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Das Lebel Modell 1886 frz Fusil d Infantrie Modele 1886 war uber drei Jahrzehnte vom Ende des 19 Jahrhunderts bis etwa 1916 das Standardgewehr der franzosischen Armee Nach der Entwicklung des rauchlosen Schiesspulvers Poudre B im Jahr 1886 war es das erste Muster das fur den Einsatz der neuen Munition konzipiert war Lebel Modell 1886Allgemeine InformationMilitarische Bezeichnung Le fusil de 8 mm modele 1886Einsatzland FrankreichEntwickler Hersteller Manufacture d armes de Chatellerault 1 Manufacture nationale d armes de St Etienne Manufacture nationale d armes de Tulle Manufacture d armes de ChatelleraultProduktionszeit 1886 bis 1920Waffenkategorie GewehrAusstattungGesamtlange 1307 mmGewicht ungeladen 4 2 kgLauflange 800 mmTechnische DatenKaliber 8 50 mm R LebelMogliche Magazinfullungen 8 3 beim Karabiner PatronenMunitionszufuhr integriertes Rohrenmagazin unter dem LaufFeuerarten EinzelfeuerAnzahl Zuge 4Drall linksVerschluss ZylinderverschlussLadeprinzip MehrladerListen zum ThemaGewehrgranate VB 1916 SchiessbecherLebel mit Granatgerat VB Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGeschichte BearbeitenDas von dem franzosischen Chemiker Paul Vieille 1886 entwickelte Poudre B eine Mischung aus Schiessbaumwolle Ather und Alkohol bot gegenuber dem zuvor verwendeten Schwarzpulver die etwa dreifache Explosionswirkung und sorgte fur eine Revolution in der Waffentechnik Die Patronengrosse konnte wesentlich verringert werden dadurch konnte vom Soldaten deutlich mehr Munition mitgefuhrt werden Gleichzeitig erhohte sich die Mundungsgeschwindigkeit der Waffen mit Auswirkungen auf Reichweite und Zielgenauigkeit Die Beeintrachtigung des Schutzen durch die vormals enorme Rauchentwicklung wurde beseitigt Die franzosische Regierung setzte sofort ein Komitee ein mit Oberst Nicolas Lebel als Leiter das eine angepasste Infanteriewaffe entwickeln sollte Innerhalb kurzester Zeit entstand das Modele 1886 als Basis wurde das Ordonnanzgewehr der franzosischen Marine das Fusil de Marine Mle 1878 System Kropatschek verwendet 2 Das Kaliber wurde von 11 auf 8 mm verringert und die Munition aus einem Rohrenmagazin zugefuhrt Eine verbesserte Version von 1893 erhielt den Namen Modele 1886 93 Trotz allem wies die Waffe diverse Mangel auf so benotigte der Schutze zum Nachladen des Rohrenmagazins geraume Zeit so dass er im Gefecht nach dem Verschuss der acht Patronen im Magazin im Prinzip einen Einzellader hatte Da die acht Patronen anfangs mit Maillechort Rundkopfgeschoss Balle M dann ab 1898 mit bronzenem Spitzgeschoss Balle D im Magazin Geschossspitze auf Zundhutchen gelagert wurden konnte es bei starken Erschutterungen oder Stossen zu Unfallen kommen Durch die Einfuhrung einer Patrone mit einer schmalen Rille am Boden anstelle des leicht gewolbten Hulsenbodens versuchte man im Ersten Weltkrieg dieses Problem zu beseitigen Ausserdem war das Zerlegen des Verschlusses ohne Werkzeug unmoglich und das Gewehr mit 1 35 m Lange zu sperrig Das Gewehr verfugte uber einen Hebel mit dem die Patronenzufuhr aus dem Magazin blockiert werden konnte so dass es als Einzellader funktionierte Wenn es die Gefechtssituation erforderte wurde das Magazin freigegeben und der Soldat hatte die volle Magazinkapazitat zur Verfugung Andere Staaten folgten mit eigenen Entwicklungen etwa das Deutsche Reich mit dem Kommissionsgewehr Mauser Modell 88 im System Mannlicher Danemark mit dem Krag Jorgensen von 1889 Russland mit dem Mosin Nagant von 1891 und Italien mit dem Carcano Modell 1891 Diese Gewehre verfugten gegenuber dem Rohrenmagazin des Lebel bereits uber deutlich leichter zu handhabende Magazine Nachdem Frankreich vor allem durch das deutsche Mauser Modell 98 waffentechnisch wieder weit ins Hintertreffen geraten war plante man ab 1909 mit dem Gewehr Meunier die Einfuhrung eines Selbstladegewehrs im randlosen 7 57 mm Kaliber Bedingt durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs kam es jedoch nie zu einer Massenfertigung dieser Waffe Ab 1915 wurde das Lebel Modell 1886 93 zuerst bei Kolonialtruppen und in der Fremdenlegion durch das Berthier Modell 1907 15 ersetzt Der kurzere Berthier Karabiner wurde bereits bei Kavallerie Artillerie und Pionieren verwendet Das Berthier hatte zwar die gleichen Abmessungen und den gleichen Verschluss wurde jedoch mit Drei Schuss Laderahmen des Mannlicher Systems geladen Die leergeschossenen Laderahmen fielen durch eine Offnung unten aus dem Magazin heraus Das Berthier erwies sich im Vergleich zum Lebel als etwas zuverlassiger Nach haufigen Beschwerden uber die zu geringe Magazinkapazitat wurde 1916 das Berthier Mle 1916 mit einem Funf Schuss Magazin eingefuhrt Wie das Berthier konnte das Lebel mit dem Gewehrgranatgerat VB Viven Bessieres ausgerustet werden Durch einen Umbau des Lebel 1915 wurde es den Schutzen in den Graben ermoglicht zu schiessen ohne aus dem Graben schauen zu mussen Geubten Schutzen war es moglich auf 400 m prazise zu treffen wenngleich Reichweiten von 3000 m moglich waren 3 Da nach dem Ersten Weltkrieg in Frankreich der Modernisierung der Bewaffnung zunachst wenig Prioritat zugemessen wurde blieb das Lebel Gewehr weiterhin in den Bestanden und wurde noch wahrend des Westfeldzugs eingesetzt Von 1935 bis 1940 wurden noch etwa 50 000 Karabiner Lebel Mle 1886 M93R35 zur Ausrustung von nordafrikanischen Kolonialtruppen gefertigt Als endgultiger Nachfolger der Gewehre im inzwischen vollig veralteten Lebel Kaliber war das 1936 eingefuhrte MAS 36 im Kaliber 7 5 54 mm vorgesehen Literatur BearbeitenWolfgang Finze Joachim Gortz Fremde Gewehre in deutschen Diensten 1914 1918 Books on Demand GmbH 2003 ISBN 3 8311 4609 8 Einzelnachweise Bearbeiten Maxim Popenker Lebel M1886 In Modern Firearms modernfirearms net abgerufen am 25 Juni 2022 englisch Ian McCollum French 1878 Marine Kropatschek Musee de l Armee Paris Le fusil modele 1886 93 dit fusil Lebel PDF 451 kB Memento vom 28 Oktober 2017 im Internet Archive mit Lebel Variante von 1915 fur Schutzengraben Seite 2Weblinks BearbeitenFranzosische Website mit Lebel 86 modifie 93 und Berthier 1907 15 Technische Detailbeschreibung aus dem L infanterie en un volume Manuel d instruction militaire Librairie Chapelot 1914Frankreich nbsp Handwaffen des franzosischen Heeres im Zweiten WeltkriegSeitenwaffen Star Model 14 MAB Model D Selbstladepistole Modell 1935A Selbstladepistole Modell 1935SGewehre undKarabiner Lebel Modell 1886 Berthier Gewehr MAS 36 MAS 49Maschinenpistolen Erma EMP MAS 38Maschinengewehre Hotchkiss M1909 Hotchkiss M1914 Hotchkiss M1922 MAC 24 29 Hotchkiss M1929 MAC 31Granatwerfer Brandt Mle 27 31 Brandt Mle 1935Handgranaten Handgranate F1 Viven BessieresPanzerabwehr Panzerbuchse Boys Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lebel Modell 1886 amp oldid 237246102