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Georg Johann Luger 6 Marz 1849 in Steinach am Brenner Tirol 22 Dezember 1923 in Fichtenau bei Berlin war ein osterreichischer Waffentechniker Er ist der Erfinder der Parabellum Pistole Georg v Luger 1906 Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung 2 Militarische Laufbahn 3 Zivile Laufbahn 4 Entwicklung der Parabellum 5 Ehrungen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseAusbildung BearbeitenSein Vater Bartholomaeus von Luger war ein Chirurg der nach Georgs Geburt mit seiner ganzen Familie in die italienischsprachige osterreichische Provinz Padua ubersiedelte um an der Universitatsklinik Padua zu lehren Georg wuchs mit Italienisch als zweiter Muttersprache auf und absolvierte Grundschule und Gymnasium in Padua Nach der Matura schickten die Eltern ihn nach Wien zuruck damit er die Handelsakademie besuche 1867 meldete er sich zur neu geschaffenen Ausbildung zum Reserveoffizier und ruckte als Einjahrig Freiwilliger zum Infanterieregiment 78 ein Militarische Laufbahn BearbeitenAm 1 Juni 1868 wurde er aufgrund seiner guten Leistungen beim Fechten Schwimmen in Telegraphie und in der Ausbildung neuer Rekruten zum Kadett Corporal befordert mit 1 Oktober zum Fahnrich Luger war ein exzellenter Schutze und stellte sein Konnen an der k u k Schiessschule in Bruckneudorf vielfach unter Beweis wo er wiederholt als Ausbilder eingesetzt wurde Hier begann auch sein wissenschaftliches Interesse an der Waffentechnik In zahlreichen Versuchsreihen testete und verbesserte er die fehleranfallige Borchardt Pistole so weit dass sie die Serienreife erlangte und als Parabellum Pistole von diversen Nationen als Ordonnanzwaffe eingefuhrt wurde Zivile Laufbahn BearbeitenNach vier Jahren Dienst in der Armee beendete Luger im Dezember 1871 seine militarische Laufbahn mit dem Dienstgrad eines Leutnants der Reserve als der er alle zwei Jahre die vorgeschriebenen Reservistenubungen ableistete Nach seiner Militarzeit arbeitete Luger zunachst als Bankangestellter in Wien und wechselte dann in das Management des hochnoblen Jockey Clubs Im Jahre 1873 heiratete er Elisabeth Josepha Dufek Aus der Ehe gingen drei Sohne hervor Georg Franz der spater Ingenieur wurde Julius Wilhelm Bartholomaeus der am 16 Marz 1880 geboren wurde und 1915 als Hauptmann im Ersten Weltkrieg fiel Friedrich Alexander Georg der am 26 April 1884 geboren wurde Seine letzten Lebensjahre verbrachte Luger in Fichtenau Entwicklung der Parabellum Bearbeiten nbsp Die von Luger entwickelte P08 Parabellum nbsp Patronen 7 65 und 9 mm Luger nbsp Pistole 08 Luger aus Dienstunterricht im Heere 1940 Georg von Luger wurde wahrend der 1870er Jahre mit Ferdinand Ritter von Mannlicher bekannt der ihn schliesslich aufgrund seiner Sprachkenntnisse und Weltgewandtheit als Handelsvertreter fur den Waffenerzeuger Deutsche Waffen und Munitionsfabrik AG vormals Ludwig Loewe amp Co in Berlin anwarb Luger sollte das von DWM gefertigte Mannlicher M118 Gewehr in den italienischen Markt einfuhren und sich daruber hinaus seiner eigentlichen Neigung der Waffenentwicklung widmen Im November 1894 fuhrte ihn eine Vortrags und Prasentationsreise zur Bewerbung neuer Produkte uber die Schweiz Deutschland und Belgien in die USA wo er auch der U S Navy die Borchardt C93 vorfuhrte Die Verkaufsergebnisse waren schleppend da die C93 haufig als zu gross zu schwer und schlecht ausbalanciert kritisiert wurde In Auswertung der Kundenwunsche entwickelte Luger in Berlin die C93 weiter Nach Belastungs und Hitzetests wurde ihm klar dass ein vollig neues Konzept erstellt werden musste aus dem der spater legendar gewordene Kniegelenkverschluss entstand Die neuartige Waffe wurde von den grossen Militarmachten zunachst zuruckgewiesen einerseits aus Kostengrunden andererseits weil man sie als zu kompliziert fur den Feldgebrauch einschatzte Der Durchbruch erfolgte nachdem die Schweizer Armee Lugers Entwurf bestellte und als erstes Militar einfuhrte und zwar als Modell 1900 im Kaliber 7 65 mm Parabellum Die Kaiserliche Marine folgte und fuhrte die Waffe im Jahr 1904 als Pistole 04 mit 15 cm Lauf und erstmals im 9 mm Kaliber ein Mit einem 10 cm Lauf wurde die nunmehr schon als Luger bekannte Waffe dann Anfang 1908 als Pistole 08 oder kurz P08 in der gesamten Kaiserlich Preussischen Armee eingefuhrt Der Erste Weltkrieg brachte dann Massenproduktion und weite Verbreitung der Pistole und begrundete den Weltruf von Waffe und der dazu konstruierten extrastark geladenen Patrone 08 die auch als 9 mm Parabellum 9 mm Luger oder 9 19 mm NATO bekannt ist Nicht zuletzt das durch den Kniegelenkverschluss bedingte typische Aussere der Waffe verhalf ihr zu einem hohen Wiedererkennungswert und machte den Namen Luger auch international zu einem Begriff Wahrend des Ersten Weltkrieges entwickelte Luger in Konkurrenz zur Mauser C96 eine Maschinenpistolenversion der P08 auch bekannt als Schnelle Luger auf der Basis des Artilleriemodells mit 21 cm Lauf und Trommelmagazin Nach dem verlorenen Weltkrieg ging auch das riesige Vermogen Lugers dahin denn wie fast alle damaligen Anleger hatte er in die sicher und gewinnbringend scheinenden Kriegsanleihen investiert die nunmehr wertlos waren 1919 wollte DWM Lowe den genialen aber unbequemen Konstrukteur loswerden und sich offensichtlich seine Patente aneignen Luger wurde fristlos gekundigt und aus seinen Laboratorien ausgesperrt Es folgte eine Klage und Prozessflut die 1922 zu seinen Gunsten entschieden wurde Die von Luger entwickelte P08 war auch bei der Deutschen Reichswehr eingefuhrt und im Zweiten Weltkrieg durch die P38 als Dienstwaffe der Wehrmacht abgelost Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die P08 noch lange von den Streitkraften und waffentragenden Behorden der Deutschen Demokratischen Republik der Republik Osterreich und zahlreicher anderer Staaten verwendet Ehrungen BearbeitenGedenkstein auf dem Friedhof Friedensaue in Schoneiche bei Berlin 1 Literatur BearbeitenWalter Hummelberger Luger Georg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 495 f Digitalisat Walter Hummelberger Luger Georg In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1972 S 356 Einzelnachweise Bearbeiten Gedenkstein fur Georg Luger eingeweiht auf www schoeneiche online deNormdaten Person GND 137890974 lobid OGND AKS VIAF 86060646 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Luger GeorgALTERNATIVNAMEN Luger Georg JohannKURZBESCHREIBUNG osterreichisch deutscher WaffentechnikerGEBURTSDATUM 6 Marz 1849GEBURTSORT Steinach am Brenner TirolSTERBEDATUM 22 Dezember 1923STERBEORT Fichtenau bei Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Luger amp oldid 230759083