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Die romisch katholische Wallfahrtskirche Maria Lebing in der Gemeinde Hartberg ist der Vollendung Mariens Himmelfahrt geweiht 1 2 Sie ist ein Benefizium der Pfarre Hartberg und steht unter Denkmalschutz Listeneintrag Wallfahrtskirche Maria LebingInnenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wallfahrt 3 Ausstattung 3 1 Presbyterium 3 2 Kanzel 3 3 Orgel 3 4 Pestkapelle 3 5 Johannes Nepomuk Kapelle 4 Fresken 4 1 Chorraum 4 2 Langhaus 4 3 Pestkapelle 4 4 Johannes Nepomuk Kapelle 4 5 Aussenfassade 5 Glocken 6 Renovierungen 7 Sagen 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahr 1409 wurde auf einem romischen Grabfeld dem Lebern 3 eine fruhgotische Kirche errichtet Das heutige Hauptschiff ist mit dieser ursprunglichen Kirche identisch Eine aus dem Jahr 1721 stammende Gedenktafel in der Sakristei beschreibt dass der Seckauer Bischof Friedrich II von Perneck im Jahre 1409 den Altar zu Ehren der Heiligsten Dreifaltigkeit und zum Lob der Gottesmutter Maria geweiht hat 4 1472 wurde die Kirche in Richtung Hochaltar verlangert 1682 wurde im Suden die Pestkapelle von den Burgern der Stadt Hartberg angebaut 1733 wurde die Nordkapelle mit dem achteckigen Turm fertiggestellt Davor besass die Kirche einen holzernen Dachreiter welcher als Glockenturm fungierte 1744 wurde begonnen den gotischen Innenraum in ein prachtvolles spatbarockes Gotteshaus umzugestalten Dabei wurden die gotischen Architekturelemente Gewolberippen Dienste und deren Kapitelle bzw Konsolen abgeschlagen Die gotischen Fenster wurden verkleinert bzw zugemauert Neben der Johannes Magdalenenkirche und der Kreuzkirche sollte 1788 unter Kaiser Josef II in Hartberg auch die Kirche Maria Lebing geschlossen und abgetragen werden Dem nachdrucklichen Eintreten aller geistlichen und weltlichen Verantwortlichen ist es zu verdanken dass die Kirche erhalten werden konnte Bei Renovierungsarbeiten im Jahr 1988 wurden neben zugemauerten gotischen Fenstern auch ein gotischer Tabernakel Sakramentshauschen und eine gotische Nische fur eine Priesterbank freigelegt Wegen der Nahe zum heutigen Friedhof dient die Kirche heute hauptsachlich der Feier der Begrabnismessen Wallfahrt BearbeitenDie Kirche Maria Lebing wurde bald zur Wallfahrtskirche und war bis in die Mitte des 19 Jahrhunderts der Lieblingswallfahrtsort der Region Plagenbilder im Presbyterium zeigen die Angste der Menschen Maria als Gnadenmutter mit dem Kind ist uber den Plagen dargestellt Votivbilder zeugen davon dass Viele in personlichen Noten erhort und geheilt wurden Das Lebinger Gnadenbild zeigt Maria die in der linken Hand ein Zepter und am rechten Arm das Kind mit einem Apfel in seiner linken Hand tragt Seit 13 Mai 1977 finden am 13 eines jeden Monats Monatswallfahrten statt Ausstattung BearbeitenPresbyterium Bearbeiten Hochaltar Der barocke Hochaltar nach dem Vorbild des Altars der Stiftskirche in Vorau 1747 wahrscheinlich von Remigius Horner geschaffen nimmt beinahe das gesamte Chorrund ein Fur seine Aufstellung 1744 wurden die Apsisfenster zugemauert Den unteren Teil des Hochaltares bildet der Tabernakel der von Engeln umgeben ist Uber dem Tabernakel zeigt sich Christus als Osterlamm Die Mitte des Hochaltares bildet die aus dem 15 Jahrhundert stammende Gnadenstatue die 1784 barock uberarbeitet wurde Zwei Engel ziehen den Vorhang auf sodass die konigliche Mutter mit Kind vor der Gottessonne sichtbar wird An den Seiten der Gnadenstatue stehen Statuen die 1749 von Philipp Jakob Straub geschaffen wurden Links finden sich Statuen von Johannes dem Taufer und Josef von Nazaret rechts Statuen der heiligen Anna und des heiligen Joachim Daruber ist Gott der Vater dargestellt daruber schwebt der Heilige Geist als Taube Altar Die gotische Altarplatte wurde 1988 bei Renovierungsarbeiten beim nordlichen Seitenausgang wiederentdeckt Die Steinquader des Unterbaus werden durch Edelstahlstege betont Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten weihte Bischof Johann Weber 1988 nach der 138 Monatswallfahrt den neuen Altartisch der von Manfred Fuchsbichler aus Graz gestaltet worden ist Seitenaltare Der sudliche Seitenaltar ist dem Wetterpatron Donatus gewidmet Ihm zur Seite stehen der heilige Patrizius und der heilige Florian Der nordliche Seitenaltar zeigt im Altarbild die Darstellung der Steinigung des heiligen Stephanus die von Statuen der Heiligen Franz Xaver und Antonius von Padua flankiert wird Kanzel Bearbeiten nbsp KanzelDie Kanzel wurde 1746 bis 1747 vom Grazer Bildhauer Mathias Leitner geschaffen der auch die Kanzel in der Stadtpfarrkirche Hartberg schuf An den drei Seiten des Kanzelkorbes befinden sich Reliefs der Heiligen Drei Konige Die Kanzelbrustung zieren vier Engel Weisheitsengel mit den 10 Geboten Glaubensengel mit dem Kreuz Hoffnungsengel mit dem Hoffnungsanker Liebesengel mit leeren Handen An der Unterseite des Schalldachs ist die Hl Geisttaube als Sonne am Kanzeldach sind die vier Evangelisten und daruber Gott der Vater als Schopfer der Welt dargestellt Orgel Bearbeiten Die Orgel wurde 1721 vom Grazer Orgelbauer Andreas Schwarz gebaut und 1976 restauriert 3 5 Pestkapelle Bearbeiten Die Errichtung von Altar und Kapelle in den Jahren 1680 bis 1682 geht auf ein Gelobnis der Hartberger Burgerschaft an die Gottesmutter zu Lebing fur die Verschonung vor der 1679 in Hartberg grassierenden Pest zuruck Der Altar geschaffen vom Hartberger Burger Franz Seidl zeigt im Mittelbild von Thomas Lang unter der auf einer Wolken thronenden Dreifaltigkeit eine Ansicht der Stadt Hartberg mit Stadtmauer und Wehrturmen aus dem Jahre 1713 Die Pestheiligen sind rund um das Mittelbild angeordnet Die Heiligen Sebastian und Rochus stehen beiderseits des Altars die heilige Rosalia liegt in einer Nische darunter Im Aufsatz findet sich ein Bild der Heiligen Familie mit Anna Maria Jesuskind Johannesknaben Josef und Joachim Am Dachgesims an der Aussenmauer der Pestkapelle sind funfzehn Fratzenkopfe angebracht die die Laster der Menschheit verkorpern Drei der ostseitigen Fratzenkopfe sind seit der Erweiterung der Sakristei in den Jahren 1746 bis 1747 durch das Dach verdeckt nbsp Johannes Nepomuk KapelleJohannes Nepomuk Kapelle Bearbeiten Als Pendant zur 1682 errichteten Pestkapelle erbaute Remigius Horner 1732 bis 1733 an der Nordseite die Johannes Nepomuk Kapelle und fuhrte daruber den Turm mit einem Zwischengeschoss und einem achteckigen Glockengeschoss mit Zwiebelhelm hoch Das Altarbild zeigt den knienden heiligen Johannes Nepomuk von Engeln umgeben und das Bose gefesselt am unteren Bildrand Zwei kleine Statuen von Simon Petrus und Paulus stehen beiderseits des Altarbilds Fresken BearbeitenDie durch das Abschlagen der gotischen Gewolberippen und Wanddienste geschaffenen grossen Decken und Wandflachen boten Platz fur eine grosszugige und einheitliche Ausschmuckung mit Fresken 1770 vergab Pfarrer Christoph Max Jochlinger den Auftrag zur Ausmalung der Kirche an Maler Joseph Adam Ritter von Molk der die Arbeiten 1772 zum 300 jahrigen Bestand der Wallfahrtskirche vollendete Molk schuf einen Marienzyklus der sich uber die ganze Kirche verteilt wobei er auf die Architektur des Kirchenraumes Rucksicht nahm und die Zwischenfelder mit pastellfarbigen Dekorationsmalereien aus Rocaillen Girlanden und Rahmenwerk fullte Chorraum Bearbeiten nbsp Fullhorn uber der Stadt HartbergDie Fresken im Chorraum werden dem himmlischen Wirken Mariens gewidmet Am Chorgewolbe ist Maria als Furbitterin fur Hartberg mit einer Ansicht der Stadt am unteren Rand dargestellt Maria verweist dabei nicht nur auf die Stadt sondern auch auf die Gottes und Nachstenliebe der darin wohnenden Menschen als deren Zeichen der Engel eine Schale mit brennenden Herzen empor tragt Wahrend Gott der Vater die Hand segnend erhebt streckt Christus Maria die linke Hand entgegen Gleichzeitig giesst ein Engel ein Fullhorn mit Ahren und Trauben uber der Stadt aus und ein zweiter Engel ein Schild mit einem Marienmonogramm in der Hand wendet sich gegen die am unteren Rand erscheinenden Plagen Diese Plagen sind Krieg und Turkenbedrohung Turban und Stab mit Mondsichel aber auch Hungersnot und Seuchen am Boden liegende Gestalten von denen sich der Hungernde selbst in den Unterarm beisst Im Chorraum wird Maria als Helferin und Furbitterin in allen Noten gezeigt Nordseite Feuer und Hagel Sudseite Hochwasser und Erdbeben Langhaus Bearbeiten Im Langhaus werden markante Stationen des irdischen Lebens Mariens dargestellt Maria Geburt Ihr Vater Joachim halt die neugeborene Maria in seinen Handen Ihr Kopf wird von einem Lichtstrahl und einem Kranz aus Sternen umleuchtet Dahinter ruht ihre Mutter Anna begleitet von einer Hebamme im Wochenbett wahrend daruber ein Putto das Marienmonogramm emporhalt Tempelgang Mariens Im Zwickel uber der Pestkapelle findet sich die Darstellung des Tempelgang Mariens Maria schreitet als dreijahriges Kind die Treppe zum Tempel empor wo der Hohepriester sie erwartet Vermahlung Marias Im grossen Deckenbild im Langhausgewolbe reichen sich Maria und Josef die Hande Zwischen ihnen steht der Hohepriester und segnet den Bund An der linken Seite verfolgen zwei Manner und drei Frauen das Geschehen Die vorderste der Frauen halt einen Korb mit der Taube in der Hand die bei der Erwahlung des Josef als Brautigam erschienen war Der weisshaarige bartige Mann und die Frau daneben stellen wahrscheinlich die Eltern Marias dar Hinter einem herabfallenden Teppich an der rechten Seite sitzt ein bartiger Mann der mit leicht dem Geschehen zugeneigtem Haupt in der Bibel liest Zwei weitere Gestalten ein junger und ein alter Mann im dahinterliegenden Raum erganzen die Vermahlungsszene Maria Verkundigung Die Verkundigung des Erzengels Gabriel an Maria wird an der Sudseite der Orgelempore dargestellt Maria Heimsuchung also die Begegnung der schwangeren Maria mit der schwangeren Elisabeth findet sich an der Nordseite der Orgelempore Hinter den Frauen stehen ihre Manner Josef und Zacharias Traum des Josef Im Traum wurde Josef vom Engel aufgetragen Maria nicht zu verlassen Sudseite unter der Orgelempore Flucht aus Agypten An der Nordseite unter der Orgelempore Die Heilige Familie bei einer Rast bei einem schutzenden Felsen Das Christuskind sitzt auf dem Schoss Mariens und spielt mit Josef Tod Mariens an der Westwand uber der Orgelempore Himmelfahrt der Gottesmutter Im grossen Deckenbild im Langhausgewolbe und uber der Orgelempore ist in einer Landschaft mit Felsen Pinien und Palmen die Himmelfahrt Mariens dargestellt Rund um den leeren Sarkophag gruppieren sich die Apostel so dass sie ein nach oben weisendes Dreieck bilden An der Spitze die auch die Bildmitte ist sitzt Maria auf einer Wolke und wird von Engeln zu Jesus mit ausgebreiteten Arme emporgetragen Ein Engel hinter ihm halt das Kreuz als Zeichen des Sieges uber den Tod Das Fresko ist am rechten unteren Rand signiert Pestkapelle Bearbeiten nbsp Der zurnende Jesus von seiner Mutter Maria besanftigt und zuruckgehaltenAn der Ostwand der Pestkapelle ist in einer seltenen Darstellung zu sehen wie der zurnende Christus von seiner Mutter Maria besanftigt und zuruckgehalten wird das Blitzbundel des Unheils vollends auf die als glaserne Kugel erscheinende Welt zu schleudern Im Deckenfresko erscheint auf Furbitte der Heiligen ein Engel als Abgesandter mit einem ebensolchen Blitzbundel dass er nun aktiv auf den auf der Erde wutenden Sensenmann schleudert Johannes Nepomuk Kapelle Bearbeiten Molk hat auch hier das Kapellenthema aufgegriffen das Deckenfresko zeigt den Tod des heiligen Johannes in der Moldau und das Wunder seiner Auffindung Aussenfassade Bearbeiten An der Aussenseite zeigt ein Ovalmedaillon uber dem Kirchenportal Maria als Immakulata Glocken BearbeitenVon 1765 an erklangen im achteckigen Turm funf Glocken ab 1953 zwei Unbefleckte Empfangnis Hl Josef und seit 1983 eine dritte Glocke Johannes Paul II Renovierungen BearbeitenAussenrenovierungen 1841 1867 1956 Innenrenovierungen 1962 1964 Letzte Sanierung 1987 1988Sagen Bearbeiten Im Jahr 1532 sturmten Turken in die damals noch gotische Kirche und wollten sie plundern Sie griffen auch nach der Gnadenstatue Da wurden Blick und Gebarde der Madonna so zurnend dass die wilden Gesellen in Schrecken und Angst aus der Kirche jagten nach J Freismuth Im Jahr 1704 brachen Kuruzzen in die Kirche ein zertrummerten die Turen und wollten die Gnadenstatue vom Altar zerren In diesem Augenblick neigte sich die Madonna gegen die Frevler Sie waren sprachlos und verliessen mit wildem Geschrei das Gotteshaus Die Wallfahrtskirche blieb dadurch verschont das Benefiziatenhaus wurde aber niedergebrannt nach F Hausman Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Lebing Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten 850 Jahre Lebendige Pfarre Hartberg PDF 20 0 MB Abgerufen am 17 September 2012 Benefizium Lebing Katholische Kirche Steiermark gt Pfarren gt Dekanat Hartberg a b Wallfahrtskirche Maria Lebing Abgerufen am 17 September 2012 Kirchenfuhrer Maria Lebing Computergestutzte Orgeldokumentation in Osterreich Abgerufen am 17 September 2012 47 269824 15 967011 Koordinaten 47 16 11 4 N 15 58 1 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Lebing amp oldid 229255653