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Philipp Stamma um 1705 1 in Aleppo Syrien circa Juni oder Juli 1755 in London war ein syrischer Schachmeister Er war der Verfasser eines der bekanntesten alteren Schachbucher des Essai sur le jeu des echecs Titelblatt der Pariser Erstausgabe von Stammas Buch 1737 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Das Schachbuch 3 Neue Ausgabe des Buches von Philip Stamma 4 Werke 5 Anmerkungen 6 Literatur 7 WeblinksBiografie BearbeitenPhilipp Stamma war in Aleppo geboren wie er selbst angab Sein Vorname wird in den europaischen Sprachen und in schriftlichen Dokumenten unterschiedlich geschrieben Filippo Phillip Philippe Nach neueren Hinweisen soll Stamma ursprunglich Fathalla Sohn des Safar Shtamma geheissen und einer syrisch katholischen Notabelnfamilie angehort haben 2 Aus seinem Leben sind nur wenige Nachrichten uberliefert Als erwachsener Mann wanderte er nach Europa aus um sich dort ein Auskommen als Ubersetzer und Schachspieler zu verschaffen Stamma selbst erwahnt im Pariser Vorwort Aufenthalte in Italien und Frankreich Laut dem unbekannten Verfasser der ersten deutschen Ubersetzung soll sich Stamma 1730 in Londen sic nachgehends aber lange Zeit in Paris aufgehalten haben 3 Die franzosische Erstausgabe seines Werkes die 1737 erschien widmete Stamma einem Gonner dem britischen Staatsmann Lord Harrington Laut den sparlichen Belegen wohnte er danach uberwiegend in London Dort spielte er Schach in Slaughter s Coffee House Ausserdem arbeitete er seit Juli 1739 in Diensten von Konig Georg II als Ubersetzer fur orientalische Sprachen 4 Stamma trug im Jahr 1747 in London ein Match gegen Francois Andre Danican Philidor aus das er verlor Die betreffenden zehn Partien sind nicht erhalten Philidor soll seinem Gegner stets den Anzug uberlassen haben ausserdem wurden Remispartien als fur Stamma gewonnen gewertet Der Uberlieferung zufolge gewann Philidor acht Partien Stamma zwei davon nach den erwahnten Regeln ein Remis Im britischen Nationalarchiv wurde vor einigen Jahren das am 28 August 1755 eroffnete Testament Stammas entdeckt Demnach starb er ungefahr im Juni oder Juli 1755 und hinterliess zwei Sohne 5 Das Schachbuch BearbeitenStammas Ruhm grundet auf dem von ihm verfassten Schachbuch das im Europa des 18 Jahrhunderts in zahlreichen Ausgaben verbreitet war Die Pariser Erstausgabe umfasste hundert Schachkompositionen Im Jahr 1745 folgte in London eine verbesserte englische Ausgabe The Noble Game of Chess die zusatzlich 74 Spielanfange enthielt Das Werk knupfte an die in den zwei Jahrhunderten zuvor unterbrochene Tradition der kunstlichen Aufgaben an Die vermittelten Schachspiel Geheimnisse sollten den Lernenden befahigen sich auch in der praktischen Partie mit taktischen Mitteln aus schwierigen Situationen befreien zu konnen In Stammas Aufgaben die teilweise alteren Vorbildern entlehnt waren wurden gewohnlich Mattdrohungen gegen den weissen Konig aufgestellt Diese wurden dann unter Opfern und durch eine Serie von Schachgeboten bis zum Mattschluss abgewehrt ein typisches Beispiel einer Komposition Stammas findet sich in dem Artikel zur Schachstudie Unter den Eroffnungen hob er die Bedeutung des Damengambits hervor In seinem beruhmten Lehrbuch bezeichnete Philidor die Eroffnung nach Stammas Heimatstadt deshalb auch als Gambit von Aleppo 6 Den Gambiteroffnungen im engeren Sinne bei denen ein Bauer geopfert wird war Stamma eher abgeneigt Jedenfalls kritisierte er die Vorliebe seines Vorgangers Gioachino Greco speziell fur das Konigsgambit Niemand spielt das Gambit sofern er nicht verlieren will oder gegen einen Anfanger spielt 7 Hinsichtlich der Schachliteratur kommt dem syrischen Meister auch aus einem anderen Grund Bedeutung zu Stamma war der erste Autor der die algebraische Notation mit Buchstaben und Zahlen anwendete Der Erfolg seines Buchs hat vor allem in Deutschland zur Popularisierung dieser bis heute gebrauchlichen Notation beigetragen Die erste deutsche Ubersetzung erschien 1754 bei Amand Konig in Strassburg und zwar als Anhang zu Philidors Lehrbuch Der Eroffnungsteil den Amand Konig als Tractat vom Gambitspiel gesondert publizierte fehlt auch in den spateren deutschen Editionen Moses Hirschel verwendete dann 1784 bei seiner Breslauer Ausgabe Das Schach des Herrn Gioachino Greco Calabrois und die Schachspiel Geheimnisse des Arabers Philipp Stamma eine verbesserte ausfuhrliche algebraische Notation Im Jahr 1856 erschien auf Grundlage einer Bearbeitung Ludwig Bledows eine an wissenschaftlichen Kriterien orientierte Ausgabe der hundert Endspiele Stammas Neue Ausgabe des Buches von Philip Stamma BearbeitenIm November 2015 erschien eine neue Ausgabe des Buches von Philipp Stamma von 1737 in modernisiertem Franzosisch unter dem Titel Les cent fins de parties de Philippe Stamma 8 Werke BearbeitenPhilippe Stamma Essai sur le Jeu des Echecs Emery Paris 1737 Digitalisat Philippe Stamma Essai sur le Jeu des Echecs Antoine van Dole La Haye 1741 Nachdruck der Erstausgabe Digitalisat Phillip sic Stamma The Noble Game of Chess J Brindley London 1745 Digitalisat Des Arabers Philipp Stamma geburtig von Aleppo in Syrien entdeckte Schachspiel Geheimnisse verlegt bei Amand Konig Strassburg 1754 angehangt an Philidor Die Kunst im Schachspiel ein Meister zu werden ab S 231 Philipp Stamma Tractat vom Gambitspiel Strassburg 1754 Moses Hirschel Das Schach des Herrn Gioachino Greco Calabrois und die Schachspiel Geheimnisse des Arabers Philipp Stamma Breslau 1784 Nachdruck Zurich 1979 ISBN 3 283 00014 X Stamma s hundert Endspiele nach der Ausgabe von 1745 bearbeitet ubersetzt von L Bledow und O von Oppen Veit amp Comp Berlin 1856 Stamma on the Game of Chess T and J Allman Second Edition London 1819 vollstandige englische Ausgabe herausgegeben von William Lewis Anmerkungen Bearbeiten Moglich ist auch ein etwas fruheres Datum um 1700 John Roycroft Philip Stamma In British Chess Magazine 124 2004 S 603 Jean Fathi Chelhod Philip Stamma s Assyrian Origin in British Chess Magazine 125 2005 S 111 Vorrede des Ubersetzers in der Konig Ausgabe 1754 John Roycroft Philip Stamma In British Chess Magazine 124 2004 S 606 John Roycroft Philip Stamma In British Chess Magazine 124 2004 S 547f mit einem Faksimile des Testaments und S 608 Analyse du Jeu des Echecs erweiterte franzosische Ausgabe London 1777 S 122 Zitiert nach der franzosischen Ausgabe 1737 bei J H Sarratt A Treatise on the Game of Chess Bd 1 London 1808 S XVI Philippe Stamma Les cent fins de parties de Philippe Stamma Books on Demand Paris 2015 ISBN 978 2 322 04370 5 Literatur BearbeitenJohn Roycroft Philip Stamma In British Chess Magazine 124 2004 S 544 549 und S 603 608 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Philipp Stamma im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Frank Mayer Philipp Stamma ein Pionier des Schachs PDF 255 kB veroffentlicht auf der Website des Deutschen Schachbundes April 2008 Hinweis sachlich teilweise uberholt Kompositionen von Philipp Stamma auf dem PDB Server der SchwalbeNormdaten Person GND 118616684 lobid OGND AKS LCCN nr93036886 VIAF 50018374 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stamma PhilippKURZBESCHREIBUNG syrischer SchachspielerGEBURTSDATUM um 1705GEBURTSORT AleppoSTERBEDATUM unsicher Juni 1755 oder Juli 1755STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp Stamma amp oldid 216482877