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Der Stainzer Hartgneis ist ein Baugestein das in Osterreich auch als Stainzer Platte oder Stainzer Plattengneis Stainzer Gneisplatte 1 2 und in den Niederlanden als Noricum bekannt ist Er wird in der Nahe von Stainz aber auch in einer Reihe von anderen Steinbruchen im Koralmgebiet in der Steiermark in Osterreich gebrochen Es handelt sich um ein metamorphes Gestein ein Umwandlungsgestein Plattengneis im Geopark GlashuttenInhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Gesteinsbeschreibung und Mineralbestand 3 Verwendung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenDas Gestein entstand durch einen Gebirgsdruck von 8 bis 10 Kilobar und einer Temperatur zwischen 550 und 645 C wahrend tektonischer Bewegungen im Laufe der alpinen Gebirgsbildung Es wird wegen seiner ausgewalzten Schichten auch als Gneismylonit bezeichnet 3 Seine Entstehung ist wissenschaftlich untersucht 4 5 es sind im Koralpengebiet acht Plattengneiskomplexe dokumentiert 6 Gesteinsbeschreibung und Mineralbestand BearbeitenVermutlich handelt es sich um einen Orthogneis obwohl sein Aussehen allerdings den Paragneisen gleicht 7 Seine Farbe ist braunlichgrau mit weissen Streifungen Dieser Gneis zeigt ein schiefriges Gefuge in dem helle und dunkle Lagen wechseln Es treten auch Lagen von Pegmatit auf die andere Mineralien enthalten z B Granat oder Turmalin Es konnen auch dunne Lagen von Eklogit oder Eklogitamphibolit Marmor oder Kalksilikatlinsen eingeschlossen sein 3 Eisengehalt bewirkt dass das Gestein wenn es im Freien verlegt wird nach einigen Jahren rostrote Farbungen annehmen kann Das plane schiefrige Gefuge dieses Hartgesteins aus hellen Quarz und dunklen Biotitlagen erlaubt die Gewinnung von 3 bis 6 cm dicken Platten allerdings ist auch die Gewinnung von Platten in beliebiger Dicke moglich Beispiele fur das Gestein finden sich an vielen Stellen der Koralpe und sind mit Erlauterungen im Geopark Glashutten ausgestellt 3 Als Typuslokalitat fur den Stainzer Plattengneis im Gamser Plattengneis Komplex wird der Steinbruch Prettner bei Gams bezeichnet 8 Verwendung BearbeitenDieser Gneis wird als Naturwerkstein in Osterreich vor allem im Aussenbereich zu Verblendungen Mauersteinen Bodenplatten Treppenbelag und Pflasterbelag mit Spaltflachen als Ansicht verwendet Nur in wenigen Fallen ist es in polierter Form zur Anwendung gekommen beispielsweise an den Bauten des Rundfunksenders Dobl bei Graz 2 Das Gestein bildet durch Verwitterung Stapel aus Gesteinsplatten die Ofen genannt werden Beispiele befinden sich in der mittleren Koralpe so die Ofen auf der Handalm Gemeinde Osterwitz Ofen ist neben der Feuerstelle eine Bezeichnung fur mehr oder weniger zerkluftete Felsen bzw trummer die fur sich keine Berge oder sonstige markante Formen bilden 9 Das Wort kommt auf der Kor und Saualpe haufig vor vgl Barofen Grossofen auf der Koralpe Mannagetta Ofen 10 Der in der Katastralgemeinde Oberwald bei Ligist gewonnene plattige Gneis fand ahnliche Anwendung und wurde als Lagengneis oder Ligister Plattengneis bezeichnet 1 11 nbsp Plattengneis als Baumaterial nbsp Plattengneis mit eingelagertem Eklogitamphibolit und beginnendem Rost Geopark Glashutten nbsp Ofen auf der Handalm nbsp Gesteinsstapel aus Plattengneis Ofen sind in der mittleren Koralpe haufigLiteratur BearbeitenPeter Beck Mannagetta Martin Kirchmayer Die Quarz Glimmer und Feldspatkorngefuge in den acht Plattengneis Komplexen der Koralpe In Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt Band 131 Wien 1988 S 505 532 PDF 2 2 MB Friedrich Muller Internationale Natursteinkartei INSK 10 Band Ebner Verlag Ulm 1987 Inge Wimmer Frey Gefuge und Metamorphoseuntersuchungen am Plattengneis der zentralen Koralm West Steiermark Dissertation an der Universitat Wien formal und naturwissenschaftliche Fakultat Wien 1984 H von Platen Herbert Holler Experimentelle Anatexis des Stainzer Plattengneises von der Koralpe Steiermark bei 2 4 7 und 10 Kilobar H2O Druck In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Abhandlungen Band 106 E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung 1966 ISSN 0077 7757 S 106 130 Haymo Heritsch Institut fur Mineralogie und Petrographie der Universitat Graz Exkursion in das Kristallin der Koralpe In Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereins fur Steiermark Band 93 1963 S 178 198 zobodat at PDF 1 8 MB Peter Beck Mannagetta Zur Tektonik des Stainzer und Gamser Plattengneises in der Koralpe Steiermark In Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt 90 Jahrgang Wien 1945 S 151 180 PDF 1 4 MB Einzelnachweise Bearbeiten a b August Hanisch Heinrich Schmid Osterreichs Steinbruche Verlag Carl Graeser amp Co Wien 1901 S 94 95 a b Alois Kieslinger Gesteinskunde fur Hochbau und Plastik Osterreichischer Gewerbeverlag Wien 1951 S 155 a b c Walter Postl Geopark Glashutten Ein Fuhrer durch die Gesteinswelt der Koralpe Verlag der Geologischen Bundesanstalt und der Gemeinde Gressenberg Wien Gressenberg 2009 ISBN 978 3 85316 051 0 S 18 Peter Beck Mannagetta Tektonik Franz Pacher Karl Riepl Uber die chemische Zusammensetzung von Gneisen und Glimmerschiefern der Koralpe In Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereins fur Steiermark Band 108 Graz 1978 S 45 54 zobodat at PDF 2 3 MB Peter Beck Mannagetta Martin Kirchmayer Korngefuge S 506 520 530 Muller Internationale Natursteinkartei Gesteinsnr 10 3 10 siehe Literatur Fuhrungen und Fachausfluge 1970 Abschnitt B 16 Wandertagung der Geologischen Gesellschaft in Wien Tertiar Vulkanismus und Randgebirge der sudlichen Steiermark In Mitteilungen der Geologischen Gesellschaft in Wien 63 Band Wien 1970 S 275 298 Peter Beck Mannagettas Erlauterungen zum Exkursionstag am 9 Mai 1970 auf S 284 zobodat at PDF 2 3 MB Jakob und Wilhelm Grimm Deutsches Worterbuch Band 13 N Quurren Leipzig 1889 Stichwort Ofen Punkt 6 Spalte 1158 Zeile 21 Das Wort wird dort fur die bairisch osterreichische Gebirgsmundart als gemeingermanisch fur Felsenhohle durchkluftetes Felsstuck wirr durcheinander liegende Felstrummer behandelt Wurzeln bis ins Sanskrit Mannagetta Ofen 46 55 45 N 15 10 28 O 46 929166666667 15 174444444444 Felix Karrer Fuhrer durch die Baumaterial Sammlung des k k Naturhistorischen Hofmuseums Wien 1892 S 122 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stainzer Hartgneis amp oldid 238014845