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Marhof ist ein Ort in der Weststeiermark in Osterreich Er war bis Ende 2014 eine Gemeinde mit 1048 Einwohnern Stand 31 Oktober 2013 1 im Bezirk Deutschlandsberg Gerichtsbezirk Deutschlandsberg in der Steiermark Im Rahmen der steiermarkischen Gemeindestrukturreform wurde Marhof ab 2015 mit den Gemeinden Stainz Stallhof Stainztal Rassach und Georgsberg zusammengeschlossen 2 die neue Gemeinde fuhrt den Namen Stainz weiter Grundlage dafur ist das Steiermarkische Gemeindestrukturreformgesetz StGsrG 3 Wappen der fruheren Gemeinde Marhof Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Sporiroaofen 2 2 Absetzwirt 2 3 Tropfsteinhohle 3 Bevolkerung 3 1 Bevolkerungsstruktur 3 2 Bevolkerungsentwicklung 4 Wirtschaft und Infrastruktur 5 Politik 5 1 Gemeinderat 5 2 Wappen 6 Kultur und Sehenswurdigkeiten 7 Weblinks 8 Einzelnachweise 9 Historische LandkartenGeografie BearbeitenLage Bearbeiten Marhof besteht aus vier Katastralgemeinden Wichtigste Bache sind der Theussenbach der Sierlingbach und der Rainbach die alle in den grossten Bach des Gebietes den Stainzbach munden Wichtige Erhebungen sind der Rosenkogel 1362 m Mothiltor 1240 m und der im Grenzgebiet zu Kloster und Edelschrott liegende Reinischkogel 1463 m Die Gesteine auf denen Marhof liegt gehoren zum Koralmkristallin und sind wissenschaftlich eingehend untersucht 4 Nachbarorte Bearbeiten Greisdorf St Stefan ob StainzKloster Edelschrott nbsp GeorgsbergBad Gams StainzGeschichte BearbeitenErste einzelne Funde auf dem Gemeindegebiet sind aus der Romerzeit erhalten als hier die Noriker ein keltischer Stamm siedelten Moglicherweise wurde die Heilquelle des heutigen Bad Sauerbrunn im Westen von Marhof bereits von den Romern genutzt Im 13 Jahrhundert wurde nordwestlich von Marhof oberhalb des Sauerbrunn und Theussenbachgrabens die Burg Wessenstein erbaut Urkundlich erwahnt wird sie erstmals 1245 Die Burg schutzte dabei den Weg von Stainz uber Herzogberg Aiblwirt oder zwischen Rosen und Reinischkogel Absetzwirt bis zur Pack oder der Hebalm und nach Karnten Die erste urkundliche Erwahnung von Marhof stammt aus dem Jahr 1411 als uber den Maierhoif in S Stephans pharr ob Stencz berichtet wurde Uber die Mineralquellen und den Abbau von Stainzerplatten bei Marhof existiert eine kleine Erzahlung von Peter Rosegger Ihre zunachst verkannte Auffindung soll auf Hinweise zuruckzufuhren sein den eine alte Frau dem Muller der heute verfallenen Sommermichelmuhle zum Dank dafur gab dass er ihr ein Massl ca 1 4 l Roggenmehl geschenkt hatte der Abbau der als Baumaterial gut verwendbaren Stainzerplatten soll den Muller spater reich gemacht haben 5 Von 1870 bis 1935 lebte in Rachling im heutigen Gemeindegebiet damals noch Gemeinde Sierling der bekannte Wunderheiler Johann Reinbacher vulgo Hollerhansl 6 nbsp Lage der fruheren Gemeinde Marhof im Bezirk Deutschlandsberg mit den Gemeindegrenzen bis Ende 2014Die Gemeinde Marhof entstand mit 1 Janner 1968 durch Zusammenlegung der bis dahin selbstandigen Gemeinden Sierling und Trog sowie eines Teils der fruheren Gemeinde Wald in Weststeiermark Ortsteile Wald Preisberg Grunbaumgarten und Schonegg 7 und bestand in dieser Form bis 2014 Der Name der Gemeinde Wald war mit 1 Juni 1951 in Wald in Weststeiermark geandert worden 8 Sporiroaofen Bearbeiten Mit diesem Namen wird eine fast 120 m hohe senkrechte Felsformation aus Gneisschiefer im Westen von Marhof bezeichnet Sie liegt auf einem felsigen Bergried Bergrucken der an der nordostlichen Flanke des Reinischkogels zum Gebiet der Quellen von Sauerbrunn fuhrt Dieses Gebiet wird auch als Mausegg bezeichnet es wird vom Stainzbach fruher Trogbach genannt und vom Falleggbach begrenzt Es wird dort eine Hohensiedlung aus prahistorischer Zeit erwahnt und der Sporiroaofen als wichtiger Wehrbau der Verteidigungslinie an den Osthangen der Koralpe genannt Der Wehrbau wird dem Geschlecht der Panholzer zugeordnet deren Namen auch die Panholzmuhle am Falleggbach belegt Reste von Schmelzofen werden nicht nur als Hinweis auf Metallgewinnung sondern auch als Werkzeugproduktions oder Reparaturstellen fur Steinbruchwerkzeuge interpretiert In einer Grotte wurden auch Funde aus dem Neolithikum gemacht 9 Bei archaologischen Ausgrabungen zeigten sich Hinweise auf die spate Lasinja Kultur und die Zeit um 1100 n Chr 10 Belege fur eine dichte Besiedelung ab dem Mittelalter liefern die Reste von etwa 32 Muhlen am Falleggbach und 35 Muhlen am Stainzbach Mindestens eine Muhle war mit einer Sage verbunden Der Name leitet sich vom ortlichen Bauernhof Spori ab der seinerseits auf die Funktion einer Sperre auch Sporen Krallen Sporne zuruckgefuhrt wird Das Wort Roa Rain bezeichnet den Rand einer landwirtschaftlich genutzten Flache einen Feldrain Als Ofen wird im Sudosten der Alpen auch eine schroffe Felsformation bezeichnet 9 Absetzwirt Bearbeiten Der Name Absetzwirt zwischen Rosenkogel und Reinischkogel im Westen von Marhof an der Grenze zu Gams belegt das Absetzen Abladen von Trag Lasten Der Absetzwirt war ein Ort an dem Lasttransporte eine Ruhepause einlegten oder an dem Lasten von einem Transportmittel auf ein anderes umgeladen wurden Dies deswegen weil nicht allen Fuhrleuten erlaubt war den Bereich ihrer Grundherrschaft zu verlassen und daher Transporte an Grenzen an andere Transporteure ubergeben werden mussten 11 Tropfsteinhohle Bearbeiten 1953 wurde bei Sprengarbeiten im Steinbruch der Agrarbehorde im Sauerbrunngraben nahe dem damaligen Heilbad eine Hohle mit Tropfsteinen zuganglich Sie wurde als reichverzweigtes Hohlensystem beschrieben das sich ca 150 m in den Berg hineinzog 12 Bevolkerung BearbeitenBevolkerungsstruktur Bearbeiten Marhof hatte laut Volkszahlung 2001 1 063 Einwohner 99 0 der Bevolkerung besassen die osterreichische Staatsburgerschaft Zur romisch katholischen Kirche bekannten sich 91 6 der Einwohner 4 5 waren ohne religioses Bekenntnis Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Die Einwohnerzahl von Marhof blieb lange Zeit relativ konstant Seit 1971 bewegt sich die Bevolkerungszahl jedoch kontinuierlich leicht nach unten Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenLaut Arbeitsstattenzahlung 2001 gab es 31 Arbeitsstatten mit 140 Beschaftigten in Marhof sowie 377 Auspendler und 74 Einpendler Es gibt 115 land und forstwirtschaftliche Betriebe davon 21 im Haupterwerb die zusammen 1 577 ha bewirtschaften 1999 Die Verkehrserschliessung erfolgt uber die Landesstrasse L 684 die die Gemeinde uber Stainz an die Radlpasstrasse B 76 anbindet Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Bei den Gemeinderatswahlen 2005 konnte die SPO der OVP in Marhof die Vormachtstellung entreissen wobei sie stark von den Verlusten der OVP und den Stimmen der FPO profitierte die nicht mehr antrat Ein Plus von 20 62 bedeutete insgesamt 63 90 und den Zugewinn von drei Mandaten Die OVP schrumpfte hingegen um 12 50 auf 36 10 was einen Verlust von zwei Mandaten bedeutete Wappen Bearbeiten Das Recht zur Fuhrung des Gemeindewappens wurde der damaligen Gemeinde Marhof am 16 Juni 2002 verliehen Der Entwurf stammt von Gernot Obersteiner aus dem Steiermarkischen Landesarchiv Es zeigt im unteren Wappenbereich einen blauen silbern gefluteten Schildfuss der die Heilquelle von Sauerbrunn symbolisiert Daruber befindet sich gezinnte grune und silbern bordierte Sparren die fur die fruhere Burg Wessenstein siehe Geschichte stehen Aus dem oberen Sparrenbord wachsen auf rotem Grund zwei silberne Rosen die den Rosenkogel symbolisieren Die sechs Rosenblatter der Zweige stehen fur die sechs Ortschaften der Gemeinde Angenofen Rainbach Sierling Teufenbach Trog und Wald in der Weststeiermark Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der denkmalgeschutzten Objekte in StainzWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Marhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Marhof im Kommunalnetz www schilcherland com Statistische Daten zur fruheren Gemeinde auf der verlinkten Seite die einzelnen Zeilen anklicken Einzelnachweise Bearbeiten Land Steiermark Endgultiger Bevolkerungsstand am 31 10 2013 Memento des Originals vom 15 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www statistik steiermark at Excel Datei 85 kB abgerufen am 2 Mai 2015 Steiermarkische Gemeindestrukturreform 3 Abs 2 Z 5 des Gesetzes vom 17 Dezember 2013 uber die Neugliederung der Gemeinden des Landes Steiermark Steiermarkisches Gemeindestrukturreformgesetz StGsrG Landesgesetzblatt fur die Steiermark vom 2 April 2014 Nr 31 Jahrgang 2014 ZDB ID 705127 x S 2 Peter Beck Mannagetta Zur Tektonik des Stainzer und Gamser Plattengneises in der Koralpe Steiermark Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt 90 Jahrgang Wien 1945 Seiten 151 180 PDF Zum Roseggerjahr 2018 In Weststeirische Rundschau Nr 30 Jahrgang 2018 27 Juli 2018 91 Jahrgang ZDB ID 2303595 X Simadruck Aigner u Weisi Deutschlandsberg 2018 S 7 unter Hinweis auf die Publikation der Erzahlung Der Steinhansel in der Tagespost Nr 196 XIX Jahrgang 29 August 1874 S 1 2 Bernd E Mader Der Hollerhansl Leben und Wirken des Naturheilers Johann Reinbacher Graz Wien 1997 Styria ISBN 3 222 12607 0 Gesetz vom 18 Dezember 1967 uber Gebietsanderungen von Gemeinden Landesgesetzblatt fur die Steiermark vom 29 Dezember 1967 26 Stuck Nr 138 S 188 Kundmachung vom 16 Mai 1951 Landesgesetzblatt fur die Steiermark vom 28 Dezember 1959 13 Stuck Nr 37 S 114 a b Viana Styria Exkursions Wanderung zum Sporiroaofen und den romerzeitlichen Steinbruchen In Weststeirische Rundschau Nr 30 Jahrgang 2022 29 Juli 2022 95 Jahrgang Deutschlandsberg 2022 S 13 Ulla Steinklauber Funde vom Sporiroaofen in der Weststeiermark Fundberichte aus Osterreich Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt Band 42 Jahrgang 2003 Wien 2004 Seiten 417 422 Franz Pichler Die steirischen Hebalmen In Gerald Schopfer Hrsg Menschen Munzen Markte Katalog der Steirischen Landesausstellung Judenburg 1989 ISBN 3 900662 16 9 S 78 Tropfsteinhohle bei Stainz In Wie s einmal war Das las man vor 70 Jahren In Weststeirische Rundschau Nr 33 Jahrgang 2023 18 August 2023 96 Jahrgang S 12 Historische Landkarten BearbeitenDas Gebiet von Marhof und seine Umgebung in den drei Landesaufnahmen in der Zeit von ca 1789 bis 1910 nbsp Das Gebiet nordlich von Marhof in der Josephinischen Landesaufnahme ca 1789 nbsp Marhof als Meyerhof im Stainztal nbsp Marhof in der Franziszeischen Landesaufnahme ca 1835 nbsp Marhof mit Stainz dem Rosenkogel und dem Reinischkogel Aufnahmeblatt 1 25 000 der franzisco josephinischen Landesaufnahme um 1878 nbsp In der franzisco josephinischen Landesaufnahme ca 1910Stadte und Gemeinden im Bezirk Deutschlandsberg Bad Schwanberg Deutschlandsberg Eibiswald Frauental an der Lassnitz Gross Sankt Florian Lannach Polfing Brunn Preding Sankt Josef Weststeiermark Sankt Martin im Sulmtal Sankt Peter im Sulmtal Sankt Stefan ob Stainz Stainz Wettmannstatten Wies93 Ehemalige Gemeinden aufgelost seit 1945 Aibl Aigen Bad Gams Blumegg Breitenbach in Weststeiermark Dietmannsdorf im Sulmtal Ettendorf bei Stainz Feisternitz Feldbaum Freidorf an der Lassnitz Freiland bei Deutschlandsberg Gamsgebirg Garanas Gasselsdorf Georgsberg Gersdorf Grafendorf bei Stainz Graggerer Graschuh Greisdorf Greith Gressenberg Grossradl Grub bei Gross Sankt Florian Grunau an der Lassnitz Gundersdorf Gussendorf Hasreith Herbersdorf Hollenegg Kleinradl Kloster Kornriegl Kothvogel Kraubath Weststeiermark Krottendorf an der Lassnitz Kruckenberg Laaken Lasselsdorf Lebing Limberg bei Wies Mainsdorf Marhof Mettersdorf Michlgleinz Nassau Neudorf bei Stainz Neurath Niedergams Oberhart Oberlatein Oisnitz Osterwitz Otternitz Petzelsdorf in Weststeiermark Pichling bei Stainz Pirkhof Pitschgau Rassach Rossegg Rostock Rothwein Sankt Oswald ob Eibiswald Sankt Ulrich in Greith Schonaich Sierling Soboth Stainztal Stallhof Stammeregg Sterglegg Sulmeck Greith Sulz Sulz Laufenegg Tanzelsdorf Teipl Tobis Tobisegg Trahutten Trog Unterbergla Vochera am Weinberg Vochera an der Lassnitz Vordersdorf Wald in Weststeiermark Wernersdorf Wetzelsdorf in Weststeiermark Wielfresen Wieselsdorf Wildbach Wohlsdorf Zeierling Zirknitz 46 9 15 216666666667 Koordinaten 46 54 N 15 13 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marhof amp oldid 236564359