www.wikidata.de-de.nina.az
Maximilian von Lerchenfeld Kofering 13 August 1799 in Munchen 3 November 1859 in Wien war ein bayerischer Diplomat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang 2 Burschenschaft 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Maximilian von Lerchenfeld Kofering wurde als Sohn des Grafen Maximilian Emanuel von Lerchenfeld 17 Januar 1772 in Munchen 19 Oktober 1809 in Kassel bayerischer Gesandter am koniglich westfalischen Hof und dessen Ehefrau Grafin Maria Anna Philippine Walburga von Lerchenfeld Kofering geborene Groschlag 21 Juli 1775 in Dieburg 17 Juni 1854 in Wien Tochter von Friedrich Carl Willibald von Groschlag zu Dieburg und letzte Nachkommin des Groschlag schen Adelsgeschlechtes Palastdame der Konigin von Bayern Karoline von Baden geboren Seine Mutter besass die Burg Klein Zimmern Er hatte eine leibliche Schwester Ernestina Johanna Baptista von Lerchenfeld Kofering 14 Dezember 1798 28 Dezember 1863 in Wien Aus einer Liaison seines Vaters mit Therese zu Mecklenburg verheiratet mit Karl Alexander von Thurn und Taxis waren mehrere Kinder hervorgegangen die von der letzten Groschlag Tochter in die Familie aufgenommen wurden sie lebten in deren Munchner Palais Lerchenfeld oder im Wasserschloss Kofering Georg von Stockau 1806 1865 verheiratet mit Franziska Grafin von und zu Funfkirchen 23 Juli 1801 in Wien 14 Mai 1870 in Napajedla Maximilian von Straka 10 Juni 1807 in Frankfurt am Main 12 Dezember 1845 in Surakarta auf Java Oberleutnant im niederlandisch indischen Militardienst 1 Elise Therese von Straka 10 Juni 1807 in Frankfurt am Main 19 Februar 1875 ebenda Amalie von Lerchenfeld 1808 1888 Luise Therese von Straka 28 September 1809 10 Jul 1872 in Freiburg im Breisgau Wahrend seines Aufenthaltes in Bayern 1834 lernte er Isabella Philippine 30 Oktober 1817 in Buxheim Schwaben 28 September 1889 in Vagen bei Feldkirchen Westerham Tochter des 1830 verstorbenen Friedrich Waldbott von Bassenheim kennen er verlobte sich mit ihr am 20 Dezember 1834 und heiratete sie am 14 Mai 1835 Unmittelbar nach der Hochzeit kehrte er mit seiner Gemahlin nach St Petersburg zuruck Gemeinsam hatten sie funf Kinder Maria Anna Nikolaia 29 Mai 1836 in Sankt Petersburg unbekannt verheiratet mit Heinrich Johann Clemens Graf von Boos zu Waldeck 3 Februar 1828 1865 preussischer Leutnant im 9 Landwehrhusarenregiment Ludwig koniglich bayerischer Kammerjunker und Nachfolger seines Vaters in der Majoratsherrschaft und der erblichen Reichsratswurde Er war verheiratet mit Klara Elisabeth Maria Sophia 13 August 1848 in Kokenhusen Lettland 2 Juni 1945 in Kofering eine Tochter von Otto von Bray Steinburg ehemaliger Ministerratsvorsitzender ihr Sohn Hugo Graf von und zu Lerchenfeld auf Kofering und Schonberg wurde spater bayerischer Ministerprasident Aussenminister und Justizminister Sophie Karolina 7 Dezember 1838 in Kofering 22 Januar 1842 Hugo 1843 1925 bayerischer Staatsrat und Gesandter am preussischen Hof Maximilian Josef Emmanuel 4 Februar 1846 in Munchen 30 Dezember 1913 in Arco Trentino Er wurde in der Familiengruft in Kofering bestattet die sich in einer eigenen Kapelle der Pfarrkirche befindet Werdegang Bearbeiten Maximilian Joseph von Lerchenfeld Kofering erhielt seine schulische Ausbildung im elterlichen Haus durch den Hauslehrer Augustin Archibald MacIver ein katholischer Geistlicher aus dem Schottenkloster Kloster St Peter in Regensburg der spater der Erzieher des damaligen Kronprinzen Maximilian II war spater wurde er Domkapitular sowie Dompropst in Regensburg Bereits 1815 bestand er die Gymnasialabsolutorialprufung in Regensburg und studierte anschliessend in den Jahren 1816 und 1817 am Lyzeum in Munchen und horte dort Vorlesungen bei den Professoren Rektor Cajetan Weiller in Philosophie Karl Wilhelm Friedrich von Breyer in Geschichte Spotte in Mathematik Thaddaus Siber in Physik und Friedrich Thiersch in Philologie Am 4 November 1817 begann er ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universitat Wurzburg und studierte dort fur zwei Jahre dort horte er Vorlesungen unter anderem bei Gallus Aloys Kaspar Kleinschrod Johann Adam von Seuffert Sebald Brendel 1780 1844 Wilhelm Joseph Behr und Johann Nepomuk von Wenning Ingenheim 1790 1831 Von 1819 auf 1820 absolvierte er sein Studium an der Universitat Landshut und kehrte fur das Sommersemester 1820 nach Wurzburg zuruck Er schloss das Studium am 29 August 1820 ab In diesem Jahr wurden ihm auch am 12 Oktober von der bestellten Vormundschaft seine Guter ubergeben so dass er selbstandiger Herr und Besitzer seiner Guter wurde Am 1 November 1820 begann er ein Praktikum beim Landgericht Stadtamhof in Regensburg weil er gerne in den Staatsdienst treten wollte Konig Maximilian I ernannte ihn am 21 Oktober 1821 zum Kammerherrn Aufgrund seiner guten Note im Staatsexamen konnte er sich den Zweig des Staatsdienstes selbst wahlen und entschied sich fur die Diplomatie Darum nahm er in den Jahren 1822 und 1823 den Kanzlei Access darunter versteht man bei Gerichtshofen und Kollegien die Erlaubnis an ihren Verhandlungen teilzunehmen ohne deren wirkliches Mitglied zu sein bei der Regierung in Munchen sechs Monate spater praktizierte er noch im Ministerium des konigliches Hauses und des Ausseren und kam im Dezember 1824 als Attache zur koniglichen Gesandtschaft nach Paris Sein dortiger Vorgesetzter war der konigliche Gesandte am Tuilerienhof Graf Franz Gabriel von Bray der ihn aktiv an den jeweiligen Geschaften teilnehmen liess In der Zeit in der er sich in der Gesandtschaft in Paris befand von Dezember 1824 bis April 1826 nahm er an den Kronungsfeierlichkeiten Karls X in Reims teil In dieser Zeit nutzte er auch einen bewilligten Urlaub zur Reise nach England Im November 1826 wurde er zum Legationssekretar in Sankt Petersburg ernannt konnte den Dienst dort jedoch erst im Mai 1827 antreten weil ihn anfangs Privatgeschafte zuruckhielten und spater musste er beim Ordensfest des Heiligen Georg personlich anwesend sein um den Ritterschlag zu empfangen In Russland blieb er mit Unterbrechungen bis Dezember 1839 im ersten Jahr noch als Legationssekretar bei dem koniglichen Gesandten Freiherr Friedrich August von Gise der spater Aussenminister wurde Von Ende 1831 bis 1832 vertrat er den abwesenden Gesandten als Geschaftstrager Ab dem 1 April 1832 war er ausserordentlicher Gesandter und bevollmachtigter Minister Nach einem Jahr wahrend seines Aufenthaltes wurde er selbstandiger Vorstand der Gesandtschaft und fuhrte als solcher die Geschafte wahrend der Zeitereignisse wie die turkischen Feldzuge in den Jahren 1828 und 1829 wahrend der Unterhandlungen wegen der Thronbesteigung des Konigs Otto von Griechenland hierfur erhielt er den koniglich griechischen Erloser Orden wahrend der Julirevolution von 1830 und des polnischen Novemberaufstandes 1830 1829 erhielt er von seinem Konig Ludwig I den Auftrag nach Schweden zu reisen und blieb bei dieser Gelegenheit sechs Wochen am Hof in Stockholm und wohnte am 21 Dezember 1829 der Kronung der Konigin von Schweden Desiree Clary deren Schwiegertochter Josephine von Leuchtenberg eine Enkelin des bayerischen Konigs bei Der schwedische Konig verlieh ihm wahrend seines Aufenthaltes erst das Ritterkreuz und spater das Grosskomturkreuz des Nordstern Ordens Seine Verdienste bei den Unterhandlungen uber die griechische Frage fuhrten zur Verleihung des koniglich griechischen Erloser Ordens durch Konig Otto 1838 besuchte ihn die Kaiserin von Russland Charlotte von Preussen mit ihrer jungsten Tochter der Grossfurstin Alexandra Nikolajewna Romanowa in Kofering als er sich dort fast ein ganzes Jahr aufhielt Im April 1839 empfing er den Grossfursten und Thronfolger Alexander II in Braunau am Inn an der bayerischen Grenze Im Fruhjahr 1839 kehrte er nach St Petersburg zuruck um dort am 2 Juli als koniglicher Gesandter an der Vermahlung des Herzogs Maximilian de Beauharnais mit der Grossfurstin Marija Nikolajewna Romanowa eine Tochter des russischen Zaren Nikolaus I und der Prinzessin Charlotte von Preussen teilzunehmen Im Herbst 1839 wurde er auf eigenes Ersuchen zum bayerischen Gesandten in Berlin ernannt Er verliess St Petersburg am 4 Dezember 1839 und trat seinen neuen Dienst im Marz 1840 an und uberreichte dem preussischen Konig Friedrich Wilhelm III seine Akkreditierung der kurz darauf am 7 Juni 1840 verstarb so dass Maximilian von Lerchenfeld Kofering an den folgenden Thron und Regierungswechseln teilnahm Wahrend seines Aufenthaltes in Berlin entwickelte sich eine intensive Freundschaft zum russischen Gesandten Freiherr Peter von Meyendorff der mit der Schwester des Grafen Karl Ferdinand von Buol Schauenstein verheiratet war 1842 hielt er als Brautwerber fur den Kronprinzen von Bayern Maximilian II Joseph um die Hand der Prinzessin Marie von Preussen an und unterzeichnete den Ehevertrag mit den preussischen Ministern und Staatsmannern Wilhelm zu Sayn Wittgenstein Hohenstein Heinrich von Bulow und Anton zu Stolberg Wernigerode 1845 wurde die Pertinenz zweier seiner Guter Kofering und Gebelkofen mit dem Wasserschloss Gebelkofen hergestellt so dass sie als Fideikommiss anerkannt wurden und zum Titel der erblichen Reichsratswurde fuhrten so dass er 1845 in die Kammer der Abgeordneten eingefuhrt wurde Auf seinem Gesandtschaftsposten in Berlin schloss er mit mehreren auswartigen Staaten von ihm vorbereitete Vertrage so zum Beispiel einen Freizugigkeitsvertrag zwischen der Krone Bayern und den Vereinigten Staaten von Nordamerika so dass sich mehr Auswanderungswillige die Uberfahrt leisten konnten einen Handelsvertrag zwischen den Kronen Bayern und Portugal einen Handels und Schifffahrtsvertrag zwischen dem Zollverein und dem Konigreich Sardinien und einen Freizugigkeitsvertrag zwischen Bayern und Schweden 1848 wurde er Augenzeuge der Ereignisse wahrend der Marzrevolution 1848 in Berlin Im gleichen Monat erlebte er die Abdankung seines Konigs Ludwig I dessen Thronfolger Maximilian II Joseph akkreditierte ihn weiterhin als Gesandten in Berlin Er erlebte 1849 dass Preussen den militarischen Konflikt der Schleswig Holsteinische Erhebung gegen Danemark forderte und zog daraus die Schlussfolgerung Preussen verfolgte eine Politik welche wenigstens fur zweifelhaft angesehen wurde indem man dafur hielt dass es durch sein Streben nach Machtvergrosserung der Revolution Vorschub leiste 1848 erhielt er das Grosskreuz des Orden vom Heiligen Michael 2 Im Februar 1849 wurde er von seinem Konig nach Frankfurt gesandt um dort mit dem Ausschuss der Nationalversammlung die deutsche Verfassungsfrage zu vereinbaren allerdings scheiterten alle Bemuhungen eine Foderativverfassung zu vereinbaren weil das Parlament einen Einheitsstaat bilden wollte und so kehrte er nach der Kaiserwahl am 28 Marz 1849 nach Berlin zuruck Im Mai 1849 nahm er an weiteren Konferenzen teil die unter dem Vorsitz des Generals Joseph von Radowitz den gescheiterten Verfassungsentwurf in veranderter Form mit einem Einheitsstaat unter preussischer Leitung durchsetzen sollte Bayern zog sich gemeinsam mit Osterreich jedoch von den Verhandlungen zuruck und im Oktober 1849 erfolgte dann seine Abberufung aus Berlin er wurde anschliessend Gesandter am kaiserlichen Hof in Wien Als bayerischer Bevollmachtigter verhandelte er in Wien uber verschiedene Vertrage wie beispielsweise uber den Ausbau der Eisenbahn und der Telegrafen Verbindungen Mit Felix zu Schwarzenberg verhandelte er noch mundlich kurz vor dessen Tod uber die Schifffahrt der unteren Donau und einige Grenzberichtigungen zwischen beiden Staaten Diese Verabredungen wurden dann mit dem Nachfolger Karl Ferdinand von Buol Schauenstein vertraglich vereinbart Er nahm auch gemeinsam mit dem koniglichen Ministerialrat Friedrich von Hermann an der im Winter 1852 eroffneten Wiener Zollkonferenz teil Er war an den Verhandlungen des Ehevertrages des Kaisers Franz Joseph und der koniglichen Prinzessin Elisabeth aus der herzoglichen Linie beteiligt und unterzeichnete diese mit Anlasslich der Vermahlung der beiden am 24 April 1854 erhielt er vom Kaiser das Grosskreuz des Osterreichisch kaiserlichen Leopold Ordens Fur die Donau Schifffahrt unterzeichnete er am 7 November 1857 den Donau Schifffahrts Akt Bei seinem Tod war er Grosskreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone und des Verdienstordens vom Heiligen Michael Burschenschaft BearbeitenEr war Mitglied der akademischen Verbindung Bavaria und der 1818 in Wurzburg gegrundeten Allgemeinen Deutschen Burschenschaft Er war in verschiedene Duelle verwickelt und erhielt bei einem Duell durch einen scharfen Sabel eine bedeutende Gesichtswunde deren Narbe er sein Leben lang trug Bei einem weiteren Pistolenduell bei dem er als Sekundant fungierte wurde Graf Georg Max Joseph Casimir von Hegnenberg Dux 1801 1819 am 14 Februar 1819 todlich verletzt Dies fuhrte dazu dass der Duellant mit sechs Monaten und Maximilian von Lerchenfeld Kofering mit 4 5 Monaten Festungshaft in der Festung Marienberg in Wurzburg bestraft wurden Literatur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 3 I L Winter Heidelberg 1999 ISBN 3 8253 0865 0 S 276 277 Maximilian von Lerchenfeld Kofering in Allgemeine Zeitung Beilage zur Nr 22 v 22 Januar 1860 und Beilage zur Nr 23 v 23 Januar 1860 Augsburg 1860 Einzelnachweise Bearbeiten Heraldisch genealogische Zeitschrift Organ d Heraldisch Genealogischen Vereins Adler in Wien Braumuller 1871 google de abgerufen am 15 Oktober 2018 Pfalz Regierungsbezirk Regierungsbezirk Pfalz Koniglich bayerisches Amts und Intelligenzblatt fur die Pfalz 1848 1848 google de abgerufen am 15 Oktober 2018 VorgangerAmtNachfolgerFriedrich August von Gisekonigl Bayerischer Gesandter in Sankt Petersburg 1832 1839Franz Oliver von Jenison WalworthFriedrich von Luxburgkonigl Bayerischer Gesandter in Berlin 1839 1849Konrad Adolf von MalsenFriedrich von Luxburgkonigl Bayerischer Gesandter in Wien 1849 1859Otto von Bray SteinburgNormdaten Person GND 116947217 lobid OGND AKS VIAF 13071873 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lerchenfeld Kofering Maximilian vonALTERNATIVNAMEN Lerchenfeld Kofering Maximilian von Kofering Alfons von Lerchenfeld Lerchenfeld Kofering Maximilian Joseph vonKURZBESCHREIBUNG deutscher DiplomatGEBURTSDATUM 13 August 1799GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 3 November 1859STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maximilian von Lerchenfeld Kofering amp oldid 220118887