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Eine Schachkomposition auch Schachproblem oder Schachaufgabe ist im Schach eine ersonnene Aufgabe Gewohnlich besteht sie aus einer Schachstellung meist als Diagramm dargestellt einer Forderung zum Beispiel Weiss zieht und gewinnt und der Losung der Aufgabe Falls nicht anders angegeben richtet sich die Forderung an Weiss das auch am Zuge ist Hilfsmattaufgaben ausgenommen Im Normalfall gelten die ublichen Schachregeln Die Wurzeln dieser haufig auch als Problemschach bezeichneten Form der Beschaftigung mit Schach reichen bis zu den Anfangen des Schachspiels zuruck Die Schachkomposition hat sich in den letzten 150 Jahren durch Spezialisierung weitgehend verselbstandigt Mitunter wird von Kunstschach gesprochen um ihre asthetische Seite zu unterstreichen Schachkompositionen werden in Schachspalten von Tageszeitungen und Zeitschriften sowie in Schachzeitschriften veroffentlicht Zudem gibt es Spezialliteratur die sich mit Schachkomposition beschaftigt In Veroffentlichungen werden Angaben zum Urheber Autor oder Komponist genannt und zur Quelle der Erstveroffentlichung bei neuen Werken der Vermerk Urdruck oder Original gemacht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Charakter des Kunstschachs 3 Arten der Schachkomposition 3 1 Direktes Matt 3 2 Studien 3 3 Selbstmatt 3 4 Reflexmatt 3 5 Hilfsmatt 3 6 Retrospektive Retroanalyse 3 7 Konstruktionsaufgabe construction task 3 8 Marchenschach 3 9 Sonderformen 4 Ablauf eines Kompositionsturniers 5 Glossar 6 Haufige Themen Kombinationen Manover 7 Siehe auch 8 Belege 9 Literatur 10 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Eine Schachaufgabe des 15 Jahrhunderts im Buch von LucenaDie Schachkomposition ist sehr alt Bereits im 10 Jahrhundert kannten die Araber Aufgaben sogenannte Mansuben z B das bekannte Matt der Dilaram die wahrscheinlich nicht auf das Spiel an sich sondern auf den asthetischen Genuss bei der Losung der Aufgabe zielten Im Europa des Mittelalters waren Schachkompositionen als Gegenstand von Wetten beliebt In fruhen Schachbuchern des 15 und 16 Jahrhunderts nahmen Schachkompositionen so in den Werken von Lucena oder Damiano einen betrachtlichen Umfang ein Erst spater behandelte die Schachliteratur die Eroffnungen und andere Aspekte des praktischen Spiels ausfuhrlicher Daneben blieb die Tradition der Schachaufgaben erhalten sie wurde im 18 Jahrhundert namentlich durch den Syrer Philipp Stamma kultiviert Seit etwa 1830 bildete sich schliesslich aus Komponisten und Losern eine Subkultur der Schachkomposition heraus Es haben sich in diesem sozialen Netzwerk eine Fulle von Themen und eine eigene Fachsprache entwickelt Wichtige Begriffe und Themen werden unten erklart Im 20 Jahrhundert entwickelte sich die Schachaufgabe mit der Forderung Matt in n Zugen betrachtlich weiter Johannes Kohtz und Carl Kockelkorn formten sie zur logischen Schule oder auch Neudeutschen Schule aus Eine konkurrierende historische Richtung stellte die bereits fruher entstandene Bohmische Schule dar die starker asthetischen Kriterien und Konventionen folgte Problemturniere gehorten im 20 Jahrhundert vielfach zum Begleitprogramm grosserer Schachturniere In letzter Zeit hat sich die sportliche Komponente in der Schachkomposition verstarkt Es wurden Meistertitel fur Schachkomponisten Wettbewerbe mit vorgegebenen Aufgabenstellungen und international standardisierten Preiszuerkennungen sowie Meisterschaften im Losen von Schachaufgaben und Studien eingefuhrt Zahlreiche Periodika sehen eine feste Spalte fur Schachkompositionen vor Dort veroffentlichte Urdrucke werden mitunter von Experten gekocht das heisst auf vom Komponisten unbeabsichtigte Abweichungen in seiner Losung und auf Kunstfehler untersucht Neben der Dokumentation solcher Schwachen dient der Losungsteil meist auch der Diskussion um asthetische Vorzuge und Fehler der veroffentlichten Stucke Die traditionelle Vereinigung von vorwiegend deutschen Freunden der Schachkomposition ist Schwalbe mit ihrer Zeitschrift Die Schwalbe In den Niederlanden und in Flandern wurde 1988 die Organisation ARVES Alexander Rueb Vereniging voor SchaakEindspelStudie gegrundet die mittlerweile zahlreiche Freunde der Schachstudie aus vielen Landern vereinigt Die Studie hat ahnlich wie die Schachaufgabe verschiedene Entwicklungsstadien durchlaufen Ihrem Wesen nach ist sie naher an der praktischen Partie und stellt an Komponisten und Loser hohe Anforderungen an Schachwissen und Analysefahigkeiten Moglicherweise ist das der Grund weshalb manche Schachkomponisten sich auf diesem Gebiet nicht betatigen Charakter des Kunstschachs BearbeitenEine Schachkomposition unterscheidet sich bereits ausserlich von der Schachpartie Im Kopf des Diagramms der zu untersuchenden Stellung findet man nicht die Namen beteiligter Spieler sondern den Namen des Komponisten Anders als in der praktischen Partie deren Ergebnis zu Spielbeginn offen ist soll eine bestimmte und konkrete Forderung erfullt werden beispielsweise ein Matt in einer festgelegten Zugezahl Die vom Komponisten beabsichtigte Idee wird in der Schachkomposition in reiner Form dargestellt Es gibt nur einen fiktiven Gegner dessen Gegenspiel letztendlich diese Idee nicht verhindern kann es handelt sich um Schach ohne Partner Wichtig ist dass es neben der vom Verfasser beabsichtigten Losung einer Aufgabe keine Nebenlosungen gibt Abweichungen von der Absicht bereits im ersten Zug welche die Forderungen ebenfalls erfullen Duale Abweichungen von der Absicht in den Folgezugen schmalern den kunstlerischen Wert betrachtlich Eine Komposition gilt ebenfalls als entwertet wenn in den thematischen Varianten welche die Idee ausdrucken Duale vorkommen 1 Zu erwahnen ist der Einsatz des Materials Die weissen und schwarzen Figuren sind auf das zur Darstellung der Idee Erforderliche beschrankt und jede Figur erfullt im Verlauf der Losung ihre Funktion Prinzip der Okonomie Uberflussige Figuren oder nur zur Vermeidung von Defekten benotigte Nachtwachter werden als Kunstfehler betrachtet In der Schachpartie ist das Kraftepotenzial ungefahr ausgeglichen wahrend Schachaufgaben grosse Materialungleichheiten aufweisen konnen Im Fall der Studie besteht von Materialverteilung und Aufgabenstellung her etwa Weiss zieht und gewinnt eine grossere Nahe zum Partieschach An die Losung der Komposition werden asthetische Anforderungen gestellt In welchem Masse diese erfullt werden entscheidet uber den kunstlerischen Wert So soll in Aufgaben der erste Zug der Komposition der sogenannte Schlusselzug aufgrund des Ratselcharakters nicht naheliegend sein 1 Wenn also im Schlusselzug einfach dem schwarzen Konig ein Fluchtfeld genommen oder eine schwarze Figur geschlagen wird gilt das als unasthetisch Auch ein Schachgebot zu Beginn ist in Schachaufgaben untypisch Meistens unbeanstandet bleibt dagegen ein sog Nimm und Gib Schlussel also ein Schlusselzug der dem Schwarzen zwar ein Fluchtfeld nimmt als Ersatz aber ein neues Fluchtfeld einraumt wahrend eine Fluchtfeldfreigabe besonders hoch angerechnet wird Ebenfalls positiv gesehen wird ein weitraumiger Schlusselzug bei dem also eine Figur viele Felder weit zieht Bei Studien wird ein Schachgebot im ersten Zug toleriert Gute Studien verschleiern durch ein einleitendes Spiel ihre eigentliche Idee in der Losung sollte sie moglichst erst zum Schluss offensichtlich werden Die Schachkomposition beruht abgesehen von einigen Sonderformen siehe unten auf den gleichen Regeln wie das Partieschach Eine gezeigte Stellung muss daher regelkonform legal sein d h zumindest theoretisch aus einer Schachpartie hervorgegangen sein Besitzt Weiss etwa mehrere Damen oder drei Springer mussen diese durch Bauernumwandlung erklarbar sein Der Nachweis einer nicht partiegemassen Ausgangsstellung entwertet die Komposition Ob die zur Herbeifuhrung der Stellung notwendigen Zuge im partiepraktischen Sinne vernunftig sind spielt dabei keine Rolle Arten der Schachkomposition BearbeitenThomas TavernerDubuque Chess Journal 1889 1 Preis a b c d e f g h 8 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 87 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 76 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 65 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 54 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 43 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 32 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 21 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 1 a b c d e f g h Matt in zwei Zugen Es sind drei Hauptgruppen zu unterscheiden Die direkten Mattaufgaben werden als orthodox von griechisch or8os richtig geradlinig bezeichnet Probleme mit veranderten Bedingungen oder Forderungen wie Selbstmatt Hilfsmatt usw gelten als heterodox Die sogenannten Studien wiederum werden nicht zu den Problemen gerechnet daher ist Schachkomposition als Oberbegriff genauer als Problemschach Direktes Matt Bearbeiten Dies ist die klassische orthodoxe Hauptrichtung der Schachkomposition Im direkten Matt lautet die Forderung fur die vorgegebene Stellung Matt in n Zugen Weiss hat auch bei bester Gegenwehr von Schwarz ein Matt spatestens im n ten Zug herbeizufuhren die Aufgaben werden dementsprechend auch als n Zuger also Zweizuger Dreizuger usw bezeichnet Wenn unter dem Diagramm nichts anderes angegeben ist beginnt stets Weiss Im Beispiel zieht Weiss 1 Th2 h1 Dadurch gerat Schwarz in Zugzwang Es droht ihm unmittelbar kein Matt doch jeder der 19 moglichen Zuge wird mit einem Mattzug beantwortet Die Versammlung von schwarzen Turmen und Laufern am oberen Brettrand ermoglicht besonders viele Verstellungen und wird nach einer Aufgabe von Samuel Loyd Loyds Orgelpfeifen genannt Artikel mit Beispielen fur Schachaufgaben mit der Forderung nach einem direkten Matt Zweizuger Herbert Ahues Hermann Albrecht Ferenc Fleck Fleck Thema Hans Johner Hans Kluver Marjan Kovacevic Herbert Kuchler Gerhard Latzel Comins Mansfield Willy Popp Efim Naumowitsch Ruchlis Israel Schiffmann Schiffmann Paraden Otto Strerath Milan Velimirovic Oskar Wielgos Dreizuger Siegfried Brehmer Munchener Idee Friedrich Chlubna Wilhelm Hagemann Walther Freiherr von Holzhausen Michael Keller Nowotny Grimshaw Peter Kniest Lew Iljitsch Loschinski Jean Marc Loustau Ferdinand Metzenauer Munchener Idee Franz Palatz Theodor Siers Siers Rossel Mehrzuger Karl Heinz Ahlheim Funfzuger Conrad Bayers Unsterbliches Schachproblem Neunzuger Adolf Bayersdorfer Vierzuger Otto Titusz Blathy 292 Zuger Luigi Buhler Funfzuger Karl Fabel 182 Zuger Erwin Moritz Herbert Guttmann Funfzuger Samuel Loyd Funfzuger Excelsior Vierzuger Loyd Turton Nenad Petrovic Vierzuger Wilfried Pflughaupt Vierzuger Hans Peter Rehm Vierzuger und Sechszuger Rehm Mechanismus Bernhard Schauer Siebenzuger Manfred Zucker Vierzuger und FunfzugerStudien Bearbeiten Die typische Forderung von Studien ist die Frage nach dem Weg zum keineswegs offensichtlichen Partieresultat Gewinn oder Remis aus der gezeigten Stellung bei beiderseits bestem Spiel Damit ist die Schachstudie ein naturliches Bindeglied zwischen Schachpartie und Schachkomposition Sie besitzt haufig grosse Nahe zum Schachendspiel seltener zum Mittelspiel In einer Studie wird ein vorgegebenes Stellungsproblem durch eine einzige eindeutige Weise und in einer asthetisch ansprechenden Form gelost Die fuhrende Zeitschrift fur Studien ist derzeit 2013 EG nachdem EBUR im Jahr 2006 eingestellt wurde Der Begriff Studie wurde erstmals 1851 von Josef Kling und Bernhard Horwitz benutzt Artikel mit Beispielen fur Studien Iuri Akobia Walter Bahr Pal Benko Michael Bent Georg Bernhardt Wladimir Bron Mario Camorani Andre Cheron Heinrich Cordes Oldrich Duras Jindrich Fritz Hermann von Gottschall Grzegorz Grzeban Alexander Guljajew Vitali Halberstadt Harold van der Heijden mit der Halfte eines Zwillings Paul Heuacker Gerd Wilhelm Horning Samuel Isenegger Gerhard Josten Genrich Kasparjan Josef Kling mit dem Spiess als Echo Wladimir Korolkow Szaja Kozlowski Josif Kricheli Leonid Kubbel Emanuel Lasker mit dem Lasker Manover im Turmendspiel Samuel Loyd Bauern gegen Laufer Hermanis Matisons Leopold Mitrofanow Gia Nadareischwili mit Spiel auf Selbstpatt John Nunn Damenendspiel Abdelaziz Onkoud Vladimir Pachman Wassili und Michail Platow Ernest Pogosjanz Dawid Przepiorka Michael Prusikin mit einem Figurenfang Richard Reti Reti Manover Ausserkraftsetzung der Quadratregel Henri Rinck Saavedra Studie Alexei Selesnjow Andrei Seliwanow Hans Hilmar Staudte Konstantin Sucharew Joszef Szen Siegbert Tarrasch Alexei TroizkiSelbstmatt Bearbeiten Beim Selbstmatt zwingt Weiss den Gegner zum Mattsetzen von Weiss auch wenn Schwarz versucht dies zu verhindern Weiss erzwingt das eigene Matt Es gelten die normalen Schachregeln aber die Zielsetzung ist eine andere Auch hier gibt es Zwei und Mehrzuger beispielsweise Selbstmatt in funf Zugen Immer ist Weiss am Zug Beispiele fur eine Selbstmatt Aufgabe findet man in den Artikeln Udo Degener Albert Heinrich Kniest Wolfgang WeberReflexmatt Bearbeiten Das Reflexmatt ist eine Variante des Selbstmatt Auch hier erzwingt Weiss sein eigenes Matt gegen den Widerstand von Schwarz Es gilt aber die Zusatzregel Wenn eine der beiden Seiten die Moglichkeit hat die Gegenseite in einem Zug mattzusetzen dann muss sie von dieser Moglichkeit auch Gebrauch machen 2 3 Es genugt also dass Weiss Schwarz einen Mattzug zur Verfugung stellt denn die Zusatzregel erzwingt dass Schwarz diesen Mattzug auch ausfuhrt Auf der anderen Seite ergeben sich neue Verteidigungsmoglichkeiten weil Schwarz seinerseits Weiss Mattzuge anbieten kann die dieser gemass der Zusatzregel auch ausfuhren muss Ein Beispiel fur ein Reflexmatt findet sich im Artikel Selbstmatt Hilfsmatt Bearbeiten Beim Hilfsmatt hilft Schwarz dem Weissen beim Mattsetzen Die beiden Parteien helfen also zusammen bei dem Versuch Schwarz mattzusetzen kooperatives Matt durfen aber trotzdem keine unerlaubten Zuge machen Hilfsmattaufgaben gibt es wieder als Mehrzuger so zum Beispiel Hilfsmatt in vier Zugen Wenn nicht anders angegeben macht Schwarz den ersten Zug Bei eventuell vorhandenen Satzspielen geht der Anzug naturgemass auf Weiss uber Korrekt konstruierte Hilfsmattaufgaben verfugen uber keine Nebenvarianten ihr thematischer Gedanke kommt deshalb besonders klar zum Ausdruck Beispiele fur ein Hilfsmatt findet man in den Artikeln Alois Ederer Tivadar Kardos John Niemann Hans Hilmar StaudteDas sogenannte Narrenmatt ist in gewissem Sinne auch ein Hilfsmatt in der Ausgangsstellung macht Weiss den ersten Zug und hilft durch seine schlechten Zuge dem Schwarzen im zweiten Zug matt zu setzen Retrospektive Retroanalyse Bearbeiten Raymond SmullyanThe Manchester Guardian 1957 a b c d e f g h 8 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 87 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 76 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 65 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 54 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 43 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 32 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 21 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 1 a b c d e f g h Eine Retroanalyse Wo muss der weisse Konig stehen 4 Die retrograde Analyse kurz Retroanalyse bzw Retrospektive bezieht sich auf die fiktive Vorgeschichte einer Schachstellung Normalerweise gelten folgende Konventionen Die Ausgangsstellung eines Problems muss theoretisch in einer den Regeln entsprechenden Partie erreicht werden konnen wobei es egal ist ob die Zuge unsinnig erscheinen oder nicht Ist das nicht der Fall etwa wenn weisse Bauern theoretisch dreimal geschlagen haben mussten um die Stellung zu erreichen bei Schwarz aber nur zwei Steine fehlen so ist die Stellung illegal was nur durch Zuruckverfolgung Retroanalyse aufzuweisen ist Illegalitat entwertet gewohnlich ein Problem Was die Rochade in der Schachkomposition angeht so wird angenommen sie sei so lange moglich wie nicht durch Retroanalyse bewiesen werden kann dass der Konig oder der Turm bereits gezogen hat Beim en passant Schlag hingegen gilt die Regel dass er nur zulassig ist wenn bewiesen werden kann dass Schwarz zuletzt den Doppelschritt des Bauern gemacht hat Wenn bewiesen werden kann dass Schwarz nicht zuletzt gezogen haben kann wohl aber Weiss so wird angenommen dass nun Schwarz am Zuge sei Wenn eine dieser Uberlegungen die ja nur durch Zuruckverfolgung zu verifizieren sind fur die Losung wesentlich ist nennt man die Aufgabe retroanalytisch Es gibt jedoch auch echte Retro Aufgaben etwa mit Problemstellungen wie Rekonstruiere die letzten zehn Halbzuge Noam Elkies komponierte eine weitere Aufgabe mit instruktiver Losung mittels Retroanalyse Eine der anspruchsvollsten Retrospektiv Aufgaben stammt von dem Russen Nikita Plaksin und zeigt einen Schlusselzug nach dem Weiss auf den ersten Blick einzugig matt gesetzt werden kann Durch Retro Uberlegungen zeigt der Autor aber dass in den letzten 50 Zugen weder eine Figur geschlagen wurde noch ein Bauer gezogen hat Wegen der 50 Zuge Regel ist die Partie daher remis Konstruktionsaufgabe construction task Bearbeiten nbsp Schwarz setzt Matt im 5 Zug durch SpringerumwandlungEine Konstruktionsaufgabe wird ohne Diagramm angegeben es ist vielmehr das Ziel eine Partie oder Stellung mit bestimmten Merkmalen zu konstruieren Zum Beispiel entwarf Samuel Loyd das Problem Konstruiere eine Partie die mit einem Abzugsschachmatt von Schwarz im vierten Zug endet publiziert in Le Sphinx 1866 die Losung ist 1 f2 f3 e7 e5 2 Ke1 f2 h7 h5 3 Kf2 g3 h5 h4 4 Kg3 g4 d7 d5 obwohl alle weissen Zuge eindeutig sind siehe Bemerkung uber Asthetik sind es die schwarzen nicht Ein komplett eindeutiges Problem ist Konstruiere eine Partie in welcher der schwarze b Bauer im 4 Zug mattsetzt aus Kurzeste Konstruktionsaufgaben Karte unter Weblinks die eindeutige Losung ist 1 d2 d4 c7 c6 2 Ke1 d2 Dd8 a5 3 Kd2 d3 Da5 a3 4 Kd3 c4 b7 b5 Einige Konstruktionsaufgaben fragen nach einer maximalen oder minimalen Anzahl von Etwas zu Arrangierendem etwa einer Partie mit der maximal moglichen Anzahl aufeinanderfolgender Abzugsschachs oder einer Position in der alle sechzehn Steine eine minimale Anzahl von Feldern bedrohen Eine spezielle Konstruktionsaufgaben Klasse sind Partien die eindeutig durch ihren letzten Zug bestimmt sind wie etwa 3 Txe5 oder 4 b5 von oben aus Moves that determine all the previous moves unter Weblinks Marchenschach Bearbeiten Das Marchenschach auch Feenschach verallgemeinert die Spielregeln Gangart der Figuren Brettformen Forderung und andere Bedingungen des Schachspiels Ursprunglich wurden wohl von Thomas Rayner Dawson neue Schachfiguren Grashupfer Nachtreiter mit eigenen Zugregeln definiert um in Schachkompositionen Haufungen in der besonders beliebten Schnittpunktthematik darstellen zu konnen Dafur reichten die Linien Reihen und Diagonalen der traditionellen Linienfiguren Dame Turm Laufer nicht mehr aus Heutzutage geschieht das Erfinden immer neuerer Gangarten und Bedingungen bei einigen Komponisten oftmals nur noch aus Freude an der neuen Erfindung und stellt keine objektive Notwendigkeit mehr dar Beispiele fur eine Bedingung sind der sogenannte Langstzuger engl maximummer Schwarz fuhrt jeweils nur einen der geometrisch langsten Zuge aus der Doppellangstzuger sowohl Schwarz als auch Weiss fuhren jeweils nur einen der geometrisch langsten Zuge aus Circe geschlagene Figuren erscheinen wieder auf ihrem Ursprungsfeld der Partieanfangsstellung sofern das Feld frei ist und Andernachschach schlagende Figuren wechseln die Farbe Beim Serien Selbstmatt in n Zugen zieht Schwarz erst nachdem Weiss n mal gezogen hat und gibt das erzwungene Matt Die Brettform kann variiert werden durch Hinzunahme oder Weglassen von Feldern oder durch raumliche Veranderung wie beispielsweise Zylinderschach oder Torusschach durch Aneinanderfugen gegenuberliegender Brettseiten horizontal und oder vertikal Schliesslich kann die Forderung verandert werden etwa Patt statt Matt Sonderformen Bearbeiten Es gibt noch einige andere Formen fur Kompositionen etwa im Bereich bestimmter Schachvarianten Raumschach Zylinderschach u a Beispielsweise konnte eine Aufgabe lauten Der weisse Turm ist vom Brett gefallen Setze ihn wieder so ein dass Weiss in zwei Zugen matt setzen kann Erzeuge eine Stellung mit funf weissen und vier schwarzen Steinen und noch weitere Bedingungen derart dass ein Hilfsmatt in drei Zugen moglich ist Wie viele unterschiedliche regelgemasse letzte Zuge einer Schachpartie sind moglich Andere Aufgaben sind eher in der Nahe der Mathematik anzusiedeln so etwa beim Damenproblem die Forderung Bitte setzen Sie acht Damen einer Farbe so dass keine eine andere deckt Diese Aufgabenart wird daher auch als Schachmathematik bezeichnet Ablauf eines Kompositionsturniers BearbeitenEin Kompositionsturnier beginnt mit einer Ankundigung Diese wird traditionell in Schachzeitschriften oder Schachspalten von Tageszeitungen veroffentlicht in letzter Zeit auch im Internet In der Ausschreibung werden alle wichtigen Details des Turniers festgelegt Vorgegeben werden Turnierart Formal oder Informalturnier die Art der zugelassenen Kompositionen zum Beispiel Zweizuger oder bauernlose Kompositionen gegebenenfalls zusatzliche Informationen ob Marchenfiguren und welche Zwillingsbildungen erlaubt sind und ob es Beschrankungen hinsichtlich der Anzahl der eingereichten Kompositionen gibt die Adresse des Turnierleiters der oder die Preisrichter der Preisfonds falls vorhanden sowie der Einsendeschluss Preisrichter und Turnierleiter konnen die gleiche Person sein 5 Nach Einsendeschluss ubergibt der Turnierleiter den Preisrichtern die eingesandten Kompositionen bei Formalturnieren in neutralisierter Form Die Namen der Autoren bleiben den Preisrichtern unbekannt Die Preisrichter beurteilen diese und vergeben Auszeichnungen Auszeichnungen sind in der Regel Preise ehrende Erwahnungen und Lobe mitunter gibt es auch Spezialpreise spezielle ehrende Erwahnungen und Speziallobe Die Vergabe spezieller Auszeichnungen liegt im Ermessen des Preisrichters ihr Grund kann sehr unterschiedlich motiviert sein Konnen zum Beispiel Beitrage nicht nach herkommlichen Kriterien bewertet werden weil sie einen bestimmten Task zeigen so kann dies zum Kompromiss einer speziellen Auszeichnung fuhren Die Preisrichter veroffentlichen einen Preisbericht in dem sie ihr Urteil mitteilen Nach Veroffentlichung des Preisberichts besteht eine Frist in der Regel drei Monate in der Einwande anderer bezuglich Korrektheit Thematik Vorganger und andere Mangel vorgebracht werden konnen Diese verlangert sich normalerweise nicht wenn etwa ein neu als inkorrekt befundenes Stuck verbessert wurde Nach Ablauf der Frist entscheiden die Preisrichter ob der Preisbericht anhand von Einwanden geandert wird Ist das der Fall so erscheint ein endgultiger Preisbericht Ansonsten wird der ursprungliche Bericht endgultig 6 Glossar BearbeitenEs hat sich hier ein eigenstandiges Vokabular herausgebildet das auch immer wieder durch neue Ideen erweitert wird In diesem und insbesondere im folgenden Abschnitt kann daher nur eine Auswahl der Fachbegriffe wiedergegeben werden Abspiel In der Schachkomposition allgemein ein analoger Ausdruck fur eine Variante oder haufiger im engeren Sinne fur einen Teil oder eine Zugfolge innerhalb einer Variante Antikritischer Zug auch Antikritikus Das Uberschreiten eines Feldes durch eine Figur zwecks Vermeidung einer spateren Verstellung Die nahere Bezeichnung des jeweiligen Antikritikus bestimmt sich nach der Art der Verstellung Aristokrat Ursprunglich wurde als Aristokrat eine bauernlose Aufgabe mit den restlichen 16 in der Partiegrundstellung vorhandenen Steinen bezeichnet spater wurde das Wort fur prinzipiell jede bauernlose Schachkomposition verwendet Auswahlschlussel Unter scheinbar gleichwertigen Zugen ist der Schlusselzug auszuwahlen um fur den spateren Losungsverlauf Vorsorge zu treffen oder eine Selbstschadigung zu vermeiden Basisplan Der Basisplan ist die klar umrissene mit Matt endende Angriffsabsicht einer Schachkomposition im Stile der Neudeutschen Schule und wurde 1981 von Herbert Grasemann eingefuhrt Seine Ausfuhrung setzt die vorherige oder gleichzeitige Beseitigung Vorbereitungs oder Auswahlkombination eines oder mehrerer ihm entgegenstehender Hindernisse voraus Belegverfuhrung Eine Verfuhrung die freie Satzspiele mit im Wesentlichen denselben Schadigungseffekten wiederholt Beweispartie Eine Beweispartie Abkurzung BP ist eine Zugfolge mit der eine gegebene Stellung Satzstellung aus der Partieausgangsstellung erreicht erspielt werden kann Dabei sind naturlich nur legale d h den ublichen Schachregeln entsprechende Zuge erlaubt Block Kurzform fur Blockung Ein Stein meist der schwarze Konig kann ein Feld nicht betreten weil dieses durch einen weiteren Stein der eigenen beim Bauern auch der gegnerischen Partei besetzt geblockt ist Beispiel Aufgabe von Anton Nowotny Blockpunkt Ein Feld auf dem zwei oder mehr Steine gleicher Farbe einander losungswirksam blockieren konnen Blockung Siehe unter Block Bonus Socius Die Bezeichnung fur ein in Florenz von einem unbekannten Autor erschienenes lateinisches Traktat aus der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts mit einer Sammlung von fast 200 Mansuben die fahrenden Schachspielern dazu diente in Schenken und an Furstenhofen die Zuschauer mit uberraschenden Problemwendungen zu verbluffen und zu Wetten zu veranlassen Brennpunkte Zwei oder mehr Matt Felder die nicht auf ein und derselben Wirkungslinie einer langschrittigen Figur liegen Beispiel bei Walther Freiherr von Holzhausen Civis Bononiae Eine mittelalterliche Sammlung von Mansuben eines unbekannten Autors von Bologna aus dem 14 oder 15 Jahrhundert die noch deutlicher als der Bonus Socius die Schwache des Fers spater die Dame und des Elefanten auch Alfil spater der Laufer aufgrund ihrer begrenzten Zugweise zeigt da nahezu alle Kombinationsmoglichkeiten ausgeschopft waren Differenzierung Es drohen gleichzeitig mehrere Matts oder Mattfuhrungen gegnerische Zuge bewirken dass jede der Drohungen zumindest einmal allein verwirklicht wird Drohung Eine Mattsetzung oder fuhrung die erfolgen wurde wenn die gegnerische Partei als Antwort auf einen Zug nicht zoge Zu Varianten fuhren diejenigen gegnerischen Zuge welche die Drohung parieren Drohzuwachslenkung Die Lenkung gegnerischer Steine im Sicherungsplan zwecks Erhohung der Anzahl der Drohungen im Vergleich zum Probespiel Dual Partielle Nebenlosung vom Komponisten unbeabsichtigte Abweichung in seiner Losung im zweiten oder in einem spateren Zug durch Weiss beim Hilfsmatt auch durch Schwarz Ein Dual entwertet eine Schachkomposition wenn er in einer relevanten Variante Hauptvariante vorkommt sonst Dual minor der nicht als entwertend angesehen wird Eine Unterverwandlung eines Bauern im Mattzug in einen Turm oder Laufer anstelle der Dame zahlt nicht als Dual Eine Abweichung in einer Studie die das gleiche Manover verzogert herbeifuhrt wird nicht als Dual angesehen Duellaufgabe Eine Schachkomposition in der zwei Steine unterschiedlicher Farbe einander in bestimmter Weise bekampfen Duett Zwillingsaufgabe mit thematisch zusammengehorenden Inhalten jedoch stellungsmassig betrachtlichen Abweichungen Duplex Eine Form der Bildung von Zwillingen bei der die Problemforderung sowohl wie ublich als auch unter Rollentausch von Weiss und Schwarz zu erfullen ist Echomatts Ein Mattbild ergibt sich mehrmals auf anderen Feldern gelangt der mattgesetzte Konig dabei auf Felder verschiedener Farben so spricht man von einem Farbwechselecho Echowendung Eine durch Spiegelung Verschiebung oder Drehung einer Figurengruppe sich wiederholende Wendung Kombination Manover Zugfolge Beim Achsenecho sind die Stellungen um eine Symmetrieachse gedreht beim Reihenecho sind sie auf orthogonalen oder diagonalen Reihen nebeneinander angeordnet Erstdarstellung Eine Schachkomposition in der ein bestimmtes Thema oder eine gewisse Idee nachweislich zum ersten Mal umgesetzt worden ist Erstzug Bezeichnet den ersten Zug des Anziehenden in einer bestimmten Phase der Gesamtlosung einer Schachkomposition in der Phase der Losung reelles Spiel gleichzusetzen mit dem Schlusselzug Fernblock auch Vorausblock Ein Fernblock ist ein Stein der erst nach Lenkung eines Themasteins meist des schwarzen Konigs an diesen Stein als Block genutzt wird Beispiele bei Michail Marandjuk Wilhelm Massmann und Rudolf Teschner Fesselungsmatt Ein Matt im Wirkungsbereich eines gefesselten gegnerischen Steins der also ohne die Fesselung verteidigen konnte FIDE Album Das FIDE Album ist eine Anthologie der besten Schachkompositionen die seit 1956 vom jugoslawischen Schachkomponisten Nenad Petrovic unter der Agide des Weltschachbundes herausgegeben wird Die Anzahl der in den FIDE Alben vertretenen Kompositionen entscheidet auch uber die Verleihung von internationalen Titeln wie z B den Internationalen Grossmeister fur Schachkomposition Fluchtfeld Ein von der gegnerischen Partei unkontrolliertes Feld uber das eine Figur meist der Konig einem Angriff etwa Schachgebot entrinnen kann Flurmatt Die spezielle Bezeichnung fur ein Grundreihenmatt im engeren Sinne Fortsetzungsproblem Eine Schachkomposition bei der nach ausgefuhrtem Schlusselzug eine neue Forderung entsteht Fuhrung Die freiwillige Stellungsanderung eines Steins wobei freiwillig in dem Sinne zu verstehen ist dass die Bewegung dieses Steins sich fur seine Seite als nutzlich erweist oder erweisen soll Gib und Nimm Schlussel Ein Schlusselzug der dem gegnerischen Konig ein oder mehrere Fluchtfelder gleichzeitig gibt fluchtfeldgebender Schlussel als auch nimmt fluchtfeldnehmender Schlussel Good Companion Kurzform von Good Companion Chess Problem Club Ein beruhmter vom US amerikanischen Schachkomponisten James F Magee 1913 in Philadelphia gegrundeter Problemverband der sich rasch zu einer weltweiten Vereinigung mit uber 600 Mitgliedern ausweitete und im Verlauf seiner 11 jahrigen Existenz eine eigene dem Schachproblem gewidmete Zeitschrift herausgab Grundreihenmatt Ganz allgemein jede Mattsetzung des Konigs auf der ersten oder achten Reihe oder im engeren Sinne ein Matt auf der ersten oder achten Reihe durch die Dame oder den Turm vor allem dann wenn der rochierte Konig kein Luftloch besitzt Haufungsaufgabe Eine Schachkomposition bei der ein Motiv der Mattfuhrung oder ein bestimmtes Thema mehrfach auftritt Tritt ein Motiv oder Thema zwei oder dreimal auf spricht man von Doppel respektive Dreifachsetzung Hauptplan Begriff der Neudeutschen Schule fur den Basisplan einer Vorbereitungskombination Hindernis Im neudeutschen Sinne ein Umstand der im Probespiel den Erfolg des Basisplans vereitelt und dessen Wirkung von einem Sicherungsplan beseitigt werden kann Dabei ist ein Hindernis gegeben durch das Dasein oder Fehlen der Masse oder Kraft einer Figur Idealmatt Ein Mustermatt an dem samtliche Schachfiguren auch die schwarzen aktiv mitwirken Beispiel bei Alexander Galizki Irreparable Drohung Eine Drohung die nicht widerlegt bzw pariert werden kann Kodex Der Kodex ist die Zusammenfassung der allgemeinen Richtlinien der Schachkomposition Er enthalt unter anderem Hinweise darauf wann eine Schachkomposition inkorrekt ist und wie Kompositionsturniere organisiert werden sollten Kombination Die Koordinierung der Wirkungen mindestens zweier Zuge einer Farbe Es werden direkte und indirekte Kombinationen im Angriff und in der Verteidigung unterschieden wobei Weiss oder Schwarz mit den Wirkungen weisser oder schwarzer Zuge manovriert Konstruktionsaufgabe Eine Schachkomposition mit der Forderung eine Stellung zu konstruieren die bestimmte Bedingungen erfullt Von besonderem Interesse sind hier Hochstleistungen Rekordkonstruktionen Kritischer Zug auch Kritikus Das Uberschreiten eines Feldes durch eine Figur zwecks Ermoglichung einer spateren Verstellung wie im Indischen Problem Die nahere Bezeichnung des jeweiligen Kritikus bestimmt sich nach der Art der Verstellung Leitplan Begriff der Neudeutschen Schule fur den Basisplan einer Auswahlkombination Lenkung Zwang einer gegnerischen Figur zu schadigenden Zugen Letztform Die Form Stellung einer Schachkomposition in der ein problem oder studienschachlicher Gedanke in vermutlich kunstlerisch unubertrefflicher Weise dargestellt worden ist Losungsknick Der nach starkem schwarzen Gegenspiel wieder die weisse Initiative bewirkende und im Drohspiel nicht enthaltene Zug in einem Verteidigungsproblem Mansube Altarabische endspielartige Schachkomposition Vorlauferin der modernen Schachkomposition Ihr wesentliches Merkmal ist dass die Mattfuhrung der einzige Gewinnweg uberhaupt ist Mattaufgabe Eine Schachkomposition in der bei bestmoglicher Verteidigung der Anziehende die gegnerische Partei spatestens nach der geforderten Anzahl von Zugen mattsetzen muss Mehrzuger Eine Schachkomposition die zu ihrer Losung mehr als drei Zuge benotigt Meredith Eine Schachkomposition mit insgesamt 8 bis 12 Steinen Diese Bezeichnung wurde vom Good Companion Chess Problem Club fur die Anzahl an Steine erfullende Zweizuger zu Ehren des US amerikanischen Schachkomponisten William Meredith vergeben wird jedoch heutzutage gelegentlich auch fur entsprechende Dreizuger verwendet Miniatur Eine Schachkomposition mit insgesamt maximal sieben Steinen Der Begriff wurde 1902 von Oscar Blumenthal eingefuhrt Minimal Eine Schachkomposition bei der Weiss in der Ausgangsstellung Satzstellung neben seinem Konig nur noch eine Figur hat Der Ausdruck wurde 1924 von Ado Kraemer eingefuhrt Opfert Weiss hingegen alle Figuren bis auf zwei so handelt es sich um ein Opferminimal Modellmatt Analoger Ausdruck fur Mustermatt Mustermatt Ein Mattbild bei dem das Matt zugleich rein wie auch okonomisch ist Vorhandene Fesselungen und Doppelschachs sind erlaubt Das Mustermatt spielt eine besondere Rolle in Kompositionen der Bohmischen Schule in denen wenigstens drei Mustermatts zu erwarten sind Ein Mustermatt wird allgemein als sehr asthetisch angesehen Nebenlosung Eine weitere vom Autor Verfasser unbeabsichtigte Losung in Form von zusatzlichen Schlusselzugen oder sonstigen dem Losungsverlauf nicht entsprechenden Zugen d h im Gegensatz zum Dual beginnt die Abweichung der Losung schon mit dem Schlusselzug Dadurch ist die Schachkomposition entwertet und man bezeichnet sie als gekocht Okonomisches Matt Ein Mattbild bei dem alle Figuren der mattsetzenden Partei ausser Konig und Bauern am Matt beteiligt sind Opferminimal Siehe unter Minimal Opferschlussel Ein Schlusselzug der direkt oder indirekt einen oder mehrere Steine opfert Parade Ganz allgemein die Antwort der anderen Seite Gegenzug oder im strengeren Sinne der Verteidigungszug der gegnerischen Partei mit dem Ziel des Abwehrens einer Drohung am besten durch einen Gegenangriff Parakritikus Die kritische Fuhrung eines Steins hinter einen Verstellpunkt damit der gefuhrte Stein nach der Verstellung nicht mehr geschlagen werden kann Plagiat Die in der Schachkomposition vorkommende Form der unberechtigten Inanspruchnahme der Urheberschaft die bei Feststellung in Kompositionsturnieren zum Verlust der Auszeichnung der betroffenen Komposition fuhrt Siehe auch Vorganger Plan Die vorausschauende und zielgerichtete Uberlegung mit welchen strategischen und taktischen Mitteln Ziele bei der Erfullung der Forderung einer Schachkomposition erreicht werden konnen wobei immer von einer prazisen Stellungsbeurteilung Analyse auszugehen ist Position Anderer Ausdruck fur eine Stellung auf dem Schachbrett oder im Diagramm d h die nach jedem Zug sich ergebende weisse und schwarze Figurenkonstellation bzw Bauernformation Probespiel Probespiel heisst das Gedankenexperiment in einem logisch neudeutschen Schachproblem den Basisplan ungesichert d h ohne Sicherungsplan durchzufuhren Dieser Begriff der von fundamentaler Bedeutung im Bereich der Neudeutschen Schule ist wurde 1928 von Walther Freiherr von Holzhausen eingebracht und sollte die wenig zutreffende Bezeichnung ideegemasse Verfuhrung ersetzen Pseudo Zweizuger Drei und mehrzugige Schachprobleme bei denen das Satzspiel ein Matt in zwei Zugen ergibt Rahmenmatt Analoger Ausdruck fur Spiegelmatt Reelles Spiel So bezeichnet man im Gegensatz zum virtuellen Spiel das tatsachliche Losungsspiel eines Schachproblems das sich aus dem Schlusselzug und den einzelnen Verzweigungen der Losung Varianten Abspiele zusammensetzt Reines Matt Ein Mattbild bei dem das Mattfeld und die Fluchtfelder des mattgesetzten Konigs nur aus jeweils einem Grund nicht betreten werden durfen Rex solus Ein Schachproblem bei dem eine Seite normalerweise Schwarz nur den Konig besitzt Richtplan Veralteter Begriff der Neudeutschen Schule fur den Sicherungsplan einer Auswahlkombination Satzspiel Die sich ergebenden Varianten wenn man in der Ausgangsstellung Satzstellung Satz so wie gesetzt nicht die am Zug befindliche Partei sondern die andere gewohnlich Schwarz ziehen lasst d h wenn man annimmt dass die eigentlich anziehende Partei bereits gezogen hat ohne Schlusselzug Kann der Forderung der Schachkomposition dabei genugt werden spricht man von einem vollstandigen Satz spiel Kann der Forderung der Schachkomposition nicht genugt werden existieren aber dennoch ein paar Mattfuhrungen die dieser genugen so bezeichnet man diese Varianten als freie Satzspiele Schachschlussel Ein Schlusselzug der dem gegnerischen Konig Schach bietet Schlagschlussel Ein Schlusselzug der einen gegnerischen Stein schlagt Schlusselzug Erster vom Verfasser Autor der Schachkomposition beabsichtigter Zug im Losungsverlauf Je nach Art und Weise dieses Zuges wird dabei zwischen verschiedenen Schlusseln unterschieden wie z B Gib und Nimm Schlussel Opferschlussel Schachschlussel oder Schlagschlussel Im erweiterten Sinne ist er aber auch der entscheidende Zug zur Losung einer problemhaften Stellung und demzufolge nicht unbedingt der Erstzug der anziehenden Partei Schnittpunkt Ein Feld auf dem eine langschrittige Figur durch einen anderen Stein verstellt werden kann handelt es sich bei Letzterem ebenfalls um eine langschrittige Figur so sind auch wechselseitige Verstellungen moglich andernfalls nur eine einfache Serienzuger Eine heterodoxe Forderung in einem Schachproblem bei der die anziehende Partei alle Zuge hintereinander ausfuhrt Im Falle eines Hilfs und Selbstmatts hat danach die gegnerische Partei genau einen Zug in dem das Matt erfolgen muss Mattzug Ein Satzspiel gibt es damit nur in letzterem Falle Sicherungsplan Der Sicherungsplan einer Schachkomposition im Stile der Neudeutschen Schule ist das hindernisbeseitigende Manover Seine Ausfuhrung stellt den Erfolg des Basisplans sicher Spiegelmatt Ein Mattbild bei der alle acht Nachbarfelder des mattgesetzten Konigs unbesetzt sind Stammproblem Eine Schachkomposition in der ein bestimmtes Thema oder eine gewisse Idee nicht unbedingt erstmals dargestellt worden ist und die dafur als Referenz herangezogen wird Stiller Zug Ein Schachzug der weder Schach bietet noch einen gegnerischen Stein schlagt Task Ein Task ist eine Rekordaufgabe also die Verwirklichung einer Idee mit der theoretisch maximal moglichen Mehrfachsetzung Das sportliche Element schaff ich s korrekt steht im Vordergrund Beispiele sind Babson Keym und Valladao Task Siehe auch Haufungsaufgabe Tempogewinn Im Vergleich mit einem anderen Vorgehen wird eine Stellung so erreicht dass man selbst am Zuge ist das Mittel zu dessen Herbeifuhrung ist die Beschaftigungslenkung Tempoverlust Im Vergleich mit einem anderen Vorgehen wird eine Stellung so erreicht dass die gegnerische Partei am Zuge ist herbeigefuhrt werden kann er durch die Lenkung einer gegnerischen Figur Thema Als Thema wird der Inhalt oder die Idee des Verfassers Autor einer Schachkomposition bezeichnet Beispiele sind die Allumwandlung das Berlin Thema der Matt oder der Paradenwechsel Totalparade Eine Parade die beim Auftreten von Mehrfachdrohungen diese alle pariert Variante Eine Zugfolge die sich durch unterschiedliche Antworten Paraden der gegnerischen Seite auf einen bestimmten Zug des Anziehenden ergibt Man unterscheidet zwischen thematischen zusatzlichen und technischen konstruktionsbedingten Varianten Vektor Die Verbindungslinie zwischen einem Brennpunkt und einer diesen verteidigenden langschrittigen Figur Verfuhrung Dies ist beim direkten Matt und beim Selbstmatt ein weisser Anfangszug der das Problem fast lost aber doch von einem Verteidigungszug des Schwarzen auf eindeutige Weise widerlegt wird Version Eine Schachkomposition die eine Adaption einer fruheren darstellt sei es zur Verbesserung ihrer Okonomie Kraft Raum Zeit oder zur Eliminierung einer eventuell vorhandenen Nebenlosung Verteidigungsproblem Schachkomposition bei der die schwarze Verteidigung so stark ausgepragt ist dass sie zum Thema wird d h dass die Idee der Komposition im schwarzen Gegenspiel zum Ausdruck kommt Die schwarze Verteidigungsidee muss auf jeden Fall das weisse Spiel stark beeinflussen sei es dadurch dass eine Verzogerung der Losung erreicht wird Streckparade oder dadurch dass eine Plananderung oder eine bestimmte Planwahl des Weissen notwendig wird Vielzuger Eine Schachkomposition mit sehr hoher Zugezahl Diese Gattung wurde popular durch Otto T Blathy Virtuelles Spiel Auch Scheinspiel oder Trugspiel genannt So bezeichnet man im Gegensatz zu dem in der Losung selbst stattfindenden Spiel das was im Satzspiel und in den Verfuhrungen geschieht fur den Inhalt des Schachproblems ist vielfach dieses virtuelle Geschehen von wesentlicher Bedeutung Vorausblock Siehe unter Fernblock Vorganger auch antizipierte Aufgabe Mit diesem Ausdruck wird eine Schachkomposition bezeichnet die durch eine fruhere Veroffentlichung in Bezug auf Inhalt und Darstellungsform vorweggenommen wurde und deshalb von Turnieren ausgeschlossen oder in Turnieren ausgesondert wird und eine eventuell zugesprochene bzw bereits erhaltene Auszeichnung aberkannt bekommt Vorplan Begriff der Neudeutschen Schule fur den Sicherungsplan innerhalb einer Vorbereitungskombination Wartezug Ein Zug von abwartender oder zurechtstellender an der Stellung nichts zerstorender Natur Wenigsteiner Eine Schachkomposition mit insgesamt maximal vier Steinen Der Begriff wurde von Albert Heinrich Kniest eingefuhrt Wirkungsfeld Das Feld einer Wirkungslinie von dem der Wirkungsstein nach der Verstellung schadlich abgeschnitten ist Wirkungsstein Die den Schnittpunkt uberschreitende Figur Zeroposition Im Hilfsmatt ist eine Zeroposition eine Stellung in der noch Veranderungen vorgenommen werden mussen bevor sie gelost werden kann Beispielsweise konnte jeweils eine andere Figur entfernt werden Zweckokonomie Zweckokonomie in ihrer allgemeinen Form liegt dann vor wenn ein Manover eine gewisse Anzahl von Zwecken erfullt von denen jeder einzelne zur Bestimmung des Manovers zwingend notig ist Zugzwang Es droht nichts die gegnerische Partei gerat nur deshalb in Nachteil weil sie ihrer Zugpflicht genugen muss Varianten ergeben sich hier auf jeden gegnerischen Zug Zweispanner Es werden zwei Losungen gefordert beide aus der Ausgangsstellung anders als beim Zwilling wo es zwei Ausgangsstellungen gibt Ein Beispiel fur einen Hilfsmatt Zweispanner findet sich bei John Niemann Zweizuger Mattaufgabe eines Schachproblems mit der Forderung in zwei Zugen mattzusetzen Zwilling Hier handelt es sich um zwei Schachkompositionen bei denen die Stellungen sehr ahnlich sind Oft steht nur ein einziger Stein aber nicht der Hauptakteur auf einem anderen Feld oder die Farbe eines Steines wechselt oder zwei Steine sind vertauscht oder das Brett ist gedreht gespiegelt oder alle Steine sind um eine Linie bzw Reihe versetzt Trotz solch relativ kleiner Veranderung unterscheiden sich die Losungen oft erheblich Haufige Themen Kombinationen Manover BearbeitenAbfang Idee Der Abfang einer gegnerischen Figur oder mehrerer mit Nutzung der danach entstehenden Zugzwanglage indem die gegnerische Partei zu einem schadlichen Zug veranlasst wird der Matt zur Folge hat Albino Haufungsaufgabe Alle vier moglichen Zuge eines weissen Bauern von der zweiten Reihe werden ausgefuhrt Allumwandlung Differenzierte Darstellung aller vier orthodoxen Bauernumwandlungen in einer Schachkomposition die auch auf verschiedene Bauern verteilt sein durfen Anti Albino Haufungsaufgabe Alle moglichen Zuge eines weissen Bauern sein Feld auf der vierten Reihe zu erreichen Vgl Albino Anti Batterie Der Angriff einer Marchenschachfigur auf einen gegnerischen Stein indem eine Masse in die Linie zwischen beiden Figuren hineingezogen wird Vgl Batterie Anti Block Siehe unter Entblockung Anti Pickaninny Haufungsaufgabe Alle moglichen Zuge eines schwarzen Bauern sein Feld auf der funften Reihe zu erreichen Vgl Pickaninny Babson Task Eine Haufungsaufgabe bei der in vier Varianten auf die vier Umwandlungsmoglichkeiten eines schwarzen Bauern konsekutiv jeweils die analoge Umwandlung eines weissen Bauern folgt wobei jeder der beiden Bauern in allen vier Varianten immer die gleiche Bewegung ausfuhren muss Bilden die vier Umwandlungspaare stattdessen einen vollstandigen Zyklus spricht man vom zyklischen Babson Bahnung Ein Stein wird auf einer Linie so weit vorgezogen uber einen Schnittpunkt hinweg dass er nicht mehr mitspielt nur um einen anderen Stein auf derselben Linie vorziehen zu konnen Sie unterscheidet sich von der Linienraumung nur dadurch dass beide Steine in dieselbe Richtung ziehen Das Thema der Vorausbahnung wird auch als Bristol Thema bezeichnet nach seinem Erstdarsteller Frank Healey Batterie Auf den gegnerischen Konig gerichtete Abzugskonstellation zweier Steine wenn beim Abzug des maskierenden Steins der aufgedeckte Stein selbst schachbietet Abzugsschach so handelt es sich um eine direkte deckt dieser dabei nur ein Fluchtfeld des Konigs um eine indirekte Batterie Berlin Thema In mindestens einem Probespiel wird die falsche Partei mattgesetzt Durch einen oder mehrere Sicherungsplane wird der falsche Mattzug zwar nicht verhindert aber zu einem harmlosen Schachgebot abgeschwacht worauf die gegnerische Partei ihr eigenes Matt nicht mehr verhindern kann Bivalve Siehe unter Sperrwechsel Blockade Eine Blockade ist die Verstellung eines gegnerischen Bauern durch eine Figur Der von Aaron Nimzowitsch gepragte Begriff fur dieses Manover ist haufig in Schachstudien thematisiert Beispiel bei Paul Heuacker Damenkreuz Ein Task bei dem die Dame auf moglichst viele Weisen mattsetzt Im Zweizuger ergeben sich bis zu zwolf Moglichkeiten wenn die Positionen von Dame und gegnerischem Konig sich um drei Reihen und eine Linie oder drei Linien und eine Reihe unterscheiden Dombrovskis Zweizugeraufgabe In der Losung folgen die thematischen Mattzuge paradoxerweise gerade nach jenen schwarzen Zugen an denen sie als Drohungen der Verfuhrungen scheitern Dresdner Ein Schaltmechanismus in Kompositionen der Neudeutschen Schule bei dem je nach Typus im Sicherungsplan durch Lenkung gewisse Verteidiger ein bzw ausgeschaltet werden Fur ein Beispiel siehe unter Friedrich Palitzsch Dualvermeidung Eine schwarze Parade bewirkt eine Schadigung die zwei weisse Antworten nutzen konnten die ausschliesslich diese Schadigung ausnutzen Ein zusatzlicher Effekt der schwarzen Parade verhindert aber eines der beiden Matts In der Regel wird erwartet dass in einer anderen Variante das andere Matt ebenfalls durch Dualvermeidung differenziert wird Entblockung Die Antiform des Blocks d h ein direktes schwarzes Manover gegen einen drohenden Block durch dessen Aufhebung in Form des Wegzuges oder Schlagens des blockenden Steines auch Anti Block oder veraltet Verblockung genannt Entfesselung Das Aufheben bzw Beseitigen einer Fesselung moglich direkt durch Schlagen oder Vertreiben der fesselnden Figur indirekt durch Zwischenziehen eines Steines auf die Fesselungslinie Halbfesselung und damit deren Unterbrechung oder wiederum direkt durch Wegzug des Konigs bei der echten bzw einer Figur bei der unechten Fesselung von der Fesselungslinie Excelsior Die Darstellung des Marsches eines Bauern von seinem Ausgangs zu einem Umwandlungsfeld im engeren Sinne in nur den mindestens notigen funf Zugen Spezialfall eines erstmals von Tartakower so genannten quecksilbrigen Bauern Fesselung Ein Stein wird durch eine gegnerische Figur so angegriffen dass er ein Feld oder eine Linie bzw Reihe nicht verlassen kann er also am Wegziehen gehindert ist weil er damit direkt den eigenen Konig einem Schachgebot aussetzen wurde oder indirekt das Schlagen einer materiell oder strategisch wertvollen Figur hinnehmen musste Fleck Thema Weiss droht gleichzeitig n Matts an Jede Verteidigung wendet bis auf jeweils eine Drohung alles ab sodass die Mehrfachdrohung in n verschiedene Matts vereinzelt wird Funktionswechsel Zwei oder mehrere Steine vertauschen im Laufe einer mehrzugigen Variante oder zwischen zwei Varianten einer Phase oder zwischen zwei oder mehreren Phasen ihre Funktionen Gamage Zweizugeraufgabe Nach dem Schlusselzug ist eine schwarze Figur gefesselt Durch den Mattzug kann diese zwar von ihrer Fesselung direkt befreit werden direkte Entfesselung aber durch die vorherige Verteidigungsparade mit Selbstverstellung als zusatzlichem schadlichen Effekt wurde ihre seitliche Abwehrkraft aufgehoben Goethart Zweizugeraufgabe Nach dem Schlusselzug ist eine schwarze Figur gefesselt Durch den Mattzug kann diese durch Verstellung zwar von ihrer Fesselung befreit werden indirekte Entfesselung aber durch die vorherige Verteidigungsparade mit Selbstverstellung als zusatzlichem schadlichen Effekt wurde dieser ihre Abwehrkraft genommen Grimshaw Wechselseitige Verstellung zweier ungleichschrittiger schwarzer Figuren in ihrem Schnittpunkt ohne weisses Opfer im Unterschied zum Nowotny Diese Kombination ist benannt nach Walter Grimshaw Ein besonders schones Beispiel eines Grimshaw findet sich im Artikel uber Die Schwalbe Guillotinen Thema Anderer Name fur Mausefalle Thema Halbbatterie Zwei Steine gleicher Farbe verstellen die Wirkungslinie eines eigenen Langschrittlers Nach Wegzug eines Verstellsteins entsteht eine Batterie Halbfesselung Zwischen der Wirkungslinie eines Langschrittlers und der gegnerischen Figur befinden sich zwei weitere Steine von der Farbe der angegriffenen Figur Zieht einer dieser Steine aus der Wirkungslinie des Langschrittlers wird der andere Stein gefesselt Holst Umwandlung Eine durch Sicherungsplan erzwungene Umwandlung eines Bauern in die unzureichende Verteidigungsfigur zumeist eine schwarze Unterverwandlung Inder Eine weisse Figur uberschreitet einen Schnittpunkt zu dem einzigen Zweck dass sie von einer anderen weissen Figur verstellt werden kann kritischer Zug Vgl Indisches Problem Java Thema Linienkombination mit Dualvermeidung Zwei Felder im Bereich des gegnerischen Konigs sind durch je zwei langschrittige Figuren gedeckt Uberdeckung In den zwei thematischen Paraden wird eine der beiden Deckungslinien verstellt sodass eines der Felder nur noch einmal gedeckt ist Von zwei scheinbar moglichen Mattzugen fuhrt daher nur derjenige zum Matt der nicht mit einer Verstellung der noch offen gebliebenen Deckungslinie verbunden ist Keym Task Eine Haufungsaufgabe mit der Darstellung von Allumwandlung Excelsior und Valladao Kontrawechsel Zwei weisse Zuge fuhren wechselseitig jeweils auf eine Entgegnung zum Matt und scheitern an der anderen ermoglicht dann der Schlusselzug beide Mal das entsprechende Matt so liegt eine Kontrawechselkombination vor Dabei wird zwischen der Auswahl von drei Zugen eines Steins oder zwischen drei Zugpaaren von zwei Steinen Kontrawechsel mit Umstellung unterschieden Kraemer Thema Weiss verliert ein Tempo indem er zwischen den Pendelbewegungen einer Figur das Opfer einer anderen ursprunglich eingesperrten Figur einschiebt Diese Aufgabenstellung mit Zugwechsel ist benannt nach zwei von Ado Kraemer ausgeschriebenen Thema Turnieren Kreuzfesselung Die zweimalige Fesselung einer Figur Kreuzflucht Eine Figur etwa der schwarze Konig flieht in den verschiedenen Abspielen auf die vier horizontal bzw vertikal benachbarten Felder Kreuzschach Ein von einer langschrittigen Figur gegebenes Schach wird gekreuzt also mittels Dazwischenstellen eines Steines abgedeckt wahrend dieser gleichzeitig selbst Schach bietet Gegenschach Dies erfordert im Zweizuger Batteriespiel Das Thema wurde von Alain Campbell White naher untersucht und als Begriff eingefuhrt Larsen Task Eine Haufungsaufgabe in der ein Zweizuger so zu konstruieren ist dass auf dem gleichen Mattfeld ein Maximum von Mattzugen erreicht wird Lewman Weiss droht im Mattzug eine maskierte weisse Linie zu offnen gleichzeitig aber eine andere weisse Linie die auf das Themafeld zielt zu verstellen Schwarz verteidigt sich durch Verstellung der maskierten weissen Linie Linienraumung Ein Stein wird auf einer Linie zuruckgezogen wobei er einen Schnittpunkt uberschreitet sodass er nicht mehr mitspielt nur um einen anderen Stein auf dieser Linie vorziehen zu konnen Diese Idee stammt von Samuel Loyd Sie unterscheidet sich vom Turton darin dass der raumende Stein nicht mehr gebraucht wird von der Bahnung dadurch dass die beiden Steine in verschiedene Richtungen ziehen Mari Thema Zweizugeraufgabe Eine weisse Figur wird durch den Schlusselzug entfesselt der gleichzeitig aber einen anderen weissen Stein fesselt Um eine daraus resultierende Mattdrohung zu widerlegen hat Schwarz seinerseits diese entfesselte weisse Figur zu fesseln wobei jedoch der durch den Schlusselzug gefesselte weisse Stein wieder entfesselt wird und nunmehr mattsetzen kann Mattwechsel Wechsel der Mattzuge im Satzspiel oder in der Verfuhrung auf die Mattzuge im Losungsspiel Abarten sind der reziproke Mattwechsel bei dem die Mattzuge in ihrer Reihenfolge ausgetauscht werden und der Mehrphasen Mattwechsel bei dem sich die Mattzuge sowohl im Satzspiel als auch in einer oder mehreren Verfuhrung en gegenuber den gleichen schwarzen Paraden im Losungsspiel andern Mausefalle Thema Schnittpunktkombination bei der ein weisser Sperrstein das kritische Feld verlasst und wieder betritt wobei er durch diese Aktion eine gegnerische Figur schadlich einsperrt Moskau Thema Nach dem Schlusselzug droht eine weisse Batterie Doppelschachmatt Die Parade sperrt eine Mattlinie und greift die andere Mattlinie an Nowotny Verstellung der Deckungslinien zweier ungleichschrittiger schwarzer Figuren durch schadliche Besetzung ihres Schnittpunkts mit einem weissen Opferstein Diese Schnittpunktkombination ist benannt nach Anton Nowotny fur ein Beispiel siehe dort Paradenwechsel Bei den gleichen Mattzugen im Satzspiel oder in der Verfuhrung und denen im Losungsspiel wechselt Schwarz seine Verteidigungszuge Paraden Pattfalle Der versuchte kombinatorische Weg aus einer schlechteren oder verlorenen Stellung noch ein Remis durch Patt zu erzielen oft thematischer Inhalt in Schachstudien Pattwanderung Der Konig weicht standig den Schachgeboten einer gegnerischen Figur aus da beim Schlagen derselben der gegnerische Konig patt steht und sie demzufolge unverletzbar ist Pendel Ein Manover das die Hin und Ruckbewegung einer Figur oder einer Stellungseinheit beinhaltet Pickaninny Alle vier moglichen Zuge eines schwarzen Bauern von der siebenten Reihe werden ausgefuhrt Plachutta Verstellung der Deckungslinien zweier gleichschrittiger schwarzer Figuren meist Turme durch Besetzung ihres Schnittpunkts mit einem weissen Opferstein Diese Schnittpunktkombination ist benannt nach Josef Plachutta fur ein Beispiel siehe dort Planwechsel Veralteter von Erich Brunner haufig verwendeter Begriff fur Zugwechsel Radikalwechsel Zwischen zwei oder mehreren Phasen das sind Satzspiel Verfuhrung en und Losungsspiel wechseln in den Themavarianten fast alle Themazuge Matt und Paradenwechsel und auch das Thema Remisschaukel Die Herbeifuhrung einer Stellung in der eine Seite ein Remis durch Dauerschach oder Zugwiederholung erzwingen kann ohne die sie aufgrund des gegnerischen materiellen oder positionellen Vorteils verloren ware und die oftmals als letzte Rettung vor der drohenden Niederlage gesehen werden kann Repertoire Themen Ein Sammel bzw Oberbegriff fur Kompositionsthemen die sich mit der Darstellung aller Zugmoglichkeiten verschiedener Schachfiguren beschaftigen Dazu gehoren z B das Springerrad die Sternflucht des Konigs und der Lauferstern die Kreuzflucht des Konigs und das Turmkreuz sowie die drei Bauernthemen Albino Pickaninny und Allumwandlung Ruckkehr Wiederkehr einer Figur auf ein schon einmal von ihr besetztes Feld Rundlauf Die Zuglinien einer bestimmten Figur ergeben eine beliebige geometrische Form wie z B ein Dreieck Quadrat oder Rechteck Schachprovokation Ein Zug der Schachgebote der gegnerischen Seite zulasst Seeberger Die kritische Lenkung einer Figur um sie durch die anschliessende Verstellung in ihrer Bewegungsfreiheit einzuschranken Selbstblock Die schadliche Besetzung Verstellung eines Fluchtfeldes des eigenen Konigs Selbstfesselung Die Fesselung wird durch einen eigenen Stein direkt durch den Konig oder den gefesselten indirekt durch einen anderen herbeigefuhrt Sperrwechsel Zur Parade offnet ein Stein die Wirkungslinie einer gleichfarbigen Figur sperrt dabei gleichzeitig aber schadlich eine andere Wirkungslinie dieser Figur Valve bzw die Wirkungslinie einer anderen Figur gleicher Farbe Bivalve Springerrad Ein im Zentrum befindlicher weisser oder schwarzer Springer zieht in den verschiedenen Abspielen auf alle acht direkt erreichbaren Felder Sternflucht Eine Figur etwa der schwarze Konig flieht in den verschiedenen Abspielen auf die vier diagonal benachbarten Felder Stocchi Block Ein Fluchtfeld wird auf drei verschiedene Arten geblockt was beim Mattsetzen jeweils unterschiedlich benutzt wird Eine vollkommen neutrale Masse als Block sollte alle drei Matts ermoglichen Trialvermeidung Nach einem schwarzen Zug hat Weiss scheinbar drei Matts oder Fortsetzungen von denen zwei durch einen zusatzlichen Effekt der Verteidigung ausgeschaltet werden Turton Um eine Verdopplung zweier langschrittiger Figuren auf einer Linie in der richtigen Reihenfolge zu erreichen uberschreitet eine davon auf dieser Linie den Schnittpunkt ihrer Wirkungslinien Die klassische Form des Turton geht von zwei ungleich starken weissen Langschrittlern aus Dame und Turm oder Dame und Laufer die schwachere Figur wird uber den Schnittpunkt zuruckgestossen um die starkere nach vorn bringen zu konnen Sie ist nach Henry Turton benannt dort auch das Stammproblem Beim Loyd Turton nach Samuel Loyd wird die starkere Figur zuruckgestossen um die schwachere voranstellen zu konnen Der Brunner Turton nach Erich Brunner spielt das fur zwei gleiche Figuren gewohnlich Turme durch Bei der Zepler Form des Turton nach Erich Zepler wird der Schnittpunkt durch Vorstossen antikritisch statt durch Zuruckstossen uberschritten Uberverwandlung Eine Holst Umwandlung bei der die schadliche Umwandlung in eine Dame erzwungen wird Valladao Task Eine Haufungsaufgabe bei der das Vorkommen aller Sonderzuge Rochade Bauernumwandlung und en passant Schlagen in einer moglichst okonomischen Stellung verlangt wird Valve Siehe unter Sperrwechsel Verbesserte Drohung Durch den beliebigen Abzug einer weissen Figur entsteht eine Drohung die von Schwarz widerlegt werden kann Weiss gibt deshalb diese ursprungliche Drohung auf um mit der gleichen Themafigur eine neue wirksame Drohung aufzustellen Vorausverstellung Bei der Vorausverstellung wird die Wirkungs bzw Zuglinie einer Figur verstellt die im Augenblick in der aktuellen Position noch gar nicht existiert da die zu verstellende Figur zum Feld in der betreffenden Linie noch gar nicht gezogen ist Wurzburg Plachutta Die erzwungene wechselseitige Verstellung zweier gleichschrittiger Figuren ohne weissen Opferstein Otto Wurzburg gelang die Erstdarstellung dieses opferlosen Plachutta siehe dort daher der Name Diese Schnittpunktkombination wird auch als doppelwendiger Holzhausen bezeichnet Y Flucht Die Fluchtzuge des Konigs auf die zusammen mit seinem Standfeld ein Y bildenden Felder Z Flucht Die Fluchtzuge des Konigs auf die zusammen mit seinem Standfeld ein Z bildenden Felder Zugwechsel engl White to play frz blocus complet Weiss mochte den Zugzwang von Schwarz ausnutzen besitzt selbst aber auch keinen neutralen Wartezug oder ein Wartemanover das den vollstandigen Satz ganz oder teilweise aufrechterhalten kann D h ein anderer Plan muss verwirklicht werden der dann zu geandertem oder und zusatzlichem Spiel fuhrt Der Schlusselzug kann hier erneut Zugzwang herbeifuhren aber auch eine Drohung enthalten oder Schach bieten Zwickmuhle Eine Serie von Abzugsschachs die in einer Mattaufgabe zwangslaufig zum Matt und in einer Schachstudie meistens zum Gewinn fuhren Siehe auch BearbeitenLosungsturnier Schach Belege Bearbeiten a b Heinrich Ranneforth Das Schachproblem Schachverlag Hans Hedewigs Nachf Curt Ronniger Leipzig 1937 S 10 Manfred von Fondern Lexikon fur Schachfreunde Luzern und Frankfurt M 1980 Artikel Reflexmatt Marchenschach Lexikon der Problemschach Zeitschrift Die Schwalbe Artikel Reflexmatt Raymond Smullyan Schach mit Sherlock Holmes 50 spannende Probleme Otto Maier Verlag Ravensburg 1982 ISBN 3 473 43117 6 Losung Auf c3 letzter Zug war 2 Kb3xc3 nach 1 c2 c4 b4xc3 e p goja sk sci fi Siehe beispielsweise die Preisberichte bei Georgian Composition Tournaments Abgerufen am 9 Juli 2015 Literatur BearbeitenGyorgy Bakcsi Internationale Grossmeister und Meister fur Schachkompositionen Thun Frankfurt am Main 1988 ISBN 3 8171 1033 2 Friedrich Chlubna Schach fur Nussknacker Eine Einfuhrung in die Welt des Schachproblems Wien 1994 ISBN 3 9500310 0 6 Karl Fabel Einfuhrung in das Problemschach 2 Auflage Schachverlag Rudi Schmaus Heidelberg 1976 Fritz Hoffmann Tausend Jahre Schachprobleme Promos Verlag Pfullingen 2000 ISBN 3 88502 021 1 Karl Nr 1 2014 mit dem Themenschwerpunkt Schachkomposition Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schachkomposition Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schleswig Holsteinische Landesbibliothek Massmann Sammlung mit Link zum Katalog Website der Permanenten Kommission fur Schachkomposition englisch Website von ARVES Alexander Rueb Vereinigung fur Endspielstudien niederlandisch und englisch Endspielstudie Memento vom 12 Juli 2014 im Internet Archive Bei ChessCafe com Englisch Datenbank biografischer Daten von Schachkomponisten und Quellen von Schachkompositionen englisch Problemdatenbank Datenbank von Schachaufgaben zur Verfugung gestellt durch Die Schwalbe Yet another chess problem database wiki als Wiki organisierte Sammlung von Schachkompositionen problemschachbuch de Elektronische Problemschachbucher von Werner Speckmann mit einer Ubersicht zu den im Problemschach verwendeten Grundbegriffen Chess composition books Memento vom 18 April 2015 im Internet Archive Digitalisierte Schachbucher uber Schachkomposition Deutschsprachige Seite uber Retroanalyse Aufgabensammlung und Begriffserklarungen Kurzeste Konstruktionsaufgaben Karte deutsch und englisch Moves that determine all the previous moves Partien die durch ihren letzten Zug eindeutig bestimmt sind englisch nbsp Dieser Artikel wurde am 26 August 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4076359 6 lobid OGND AKS Anmerkung Ansetzungsform GND Problemschach 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