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Ludek Pachman 11 Mai 1924 in Bela pod Bezdezem 6 Marz 2003 in Passau war ein tschechisch deutscher Schach Grossmeister Ludek Pachman 1972Verband Tschechoslowakei Tschechoslowakei bis 1974 1992 Deutschland Deutschland 1975 bis 1991 ab 1999 Tschechien Tschechien 1993 bis 1999 Geboren 11 Mai 1924Bela pod BezdezemGestorben 6 Marz 2003PassauTitel Internationaler Meister 1950 Grossmeister 1954 Beste Elo Zahl 2520 Januar 1976 Inhaltsverzeichnis 1 Schachkarriere 2 Politisches Leben 3 Eroffnungstheoretiker 4 Schachkomposition 5 Privat 6 Publikationen 7 Einzelnachweise 8 WeblinksSchachkarriere Bearbeiten nbsp Ludek PachmanSein internationales Debut gab er beim Turnier in Prag 1943 das von Weltmeister Alexander Aljechin gewonnen wurde Zwischen 1946 und 1966 gewann er sieben Mal die Landesmeisterschaft der Tschechoslowakei 1950 wurde er Internationaler Meister 1954 Grossmeister 1 Im Jahre 1947 qualifizierte er sich im Zonenturnier Hilversum durch seinen geteilten 2 Platz fur das Interzonenturnier wo er 1948 in Saltsjobaden Platz 17 unter 20 Teilnehmern belegte Nochmals qualifizierte er sich durch seinen Sieg im Zonenturnier 1951 in Marienbad und Prag fur das Interzonenturnier 1952 in Saltsjobaden bei dem er den geteilten 11 bis 13 Platz erreichte Im Jahre 1955 nahm er am Interzonenturnier in Goteborg teil und kam auf den geteilten 10 bis 11 Platz Im Jahre 1957 gewann er das Zonenturnier in Dublin mit 14 5 Punkten aus 17 Partien Beim Interzonenturnier 1958 in Portoroz verpasste er auf Platz 7 mit 11 5 Punkten aus 20 Partien nur knapp die Qualifikation fur das Kandidatenturnier nbsp Svetozar Gligoric Ludek Pachman bei der Europa Mannschaftsmeisterschaft Oberhausen 1961 nbsp Ludek Pachman 1961 ein Ausschnitt obigen FotosPachman nahm von 1952 bis 1966 an allen acht Schacholympiaden mit der Tschechoslowakei teil und spielte bei der Schacholympiade 1976 in Haifa fur Deutschland 2 Er nahm an drei Mannschaftseuropameisterschaften teil 1957 und 1961 fur die Tschechoslowakei 1977 fur Deutschland Mit der tschechoslowakischen Mannschaft erreichte er 1957 den dritten Platz in der Einzelwertung gewann er 1977 am funften Brett 3 Nach seiner Ausreise nach Deutschland 1972 spielte er bei der Solinger SG 1868 1974 wechselte er nach Berlin zum SC Kreuzberg 4 fur den er in der viergleisigen 1 Bundesliga insgesamt 18 Wettkampfe bestritt 5 1978 gewann er die Meisterschaft der Bundesrepublik Deutschland in Bad Neuenahr 6 Bereits 1975 belegte er den zweiten Platz hinter Walter Browne bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft in Mannheim 7 Von 1985 bis 1989 unterrichtete er am Schachgymnasium Altensteig Zeitweise spielte er in der Oberliga fur Thallichtenberg In der Saison 1995 96 spielte er in der 1 Bundesliga fur den SK Passau In der tschechischen Extraliga spielte er von 1992 bis 1997 fur den SK Vysehrad 8 mit dem er auch am European Club Cup 1992 teilnahm 9 Er gehorte zu den wenigen Schachspielern die eine ausgeglichene Bilanz gegen Bobby Fischer aufzuweisen hatten zwei Siege zwei Niederlagen und vier Unentschieden Seine beste historische Elo Zahl betrug im Dezember 1959 2695 womit er die Nummer 14 der Welt war Drei Jahre vor seinem Tod nahm er an der Schachweltmeisterschaft der Senioren 1999 in Gladenbach teil wo er jedoch nur Platz 91 belegen konnte 10 Janis Klovans gewann diese Weltmeisterschaft Politisches Leben BearbeitenUrsprunglich war Pachman uberzeugter Marxist wurde aber spater zum Dissidenten und zum bekennenden Katholiken Bereits 1940 geriet er wegen einer Studentendemonstration in Haft Wegen seines regimekritischen Verhaltens wahrend des Prager Fruhlings wurde er im August 1969 fur anderthalb Jahre inhaftiert Im Januar 1972 wurde er erneut zu einer Haftstrafe verurteilt durfte aber nach Vermittlung durch den Weltschachbund FIDE in den Westen ausreisen und liess sich in Deutschland nieder Am 21 Oktober 1975 erhielt er die deutsche Staatsangehorigkeit seitdem schrieb er seinen Namen Pachmann Er engagierte sich politisch fur Franz Josef Strauss Hans Filbinger und zeitweise fur die Konservative Aktion Wegen seiner antikommunistischen Einstellung wurden Turniere an denen er teilnahm von sowjetischen Spielern boykottiert Sein Club der Solinger SG 1868 tolerierte das Pachman wurde gebeten auf seine Teilnahme am Turnier 1974 in Solingen zu verzichten 11 Daraufhin holte ihn Hartmut Roseler der stellvertretende Burgermeister und Volksbildungsstadtrat von Berlin Charlottenburg 1974 nach Berlin Er grundete die Freie Gesellschaft zur Forderung der Freundschaft mit den Volkern der Tschechoslowakei die u a fur Mitglieder der Charta 77 dringend benotigte Medikamente in die CSSR schmuggelte Ludek Pachman war Vorsitzender Hartmut Roseler stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft Ende 1989 wurde er in Tschechien rehabilitiert Daraufhin kehrte er bis 1998 in seine Heimat zuruck danach gab er die tschechische Staatsangehorigkeit auf und ubersiedelte endgultig nach Deutschland Eroffnungstheoretiker BearbeitenEr galt als bedeutender Theoretiker auf dem Gebiet der Eroffnungen und des Mittelspiels und schrieb viele Schachbucher Schachkomposition BearbeitenPachman publizierte einige Dutzend Studien vorwiegend in jungen Jahren Privat BearbeitenEr war seit dem 6 September 1946 mit Eugenie 1925 2011 verheiratet Er lebte zuletzt in Hutthurm bei Passau Seine Grabstatte befindet sich aber in Strasskirchen bei Passau wo er auch einige Jahre gelebt hat Pachman hatte einen sechs Jahre alteren Bruder den bekannten Schachkomponisten Vladimir Pachman Publikationen BearbeitenDer Titelkampf Fischer Spasskij Rau Verlag Dusseldorf und Kempten 1972 Jetzt kann ich sprechen Ein Tatsachenbericht Rau Verlag Dusseldorf 1973 Gott lasst sich nicht verbannen Herder Verlag Freiburg i Br 1974 Checkmate in Prague memoirs Faber and Faber London 1975 ISBN 0 571 10395 2 Lasst die Hoffnung nicht sterben Herder Verlag Freiburg 1976 ISBN 3 451 07549 0 Zug um Zug Ein Leben zwischen Schach und Politik Herder Verlag Freiburg i Br 1982 Entscheidungspartien Rau Verlag Dusseldorf 1975 Meine 100 besten Partien und meine Probleme Rau Verlag Dusseldorf 1978 ISBN 3 7919 0175 3 Moderne Schachstrategie 3 Bande Rau Verlag Dusseldorf 1975 1977 Moderne Schachtaktik 2 Bande Schach Archiv Hamburg 1976 1978 Moderne Schachtheorie 3 Bande Sportverlag Berlin 1956 zahlreiche Neuauflagen Schach WM 78 Kortschnoi Karpov Mit V Kortschnoi Rau Verlag Dusseldorf 1979 Was in Prag wirklich geschah Illusionen und Tatsachen aus der Ara Dubcek Verlag Herder Freiburg im Breisgau 1978 20 Lektionen Schach Ein Lehrbuch fur Anfanger Heyne Verlag Munchen 1984 Karpow gegen Kasparow Schach WM 84 Heyne Verlag Munchen 1985 Wie uberliste ich meinen Gegner Psychologie und Tricks im Schach Heyne Verlag Munchen 1985 ISBN 3 453 41653 8 Einzelnachweise Bearbeiten Willy Iclicki FIDE Golden book 1924 2002 Euroadria Slovenia 2002 S 87 und 74 Ludek Pachmans Ergebnisse bei Schacholympiaden auf olimpbase org englisch Ludek Pachmans Ergebnisse bei Mannschaftseuropameisterschaften auf olimpbase org englisch IGM L Pachman wird Spielertrainer beim SCK in Kreuzqualle September 1974 S 4ff PDF 2 2 kB Johannes Eising Karl Heinz Podzielny Gerd Treppner Schach Bundesliga 1974 80 Bamberger Schachverlag Bamberg 1981 ISBN 3 923113 00 5 Seite 104 58 Deutsche Schacheinzelmeisterschaft 1978 in Bad Neuenahr auf TeleSchach Kreuztabelle und Partien 56 Deutsche Schacheinzelmeisterschaft 1975 in Mannheim auf TeleSchach Kreuztabelle und Partien Ludek Pachmans Ergebnisse in der Extraliga auf olimpbase org englisch Ludek Pachmans Ergebnisse bei European Club Cups auf olimpbase org englisch 9 Weltmeisterschaft der Senioren und Seniorinnen auf TeleSchach von Gerhard Hund der Platz 49 belegte Internationales Turnier 1974 in Solingen auf TeleSchach Tabelle und Partien Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ludek Pachman Sammlung von Bildern Literatur von und uber Ludek Pachman im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachspielbare Schachpartien von Ludek Pachman auf chessgames com englisch Autobiographischer Artikel Pachmans Frederic Friedel Nachruf auf Ludek Pachman bei ChessBase 12 Marz 2003 englisch Tschechoslowakische Schachgrossmeister Ftacnik Hort Jansa Lechtynsky Meduna Mokry Plachetka Stohl SmejkalVerstorbene GrossmeisterDuras Filip Flohr Kavalek Pachman Sajtar ehrenhalber Tschechische Schachgrossmeister Babula Bernasek Blatny Cvek Haba Hort Hracek Jansa Jirovsky Kalod Kislinsky Krejci Laznicka Lechtynsky Meduna Michalik Mirumian Mokry Movsesjan Navara Neuman Nguyen Oral Petr Plat Polak Rasik Rausis Smejkal Stocek Talla Velicka Volosin Votava ZilkaVerstorbene GrossmeisterDuras Filip Flohr Pachman Sajtar ehrenhalber VokacDeutsche Schachgrossmeister Appel Aronjan Baldauf Baramidze Berelowitsch Bezold Bindrich Bischoff Blubaum Bogner Bonsch Braun Bromberger Brunner Buhmann Bunzmann Chalifman Darga Dautov Al Donchenko Dottling Enders Engel Espig Feygin Fish D Fridman Gabriel Ginsburg Glek Graf Gustafsson Gutman Handke Haub Hausrath Hecht Heimann T Heinemann Hertneck Hickl M Hoffmann Holzke Hort Hubner Huschenbeth Jepischin Jussupow Kalinitschew Keitlinghaus Keymer Kindermann Khenkin Knaak Kollars Kramer Kritz Kunin Lampert Lau Levin Lobron N Lubbe Luther Lutz R Mainka Maiwald Malich Meier J Meister Mihok L Milov Mohr Mons K Movsesjan M Muse K Muller A Naiditsch Naumann Nisipeanu E Pahtz T Pahtz Pfleger Poetsch Polzin Prusikin Rabiega M Richter A Rotstein Schebler Schlosser Schmaltz Schmittdiel Schroder Shalnev Siebrecht Slobodjan Sprenger Stern F Svane R Svane Teske Tischbierek Vogt De Wagner Wahls Womacka Yankelevich Zaragatski ZeitleinVerstorbene Grossmeister Bogoljubow Lehmann ehrenhalber Mieses Pachman Pietzsch Samisch Schmid Stangl Teschner ehrenhalber Uhlmann Unzicker Normdaten Person GND 118591096 lobid OGND AKS LCCN n79138940 VIAF 73858146 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pachman LudekALTERNATIVNAMEN Pachmann LudekKURZBESCHREIBUNG tschechisch deutscher SchachspielerGEBURTSDATUM 11 Mai 1924GEBURTSORT Bela pod BezdezemSTERBEDATUM 6 Marz 2003STERBEORT Passau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludek Pachman amp oldid 238389385