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Dieser Artikel behandelt den Ortsteil der Gemeinde Sankt Josef Weststeiermark Fur das gleichnamige Fliessgewasser siehe Oisnitzbach Oisnitz ist eine Katastralgemeinde und Rotte in der Gemeinde Sankt Josef Weststeiermark im osterreichischen Bundesland Steiermark Die Ortschaft liegt im Tal des gleichnamigen Baches an der Wieserbahn und wurde 1186 erstmals urkundlich erwahnt Zwischen 1920 und 1968 war das landwirtschaftlich gepragte Oisnitz eine eigenstandige Gemeinde Oisnitz Rotte Katastralgemeinde OisnitzOisnitz Osterreich BasisdatenPol Bezirk Bundesland Deutschlandsberg DL SteiermarkGerichtsbezirk DeutschlandsbergPol Gemeinde St Josef Weststeiermark f5Koordinaten 46 54 55 N 15 21 12 O 46 915317 15 353278 320 Koordinaten 46 54 55 N 15 21 12 O f1Hohe 320 m u A Einwohner der stat Einh 443 1 Janner 2021 Gebaudestand 143 2011f1 Flache d KG 3 9 km Postleitzahl 8503 Sankt Josef Weststeiermark Statistische KennzeichnungKatastralgemeinde Nummer 61230Quelle STAT Ortsverzeichnis BEV GEONAM GIS Stmkf0 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Mittelalter und fruhe Neuzeit 2 2 Seit dem 18 Jahrhundert 2 3 Bevolkerungsentwicklung 3 Wirtschaft und Infrastruktur 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Ortszentrum von Oisnitz liegt auf rund 320 m u A beidseits des Oisnitzbaches etwa eineinhalb Kilometer ostnordostlich des Gemeindehauptortes Sankt Josef Die Riedel links und rechts des Baches erreichen Seehohen von uber 400 Meter so etwa der Oisnitzberg an der Wasserscheide zum Kainachtal die zugleich die ostliche Gemeindegrenze markiert Benachbarte Ortschaften neben Sankt Josef sind Tobisegg und Muttendorf Gemeinde Dobl Zwaring Oisnitz ist aus vier Richtungen auf Gemeindestrassen erreichbar ein Verkehrsweg von regionaler Bedeutung ist die Wieserbahn mit der Haltestelle Oisnitz St Josef Der geburtige Oisnitzer Mediziner und Schriftsteller Matthias Macher schilderte 1871 seinen ersten Schulgang im Jahr 1799 und beschrieb dabei Lage und Ambiente des Ortes wie folgt In der Mitte eines langen stillen Thales durch welches das moderne Dampfross auf eiserner Strasse bald dahinschnauben wird erhebt nur wenige Meilen von Graz entfernt ein Dorflein seine bescheidenen Strohfirste Da sah ich von meinem Vaterhause aus auf dem nahen Sauanger wo zwischen grauer von niedlichen Ferkeln aufgewuhlter Erde wilde Verbenen und wohlriechende Poleimunzen Polsten bluhen die ich oft zur Wurze des turkischen Ofenkaters pfluckte ein weissgetunchtes Hauschen Dieses sollte ich im Jahre 1799 als Gemeinde Schulhaus kennen lernen 1 Geschichte BearbeitenAltestes Zeugnis menschlicher Besiedelung aus dem Raum des heutigen Oisnitz ist ein uber 3000 Jahre altes bronzezeitliches Beil das in der Volksschule Sankt Josef aufbewahrt wird 2 Mittelalter und fruhe Neuzeit Bearbeiten nbsp Kriegerdenkmal mit Tafel 900 Jahre Oisnitz 1956 Der Name Oisnitz ist slawischen Ursprungs und leitet sich vom Wort olsje fur Erlenwald ab Das Toponym geht auf ein Gut Odelisnitz zuruck das dem Hochfreien Eppo wegen Hochverrats im Jahr 1056 durch Heinrich III entzogen und an den Bischof von Brixen ubertragen wurde Es befand sich jedoch nicht wie ehemals angenommen auf dem Gebiet des heutigen Oisnitz sondern in der Nahe von Bad Schwanberg 3 In der Schreibweise Olsniz ist der Gutsname ausserdem aus dem Stift St Paul im Lavanttal uberliefert wo er erstmals in einer Notiz von 1142 auftaucht Das steirische Oisnitz wird in einer Schenkungsurkunde an Markgraf Ottokar IV aus dem Jahr 1186 erstmals erwahnt Neben Stift Admont werden als Guter sex mansus in Marchia apud Olsinize et vineam unam ad Aueram sechs Mansen in der Mark bei Oisnitz sowie ein Weingarten zu Afram genannt 4 Olsnitz ist der deutsche Name der slowenischen Stadt Murska Sobota in der historischen Region Prekmurje nbsp Urbar 1479 80 des Marchfutteramtes GrazAus den genannten Huben entwickelten sich im folgenden Jahrhundert zwei Siedlungen Maior Elschenz Gross Oisnitz 15 Huben und Minor Elschenz Klein Oisnitz sechs Huben werden 1266 im Urbar der damaligen Pfarre St Lorenzen am Hengstberg erstmals in latinisierter Form erwahnt 5 Der erste namentlich bekannte Einwohner Sighart Lemsitzer verkaufte 1347 Weingarten und Bergholden an Stift Stainz 4 Wie aus den Marchfutterurbaren des 15 Jahrhunderts hervorgeht gehorten die Huben damals Stift Admont und Bauern aus Sankt Stefan und Ettendorf bei Stainz Die Huben von Klein Oisnitz werden letztmals im Marchfutterurbar von 1555 erwahnt Moglicherweise waren sie bereits zuvor verodet den Bauern von Gross Oisnitz ubergeben oder aufgeforstet worden Auch konnten die Turkeneinfalle bei der Verodung der landwirtschaftlichen Flachen eine Rolle gespielt haben 1624 gelangten die bauerlichen Anwesen nach Verkauf des Grazer Marchfutteramtes durch Kaiser Ferdinand II an die Fursten von Eggenberg an Grundherrschaften wie Schloss Rohrbach und die Deutschordenskommende Leech 6 Seit dem 18 Jahrhundert Bearbeiten Zur Zeit der Josephinischen Landesaufnahme in den 80er Jahren des 18 Jahrhunderts bestand die damalige Steuergemeinde Oisnitz aus den vier Rieden Dorf Oisnitz Reichenbach Breitholzer und Bunzi Seiten Auf der Bunzi Seiten befanden sich vier Leberacker deren mittelhochdeutsche Benennung auf fruhgeschichtliche Grabhugel hindeutet 6 Als Folge der Revolution von 1848 gelangten die Landwirtschaften zuruck an die bauerliche Bevolkerung Die zur Bezirksobrigkeit Hornegg gehorenden Ortschaften Oisnitz und Tobisegg wurden im Zuge einer administrativen Neuordnung mit Sankt Josef zusammengeschlossen und dem Amtsbezirk Stainz unterstellt Spatestens seit 1875 bemuhte sich Oisnitz um den Status einer eigenstandigen Gemeinde die Landesbehorden lehnten die Gesuche jedoch aufgrund zu geringer Bevolkerungszahl und Steuerleistung ab 1914 bekam Oisnitz immerhin einen eigenen Kassier zugestanden der Erste Weltkrieg verhinderte aber weitere Souveranitatsbestrebungen 1920 wurde die Gemeindetrennung nach Zustimmung des Landes schliesslich vollzogen erster Burgermeister wurde der Gemeindevorsteher Ignaz Reicher vulgo Neubauer 1947 sprachen sich die Oisnitzer gegen einen Zusammenschluss ihrer Gemeinde mit Tobisegg aus Mit 1 Janner 1968 wurden Oisnitz und Tobisegg erneut mit Sankt Josef zusammengelegt und es entstand die noch heute bestehende Gemeinde Sank Josef Weststeiermark 7 Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Entwicklung des Gebaudestandes 8 1269 1390 1479 1531 1542 1624 1770 1782 1788 1812 1869 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011151 15 21 112 14 143 37 36 34 38 51 57 53 85 110 122 132 1431 15 Urhuben 2 davon 5 ode Huben 3 davon 3 ode HubenWirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Bahnhaltestelle Oisnitz St JosefOisnitz war in der Vergangenheit von Landwirtschaft und Weinbau dominiert Handel und Gewerbe konnten sich aufgrund zerstreuter Siedlungen und ohne eigentlichen Ortskern kaum entwickeln Vulgonamen wie Bergmuller Bergschmied Nadlschneider Reitermacher Schneiderblas und Webermortl deuten auf vielfaltige Nebenerwerbe der ansassigen Bauernschaft hin Wahrend sich Sankt Josef mit dem Bau der Pfarrkirche zum Pfarr und Gemeindezentrum entwickelte wanderten Betriebe aus Oisnitz ab 9 Eine Aufwertung erfuhr der Ort ab 1873 durch die Wieserbahn Die Bahnhaltestelle wurde 1927 zu einer Frachtverladestelle ausgebaut und ist mit uber 30 ankommenden Zugen an Werktagen noch heute von grosser Bedeutung fur Pendler und Gewerbetreibende 10 Aus einer 1904 eroffneten Gemischtwarenhandlung ging spater eine Gastwirtschaft hervor Heute verfugt der beliebte Wohnort uber eine eigene Sport und Freizeitanlage 11 nbsp Rusthaus der Freiwilligen Feuerwehr Oisnitz TobiseggWahrend und nach dem Ersten Weltkrieg kam es in Oisnitz zu mehreren Grossbranden weshalb 1926 die Grundung einer Gemeindefeuerwehr beschlossen wurde Nach Anschaffung einer Handdruckspritze wurde 1933 ein erstes Rusthaus erbaut das zwischen 1981 und 1984 vollig neu errichtet wurde Erstes Feuerwehrauto war 1951 ein umgerustetes US Militarfahrzeug Ihre wichtigsten Einsatze hat die Freiwillige Feuerwehr Oisnitz Tobisegg bei Uberschwemmungen besonders spektakular etwa in den Jahren 1950 1966 1973 1987 1992 und 1994 12 Literatur BearbeitenGernot Peter Obersteiner Geschichte von St Josef Weststeiermark Sankt Josef Weststeiermark 2004 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oisnitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rundwanderweg St Josef Oisnitz bei Bergfex atEinzelnachweise Bearbeiten Matthias Macher Alte Schulverhaltnisse in Steiermark Eine Dorfschule vor zweiundsiebzig Jahren In Tagespost Nr 278 Graz 1871 Gernot Peter Obersteiner Der Raum und seine Fruhgeschichte In Geschichte von St Josef Weststeiermark Gemeinde St Josef Steiermark 2004 S 16 Hans Pirchegger Beitrage zur alteren Besitz und Rechtsgeschichte steirischer Kloster In Zeitschrift des Historischen Vereines fur Steiermark Jahrgang 38 Graz 1947 S 15 Online PDF abgerufen am 1 September 2021 a b Gernot Peter Obersteiner Besitz und Siedlung In Geschichte von St Josef Weststeiermark Gemeinde St Josef Steiermark 2004 S 26 Alfons Dopsch Die landesfurstlichen Gesamturbare der Steiermark aus dem Mittelalter In Osterreichische Urbare I 1 Wien und Leipzig 1910 S 144 146 a b Gernot Peter Obersteiner Der Raum und seine Fruhgeschichte In Geschichte von St Josef Weststeiermark Gemeinde St Josef Steiermark 2004 S 30 31 Gernot Peter Obersteiner Die Gemeinde seit dem 19 Jahrhundert In Geschichte von St Josef Weststeiermark Gemeinde St Josef Steiermark 2004 S 278 282 Historisches Ortslexikon Statistische Dokumentation zur Bevolkerungs und Siedlungsgeschichte Steiermark 1 Teil Graz Stadt Bruck Murzzuschlag Deutschlandsberg Graz Umgebung Hartberg Furstenfeld Leibnitz Osterreichische Akademie der Wissenschaften Wien 2016 S 59 Online PDF Gernot Peter Obersteiner Handel Gewerbe und Verkehr In Geschichte von St Josef Weststeiermark Gemeinde St Josef Steiermark 2004 S 246 ff Gernot Peter Obersteiner Handel Gewerbe und Verkehr In Geschichte von St Josef Weststeiermark Gemeinde St Josef Steiermark 2004 S 269 271 Geschichte Gemeinde St Josef Weststeiermark abgerufen am 1 September 2021 Gernot Peter Obersteiner Freiwillige Feuerwehr Oisnitz Tobisegg In Geschichte von St Josef Weststeiermark Gemeinde St Josef Steiermark 2004 S 206 208 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oisnitz amp oldid 223221945