vereinigte Staaten von Amerika 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseDeutsches Kaiserreich Bearbeiten nbsp Pickelhaube M1895 mit Uberzug M1892Die Felduniform der deutschen Infanteristen gehorte bei Kriegsbeginn zu den modernsten und brauchbarsten und war erst kurze Zeit zuvor eingefuhrt worden Trotzdem blieb die preussische Militartradition deutlich sichtbar Die feldgrauen Uniformjacken Waffenrocke und Hosen waren 1907 10 eingefuhrt worden Die Hose besass zwei schrage Taschen eine Uhrtasche und einen angenahten Gurtel zur Bundweitenverstellung An der Aussennaht befanden sich feine rote Biesen Die Jacke wurde einreihig geknopft Das Material der Knopfe und Pragungen sowie das Aussehen des Kragens und der Armelaufschlage unterschieden sich bei verschiedenen Regimentern Gardeformationen Die Schulterklappen waren abnehmbar und mit verschiedenfarbenen Paspeln eingefasst welche das jeweilige Armeekorps anzeigten Auf den Klappen selbst war die Regimentsnummer oder ein Monogramm eingestickt Im Laufe des Krieges wurde die Uniform immer weiter vereinfacht und zuletzt aus billigen Ersatzfasern hergestellt die aufgrund ihrer geringen Haltbarkeit schon ab Werk mit verstarkten Knie und Ellbogenpartien ausgegeben wurden Diese Verstarkungen konnten aus Stoff oder Leder sein Vom Waffenrock wurde bereits 1914 kurz nach Kriegsbeginn eine vereinfachtere Version entwickelt Das Modell sollte enger geschnitten und im Farbton nun dunkler und gruner sein Auf die Armaufschlage Wunsch der Truppe zur Unterbringung von Karten z B und die Stosstaschenklappen wurde aber nicht verzichtet 1 Zudem gab es Anderungen bei den angebrachten Rangabzeichen Die Schulterklappen waren wie beim Vorgangermodell in der Schulternaht eingenaht Gleichzeitig wurde auch die Hose farblich uberarbeitet ab August 1914 wurde eine steingraue Farbung eingefuhrt aber erst im Herbst 1915 auch als M 1915 ausgegeben Ansonsten blieb die Hose M1914 unverandert Selbst die roten Biesen wurden zu diesem Zeitpunkt noch beibehalten nach und nach verschwanden sie jedoch Mit Einfuhrung der Uniformhose M1917 kehrte die deutsche Armee zum feldgrauen Stoff der Vorkriegszeit zuruck nbsp Brustpanzer deutscher Maschinengewehrschutzen Bereits im Sommer 1917 wurden solche Panzer an der Maas ausgeteilt Sie blieben jedoch sehr seltenIm Rahmen der Neuuniformierung wurde mit AKO vom 21 September 1915 die Bluse M 1915 eingefuhrt bei den bayerischen Kontingenten erst 1916 die ursprunglich alle Vorgangermodelle ersetzen sollte Dies geschah aus kriegsbedingten Grunden jedoch nicht da die vorhandenen Bestande erst aufgetragen werden mussten Die Bluse war den Bedingungen des Stellungs und Grabenkrieges angepasst Die sechs Hornknopfe welche den Rock schlossen waren nun durch eine Stoffleiste verdeckt Der Klappkragen besass jetzt einen resedagrunen Besatz Bayern feldgrau mit weiss blauer Rautenborte eingefasst der eine neue deutsche Militartradition begrundete uber Reichswehr Wehrmacht Bundesgrenzschutz und NVA gehorte dieser grune Kragen bis 1990 zu deutschen Uniformen Der Waffenrock besass zwei knopfbare Seitentaschen die Schulterklappen waren nun schmaler als bei den Vorgangermodellen und konnten abgenommen werden An Schutzen und Jagereinheiten wurde eine grunere Variante der Bluse M1915 ausgegeben An der Bluse befanden sich nach wie vor Gardelitzen wenn auch in verkleinerter mattgrauer Form Offiziere liessen sich vorschriftswidrig oftmals Brusttaschen aufnahen 2 Diese Bluse blieb bis zum Kriegsende in Gebrauch wenn auch bald jeder uberflussige Zierrat weggelassen wurde Die zur Unterstutzung der turkischen Truppen in den Nahen Osten entsandten preussischen und bayerischen Truppen sowie die Kolonialschutztruppen waren mit einer sandfarbenen Tropenuniform ausgestattet zu der auch ein Tropenhelm mit Nackentuch gehorte Der stoffbespannte Holzrahmen des Tornisters M07 13 war mit Kalbfell ab 1915 feldgrauem wasserabweisenden Segeltuch nur noch das Ruckenteil war aus Kalbfell uberzogen die Lederteile beliess man bis 1915 naturbraun Ab 1917 durften nur noch anderweitige Felle verwendet werden In ihm wurden die Halbstiefel M1901 Leibwasche Strumpfe Hemd Zeltausrustung Schuhputzzeug Gewehrreinigungszeug zwei Packungen mit je 15 Gewehrpatronen das Kratzchen Feldmutze aus Stoff und ohne Schirm die Eiserne Ration die nur auf ausdrucklichen Befehl angeruhrt werden durfte Nah und Putzzeug und die Kaffeebuchse mitgefuhrt Das schwarz ab 1915 feldgrau gestrichene Kochgeschirr M1910 wurde mit zwei Riemen abnehmbares Oberteil stets rechts auf den Tornisterdeckel geschnallt Um den Tornister konnte der graue Mantel M1907 ab 1915 der feldgraue Einheitsmantel M15 und daruber die 1892 eingefuhrte beigefarbene ab 1915 feldgraue Zeltbahn mit drei speziellen Mantelriemen befestigt werden Der aus hellbraunem Stoff seit Oktober 1914 feldgrau 3 hergestellte Brotbeutel war bereits 1887 eingefuhrt worden Mit zwei aufknopfbaren Stoffschlaufen und einem Metallhaken konnte er am Koppel getragen werden Zwei D formige Metallringe an der Ruckseite des Beutels ermoglichten auch eine Trageweise mit einem Stoffriemen Brotbeutelriemen quer uber die Brust Auf der Brotbeutelklappe am Ansatz zur linken Stoffschlaufe befand sich ein D Ring zum Einhaken der Feldflasche Um diese mittels des Feldflaschenlederriemens noch fester fixieren zu konnen befand sich auf der Klappe unterhalb des D Rings eine angenahte Lederschlaufe durch die der Feldflaschenriemen gezogen werden konnte Im Brotbeutel wurden Verpflegung personliche Wertgegenstande und der Aluminiumbecher zur Feldflasche mit aufklappbaren Haltebugeln verstaut Die mit graubraunem Filz uberzogene ovale Aluminiumfeldflasche fasste einen dreiviertel Liter und wurde mit einem Schraubverschluss aus Aluminium verschlossen Um den Hals und langs um den Bauch der Flasche waren naturfarbene Lederriemen gezogen Bei Kriegsproduktionen wurde auch auf den Bauchlederriemen verzichtet Im Jahr 1915 wurde eine Feldflasche M1915 17 eingefuhrt die aus verzinntem Stahlblech bestand Als Verschluss diente jetzt ein Korkpfropfen mit einer geriffelten Kapsel Zu Umhullung wurde feldgrauer Baumwollkoper verwendet Seit 1916 war die Flasche nur noch innen verzinnt aussen aber emailliert der Baumwolluberzug durch braunen Cord ersetzt 4 Sie hatte keinen Trinkbecher Das Kochgeschirr fur Fusstruppen M 1910 ist abgesehen von geringfugigen Anderungen das gleiche wie heute noch von der Bundeswehr genutzt wird Am oberen Rand des Kessels wurde das einteilige und klappbare Essbesteck Gabel Loffel aufbewahrt nbsp Marschstiefel M1866 in der geschwarzten Ausfuhrung ab 1915Die deutschen Soldaten waren mit den bewahrten preussischen Marschstiefeln M1866 Knobelbecher mit Seitennaht ausgestattet Er hatte eine Schafthohe von 31 bis 35 Zentimetern und war auf der Sohle mit 35 bis 42 verzinkten Nageln beschlagen Am Absatz befand sich ein versenktes U formiges Eisen Die Stiefel wurden in naturfarbenem Zustand gelagert und auch bei der Mobilmachung so ausgegeben Nach den Bestimmungen der Neuuniformierung vom Herbst 1915 waren sie von da ab zu schwarzen 5 Mit den zunehmenden Nachschubproblemen infolge der britischen Blockade sowie dem standig wachsenden Ledermangel wurde spatestens ab 1917 vermehrt die billiger herzustellenden und auch sonst beliebteren genagelten Schnurstiefel M1901 bei der Fronttruppe getragen Zu diesem knochelhohen Schuhwerk wurden kniehohe Wickelgamaschen getragen die aus allen verfugbaren Stoffen hergestellt waren und eine breite Palette gedeckter Farben zeigten Da diese Gamaschen sich nach dem Nasswerden beim Trocknen jedoch zusammenzogen und so das Blut in den Beinen abschnuren konnten wurde die allgemeine Einfuhrung von Wickelgamaschen im Herbst 1915 von der Heeresfuhrung abgelehnt Der Trend liess sich jedoch nicht aufhalten da sich vor allem die Offiziere zunehmend damit ausstatteten nbsp Mauser Modell 98 nbsp Pistole 08 von LugerZur Bewaffnung gehorte das Gewehr 98 Stosstruppen verwendeten das gekurzte 98a Kaliber 7 92 mm mit dem Bajonett M1898 ab 1915 die verkurzte und verbreiterte Version M98 05 das bei den Briten so genannte Butcherknife sowie bei Landsturmeinheiten noch teilweise das altere Gewehr 88 05 vom selben Kaliber mit dem Bajonett Seitengewehr M1871 Pioniere trugen die Ausfuhrungen mit Sagerucken Das Bajonett in der Armee offiziell als Seitengewehr bezeichnet wurde zusammen mit dem Feldspaten M1887 links am Koppel getragen wobei der verschliessbare Riemen der ledernen Spatentasche zugleich die Bajonettscheide fixierte Am ledernen Koppelschuh der Scheide sollte sich stets die Troddel befinden deren Farbigkeit nach einer komplexen Reihenfolge weiss rot gelb blau Eselsbrucke Wir rauchen gerne Brasil fur die einzelnen Kompanien eines Bataillons stand Als zusatzliche Handfeuerwaffe kam die im Jahr 1908 entwickelte Pistole 08 von Georg Luger zum Einsatz nbsp Deutsche Patronentaschen M1909Zur Koppelausrustung gehorte das Koppel M1895 aus naturfarbenen Leder mit einem landesspezifisch ausgestaltetem Koppelkastenschloss aus Messing spater aus verzinktem Stahlblech Dieses Koppel wurde ab 1915 schwarz das Koppelschloss feldgrau gefarbt Links und rechts des Koppelschlosses wurde je eine naturlederfarbene Patronentascheneinheit M1909 aus drei Einzeltaschen die ab 1915 ebenfalls geschwarzt wurden auf das Koppel gezogen Jede dieser Taschen enthielt drei Ladestreifen zu je funf Patronen insgesamt 90 Schuss Das Gewicht der Patronentaschen fingen auf dem Marsch die beiden Tornisterriemen im Gefecht oder im Graben wenn kein Tornister getragen wurde der dann um die Schultern gelegte Brotbeutelriemen auf Bei beiden Trageweisen wurden die an der Ruckseite der Taschen angebrachten D Ringe eingehakt nbsp Stahlhelm M1916 mit Buntfarbenanstrich von 1918 Er gilt als bester Universalhelm seiner Zeit und wird heute in stark modernisierter Form von fast allen Armeen der Welt getragenAls Kopfbedeckung stand dem Infanteristen das 1895 eingefuhrte vorletzte Modell der Pickelhaube zur Verfugung deren preussische Vorganger bis 1842 zuruckreichten Die Pickelhaube war ein typisches Produkt des 19 Jahrhunderts und aus Kochleder und spater ersatzweise Blech geformt Sie bot keinerlei Splitterschutz Spitze und landestypische Helmbeschlage wurden zu Kriegsbeginn noch aus Messing Eliteeinheiten Neusilber hergestellt Der 1892 eingefuhrte schilffarbene graugrune Helmuberzug mit der in rotem Stoff aufgenahten Regimentsnummer fur die Reserveeinheiten mit einem R und fur die Landwehr mit einem L uber der Nummer war bereits eine fruhe Konzession an die veranderten Kampfbedingungen Allzu auffallige Uniformteile stellten eine unnotige Gefahrdung des Tragers dar Nach den ersten Gefechten 1914 zeigten sich die Schwierigkeiten mit der Pickelhaube rasch Neben der Wirkungslosigkeit gegen Splitter war auch die oben auf dem Helm angebrachte Metallspitze falschlicherweise oft fur den Namensgeber der Pickelhaube gehalten im Grabenkrieg viel zu auffallig insbesondere bei Offizieren diente sie feindlichen Scharfschutzen als Ziel da deren Spitzen hoher waren als die der Mannschaften Die Truppe schraubte daher die Spitzen selbsttatig bei Spitzen die durch einen Paradebusch ersetzt werden konnten ab ansonsten wurde das gesamte Teil entfernt 6 Daher wurde an einem vollkommen neuen Helm gearbeitet dessen Nachfolger heute die meistgetragenen Modelle in der Welt sind dem Stahlhelm M1916 aus Chromnickelstahl Der Entwurf stammte von Prof Friedrich Schwerd Bis zu dessen Erscheinen wurde das letzte Modell der Pickelhaube M1915 bereits mit abschraubbarer Spitze und eisernen daher feldgrauen Beschlagen ausgegeben In diesem Sinne wurde nun auch der Helmtarnuberzug geandert die Regimentsnummern wurden erst noch in Dunkelgrun angebracht und entfielen spater ganz Um Leder einzusparen wurde die letzte Generation der Pickelhaube vor Einfuhrung des Stahlhelms neben Blech zum Teil auch aus Filz gefertigt Die Jager Schutzen Maschinengewehrabteilungen und der Landsturm trugen als Kopfbedeckung einen schwarzledernen Tschako mit Uberzug Das Leder des Tschakos musste spater ebenfalls durch Filz ersetzt werden nbsp Tschako der preussischen GardejagerDer 1 1 mm dicke Stahlschutzhelm Modell 1916 wurde in sechs Arbeitsschritten aus einer Stahlplatte gezogen Er besass einen Kinnriemen aus Leder Fur den Stahlhelm wurde auch eine vorerst ausschliesslich fur MG Schutzen vorgesehene spater auch an Gewehrschutzen und Grabenbesatzungen ausgegebene 5 6 Millimeter 7 dicke Stahlplatte produziert die links und rechts der Stirnseite an den beiden Luftungsbolzen eingehangt und mittels Lederriemen um den Helm befestigt werden konnte Gegen Bleikerngeschosse bot sie noch bis zu 50 Metern Entfernung ausreichend Schutz gegen Durchschlag Da sie jedoch 2 Kilogramm wog war nur eine kurze Tragezeit moglich Rohstoffmangel verhinderte jedoch die ursprunglich vorgesehene Anzahl dieser Platten es wurden nur etwa 50 000 Stuck hergestellt womit das beabsichtigte Ausstattungssoll von funf Prozent aus Mangel an Nickel nicht erreicht werden konnte Ab Juli 1918 wurden die deutschen Helme vielfach mit dem damals eingefuhrten Buntfarbenanstrich sogenanntes Mimikri versehen welchen die Soldaten selbst auf die Helme aufzumalen hatten Es wurden dazu grossflachige scharfeckige Farbfelder in rostbraun ockergelb und grun aufgetragen die durch dicke schwarze Linien voneinander getrennt waren Die Farben waren matt und wurden mit dem Pinsel aufgetragen Aufgespruhte Farben sind erst seit den 1930er Jahren belegt Der fur den Defensivschutz im Grabenkrieg entwickelte deutsche Stahlhelm gilt trotz einiger schon fruh erkannter Nachteile wie einem teilweise eingeschrankten Horvermogen als bester Universalhelm des Ersten Weltkriegs Als Kinnriemen sogenannter Wurger wurden zunachst die Riemen der Pickelhauben verwendet die sich jedoch als nicht befriedigend erwiesen da sie mit der Schiebeschnalle nicht fest genug angezogen werden konnten Der Stahlhelm wurde in einer ersten Charge von 30 000 Stuck 1915 hergestellt und im Januar 1916 an die Truppen vor Verdun und an der Somme ausgeliefert 8 Nach den positiven Trageversuchen wurde von der Heeresverwaltung im April 1916 ein erster Auftrag zur Fertigung von 1 5 Millionen Stahlhelmen und im gleichen Jahr noch ein weiterer uber 4 Millionen Stuck erteilt Insgesamt wurden 7 5 Millionen Stahlhelme M1916 gefertigt Hauptauftragnehmer war die Firma Eisenhuttenwerk Thale Die Turkei erhielt 5400 Stuck und Bulgarien 170 000 Stuck dieses Musters 1918 wurde ein neuer Kopfschutz vorgestellt der auf Basis des Stahlschutzhelms M1916 mehr fur offensiv operierende Soldaten geeignet schien Im Unterschied zum M1916 war beim M1918 der ebenfalls aus Chromnickelstahl gefertigt wurde die Innenausstattung verbessert worden ausserdem wies die Helmglocke eine etwas niedrigere Form auf Der bisherige lederne Futterstreifen wurde durch einen Blechbund ersetzt der Kinnriemen war jetzt mit einer Zugschnalle versehen um das Verstellen zu erleichtern Beide Riementeile waren durch einen Karabinerhaken trennbar verbunden Wegen Klagen aus der Truppe uber schlechtes Horvermogen mit dem M1916 bzw M1918 wurde von letzterem eine Spezialversion mit einem kleinen Ausschnitt uber den Ohren Stahlhelm M1918 mit Ohrenausschnitt 9 ab August 1918 versuchsweise und ausschliesslich in der kleinen Helmkalotte Helmglocke Grosse 64 an einige deutsche Truppenteile ausgegeben Zur weitreichenden Einfuhrung kam es jedoch nicht mehr In Deutschland kam der Helm erst in der Reichswehr zur flachendeckenden Einfuhrung wo der Helm teilweise in der Form von 1918 sogar noch in der Wehrmacht bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs getragen wurde 10 11 nbsp Ein Ladestreifen mit funf Patronen fur den Karabiner M1898 nbsp Die ab 1915 hergestellte Stielhandgranate M15 nbsp Deutscher Feldspaten fur Maschinengewehreinheiten Hersteller T D G nbsp Deutsches Bajonett M1898 05 von 1905 fur den Karabiner M1898 nbsp Deutsches Koppelschloss hier in der preussischen AusfuhrungOsterreich Ungarn Bearbeiten nbsp Gebirgsinfanterist in Marschadjustierung 1914 nbsp Adjustierung der k k Landwehr nach 1900 ganz links bosnischer JagerAuch in der Doppelmonarchie begann man zu Beginn des 20 Jahrhunderts uber tarnende Stofffarben nachzudenken Im Jahre 1908 wurde zur Felduniform der blaue Waffenrock durch die hechtgraue Bluse ersetzt Diese hatte im Unterschied zum Rock vier Taschen die sechs meist schwarzlackierten Knopfe aus Zink wurden durch eine Leiste verdeckt Fur die warme Jahreszeit wurde die Sommerbluse angeschafft die zunachst nur an die Fusstruppen die Gebirgs und Festungsartillerie und die Gebirgstrains ausgegeben wurde Diese Sommerbluse wurde 1909 nachtraglich normiert Sie hatte einen Steh Umlegekragen und konnte mit abnehmbaren Parolis ausgestattet werden 12 Ab Sommer 1914 wurde eine Trageerlaubnis fur alle Waffengattungen erteilt 13 Die Bluse der Gebirgstruppen hatte einen eigenen Schnitt mit vier aufgesetzten Taschen mit Quetschfalte Ab 1915 wurde die bisherige hechtgraue Bluse durch eine solche aus feldgrauem Stoff mit mattierten Knopfen ersetzt da sich die hechtgraue Farbe als noch zu auffallig erwiesen hatte 14 Diese Bluse M1915 zeigte jedoch bereits negative Auswirkungen durch die Verwendung von Ersatzstoffen Sie wurde bereits im Jahr darauf durch die Einheitsbluse M 1916 ersetzt eine genaue Beschreibung im Normalverordnungsblatt 15 erfolgte jedoch nicht sodass lediglich ein Umlegekragen festgelegt war Die Farben der Stoffe variierten im Laufe des Krieges immer mehr und reichten von steingrau uber graugrun bis zu braungrau je nach vorhandenem Material Dieser Schnitt blieb so bis Kriegsende im Gebrauch wenn auch bei Offizieren Abweichungen vorkamen da diese sich die Uniformen selbst beschaffen mussten und sich so je nach finanziellen Verhaltnissen Extravaganzen einschlichen 16 17 Im Laufe des Krieges begann man dann aus Grunden der Materialersparnis und Produktionsvereinfachung die Knopfleiste wegzulassen und auch die Taschenknopfe nicht mehr zu verdecken 18 Die Parolis wurden verkleinert die Distinktionsabzeichen blieben jedoch unverandert Als Hose wurden 1908 zur Felduniform die sogenannte Kniehose fur die nicht berittene Truppen eingefuhrt Sie war hechtgrau hatte vorn und hinten je zwei Taschen und wurde am Beinabschluss durch Bander unter dem Fuss straff gehalten In der linken vorderen Tasche befand sich ein weiteres kleines Taschchen zur Aufnahme der Legimitationsblattkapsel Die Hose der ungarischen Verbande war auf dem Oberschenkeln mit Vitez Kotes aus Schafwolle verziert Die Wadenteile waren rohrenformig gestaltet da daruber die Ledergamaschen M 1908 oder Tuchgamaschen getragen wurden 19 Die Kniehose der k k Gebirgstruppe hingegen reichte nur bis unter das Knie und ging von da an in Wadenstrumpfe uber Fur die Artillerie den Train und die Pioniere war die Artilleriekniehose normiert sie glich der allgemeinen Kniehose hatte jedoch ein kurzeres Wadenstuck und wurde von Offizieren mit Ledergamaschen von Mannschaften dagegen mit Schaftstiefeln getragen 20 Mit der Einfuhrung der feldgrauen Uniform im Jahre 1915 anderte sich zunachst am Schnitt der Kniehose nichts lediglich bei der ungarischen Hose fiel die Verschnurung weg Mit der Einfuhrung der sogenannten Einheitsadjustierung im Jahre 1916 wurde die allgemeine Kniehose generell durch die einfacher herzustellende Artilleriekniehose ersetzt Die Stoffgamaschen mussten den Wickelgamaschen oder den Wadenstrumpfen weichen Ledergamaschen wurden nur noch vereinzelt von hoheren Offizieren getragen 21 1916 war in der k u k Armee der Felltornister M1906 durch einen leichten Rucksack M1916 aus naturbraunem Leinen ersetzt und im gleichen Jahr fur alle Waffengattungen normiert worden der Felltornister M1906 wurde aber nachweislich noch 1917 gefertigt Dessen breite Trageriemen wurden wie bei den Tornisterriemen an den beiden ledernen Patronentaschen eingehakt um das Gewicht besser zu verteilen Ebenfalls aus grunem oder braunem Stoff wurde der Brotsack gefertigt Er konnte an einem breiten Trageriemen quer uber die Brust oder mit Stoffschlaufen und Metallhaken ohne Riemen am Koppel befestigt werden In den Fachern unter der Stoffklappe des Beutels wurden Feldflasche Kochgeschirr und Verpflegung verstaut Die grun emaillierte Feldflasche mit einem Verschluss aus Naturkork war bereits im 19 Jahrhundert eingefuhrt worden Sie konnte auch auf dem Brotsack eingehakt werden Die knochelhohen Schuhe fur Mannschaften waren aus braunem Naturleder die mit je zweimal acht Osen versehen waren Unter dem Absatz befand sich ein hufeisenformiges Absatzeisen die Sohle war mit Nageln besetzt Zum Schutz gegen Nasse wurde haufig schwarze Schuhcreme aufgebracht Die Kavallerie die Artillerie und die technischen Truppen trugen schwarze Schaft bzw Reitstiefel die Husaren nach ungarischem Muster die Gebirgstruppe spezielle Gebirgsschuhe 22 Als Standardgewehr diente das Steyr Mannlichergewehr M1895 Kaliber 8 mm das zur Zeit seiner Einfuhrung das weltweit schnellste Repetiergewehr war und Patronen mit rauchschwachem Pulver verschoss Als Nachteil erwies sich das Laderahmensystem das sehr schmutzempfindlich war Zu dieser Waffe gehorte das Bajonett M1895 Als Waffenhilfe Deutschlands an die k u k Monarchie wurde zudem das von der preussischen Gewehr Prufungskommission G P K konzipierte Gewehr 88 und mindestens 15 000 Stuck des Gewehr 98 an die k k Standschutzen 23 ausgeliefert Das naturlederfarbene Koppel wurde mit einem Messingkastenschloss getragen auf dem der doppelkopfige osterreichisch ungarische Adler eingepragt war spater kam die Eindornschnalle in Gebrauch Die beiden naturlederfarbenen doppelten Patronentaschen wurden links und rechts vom Koppelschloss auf das Koppel gezogen Jede Tasche nahm zwei Ladestreifen mit je funf Patronen auf insgesamt 40 Schuss Wahrend des Krieges wurden das Koppelzeug mehr und mehr durch Ersatzstoffe wie Webgurt oder wasserdichtes Leinen ersetzt 24 1916 wurde in der osterreichischen Armee ein Stahlhelm eingefuhrt der sich vom deutschen Vorbild in der Form geringfugig unterschied Es handelte sich dabei um den sogenannten Berndorf Helm der in Eigenregie hergestellt wurde Es wurden insgesamt hergestellt 139 968 Helme System Berndorf 534 013 Helme M 1916 Dazu 416 000 Helme M 1916 aus Deutschland geliefertObwohl auch in geringer Stuckzahl ehemalige Dragonerhelme durch Stirnplatten verstarkt und italienische Beutehelme eingesetzt wurden reichten die vorhandenen Mengen nicht aus 25 nbsp Osterreichisch Ungarische Keramik Stielhandgranate aus dem Ersten Weltkrieg nbsp Berndorf HelmOsmanisches Reich BearbeitenIm Zuge des Ruckzugs aus den besetzten Landern des Balkans rieb sich das alte imperialistische Osmanische Reich fast vollig auf Die horrenden Staatsausgaben fur militarische Zwecke zerstorten die Infrastruktur und den wirtschaftlichen Wohlstand Wachsende Korruption und die Unfahigkeit eines zerfallenden Beamtenwesens fuhrte auch dazu dass Militar und Staatsreformen meist in Ansatzen steckenblieben Daher konnte sich das Heereswesen erst im fortgeschrittenen 19 Jahrhundert modernisieren und an europaische Vorbilder anknupfen Hose und Waffenrock der turkischen Infanterie bestanden wahrend des Ersten Weltkriegs aus khakifarbenem Stoff Der Rock der mit sechs Metallknopfen geschlossen wurde besass oft nur zwei Schosstaschen Es gibt jedoch auch Ausfuhrungen mit zusatzlichen Brusttaschen Diese Taschen waren nicht aufgesetzt sondern in das Innere des Waffenrocks eingearbeitet und wurden mit Stoffklappen und Metallknopfen verschlossen Das naturfarbene Lederkoppel mit Kastenschloss sowie die links und rechts des Schlosses auf das Koppel gezogenen brauen dreiteiligen Patronentaschen folgten optisch dem deutschen Vorbild Das Marschgepack des turkischen Soldaten wurde mit naturlederfarbenen Riemen getragen welche wie damals ublich vorne an den Patronentaschen eingehakt werden konnte um einerseits das Ruckengepack zu stabilisieren und andererseits die schweren Patronentaschen abzufangen Die naturledernen Schnurstiefel wurden von khakifarbenen kniehohen Wickelgamaschen umschlossen Wie die europaischen Armeen besass auch die osmanische zu Beginn des Ersten Weltkriegs keine schutzende Kopfbedeckung Standardmassig waren die Soldaten des Sultans mit dem roten Wollfilzfes ausgestattet das 1826 fur alle Reichsbediensteten eingefuhrt worden war und die bis dahin ublichen militarischen Kopfbedeckungen ersetzte 26 Das Fes wurde in jener Zeit mit synthetischen Anilinfarben gefarbt welche aus Deutschland stammten Mit dieser auffalligen Kopfbedeckung setzten sich die Soldaten jedoch besonders in den kargen wustenartigen Regionen des osmanischen Reiches der grossen Gefahr aus schnell als Ziel erkannt zu werden daher wurde im Feld eine turbanahnliche khakifarbene Kopfbedeckung getragen Im Gegensatz zu den Armeen auf dem europaischen Kriegsschauplatz wurde dem Sicherheitsgedanken durch Einfuhrung eines neuzeitlichen Helmes bis 1918 keine Rechnung getragen Erst in diesem letzten Kriegsjahr fuhrte die turkische Armee einen Stahlhelm ein der in Deutschland hergestellt wurde und als Basis den Stahlschutzhelm M1916 hatte Der M1916 wurde in sechs Arbeitsschritten aus einer Stahlplatte gefertigt die 1 1 mm dick war Im Unterschied zum M1916 fehlte beim M1918 der ebenfalls aus Chromnickelstahl gefertigt wurde der markante Augenschirm und die an den Ohren heruntergezogene Nackenkrempe Der M1918 wurde versuchsweise an einige deutsche Truppenteile ausgegeben Der fehlende Schirm war eine Konzession an das moslemische Ritualgebet gewesen zu dem der turkische Soldat nun den Helm nicht absetzten musste 27 Grossere Mengen dieser zwischen 1000 und 1300 g schweren Helme wurden an Osterreich Ungarn Bulgarien geliefert Die Turkei erhielt 5400 Stuck 10 11 Moglicherweise rustete man damit noch Eliteeinheiten aus Wahrend des Ersten Weltkriegs fanden mehrere deutsche Gewehrtypen Verwendung Waffenauftrage der osmanischen Armee an Deutschland hatten Tradition Ein turkischer Grossauftrag nach 1872 fur das Gewehr M1871 hat die Traditionsfirma Mauser womoglich sogar vor einem Konkurs gerettet Gleichzeitig hatte die Turkei in Grossbritannien das damals ebenfalls neue Martini Henry Gewehr geordert Diese Waffe war teilweise noch 1913 in der osmanischen Armee im Einsatz 28 Neben dem ebenfalls von Mauser konstruierten turkischen Gewehr M87 und dem turkischen Gewehr M90 befand sich auch das von 1903 bis 1905 gebaute Mausergewehr M1903 Kaliber 7 65 mm in osmanischen Diensten Als Waffenhilfe Deutschlands an die Turkei wurde zudem das von der preussischen Gewehrprufungskommission G P K konzipierte Gewehr 88 Kaliber 7 92 mm ausgeliefert Frankreich BearbeitenFranzosische Infanterie allgemein Bearbeiten Zwischen 1903 und 1914 hatte eine Kommission der franzosischen Armeefuhrung versucht mit verschiedenen Experimentaluniformen Neuerungen in Schnitt und Farbe durchzusetzen was letztendlich jedoch bis zum 27 Juli 1914 sechs Tage vor Kriegsausbruch ergebnislos blieb Erst an diesem Tag fiel eine Entscheidung Zu spat fur die Armee nbsp Die franzosische Uniform von 1914 welche keinerlei Rucksicht auf die moderne Kriegfuhrung nahmDie Uniform mit der die franzosischen Soldaten bei Kriegsbeginn an die Front geschickt wurden hatte sich seit dem Deutsch Franzosischen Krieg 1870 71 kaum verandert Die leuchtend roten Hosen mit je einer Tasche an der Aussennaht einer Uhrtasche sowie einem angenahten Gurtel zum Verstellen der Bundweite im Rucken des Tragers waren 1860 eingefuhrt worden und hatten in den Jahren 1893 und 1897 nur kleinste Schnittanderungen erfahren Allein die Auffalligkeit dieser Hosen machte eine Tarnung der Truppe nahezu unmoglich und bot feindlichen Schutzen ein leichtes Ziel Zu der Hose wurden vorne schnurbare schwarze Ledergamaschen M1913 getragen die wadenhoch reichten Die franzosische Armee gab mehrere Schnurstiefelmodelle aus wobei das im Jahre 1893 eingefuhrte Modell Brodequin mit sechs Paar Osen zu Kriegsbeginn am weitesten verbreitet war Die Schuhe besassen an der Innenseite Verstarkungsnieten Kurz nach Kriegsausbruch 1914 wurde eine neue horizontblaue Hose Pantalon culotte eingefuhrt an der ab April 1915 eine gelbe Litze an der Aussennaht eingenaht wurde Diese Hose besass an den Knien Verstarkungen aus Stoff Zu dieser Hose wurden kniehohe Wickelgamaschen aus horizontblauem Stoff ausgegeben Als Schnurstiefel kam das weiterentwickelte niedrigere Modell 1912 mit sieben Paar Osen und ohne Verstarkungsnieten zum Einsatz Diese Nieten wurde erst ab 1916 wieder angebracht Uber der roten Hose wurde der Mantel M1877 aus einem dicken blaugrauen Stoff mit zweireihigen Messingknopfleisten getragen dessen Aufschlage zuruckgeknopft werden konnten Auf den niedrigen unbequemen Stehkragen waren rote Spiegel genaht welche Regimentsnummern aus Mantelstoff trugen 1913 hatte man an dem Mantel abnehmbare Schulterklappen angebracht damit die Trageriemen des Tornisters M1893 nicht abrutschen konnten Zu dem Mantel trug man einen farbgleichen Wollschal der wie eine Krawatte gebunden wurde 1914 kurz nach Kriegsbeginn entwickelte der Modeschopfer Paul Poiret fur die franzosische Armee den ersten neuen Militarmantel seit 1877 Nachdem festgestellt worden war dass alle Stofffarben selbst die der franzosischen Trikolore aus Deutschland importiert worden waren konnte die franzosische Armee nur Zugriff auf die Lagerbestande einer deutschen Tochterfirma nehmen Der ursprungliche Plan einen neuen Uniformstoff in den franzosischen Nationalfarben rot weiss blau zu weben musste man bald fallen lassen da von der roten Stofffarbe keine ausreichenden Mengen verfugbar waren So wurde der neue Mantelstoff in den Tonen indigoblau und weiss gewebt Durch Zufall war so die spater beruhmte horizontblaue 29 Optik des franzosischen Frontsoldaten entstanden Poiret stellte seinen neuen einreihigen gekurzten Mantel mit aufknopfbaren Schossen und weichem Kragen im September 1914 vor Im Vergleich zu dem schweren Vorgangermodell mit seinem unbequemen kurzen Stehkragen zeigt sich deutlich die Linie des Modemachers nbsp Franzosische Uniform mit dem Mantel M1877 1915 und der flachovalen TN Gasmaske welche ab Ende 1915 ausgegeben wurdeNachdem die Auslieferung des neuen Designermantels M1914 jedoch ins Stocken geraten war entschied man im Kriegsministerium im August 1915 zum alten Mantel aus dem Jahre 1877 mit einer leichten Schnittmusteranderung fallender Mantelkragen statt Stehkragen und in horizontblauem Farbton zuruckzukehren M1877 1915 Am 21 April 1916 wurde die Fourragere eingefuhrt eine Fangschnur die als Auszeichnung einer Einheit nach mindestens zweimaliger lobender Erwahnung im Armeebericht verliehen wurde Tatsachlich waren im Jahre 1916 bereits eine betrachtliche Anzahl von Einheiten mehrfach in den verschiedenen Armeebefehlen lobend erwahnt worden Diese erhielten dann die neue Auszeichnung verliehen Durch den weiteren Kriegsverlauf wurden dann einzelnen Einheiten mehr und mehr Belobigungen zuteil sodass es notwendig wurde Abstufungen zu schaffen Dies geschah durch Differenzierungen in Form und Farbe mit Befehl vom 22 Februar 1918 Zur Standardbewaffnung gehorte bei Kriegsbeginn das unbeliebte und sperrige 1 35 m lange Lebelgewehr M1886 93 Kaliber 8 mm das ursprunglich fur die einst fortschrittliche rauchlose 8 50 mm R Lebel Gewehrpatrone entwickelt worden ist Dessen dazugehoriges Nadelbajonett M1886 mit Kreuzklinge war bis 1914 in Deutschland hergestellt worden Ab 1915 wurde das mit diversen Mangeln behaftete Lebelgewehr durch das etwas zuverlassigere Bertier Gewehr M1907 1915 und M1907 16 im Kaliber 8 mm mit dem Gewehrriemen M1907 14 aus naturbraunem Leder weitgehend abgelost Zu dieser Repetierwaffe wurde nun das Nadelbajonett M1915 ohne die bisherige Parierstange ausgegeben nbsp Franzosische Handgranaten der Firma Citron Fougass Im Gegensatz zu Deutschland stellte Frankreich keinen weitgehend normierten Handgranatentyp her Es wurden die unterschiedlichsten Arten zum Einsatz gebrachtDie Koppelausrustung bestand bei Kriegsbeginn aus schwarz gefarbtem Leder und drei Patronentaschen vom Modell 1888 beziehungsweise 1905 Der Unterschied zwischen diesen Taschen lag lediglich in geanderten Koppelschlaufen Zwei Patronentaschen wurden rechts und links auf das geschwarzte Lederkoppel aufgezogen die dritte sass ebenfalls auf dem Koppelriemen im Kreuz des Soldaten Um das Gewicht der schweren Taschen zu leichtern wurde ein Y formiges schwarzes ledernes Koppeltragegestell M1892 umgelegt das mit Messinghaken in jede der drei Taschen eingehakt werden konnte Die Koppelausrustung wurde nach Kriegsbeginn leicht uberarbeitet und nunmehr naturlederfarben ausgegeben Das Koppel wurde mit einer grossen Messingschliesse geschlossen die keinerlei Aufpragungen aufwies Doch bereits zu diesem Zeitpunkt wurde auch schon das geschwarzte Lederkoppel M1903 mit einer Zweidornschnalle getragen Dieses Koppel wurde 1914 nochmals leicht uberarbeitet und ab Dezember 1914 nur noch naturlederfarben ausgegeben Es gab von diesem Koppel auch vereinfachte Kriegsausfuhrungen mit nur einem Dorn Die drei ledernen Patronentaschen eines jeden Soldaten wurde 1916 uberarbeitet und nun ebenfalls naturbraun ausgeliefert Fur personliche Habe Proviant und Besteck wurde ein beigefarbener Brotbeutel mit einem Stoffriemen uber der Schulter getragen der 1892 eingefuhrt worden war Der Stoffriemen des Brotbeutels uberkreuzte sich auf der Brust des Soldaten mit dem geschwarzten Lederriemen der grossen Feldflasche M1877 Diese Flasche aus verzinntem Eisenblech hatte zwei verschieden grosse Trinkoffnungen welche mit je einem Korken verschlossen waren Vorschriftsgemass musste die kleinere Offnung nach vorne weisen Die Flasche war mit demselben blauen Stoff bezogen aus dem der schwere Mantel M1877 bestand Mit Einfuhrung des horizontblauen Stoffes wechselte auch der Bezug der Feldflasche in diese Farbe Ab Sommer 1915 wurde an die gesamte Armee eine grossere und schwerere Zwei Liter Feldflasche M1877 ausgegeben die ursprunglich nur fur die in Afrika stationieren Truppen vorgesehen gewesen war Optisch unterschied sie sich nicht von der kleineren Feldflasche M1877 Ab 1893 war ein neuer Tornister ausgegeben worden Dieser hatte wie damals ublich einen integrierten Holzrahmen Die Beriemung bestand aus schwarzem Leder und besass Trage bzw Befestigungsriemen die an den Koppel Patronentaschen eingehakt wurden Die Gewichtsbelastung hatte sich zu fruher reduziert da in Frankreich wahrend des Ersten Weltkriegs Decken und Zeltplanen nicht mehr zur Kampfausrustung gehorten Auf den Tornister wurde ein Stoffbeutel zur Aufbewahrung von Reserveschuhen sowie das 1852 eingefuhrte Kochgeschirr getragen nbsp Vom franzosischen Adrian Helm wurden bis Herbst 1917 taglich 7500 Stuck gefertigtAls Kopfbedeckung diente das rote Kepi M1884 mit dunkelblauem Band Die Regimentsnummer war entsprechende dem Kragenspiegel in einem roten Kreis auf dem Band angebracht Der blaue Stoffuberzug welcher im Jahre 1913 eingefuhrt worden war um das auffallige rote Kepi zu verbergen blieb zu Beginn der Kampfe 1914 Frankreichs einziges Zugestandnis an die moderne Kriegfuhrung Da die franzosische Kopfbedeckung noch geringere Schutzwirkung zeigte als die deutsche Pickelhaube wurde ab Marz 1915 die Hirnpfanne eine wenig beliebte einfache Metallschale die unter dem neuen 1914 eingefuhrten Kepi welches eine vereinfachte Ausfuhrung des Kepi M1884 aus englisch blaugrauem Stoff war getragen werden konnte Die Schale war ein Notbehelf bis zur Einfuhrung eines eigenen Helms Doch schon sie zeigte bei Versuchen dass rund 60 Prozent der Granatsplitter an ihr abprallten Insgesamt wurden rund 700 000 Hirnpfannen produziert und ausgegeben Trotz der sonst erkennbaren Ruckstandigkeit in zeitgemassen ausrustungstechnischen Losungen fuhrte die franzosische Armee als Erste im September 1915 einen graublau gestrichenen Helm aus einem ein Millimeter dickem Stahl ein dessen Vorbild die damals ublichen Feuerwehrhelme waren Seine Schutzqualitat lag unter der des deutschen Stahlhelms Der franzosische Helm wurde in 70 Arbeitsschritten produziert und in drei Grossen ausgegeben Zu diesem franzosischen Adrian Helm gab es einen horizontblauen und einen khakifarbenen Uberzug welche ab Sommer 1916 wieder abgeschafft wurde da man bei Durchschussen das Eintreten von Stofffetzen in die Wunde befurchtete Nach Beginn des Gaskrieges suchte die franzosische Armee dringend nach einem notdurftigen Schutz fur ihre Soldaten Ab Mai 1915 gab man das Gasschutzkissen erstmals aus Dieses Kissen bestand aus einer kleinen rechteckigen gummierten Tasche welche mit einem Knopf verschlossen wurde In dieser Tasche befand sich mit Natriumcarbonat und unterschwefeligem Salz getrankte Baumwolle Im Ernstfall hatte der Soldat dieses Kissen vor Mund und Nase zu halten was ein Weiterfuhren der Kampfe jedoch unmoglich machte Da zudem die Augen ungeschutzt blieben verloren viele franzosische Soldaten ihre Sehtuchtigkeit Bei Nichtgebrauch wurde das Taschchen an einem Knopf des Mantels befestigt Um auch wahrend der Gasangriffe aktiv bleiben zu konnen benotigte die franzosische Armee einen Gasschutz der die Hande des Tragers nicht benotigte und die Augen schutzte Ende 1915 wurde daher die erste richtige franzosische Gasmaske mit einer dazugehorigen solitaren Gasschutzbrille ausgegeben Diese Maske wurde in einem graublau gestrichenen flachovalen Metallbehalter aufbewahrt der am Koppel befestigt wurde Eine erneute Weiterentwicklung die Gasmaske M2 fand dann von Fruhjahr 1916 bis Ende 1918 Verwendung Die M2 vereinigte die Brille mit dem Rest der Maske was das rasche Anziehen erleichterte Die M2 wurde in einem rechteckigen blaugrau gestrichenen Metallbehalter aufbewahrt der an der offiziell linken Patronentasche befestigt wurde und daher beim Laufen etwas hinderlich war Um die Gasmaske weiter zu verbessern testeten die Verantwortlichen der franzosischen Armee sowohl die alliierten als auch deutschen Gasmasken Dabei stellte sich heraus dass das deutsche Modell samt Behalter viele Vorteile hatte weshalb ab November 1917 parallel zu der weiterhin ausgegebenen Maske M2 die ARS Gasmaske ARS Appareil Respiratoire Special eingefuhrt wurde Die ARS Maske war ein Nachbau des deutschen Vorbilds mit der typischen abschraubbaren Filterpatrone aus Metall Die Maske wurde ebenfalls nach deutschem Vorbild in einem blaugrauen runden und geriffelten Metallbehalter getragen der durch die ruckseitige Tragweise den Soldaten nicht mehr behinderte Ab 1918 wurden die Behalter khaki gestrichen Fremdenlegion Bearbeiten Zu Kriegsbeginn stellte die Fremdenlegion vier Marschregimenter in Frankreich auf In ihre Reihen traten viele in Frankreich wohnende Auslander ein die Verstarkung durch altgediente Legionare aus Nordafrika erhielten Die neuen Einheiten wurden vollstandig mit den Uniformen der regularen franzosischen Linieninfanterie in rot und blau ausgestattet und an die Front geschickt Nur einige unauffallige Merkmale machten diese Regimenter als Legionare erkennbar Ab Fruhjahr 1915 erhielten diese Soldaten wie die gesamte Armee die neuen horizontblauen Uniformen Zudem wurde die Gesamtstarke der Legion drastisch verringert Das lag einerseits an schwersten Verlusten wahrend der Kampfe in der Champagne andererseits an der Abgabe nicht unerheblicher auslandischen Krafte an die Armeen ihrer Ursprungslander Die verbliebenen Einheiten wurden am 15 November 1915 zu einem einzigen Marschregiment zusammengefasst das Regiment du Marche de la Legion Etrangere R M L E genannt wurde Schon im Winter 1915 16 erhielt das R M L E eine eigene Uniform die ursprunglich als Ausrustung fur die nordafrikanischen Fremdenlegionare vorgesehen war Diese Uniform glich den Ausfuhrungen der Infanterie war jedoch khakifarben gefarbt Das R M L E wurde wahrend des Ersten Weltkriegs zusammen mit dem R I C M Regiment de Infanterie Coloniale de Maroc die am haufigsten ausgezeichnete Einheit der franzosischen Armee Insgesamt fielen damals 2100 Legionare Der Fremdenlegionar trug die kurz nach Kriegsbeginn 1914 bei der Linieninfanterie eingefuhrte Uniformhose Pantalon Culotte nach dem Schnittmuster vom April 1915 Der Wollstoff war bei der Legion jedoch khakifarben gefarbt Die dazu getragenen kniehohen Wickelgamaschen variierten in der Stofffarbe So war der Khakiton bei franzosischen Produktionen gelblicher als die aus Grossbritannien importierte Ware Auch der Mantel M1877 1915 wurde in der Legion sowohl khakifarben als auch im Horizontblau der Linieninfanterie getragen Als Abzeichen trug das R M L E die traditionsreiche Granate der Fremdenlegion aus Metall auf den rechteckigen ebenfalls khakifarbenen Kragenspiegeln Da am 9 Dezember 1914 Grun zur Waffenfarbe der Legion erklart worden war wurde diese Granate grun lackiert Der rechteckige Kragenspiegel wurde im Januar 1917 parallel zur Infanterie in eine dreieckige Form geandert Wie zum alten Mantel M1877 trug man nun erneut einen Baumwollschal der wie eine Krawatte gebunden wurde Die Farbe war bei der Legion khaki Unverandert geblieben war der beigefarbene Brotbeutel M1892 dessen Stoffriemen sich weiterhin mit dem Lederriemen der Feldflasche M1877 uber der Brust des Soldaten uberkreuzte Lediglich die Lederteile der Flasche waren nun naturbraun und der Stoffbezug bei der Fremdenlegion bestand aus demselben Khakiwollstoff wie deren Mantel Die Legion besass einen zusatzlichen fur diese Truppe traditionellen Ausrustungsgegenstand das Ceinture bleue eine sehr breite dunkelblaue Bauchbinde aus 4 20 Meter langem Wollstoff der den Legionar ursprunglich vor den kalten Wustennachten schutzen konnte Bei Aufmarschen und Paraden wurde das Ceinture bleue unter dem ledernen Koppelzeug aber uber dem Mantel getragen Im Gegensatz zur allgemeinen Infanterie waren die Gasmaskenbehalter der Fremdenlegion immer khakifarben gestrichen Belgien BearbeitenWie die Franzosen hatten es auch die Belgier versaumt eine Bekleidungsreform durchzufuhren Die Ausrustung folgte in gleichem Masse deutschen wie franzosischen Vorbildern des 19 Jahrhunderts Die gerade geschnittene graublaue Stoffhose besass zwei senkrechte Seitentaschen und war durch einen festgenahten Gurtel in der Weite verstellbar Der belgische Soldat trug unter einem schweren dunkelblauen Wollmantel der zweireihig geknopft wurde eine Weste in ahnlicher Farbe Wie in Frankreich konnten die Mantelaufschlage bei Marschen zuruckgeknopft werden Auf den Messingknopfen war die Regimentsnummer eingepragt Es war wie in Frankreich nicht vorgesehen den schweren beengenden Mantel auszuziehen Der Tornister war aussen mit schwarzem Fell belegt und innen mit grauem Stoff gefuttert Um den Tornister wurde als Hufeisenrolle mit vier schwarzen Riemen eine helle Decke getragen Das schwarzgestrichene nierenformige Kochgeschirr folgte wie der Tornister ebenfalls dem deutschen Vorbild und wurde auf dem Tornisterdeckel mit einem schwarzen Lederriemen gehalten Als Fussbekleidung trugen belgische Infanteristen 1914 geschnurte und genagelte schwarze Lederstiefel Dazu fanden halbhohe schwarz gestrichene Ledergamaschen die an der Vorderseite eine Schnurung mit Metallhaken besassen Verwendung Die Standardwaffe der Linieninfanterie war der Mauserkarabiner M1889 Kaliber 7 65 mm Diese Waffe war als erstes Kleinkalibermodell der Firma Mauser speziell fur Belgien hergestellt worden Das Bajonett wurde in einem Koppelschuh aus schwarzem Leder getragen die Bajonettscheide selbst nach deutschem Vorbild auf dem Spaten befestigt Als Kopfbedeckung trugen belgische Soldaten einen schon damals altertumlichen schwarzen Filztschako auf dessen Vorderseite die in Messing gepragte Regimentsnummer stand Im Kampf wurde ein schwarzer Wachstuchuberzug uber den Tschako gelegt auf dem die Regimentsnummer in weiss gemalt war Zusatzlich war an dem Uberzug vorne ein roter Wollpompon angebracht Diese veraltete Uniform wurde 1915 abgelost Die neue belgische Uniformoptik richtete sich nun stark am franzosischen Vorbild aus wahrend die Koppelausrustung deutliche Ahnlichkeiten mit der britischen hatte Sie wurde wie die britische von der englischen Firma Mills hergestellt Der neue khakifarbene Uniformstoff stammte ebenfalls aus Grossbritannien Wie bei der Vorgangeruniform und wie in Frankreich ublich wurde der lange schwere Mantel im Einsatz nie ausgezogen Die khakifarbene Uniformhose M1915 war wie die Vorgangerhose gerade geschnitten besass zwei Seitentaschen sowie einen angenahten Gurtel Unverandert beibehalten hatte man auch die halbhohen Ledergamaschen Statt schwarz wurden sie nun braun gestrichen Das Gleiche galt fur die Schnurstiefel Auch hier verwendete man nun braune Lederfarbe Der Uniformmantel M1915 war mit acht khaki gefarbten Knopfen versehen welche den belgischen Lowen Leo Belgicus als Emblem trugen Litzen an den Schulterklappen machten die Waffengattung sichtbar sonst wurden keine Abzeichen auf dem Mantel der mit zwei grossen Seitentaschen mit geraden Klappen versehen war getragen Auf der Ruckseite befand sich ein Weitenverstellgurtel Die Mantelschosse wurden nach franzosischem Vorbild auf dem Marsch nach hinten geschlagen und mit je einem Knopf fixiert Weiterhin beibehalten hatte man von der Vorgangerausrustung das nun khaki gestrichene nierenformige Kochgeschirr sowie den deutschen Mauserkarabiner M1889 Als Gasmaske fand die franzosische M2 in einem ebenfalls khaki gestrichenen Metallbehalter Verwendung Russland Bearbeiten nbsp Russisches Koppelschloss M1904 in der Ausfuhrung fur die MarineinfanterieNach dem katastrophalen Ausgang des Russisch Japanischen Krieges 1904 1905 erkannte die zaristische Armeefuhrung eine Notwendigkeit in der Modernisierung ihrer Armee Wichtig erschien die Ausrustung leichter und praktischer zu gestalten Die 1907 eingefuhrten reithosenartigen Beinkleider Breeches aus grunbrauner Baumwolle besass zwei senkrechte Seitentaschen Als Waffenrock diente die Gymnastiorka mit Stehkragen welche 1912 eingefuhrt worden war Diese Schlupfjacke gehorte zur traditionellen Bekleidung russischer Bauern Es gab eine dunne Baumwollausfuhrung fur den Sommer und eine Wollversion fur den Winter Die vielen Hersteller im russischen Reich erreichten selbst in Friedenszeiten niemals jene Einheitlichkeit in der Ausfuhrung wie man dies im Westen gewohnt war so dass es verschiedene abweichende Gymnastiorka Varianten gab Typisch waren die steifen Schulterklappen welche die russische Armee noch heute kennt in die Nummern oder Zeichen der Einheiten gestickt waren Uber der Gymnastiorka wurde ein Lederkoppel mit dem Messingschloss M1904 getragen das den doppelkopfigen Zarenadler trug Auf das Koppel wurden rechts und links des Verschlusses zwei naturlederfarbene langliche Patronentaschen M1893 aufgezogen die jeweils sechs Ladestreifen zu je funf Patronen enthielten Statt eines Tornisters wurde der russische Soldat mit einem ubergrossen Brotbeutel M1910 aus wasserabweisendem graubeigen Stoff ausgestattet der uber der Schulter und als Rucksack getragen werden konnte Als Fussbekleidung fanden wie in Deutschland die fast kniehohen ledernen Knobelbecher Verwendung welche bis heute in der russischen Armee fast unverandert getragen werden Als Standardwaffe fuhrte der russische Soldat das Gewehr M1891 Kaliber 7 62 mm mit sich Das Bajonett mit seiner musketenahnlichen Befestigungsart zu dem es keine Scheide gab blieb standig aufgepflanzt da das Gewehr M1891 in dieser Anordnung eingeschossen wurde Eine Abnahme des Bajonetts hatte eine Verschlechterung des Schussbildes zur Folge Als Kopfbedeckung kam die Schirmmutze M1907 10 zum Einsatz Sie wurde aus Leinen oder Baumwolle hergestellt und hellbraun gefarbt Der Schirm war aus Leder Auf der Mutze befand sich vorne eine Metallkokarde in den Farben des russischen Kaiserhauses Orange und Schwarz Im Winter kam die graubeige Fellmutze M1910 mit braunem Stoffdeckel zum Einsatz Ihre Seitenteile konnten heruntergeschlagen werden um Ohren und Nacken zu schutzen Auch sie trug die Metallkokarde Ein eigener Stahlhelm wurde in der russischen Armee wahrend des Ersten Weltkriegs nicht eingefuhrt Grossbritannien BearbeitenBritische Infanterie allgemein Bearbeiten 1914 besassen die Briten die wohl modernste Ausrustung Ihre Armee musste immer in irgendeinem besetzen Land des riesigen britischen Reiches ein Scharmutzel oder einen Krieg fuhren Daher war damals kein anderes Heer durch den standigen Einsatz so sehr geschult und besass einen so tiefgreifenden Erfahrungsschatz Die khakifarbene Diensthose M1902 hatte zwei senkrechte Seitentaschen und wurde immer mit Hosentragern getragen In der gleichen Farbe wurde die einfach und praktisch geschnittene Uniformjacke M1902 ausgegeben welche bis 1937 fast unverandert weiter getragen wurde Die Jacke wurde einreihig mit Messingknopfen geschlossen auf denen als Buchstabenkombination der Regimentsname zu lesen war sie besass an den Rockschossen und auf Brusthohe je eine Tasche mit geknopften Klappen wobei die Brusttaschen in Pattenform ausgefuhrt waren Im Schulterbereich waren Stoffverstarkungen gegen das Scheuern der 1908 eingefuhrten Koppelausrustung und Stofftornister Packtasche unterlegt Die Jacke besass angenahte Schulterklappen auf denen ebenfalls das Regiment in einer Buchstabenkombination aus Messing erkennbar war Nur wenige Einheiten besassen weitere aufgenahte Abzeichen Als Fussbekleidung dienten kurze geschnurte Nagelstiefel aus geschwarztem Leder uber deren Schaft bis unter das Knie khakifarbene Wickelgamaschen gerollt wurden Als Einsatzwaffe fand das bewahrte 1902 03 vorgestellte Enfieldgewehr No 1 MkIII Kaliber 303 British Verwendung zu dem es ein Bajonett gab das zur Standardausrustung gehorte Die steife khakifarbene Dienstmutze M1905 mit stoffbezogenem Schirm war mit schwarzem Wachstuch gefuttert Vorne befand sich ein Abzeichen der jeweiligen Einheit aus Messing Die starre Schirmmutze erwies sich spatestens im ersten Kriegswinter fur den modernen mitteleuropaischen Kriegsschauplatz als untauglich und wurde bereits 1915 durch ein neues sehr weiches Schirmmutzenmodell ersetzt das wegen seines unsoldatischen und hasslich empfundenen Aussehens gorblimey genannt wurde Gorblimey ist eine Verballhornung des englischen Fluches God blind me auf deutsch Herr lass mich erblinden Diese Kopfbedeckung besass einen Ohren und Nackenschutz die bei schlechter Witterung heruntergeklappt werden konnten Im November des gleichen Jahres fuhrte dann die britische Armee als zweite der Welt einen Stahlhelm den MK I Suppenteller aus Manganstahl ein der sich optisch nicht ganz zufallig an einer im Mittelalter verbreiteten Helmform orientierte aber hauptsachlich aus den Erfordernissen des Grabenkrieges seine besondere Gestalt bekam Zunachst wurde der rund 980 Gramm schwere Helm nur an die Soldaten in den vordersten Stellungen ausgegeben und nach und nach an alle Einheiten verteilt Der MK I wurde in nur einem Arbeitsschritt einem Tiefziehvorgang aus einer Stahlplatte gepresst Aufgrund der Dringlichkeit verzichtete man auf langere Erprobungen legte jedoch grossen Wert auf ein hochwertiges Helmfutter Dieser Helm wurde in einer leicht veranderten Bauweise ab Anfang 1918 als M1917 auch von den 1917 in den Krieg eingetretenen US Amerikanern hergestellt und bis zum Beginn des Pazifikkrieges 1941 getragen Der britische MK I wurde bis Februar 1919 hergestellt sein ahnlicher Nachfolger ebenfalls noch Jahrzehnte getragen Schottische Hochlandinfanterie Bearbeiten Die schottischen Hochlandeinheiten Seaforth Highlanders unterschieden sich von ihren englischen Kameraden durch einen an den Kilt angepassten Waffenrock Der eigentliche Kilt mit einer Gesamtstofflange von 6 5 Metern besass einen farbigen Tartan und wurde im Kampfeinsatz mit einem hellbraunen Schutzuberzug aus Stoff bedeckt Die Kniestrumpfe besassen Strumpfbander in den Formen und Farben der verschiedenen Einheiten und wurden im unteren Drittel durch hellbraune Stoffgamaschen uberdeckt die schon bald nach Kriegsbeginn durch Wickelgamaschen ersetzt wurden Dazu trugen die meisten schottischen Infanterieregimentern das Glengarry ein Schiffchen das in den 1860er Jahren eingefuhrt worden war Anhand verschiedenfarbiger Tartanbander welche als breiter Rand den unteren Teil des Schiffchens einnahmen bzw durch das Fehlen dieser Bander konnte man die Einheiten identifizieren Zudem war vorne an der rechten Seite ein Regimentsabzeichen in Metall angebracht Im Nacken besassen die Glengarries zwei langere einfarbige Stoffbander die bis zum Nacken reichten Die ubrige Ausrustung entsprach dem britischen Standard Kanada BearbeitenVon August 1914 bis Januar 1917 stellte die kanadische Regierung fur den Einsatz in den britischen Reihen funf Divisionen auf Die ersten Einheiten erreichten Frankreich im Februar 1915 Bereits 1916 beteiligten sich 300 000 Kanadier unter britischem Oberbefehl an den Kampfen Die Gesamtzahl der unter Waffen stehenden kanadischen Soldaten belief sich am Ende auf 628 000 Mann Durch die damals noch ausgepragt engen Bindungen an das Britische Weltreich ubernahm Kanada die 1902 eingefuhrte britische Uniform Wichtige Unterschiede gab es lediglich bei den Abzeichen sowie in der Bewaffnung So fand das kanadische Repetiergewehr Ross Mk III im Kaliber 303 British Verwendung das seit 1910 durch die Ross Rifle Company hergestellt wurde Es gilt als die ausgereifteste Waffe welche diese Firma hergestellt hat und war eine Weiterentwicklung des 1903 durch den Schotten Sir Charles Ross erstmals vorgestellten Ross rifle Kanada hatte sich damals nach einem diplomatischen Kleinkrieg mit Grossbritannien gegen die Einfuhrung des britischen Enfield Gewehres entschieden Zu diesem Ross Gewehr von dem 1914 noch die Variante Mark IIIB produziert wurde fand ein sehr breites Bajonett Verwendung das zur Standardausrustung gehorte Doch bereits 1916 ordnete der neue Oberbefehlshaber der Britischen Expeditionsarmee Sir Douglas Haig an das beliebte Ross Gewehr durch das britische Standardgewehr Lee Enfield auszutauschen was einige Konflikte zwischen einflussreichen Personlichkeiten in Kanada und Grossbritannien hervorrief Da die Ross Rifle Company jedoch nicht mit den Ausstosszahlen des Enfieldgewehres mithalten konnte wurde das Ross Gewehr abgelost und der Vertrag mit Sir Charles Ross aufgehoben Viele kanadische Gewehre wurden in Kanada und Grossbritannien noch zu Ubungszwecken aufgebraucht oder kamen in die Hande von Scharfschutzen welche die Waffe aufgrund ihrer Prazision schatzten Einige wurden auch in Quebec zu leichten Maschinengewehren umgebaut und kamen so zum Fronteinsatz Italien BearbeitenItalienische Infanterie allgemein Bearbeiten nbsp Uniform und Ausrustung eines Alpini im Ersten Weltkrieg Zollhaus Plockenpass nbsp Italienischer Infanterist in der Ausrustung von 1917Wie in vielen europaischen Landern fand auch im Konigreich Italien zu Beginn des 20 Jahrhunderts eine Neuorientierung im Uniformwesen statt Als Verbundeter des deutschen und osterreichischen Kaiserhauses machte sich der ausrustungstechnische Standard dieser Lander bemerkbar 1909 wurde ein Uniformstoff eingefuhrt der dem deutschen Feldgrau sehr ahnlich war Er wurde in Italien grungrau genannt Ab diesem Zeitpunkt wurde auch die 1907 eingefuhrte naturfarbene Lederausrustung durch chemische Behandlung an diesen Farbton angepasst Wahrend des Krieges trug man jedoch auch die ledernen Ausrustungsteile weiter die vor der farblichen Anpassung hergestellt worden waren Die gerade geschnittene Hose M1909 besass zwei schrage Seitentaschen An den Knocheln befand sich eine Schnurung Diese Hose war der zeitgleich eingefuhrten Hose der Gebirgsjager sehr ahnlich jedoch am Oberschenkel weiter geschnitten Im gleichen Jahr wurde auch ein neuer Waffenrock mit kurzem Stehkragen eingefuhrt auf dem ein karmesinroter Kragenspiegel genaht war der den Stern von Savoyen trug Diesen Stern trugen alle italienischen Soldaten Rock und Hose bestanden aus dem gleichen Stoff Zusatzlich waren auf der Naht zwischen Arm und Schulterpartie kleine Stoffwulste angebracht welche ein Abrutschen der Ausrustung verhinderten Der Rock hatte weder Schulterklappen noch Aussentaschen Die bei einigen Stucken dennoch vorhandenen Taschen sind nachtraglich von der Truppe angebracht worden Zur Uniform konnte bei Kalte ein graugruner Wollpullover getragen werden der ursprunglich nur fur die Gebirgsjager vorgesehen gewesen war spater jedoch von allen Infanterieteilen ubernommen wurde 1912 wurde ein huftlanger graugruner leichter Umhang eingefuhrt den bei Kriegsbeginn alle Infanterieeinheiten erhielten Dieser Umhang wurde am Kragen mit einem Haken geschlossen Dort befand sich auch ein Abzeichen mit dem Stern von Savoyen Mit einem versteckt gearbeiteten Knopf konnte dieser Umhang auch weiter unten geschlossen werden Die italienische Infanterie benutzte in der Regel nur den 1907 eingefuhrten beigen Brotbeutel zum Transportieren von Verpflegung personlichen Gegenstanden und Handgranaten Der Beutel wurde mit einem fest angenahten verstellbaren Stoffriemen umgehangt und besass eine Lederschlaufe zum Anhangen weiterer Gegenstande Die 1907 eingefuhrte Feldflasche wurde aus Weiden oder Pappelholz hergestellt und war mit einer Eisenbereifung beschlagen Mittels eines Lederriemens konnte diese Flasche am Brotbeutel oder am Koppel befestigt werden Wahrend des Krieges wurde diese Flasche durch ein Modell aus modernen Werkstoffen ersetzt Der Korper wurde nun aus Aluminium gefertigt und mit Filz bezogen Die ab 1912 ausgegebenen naturlederfarbenen Bergstiefel waren ursprunglich nur fur die Gebirgsjager Alpini eingefuhrt worden wurden aber nachdem jedoch die grosse Masse der italienischen Infanterie im Alpenraum operieren musste auch an diese ausgegeben Am Knochel waren diese Stiefel fur einen guten Halt hoher geschnitten Anfangs ebenso nur fur die Alpini gedacht waren die kniehohen grungrauen Wickelgamaschen M1909 welche die noch bis in den Krieg getragenen alten schwarzen Wickelgamaschen ersetzten Im selben Jahr wurden fur die Alpini auch wollene Kniestrumpfe angeschafft die im Winter zusatzlich unter den Wickelgamaschen getragen werden konnten Nachdem auch die Infanterie bei Kriegseintritt mit Gamaschen und zunachst unvorschriftsmassig mit Strumpfen ausgestattet worden war wurde vielerorts auf die Gamaschen verzichtet Ab 1916 wurden auch die Wollstrumpfe offizieller Bestandteil der Infanterieuniform Als regulare Waffe fuhrte der italienische Soldat den Mannlicher Carcano Karabiner M1891 1892 Fucile Kaliber 6 5 mm mit sich dessen Patrone 6 5 52 mm ohne Rand schon zu Beginn des 20 Jahrhunderts als veraltet galt Im Italienisch Turkischen Krieg 1911 12 zeigte sich dann dass auch der Karabiner selbst technisch uberholt war Die leichte italienische Infanterie marschierte 1915 mit dem verkurzten Modell des Mannlicher Carcano Karabiners M1892 Moschetto Cav der ein angebautes Klappbajonett besass in den Krieg Diese Ausfuhrung war ursprunglich der Kavallerie vorbehalten gewesen Zu diesen Waffen wurde das Bajonett M1891 ausgegeben welches in einer Scheide am Koppelschuh des Koppel hing Das italienische Koppelzeug M1907 aus Leder wurde chemisch behandelt um einen der Uniform ahnlichen grauen Farbton zu erzielen Das Koppel selber besass eine einfache Schliesse links und rechts wurden die beiden Patronentaschen aufgezogen Um deren Gewicht zu halten trugen die Soldaten einen einfachen Lederriemen um den Hals der an den beiden Taschen eingehakt werden konnte Die einzelnen Facher der zweiteiligen Patronentasche M1907 nahm vier Ladestreifen mit je sechs Schuss auf so dass jeder Infanterist uber insgesamt 96 Patronen verfugte Der Stahlhelm M1916 war eine Kopie des franzosischen Stahlhelms wurde jedoch aus nur einem Stuck Stahl gezogen und war ab Werk dunkelgraugrun gestrichen Es bedurfte vieler Versuche bis die Verantwortlichen mit dem Ergebnis zufrieden waren Zu dem Helm gab es einen Helmuberzug in verschiedenen gedeckten Farbtonen und unterschiedlichen Stoffarten der unter anderem ein Reflektieren des Metalls verhindern sollte Ursprunglich hatte man beim italienischen Militar daran gedacht den franzosischen Helm zu importieren Einige Einheiten malten nahten oder stickten vorne auf den Helm ihr Abzeichen auf den Stoffuberzug Leichte Infanterie Bersaglieri Bearbeiten Als Kopfbedeckung trugen die Bersaglieri leichte Infanterie einen weit ausladenden Hut M1871 mit schwarzgrunen Hahnenfedern an der rechten Seite Uber die weissgrune Kokarde war eine aus Messing gepragte Granate mit gekreuzten Gewehren und Regimentsnummer gesetzt Fur den Feldeinsatz gab es einen grauen Stoffuberzug der an der Stirnseite ein gesticktes Abzeichen besass Da die Italiener mit ihren Kopfbedeckungen die gleichen Erfahrungen machen mussten wie alle kriegfuhrenden Nationen wurde 1916 ein Stahlhelm eingefuhrt nach franzosischem Vorbild in Feuerwehrhelmform Im Gegensatz dazu wurde der italienische Helm jedoch aus einem Stuck Stahl gepresst und war in dunklem Graugrun gestrichen In einigen Fallen wurden Einheiten und Waffengattungen auf die Stirnseite des Helms gemalt Zu diesem Helm der nach einigen erfolglosen Probeexemplaren entwickelt worden war gab es Stoffuberzuge in gedeckten Farben Die Bersaglieri befestigten auch an dem Helm ihren Kopfputz aus Hahnenfedern Gebirgsjager Alpini Bearbeiten Die Alpini trugen eine Hose M1909 welche der bei der Infanterie getragenen Hose M1909 sehr ahnlich war Im Unterschied zur Gebirgsjagerhose war die Infanteriehose jedoch am Oberschenkel weiter geschnitten 1910 entschied man sich fur die Einfuhrung eines graugrunen Filzhutes in der traditionellen alpenlandischen Form Ein parallel diskutierter anderer Hut in Melonenform wurde daher verworfen Ein Pompon in den jeweiligen vier Bataillonsfarben Grun Rot Weiss oder Blau befand sich auf der linken Seite dieses Hutes hinter das Hutband wurde hier eine einzelne Feder gesteckt die bei den Stabsoffizieren weiss war Dieser Hut ist bis heute fast unverandert in Gebrauch Vereinigte Staaten von Amerika Bearbeiten nbsp US Soldat 1918Die USA traten erst 1917 in den Ersten Weltkrieg ein obwohl sie die Entente bereits zuvor unterstutzt hatten Die ersten US Soldaten trafen im Juni 1917 in Frankreich ein Im Jahre 1902 hatte die US amerikanische Armee ihr traditionelles Dunkelblau Preussisch Blau welches noch aus der durch Friedrich Wilhelm von Steuben und anderen deutschen Offizieren etablierten preussischen Armeetradition des Unabhangigkeitskrieges stammte zugunsten einer khakifarbenen Uniform endgultig aufgegeben Den Farbton hatte man nach den Erfahrungen im Spanisch Amerikanischen Krieg 1898 gewahlt als sich die geringe Tarnwirkung der dunkelblauen Farbe in tropischen Klimazonen zeigte und sich ein neues Bewusstsein fur die Vorteile einer tarnenden Bekleidung durchgesetzt hatte Eine weitere Neuerung von 1902 war der fast vollkommene Verzicht auf Leder bei der Ausrustung Dieses war durch den Einsatz von Baumwollmaterialien und Segeltuch ersetzt worden wie es 1908 auch bei der britischen Armee geschah Die Vorteile der modernen Ausrustungsgegenstande aus Stoff lagen hauptsachlich in der einfacheren Herstellung und aus den daraus resultierenden niedrigeren Herstellungskosten Zudem benotigte das Material weniger Pflege als Leder Die Nachteile dieser neuen Ausrustung lagen vor allem in der allgemein geringeren Haltbarkeit nbsp US amerikanischer Waffenrock M1912Die ersten US Soldaten die Europa betraten trugen Beinkleider die im Stil einer Reithose geschnitten wurden und 1912 eingefuhrt worden waren Die Hose hatte aussen angebrachte Dopplungen im Kniebereich und besass zwei Taschen hinten und zwei Taschen vorne Zusatzlich war rechts vorne eine Uhrtasche angebracht Zu dieser Hose gehorte ein Stoffgurtel Wie die Beinkleider war auch der Waffenrock 1912 in Dienst gestellt worden Er hatte einen hochgeschlossenen steifen Stehkragen auf dem rechts die Metallbuchstaben U S und links die Abzeichen der Waffengattung bei der Infanterie gekreuzte Gewehre mit der Regimentsnummer und dem Kompaniebuchstaben zu sehen waren Die Jacke wurde mit funf grossen Metallknopfen vorne geschlossen Kleinere Knopfe waren fur die beiden Schoss bzw Brusttaschen angebracht Auf allen Knopfen war der amerikanische Weisskopfseeadler gepragt Einer der bedeutendsten Mangel in der amerikanischen Ausrustung zeigte sich bei den knochelhohen naturfarbenen Lederschnurstiefeln Dieser wichtige Ausrustungsgegenstand war fur trockene Kampfplatze im Suden der USA entwickelt worden und dort auch sehr bequem zu tragen Fur den Grabenkrieg auf den zerweichten Boden Europas aber war er ganzlich ungeeignet Dieser Mangel wurde jedoch rasch erkannt so dass bereits 1917 neue lederne Marschschnurstiefel an die Front gelangten Dieses Modell aus schwerem braunem Leder besass zwiegenahte und vielfach genagelte Sohlen Die als schoner empfundenen Vorgangerstiefel wurden nun nur noch zum Ausgang und beim Kasernendienst getragen Auch die Segeltuchgamaschen M1910 welche durch Osen an der Vorderseite geschnurt wurden teilten dieses Schicksal Den Erfordernissen des europaischen Kriegs entsprechend erhielten die US Soldaten kurz nach den ersten Einsatzen kniehohe Wickelgamaschen in einem dem Uniformstoff ahnlichen Farbton Die amerikanische Armee kannte keine Brotbeutel Die dort sonst verstauten Materialien und weitere Gegenstande wurden in einem rucksackartigen Gepackstuck der Kampftasche die 1910 eingefuhrt worden war untergebracht und waren daher fur den Soldaten nicht schnell zuganglich Die Kampftasche war zwar ein theoretisch wohl durchdachter Gegenstand doch fur den praktischen Gebrauch unzulanglich unbequem und daher nicht sehr geschatzt Selbst die Nachfolgemodelle M1928 und M1936 welche bei der Invasion in der Normandie wahrend des Zweiten Weltkriegs noch in grossen Mengen eingesetzt wurden waren so unbeliebt dass die Soldaten sie bei erster Gelegenheit wegwarfen Die Kampftasche konnte nur mit einem abnehmbaren Webgurtkoppeltragegestell sowie in Verbindung mit dem Koppel und den Patronentaschen getragen werden Sie enthielt Verpflegung Waschzeug und in einer aufgesetzten abnehmbaren Klappe das Kochgeschirr Das 1905 eingefuhrte Springfield Bajonett wurde zusammen mit der Scheide M1910 auf der linken Seite der Tasche befestigt Die im Vergleich zu anderen Armeen sehr grosse und schwere Schaufel M1910 fand ihren Platz unter der Kochgeschirrtasche wobei der holzerne Stiel bis auf Gesasshohe reichte Unter diesem Stiel lag die Befestigungsmoglichkeit fur Decke und Poncho Zeltbahn und Zeltbesteck Diese Teile wurden ineinandergerollt und in Langsrichtung durch Webgurtriemen gehalten Bei guter Packarbeit reichte die aussen sichtbare khakifarbene Wolldecke bis kurz unter das Gesass Wie schon die Beschreibung der Packtasche deutlich macht war es fur den Soldaten muhsam und relativ zeitaufwandig dieses Transportgefass so zusammenzusetzen dass es wahrend des Marsches keine Behinderungen gab Vielfach zurrten die Soldaten ihre Rolle vor dem Anschnuren an die Kampftasche noch mit zusatzlichen Paketschnuren und ahnlichen Hilfen zusammen da es keine frei einsetzbaren Riemen zur amerikanischen Ausrustung gab Zur Ausrustung gehorte auch die Feldflasche M1910 welche in ahnlicher Form mit modernen Materialien noch heute in der US Armee verwendet wird Zu dieser Aluminiumflasche gehorte damals noch eine Tasse die uber das Unterteil der Flasche gestulpt wurde Daruber kam dann eine filzgefutterte khakifarbene Stofftasche die am Flaschenhals mit zwei Druckknopfen geschlossen wurde Auf die Vorderseite der Stofftasche waren die Kurzel U S in schwarzer Farbe gedruckt Am Koppel wurde eine kleine Erste Hilfe Stofftasche getragen in der sich eine verschlossene Metalldose befand Auch diese Tasche wurde mit zwei glatten Druckknopfen geschlossen nbsp M1903 SpringfieldAls Standardwaffe der Infanterie wurde das Springfieldgewehr M1903 05 Kaliber 30 06 eingesetzt Da dieses aber selten verfugbar war nutzten die meisten Soldaten das Gewehr M1917 das ein auf US Kaliber umgebautes britisches Pattern 1914 Rifle war Zu dieser Waffe wurde zunachst der Gewehrriemen M1907 aus hochwertigem Vollleder ausgegeben den man spater durch einen preiswerten Webgurtriemen ersetzte Dieses ausgezeichnete Repetiergewehr basierte auf dem Vorbild des deutschen Mauser System 98 und wurde noch im Zweiten Weltkrieg eingesetzt Zudem gehorte die technisch wegweisende Pistole M1911 die John Moses Browning entwickelt hatte zur Standardausrustung der US Soldaten nbsp M1911Am breiten Webgurtkoppel das 1910 eingefuhrt worden war waren zehn Patronentaschen mit je zwei Ladestreifen zu je funf Schuss befestigt Die Patronentaschen waren fest mit dem Koppel verbunden und konnten daher nicht abgenommen werden Sie wurden mit Druckknopfen geschlossen auf die der amerikanische Adler gepragt war Im Gegensatz zu den meisten 1917 kriegfuhrenden Nationen glaubten die Amerikaner zunachst auf einen Stahlhelm verzichten zu konnen Ihre Truppen trugen daher den khakifarbenen steifen Campaignhut M1912 der eigentlich stetson hat hiess und zivilen Ursprungs war In ahnlicher Form war der stetson hat bereits um 1904 bei der Royal Canadian Mounted Police Mounties eingefuhrt worden nachdem er dort Jahrzehnte nur ein inoffizielles Kleidungsstuck neben dem offiziellen weissen Tropenhelm gewesen war Um den Unterschied zur kanadischen Polizei deutlich zu machen wurden die vier Kniffe im Hut jedoch nicht quer sondern langs zur Gesichtsachse angebracht nbsp Wie der englische MK I schutzte auch der amerikanische M1917 nicht vor schnell fliegenden Granatsplittern Hier ein Helm des US Marine Corps nbsp Amerikanische Gasmaske M1917 die eine Kopie des britischen Vorbilds war Im Kampfeinsatz wurde die Stofftasche mit der Maske am verkurzten Trageriemen auf der Brust getragenSchon bald nach den ersten verheerenden Verlusten forderten die Amerikaner von den Briten Helme und Gasmasken an Doch bereits Anfang 1918 wurde die Produktion eines eigenen amerikanischen Stahlhelms M1917 aufgenommen der sich optisch sehr eng an das britische Vorbild anlehnte Dieser Helm wurde aus Manganstahl gefertigt und besass einen khakibraunen rauen Anstrich aus nichtreflektierender Farbe Wahrend das Innenfutter aus schwarzem Gewebe bestand wurde der Helmriemen aus naturbraunem Leder gefertigt Noch in den letzten Kriegsmonaten 1918 folgten die Amerikaner dem britischen Vorbild auch darin die Divisionsabzeichen auf den Helm zu malen 157 Division GoybetAufgrund der strikten amerikanischen Rassentrennung und vielfaltiger Vorurteile in der Bevolkerung durften Afroamerikaner meist nur in eigenstandigen Einheiten kampfen Fur den Krieg in Europa wurden sie in der 92 Division zusammengefasst Spater in Frankreich eintreffende schwarze Kontingente unterstellte die US Armee dem franzosischen Oberbefehl Aufgrund jahrhundertelanger Kolonialerfahrungen gab es in Frankreich wesentlich weniger Beruhrungsangste mit den afroamerikanischen US Burgern Daher bildeten diese mit vier Regimentern die Infanterie der 157 Division Dort waren die meisten Angehorigen vom Soldaten bis zu den Offizieren Schwarze Von den Franzosen als nutzliche Verstarkung angesehen wurde die 157 Division Goybet an die Front geworfen 30 Schnell wurden die Einheiten fur ihren unerschrockenen Mut bekannt wie ihr kommandierender General Mariano Goybet lobend erwahnte 31 Neben der allgemeinen amerikanischen Infanterieuniform trugen die afroamerikanischen Soldaten die vereinfachte khakifarbene Uniformjacke M1917 Aus rationalen Grunden wurden sie jedoch mit der franzosischen Ausrustung ausstaffiert Dazu gehorte die vollstandige Koppelausrustung Gasmaske Feldflasche Helm und Gewehr 30 Literatur BearbeitenJurgen Kraus Die deutsche Armee im Ersten Weltkrieg Uniformierung und Ausrustung 1914 1918 Verlag Militaria Wien 2004 ISBN 3 9501642 5 1 Rest Ortner Ilmig Des Kaisers Rock im Ersten Weltkrieg Verlag Militaria Wien 2002 ISBN 3 9501642 0 0 Adjustierungsvorschrift fur das k u k Heer Teil I VII k u k Hofdruckerei Wien 1912 Johannes Denecke Tarnanstriche des deutschen Heeres 1914 bis heute Bernard amp Graefe Bonn 1999 ISBN 3 7637 5990 5 Robert J Marrion Donald S Fosten The German Army 1914 18 Osprey London 2003 ISBN 0 85045 283 X Nigel Thomas The German army in World War I Teil 3 1917 18 Osprey Oxford 2004 ISBN 1 84176 567 8 Laurent Mirouze Infanteristen des Ersten Weltkriegs Dissberger Dusseldorf 1990 ISBN 3 924753 28 8 Laurent Mirouze Stephane Dekerle Die franzosische Armee im Ersten Weltkrieg Ausmarsch 1914 Bd 1 Uniformierung Ausrustung Bewaffnung Verlag Militaria Wien 2007 ISBN 978 3 902526 08 3 H P Willmott Der Erste Weltkrieg Gerstenberg Verlag Hildesheim 2004 ISBN 3 8067 2549 7 Roger Phillips Jerome J Knap Sir Charles Ross And His Rifle Historical Arms Series No 11 Museum Restoration Service Ottawa mehrere Auflagen seit 1969 ISBN 0 919316 11 5 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Militaruniformen des Ersten Weltkrieges Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Militarische Ausrustung des Ersten Weltkrieges Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Waffen des Ersten Weltkrieges Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Kraus S 152 Kraus S 155 Kraus S 609 Kraus S 611 Kraus S 198 Kraus S 37 Kraus S 105 Kraus S 95 Kraus S 106 a b Max Schwarte Der grosse Krieg 1914 1918 Die Organisation der Kriegfuhrung Zweiter Teil Verlag Johann Ambrosius Barth Leipzig 1923 S 181 a b Gerhard Hirschfeld Gerd Krumeich Irina Renz Markus Pohlmann Enzyklopadie Erster Weltkrieg Verlag Ferdinand Schoeningh Paderborn 2003 S 864 Normalverordnungsblatt fur das k u k Heer 13 Abt 1544 ex 1909 vom 18 Juni 1909 Normalverordnungsblatt fur das k u k Heer 13 Abt 1654 ex 1914 vom 14 Juli 1914 Normalverordnungsblatt fur das k u k Heer 13 Abt 20091 ex 1915 vom 17 April 1915 Normalverordnungsblatt fur das k u k Heer 13 Abt 56878 ex 1916 vom 27 November 1916 Rest Ortner Ilmig Des Kaisers Rock im Ersten Weltkrieg S 176 ff Adjustierungsvorschrift fur das k u k Heer I Teil S 49 ff Rest Ortner Ilmig Des Kaisers Rock im Ersten Weltkrieg S 199 Adjustierungsvorschrift fur das k u k Heer I Teil S 76 Adjustierungsvorschrift fur das k u k Heer I Teil S 60 Rest Ortner Ilmig Des Kaisers Rock im Ersten Weltkrieg S 213 ff Rest Ortner Ilmig Des Kaisers Rock im Ersten Weltkrieg S 398 ff Siehe dort Rest Ortner Ilmig Des Kaisers Rock im Ersten Weltkrieg S 417 ff Rest Ortner Ilmig Des Kaisers Rock im Ersten Weltkrieg S 134 ff Mehmet Mihri Ozdogan Nation und Symbol Der Prozess der Nationalisierung am Beispiel der Turkei Campus Verlag Frankfurt Main 2008 S 262 Friedrich Wilhelm Deiss Der grosse Weltkrieg In Das Deutsche Soldatenbuch Bd 2 Verlag Melchior 1926 S 241 Technik und Wehrmacht Verlag E S Mittler Berlin 1913 S 89 Horizontblau Bleu horizon ist der in der Uniformkunde gelaufige Ausdruck fur das Blau der franzosischen Weltkriegsuniformen der zweiten Generation Knotel charakterisiert die Farbe als ein sehr helles graublau siehe Richard Knotel Herbert Knotel d J Herbert Sieg Handbuch der Uniformkunde Die militarische Tracht in ihrer Entwicklung bis zur Gegenwart 10 Auflage G Schulz Hamburg 1971 Nachdruck S 161 u o a b Laurent Mirouze Infanteristen des Ersten Weltkriegs Dissberger Dusseldorf 1990 ISBN 3 924753 28 8 S 58 William Wayne Giffin African Americans and the color line in Ohio 1915 1930 Ohio State University Press Columbus 2005 ISBN 0 8142 1003 1 S 83 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Militarische Ausrustung der Infanterie im Ersten Weltkrieg amp oldid 237884248